Die Sonne:
Ich, die Sonne, in meiner ganzen Pracht vom blauen Himmel strahl und lach.
Kein Erdenkind mich verschmäht ich bringe Wärme, Licht und Spaß.
Mein Anblick macht die Herzen weich, genüsslich ein jeder das Haupt zur Sonne neigt.
Die Vögel schwingen sich empor sie zwitschern und sie tirillieren.
Die Blumen, sie erschließen sich um duftend dann zu begrüßen mich, wenn ich am Himmel scheine.
Die Regenwolke:
Na, na – übertreibt Ihr nicht dabei etwas. Ihr könnt nicht immer scheinen.
Was würde wohl bei Euren Glühn aus Vogelsang und Blumenblühn,
wenn ich nicht mich vor Euch schiebe den Himmel mit den Wolkenvorhang schließe
und mich ergieße über Feld und Au.
Habt Ihr vergessen - nach großer Dürre ist es ein Segen, wenn Wolken kommen, die bringen Regen.
Die Sonne:
Ach was, wie oft Ihr Ärger bringt und Frust und Jedermann Euer Grau sieht mit Unlust.
So manche Freude Ihr verderbt sieht man Euch am Himmel ziehn
Euer dunkles Schleppgewand, dunkle Wolken Hand in Hand. Grau der Tag, wohin man schaut
Die Regenwolke:
Ihr seid gewohnt zu regieren und wollt immer nur kommandieren.
Doch heute habt Ihr kein Glück, heute werft Ihr auf die Erde keinen Blick.
Ihr müßt mir und meinen Schwestern weichen.
Schwestern, kommt herbei. Wir wollen die Sonne umzingeln, keinen Strahl soll sie auf die Erde bringen.
Die Sonne:
Ach weh, sind die Wolken dicht. Ich bekomme keinen Strahl durch das Wolkendickicht.
Die Wolken:
Wir wollen nicht in Zwietracht mit der Sonne leben.
Der tonnenschwere Regen hat sich auf die Erde begeben.
Wir machen nun für die Sonne Platz.
Daß, wenn durch Regen die Sonne strahlt wird ein prächtiger Regenbogen gemalt.
Erdenkinder sind versöhnt sie froh gelaunt wieder zum Himmel sehn.
Texte: Sieglinde Kirner
Bildmaterialien: Sieglinde Kirner
Tag der Veröffentlichung: 20.05.2013
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