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Sie lag im feuchten Gras. Kein Stoff bedeckte ihre zarte, junge Haut. Nur das sanfte Feucht der Nacht. Um sie herum war es still. Es war die Stille der Nacht, die sie sosehr liebte. Das Gefühl, mit der Natur eins zu sein, über allen Menschen, die jetzt tief in ihre Decken gekuschelt in ihren Betten lagen und friedlich schlummerten. Sie betrachtete den Mond, die einzige Lichtquelle im Dunkel der rabenschwarzen Nacht. Er durchflutete sie mit Energie, sie spürte es, wenn sie ihre Augen schloss. Wie die Kraft durch jede Ader ihres Körpers bis zu ihrem Herzen gelang, wo sie eingeschlossen wurde. Es begann zu regnen, die kühlen Tropfen trafen auf ihre Haut, massierten sie. Die Wolken schoben sich vor den Mond, der Regen wurde stärker, durchnässte das Mädchen und die, nun schlammige, Wiese, auf der sie lag. Sie drehte sich, lag auf dem Bauch, den Rücken bedeckt mit feuchter Erde, der leichte Körper leicht im Boden eingesunken. Sie roch die Frische, den Regen auf dem Gras, den schweren Duft der Erde, die Natur um sie herum. Ihre Sinneseindrücke beflügelten sie. Und in diesem Augenblick hatte das Feenmädchen genug Energie getankt, um wieder Leben in die zarten Flügelchen auf ihrem schmalen Rücken fließen zu lassen. Sie schloss die Augen und murmelte einige unverständliche Worte. Auf einmal schwirrten um sie herum tausende kleine, glitzernde Kügelchen, die sich zu einer großen um die Fee zusammenschlossen. Dann erhob sie sich sanft, fast wie schwerelos, in die tiefe, schwarze Nacht und niemand wusste, dass sie je die Erde betreten hatte.

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Tag der Veröffentlichung: 04.10.2009

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