Wissenschaftliches Arbeiten
Einfach erklärt & praxisnah präsentiert
Mithilfe von Checklisten, Tipps und Praxisbeispielen zu maximalem Erfolg bei Deiner Haus-, Bachelor- oder Masterarbeit!
1. Auflage
Copyright © 2021 – Nadja Heidrich
Alle Rechte vorbehalten.
Die Rechte des hier verwendeten Textmaterials liegen ausdrücklich beim Verfasser.
Eine Verbreitung oder Verwendung des Materials ist untersagt und bedarf in Ausnahmefällen der eindeutigen Zustimmung des Verfassers.
Inhalt
Statt eines Vorworts: Gebrauchsanweisung
Keine Angst vor dem wissenschaftlichen Arbeiten!
Was heißt das eigentlich – wissenschaftliches Arbeiten?
Wie du diesen Ratgeber nutzen kannst
Aus der Praxis für die Praxis
Anforderungen: Was wird für verschiedene Formen wissenschaftlicher Arbeiten erwartet?
Haus-/Seminararbeiten
Bachelor- und Masterarbeiten
Dissertationen
Habilitationen
Strukturelles: Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit
Die Bausteine im Einzelnen
Titelblatt
Lieber nicht: Widmung, Vorwort, Danksagung
Inhaltsverzeichnis
Optional: weitere Verzeichnisse
Einleitung
Hauptteil
Schluss
Literaturverzeichnis
Eidesstattliche Erklärung
Formales: von Zitaten, Fußnoten und Plagiaten
Einfügen von Fußnoten in Word
Wie zitiere ich korrekt?
Direkte Zitate
Indirekte Zitate
Sekundärzitate: Zitate aus zweiter Hand
Zitat im Zitat
Seitenangaben zum Zitat: „f.“ und „ff.“
Zitieren aus Lehrbüchern
Zitieren aus Aufsätzen in Tagungsbänden und Festschriften
Zitieren aus Periodika: Zeitschriften, Zeitungen, Loseblattwerke
Online-Quellen
Begriffsklärung: Primär- und Sekundärliteratur, Primär- und Sekundärquelle
Häufige Fehler beim Zitieren
Uneinheitlichkeit
Fehlerhafte Schreibweisen
Verwischen von direkten und indirekten Zitaten
Indirekte Zitate als eigene Gedanken ausgeben
Zitatfriedhof ohne erkennbare Eigenleistung
Weitere Funktionen von Fußnoten
Was ist ein Plagiat?
Konsequenzen eines Plagiats(versuchs)
Exkurs: berühmte Plagiatoren
Sprachliches: Merkmale und Regeln wissenschaftlichen Schreibens
Wissenschaftliche Sprache ist präzise
Korrekte Verwendung von Fachsprache und Fachbegriffen
Praktische Tipps zum guten Formulieren
Verben statt Nominalstil
Aktiv statt passiv
Wiederholungen vermeiden
Satzanfänge variieren
Indikativ und Konjunktiv
Perspektive: „aus Sicht des Verfassers“ und bessere Möglichkeiten
Abkürzungen
Schachtelsätze vermeiden
Gendern: die Krux mit geschlechtergerechter Sprache
Phrasen und Füllwörter vermeiden
Praktisches: In den Flow kommen und den roten Faden nicht verlieren
Wie finde ich mein Thema?
Das Erstgespräch mit deinem Betreuer
Wie formuliere ich die Forschungsfrage?
Wie komme ich zu einem funktionierenden Fahrplan?
Überblick zum Thema verschaffen
In den Flow kommen: Wo und wie fange ich bloß an?
Strategien der Literaturrecherche
Effizientes Lesen und Exzerpieren
Den roten Faden nicht verlieren
Prokrastination vermeiden – oder: Wie du den inneren Schweinehund niederringst
Schreibkrisen überwinden
Wie hole ich mir Feedback?
Technisches: Wie du Word zu deinem Freund machst
Wie formatiere ich meine Arbeit ordentlich?
Formatvorlagen
Klar definierte, sauber formatierte und exakt formulierte Überschriften
Schriftart und Schriftgröße
Zeilenabstände
Seitenlayout und Seitenränder
Tabulatoren und Einzüge statt Leerzeichen
Umgang mit Abbildungen, Tabellen, Grafiken
Querverweise einbinden
Seitenumbrüche
Seitenzählung bei wissenschaftlichen Arbeiten
Inhaltsverzeichnis erstellen
Hilfreiche Tipps und Tricks zur Textverarbeitung mit Word
Tastaturkürzel
Suchen und Ersetzen
Rechtschreibprüfung und Autokorrektur
Speichern und Sichern
Bewertung
Impressum
Haftungsausschluss
Statt eines Vorworts: Gebrauchsanweisung
Keine Angst vor dem wissenschaftlichen Arbeiten!
Bei der Bewertung jeder Studienarbeit zählen nicht nur Wissen und Kenntnisse im jeweiligen Fachbereich und Thema, sondern es wird sehr viel Wert auf die Einhaltung der Regeln wissenschaftlichen Arbeitens gelegt. Die Fähigkeit, diese Anforderungen zu erfüllen, sind Teil der Prüfungsleistung. Du kannst also noch so brillante inhaltliche Ideen und Ansätze haben, – wenn die Form nicht stimmt, wirst du keine guten Ergebnisse erzielen.
Aber keine Sorge: Wissenschaftliches Arbeiten ist kein Talent, das man einfach hat – oder eben auch nicht hat: Wissenschaftliches Arbeiten kann man lernen. Effizientes Lesen, bedarfsorientiertes Rezipieren, die Auswahl geeigneter Literatur, korrektes Zitieren, das Arbeiten nach einem klar definierten Arbeitsplan: Das ist das Handwerkszeug, das du brauchst. Je früher du dich in deinem Studium damit auseinandersetzt, umso leichter fällt es dir, denn diese Kompetenzen wirst du dein ganzes Studium über brauchen.
Wissenschaftliches Arbeiten ist in der Grundform für jede Studienrichtung und für jedes Fach gleich. Und: Die Grundzüge wissenschaftlichen Arbeitens, die du mit jeder Haus- oder Seminararbeit trainierst, ändern sich auch für die Bachelor- oder Masterarbeit bzw. für die Dissertation nicht. Für die fortgeschrittenen Studienarbeiten musst du das einmal angeeignete Handwerkszeug nur noch ein bisschen erweitern.
Übrigens funktioniert wissenschaftliches Arbeiten auf der ganzen Welt grundsätzlich gleich. Die Gepflogenheiten in Zitierweisen mögen sich im Detail von Land zu Land ändern. Ehrlichkeit, Transparenz, Nachvollziehbarkeit, die verlässliche Angabe aller verwendeter Quellen, der Begründungsanspruch, das Fußen auf dem aktuellen Forschungsstand und das Streben, die Grenzen des Wissens mit jeder Arbeit ein klein wenig weiter zu verschieben: Diese Ziele bleiben und werden in wissenschaftlichen Arbeiten rund um den Globus in sehr ähnlicher Weise zu erreichen versucht.
Was heißt das eigentlich – wissenschaftliches Arbeiten?
Wer wissenschaftlich arbeitet, knüpft an die Tradition von Wissenschaft an, gewinnt durch forschende Reflexion neue Erkenntnisse und bereitet diese in anspruchsvoller Form nach weitgehend festgelegten Regeln für andere wissenschaftlich Arbeitende auf. Leitbild ist die Idee wissenschaftlichen Fortschritts, der eine maßgebliche Grundlage für die allgemeine gesellschaftliche Weiterentwicklung darstellt.
Wissenschaftliches Arbeiten umfasst mehrere Bereiche: Methoden, Techniken und Erfüllung der erforderlichen Formvorschriften. Wissenschaftliche Arbeiten sind präzise, sachlich, nüchtern und objektiv. Eigenständige Gedanken werden mit bereits vorliegenden Befunden zu einem neuen Ganzen verbunden. Das Thema ist dabei klar umrissen, das Vorgehen systematisch und methodisch kontrolliert. Wissenschaftliche Thesen unterstehen einem starken Begründungsanspruch – bloßes „Meinen“ oder „Glauben“ ist im wissenschaftlichen Kontext völlig unzureichend.
Eine wissenschaftliche Arbeit enthält Angaben, die die aufgestellten Hypothesen nachprüfbar und nachvollziehbar machen, dazu zählen ein Überblick über die Forschungslage und die Auswahl geeigneter Quellen. Richtiges Zitieren der Quellen ist ein wesentlicher Bestandteil wissenschaftlicher Arbeiten. Durch diese Art von Transparenz und nachvollziehbaren Begründungen soll es anderen möglich sein, zu verstehen, wie der Verfasser zu einer wissenschaftlichen Erkenntnis gelangt ist, sodass er dieses Vorgehen wiederholen könnte, um zu überprüfen, ob er zu denselben Erkenntnissen gelangt.
Wie du diesen Ratgeber nutzen kannst
Diesen Ratgeber musst du nicht von vorne bis hinten durchackern (das kannst du aber natürlich auch tun, wenn du dich dann sicherer fühlst). Du kannst bei jedem beliebigen Thema einsteigen, bei dem du gerade die größten Fragezeichen hast. Querverweise erleichtern die Navigation bei verwandten und zusammenhängenden Themen.
Über die Grundzüge wissenschaftlichen Arbeitens solltest du natürlich Bescheid wissen, bevor du loslegst. Wissenschaftliches Arbeiten ist aber ein ständiger Lernprozess, bei dem du nicht nur deine Fachkenntnisse und -kompetenzen stetig erweiterst, sondern auch fortwährend dein Können im Umgang mit dem Handwerkszeug verfeinerst. Das erreichst du nicht allein durch die Lektüre von noch so guten und vielen Ratgeberbüchern, sondern vor allem durchs „Machen“. Dieser Ratgeber schafft dafür die Grundlagen, will aber auch ein Begleiter sein, der dir während des Entstehungsprozesses deiner wissenschaftlichen Arbeiten immer wieder weiterhelfen und dich voranbringen möchte.
Wenn du eine ganz bestimmte Information suchst, folgst du dem entsprechenden Stichwort und kannst dann direkt zu der Seite gehen, die deine Frage beantwortet.
Viele Hochschulen geben Handreichungen zur Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten aus. Solltest du dort Angaben finden, die den in diesem Ratgeber gemachten Angaben zuwiderlaufen, so gilt in jedem Fall die Vorgabe deiner Hochschule. In diesem Ratgeber findest du allgemein übliche Verfahrensweisen, mit denen du immer dann gut fährst, wenn deine Hochschule oder dein Betreuer bzw. deine Betreuerin nichts Anderes verlangt oder vorschreibt.
Aus der Praxis für die Praxis
Alle Checklisten, Tipps und Hinweise, die du hier findest, sind vielfach in der Praxis erprobt. Vorschlagslisten mit Formulierungshilfen lösen vielleicht den ein oder anderen Knoten beim Schreiben oder lösen das berühmte Problem mit den Satzanfängen (siehe Satzanfänge). Neben der Vorstellung der strukturellen und formalen Voraussetzungen für eine wissenschaftliche Arbeit beschäftigen wir uns auch mit ganz praktischen Dingen wie dem Kampf gegen den inneren Schweinehund, dem Umgang mit Schreibkrisen und dem effizienten Ausnutzen der persönlichen Leistungskurve. Ein Kapitel zur wissenschaftlichen Sprache schafft die Grundlagen für gelungenes Formulieren und das Kapitel zum Umgang mit Word hilft dir, deine Arbeit mit möglichst wenig Aufwand möglichst ansprechend zu gestalten.
Also: Bloß keine Angst vor dem wissenschaftlichen Arbeiten – es ist kein Hexenwerk! Viel Erfolg!
Anforderungen: Was wird für verschiedene Formen wissenschaftlicher Arbeiten erwartet?
Haus-/Seminararbeiten
Haus- bzw. Seminararbeiten zählen zu den wichtigsten Prüfungsarbeiten. Warum? Im Laufe deines Studiums wirst du etliche davon schreiben. Und: Mit dieser einfachsten Form des wissenschaftlichen Arbeitens legst du Grundlagen, die du dein ganzes Studium über brauchen wirst.
Eine Seminararbeit beschäftigt sich mit einem (meist vom Dozenten vorgegebenen) Spezialthema. Oft geht das Thema aus einer Veranstaltung hervor, die du besucht hast. Vielleicht hast du zu dem Thema im Verlauf des Seminars bereits ein Referat gehalten. Das hat den großen Vorteil, dass du in das Themengebiet schon etwas eingearbeitet bist.
An der konkreten Fragestellung einer Seminararbeit lässt sich eigenständiges, problembezogenes wissenschaftliches Arbeiten in einem zunächst eng begrenzten Rahmen einstudieren und üben. Im Rahmen einer Haus- bzw. Seminararbeit wird nicht von dir erwartet, dass du die Wissenschaft um einen großen Sprung voranbringst. Die wissenschaftlichen Grundregeln sind aber unbedingt einzuhalten, also: klarer Aufbau unter Einbeziehung aller relevanter Bausteine, ansprechende formale Gestaltung, Darstellung des Forschungsstands, Angabe der verwendeten Quellen, Einhaltung der Zitierregeln, nachvollziehbare Begründungen und Anwendung wissenschaftlicher Sprache unter besonderer Berücksichtigung des jeweiligen Fachvokabulars.
In manchen Veranstaltungen werden Seminararbeiten als Gruppenarbeiten erstellt. Um dem Prüfer die Grundlagen für seine Bewertung der Prüfungsleistung klarzumachen, wird in der Regel erwartet, dass kenntlich gemacht wird, wer für welchen Teil verantwortlich ist.
Die begriffliche Abgrenzung von Haus- und Seminararbeiten ist übrigens etwas unklar. Oft werden die Begriffe synonym verwendet. Eine genaue oder gar allgemein verbindliche Definition gibt es nicht. Üblicherweise werden zehn- bis fünfzehnseitige Arbeiten, die im Rahmen eines Seminars entstehen, Seminararbeiten genannt. Hausarbeiten haben den gleichen Umfang. Sie können, müssen aber nicht unbedingt im Zusammenhang mit einem Seminar entstehen.
Bachelor- und Masterarbeiten
Zum Abschluss des Bachelorstudiums müssen alle Studierenden eine schriftliche Bachelorarbeit erstellen und dabei uneingeschränkt die Anforderungen an ordnungsmäßiges wissenschaftliches Arbeiten erfüllen. Die Bachelorarbeit (oder Bachelor Thesis) ist der Nachweis, dass der Studierende dazu in der Lage ist, ein begrenztes Thema selbstständig wissenschaftlich zu bearbeiten. Die Bearbeitungsdauer beträgt zwei bis vier Monate. Der Umfang variiert je nach Fachrichtung zwischen 20 und 60 Seiten; Fächer mit einer stärkeren Praxisorientierung erfordern tendenziell weniger Seiten.
Die Masterarbeit (oder Master Thesis) ist zum einen umfangreicher als eine Bachelorarbeit (etwa 60 bis 100 Seiten) und erfordert neben der wissenschaftlichen Eigenständigkeit ein deutlich höheres Maß an Originalität als Bachelorarbeiten. Schließlich qualifiziert die Masterarbeit europaweit zu einem Promotionsstudium. Der Bearbeitungszeitraum liegt bei vier bis sechs Monaten. Normalerweise wird die Masterarbeit nicht veröffentlicht.
Sowohl Bachelor- als auch Masterarbeit werden für die Studiengesamtnote stark gewichtet. Es lohnt sich also, sich am Ende des Studiums bzw. Studienabschnitts noch mal so richtig ins Zeug zu legen.
Dissertationen
Zentrales Element einer Promotion ist die Dissertation (= Doktorarbeit), an Hochschulen auch einfach „Diss“ genannt. Wer den Doktortitel erstrebt, muss eine thematisch geschlossene, eigenständige Auseinandersetzung mit einem Thema vorlegen. Die Ausführungen müssen methodisch fundiert sein, die relevante themenspezifische Literatur einbeziehen und bestehende Forschungsansätze kritisch diskutieren und selbstständig weiterentwickeln.
Nach der zusätzlich zu leistenden mündlichen Prüfung (Rigorosum oder Disputatio) muss die Dissertation in Papierform oder elektronisch veröffentlicht werden. Über die jeweils geltenden Regelungen informiert die Fakultät. Dieser Zwang zur Veröffentlichung dient zum einen dazu, die Wissenschaft voranzubringen, denn nur so können andere auf die Ergebnisse zugreifen und sie ihrerseits weiterentwickeln. Zum Zweiten sorgt die Veröffentlichung auch für eine Art öffentliche Kontrolle: Wie die Plagiatsverfahren gegen mehrere Prominente gezeigt haben (siehe Berühmte Plagiatoren), können alle Interessierten auf die Arbeit zugreifen und die Qualität der Arbeit prüfen.
Habilitationen
Der Vollständigkeit halber sei hier auch noch die Königin wissenschaftlicher Arbeiten erwähnt: die Habilitation. Voraussetzung zur Erstellung einer im Hochschulumfeld salopp „Habil“ genannten Arbeit ist die Promotion. Mit der Habilitationsschrift streben Wissenschaftler die Lehrbefähigung für den Hochschulbereich an, also die Erlaubnis, akademische Vorlesungen in eigener Verantwortung zu halten.
Eine „Habil“ stellt eine umfassende wissenschaftliche Einzelarbeit mit wesentlichen neuen Forschungsergebnissen dar. Alternativ können auch mehrere hochwertige wissenschaftliche Aufsätze als sogenannte kumulative Habilitation vorgelegt werden.
Checkliste: Benotungskriterien für wissenschaftliche Arbeiten
Inhaltliches: Strukturierung/Gewichtung, Argumentationsaufbau, inhaltliche Klarheit, Literaturverarbeitung, Ausfüllung des Themas, Selbstständigkeit der Bearbeitung, Richtigkeit der Ausführungen
Formales: Gliederung, Literaturverzeichnis, ggf. weitere Verzeichnisse, Zitate
Schriftliche Ausführung: Äußeres/Seitengestaltung/Schriftbild, Rechtschreibung, Zeichensetzung, sprachlicher Ausdruck
Strukturelles: Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit
Der Aufbau von wissenschaftlichen Arbeiten ist grundsätzlich immer der gleiche:
Titelblatt
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Hauptteil
Schluss
Literaturverzeichnis
Eidesstattliche Erklärung
Diese Elemente kommen in jeder wissenschaftlichen Arbeit vor. Haus- und Seminararbeiten sind quasi die kleinen Geschwister von Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen. Wie in einem Baukastenprinzip fügst du für fortgeschrittene Arbeiten weitere Elemente hinzu:
Ein Abstract wird von immer mehr Hochschulen und Fakultäten gefordert. Das Abstract fasst auf einer halben bis einer Seite die wichtigsten Ergebnisse deiner Arbeit zusammen. Das Abstract platzierst du direkt nach dem Titelblatt.
Ein Vorwort, ein Geleitwort oder eine Widmung ist kein Muss. Abschlussarbeiten, vor allem aber Dissertationen und Habilitationen kommen meist mit der Hilfe mehrerer Menschen zustande. Wenn du ihnen in der Arbeit danken willst, kannst du das nach dem Abstract (vor dem Inhaltsverzeichnis) tun.
Abbildungs-, Tabellen- und Abkürzungsverzeichnisse, sofern dies für deine Arbeit relevant sein sollte. Diese Verzeichnisse fügst du nach dem Inhaltsverzeichnis ein.
Anhang: Anhänge sind ebenfalls nicht zwingend erforderlich, aber manchmal sinnvoll. Falls du deiner Arbeit einen Anhang hinzufügst, platzierst du ihn nach dem Literaturverzeichnis.
Die Bausteine im Einzelnen
Titelblatt
Auf die saubere, übersichtliche und vollständige Gestaltung des Titelblatts (auch Deckblatt genannt) solltest du viel Wert legen. Das Titelblatt ist in der Regel das Erste, was der Prüfer von deiner Arbeit zu sehen bekommt. Verfalle aber nicht der Versuchung, das Titelblatt zu überfrachten mit Verzierungen oder Bildern. Für Studierende kreativer Fachrichtungen mögen spezielle Anforderungen gelten; für alle anderen Fachbereiche ist hier die Reduktion auf das Wesentliche und eine schlichte, übersichtliche Gestaltung oberstes Gebot.
Das Titelblatt (oder Deckblatt) besteht aus drei Teilen. Im oberen Abschnitt befinden sich Angaben zur Hochschule (Universität oder Fachhochschule), zum Institut, Fachbereich oder Lehrstuhl und zur Veranstaltung, in deren Zusammenhang (ggf.) die Arbeit erstellt wurde, also beispielsweise das Seminar. Es folgt der Name des Veranstaltungsleiters bzw. Betreuers sowie die Angabe des Semesters mit Jahreszahl.
Du kannst dein Deckblatt optisch aufwerten, indem du das Logo deiner Hochschule in das obere Drittel setzt. Achte aber auf eine genügend hohe Auflösung der von dir verwendeten Bilddatei.
In der Mitte des Blattes gibst du die Art der Arbeit an (Seminararbeit, Bachelorarbeit etc.) und den exakten Titel deiner Arbeit. Diesen Teil kannst du durch Fettdruck oder größere Schrift hervorheben. Darunter wird üblicherweise das Abgabedatum gesetzt; manche Prüfer mögen hier auch eine Angabe des Bearbeitungszeitraums.
Im unteren Drittel des Titelblatts folgen die Angaben zum Verfasser. Liste dort
deinen Namen,
deine Adresse(n), ggf. mit Heimanschrift und Studienanschrift,
deine Telefonnummer,
deine E-Mail-Adresse,
deine Matrikelnummer,
die Semesterzahl und
dein Studienfach.
Gib nur die Kontaktmöglichkeiten an, unter denen du während der voraussichtlichen Korrektur- und Bewertungszeit tatsächlich erreichbar bist.
Das Titelblatt erhält keine Seitenzahl, wird aber bei der Paginierung mitgezählt.
Lieber nicht: Widmung, Vorwort, Danksagung
Die Versuchung ist groß: Man fühlt sich pathetisch, wenn man nach Wochen, Monaten oder gar Jahren eine wissenschaftliche Arbeit endlich abgeschlossen hat. Man ist auch dankbar für
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 04.10.2021
ISBN: 978-3-7487-9622-0
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