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Leseprobe

Good Boys Gone Bad

Versuchung

Cate Edge

Dark Romance

Inhalt

BAD BOYS IN SERIE

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Über Cate Edge

Copyright: Cate Edge, 2017, Deutschland.

Coverfoto: © kiuikson - Fotolia.com

Korrektorat: http://www.swkorrekturen.eu

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

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47703 Krefeld

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BAD BOYS IN SERIE

»Wenn ich einmal auf den Geschmack gekommen bin, kriege ich selten genug.«

Eine Schusswunde, ein toter Killer der Mafia in der Kühltruhe und eine gigantische Menge Probleme – warum all das mit einem Paar Hasenöhrchen auf dem Kopf einer verflucht verführerischen Frau angefangen hat, ist eine lange Geschichte …

Unter dem Titel GOOD BOYS GONE BAD veröffentlichen bekannte Erotikautoren sinnlich-düstere Liebesgeschichten, Dark Romance und erotische Thriller. Im Mittelpunkt stehen vermeintlich gute Kerle mit einer geheimen dunklen Seite – wenn du ihren Weg kreuzt, sag brav Bitte, und bete, dass sie nur Dinge mit dir anstellen, die dir auch gefallen …

Kapitel 1

Claire

»Komm schon. Sei keine Spielverderberin, Claire«, rief mir Brittany zu. Sie hatte mindestens einen Shot zu viel getrunken. »Bei der nächsten Runde bist du dabei.«

Skeptisch beobachtete ich, wie sich dunkle, nasse Ränder auf meinen High Heels bildeten, während wir im Schein der Neonreklamen von Bar zu Bar durch den Schnee liefen.

Ich war mir sicher, dass diese Folterinstrumente jeden Moment in einer Verwehung stecken blieben und ich gezwungen war, barfuß weiterzulaufen.

Selbst die New Yorker U-Bahn hatte bei diesem Wetter ihren Dienst eingestellt. Die Idee, unter einem guten Vorwand zu Hause zu bleiben, war verlockend gewesen. Doch ich hatte mich Stacys strengem Brautjungfern-Regiment nicht entziehen können und stakste nun mit vier halb nackten, betrunkenen Frauen die 50th Avenue hoch.

Sie waren wild entschlossen, diesen Höllentrip durchzuziehen – koste es, was es wolle. Im Gegensatz zu den anderen war ich viel zu nüchtern, durchgefroren und verzweifelt darum bemüht, so schnell wie möglich einen Ausweg aus dieser Pflichtveranstaltung zu finden.

Einfach abzuhauen kam trotz der widrigen Umstände nicht infrage, da ich Trish mochte und ihren Junggesellinnenabschied keinesfalls versauen wollte. Seit unserer Kindheit hatte sie von einer Märchenhochzeit geträumt – mit allem, was dazugehört. Also biss ich die Zähne zusammen und gab mir Mühe, das freundlichste Gesicht aufzulegen, das ich unter diesen Umständen hervorzaubern konnte.

Seit dem späten Nachmittag waren wir bereits unterwegs, nachdem der erste Programmpunkt zur Feier von Trishs Hochzeit ein Pole-Dance-Kurs gewesen war. Vermutlich hätte ich mir auch etwas mehr Mut antrinken sollen. Aber die Furcht, mich vor Anstrengung übergeben zu müssen, sobald ich kopfüber von der Stange hing, hatte mich abgehalten.

Die anderen waren eifrig darum bemüht gewesen, den Anweisungen der Profistripperin Folge zu leisten. Ich fühlte mich jedoch nicht wie der sexy Vamp, der seine Verführungskünste hier trainieren sollte, und drehte eher eine Art Anstandsrunde nach der nächsten.

Die ganze Situation hatte sich unangenehm angefühlt, und ich sehnte mich zurück nach Hause, wo ich am liebsten mit einem Buch im Bett gelegen hätte.

»Hast du Spaß?« Trish lallte ein wenig und umarmte mich. »Ich habe dich so lieb. Wir müssen uns dringend öfter sehen.« Ihre glasigen Augen glänzten vor Rührung. »Ich liebe euch alle!«

Es folgte eine Gruppenumarmung, und ich fragte mich, wo der Abend noch enden sollte. Trish, Sandra und Brittany befanden sich schon jetzt jenseits von Gut und Böse. Außer mir schien Stacy die einzige halbwegs nüchterne Person zu sein, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen war, dass sie den ganzen Abend durchgeplant hatte und nichts dem Zufall – in diesem Fall einer Horde betrunkener Hasen – überlassen wollte.

Ich richtete meine Kleidung und hoffte, meine Laune wäre nicht zu sehr in meinem Gesicht zu sehen.

»Claire, wo sind deine Hasenohren abgeblieben?«, quengelte Stacy, die offensichtlich nicht akzeptieren wollte, dass ich das von ihr zusammengestellte Kostüm verändert hatte.

Monate zuvor hatte die übereifrige Brautjungfer unsere Kleider- und Schuhgrößen abgefragt. Bereits damals ahnte ich, etwas Schlimmes würde auf uns zukommen.

Vorgestern wurde dann ein Paket in der Apotheke abgegeben. Den Großteil meiner Zeit verbrachte ich hinter der Ladentheke und so gab ich für meine privaten Bestellungen Spencer’s Pharmacy als Adresse an.

Nachdem ich die Apotheke von Mr. Mason übernommen hatte, war es ein merkwürdiges Gefühl gewesen, meinen Namen im Schriftzug über dem Eingang zu sehen. Bis dahin hatte er mir sein gesamtes Wissen weitergegeben, da ich seine einzige Mitarbeiterin war. Vor vier Jahren hatte er sich schließlich zur Ruhe gesetzt und mich gebeten, seinen Platz einzunehmen.

Beim Öffnen des rosafarbenen Pakets hatte das Seidenpapier geknistert. Ein weißer Puschelschwanz, ein Haarreif mit langen Hasenohren, schwarze Designer-High-Heels und ein schwarzes Set, bestehend aus Spitzen-Korsage mit passendem Höschen und Strümpfen, waren zum Vorschein gekommen. Am Boden des Kartons hatte eine goldene Karte gelegen, auf der geschrieben stand: Viel Spaß mit deinem Outfit für den Junggesellinnenabschied! Alles Liebe, Stacy. Ein pinkfarbener Kussmund hatte das Ende der knappen Botschaft verziert.

»Außerdem ziehst du ein Gesicht, als ob dir jemand in den Drink gespuckt hätte! Los, nimm dir einen Shot und stoß mit uns an!« Sie zauberte sechs Wodka-Fläschchen aus ihrer Handtasche und reichte sie an uns weiter. »Auf die Braut!«

Was gaben wir wohl für ein Bild ab? Fünf ausgeflippte Hasen, die sich fröstelnd an eine Hauswand pressten und dabei genug tranken, um eine kleine Bar trockenzulegen.

Ich beschloss, dass es definitiv an der Zeit war, mich mit Alkohol aufzuwärmen, und hielt bei dieser Runde mit.

Auf dem Weg zum Irish Pub sorgten die nächsten vier Schnäpse dafür, dass ich förmlich glühte. Ich öffnete meinen Mantel, ohne weiter darüber nachzudenken, und vergaß das freizügige Outfit darunter.

Sandra hakte sich bei mir ein. »Ladys, gleich ist es Zeit für das gute Zeug. Die nächste Runde geht auf mich!« Sie hielt mir ihren Flachmann hin und ich nahm einen großen Schluck.

»Reich ihn weiter. Heute wird alles schwesterlich geteilt«, rief sie. »Und ich meine wirklich alles

Ein warmes, leichtes Gefühl hatte sich in mir ausgebreitet, und ich sang lauthals mit, als Sandra Like a Virgin anstimmte.

Vor dem Eingang des Pubs blieben wir stehen, um Stacys Handtasche ein letztes Mal zu plündern.

»Halt, halt, halt! Mir kommt grad eine hervorragende Idee«, kündigte Stacy vergnügt an. »Was haltet ihr davon, wenn wir die restlichen Shots an die Männer in der Bar verkaufen?«

»Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass wir diese albernen Spielchen auslassen würden?«, protestierte Brittany, die von der zukünftigen Braut im Vorfeld damit beauftragt worden war, Schlimmstes an diesem Abend zu verhindern.

Stacy zog eine Schnute. »Es ist die letzte Station für heute und wir sind doch keine Langweiler, oder?«

Mit einem lauten Woohoo stimmten die anderen ein.

»Mädels, das sind die Regeln: Ihr bekommt alle ein kleines Schnapsfläschchen und müsst es so schnell wie möglich an einen heißen Kerl verkaufen. Die Bezahlung ist selbstverständlich ein Kuss.«

Die anderen kicherten. Hätte ich in diesem Moment vernünftige Schuhe getragen, wäre ich vermutlich schreiend davongerannt. So musste ich mich meinem Schicksal ergeben und die Nummer wohl oder übel durchziehen.

»Die Letzte muss zur Strafe vorführen, was sie heute beim Pole-Dance-Kurs gelernt hat.«

Scheiße, nein. Ich war ganz und gar nicht bereit für solch eine alberne Aktion.

»Los geht’s!« Stacy kreischte so laut, dass ich befürchtete, mir einen Tinnitus zuzuziehen.

Widerwillig betrat ich nach den anderen Party-Hasen McKenzie’s. Zu dieser vorgerückten Stunde war der Laden kaum noch besucht und die Auswahl an potenziellen Zielobjekten stark begrenzt.

An einem Ecktisch standen drei Anzugträger, die etwas deplatziert wirkten.

Trish und Sandra hatten sich gleich auf sie gestürzt und flirteten heftig mit ihnen. Ich bemerkte, wie bereits die ersten Küsse gegen Hochprozentiges getauscht wurden.

Hektisch sah ich mich um und beobachtete Stacy, die mit einem attraktiven Mann an der Bar sprach. Shit! Ich durfte nicht verlieren.

Es war völlig ausgeschlossen, einen der älteren Herren zu küssen, die Darts spielten.

Da hätte ich ebenso gut meinen Onkel Charly küssen können.

Ein paar Schnapsleichen hockten am Tresen. Nein, ich war zwar verzweifelt, aber ein letzter Rest Würde war mir geblieben. Mein Blick wanderte weiter und blieb an einem Männerrücken hängen. Der dünne Stoff des Shirts betonte seine muskulösen Oberarme und die definierten Schultern. Er schien mir nicht der schlechteste Kandidat für dieses alberne Spiel zu sein.

Während er sich angeregt mit dem Barkeeper unterhielt, fuhr er sich mit der Hand durch seine dunkelblonden kurzen Haare. Ich konnte nicht sagen, was es war, doch irgendwas an ihm löste ein Kribbeln in meinem Magen aus.

Kurz wunderte ich mich, dass ich derartig auf einen Wildfremden reagierte. Aber ich schob den Gedanken beiseite, da ich nicht die Letzte werden wollte. Außerdem sollte ich ja nur den Schnaps gegen einen Kuss tauschen und ihn nicht gleich heiraten.

Als ich mich von der Seite näherte, kamen mir sein ausgeprägter Kiefer und die vollen Lippen bekannt vor. Die Zeit saß mir im Nacken und ich musste mich beeilen. Also berührte ich seine Schulter und sprach ihn an: »Sorry, ich wollte euch nicht stören, aber …«

Shit! Shit! Shit!

Die plötzliche Erkenntnis kam zu spät. Er schaute mich bereits überrascht an.

»Ich fass es nicht, Claire Spencer! Was machst du denn hier?« Er grinste und seine grünen Augen funkelten mich an.

Ich hatte fast vergessen, wie sehr ich ihn damals angehimmelt hatte.

Ryan hatte sich seit der Highschool kaum verändert. Sein Kreuz schien etwas breiter geworden zu sein, wobei er die schwarze Jeans immer noch genauso auf der Hüfte trug wie damals.

Nach dem Footballspiel war er oft barfuß und ausschließlich mit Hose bekleidet zu seinen Groupies auf die Tribüne gestiegen, um sich von ihnen feiern zu lassen. Aus sicherer Entfernung hatte ich das Schauspiel beobachtet und ihn ein wenig für seine Oberflächlichkeit verachtet, wobei ich mich insgeheim zu Ryan hingezogen gefühlt hatte. Auch mir waren die schrägen Bauchmuskeln aufgrund seiner tiefsitzenden Hose nicht entgangen.

Seitdem hatten wir uns nie wiedergesehen.

Manchmal hatte ich mir vorgestellt, die Jungs, die ich küsste, wären er gewesen.

Obwohl ich Ryan erfolgreich aus meinem Kopf verbannt hatte, fragte ich mich gelegentlich, was wohl aus ihm geworden war.

Die Antwort saß nun direkt vor mir. Definitiv war er jetzt nicht mehr nur attraktiv – sondern unwiderstehlich.

»Claire? Alles okay?«

Ich schüttelte kaum merklich den Kopf, um mich wieder aufs Hier und Jetzt zu konzentrieren.

»Ja, sorry. Ich war mir nicht sofort sicher, wer du bist, und musste kurz überlegen.«

Röte stieg in meine Wangen, als ich log, und ich betete inständig, dass mir nicht auf der Stirn geschrieben stand, wie sehr mich unsere Begegnung aufwühlte.

Ein amüsiertes Lächeln umspielte seine Lippen. »So, so, du erinnerst dich also nicht an mich? Zu schade. Ansonsten hätte ich dir eventuell geholfen.«

»Wovon sprichst du?«

»Es ist kaum zu übersehen, dass die anderen Mitglieder deiner Hasen-Crew etwas zielstrebiger vorgehen als du.«

Verdammt! Rasch schloss ich meinen Mantel, um mein knappes Kostüm zu verdecken. Ich hatte verdrängt, dass ich ihn unterwegs im Rausch geöffnet hatte und jetzt in diesem lächerlichen Outfit vor Ryan stand.

»Oder gehst du häufiger als Bunny verkleidet in Bars?«

Wütend stemmte ich meine Hände in die Hüften, ließ aus Versehen den Mantel los und präsentierte erneut ungewollt meine knappe Spitzen-Korsage.

Bevor ich protestieren konnte, deutete Ryan auf Brittany, die Einzige, die noch suchend durch den Pub lief. Er warf ihr ein kurzes Lächeln zu, sie erwiderte es und steuerte geradewegs auf uns zu.

»So wie ich es sehe, bin ich deine letzte Hoffnung. Worum geht es genau?«

Ich warf ihm einen trotzigen Blick zu und zuckte mit den Schultern.

»Du solltest dich etwas beeilen. In wenigen Schritten ist sie da. Ihr tauscht Shots, richtig?«

»Shots gegen Küsse«, murmelte ich leise.

Ryan lachte. »Du gibst mir den Schnaps und ich dir einen Kuss, das ist der Deal?«

»Vergiss es«, zischte ich. Wenn auch ich früher einmal davon geträumt hatte, von diesem Weiberhelden geküsst zu werden, war ich inzwischen alt genug, um zu wissen, wie dumm das war. Er hatte sich bestimmt nicht verändert und würde sich bereits morgen nicht mehr an mich erinnern.

»Ich habe nichts angeboten. Wenn ich mich recht entsinne, warst du in der Highschool die Eisprinzessin, die für mich immer nur die gerümpfte Nase parat hatte, obwohl ich dir nie etwas getan habe.«

Das saß.

Brittany nutzte meine Verwirrung aus, drängte sich zwischen Ryan und mich und legte vertraut ihren Arm um seinen Hals, wobei sie ihm ihre Brüste entgegenreckte.

»Hallo, schöner Fremder. Kann ich dich auf einen Shot einladen?« Sie klimperte mit den Wimpern.

Ryan lächelte freundlich, packte ihren Arm und löste sich aus der Umklammerung.

»Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen. Ich trinke ausschließlich Whisky. Aber mein Freund ist da weniger wählerisch.« Er nickte dem Barkeeper zu, der sich mit beiden Armen aufstützte und sich interessiert in Brittanys Richtung beugte.

»Mein Kumpel irrt sich. Ich bin wählerisch, wenn es um Schnaps geht. Aber wenn eine Frau mich braucht, springe ich durchaus über meinen Schatten.«

Er streckte ihr die Hand entgegen. »Sean McKenzie, freut mich.«

Brittany griff seine Hand und sah ihn verklärt an. »Dann ist das dein Pub?«

»Sieht so aus. Er ist der beste Pub in ganz Midtown West.« Er zwinkerte Brittany zu. »Worum geht es?«

Brittany stellte den Schnaps auf die Theke, lehnte sich Sean entgegen und drückte auf diese Weise ihre Brüste mit den Armen stark zusammen. »Die Bezahlung ist ein Kuss.«

»Wie könnte ich einem bedürftigen Häschen einen Wunsch ausschlagen?« Sean ging um den Tresen herum und kam auf sie zu.

Auf einmal nahm ich wahr, wie die anderen Mädels sich um uns versammelt hatten und darauf warteten, wer von uns das Rennen machte.

Ich durfte nicht verlieren und schluckte meinen Stolz hinunter. Kleinlaut wandte ich mich an Ryan. »Hilf mir. Komm schon.«

Er verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust und hob eine Augenbraue. »Worum habt ihr gewettet?«

»Die Verliererin muss tanzen. Nun mach schon«, drängelte ich in der Hoffnung, er würde mich vor diesem elendigen Schicksal bewahren.

»Ich fürchte, du kannst dir schon mal einen Song überlegen, zu dem du deine Performance abliefern möchtest.« Er lehnte sich zurück und nahm einen Schluck Whisky.

Sean stand mittlerweile vor Brittany, umfasste ihr Gesicht und gab ihr einen langen, filmreifen Kuss. Lauter Beifall und Jubel der anderen Brautjungfern ertönte und ich begriff meine Niederlage.

Als er sich von ihr löste, schien sie sich kaum noch auf den Beinen halten zu können.

»Es war mir eine Ehre.« Er ging zurück hinter den Tresen, während Brittany wie ein Honigkuchenpferd auf Ecstasy strahlte und sich an einem Barhocker festhielt.

Ich warf Ryan einen tödlichen Blick zu und stellte mich meinem Schicksal.

Stacy trat einen Schritt hervor und verkündete: »Da unsere hübsche Claire verloren hat, wird sie nun tanzen. Welches Lied soll es denn sein?«

Ich wollte mich in Luft auflösen, weil ich nie gut darin gewesen war, etwas aufzuführen. Geschweige denn halb nackt im Hasenkostüm.

Verflucht!

Hilfe suchend sah ich zu Trish, die nur ein entschuldigendes Schulterzucken für mich übrig hatte. »Spielschulden sind Ehrenschulden, tut mir leid, Süße.«

»Und? Welches Lied nimmst du?« Sandra schaute mich erwartungsvoll an.

»Keine Ahnung.«

»Ich würde vorschlagen, du tanzt einfach zu dem Song, der als Nächstes in der Playlist dran ist.«

Die ersten Akkorde ertönten bereits. Mir wurde schlecht. Scheiße! Ausgerechnet Highway to Hell. Exakt dort befand ich mich – geradewegs auf dem Weg in meine persönliche Hölle.

Sandra zog mir den Mantel aus und gab mir einen leichten Schubs in die Mitte des Raums, während Stacy dort einen Barhocker positionierte.

Augenblicklich spürte ich die Aufmerksamkeit auf mir. Es half nichts, ich musste tanzen.

Langsam tanzte ich um den Hocker herum, ließ mich lasziv an ihm hinuntergleiten und bemühte mich, kein so klägliches Bild abzugeben, wie ich mich fühlte.

Ich erwischte mich selbst dabei, wie ich nach Ryan Ausschau hielt. Aber er saß ungerührt an seinem Platz. Ich schluckte die in mir aufkeimende Enttäuschung hinunter und konzentrierte mich aufs Tanzen.

Unanständig rekelte ich mich, wackelte ein wenig mit meinem Hasenpuschel und sehnte mich dem Ende des Songs entgegen.

»Wir wollen mehr! Ausziehen! Ausziehen!« Plötzlich kam einer der besoffenen Kerle auf mich zu und grapschte nach mir.

Er riss am Träger der Korsage, als Ryan von seinem Barhocker aufsprang und ihn am Kragen packte.

»Wenn du sie anfasst, breche ich dir den Arm!« Eine Zornesader pochte auf seiner Stirn, und ich sah, wie sich seine Nackenmuskeln anspannten. »Verpiss dich, du Penner, und komm nie wieder.« Ryans Stimme hatte sich in ein bedrohliches Knurren verwandelt, das keinen Zweifel daran ließ, wie ernst er es meinte.

Der andere war klug genug, zu erkennen, dass er meilenweit unterlegen war, und machte einen Rückzieher.

»Schon gut, schon gut«, lallte er. »Du kannst sie haben.« Fluchend torkelte er rückwärts, weil Ryan ihn abrupt losließ.

Ich stand etwas abseits und schnappte mir eine leere Bierflasche für den Fall, dass dieser Mistkerl erneut bei mir Hand anlegen wollte.

Die Leute hatten sich wieder in der Bar verteilt und bemühten sich, den pöbelnden Unruhestifter weitestgehend zu ignorieren.

»Ihr könnt mich alle mal!«, brüllte

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 01.07.2017
ISBN: 978-3-7438-2067-8

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