Cover

Eröffnung

 "Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, dann ist es auch noch nicht das Ende." 

Oscar Wilde.

 

Dieses Buch ist der Liebe gewidmet. Dem schönsten Gefühl der Welt. Dem Gefühl, welches uns allen so oft so viel Kraft gibt. In so vielen Momenten zehren wir von der Liebe, wenn unser aller Herz auf ewig zu zerbrechen droht. Dies ist meine Art, Dankbarkeit zu zeigen. 

Danksagung und einleitende Worte

Liebe Leser,

 

zunächst möchte ich mich Ihnen herzlich dazu gratulieren, dass Sie diese Gedichtsammlung nun Ihr Eigen nennen dürfen.

Ich möchte Ihnen dafür danken, dass Sie mir Ihr Vertrauen schenken und, vor allem, der faszinierenden Welt der Poesie.

 

Ich persönlich finde dieses Medium wahnsinnig spannend. In keinem anderen Genre der Literatur ist es so einfach, mit wenigen Worten komplexe psychologische Hintergründe zu erläutern, ergreifende Gedanken zu schildern und damit den Leser mit sich zu ziehen. Dieses soll jedoch auf keinen Fall heißen, dass es einfach ist, ein Gedicht zu schreiben. Ja, ganz im Gegenteil! Ich persönlich finde, dass ein gutes Gedicht schwieriger geschrieben ist, als eine faszinierende Kurzgeschichte. Der Hauptgrund hierfür ist wohl eindeutig die Beschränkung auf die wenigen Worte, die dem Autor zur Verfügung stehen. Im Medium Gedicht ist man quasi verpflichtet, mit nur wenigen Zeilen eine Geschichte zu erzählen oder einen Gedanken, ein Gefühl, eine Erinnerung oder was auch immer zu Papier zu bringen und so zu beschreiben, dass der Leser hier mitfühlen und verstehen kann, was man denn ausdrücken möchte.

 

Ich hoffe, dieses ist mir hier gelungen und Ihnen gefallen diese Werke.

 

Ich habe absichtlich keine Daten der Entstehung notiert, um so darzustellen, dass ein gutes Gedicht nicht in wenigen Minuten oder gar an einem Tag geschrieben ist. Es steckt viel mehr Arbeit darin, als man vielleicht glauben mag.

 

Ich verstehe es vollkommen, wenn Ihnen einige der folgenden Werke grotesk, seltsam, paranoid, depressiv oder selbstzerstörerisch vorkommen mögen – doch auch dies ist reine Absicht. Der größte Teil der folgenden Gedichte ist in einer Zeit entstanden, als es mir persönlich sehr, sehr schlecht ging. Oft sah ich keinen Ausweg mehr. Ich wusste nicht mehr, wer ich bin / was ich bin / warum ich bin / wie ich bin und was mich eigentlich auf diesem Planeten hält. Hier gab mir das Medium Gedicht die Möglichkeit, mich zu finden und all meine Gedanken, Gefühle, Ängste und Hoffnungen zu Papier zu bringen. Im Folgenden setze ich mich im Großen und Ganzen mit den Themen Homosexualität, Liebe, Schmerz, Verlust, Tod und Einsamkeit auseinander, aber natürlich auch mit Glück, Zweifeln und Zufriedenheit.

 

Manche Reime oder Wortverbindungen mögen erzwungen klingen, doch im Kontext des ganzen Textes gesehen ist jedes einzelne Wort von Bedeutung. Die Gedichte, die nun folgen, können ohne sie, beziehungsweise ihre Kombination nicht existieren. Zumindest würden sie nicht das aussagen, was ich aussagen möchte, beziehungsweise wollte.

 

Bitte, haben Sie keine falsche Scheu vor den Worten und haben Sie, um Gottes Willen, keine Angst um mich. Mittlerweile geht es mir wieder sehr, sehr gut! Ich konnte mich neu finden und neu ordnen. Ich habe alte Scherben weggeräumt, statt mich darin zu sühlen und habe begonnen, neu zu existieren. Und dies habe ich dem Mann meines Lebens zu verdanken. Meinem Matze.

 

Diese Gedichte sind mein Vermächtnis an meine eigene Vergangenheit. Mein Abschluss mit meinem alten Leben sozusagen, denn ich bin dank meines heutigen Partners zu neuem Leben erwacht! An dieser Stelle danke ich dir, lieber Matze, für alles, was du mir gibst.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nun angenehme Augenblicke des Lesens. Erleben Sie, was ich einst fühlte und genießen Sie, mit mir zusammen, die fabelhafte, dunkelromantische Welt der Poesie.

  

Mit den besten Grüßen

Ihr ergebener Marius Sebastian

Die Suche beginnt

 

 

 

Straße eines Lebens

 

Manchmal habe ich das Gefühl
als wandle ich auf einer Straße.

 

Eine endlos lange Straße
mit Schlaglöchern, aus groben Stein;
Mit verdorrten Pflanzen am Wegesrand.

 

Doch von dieser Straße
gehen auch kleine Seitenwege ab.


Scheinbare Auswege,
Wege ins Glück.
Ebene Wege
mit blühenden Pflanzen am Wegesrand.

 

Doch diese Wege
enden entweder in einer Sackgasse
oder sie führen
auf die große Straße zurück...

 

 

 

Fragen

 

Wie sehr ich es auch will:

Die Zeit steht niemals still.

Momente vergehen.

Ich kann das Ende schon kommen sehen.

 

Fragen über Fragen,

Die die Seele plagen -

Was wartet, wenn ich weitergehe?

Werden auch meine Spuren vom Wind verweht?

 

Auch, wenn ich es nicht ertragen kann:

Einsamkeit zerreißt langsam.

Am Rande des Abgrunds stehen -

Völlig allein in diesem Leben.

 

So kann es doch nicht weitergehen.

Ich kann mich selbst nicht mehr verstehen.

Kann ich diese Last noch tragen?

Wer findet die Antwort auf meine Fragen?

 

 Weiß ich eigentlich wohin?

Hat dieses Leben einen Sinn?

Werde ich die Antwort finden

Oder auf der Suche dorthin verenden?

 

Ich spiele weiter dieses grausame Spiel -

Habe von allem viel zu viel.

Meine Welt versinkt im Verdruss.

Wann ist endlich Schluss?

 

 

 

Fernweh

 

Trage meine Seele fort.

In andere Welten sollst Du sie entführen.

In Welten, die sie noch nie zuvor gesehen hat

Und lasse sie dort allein

Einfach nur glücklich sein.

 

Trage meine Seele fort.

Bringe sie weit, weit weg.

Bringe sie in Welten, wo Ich sie nicht mehr finden kann,

denn sie soll nicht mehr mit ansehen

wie Ich mich immer mehr zerstöre.

 

Trage meine Seele fort.

Bringe sie weiter und weiter und immer weiter

Weg von diesem Ort.

Lasse sie dort

Einfach nur

Alleine und glücklich sein.

 

 

 

Erinnerungen an den Mond

 

Wir drehen uns durch die Zeit.

Du vor mir.

Du hinter mir.

Du über mir.

Ich erinnere mich zurück.

 

Eines Tages stand ich vor dem Abgrund meines Lebens.
Ich fragte mich, wie soll es nur weiter gehen?
Meine Gedanken waren nur noch bei Dir.
Noch immer spüre ich Deine Nähe.


Ich spüre deine zarten Umarmungen.
Die Küsse in der Unendlichkeit.
Momente, in denen wir die Welt vergaßen.
Nun bist Du in der Dunkelheit verschwunden.
Ich kann kein Licht mehr sehen.

Letzte Nacht ging ich durch die dunklen Straßen,
Mein Schatten lief mir hinterher.

Ich merkte nicht, dass Du der Schatten warst.


Deine zarte Gestalt. Sanft vor mir.
Meine Gedanken irren durch die Unendlichkeit.
Deine heißen Berührungen auf meiner zerbrechlichen Haut.
Schatten von Erinnerungen.
Alleine im Nichts.


Und der Regen prasselt leise auf mein Haupt.
Vermischt sich kalt mit meinen Tränen.

Der Regen, der auf Dich fällt - sind meine Tränen.
Es tut so weh, dass Du nicht in meiner Nähe bist.
Du hast mir immer wieder das Gefühl gegeben,

dass ich Dir sehr wichtig war.
Die Entfernungen zwischen uns sind zu groß,

sodass wir uns beide nie berühren können.


Körper an Körper,

Mund an Mund,

Hand in Hand.
Heiße Berührungen auf eisiger Haut.
Lebende Verführung in unseren brennenden Augen.


Immer weiter fort.
Allein auf ewig?
Wann kehrst Du zu mir zurück?
Ich sehe nur mich.
Nackt. Zerbrechlich.
Gefallen auf den kalten Boden der Tatsachen.
Willkommen zurück im Leben.

Und wir drehen uns immer weiter.

Eines Tages, ich kehrte von einer Reise zurück,
da habe ich Dich vor meiner Wohnungstür gesehen.
Du schautest mich an –

Deine wunderschönen Augen verrieten mir einiges.
Sie ließen Bände sprechen.
Ich bekam eine Gänsehaut.
Ich konnte in diesem Augenblick nichts sagen.
Auf einmal standst Du vor mir und berührtest mein Gesicht.

Ich spüre deine Nähe.

Mir wird warm.


Ich verlor mich in Deinen Augen.
Unsere Lippen berührten sich.
Wir verschmolzen.
Wir wurden eins.
Gedanken trieben fort.
Ich vergaß die Welt.


Deine starke Kraft in mir.
Halt mich fest! Lass mich nicht los!
Lass diese Momente nie vorübergehen!
Ich bin Dein.
Mit Haut und Haar.

Mit Gedanken und Gefühlen.
Alles was Ich habe, gebe Ich dir.
Nur bleib!

 

Ich werde Dich nie mehr los lassen.
Es wäre für mich ein unerträglicher Verlust,

Dich wieder zu verlieren.
Du bist meine Luft zum Atmen.
Durch Dich hat mein Leben wieder einen Sinn.
Lass uns die schöne Zeit genießen.

 

Doch dann war sie wieder da!

Die Angst.

 

Genießen?

Wie soll Ich nur genießen?

Die Nacht liegt in Scherben.

Meine Angst zerreißt mich.

Ich kann dich jederzeit verlieren.

Nur ein paar Sekunden –

Alles könnte für immer vorbei sein.

Schmerz lässt meine Wunden brennen.

Narben reißen auf.

Dreck in meinen Wunden.

 

Ich versuchte, Dich zu überzeugen:

Narben reißen auf, Narben heilen wieder.
Denke immer an das Positive im Leben.
Aus Sekunden können Stunden werden,
Aus Stunden können Tage werden,
Aus Tagen können Monate werden,
Aus Monaten können Jahre werden.
Ich möchte Dich nicht verlieren!
Mein Herz sagt, Du bist der Richtige für dieses Leben.
Ich werde immer für Dich kämpfen!

 

Vielleicht ist heute alles aus.

Vielleicht ist heute Nacht alles vorbei.

Vielleicht bricht heute

Meine ganze Welt in sich zusammen.
Wie Wasser in der Wüste

Verdampft mein Glück.

Ich schwimme durch ein Tränenmeer.

 

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Marius Sebastian
Bildmaterialien: Dreamies
Tag der Veröffentlichung: 18.08.2019
ISBN: 978-3-7487-1310-4

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch ist dem Leben, der Liebe und vor allen Dingen der Hoffnung gewidmet. Denn wir wissen, dass auf Schatten stets Licht folgt.

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