Cover

Kapitel 1


Ich war gerade dabei, mich fertig zu machen, meine Zähne hatte ich schon geputzt und jetzt waren nur noch meine Haare dran.
Meine Mutter war inzwischen fertig mit kochen, aber sie fing an mir etwas zu erzählen was ihr beim Einkaufen passiert war.
Diese Geschichten nerven mich langsam, dachte ich, ich habe tatsächlich gedacht, es wäre wieder einmal einer dieser langweiligen Geschichten die mir meine Mutter ständig erzählte.
Sie fing wie jedes mal an:
"Weißt du, wer mir beim Einkauf begegnet ist?"
Diese Frage stellte sie mir jedes Mal, immer und immer wieder.
Und es gab immer dieselbe Antwort von mir :
"Nein, wer denn?" versuchte ich interessiert zu Fragen.
"Hiros Mutter, sie sind wieder zurück, anscheinend hat es ihnen dort wohl doch nicht so gut gefallen, und sie hat erzählt das...."
Ich konnte es nicht fassen, sie erzählte mir diese Sache, nein sie verkaufte sie mir, so wie als wäre es eine ihrer belanglosen Geschichten, die sie mir andauernd erzählte.
Hiro....
Er ist wieder da?
Aber wieso? Wieso hatte er sich nicht bei mir gemeldet, warum?
Warum hat er mir nicht gesagt, dass er wiederkommt?
Überlegte ich intensiv, während ich mich im Spiegel betrachtete, um nachzusehen ob ich einigermaßen gut aussah.
Hiro, war mein früherer bester Freund gewesen, bis er wegziehen musste.
Wir hatten so eine tolle Zeit, damals, war ich in ihn verliebt gewesen und weil er wegzog, habe ich ihm meine Liebe gestanden, bevor er ging, weil er meinte, er würde nie wiederkommen. Das habe ich ihm damals auch noch geglaubt, gut, ich war ein Kind, so um die sechs oder sieben Jahre alt, aber ich war schon immer ein bisschen frühreif gewesen und ich hatte mir gedacht, wenn ich es ihm jetzt nicht sage, wann denn dann?
Jetzt soll er wieder da sein?
Ich weiß noch, wie er darauf reagiert hatte, er lächelte und sagte, dass er mich auch lieben würde und sollte es eine Chance geben zurück zukommen, würde er sie ergreifen und mir sofort Bescheid geben.
Wo war denn die Liebe hin?
Wo war sein Versprechen?
Nichts von alldem schien er ernst gemeint zu haben.
"Kako, komm, das Essen ist fertig!" drang die Stimme meiner Mutter durch meine Gedanken, sie riss mich, kurz und schmerzlos aus meiner Gedankenwelt, die anfing mich zu verschlingen.
Ich setzte mich an den Tisch gegenüber von meiner Mutter.
"Für wen hast du dich so hübsch gemacht, Liebes?"
"Niemand.."
"Aha, und wer ist dieser Niemand wenn ich fragen darf?"
"Wirklich Ma, Niemand, es gibt Niemanden, der sich nur annähernd für mich interessieren würde."
Eine schmerzhafte Stille trat in unsere viel zu kleine Wohnung ein.
Ich fragte mich, ob es jemanden auf dieser Welt geben würde, der diese Stille durchbrechen könnte, ihr ein Ende setzen könnte.
Da klingelte es an unserer Haustür und denjenigen den ich da vor mir sah, fragte, ob es noch eine gewisse Kako geben würde, Kako Fei, die er nie vergessen konnte.

Kapitel 2


"Kako Fei?" fragte ich verwirrt, denn wer bitteschön würde denn nach mir schon fragen?
"Ja Kako Fei, es tut mir leid, ich entschuldige für mein Verhalten, mein Name ist Hiro, Hiro Keiro."
Als ich diese Worte hörte, erstarrte ich wie zu Eis und konnte mich nicht mehr rühren.
"Sie kennen sie also nicht, Tut mir sehr leid für die Störung, wahrscheinlich lebt sie gar nicht mehr hier.." fügte er hinzu, zwang sich zu lächeln und begann sich mit gesenktem Kopf wieder umzudrehen, um sich weiter auf die Suche zu machen.
Du musst dich jetzt trauen, sonst ist er für immer weg und er wird dich nie finden! schoss es mir durch den Kopf.
"W.wa....Warte!" schrie ich.
Er drehte sich erstaunt zu mir um. An seinem Blick war zu erkennen, dass er unbedingt wissen wollte was ich zu sagen habe.
"Erkennst du mich denn nicht?"
"Kako?"
". . ."
"Ich hätte dich nie erkannt."
"Warum nicht?"
"Weil du so wahnsinnig hübsch geworden bist."
"Erzähl, was hab ich alles verpasst?"
"Viel zu viel. Weißt du, ich habe jetzt eine Freundin, sie singt in der Schulband und hat eine wirklich hinreißende Stimme. Du musst sie unbedingt mal kennenlernen!" mit einem Lächeln beantwortete er mir meine Frage, doch ich wünschte mir in diesem Moment nichts anderes als dass ich nicht gefragt hätte oder ihn einfach gehen lassen hätte, denn dann hätte mir diese Antwort sicherlich nicht so wehgetan.
"Ja klar, ich freu mich auch schon drauf sie kennenzulernen, sie muss mir aber dann auch etwas vorsingen, ja?"
"Cool, natürlich wird sie das, krieg ich deine Handynummer?"
Ich holte mein Handy und gab ihm meine Nummer.
"Also bis dann.."
"Bis dann Kako, schön dich wieder gesehen zu haben" schon wieder lächelte er so unschuldig, so optimistisch, dass es fast schon weh tat.
Ob er sich wohl melden würde? Und wenn, wann?
Er hat mir seine Nummer schließlich nicht gegeben.
Naja, ich sollte mir lieber nicht so große Hoffnungen machen, dass er sich nochmal bei mir meldet.
Genau das habe ich mir gedacht, bis zu dem Moment, in dem er anrief, nähmlich gleich nachdem ich mir solche Gedanken darüber gemacht hatte.
Ich hörte meinen Klingelton, den ich schon ewig nicht mehr gehört hatte, weil es niemandem einfiel mich auch nur einmal anzurufen.
Nachdem ich den grünen Hörer gedrückt hatte, drang gleich eine sanfte aber dunkle Stimme durch mein Handy.
"Kako?"
"Ja?"
"Ah, gut, du bist rangegangen, dachte schon, dass du mir eine falsche Nummer vielleicht gegeben hast."
"Okay..nein sowas würde ich nicht machen."
"Also. . .ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber eigentlich ruf ich dich an, weil ich dich nicht vergessen konnte und. . .dich vermisse."
". . ."
Was sagte er da bloß?
Hatte er sich vielleicht verwählt oder war seine Freundin auf der anderen Leitung?!
Sowas sagt man nicht zu jemandem mit dem man NICHT zusammen ist,oder?
"Ähm. .okay."
"Es tut mir leid, sowas sagt man nicht einfach so oder?"
"Nein."
"Soll ich auflegen?"
"Nein."
"Ha..hast du heute vielleicht Zeit?"
"Ja."
"Lust was mit mir zu unternehmen, so, wie früher?"
"Gern."
"Okay, dann hol ich dich heute Nachmittag ab."
"Okay."
Wir beendeten das Telefonat,so plötzlich, wie es stattgefunden hatte.
Dieser Augenblick schien für mich der schönste meines Lebens zu sein, zum ersten Mal freute ich mich wieder und hoffte dieses Gefühl des Glücks würde für immer anhalten.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 12.08.2012

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /