(Foto: Doemges)
Homer Gold war ein Bürohengst. Mit Frau, Sohn und Tochter lebte er in einem heruntergekommenen Viertel am Hamburger Hafen. Und ja, er ging jeden Tag jobben ins Callcenter, welches an dieser Stelle besser ungenannt bleibt, um die Brötchen für seine Family zu verdienen. Es war fürwahr ein hartes Brot. Indes musste die kleine Familie nicht von der Stütze leben; und war in ihren bescheidenen Maßstäben glücklich. Wir schrieben das Jahr des Herrn anno 2021 - und in Homer Gold brodelte es innerlich. Er begann, Gedichte zu schreiben, seine hübsche Partnerin immer brutaler zu ficken und auch sonst über die Stränge zu schlagen. Gerade war der Frühling im Anfang begriffen. Und hier eine Kostprobe von Homer Golds lyrischen Ergüssen:
FRÜHLING
HERBST
SOMMER
WINTER
WAS MACHEN DIE KINDER (?)
IST OMA GESUND (?)
ACH - BÜROHENGST
SIND
WIR ALLE
IM
SCHICKSAL
DES
LEBENSLAUFS ...
Homer schmiss sich des Abends nach der Maloche auf die Couch, ja, begann wie ein Besessener POETTSCHKES POST zu lesen. Er wollte in seiner Sinnkrise die Welt BEGREIFEN, wissen, was los war. Er begann, laut gegen die Wand vorzulesen - Frau und Kinder waren auswärts:
(Grafik: Pixabay)
Hamburg am Internationalen Frauentag: Sexistische Rollenbilder, Lohnungleichheit, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Altersarmut, wenig Anerkennung und ungleiche Verteilung von Care-Arbeit, dazu Femizide und Gewalt im sozialen Nahraum – und diese Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Alte Themen, die Frauen derzeit mit neuer Härte treffen. Statt nachhaltiger Verbesserungen sehen wir in der Pandemie vor allem die erneute Verschärfung bestehender Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Verschiedene Studien und der Hamburger Gleichstellungsmonitor zeigen, was für die meisten Frauen und Queers tagtäglich bittere Realität ist: Gleichberechtigung gibt es noch lange nicht. Viele Gründe also, um wütend und verzweifelt zu sein – und aus Sicht der Linksfraktion viele Gründe, um am 8. März gemeinsam für eine bessere Zukunft zu kämpfen.
Dazu Cansu Özdemir, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Der 8. März ermöglicht es Feminist:innen auf der ganzen Welt, sich als miteinander verbundene Kraft zu erleben und die immer weiter bestehenden Ungleichheiten in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen. Solidarität miteinander und die Sichtbarkeit und Anerkennung der vielfältigen strukturellen Probleme, mit denen Frauen und Queers konfrontiert sind, sind das Fundament für emanzipatorische Veränderungen. Wir leben in bewegten Zeiten: Corona heißt nicht nur Krise, sondern auch eine Chance für eine gleichberechtigtere Zukunft. Konkrete Vorschläge was verändert werden muss, gibt es genug.“
FUKUSHIMA
Am 11. März jährt sich Fukushima zum zehnten Mal. Kurz nach der Katastrophe beschloss der Bundestag den Atomausstieg Deutschlands bis 2022. Dazu Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Wir können auch zehn Jahre nach Fukushima und knapp zwei Jahre vor der Abschaltung der letzten deutschen Atomkraftwerke noch nicht von einem Atomausstieg reden - und dafür trägt Hamburg als Transit- und Umschlagplatz Verantwortung.“
Der Hintergrund: Für den Hamburger Hafen gilt zwar ein freiwilliger Verzicht auf den Umschlag von Kernbrennstoffen, aber nach wie vor ist Hamburg Drehkreuz für atomare Fracht. Uranhexafluorid, das 2013 beim Brand der ‚Atlantic Cartier‘ beinahe zu einer Katastrophe vor den Landungsbrücken geführt hätte, wurde 2020 mehr als 30 Mal im Hafen umgeschlagen, 15 Lkw-Transporte durch Hamburg belieferten die Atomfabriken in Gronau und Lingen. Stephan Jersch weiter: „Ein Atomausstieg ist erst dann ein wirklicher Ausstieg, wenn auch die beiden Atomfabriken in Deutschland aufhören, die Welt mit ihrem tödlichen Produkt zu versorgen und wenn Hamburg nicht länger wegschaut, wenn hier radioaktives Material umgeschlagen wird, nur weil das dann noch keine Brennstäbe sind. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen muss der Hamburger Hafen für Atomtransporte entwidmet werden. Atomare Straßentransporte durch das Stadtgebiet müssen sofort beendet werden.“
HAMBURGER CORONA
Auf einer Sondersitzung beschäftigt sich die Bürgerschaft heute mit der neuen SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung. Dazu Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: "Eine Öffnungsstrategie, die der Senat nicht mit flächendeckenden Schnell- und Selbsttests flankiert, ist nicht nur riskant – sie verspielt auch alle Glaubwürdigkeit. Und bei diesen Tests hat der Senat geschlafen: Es wird vermutlich noch Wochen dauern bis die Testkapazitäten so weit ausbaut sind, dass allen ein kostenlosen Test pro Woche angeboten werden kann. Etliche Testzentren verweigern kostenlose Tests, weil die Terminregistrierung und Kostenübernahme noch immer ungeklärt ist. Die Gesundheitsämter können auch nach einem Jahr seit Beginn der Pandemie keine Daten mit Nachbar-Bundesländer austauschen. Und obwohl digitale Lösungen für Kontaktverfolgung und Cluster-Erkennung längst auf dem Markt sind, ist vollkommen unklar, wann sie jemals zum Einsatz kommen. Südlich der Elbe war ursprünglich kein einziges Testzentrum vorgesehen. Erst nach starker Kritik wurde die Liste aktualisiert."
Doch im Umgang mit den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie fordert Deniz Celik zugleich Augenmaß: "Während der Senat, da wo es drauf ankommt, untätig bleibt, verfällt er bei der exzessiven Ausweitung der Maskenpflicht in blinden Aktionismus. Es gibt keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über erhöhte Infektionsgefahr beim Spazieren oder Joggen. Deshalb ist die Ausweitung der Maskenpflicht überzogen und unverhältnismäßig. Und auch bei der Versammlungsfreiheit gibt es Handlungsbedarf – denn die ist ein herausragendes Gut. Demonstrationszüge müssen unter Einhaltung des Infektionsschutzes grundsätzlich ermöglicht werden."
BRANDENBURG
Der Landeswahlleiter bestätigte heute offiziell, dass die Volksinitiative "Keine Geschenke den Hohenzollern" das erforderliche Quorum von 20.000 Unterschriften erreicht hat. Damit wird sich der Landtag mit dem Anliegen zu beschäftigen haben. Die zu treffende Entscheidung liegt eigentlich auf der Hand, meinen die Landesvorsitzenden der LINKEN, Anja Mayer und Katharina Slanina:
"Wir freuen uns über den Erfolg unserer Volksinitiative, der über die reine Zahl von mehr als 20.000 Unterschriften deutlich hinausgeht. Denn inzwischen sind die Forderungen des Hauses Hohenzollern ein gesellschaftlich und öffentlich ebenso breit wie einhellig diskutiertes Thema", betonen Anja Mayer und Katharina Slanina.
"Die Unterschriftensammlung wurde durch verschiedene Faktoren erschwert: die Einschränkungen durch die Corona-Eindämmungsmaßnahmen behinderten viele übliche Sammelwege. Die Vielzahl der juristischen Auseinandersetzungen, die das Haus Hohenzollern gegen DIE LINKE, Medien, Journalist*innen und auch Historiker*innen wegen öffentlicher Äußerungen anstrengte, sorgten für spürbare Verunsicherung. Sollte auch Ziel dieses Vorgehens gewesen sein, einen Erfolg der Volksinitiative zu verhindern, so wäre diese Taktik gescheitert", meint Slanina.
"Das Kernziel der Volksinitiative, die Rückgabe von Kunstgegenständen und eine Zahlung von Entschädigungen zu verhindern, wird mittlerweile breit geteilt. Namhafte Historiker*innen haben keinen Zweifel an einer 'Vorschubleistung' für das NS-Regime und Jurist*innen empfehlen eine gerichtliche Klärung. Das massive presserechtliche Agieren des Hauses Hohenzollern, ob berechtigt oder nicht, gefährdet eine offene Diskussion, weil hierdurch ein Klima der Angst geschaffen wird. Das kann die öffentliche Hand nicht hinnehmen!", betont Anja Mayer.
"Die zu treffende Entscheidung liegt damit eigentlich auf der Hand: die Landesregierung kann nicht länger über Rückgaben und Entschädigungen verhandeln, wenn an deren rechtlicher Grundlage ernstzunehmende Zweifel bestehen. Deswegen sollte es eigentlich nicht einmal einer Entscheidung des Landtags bedürfen. Die Landesregierung müsste schon von sich aus die Verhandlungen mit dem Haus Hohenzollern beenden. Eine gerichtliche Klärung aller erhobenen Ansprüche ist der einzig richtige Weg!“, forderten Mayer und Slanina.
PFLEGE
(Foto: DIE LINKE)
In der Pandemie wächst der Fachkräftemangel im Pflegebereich weiter. Allein zwischen April und Juli letzten Jahres sank die Zahl der Fachkräfte in Alten- und Krankenpflege um 9.000. Das ergab eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Pia Zimmermann (DIE LINKE) an die Bundesagentur für Arbeit. Die Bundesregierung muss endlich gegensteuern, meint die Co-Landesvorsitzende der Brandenburger LINKEN, Anja Mayer:
"Zehntausende Pflegekräfte fehlen deutschlandweit. Statt aber neue zu gewinnen, verlieren Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen Beschäftigte – und das auch noch in einer Extremsituation wie der Pandemie. Es könnte nicht deutlicher sein, dass es endlich einen grundlegenden Kurswechsel in der Pflegefinanzierung braucht!", sagt Mayer.
Der Schwerpunkt des Personalrückgangs liegt in der Krankenpflege – in Brandenburg in 4 Monaten um 0,27 Prozent. Dabei benötigen auch Brandenburgs Krankenhäuser dringend mehr Pflegepersonal.
"Wer mehr Pflegepersonal gewinnen will, muss dafür Bedingungen schaffen: durch eine verbindliche Mindestpersonalbemessung muss das Verheizen der Beschäftigten verhindert werden. Und 500 Euro mehr Grundgehalt wären ein erster Schritt, die Leistung der Pflegenden auch finanziell anzuerkennen! Die Pflege braucht eine neue Finanzierungsgrundlage – mit einer solidarischen Bürgerversicherung, wie sie DIE LINKE. schon seit langem fordert, sind faire Gehälter und eine angemessene Personalausstattung finanzierbar. Das ist längst überfällig!
Überdies kann auch die Landesregierung ihren Beitrag leisten, indem die Finanzierung des Investitionsbedarfs der Krankenhäuser endlich bedarfsgerecht ausgestaltet wird. Notwendige Investitionen dürfen nicht länger auf dem Rücken des Personals erwirtschaftet werden!"
POLIZEI
Der Brandenburger GdP-Landeschef Andreas Schuster sieht nach Medienberichten Schwierigkeiten, den Beschluss seines Bundesvorstandes zur Unvereinbarkeit der Mitgliedschaft in AfD und GdP umzusetzen und wirbt explizit für einen anderen Weg. Die Gewerkschaft beschritte damit einen politischen Irrweg, meint Anja Mayer, Co-Landesvorsitzende der LINKEN Brandenburg:
"Brandenburg braucht Polizist*innen, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung schützen und sie nicht in Frage stellen oder aktiv bekämpfen. Aus unserer Sicht kann es nur eine Frage der Zeit und der gerichtlichen Entscheidungen sein, bis die AfD in Gänze zum Verdachtsfall erklärt wird. Gerade der Brandenburger Landesverband zählt auch noch zum rechten Rand einer Partei, die sich selbst oft genug außerhalb des demokratischen Spektrums aufstellt. Insofern ist es schon zweifelhaft genug, wie eine AfD-Mitgliedschaft überhaupt mit einer Tätigkeit in der Brandenburger Polizei vereinbar sein soll. Gewerkschaften aber stehen für das Gegenteil all dessen, wofür die AfD steht – für Mitbestimmung, Solidarität und Gerechtigkeit, gegen Diskriminierung und Haß. Wenn die GdP die Interessenvertretung der Brandenburger Polizist*innen ernst nimmt, dann muss sie den Beschluss ihres Bundesvorstandes umsetzen und ihre Kraft dafür investieren – dass die Polizei die Demokratie schützt und es nicht duldet, dass sich einzelne Kolleg*innen gegen sie stellen! Mit einer Mitgliedschaft in der AfD passt diese Mindestanforderung nicht zusammen."
BUNDESTAG
„Angesichts der Corona-Pandemie und der damit verbundenen größten Wirtschaftskrise seit Ende des Zweiten Weltkrieges, angesichts der Herausforderungen für Klimaschutz, Armutsbekämpfung und globale Gesundheit heißt das Gebot der Stunde Abrüstung, nicht Aufrüstung. Es ist daher kein Erfolg, sondern absurd, dass die NATO neue Rüstungsrekordergebnisse vermeldet mit erstmals 11 Staaten, die das 2-Prozent-Aufrüstungsziel erreicht haben. Insgesamt hat das Bündnis nun ungefähr 1 Billion Dollar für Militär ausgegeben, die dringend für die weltweite Bekämpfung der Corona-Folgen benötigt würden“, kritisiert Heike Hänsel, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. Hänsel weiter:
„Dieser Rüstungswahnsinn muss gestoppt werden. Die NATO gibt damit fast fünfmal so viel Geld für Militär aus wie China und Russland zusammen. Während bisher erst ein Bruchteil des weltweit benötigten Impfstoffes finanziert ist, um die Pandemie wirksam zu bekämpfen, heizt die NATO die Rüstungsspirale weiter an. Auch Deutschland trägt mit einem neuen Rekordbetrag von 53 Milliarden Euro nach NATO-Kriterien dazu bei. Es braucht jetzt dringend eine Kehrtwende dieser Politik. Nicht 2 Prozent des BIP für Aufrüstung, sondern 2 Prozent für Gesundheit, Bildung, sozial-ökologischen Umbau der Industrie und eine Erneuerung des Sozialstaates sollten das Ziel der Bundesregierung sein. Das wäre der beste Beitrag zu menschlicher Sicherheit.“
LANDWIRTSCHAFT
„Die Halbzeitbilanz der Zukunftskommission Landwirtschaft der Bundesregierung zeigt, welche Herausforderung der notwendige Transformationsprozess hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft für alle Beteiligten ist. Die Erkenntnis, dass das aktuelle Agrarmodell einer Exportstrategie sozial und ökologisch in die Sackgasse geführt hat, ist eine wichtige Grundlage für die weitere Arbeit. Nur dann ist klar, dass ein einfaches ‚Weiter-so‘ keine Option ist. In einem breiten Dialog müssen aus vielen Akteurinnen und Akteuren mit vielen sehr unterschiedlichen Sichtweisen und Interessen Verbündete werden, die sich auf einen gemeinsamen Weg heraus aus einem System der Ausbeutung von Mensch und Natur verständigen“, kommentiert Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, die heutige Vorstellung der Halbzeitbilanz der Zukunftskommission Landwirtschaft der Bundesregierung. Tackmann weiter:
„Ein Erfolg wird auch daran gemessen werden, dass nicht nur Linderung für Symptome gefunden wird, sondern auch die Ursachen beseitigt werden. Dazu gehört, die Konzernübermacht entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu beseitigen und die konzernfreundliche Agrarpolitik zu beenden. Und dazu gehört auch, die bisher Profitierenden an der Finanzierung der Transformation angemessen zu beteiligen. Die Landwirtschaft muss befreit werden vom Zwang, möglichst billig Waren zu produzieren, damit sie die Freiheit hat, im Gemeinwohlinteresse nachhaltig und möglichst regional die Versorgung mit Lebensmitteln zu sichern, ohne sich selbst auszubeuten und unsere Lebensgrundlagen zu gefährden. Das ist in ihrem eigenen, aber auch in unser aller Interesse.“
VOLKSABSTIMMUNG
Spitzenpolitikerinnen und –politiker der LINKEN in Bund und Ländern, wo die Partei Regierungsverantwortung trägt, fordern in einer gemeinsamen Erklärung, dass die Entscheidung über die Gründung einer privatrechtlichen Infrastrukturgesellschaft in einer Volksabstimmung getroffen werden soll, und kritisieren die Verknüpfung der parlamentarischen Entscheidung mit der Neuregelung des Bund-Länder-Finanzausgleichs scharf. Die Erklärung im Wortlaut:
Die Länder mit der LINKEN in Regierungsverantwortung haben heute im Bundesrat den Antrag gestellt, den Vermittlungsausschuss anzurufen, um die vom Bundestag beschlossenen Grundgesetzänderungen zur Gründung einer privatrechtlichen Infrastrukturgesellschaft, die in Zukunft für die Verwaltung der Autobahnen zuständig sein soll, zu verhindern. Denn die von der CDU/CSU/SPD-Koalition entworfenen neuen Verfassungsartikel lassen zu, dass Banken, Versicherungen und andere Finanzinvestoren in Zukunft über Öffentlich-Private-Partnerschaften (ÖPP) oder auch über teure Fremdfinanzierung enorme Renditen aus dem öffentlichen Gut Autobahn ziehen können. Dieser Antrag wurde von den anderen Ländern abgelehnt.
Autobahnen gehören weder der Bundesregierung noch den Abgeordneten von Union und SPD, sondern zur öffentlichen Daseinsvorsorge: Sie wurden von der Allgemeinheit bezahlt und müssen deshalb unter Kontrolle der Allgemeinheit bleiben. Sie dürfen nicht per Grundgesetzänderung Konzernen und Versicherungen als Renditeobjekt in den Rachen geworfen werden.
Der Bundestag ist seiner zentralen Rolle als Interessenvertretung der Bevölkerung nicht gerecht geworden, weil er - gegen die Stimmen der Linken – Türen für die Autobahnprivatisierung geöffnet hat. DIE LINKE fordert, dass Infrastruktur nicht von Parlament und Regierung verscherbelt werden kann. Solch weitgehende Entscheidungen sollten einer Volksabstimmung vorbehalten sein.
DIE LINKE in Bund und Ländern lehnt die Privatisierung öffentlichen Eigentums ab, jeder Versuch einer Privatisierung wird weiter auf unseren heftigsten Widerstand treffen. Es ist ein zutiefst undemokratischer Vorgang, dass im Bundesrat die Abstimmung über den Bund-Länder-Finanzausgleich mit der Abstimmung über die Autobahnprivatisierung verknüpft wurde, obwohl beides nichts miteinander zu tun hat.
Die Abgeordneten und Mandatsträger der Linken werden auf allen Ebenen jetzt gemeinsam dafür kämpfen, dass die Privatisierungstüren, die der Bundestag vorgesehen hat, nicht aufgestoßen werden. Die Bedingungen dafür werden umso besser, wenn bei der Bundestagswahl DIE LINKE gestärkt wird. Jede Stimme für DIE LINKE ist auch eine Stimme gegen die Autobahnprivatisierung.
UNGLEICHHEIT
Zu den heute veröffentlichten Daten von Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Statistischem Bundesamt, Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung und der Bundeszentrale für politische Bildung sagt Janine Wissler, Vorsitzende der Partei DIE LINKE:
In Deutschland verschärft sich die Ungleichheit zwischen arm und reich. Die Corona-Hilfen gleichen diese Entwicklung nicht aus – sie verstärken die Ungleichheit sogar noch. Am stärksten von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie betroffen sind Geringqualifizierte, Alleinerziehende und kleine Selbstständige. Darunter insbesondere Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund. Die Corona-Hilfen kommen hingegen vor allem den großen Unternehmen zugute.
Notwendig ist ein Aktionsplan für soziale Gerechtigkeit und gegen Armut, den die Bundesregierung auflegen müsste. Dazu gehören als erste Schritte eine Neuausrichtung bei den Corona-Hilfen, um Soloselbständige und Kulturschaffende sozial abzusichern, die Anhebung des Kurzarbeitergeldes, die sofortige Erhöhung des Hartz IV-Regelsatzes und eine deutliche Anhebung des Mindestlohns. Das lässt sich alles sehr schnell umsetzen, wenn der Wille da ist.
SOZIALE GERECHTIGKEIT - DIE LINKE
Anlässlich des Welttages der sozialen Gerechtigkeit 2021 unter dem Motto: "A Call for Social Justice in the Digital Economy" ("Ein Aufruf zur sozialen Gerechtigkeit in der digitalen Wirtschaft") sagt Katja Kipping, Vorsitzende der Partei DIE LINKE:
Das aktuelle Thema des Welttages für soziale Gerechtigkeit, die Gerechtigkeit in der digitalen Wirtschaft, ist hochaktuell. Die boomenden Digital-Plattform-Unternehmen umgehen Arbeitnehmerrechte und Steuern. Abseits der Hippen IT-Szene entwickelt sich ein neues Proletariat gering bezahlter Online-Arbeitskräfte. Die digitale Teilhabe trägt unter Pandemiebedingungen verschärft zur Spaltung zwischen Regionen mit gutem Internetanschluss und weißen Flecken auf dem Land, zwischen ‚Digital Natives‘ und Familien ohne internetfähige Geräte bei.
Zu lange wurde die technologische Entwicklung vor allem dem Markt überlassen, Wildwüchse sogar noch durch Rückzug des Staates aus der Kommunikationswirtschaft und mit dem Abbau von Beschäftigtenrechten befördert.
Den Nöten der Menschen, die unter den neuen Formen entgrenzter und prekarisierter Arbeitsverhältnisse leiden, kann zwar nicht mit einem Zurück in die Verhältnisse vor-digitaler Zeiten begegnet werden. Klar ist aber auch, dass es fahrlässig ist, der Entwicklung im Wesentlichen nur zuzuschauen.
Um den außer Kontrolle geratenen Digital-Kapitalismus einzufangen ist entschlossener Gestaltungswille auf Seiten der Regierung gefragt:
Die Verlagerung von Tätigkeiten auf Subunternehmen muss eng begrenzt werden, ebenso wie die neuen Formen der Scheinselbstständigkeit im Rahmen der Plattformökonomie.
Das Konzept der ‚virtuellen Betriebsstätte‘ muss im Steuerrecht verankert werden, damit Digitalunternehmen in den Ländern Steuern zahlen müssen, wo sie tatsächlich wirtschaftlich aktiv sind.
Der Breitbandausbau muss wie früher der Eisenbahnausbau staatlich organisiert werden und zu einer digital-Infrastruktur in öffentlichem oder gemeinwohlorientiertem Eigentum führen.
Abgefedert werden müssen die Unabwägbarkeiten der zukünftigen Entwicklungen mit einem Sozialstaat, der garantiert vor Armut schützt. Dazu gehört ein Mindesteinkommen, eine sanktionsfreie Mindestsicherung und eine Mindestrente oberhalb der Armutsgrenze und eine Kindergrundsicherung.
(Foto: Pixabay)
Kaum ein Sportspektakel fasziniert so wie die Formel 1 - mit schnellen Autos, wilden Partys und den Starpiloten aus aller Welt. Fairmont bringt seine Gäste an die Hotspots von Monaco bis Shanghai, ob sie nun auf Tuchfühlung mit der Glitzerwelt gehen oder sich einfach nur am Röhren der Motoren ergötzen wollen. Vom ausgelassenen Grand Prix du Canada in Montreal bis zum einzigen Nachtrennen des Formel 1-Zirkus in Singapur präsentieren sich fünf Häuser der internationalen Luxushotelgruppe mit ihren Pauschalen als idealer Boxenstopp für Geschwindigkeitsfanatiker. Weitere Informationen zu den Formel-1-Angeboten von Fairmont gibt's auf der Website fairmont.com/promotions/formula1, die während der Rennsaison ständig aktualisiert wird.
LEGENDE
Eine wahre Legende ist der Große Preis von Monaco, das wohl prestigeträchtigste Rennen der Formel 1. Der Straßenparcours verlangt den Fahrern alles ab, etwa an der berühmten Fairmont-Haarnadelkurve. Direkt darüber thront das Fairmont Monte Carlo, das zum Grand Prix vom 24. bis 28. Mai 2012 mit der Pauschale Exclusive Formula 1 Experience punktet. Diese umfasst vier Übernachtungen mit Frühstück, Zugang zur Dachterrasse während des Rennens und viele Extras (ab circa 7.495 Euro für zwei Personen). Außerdem ist am Grand-Prix-Wochenende wieder der exklusive Billionaire Club geöffnet: Der Goldene Saal des Luxushotels wird dann jede Nacht zum Treffpunkt für Hotelgäste und Jetsetter, für Models, Showstars und Formel-1-Piloten.
Seit Jahrzehnten geben sich im Fairmont Peace Hotel in Shanghai internationale Größen aus Showbiz, Wirtschaft und Politik die Klinke in die Hand - seit 2004 auch zum großen Formel-1-Event. Das Rennen zum UBS Chinese Grand Prix steigt auf dem atemberaubenden Shanghai International Circuit. Er hat die Form des chinesischen "shang"-Zeichens, was "hoch" oder "oben" bedeutet. Auf höchstem Niveau schnürt Fairmont auch sein Formula 1 Grand Prix-Paket vom 10. bis 18. April 2012: Zwei Personen genießen drei Nächte mit Frühstück, zwei Eintrittskarten zum Rennen und zwei luxuriöse Behandlungen im Willow Stream Spa (ab circa 1.085 Euro).
Das Fairmont The Queen Elizabeth in Montreal ist offizieller Caterer für die VIP- und Firmenlounges über der Rennstrecke des Grand Prix du Canada. Für viele Fahrer ist dies das Lieblingsrennen, denn kaum eine Stadt empfängt den Formel-1 -Zirkus mit so viel Enthusiasmus wie Montreal: Wenn das Formel-1-Fieber um sich greift, wird die ganze Stadt zur Partymeile. Mit der Grand-Prix-Pauschale vom 7. bis 10. Juni 2012 kostet das Zimmer im Fairmont pro Nacht ab circa 460 Euro.
In Singapur steigt das einzige Nachtrennen der Formel 1 - und die Piloten rasen in ihren Boliden direkt unterhalb des Fairmont Singapore vorbei. Die speziellen Speed Room Packages bieten vom 21. bis 23. September 2012 Zimmer mit Aussicht auf die Rennstrecke ab circa 610 Euro pro Nacht. Mit der Formula 1 Early Bird Offer gibt's bis Ende Juni noch einen Frühbucherrabatt von 10 Prozent.
2009 erlebte Abu Dhabi sein Formel-1-Debüt auf der Yas Marina-Strecke mit Spitzengeschwindigkeiten von 320 Stundenkilometern - und gleichzeitig das erste Dämmerungsrennen der Formel 1. Mit Flutlicht schafft man im Emirat einen nahtlosen Übergang zwischen Tag und Nacht. Das Fairmont Bab Al Bahr bringt Gäste vom 1. bis 5. November mit der F1 Abu Dhabi Grand Prix Experience mitten ins Geschehen: Vier Nächte in einer Fairmont Gold Suite mit Transfer zum Rennen und zurück kosten ab rund 1.355 Euro pro Zimmer. Tickets über den Concierge. Fairmont Hotels & Resorts Mit mehr als 60 unverwechselbaren Hotels - zu denen auch Ikonen wie das Fairmont San Francisco, das The Savoy in London und das Fairmont Peace Hotel in Shanghai gehören - sowie weiteren Projekten in der Entwicklung, steht Fairmont Hotels & Resorts als führendes Unternehmen der internationalen Hotellerie für einen außergewöhnlichen Service. Einzigartige Domizile an besonders exklusiven oder unverfälschten Plätzen der Welt ermöglichen dem anspruchsvollen Reisenden Erlebnisse von kulturellem Reichtum und lokaler Authentizität. Der Name Fairmont bürgt für verantwortlichen Tourismus und mit ihrem mehrfach ausgezeichneten Green Partnership Program wurde die Gesellschaft zum anerkannten Pionier für nachhaltiges Hotelmanagement.
HOTELGESELLSCHAFT
Fairmont gehört zu FRHI Holdings Limited, einer führenden Hotelgesellschaft mit 95 Häusern weltweit unter den Markennamen Fairmont, Raffles und Swissôtel. Unter Fairmont und Raffles führt das Unternehmen außerdem Residenzen, Anwesen und Private Residence Clubs der Luxusklasse. Weitere Informationen und Reservierungen unter der kostenfreien Nummer 0-800-181 14 62 oder www.fairmont.com.
(Foto: Pixabay)
„DIE LINKE verurteilt den völkerrechtswidrigen Einmarsch der türkischen Armee im Norden des Irak. Die Bundesregierung muss angesichts der drohenden Annexion weiterer Territorien durch das Erdogan-Regime im Zuge der Operation ,Adlerkralle 2' umgehend alle Waffenexporte an die Türkei stoppen und den umgehenden Rückzug der Invasionstruppen des NATO-Partners einfordern", erklärt Sevim Dagdelen, Obfrau der Fraktion DIE LINKE im Auswärtigen Ausschuss. Dagdelen weiter:
„Die türkische Militärinvasion verletzt die territoriale Integrität und Souveränität des Irak, selbst wenn sie lokal die Unterstützung der PDK-Regionalregierung unter Präsident Nechirvan Barzani findet. Die Bundesregierung muss darlegen, inwiefern von der Bundeswehr ausgebildete Peschmerga-Kämpfer an der Seite der türkischen Armee an der militärischen Aggression beteiligt sind.
DIE LINKE verlangt zudem Aufklärung darüber, ob die Bundesregierung von den Angriffsplänen des NATO-Partners vorab informiert wurde, etwa bei der Videoschalte von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am 8. Februar oder im Rahmen des Treffens von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer mit ihrem türkischen Amtskollegen Hulusi Akar in Berlin am 2. Februar. Die von der Bundesregierung nach den Begegnungen euphorisch begrüßte Annäherung dürfte von Erdogan als Ermutigung zum weiteren Zündeln in der Region gewertet werden.
Die Bundesregierung darf zu dem neuerlichen Rechtsbruch Erdogans nicht wieder schweigen und muss in der EU und der NATO auf eine Verurteilung der Aggression drängen. Bereits die vorausgegangenen Angriffe der Türkei auf den Irak mit den Offensiven ‚Adlerkralle' und ‚Tigerkralle' im vergangenen Sommer waren laut einem Gutachten der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages mit dem Völkerrecht nicht vereinbar.“
HAGIA SOPHIA
(Foto: PR)
Trotz internationaler Proteste findet heute nach 86 Jahren das erste Freitagsgebet in der Hagia Sophia statt. Präsident Erdogan hatte nach einem Urteil des Obersten Verwaltungsgerichts durchgesetzt, dass die im 6. Jahrhundert erbaute byzantinische Kirche und das ab 1935 als Museum genutzte Gebäude zukünftig wieder als Moschee genutzt werden soll.
Erklärung des ACK-Vorsitzenden
Der 24. Juli 2020 bedeute das Ende einer Epoche schreibt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron in einer Erklärung. Dieser staatliche Akt geschehe – wie so häufig in der Türkei – unter scheinbarer Wahrung der Rechtsstaatlichkeit. Das im 6. Jahrhundert gebaute Gotteshaus, das unter Kaiser Justinian als christliche Kirche erbaut wurde und über neun Jahrhunderte als solche diente, werde, wie 1453 nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen, erneut zur Moschee.
Weltweite Proteste
Seit dem 1. Februar 1935 sei das auch Sophienkirche genannte Gebäude als Museum allen Besucherinnen und Besuchern offen gestanden, wie es der Gründer der modernen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, verfügt hätte. Im Bewusstsein der orthodoxen Christinnen und Christen bliebe und bleibe die Hagia Sophia allerdings die „Große Kirche Christi“. So sei es kein Zufall, dass Vertreter aller orthodoxen Patriarchate und eigenständigen Kirchen gegen die Entscheidung der türkischen Regierung protestiert hätten. Doch auch viele Vertreterinnen und Vertreter anderer Kirchen, europäischer und weltweiter Institutionen, nicht zuletzt der UNESCO, zu deren Welterbe die Hagia Sophia ja gehöre, hätten ihre Bestürzung über diesen Vorgang geäußert, der offenkundig nicht religiöse Bedürfnisse, sondern innen- und außenpolitische Ambitionen des türkischen Präsidenten befriedigen soll. Deshalb richten sich diese Proteste – und auch die vorliegende Erklärung – nicht gegen den Islam oder das islamische Gebet, sondern gegen den Missbrauch der Religion, der hier zutage trete.
Hagia Sophia weiterhin „offen für alle“?
In einem Interview gegenüber CNN International versuchte der Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, İbrahim Kalın, die Empörung zu entkräften und versicherte, die ehemalige christliche Kirche, die bisher als Museum genutzt wurde, sei weiterhin „absolut offen für alle – Gläubige, Nicht-Gläubige, Muslime, Christen und Buddhisten". Die Türkei lade „jeden ein, den Papst eingeschlossen". Auch bestehe keine Gefahr für die Mosaike mit christlichen Darstellungen. Man treffe Vorkehrungen, um sie während muslimischer Gebete zu bedecken, sie würden aber nicht angetastet.
Wechselvolle Geschichte der Hagia Sophia
Der ACK-Vorsitzende macht weiter auf zwei Aspekte aufmerksam, die nur wenig zur Sprache gekommen seien: Zum einen sei die Hagia Sophia für die weltweite Christenheit nicht – wie behauptet wurde – „irgendein Gebäude, um das auf einmal so viel Aufhebens gemacht wird“. Vielmehr sei sie auch jene Kirche, auf deren Hauptaltar am 16. Juli 1054 der päpstliche Legat Humbert von Silva Candida das Bannschreiben über Patriarch Michael Kerullarios niederlegte, was zur Großen Kirchenspaltung zwischen Ost- und Westkirche führte. Sie sei also der symbolträchtige Ort, an dem damals das Schisma proklamiert wurde und der heute deshalb für alle, die in der Ökumene tätig sind, ein Mahnmal für die Wiederherstellung der Einheit der Kirche darstellt.
Zum anderen lasse die bewusste Wahl des 24. Juli als Datum der Umwidmung nichts Gutes erahnen, handele es sich doch um den Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrages von Lausanne (1923), in dem in den Artikeln 37-44 auch die Rechte der nicht-muslimischen Minderheiten bzw. die Verpflichtung der Türkei, diese und ihre religiösen Einrichtungen zu respektieren, festgeschrieben wurden. In den vergangenen Jahren stellte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan immer wieder diesen Vertrag in Frage.
Der 24. Juli - symbolträchtiges Datum
Seine Vorliebe für Symbolpolitik, die mal wieder durch diese Datumswahl deutlich wird, gehe also offensichtlich auch zu Lasten der christlichen Minderheit in der Türkei. Ihr Schicksal könne und dürfe Christen nicht gleichgültig sein. Zu oft hätten sie ihre Stimme nicht laut genug erhoben, wenn es um den Genozid an den Armeniern und anderen Völkern, um die Septemberpogrome des Jahres 1955, um die Ermordungen von christlichen Missionaren und Würdenträgern oder die zahllosen Enteignungen von Gebäuden und Grundstücken aller christlichen Kirchen des Landes ging.
Umwidmung – das Ende einer Epoche
Auch die Umwidmung der Hagia Sophia sei eine Enteignung, nicht im immobilienrechtlichen, sondern im geistlichen Sinn. Und sie bedeute das endgültige Ende einer säkularen, laizistischen, europäischen modernen Türkei, wie sie Atatürk vorschwebte, der die Hagia Sophia zum Museum gemacht hatte. Der 24. Juli 2020 bedeute das Ende einer Epoche.
PRESSEFREIHEIT
Reporter ohne Grenzen (RSF) verurteilt die geplante Ausweitung des Gesetzes gegen Internetverbrechen auf Social-Media-Plattformen in der Türkei. Ziel der Regierung Erdogan ist es, nun auch die sozialen Medien zu kontrollieren, der einzige Ort, wo Journalistinnen und Journalisten noch vergleichsweise frei berichten können. Der türkische Präsident war zuletzt vor allem auf Social Media harsch für sein Coronavirus-Management kritisiert worden.
„Präsident Erdogan ist politisch geschwächt, deshalb will er internationale Plattformen national kontrollieren, um seine Kritiker im Internet zum Schweigen zu bringen“, sagte RSF-Geschäftsführer Christian Mihr. „Werden diese Plattformen nun der Kontrolle von Gerichten unterstellt, die dem Einfluss des Präsidenten unterliegen, schließt sich auch noch der letzte freie Raum, in dem Journalistinnen und Journalisten unabhängiger berichten können. Es ist eindeutig, dass eine Kontrolle der Social-Media-Plattformen darauf abzielt, die wachsenden politischen Unruhen einzudämmen und dass dies Folgen für den Zugang zu unabhängigen Informationen haben wird, die gerade in einer so polarisierten Gesellschaft wie in der Türkei von entscheidender Bedeutung sind.“
In der Türkei gibt es mehr als 37 Millionen Facebook-Nutzerinnen und -Nutzer; 16 Millionen Menschen sind auf Twitter unterwegs. Präsident Recep Tayyip Erdogan ist mehr denn je bestrebt, diese und andere soziale Medienplattformen unter die Kontrolle der Regierung zu bringen. Auf seinen Antrag hin legte die regierende Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) dem Parlament am 21. Juli den Gesetzentwurf zur Änderung des Gesetzes gegen Internetverbrechen vor. Das 2007 erlassene Gesetz wird bereits jetzt massiv ausgenutzt, um unabhängige Online-Medien zum Schweigen zu bringen. Dabei berufen sich die Strafverfolgungsbehörden auf einen Tatbestand, der Beleidigungen und Bedrohungen der nationalen Sicherheit unter Strafe
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Doemges
Bildmaterialien: FreePicturePub
Cover: Autor/Bookrix
Lektorat: Meyer
Korrektorat: Poettschke
Übersetzung: Doemges
Satz: Poettschke
Tag der Veröffentlichung: 16.03.2021
ISBN: 978-3-7487-7739-7
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Der Autor: Tork Poettschke aka Christopher Doemges wurde 1980 in der westeuropäischen Westfalenmetropole Dortmund (Ruhrgebiet) geboren. Nach Besuch des Gymnasiums, glücklicher Kindheit & Jugend, leben und arbeiten am legendären Borsigplatz - Do-Nord - in eiserner Junggeselligkeit als freier Reporter & Künstler. Poettschke malt, schreibt, zeichnet, fotografiert - teils in klösterlicher Abgeschiedenheit. Reisen führten ihn durch Asien, Afrika, Europa, Unzählige Publikationen und Absonderungen! Was bleibt? Die Kinder!. Seine beiden halbafrikanischen Söhne, Joseph & Daniels, liegen Uns-Tork Poettschke alias Christopher Doemges am Herzen. (www.doemgespress.webnode.com).