Schneeflottchen und die Sieben Biere Teil 2
Es war einmal im fernen Königreich … ach nee, das hatten wir ja schon. Also, was letztes Mal bei Schneeflottchen und die Sieben Biere geschah: der Jäger wurde beauftragt, das Schneeflottchen zu beseitigen, konnte diesen Auftrag aufgrund eines unglücklichen Umstandes jedoch nicht erfüllen. Dank einer kompetenten Wurstfachverkäuferin gelang es ihm aber letztendlich doch, ein Herz zu ergattern, und so schritt er frohen Mutes auf die Sternburg zu. Rechtzeitig vor Sonnenuntergang überreichte er strahlend der Bierkönigin das Herz der Fleischereifachangestellten.
„Hier bringe ich Euch Schneeflottchens Herz, Eure Eiligkeit!“
„Nun, Jäger, eigentlich sollte mich der Anblick eines blutigen Herzens ja fröhlich stimmen, aber irgendetwas sagt mir, dass ich einem halbnackten, blutverschmierten, mit vollem Mund redenden Mann nicht vertrauen sollte. Ich werde meinen Spiegel befragen, ob meine Stieftrulla wirklich tot ist.“
Und so stellte sie sich einen Raum weiter vor ihren Spiegel, warf sich eine kleine bunte Pille ein, bekam einen glasigen Blick und fing an wirres Zeug zu brabbeln.
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die geilste im ganzen Land?“
*Naja, Bierkönigin, Ihr seht so scheiße aus, dass man Euch von hinten betrachtet schon wieder als ziemlich geil bezeichnen kann, aber das Schneeflottchen, hinter den sieben Bergen, bei den Sieben Bieren, mit den sieben Tieren, die sie sodomieren, und den Starallüren, die zum Wahnsinn führen, weil nach Erfolg sie gieren, aber alles Geld verlieren, und …*
„Komm zu Potte, scheiß Spiegel“
*Also die Alte ist jedenfalls die geilste von allen und jetzt lasst mich in Ruhe, ich warte auf jemanden, dem ich sieben Jahre Pech aufhalsen kann*
Vor Zorn kam die Bierkönigin sofort von ihrem Trip runter und stürmte wieder in den Thronsaal.
„Nun Jäger, was ich da gehört habe, will mir nicht so ganz gefallen. Um genau zu sein, könnte ich vor Wut die Wand anscheißen, aber die ist frisch getüncht. Also, was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“ Der Jäger fing an zu schwitzen und stammelte nervös: „Wie bitte, Eure Misstrauischkeit? Das hier ist Schneeflottchens Herz, frisch dem jungen Leib entrissen, fast noch warm, Blutgruppe AB!“
„Aha, da haben wir’s, Schneeflottchen hat die Blutgruppe ABier“
„Ach scheiße, Eure Mitdenkigkeit
…“
„Tja, Jäger … deine Strafe sollte ja eigentlich sein, dass ich dich des Landes verweise, aber ich will Gnade walten lassen.“
„Oh danke, Eure Gnädigkeit!“
„Anstatt dich in Schande leben zu lassen, will ich gnädig sein und deinem Leben ein Ende bereiten.“ „Oh scheiße, eure Hinterfotzigkeit …“
„Wachen, werft ihn den Krokodilen zum Fraß vor! Muahahahaha!“
„Aber meine Bierkönigin, wir leben in Mitteleuropa, hier gibt’s keine Krokodile.“
„Ich gebe euch euer Bier nicht, damit ihr Klugscheißen könnt, warsteinigt die Wache! Tja, na gut, wenn wir keine Krokodile haben, dann werft ihn eben den Löwen zum Fraß vor! Muahahahaha!“
„Aber meine Königin …“
„Jaaaa?“
„Äh, schon ok … also wir werfen ihn den Löwen zum Fraß vor.“
Und die Wachen schleiften den um weniger Gnade flehenden Jäger aus dem Thronsaal und warfen ihn in den Musikantenstadl-Raum, in dem er elend zugrunde ging. Die Schreie des Jägers, die im ganzen Land zu hören waren, dienten später als Grundlage für viele Dinge, wie zum Beispiel die Urschrei-Therapie oder „Der Schrei“ von Edvard Munch. Zurück im Thronsaal: „Auftrag ausgeführt, meine Königin, die Löwen haben ihn zerfleischt!“
„Guuut und jetzt überlegen wir, wie wir Schneeflottchen beseitigen, hähähä!“
„Hm. Jaaa, was könnte man da tun?“
„Von euch war keine Rede, mit „wir“ meinte ich meine multiple Persönlichkeit, warsteinigt
alle Wachen!“
Und aufgrund der vielen Warsteinigungen an diesem Tag, bekam die Krombacher Wirtschaft einen mächtigen Aufschwung durch den Verkauf von vielen Warsteinen unterschiedlicher Formen und durch den Verkauf falscher Bärte
, was sich niemand erklären konnte. Vermutlich werden sich jetzt einige von euch fragen, warum der Spiegel meinte, dass Schneeflottchen hinter den sieben Bergen, bei den sieben Bieren, mit den sieben Tieren, die sie … usw. … sei. Um das zu erklären, drehen wir die Zeit einfach ein Stück zurück und zwar bis zu dem Zeitpunkt, als Schneeflottchen den Wald Wernesgrün betrat. Da Schneeflottchen keinen Plan hatte, wo sie hingehen sollte und auch noch keine Navigationsgeräte erfunden worden waren, mit denen sie zur nächsten Ortschaft hätte finden können, latschte sie eine Zeit lang desorientiert im Wald herum, bis sie an eine Kreuzung mit Wegweisern kam.
„Hm, mal sehen … Nimmerland? Nee, da sind alle total auf Drogen und glauben, sie könnten fliegen und würden nie erwachsen werden … Lummerland? Nee, zu kindisch … Schlaraffenland? Oh Wissenschaftlicherwieseneevolutionstheorie, ich bin doch jetzt schon viel zu dick, mit meinen 50 Kg … Hm, Dildoland? Das klingt interessant, aber das geht mit der Zeit an die Substanz … Was haben wir denn hier? „Zu Den Sieben Bieren“, hmmm, nichtssagend, aber dennoch prägnant, ich glaube ich werde diesen Weg einschlagen. Moment, was steht da?“
Schneeflottchen las das Kleingedruckte:
„Fremder, gib Acht, wenn du danach strebst, den Pfad, der zum Domizil der Sieben Biere führt, zu beschreiten, hüte dich vor den sieben Bergen.
PS: Das geschwollene Geschwafel klingt gefährlicher, als es ist. Der Verfasser.“
Als Schneeflottchen diese Zeilen las, lief es ihr eiskalt den Rücken hinunter, trotzdem beschloss sie, sich auf den Weg zu den Sieben Bieren zu machen. Während sie den Weg entlang schritt, den einzuschlagen der Wegweiser ihr vorgab, sinnierte sie darüber, warum das Schild sie vor den sieben Bergen warnte.
„Sieben Berge … hmmm … warum sind die so gefährlich? Außerirdische, weibliche Wesen mit sieben Brüsten, die auf dem Weg sind, die Erde zu erobern? Sieben Hundehaufen, die plötzlich vor einem auftauchen und zu gemeingefährlicher Ausrutschungsgefahr und penetranter, charakteristischer Geruchsintensität führen? Oder etwa … eine Blasmusikkapelle, die sich „Die Sieben Berge“ nennt?“
Unterdessen begann es im Wald langsam zu Dämmern und Schneeflottchen wurde sich bewusst, wie kalt und dunkel so ein Wald doch eigentlich sein konnte. Fröstelnd und mit ängstlich hin und her schweifendem Blick tat sie langsam einen Schritt vor den anderen, lauschend, ob sich ein hungriges Untier oder ein auf sie lauernder Triebtäter im Gebüsch regte, während sie sich für ihren eiligen Aufbruch verfluchte.
„Verdammt, warum bin ich nicht noch mal an Papas Waffenschrank gegangen …? Jahahaha, dann hätte ich mir … harharhar, dann hätte ich mir … Papas Taschenmesser genommen, hohoho. Damit hätte ich eine Weinflasche entkorken und mir Mut antrinken können …“
Wie sie so überlegte, mit welchem alkoholischen Getränk sie ihre Ängstlichkeit am besten hätte kompensieren können, verschwand auch der letzte Rest Sonnenlicht hinter den hohen Baumwipfeln und aus weiter Ferne hörte sie mit einem mal einen markerschütternden Schrei: „Ooooouuuuiiiiiiihaaaaaaargh … alles, nur nicht Florian Silbereisen!!!!“
Vor Schreck sprang Schneeflottchen mit einem Satz hinter ein nahe gelegenes Gebüsch.
„Scheiße, scheiße, scheiße“, dachte sie sich, „ … was zum glorreichen Satan war das? Warum bin ich nur in den Wald gerannt? Aber wenn ich hier sitzen bleibe, erfriere ich … ich muss weiter … Singen soll ja gegen Angst helfen …“
Also lief Schneeflottchen zitternd, mit weit aufgerissenen Augen und leise „endless mayhem, infernal riot, morbid feast, satanic black metal in hell“ vor sich hin singend tiefer in den Wald. Auf einmal stutzte sie. In der Ferne war das Licht eines Feuers zu erkennen und sie hörte leise, lachende Stimmen. Vorsichtig näherte sie sich dem unheimlich anmutenden Ort, außerirdische Wesen mit sieben Brüsten vermutend. Doch als sie nah genug war, erkannte sie sieben Männer, die um ein Lagerfeuer saßen und sich lebhaft unterhielten.
„Was mache ich nur …“, überlegte Schneeflottchen, „entweder ich gehe hin, werde freundlich empfangen, kann mich am Feuer wärmen und bin in Sicherheit … oder ich gehe hin, werde freundlich empfangen, bevor sich alle sieben Männer auf mich stürzen, mich vergewaltigen und Bukkake mit mir praktizieren …“ Doch letztendlich kam sie zu dem Entschluss:
„… Och, das Risiko gehe ich ein.“
Und Schneeflottchen trat aus der Dunkelheit an das Feuer. Die Männer verstummten und richteten ihre Blicke auf das plötzlich aufgetauchte Schneeflottchen, einer war jedoch so sehr erschrocken, dass er sich seinen Absinth über die Hose kippte, welcher durch den Funkenflug Feuer fing und Schneeflottchen entsetzt, und die übrigen Männer eher gelangweilt, dabei zusahen, wie dieser sich schreiend in eine nahe gelegene Pfütze warf.
„He, wer bist du denn?“, fragte einer der Männer, nachdem fast alle ihre Aufmerksamkeit wieder auf die urplötzlich erschienene Gestalt gerichtet hatten.
„Was? … Ach so … ich, äh … mein Name ist Schneeflottchen … seid ihr die Sieben Biere?“, antwortete Schneeflottchen nervös, während sie auf den sich hin und her wälzenden Mann in der Pfütze starrte.
„Wat? Sieben Biere? Pfff … so was Bescheuertes … was soll das denn sein? Haha, habt ihr das gehört? Sieben Biere … ich krieg mich nicht mehr ein.“
„Wir sind die Gebrüder Berg, man nennt uns auch die Sieben Berge … hey, wo starrst du eigentlich die ganze Zeit hin?“, fragte einer, während er sich umdrehte.
„Ach so, das ist nur Masochismus Berg, er nutzt jede Gelegenheit, um sich Schmerzen zuzufügen, nichts Außergewöhnliches“, lachte er, während er kopfschüttelnd das rauchende Häufchen in der Pfütze betrachtete.
„Jedenfalls, das da drüben ist Gangsta Berg.“
„Yo, alda, wenn dein flow nisch fresh is, fick isch deine Mudda, das wird dann so tight, dass es burnt … kapiert, Bitch?“
„Ääh, angenehm … ich bin Schneeflottchen.“
„Der blasse junge Mann daneben ist Nerd Berg.“
„Hi, lfg bt, ich würde mich als dd anbieten.
“
„Ääh, wie bitte?“
„Wtf? Omg, hdf Kackboon. IP Bann!“
„Ääh, ja … war mir eine Freude …“
„Hach ja, der gute Nerd Berg … Freunde nennen ihn auch 1337 Berg. Der grimmig schauende Bärtige da drüben ist Viking Berg.“
„Valhalla ruft mich. Ruhm und Ehre für meine gefallenen Brüder, die an meiner Seite tausende Schlachten geschlagen haben, das Blut an ihren Äxten wird meinen Tod rächen.“
„Ääh, …“
„Haha, ja … ich sage ihm immer wieder, dass das Blut an den Äxten seiner Brüder ihn nicht rächen kann, wenn sie vor ihm gestorben sind, aber er faselt immer irgendwas von Thors Hammer, wenn ich ihm das klar machen will. Der, mit dem du vorhin schon mal geredet hast, ist Arschloch Berg. Er macht sich über alle lustig, eigentlich können wir ihn auch nicht wirklich leiden.“
„Schneeflottchen? Haha, was für ein bescheuerter Name.“
„Unser letzter Bruder ist Zoid Berg
, sag hallo, Zoid Berg.“
„Mazel Tov!“
„Angenehm. Aber Moment, deinen Namen hast du mir noch nicht gesagt … und wieso gibt es an der Straße ein Schild, das vor euch warnt?“
„Tjahahahaha, ich bin ….“
Und mit diesem Cliffhanger endet Schneeflottchen und Die Sieben Biere Teil 2. Bis zum nächsten Teil.
Tag der Veröffentlichung: 14.01.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
die Trilogie von Schneeflottchen (die eigentlich keine Trilogie ist, sondern nur in drei Teile aufgeteilt wurde) widme ich dem wahren Blödsinn