Cover





Ich wollt ich wär so tausendschön
Wie Prinzessin Wunderbar.
Hab mich im Spiegel angesehn,
Goldlocktes Feenhaar.
Erdbeermund - so voll und weich,
die Nase grad und keck.
Die Augen glichen einem Teich,
Der Sünde einz´gem Zweck.
Samtschön und seidenglatt,
so wäre meine Haut.
Wangen elegant und matt,
Aus Rosenblatt gebaut.
Gestalt wär schlank und ganz grazil,
Doch an den richt´gen Stellen,
Hätt ich der Kurven dennoch viel,
Der Männer Träume zu erhellen.


Nun steh ich hier und kotz mich an,
Verzerrtes Spiegelbild.
Träumen ist nur was ich kann,
Von Sehnsucht ungestillt.
Möcht schreien in das Bildgesicht,
Doch wieder kommt kein Laut,
Nur im Blicke Träne bricht,
Selbstmitleid entgegen schaut.
So seufze ich leis, ergeben wohl,
denn ändern kann ichs nicht.
Und warte dass mein Prinz mich hol´,
der mir das Herz nicht bricht.


Ich hasse dich, du Witzfigur!
Noch viel mehr wenn du weinst!
Von Schönheit ist nicht eine Spur!
All Hässlichkeit vereinst!
Hohn und Spott hab ich für dich,
mehr hast du nicht verdient.
Für Prinzesschen hältst du dich?
Sieh doch was dir entgegen grient!
Männertraum – dass ich nicht lache!
Was glaubst du, wen du siehst?
Was du bist ist eine Sache –
Ein abgefucktes Biest!


Ich wend mich ab vom Spiegelbild,
dem bösen, bösen Feind,
Denn einer Schönheit Regel gilt –
Prinzessin niemals weint.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 20.01.2011

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /