Cover

Einleitung:

Die Technikspiele-Ausgabe 'Schwingungen' hat als Zielgruppe Erwachsene, die im Hort arbeiten und mit Kindern einfachen und Alltagsmaterialien Klang und Rhythmus entlocken wollen. Klang ist in Vielem - nicht ausschließlich in dafür hergestellten Musikinstrumenten. Ich habe einmal eine brasilianische Band erlebt, die auf Küchengerät musizierte. Es war faszinierend. Und die indische Mythologie geht noch weiter: Klang ist nicht nur überall - die Welt ist Klang (Nada Brahma). Klang ist Schwingung und die subatomaren Teilchen der Materie der Welt befinden sich in unentwegter Schwingung - oder sind sie sogar selbst 'nur' Schwingung? Quantenphysik und Mythologie? Es darf spekuliert werden und das mit Lust und Laune und bei selbst erzeugten Klängen und Rhythmen. Viel Spaß bei dieser 'Reise'! Wir starten bei der Physik, treffen auf der Reise die Ästhetik, die klanglich nicht nur in den erhabenen Höhen tibetischer Klangschalen sondern auch in den Niederungen trivialer Bratpfannen steckt und landen unversehens bei den 'Klängen' des Sonnenwinds, der Erde, der Planetenbahnen, der Pflanzen, der Walgesänge ....

In vorliegendem Teil 1 der 'Schwingungen' geht es um Spiele mit Klängen und Rhythmen und im nachfolgenden Teil 2 - Technikspiele-Ausgabe (10) - um Spiele mit Licht und Farben. Klänge und Farben haben eines gemeinsam: Sie sind Schwingungen, die durch 'Oktavieren' ineinander umgewandelt werden können. Bei den Klängen, die du hörst, schwingt die Luft zwischen z.B. einem Musik-Instrument und deinem Ohr. Bei den Farben (Licht), die auch durch das luftleere Universum reisen können, schwingt ... ja was schwingt da eigentlich? Aber das ist Thema des zweiten Teils der 'Schwingungen.

Und jetzt zurück zum Thema dieses ersten Teils der 'Schwingungen':

Klangschalen:

Hast du schon einmal ein Weinglas an seinem Rand mit dem Finger so gerieben, dass es zu 'singen' anfing? Das kann ziemlich laut werden und es kann mehr oder weniger hübsch klingen - Erwachsene meinen dazu oft 'weniger hübsch dafür aber desto mehr laut'. Die haben ja keine Ahnung!

In insbesondere Tibet, Nepal, Indien und China haben Mönche derartige Klänge kultiviert: Sie haben metallene Essensschalen zu sogenannten 'Klangschalen' 'veredelt' und benutzen sie nun zum Meditieren - sagen sie zumindest, wenn Leute wie ich als potentielle Kunden in der Nähe sind. Vermutlich haben sie anfänglich auf ihren Essensschalen Lärm gemacht, damit der Koch endlich das Essen brachte. (So wie wir in Jugendherbergen damals laut sangen "Wir haben Hunger, Hunger, Hunger ...." bis das Küchenpersonal entnervt endlich das Essen rausrückte.) Im Gegensatz zu uns aber haben die Mönche dann wohl gemerkt, dass man auch mit schönen Klängen statt mit Lärm nach dem Essen rufen kann. Und nun verkaufen sie 'gestimmte' Klangschalen für gar nicht so wenig Geld an Klang-Freaks wie mich. Die Preise liegen zwischen ca. 7 und 20 Eurocent je Gramm. 'Üblich' sind 8 bis 12 Eurocent je Gramm - was mehr kostet steht im Geruch, 'heilig' zu sein - heilig hat eben seinen Preis. Eine meiner großen Klangschalen - sie ist auf 'fis' gestimmt - wiegt 1450 g. Sie kostete stolze 116 €!

Wenn du wissen willst, wie Klangschalen hergestellt (gegossen / geschmiedet / kalt getrieben) werden, schau nach im Internet z.B. unter:

www.youtube.com/watch?v=8ujpWdMMYae

('Klangschalen fallen nicht vom Himmel' - es wird gezeigt, wie Klangschalen hergestellt werden) und:

www.youtube.com/watch?v=ABd2mXRv5KM

(Klangschalen als esoterische Therapieinstrumente und Klangschalenherstellung)

 

Bild 1: Klänge aus Nepal.

 

Im Bild oben links siehst du das teure - 1450 g schwere - Stück! Diese Klangschalen werden am Rand - kreisrund so wie ein Weinglas - mit einem Holzklöppel gerieben. Mit ein wenig Übung kann man so den Schalen wunderschöne Klänge entlocken: Sie fangen an zu 'singen' und können - wenn man aufgehört hat zu reiben - noch viele Minuten nachschwingen.

 

Bild 2: Klänge aus China und Indien

 

Chinesische Schalen sind oft kleiner als übliche tibetische, schwingen meist in helleren Tönen, sind nicht selten industriell hergestellt und daher etwas billiger als tibetische (nepalesische) Klangschalen. Für dein Taschengeld allerdings sind sie immer noch zu teuer - und dennoch musst du auf den 'Gesang' von Klangschalen nicht verzichten:

 

Bild 3: Klänge aus Alu

 

Wenn du Deko-Schalen aus Aluminium bzw. Aluminiumschüsseln anschlägst oder reibst, fangen auch sie an zu klingen und manche sogar zu singen - ganz so wie auch meine Prachtstücke aus Nepal und China.

So bringst du Deko-Schalen aus Aluminium zum 'Singen:

 

Bild 4: Leicht mit dem Klöppel gegen den Schalenrand schlagen ...

 

Bild 5: ... und sofort z.B. gegen den Uhrzeigersinn mit leichtem Druck ...

 

Bild 6: ... am Schalenrand entlang reiben ...

 

Bild 7: ... weiterreiben ...

 

Bild 8: ... weiterreiben und nicht locker lassen: Es darf nicht 'klingeln' ...

 

Bild 9:

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: copyright Dr. Hans Gruber
Bildmaterialien: copyright dr. Hans Gruber
Tag der Veröffentlichung: 12.11.2015
ISBN: 978-3-7396-2292-7

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