Weit weg der Realität, gab es ein Land. Ein fernes Land. Ein Land, voller Magie und Fantasie. Ein Land der Zauberei, sagt man, ein Land der Träume und das Land der Vergessenheit. Dieses Land hieß Mareysia. Mareysia war so groß, dass man meinte, es gäbe kein Ende dieses Landes. Es gab so viele kleine Staaten, doch einer war der Bekannteste: Phönizien. Phönizien war das Lande der Phönixe und Elfen, so sagt man immer wieder. Hier regierte die Elfenkönigin, die Herrscherin ganz Mareysia.
Fernab von Phönizien, 421 km weiter südlich an der Küste; Dort begann Delphinia, das Land der mystischen Seeelfen, Nymphen, Nixen und Wassertiere wie Delphinen.
Delphinia war einst ein friedliches Land. Überall herrschte Ruhe und Geborgenheit, die Bewohner des Meeres hatten nichts zu fürchten. Weder vor Poseidon, noch vor den nervigen kleinen Galiaren. Galiaren waren ganz kleine Wasserfeen, doch sie sind für ihre Sturheit und dem heftigen Temperament bekannt. Das Land wurde von einem ganz besonders lieben König regiert. Dem Delphinenkönig. Er war ein guter Herrscher, kümmerte sich um alles, half seinen Untertanen in jeder Not heraus und war für Alles und für Jeden da. Niemand hätte ihm nie etwas getan, noch nicht einmal die Galiaren. Umso mehr freute man sich, als er eine wunderschöne Delphinin heiratete und es brach ein großes Glücksgefühl in ganz Delphinia aus, als eine kleine Delphinenprinzessin geboren wurde. Ihre glatte Delphinenhaut war blau wie das Seewasser und ihre türkisfarbenen Augen leuchteten wie kleine Diamanten. Wenn man sie sah, musste man einfach lächeln. Die Königin und der König tauften ihre Tochter Asmee. Asmee war genauso gutherzig wie ihr Vater und ihre Mutter und sie hatte viele Freunde. Am Meisten verstand sie sich mit zwei jüngeren Wassernymphen. Die drei machten alles gemeinsam, ihnen war es egal, dass die Nymphen keinem Tier ähnelten, wie es Asmee war. Sie waren so gute Freunde.
Die Jahre vergingen somit wie im Fluge. Asmee wurde größer, wurde acht, neun, zehn...
An ihrem zwölften Geburtstag wurde aber alles anders.
Als ihre Dienerin sie für die Feier fertig machen sollte, konnte sie sie nicht in ihrem Gemach vorfinden. Der König war außer sich, alle suchten. Zuerst im Palast, dann im Schlossgarten und in dem kleinen Dorf. Dann geriet das ganze, friedliche Königreich in Bewegung. Es ging ein Gerücht um, dass Angler und Fischer draußen auf dem Meer waren mit ihren großen gefährlichen Schiffen. Alle suchten nach der Delphinenprinzssin, doch sie blieb verschwunden. Selbst die Galiaren weinten vor Sorge. Auch die zwei besten Freundinnen Asmees, die zwei Wassernymphen, waren verschwunden. Wie vom Meeresboden verschluckt. Der König machte sich mit den treuen Untertanen auf eine große Suchreise auf. Jeder wollte die Prinzessin wiederfinden, zurückbringen nach Delphinia.
Und nun sitze ich hier auf einem Felsen im Wasser. Das Meer ist spiegelglatt und ruhig, keine Wellen säuseln sich und man könnte meinen, das Meer wäre ausgestorben. Jeder Bewohner Delphinias ist verschwunden. Jeder, bis auf mich.
Ich sitze hier und warte. Ich werde nicht aufhören, zu warten. Ich, die Dienerin der geliebten Prinzessin Asmee.
Tag der Veröffentlichung: 18.02.2014
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
An den kleinen Delphin Charlotte.