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Vorwort




Es war ruhig an der Melody gewesen, ungewöhnlich ruhig. Seit den Morden an Schülern war einige Zeit vergangen. Die Rein- und Halbblüter wurden von nun an zusammen unterrichtet. Einige passte dies nicht und noch mehr den Reinblütern kam es vor wie eine Strafe, die sie durch die Morde an Halbblütern auferlegt bekamen. Spike und ich waren seit den Sommerferien verlobt. Viele der Reinblüter verstanden unsere Liebe immer noch nicht. Sie wollten nichts davon wissen, den nach ihren Ansichten passten Rein- und Halbblüter nicht zueinander. Hier möchte ich aber nicht hauptsächlich von mir und Spike, sondern von einer anderen Sache erzählen, nämlich vom Fall der schwarzen Witwe. Wieder schien das Jahr normal zu beginnen, doch wie ich aus dem letzten Jahr schon wusste, durfte ich dieser stille nicht trauen. Auch dieses Jahr sollte nicht ruhig für uns werden. Und in diesem Jahr verstand ich auch, dass ich nicht die einzige war die mit den regeln der Reinblüter zu kämpfen hatte. Doch ich will mich nicht zu lange mit dem Vorwort aufhalten da dies sonnst den rahmen meiner Aufzeichnungen sprengen würde und deshalb beginne ich nun vom ersten Tag des neuen Schuljahres zu erzählen.

Erster Act: Frischer Wind an der Melody




Ich wusste nicht woher, aber viele der Reinblüter wussten schon am ersten Schultag von Spike´s und meiner Verlobung. Verachtende blicke trafen uns immer wieder als wir an der Schule ankamen. Ich kam mir blöd vor, zwar hatten Spike´s Eltern der Verlobung zugestimmt, doch ich war mir nicht sicher ob sich wirklich von seiner Idee begeistert waren. Er war an diesem Morgen die ruhe in Person, ihn ließ alles kalt. Seine strahlend weiße haut und seine roten Augen spiegelten das licht der Sonne. Er war wunderschön.
Wieder begann jenes Schuljahr wie jedes andere auch. Alle Schüler versammelten sich in der Großen halle und die neuen unter ihnen wurden in ihre Klassen eingeteilt. Nur eines war anders, sie wurden nicht mehr nach Herkunft getrennt.
Wie immer stellen Spike und ich uns den Schülern vor, schließlich waren wir immer noch Vertrauensschüler.

Einige Tage nach unserer Ankunft trat eine Reinblüterin an mich heran ihr Name war Rin und auch sie hatte ein Problem in Sachen Liebe. Ihr Freund war ein Halbblüter. Die regeln der Reinblüter interessierten sie schon lang nicht mehr. Ich verstand was sie mir sagen wollte und auch wie sie sich fühlen musste, den auch ich wurde mit diesen strafenden blicken angesehen.
Rin wollte wissen wie ich mit dieser Situation zurecht kam. Ich war froh nicht die einzige mit diesem Problem zu sein und so gab ich ihr den Rat nicht auf die blicke zu achten. Bald kam Spike zu mir, er holte mich seit Anfang des Schuljahres immer wieder ab. Am ersten Tag des Schuljahres stand er plötzlich hinter mir und umarmte mich. Seine scharfen Zähne glitten an meinem Hals entlang. Seine haut war kalt. Und noch etwas hatte sich seit unserer Verlobung geändert, wir teilten uns ein zimmer an der schule. Jede Nacht kuschelte er sich von nun an mich. Es war schön aber zugleich auch ungewohnt, den auch nachts war seine haut eiskalt. Jeder Nacht schliefen wir mit einem Kuss ein. Immer wieder versuchte er meinen Körper an den verschiedensten stellen zu berühren. Noch war mir diese Art von Liebe völlig fremd und ich fühlte mich unwohl. Er verstand es und wartete bis ich soweit war.
Auch heute holte er mich ab, doch er hatte eine Überraschung für mich. Er wollte mit mir in die Stadt gehen und lud mich in ein Restaurant ein. Während ich überlegte viel mir auf das dies unser erstes richtiges Date war. Er war schon fertig doch ich musste noch auf unser Zimmer und die lästige Schuluniform gegen Alltag taugliche Kleidung eintauschen. Wir gingen in unser Lieblings Restaurant, in das wir oft gingen bevor wir zusammen gekommen waren. Spike versuchte sich auf den gesamten hinweg daran zu erinnern was er und ich dort immer aßen, den wir waren in dem gesamten letzten Jahr nicht einmal dort gewesen.

Zweiter Act: Nur das Mondlicht was und sah


Es war spät als wir wieder im Wohnheim waren. Wir gingen auf unser zimmer. Noch in der Tür packte Spike mich an meinem Arm und drehte mich zu sich. Ein Kuss folgte darauf. Langsam bewegten wir uns Richtung Bett. Er zog mir vorsichtig mein Oberteil aus. Ich lag auf dem Bett und betrachtete ihn im Mondlicht. Sein Hemd fiel langsam zu Boden und ich sah seine weiße haut.Stille lag um uns herum und nur der Mond sah was wir gerade taten. Niemand konnte uns jetzt noch stoppen, außer wir selbst. Mein Körper zitterte, wieder kamen mir diese unbewussten Gefühle hoch. Gefühle die ein Mädchen wie ich nicht zu fühlen vermag. Ich schloss meine Augen, langsam fühlte ich seine kalte haut auf meiner. Die letzte Hürde war der träger an meinem BH. Er sollte tragen doch dafür war er heute nicht da. Der Ring, an meinem Finger war sein Liebesbeweis. Mein Körper war überaus heiß. Am nächsten Morgen dann war alles vorbei und nur noch die Erinnerung an die letzte Nacht war zurück geblieben. Ich war mir nicht sicher ob dies wirklich geschehen war. Doch als ich den Schlafenden Spike neben mir sah, war ich mir sicher das all die dinge der letzten Nacht wahr sein mussten. Auch an diesem Morgen wurden wir von den bedrohlichen blicken der Reinblüter begutachtet. Weit rissen sie ihre roten Augen auf, den sie hatten etwas bemerkt was mir bis dahin nicht aufgefallen war. Leichte Bissspuren zierten meinen Hals und ein riesiger Knutschfleck prunkte unter ihnen. Vor scharm wäre ich am liebsten im Erdboden versunken. Mein sonnst so bleiches Gesicht war nun knallrot. Wieder tuschelten die Reinblüter über uns und stellten Vermutungen an, wie diese Spuren der letzten Nacht entstanden waren. Für sie war ja schon unsere Beziehung eine Schande gewesen doch was sie sich nun ausmalten hatte alle grenzen des Menschlichen verloren. Sie redeten von wilden Nächten in denen wir nicht geschlafen hatten oder auch davon, dass ich Spike mein Blut trinken ließe. Alles natürlich völlig erlogen. Ich wusste schließlich noch was in dieser Nacht geschehen war.
Ganz anders als der Rest der Reinblüter war Rin, sie interessierte unsere Beziehung immer mehr und so versuchte sie dem reden der Reinblüter Einhalt zu gebieten, doch leider ohne Erfolg. Alles was sie versuchte führte allein dazu, dass ihre eigene Beziehung dadurch schaden nahm.
Sie tat mir leid und ich konnte sie verstehen, sie fühlte so wie ich mich vor einem halben Jahr fühlte. Zu dem Zeitpunkt an dem ich und Spike beschlossen immer füreinander da zu sein. An diesem Tag verlief der Unterricht schleppend und wollte kein ende nehmen. Mir ging diese Nacht einfach nicht mehr aus dem Kopf, irgendetwas war anders als sonst, ich fühlte mich glücklicher.

Dritter Act: Zwietracht

Zwar war ich nun glücklicher als sonnst aber irgendwie fühlte es sich nicht richtig an. Alles war eigentlich perfekt doch immer wenn ich an Rin dachte kamen mir zweifel. War es richtig so glücklich zu sein obwohl ich wusste das sie so zu kämpfen hatten? Sie tat mir einfach nur leid. Ich hatte nie verstanden warum es so schlimm für Reinblüter war, wenn einer von ihnen eine Beziehung zu einem Menschen oder Halbblüter hatte. Wir taten doch nichts verbotenes. Alles was wir wollten war doch nur das was auch unsere Eltern schon hatten. Jemanden der immer für einen da ist. Spike verstand meine Sorgen. Auch er verstand nicht was so schlimm daran sein sollte doch er gab mir den Rat mich aus den Angelegenheiten der Reinblüter heraus zu halten.

 

Einige Tage vergingen ohne das wir auch nur ein Wort über dieses Thema verloren. Doch als wir an diesem Abend zu unserem ersten Rundgang antraten mussten wir etwas beobachten was mir gar nicht gefiel. Eine Gruppe Reinblüter stand dicht zusammen und schienen eine Person in die Enge zu treiben. Wir gingen etwas näher an die Gruppe heran. Plötzlich lief mir ein kalter Schauder über den Rücken. Zu meinem entsetzten war die Person die in die enge getrieben wurde Rin. Spike räusperte sich kurz. „Was wird das hier bitte?“ Die Reinblüter sahen ihn ächtend an und wichen ein Stück zurück. Ich half der am Boden sitzenden Rin auf. „Ihr habt nichts mehr draußen zu suchen. Seht zu das ihr in eure Wohnheime verschwindet“ sagte Spike.

Rin war sichtlich erleichtert das wir da waren. „Danke Kurai“ begann sie „Ich wüsste nicht was ich ohne dich machen würde.“ Ich lächelte dann sagte ich: „Bedanke dich lieber bei Spike immerhin hat er sie verscheucht.“ Ich war froh das wir dieses mal rechtzeitig zur stelle waren um schlimmeres zu vermeiden. Ich wollte mir nicht ausmalen was hätte passieren können wenn wir nicht da gewesen wären. Rin hatte mir schon öfter erzählt das sie immer schlechter behandelt wurde und nun hatte ich es zum ersten mal mit meinen Augen gesehen. Ich bat Spike den Rundgang allein zu beenden und verabschiedete mich mit einem Kuss von ihm. Dann ging ich mit Rin zu ihrem Wohnheim. Ich wollte sicher gehen das niemand ihr auflauerte. Die Ereignisse im letzten Jahr saßen mir noch tief in den Knochen und ich wollte das dieses Jahr alles glatt lief.

 

Als ich wieder in unserem Wohnheim ankam hatte Spike seinen Rundgang schon beendet. Doch etwas war anders. Er hatte mehrere kleine Wunden am Arm. Missmutig starrte er mich mit seinen stechend Roten Augen an. „Was ist passiert“ fragte ich besorgt.

„Na was glaubst du den was passiert ist.“ Ich zuckte mit den Schultern, den ich hatte wirklich keine Ahnung was passiert sein könnte. „Die Reinblüter fanden es gar nicht witzig das wir sie gestört haben.“ Spike hatte bei diesen Worten seinen Blick von mir abgewannt. Einige Zeit verging dann begann er: „Kurai ich habe dir nicht umsonst gesagt das du dich nicht in diese Angelegenheiten einmischen sollst. Es ist einfach zu gefährlich für dich. Ich bereue es dich in diese Lage gebracht zu haben vielleicht ist das ganze doch nur ein Fehler gewesen.“ Er stand von seinem Platz am Fenster auf, packte eine Tasche und ging langsam an mir vorbei. „Kurai das hier ist dein Zuhause ich werde gehen mach es gut.“ Und bevor ich begriffen hatte was eigentlich passiert war, war er auch schon weg.  

Vierter Act: Einsamkeit

Spike hatte die Melody und mich verlassen. Ich wusste nicht warum er es tat. Was waren seine Motive? Liebte er mich noch? Oder war am ende alles nur Theater gewesen? Tausende Gedanken flogen durch meinen Kopf bevor ich zu Boden sank. Meine Wangen und auch der Boden vor mir wurde nass, von den Tränen die ich vergaß. Ich weinte weil ich nicht verstand was gerade passiert war. War das der weg wie alles zu ende gehen sollte? Ich musste versuchen aufzustehen. Alles was ich wollte war nur noch ins Bett zu gehen und die letzten Spuren seines Geruchs für mich zu haben.

 

Ein neuer Morgen brach an und ich wachte zum ersten mal seit langer Zeit wieder ohne ihn an meiner Seite auf. Bis zuletzt hatte ich noch gehofft das alles nur ein böser Traum war. Wieder füllten sich meine Augen mit tränen. Ich versuchte sie zu unterdrücken aber es gelang mir nicht. Er war also wirklich fort.

 

Spike war inzwischen schon wieder Zuhause angekommen und lag auf seinem Bett, den blick starr auf eine kalte Mauer gerichtet. Verdammt dachte er. Warum musste ich sie so verletzten? Wären diese Reinblüter nicht dann wäre alles noch in Ordnung. Sein blick fiel auf ein Bild von mir, das neben dem Bett stand. Es war in den Sommerferien entstanden und zeigte uns beide frisch verlobt.

Kurai ich hoffe du weißt das, das alles nur zu deinem Schutz ist. Eine Träne rollte aus seinem Auge. Plötzlich klopfte es an der Tür. Schnell wischte er die tränen fort. Niemand sollte wissen wie sehr er wirklich darunter zu leiden hatte. „Herein“ sagte Spike doch kaum hatte er gesehen wer vor der Tür stand bereute er dies. Vor ihm stand ein Mädchen, nicht sehr groß aber auch nicht klein. Sie hatte Schulterlange Braune Haare und stechend Rote Augen. Gekleidet war sie in den neusten Designer Stücken. „Wie ich hörte hast du diesem Halbblüter Mädchen den rücken gekehrt“ begann sie plötzlich. Spike schwieg. „Begrüßt man so alte Freunde Spike?“

„Trizia was willst du hier?“ „Ich habe gehört das du die Melody verlassen hast und diese komische Halbblüterin.“ Das letzte Wort klang so abwertend das Spike sie am liebsten gleich auf der stelle umgebracht hätte. Niemand durfte so über seine Kurai reden.

 

Die Tage vergingen und ich verbrachte immer mehr Zeit mit Rin. Sie erzählte mir das die Reinblüter immer mehr tuschelten und sie gehört hatte das Spike nun öfters mit einer Reinblüterin gesehen wurde. Das gab mir den Gnadenstoß. Sollte er mich wirklich so schnell vergessen haben? War ich nichts weiter als eine kleine Zwischenmahlzeit gewesen?

Mein Selbstvertrauen war komplett im Keller. Zwar versuchte Rin alles mögliche um mich davon zu überzeugen das es nicht so war doch ich konnte es einfach nicht glauben. Ich fühlte mich einfach allein gelassen. Spike und ich waren schon seit seiner ersten Woche an der Melody unzertrennlich gewesen deswegen war alles auch so schwer zu begreifen. So konnte der Spike den ich kannte nicht sein. Rin bestärkte mich in meinen Vermutungen. Dann fasste ich einen Entschluss. Ich wollte ihn zur rede stellen. Und so reiste ich am selben Tag noch zu ihm, doch was für ein Bild sich mir dort bot ließ mich schaudern und Ängste in mir aufkommen.

Fünfter Act: Vereint

Ich war also zu Spike gereist. Doch als ich vor dem Anwesen stand überkamen mich Zweifel. Was sollte ich den nun machen? Seine Familie würde mich doch niemals einfach so zu ihm lassen. Er hatte mir doch klar zu verstehen gegeben das er nicht mehr in meiner nähe sein wollte.

Ich drehte mich um und war schon im Begriff wieder zu gehen als ich ein lautes krachen vernahm.

Darauf folgte ein lautes rufen. „Spike bleib hier!“ Ich kannte diese Stimme es war die seines Vaters und ehe ich mich versah sah ich Spike auf mich zu rennen. Er stieß mit mir zusammen. Er traf mich so hart das ich zu Boden fiel doch er beachtete mich gar nicht und rannte weiter. Nur einige Sekunden später sah ich einen Zweiten Schatten an mir vorbei rauschen. Es musste jemand sein den ich nicht kannte. Also war es wahr Spike traf sich wirklich mit dieser Reinblüterin, von der Rin mir erzählt hatte.

Ich wusste nicht ob es besser für mich war Spike nachzurennen oder einfach wieder zu gehen. Ich hatte zweifel. Was würde er sagen wenn ich auf einmal einfach so vor ihm stand und was würde ich von ihm erfahren? Doch was hätte ich erreicht wenn ich einfach gegangen wäre? Ich nahm mir ein Herz und begann zu rennen ich wusste das es nur einen Ort gab an dem Spike sein konnte. Es gab nur einen Ort an dem er sich immer zurück zog wenn er irgendwo Probleme hatte. Ich kannte ihn den er hatte mich bei meinem ersten Besuch schon hier her gebracht.

So trugen mich meine Füße so schnell sie konnten durch den Wald. Kurze Zeit später war ich angekommen. Von der Reinblüterin war keine Spur wohl aber von Spike. Er stand am Rand der Klippe von der sich ein Wasserfall in die tiefe stürzte. Ich ging langsam auf ihn zu und sah das er ein Foto in der Hand hielt. Ich ging noch ein Stück näher heran. Spike erschrak. Er wollte sich zu mir drehen doch im gleichen Moment verlor er das Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe.

Ich sprang ohne nachzudenken. In einem Bruchteil einer Sekunde hatte ich seine Hand erreicht. Ich ließ nicht los und zusammen tauchten wir in das kalte Wasser ein. Ich war froh das der See am Fuß des Wasserfalls so tief war und wir bis auf ein paar Blaue Flecken vom Aufprall unverletzt blieben.

Keuchend zog ich mich aus dem Wasser dicht gefolgt von Spike, der erst jetzt realisierte das ich wirklich da war. „Kurai was machst du hier?“ sagte er als er sich beruhigt hatte. „Ich hatte dir doch gesagt das ich gehe.“

„Wie wäre es wenn du dich erst mal entschuldigst? Du hast mich eben umgerannt“ Spike blickte mich an als hätte ich etwas so unbegreifliches gesagt. Er hatte sichtlich mit etwas anderem gerechnet. Ich wusste nicht was ich machen sollte, ich war wütend und auch traurig aber vor allem war ich glücklich das ihm nichts schlimmes passiert war. Plötzlich fiel er mir um den Hals. „Kurai ich habe dich so vermisst. Verzeih mir das ich dich einfach so allein gelassen habe. Aber ich konnte nicht anders. Die Reinblüter sie haben mich erpresst sie wollten mich von dir fern halten. Ich musste gehen. Ich weiß nicht was sonnst mit dir geschehen wäre. Aber sei sicher ich habe dich vom ersten Tag an vermisst.“ Ich fühlte wie meine Schulter bei dieses Worten feucht wurde.

Ich musste meine Tränen zurück halten. Ich wollte nicht auch noch zeigen wie sehr ich ihn vermisste. „Kurai. Nimmst du mich Vollidioten wieder?“ Ich musste nicht lange überlegen. Meine Antwort war klar. „Natürlich“ sagte ich und Spike sah mich strahlend an.

All meine sorgen waren mit einem mal wie weggeblasen. Ich war einfach nur froh Spike wieder an meiner Seite zu haben. Inzwischen lagen wir Arm in Arm im Gras. Keiner wollte den anderen wieder loslassen, doch wir wussten das ich bald wieder zurück musste den ich hatte immer noch meine Pflichten als Vertrauensschülerin. „Was wirst du jetzt tun Spike?“ Meine frage war durchaus berechtigt den Spike hatte die Melody ja verlassen.

„Ich komme natürlich mit. Was dachtest du den“ Spike sah mich an als hätte ich nach dem Sinn des Lebens gefragt. „Und was ist mit dieser Reinblüterin mit der dich viele gesehen haben?“

Spike sah zu Boden. Ihn bedrückte etwas. Es dauerte eine Weile bis er mir antwortete. „Kurai es bringt nichts es länger geheim zu halten du würdest es doch nur selbst herausfinden. Diese Reinblüterin heißt Trizia und ist eine alte Bekannte von mit. Nein Bekannte ist das falsche Wort. Sie sollte mal meine Frau werden. Aber ich wollte nicht und nur deshalb bin ich an die Melody gekommen . Ich bin weggelaufen wie bei dir. Und nun da du Weg warst sah meine Familie die Chance mich zu beeinflussen.“ Ich war entsetzt aber nun konnte ich verstehen warum er so schnell verschwunden war. Am nächsten Tag brachen wir wieder zur Melody auf. Doch dort sollten bald noch ganz andere Dinge geschehen.  

 

Sechster Act: Intrigen

Wir waren wieder an der Melody angekommen. Natürlich hatte Spike nicht damit gerechnet das ihn die anderen Reinblüter mit offenen Armen empfangen würde, dennoch waren ihre Reaktionen ziemlich eindeutig. Man spürte die Ablehnung die sie ihm entgegenbrachten mehr als deutlich.

Und auch von mir waren sie nicht wirklich angetan.

Nicht das wir erwartet hätten, das sie auf einmal freundlich zu uns waren aber mit jedem Tag der nun verging wurden die Reinblüter immer merkwürdiger und ich befürchtete das bald etwas geschehen würde. Ich hatte üble Vorahnungen.

 

Einige Wochen vor den Winterferien sollten sich meine Vorahnungen dann bestätigen. Spike und ich waren gerade aus unserem Zimmer im Wohnheim gekommen als plötzlich der Rektor vor uns stand und uns bat mit ihm zu kommen. In seinem Büro überkam mich dann ein kalter Schauder. Mein blick fiel auf Spike. Er stand da wie eingefroren. Seine Augen waren weit aufgerissen.

Ich verstand seine Reaktion, den wer dort vor uns stand war alles andere als ein gern gesehener Gast. Es war Trizia.

Es blieb einige Sekunden ruhig. Dann erhob Rektor Kain das Wort. „Kurai das ist Trizia Tepes. Spike sie müssten Sie ja schon kennen. Sie ist eine Reinblüterin und wird ab sofort an der Melody unterrichtet.“ Spike rührte sich immer noch nicht. Der Rektor bat mich ihr alles zu zeigen und ich musste mich meinem Schicksal wohl oder übel stellen. Wir gingen also aus dem Büro und ich musste einen völlig verstörten Spike zurück lassen. Er tat mir Leid, den er musste dieses Jahr schon mehr als genug durchmachen. Seit er wieder mit mir zusammen war, war die Verachtung der Reinblüter nur noch mehr gewachsen und jetzt kam sie noch hinzu.

Ich spürte das dies kein gutes ende nehmen würde. Wir gingen einen langen Gang entlang. Plötzlich blieb Trizia vor mir stehen. Sie drehte sich zu mir um und bevor ich reagieren konnte hatte sie mir schon eine Backpfeife gegeben. Meine Wange schmerzte. „Halte dich aus meinen Angelegenheiten heraus Halbblüterin sonnst lernst du mich kennen. Du und Spike habt keine Zukunft also seht es ein du passt nicht in unsere Welt.“ Mit diesen Worten wandte sie sich wieder von mir ab und ging alleine weiter. Ich blieb zurück. Ich ging in meine Klasse den der Unterricht hatte schon angefangen. Als ich in der Klasse ankam war der platz neben mir leer. Normalerweise saß Spike hier seitdem die Halbblüter und Reinblüter zusammen Unterrichtet wurden. Er erschien auch nicht mehr dort. Als am Nachmittag dann der Unterricht zu ende war ging ich zum Wohnheim. Es wurde schon langsam Dunkel und so brannte in unserem Zimmer schon Licht. Ich ging hinein. Spike lag auf unserem Bett. Er bemerkte mich gar nicht.

„Na wo warst du?“ Jetzt erst hob er seinen Kopf. „Ich musste nachdenken“ sagte er. Dann richtete er sich auf. Er griff nach meiner Hand. „Kurai ich werde nicht wieder weglaufen. Aber versprich mir auf dich aufzupassen. Ich kenne sie. Sie wird sicherlich nicht davor zurückschrecken dir etwas anzutun und ich werde dich beschützen. Wenn es sein muss auch mit meinem Leben“

Ich ließ seine Hand los und Umarmte ihn. Er hatte angst um mich und irgendwie war ich froh darüber. Ich wusste das er sich an sein versprechen halten würde. Plötzlich ließ Spike sich zurück fallen und ich fiel auf ihn. Nun lagen wir wieder da Arm in Arm. Keiner von uns wollte den anderen gehen lassen doch bald mussten wir unseren ersten Rundgang beginnen, den wir waren immer noch Vertrauensschüler. Ich war froh das der Rektor Spike einfach so wieder seinen alten Posten einnehmen ließ.

 

Wir machten uns also an diesem Abend auf den Weg zu dem ersten Rundgang. Doch schon als wir den Schlosshof betraten wurden wir von jemanden erwartet. Es war Trizia. Ich nahm Abstand zu ihr und auch Spike versuchte auf Distanz zu gehen, doch all seine Bemühungen waren vergebens. Sie dengelte sich zwischen uns und schon hatte sie ihren Arm um seinen geschlungen. Spike blickte mich hilfesuchend an doch ich wusste nicht was ich tun sollte. Sie zehrte ihn von mir weg. „Hey Trizia was soll das werden?“ fragte Spike. „Na was wohl. Ich bringe dich von diesem Abschaum weg. Jemand wie du sollte sich nicht mit so jemandem sehen lassen“ antwortete sie.

„Dieser Abschaum wie du sie nennst ist zufällig meine Verlobte und ich werde es nicht zulassen das du sie weiterhin so bezeichnest.“ Spike war wütend und ich spürte das es nicht mehr lange dauern würde bis er die Kontrolle verlor. Auch meine Geduld war am ende so einfach ließ ich mir meine Verlobten nicht ausspannen. Trizia ließ Spikes Arm los und ging Richtung Wohnheim zurück. Als sie an mir vorbei ging warf sie mir einen finsteren blick zu.

Der Rest des Abends verlief zum Glück ohne weitere Zwischenfälle doch wir wussten beide das dies nicht das letzte mal war das sie versuchte sich zwischen uns zu drängen. Und wir sollten recht behalten die darauffolgenden Tage waren die Hölle. Bei jeder Gelegenheit versuchte sie sich zwischen uns zu drängeln. Sie versuchte auch mit Spike allein zu sein, weshalb sie irgendwann anfing plötzlich in irgendwelchen Gängen aufzutauchen in denen sie nichts zu suchen hatte mit der Ausrede sie hätte sich verlaufen. Jedes mal bat sie Spike sie zurück zu bringen und das schlimmste war das er nichts dagegen tun konnte. Doch vertraute ihm aber ich begann langsam an mir selbst zu Zweifeln.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 20.04.2012

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