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Vorwort

Eigentlich sollte dieses Buch einen bildhaften Vergleich darstellen, zwischen dem Augsburg im 18 Jhd. und heute. Das Buch „Die Goldschmiedin“ von Sina Beerwald sollte als Vorlage dienen. Meine Freundin und ich freuten uns sehr auf die Verwirklichung. Leider kam es dann doch etwas anders. Denn nicht nur die Vielzahl der derzeitigen Renovierungen, die das fotografieren schwer bis unmöglich machten,sondern auch das Wetter spielte uns einen Streich.
Im wahrsten Sinne des Wortes einen Schwabenstreich. Wir hatten 30 Grad im Schatten und suchten so wenigstens denselben auf,so oft es ging.Dabei ergaben sich für uns ganz neue Einblicke in diese schönen Stadt. Die entstandenen Bilder möchte ich euch nicht vorenthalten. Es ist eine bunte Mischung geworden.




Meine Freundin kannte von einem früheren Augsburgbesuch ein Parkhaus mitten in der Stadt. Also konnten wir auf die eigentlich geplante Bahnfahrt verzichten. Leider erwies sich das mit dem Parkhaus aber als gar nicht so einfach. Nicht die Einfahrt sondern eher der Ausgang. Es ist schon ein seltsames Gefühl, vor einer Glastür zu stehen und man kann nicht hinaus. Zum Glück begegneten wir am Kassenautomat einer netten Dame, die uns eine andere Möglichkeit erklärte. Etwas verwinkelt, wie sie meinte. Aber nach etlichen Türen wären wir draußen: Am Zeughaus.




Erleichtert ins Tageslicht blinzelnd, kramte ich meinen Ministadtplan hervor, und vier kurzsichtige Augen versuchten sich zu orientieren.




Unser erstes Ziel war die Moritzkirche. Leider auch das erste Renovierungsopfer.


Das ich dennoch eine schöne Aufnahme erhielt merkte ich erst später. Denn ich hatte mich als Ersatz zu sehr auf den wirklich eindrucksvollen Merkurbrunnen konzentriert. Bei dieser Gelegenheit erfuhr ich auch, so ganz nebenbei, auf was Frauen bei Männern angeblich am meisten schauen.




Ein wunderschönes, buntes Haus ganz in der Nähe entpuppte sich als Weberhaus. Die herrliche Malerei lädt zu längerem schauen ein. Das Weberhaus ist nur eines der vielen Hinweise auf die handwerklich bedeutende Vergangenheit Augsburgs.




Aus dem im Vorwort erwähnten Buch hatte ich mir die Pfladergasse notiert. Dort waren die Goldschmiede zu Hause. Jetzt befindet sich dort die Alte Silberschmiede. Sie bietet schönen Schmuck zu erschwinglichen Preisen. Leider war sie aber schon geschlossen.




Dafür durften wir in diesem Handwerkerviertel mehr als einen Blick in einen kleinen Antiquitätenladen werfen. „Antiquitäten und Raritätenstüberl“ ,das hörte sich gut an. Neben vielen netten Kleinigkeiten entdeckte ich auch einen Säulenvertiko aus der Mitte des 19Jhd. Er ähnelte stark einem von meinem Urgroßvater geerbten.




Ein Hutladen mit außergewöhnlichen Kreationen




und die bunte Fassade eines Brillenlädchens zogen uns ebenfalls magisch an.




Und immer wieder begegneten wir dem Lech. Das musste der damalige Stadtfluss gewesen sein. Denn wo Handwerk ausgeübt wird, braucht man auch Wasser.




Moderne Akzente setzte eine interessante Sonnenuhr, die das alte Stadtbild keineswegs störte




Augsburg hat viele kleine Märkte. Früher fand an jedem Tag ein anderer statt. Und das an verschiedenen Orten. Es war bestimmt nicht leicht, am richtigen Tag am richtigen Ort zu sein. Verpasste man den Fleischmarkt, musste man sich mit Gemüse begnügen. Wir fanden den Obst- und Gemüsemarkt und tauchten ein in einen Rausch von Farben.




Sucht man etwas besonderes, sollte man den Stadtmarkt besuchen. Dort findet man Spezialitäten aus vielen Ländern. Leider hinderte uns das heiße Wetter daran einige Kostproben einzukaufen.




In diesem Lokal, dass zumindest einen sehr einladenden Eingang hat, haben wir nicht gespeist. Auf Grund der Hitze wollten wir nur eine Kleinigkeit und gingen in eine Metzgerei mit Imbiss. Die Schwammerln mit einem Semmelknödel schmeckten sehr gut. An den Wänden konnte man lesen, dass es sich um einen bayerischen Traditionsbetrieb handelte.




Nun wurde es nochmals Zeit für eine Kirche. Die evangelische Kirche St.Anna.




Man konnte sie noch gut besichtigen. Und sah dabei auch die Notwendigkeit der Renovierung.




Im hinteren Teil der Kirche fanden wir die Goldschmiedekapelle. Wer nun etwas besonders protziges erwartet wird enttäuscht.




Dafür findet man sehr schöne, wenn auch vom Zahn der Zeit arg mitgenommene Wandmalereien.




Aber, es wird alles gut. Nicht umsonst gibt es im ganzen Kirchenschiff Gelegenheiten etwas dazu beizutragen.




Beim Verlassen entdeckten wir noch die sogenannte Lutherstiege. Ich ersparte mir den Aufstieg und ließ meiner Freundin den Vortritt zur Erkundung. Was sie vorfand war ein kleines kirchliches Museum.




Ein weiterer Brunnen dann am Rathaus, der Augustusbrunnen.


Das Rathaus selber ersparten wir uns. Führungen sind nicht mein Ding. Besonders nicht an diesem kulturlastigem Tag.

Und rundherum Straßencafes. Hätte ein netter junger Kellner uns nicht auf unsere falsche Platzwahl aufmerksam gemacht, säßen wir wohl noch immer und würden auf eine Bedienung warten. Nein, er wollte uns nicht abwerben. Sondern erklärte uns nur, wir müssten entweder einen Tisch weiterrücken um bedient zu werden, oder die aufliegenden Karten auf diesen zurücklegen. An dem von uns ausgewählten gab es nämlich weder Karten noch Bedienung




Hinter den Fuggerhäusern besichtigten wir dann noch den Damenhof. Eine Oase der Ruhe, in dem heute eine Bewirtung der feineren Art stattfindet. So wollten wir auch nicht stören und gingen nach einem kurzen Schnappschuss wieder. Besichtigung ist zwar erlaubt, aber ich würde meinen Wein oder Sekt auch lieber ohne fremde Blicke genießen.




In einem weiteren Hof stand dieser prächtige Baum. Auch so etwas ist Großstadt.




Zur Abwechslung stöberten wir noch in den vielen kleinen und großen Läden. Besonders bei den Büchern. Und es fand sich auch etwas.




Einen kleinen Hingucker bot uns dann noch diese zufällig entdeckte Malerei an einer Hauswand. Unauffällig aber auffällig interessant.


Augsburg ist wirklich eine Reise wert. Und mir wohl auch irgendwann eine zweite. Denn da war ja noch was.




Impressum

Texte: © Fotos und Text Ute Wunderlng
Tag der Veröffentlichung: 11.09.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Mit lieben Dank an Frau Sina Beerwald ohne deren Buch ich vieles übersehen hätte. Meiner Freundin Gabi die für mich ihre Füsse strapazierte.

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