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Prolog
Der Vollmond schien über die kleine Lichtung und legte sie in einen geheimnisvollen Schimmer. Man konnte die feinen Umrisse der großen Bäume im klaren Nachthimmel erkennen. Die Sterne funkelten hell und die Wolken zogen langsam vorüber. Die Blätter der Bäume raschelten leise, als der Wind sacht über sie hinweg wehte. Plötzlich trat eine dunkle, zerzauste Gestalt hervor, schlich an den Rand der Lichtung und schaute zum Mond empor. Das Wesen legte seine Pfoten sorgfältig vor sich hin und setzte sich dann auf den kalten Waldboden. Die blauen, treuen Augen waren weiter auf den großen Mond gerichtet. Nach einiger Zeit bewegte es seine von Kämpfen zerfetzten Lippen und flüsterte kaum verständliche Worte zum Himmel hinauf. Dabei grub es seine angsteinflößenden Krallen in den Boden und das zerzauste Fell streubte sich. Als es die Silben vollendet hatte schaute es betrübt zu Boden. Die eben noch lebendigen Augen hatten ihren Glanz verloren und der magere Körper zitterte leicht. Inzwischen hatten sich dicke Wolken vor den Mond geschoben und damit die Lichtung vollkommen ins Finstere gelegt. Nach einer Weile hörte man ein leises Rascheln im Gebüsch. Jetzt hob auch der Wolf seinen Kopf wieder und spitzte aufmerksam seine Ohren. Schließlich hörte man ein leises Quieken und dem Wolf wurde klar, dass es sich nur um eine Maus handelte. Erschöpft richtete er sich auf und schlich vorsichtig in seinen Bau zurück.
Die anderen Wölfe schliefen alle noch. Er ging auf seinen mit Moos bedeckten Schlafplatz zu, drehte sich mehrmals im Kreis und ließ dann müde seinen Körper sinken. Es dauerte nur wenige Augenblicke bis sein Atem sich beruhigt hatte und er in seinen Träumen versunken war.


Kapitel 1

Das schrille Heulen der beiden Anführer ließ die Wölfe erwachen. Langsam öffneten sie ihre
Augen, streckten sich in ihren Höhlen und trotten dann hinauf zur Lichtung. Auch Silbersturm kam müde auf die Beine. Er leckte sich kurz mit seiner rauen Zunge über das verschlafende Gesicht und machte sich dann auf nach Draussen. Das helle Sonnenlicht blendete ihn und er kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Die anderen Wölfe saßen schon in der Mitte des Lagers und hörten mit aufgestellten Ohren gespannt den Anführen zu. Silbersturm gesellte sich zu seinem besten Freund, Wolkenherz. "Hey, um was geht es?",fragte Silbersturm und stupste ihm leicht in die Seite. Sein Freund zögerte. "Ähm es...es geht um deinen Vater." Sofort verfinsterte sich Silbersturms Mine und das noch eben fröhliche Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. "Ich weiss das es nicht leicht für dich ist, das was passiert ist zu verkraften und das jetzt eine schwere
Zeit vor dir liegt, aber wie ich dich kenne wirst du es überstehen. Kopf hoch!" Doch die aufmunternden Worte seines Freundes schienen ihm nicht annähernd zu helfen. Silbersturm starrte weiter zu Boden und eine Träne lief über sein trauriges Gesicht. Die beiden Anführer Mondstern und Waldblume standen auf einem großen Felsen, der in der Sonne weiß schimmerte. Dann erzählte Mondstern weiter: "Wie ihr alle wisst haben wir einen unser besten Krieger verloren. Frostfell war ein mutiger und sehr schneller, flinker Kater. Jedoch wurde er vor zwei Tagen von einem Menschen umgebracht, wir haben diese Kugel in seinem schneeweißen Fell gefunden. Waldblume hielt eine graue, große Kugel in ihrer Pfote und schaute bedrückt zu den anderen Wölfen. Diese schauten entsetzt zu ihr hoch. "Wir werden ihn sehr vermissen und ihn für seine Treue zum Rudel ehren," brachte sie traurig hervor. "Nachher werden wir zusammen zur alten Fichte gehen und werden ihn dort verabschieden." Mit einem lauten Heulen beendeten die Anführer die Versammlung. Danach zogen sich alle Wölfe leise zurück in ihre Baue. Silbersturm jedoch blieb wie angewurzelt auf der Lichtung stehen und sein Blick war immer noch auf den feuchten Waldboden gerichtet. Er konnte es einfach nicht begreifen, warum die Menschen die Wölfe ohne Grund töteten. Seine Mutter, Goldwasser, war kurz nach seiner Geburt ebenfalls verstorben. Er vermisste die beiden sehr und fühlte sich schrecklich allein und verlassen. Seine sonst so gespitzten Ohren hingen jetzt schlapp nach unten und sein glänzendes Fell wirkte stumpf und dreckig. Auf einmal kam Waldblume auf ihn zu gelaufen. Ihre mächtigen Pfoten wirbelten den Staub auf, als sie ruckartig vor ihm stoppte. Sie blickte ihn mit ihren grauen,weisen Augen mitfühlend an. "Ich möchte mit dir reden, Silbersturm." Dieser hob betrübt seinen Kopf und schaute sie mit eiskalten Augen an. "Geht es um meinen Vater?," fragte er. "Wenn du darüber schon reden kannst, würde ich das gerne tun." "Ich werde es versuchen." "Danke Silbersturm." Zusammen gingen sie an einen geschützten Ort im Dickicht der Büsche. Selbst Waldblume wirkte seit dem grauenhaften Tod bedrückt und traurig. Als sie einen guten Ort gefunden hatten fing die Anführerin das Gespräch wieder auf "Also, ich wollte dich fragen ob du heute Abend mit zur Verabschiedung deines Vaters möchtest?" Silbersturm schob mit seinen Pfoten ein paar Kießel zur Seite. "Ähm ich...werde...ich werde es versuchen," brachte er stotternd hervor. "Bist du dir sicher? Es ist nicht schlimm wenn du das nicht verkraften kannst und lieber im Lager bleiben möchtest." "Doch, ich werde mitkommen, mein Vater hätte es gewollt," sagte Silbersturm fest entschlossen. "Ich bin froh über deine Entscheidung, ich hätte das gleiche getan," sagte Waldblume fröhlich und ein Lächeln huschte über ihre Schnauze. "Danke, du hast mir sehr geholfen, aber ich werde lieber noch ein wenig schlafen bevor wir nachher aufbrechen." "Ja tu das, du siehst sehr müde aus." Waldblume stupste ihn zur Verabschiedung leicht an und schlug dann den Weg zum Lager ein. Auch Silbersturm ging erleichtert zurück. Er hatte wieder Freude am Leben und genoß jeden Augenblick. Er fühlte wie die kleinen Steine unter seinen Pfoten knirschten und hörte die Vögel in den Bäumen fröhlich zwitschern. Als er in der Mitte des Lagers angekommen war, schnupperte er fröhlich die frische Luft ein. Auf einmal kam Wolkenherz auf in zu gelaufen. "Was schaust du mich so verblüfft an?," fragte Silbersturm skeptisch. "Ich hab dich lange nicht mehr so glücklich gesehen,"sagte sein Freund daraufhin. "Stimmt ich war die letzten Tage sehr traurig wegen des Unfalls, aber ich hab mit Waldblume darüber gesprochen und jetzt gehts mir wieder besser" "Das ist schön, ich muss sagen es war wirklich schrecklich dich so niedergeschlagen zu sehen." Wolkenherz leckte ihm freundschaftlich seine gespitzten Ohren. "Ich werde mich noch ein bisschen schlafen legen," sagte Silbersturm und gähnte. Sein Freund bestätigte dies mit einem Kopfnicken. Silbersturm trottete auf seinen Bau zu und freute sich schon auf den erholsamen Schlaf, als plötzlich Mondsterns durchdringliches Heulen zu einer weiteren Versammlung aufrief. Also machte er kehrt und suchte sich einen Platz in mitten der anderen Wölfe. Neben ihm saß Lilienblut, welche versuchte ihre kleinen Welpen zum Schweigen zu bringen. Dann fing Mondstern an zu reden. "Wir haben kaum noch Beute und viele von euch haben sich bei mir über Hunger beschwert. Tatsächlich haben wir nur noch ein paar mikrige Tiere im Vorrat. Deshalb werde ich nun allen Wölfen den Auftrag geben, neue Beute zu besorgen, nur die Welpen deren Mütter und die Alten werden im Lager bleiben." Mit einem lauten Jaulen bestätigten alle das Vorhaben des Anführers. "Die Schüler werden am Fluss jagen, die Krieger auf der Sonnenlichtung und Waldblume, unsere Heilerin Zauberkraut und ich werden die alte Fichte übernehmen," fügte er noch hinzu. "Ihr dürft nun aufbrechen." Silbersturm ging zu der Gruppe von Schülern und schaute ob Wolkenherz schon da war. Sein Freund stand neben Sternennacht, einer hübschen Wölfin mit silbergrauem Haarkleid. Er ging zu den beiden rüber und begrüßte sie. "Das mit deinem geplantem Schlaf wird wohl nichts," sagte Wolkenherz nekisch. "Ich glaub ich hätte sowieso kein Auge zu bekommen,"erwiderte dieser. "Geht es dir wieder besser,"fragte Sternennacht mitfühlend und wechselte somit das Thema. "Ja viel besser, ich hab sogar Lust zu jagen." "Apropro Jagen wir sollten langsam aufbrechen," mischte sich Rosenblüte ein. "Stimmt die Gruppe der Krieger ist schon los," knurrte Graukralle. "Der ist ja gut gelaunt," flüsterte Silbersturm seinem Freund leise ins Ohr. "Das kannst du laut sagen." Kurz darauf machten sich die Schüler auf den Weg zum Fluss. Der kühle Wind wehte sacht über ihre Felle und der Waldboden bebte unter ihren Pfoten. Die hohen Bäume ließen kaum Sonnenlicht durchdringen und so schien es als wären es nur wenige Grad warm. An den angestrengten Gesichtern der Wölfe sah Silbersturm, dass alle sehr viel Hunger hatten und kaum noch Energie besaßen. Auch er bemerkte das sein Bauch sich bei dem Gedanken an Beute zusammen zog. Es war höchste Zeit für Beute. Dann tauchte am Ende des Waldes ein Licht auf und Silbersturm atmete erleichtert auf. Sie wären gleich da. Als sie wieder in das Sonnenlicht traten, das ihre Felle wärmte, nahm er den scharfen Geruch von Beute war. Er streckte seine graue Schnauze ein Stück höher und schnupperte noch einmal. Nachdem er kurz überlegt hatte, konnte er den Geruch zuordnen. Eindeutig war in der Nähe eine Horde Rehe, vielleicht waren ja sogar ein paar Hirsche unter ihnen. Bei dem Gedanke lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Plötzlich stupste Glitzerpfote ihn von der Seite an. "Geh an deinen Platz, Silbersturm. Die Beute kommt nicht von allein. Sofort war er wieder bei vollster Konzentration und schlich ohne auch nur einen Ton zu machen an den Rand der Büsche. Die frischen Blättert streiften sacht über sein graues Fell. Er sah wie die anderen Schüler sich duckten und Schritt für Schritt näher an die Herde traten. Ihre Ohren waren gespitzt und die großen Augen auf die Beute gerichtet. Dann fiel auch Silbersturm in die Kauerstellung, verlagerte sein Gewicht auf die Oberschenkel und schlich lautlos nach vorne. Er spürte wie seine Muskeln sich anspannten. Unter seinen Pfoten gab der matschige Boden leicht nach und kleine Grashalme kitzelten seine Beine. Nach einer Weile hatten die Wölfe eine Art Kreis um die Rehe gebildet. Sie kauerten im hohen Gras und schauten sich jedes Reh einzeln an. Durch die dicht gewachsenen Pflanzen konnte man nur ein paar Fellbüschel erkennen. Dann fing Rosenblüte an, jedem Wolf zuzunicken und deutete dabei immer auf ein altes, humpelndes Reh. Auf einmal sprangen Wolkenherz, Graukralle und Sternennacht aus dem Gebüsch. Sie rannten mit ihren kräftigen Beinen auf das schwache Reh zu. Die anderen Waldtiere liefen so schnell sie konnten ausser Sichtweite und schauten entsetzt zu was mit ihrem Kumpel passierte. Die drei Wölfe schossen immer näher an das Reh heran. Sie schnauften, zeigten ihre scharfen Zähne und schleuderten den Boden mit ihren Krallen auf. Dann hohlte Graukralle zu einem tödlichen Schlag aus. Seine Krallen waren sehr lang und seine Ballen steinhart. Doch das Reh war erstaunlich schnell dafür das es ein verkrüppeltes Bein hatte. Deshalb landete der Schlag im Nichts und das Reh schaffte wieder einen kleinen Vorsprung. Plötzlich kam Silbersturm zur Verstärkung. Er legte seine Ohren an und sprang dem Tier direkt in die Flanke. Er grub seine Zähne tief in das zähe Fleisch. Das Reh stieß einen schmerzvollen Schrei aus, aber humpelte immernoch weiter. Dann kam Rosenblüte angelaufen und riß mit ihren langen Krallen große Hautlappen am Bauch heraus. Als Wolkenherz dann auch noch seinen Kiefer in den knochigen Hals bohrte, sackte das Reh in sich zusammen und fiel zu Boden. Es brachte einen letzten röchelnden Schrei hervor, dann wurde der Atem ruhiger und hörte letztlich ganz auf. In den Augen der Wölfe spiegelte sich ein Hauch von Triumph, als sie die große Beute vor sich liegen sahen. Das Gras um das Reh herum färbte sich langsam rot von dem vielen Blut. Dann nahmen sie ohne ein Wort zu sagen zusammen die Beute ins Maul und machten sich auf den Heimweg. Der frische Duft von Beute stieg in Silbersturms Nase und er hörte wie sein Bauch leise knurrte. Allerdings wusste er, dass keiner der Schüler etwas davon anrühren darf, bevor die Anführer, Welpen und Alten sich davon satt gefressen haben. Oft fand er diese Regel zwar unfair aber er sah auch Vorteile darin. Zum Beispiel wenn er alt ist oder gar Anführer. Die Zeit als Welpe jedenfalls habe er gandenlos ausgenutzt und sich den Bauch immer Rand voll geschlagen. Bei dem Gedanken wurde ihm ganz schlecht vor Hunger. Plötzlich riss Wolkenherz ihn aus seinen Träumen. "Silbersturm wir sind gleich im Lager." "Äh was? Ja!," brachte er etwas irritiert hervor. "Was ist den mit dir los, hast du geschlafen?." "Ne, also...egal!" Wolkenherz schüttelte den Kopf: "Du bist heute echt komisch!" "Kann sein,"sagte Silbersturm und rieb sich verschlafen über sein struppiges Gesicht. In der Mitte des Lagers sah er schon einen riesigen Turm von neuer Beute liegen. Gott sei dank, die anderen hatten viel erlegt und so bekomme er warscheinlich etwas ab. Er leckte sich hungrig über die noch blutige Schnauze. Dann legte er zusammen mit den anderen das Reh auf den Haufen. Waldblume kam auf sie zu getrottet. "Gute Arbeit,"sagte sie stolz,"ihr seid wirklich sehr gute Schüler." Die Wölfe schauten glücklich zu ihr hoch und jauelten zustimmend. "Nun geht noch ein bisschen in eure Baue. Ihr wisst ja, dass erst die anderen fressen dürfen. Außerdem gehen wir diese Nacht noch zur Verabschiedung von Frostfell und ihr braucht neue Kraft." Also gingen die Wölfe in ihre Baue und kuschelten sich in das weiche Laub. Silbersturm und Wolkenherz allerdings putzten sich lieber gegenseitig ein bisschen anstatten zu schlafen. Sie rückten ihre Moosbetten ein bisschen näher zusammen und kugelten sich dann ein. "Bist du auch so hungrig,"fragte Silbersturm und unterdrückte dabei ein Magenknurren. "Ja,"sagte Wolkenherz. Dann fingen sie an den anderen mit gleichmäßigen Bewegungen das Fell zu lecken. Nach einer Weile sahen sie wie einige Schüler zur Beute gingen. "Komm lass was essen," sagte Wolkenherz und richtete sich langsam auf. "Ja gerne." Sie schlüpften aus ihrem Bau und liefen zum Haufen hinüber. Dort saßen schon Rosenblüte und Graukralle, die große Fleischstücke herunter schlungen. Silbersturm drängte sich zwischen die beiden und schlug seinen Kiefer in das feste Fleisch. "Wie schön es war endlich wieder etwas zu essen," dachte er und grub seine Zähne noch tiefer in das Fleisch hinein. Auch den anderen schien es gut zu tun wieder etwas zu essen, denn sie schlangen ihre Stücke wort wörtlich hinunter.
Nach einer Weile war Silbersturms Bauch so voll, dass man denken könne er bräuche ein Jahr lang nichts fressen. Genau in diesem Moment riefen die beiden Anführer zu einer Versammlung. Alle Wölfe versammelten sich vor dem großen Felsen und schauten gespannt zu ihnen hoch. "Wir werden bald aufbrechen zur Verabschiedung von Frostfell," ergriff Mondstern das Wort. Silbersturm spürte einen Stich in seinem Herzen als er den Namen seines Vaters hörte, riss sich aber zusammen und hörte weiter aufmerksam zu. "Ich würde euch empfehlen, euch noch ein wenig auszuruhen oder sogar zu schlafen. Wir werden dann nachher einmal laut Heulen, damit alle aufwachen," erklärte Waldblume weiter. "Ihr dürft nun gehen," sagte Mondstern anschließend und beendete somit die Versammlung. Fast alle Wölfe gingen in ihre Baue und versuchten zu schlafen, so auch Silbersturm. Er kuschelte sich in das flauschige Moosund lag mit offenen Augen da. Er dachte über vieles nach und fragte sich, ob er nicht doch im Lager bleiben sollte? Warum die Menschen seinen Vater töteten und weshalb sein Vater allein auf der Jagd war? Lauter Fragen ohne Atwort, seufzte er leise und schlief schließlich ein.


Kapitel 2

Die Wölfe liefen durch den dunklen, eisigen Wald und wirbelten kleine Staubwolken vom Boden auf. Der große, klare Mond versteckte sich hinter ein paar Wolken. Silbersturm spürte das Knacken einiger Äste unter seinen Pfoten und atmete die frische Waldluft ein. Ein paar Nachttiere liefen erschrocken davon, als sie das Rudel entdeckten. Dann wechselte der harte, kalte Waldboden plötzlich in ein matschiges Gras und Silbersturm wusste, dass sie bald bei der alten Fichte ankommen würden uwo sie seinen Vater begraben wollen. Unterwegs hatten Hellblitz und Donnerschweif den Leichnam von Frostfell eingesammelt. Sie trugen ihn liebevoll am Nackenfell und hatten ihn mit ihren kräftigen Kiefern unter Kontrolle. Die beiden waren gute Freunde von Frostfell gewesen und es war schwer für sie den schrecklichen Tod zu verkraften. Als Silbersturm sah wie die beiden mit dem schweren Gewicht zu kämpfen hatten lief er schnell zu ihnen hinüber. "Wolkenherz und ich können euch gerne ablösen", sagte er knapp "ihr seht sehr erschöpft aus." Hellblitz nickte ihm zustimmend zu und auch Donnerschweif schien erleichtert über die Nachricht zu sein. Genau in diesem Moment kam Wolkenherz auch schon angelaufen und nahm den toten Körper vorsichtig auf. Silbersturm beugte sich ebenfalls nach unten und schloss seinen Kiefer um das weiche Fell. Er atmete den Geruch seines Vaters ein und ein wenig traurig lief er weiter. "Warum ausgerechnet er,"fragte er sich immer wieder selbst.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 22.12.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich meiner Stiefschwester Sanni, weil ich sie einfach total lieb gewonnen habe.

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