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Bell


Bell



Geduldig wartete sie, bis all die Leute aus der Straßenbahn ausgestiegen waren. Sie hatte zwar vor als einer der ersten die Straßenbahn wieder zu betreten, jedoch war das Gedrängel so groß, dass sie es erst gar nicht mehr versuchte. Das Glück schien trotzdem auf ihrer Seite zu sein und sie konnte sich noch einen freien Platz ergattern. Von ihrem jetzigen Platz aus konnte sie auf ihren Lieblingsplatz sehen, ganz vorne hinter dem Sitz des Fahrers. Dort konnte sie nun zwei Jugendliche, ungefähr in ihrem Alter, erkennen, die sich mit guter Laune und viel Spaß auf den Platz quetschten. Früher hatte sie sehr gerne dort vorne gesessen, doch seitdem der Fahrer von damals sie so bedrängt hatte, bevorzugte sie den hinteren Abteil der Straßenbahn. Wegen ihrer Mutter und ihrem Stiefvater war sie früher immer von zuhause abgehauen, aber sie war jedes Mal in der Nacht wieder gekommen, weil sie keine andere Wahl hatte. Wo sollte ein Mädchen mit 16 Jahren mitten in der Nacht denn auch schon hin? Wenn sie Glück gehabt hätte, hätte sie vielleicht irgendein perverser Typ zu sich nach hause mitgenommen. Aber für die Unterkunft hätte sie einen teuren Preis zahlen müssen.
Der Busfahrer arbeitete zu der Zeit des öfteren Nachts und so begegneten sie sich oft. Anfangs war er immer sehr nett zu ihr gewesen, er war einer der wenigen Menschen die ihr noch etwas Hoffnung gaben. Er machte ihr Komplimente, immer wenn er sie von derselben Haltestelle abholte.
Das erste Mal sagte er :
„Na schöne Frau, darf ich sie mitnehmen?“
sie hatte nur gelacht und geantwortet,
„Klar, gern.“
Sie hatte nicht damit gerechnet, dass es je zu so etwas kommen würde.
Alles, was er sagte, hatte sie für Späße oder für Aufmunterungsversuche gehalten.
Einmal als er sie abholte fragte er :
„Was hat denn ein so schönes Mädchen so spät in den gefährlichen Straßen von Sparks zu suchen?“
Sparks war in der Tat eine Stadt wie keine andere.

David


David



Er liebte und hasste Straßenbahnen, er hasste ihre stille Leere, die immer herrschte, wenn er als einziger in der Straßenbahn saß, doch er liebte sie, wenn sie voll gefüllt mit interessanten Menschen waren. Wahrscheinlich hasste er sie auch deshalb, weil ihm durch das hin und her wackeln dauerhaft schlecht wurde. Ohne wirklich einen klaren Gedanken zu fassen, der ihm verriet, warum sein Blick gerade auf dieses Mädchen, dieses eine Mädchen mit den kastanienbraunen, über ihre Schultern liegenden Haaren, die in dem wechselhaften Sonnenschein, der sich nur schwer aus den Wolken brach, rötlich glänzten, richtete. Sie schien sich ganz von der Außenwelt auszuschließen und nur der Musik zu lauschen die durch ihre Kopfhörer in ihr Ohr gelangte. Ihre Wimpern waren lang und wohl geformt, so dass ihre grauen Augen gut zur Geltung kamen. Ihr gleichgültiger Blick wanderte durch den ganzen hinteren Abteil der Straßenbahn, er fragte sich wonach sie sich wohl umsah. Doch plötzlich blieb ihr Blick direkt bei ihm stehen und sie fing an ihn zu mustern. Ob sie wohl bemerkt hat, dass ich sie beobachtet habe?, dachte er mit einem Gefühl der Schuld.
Seine Fantasie begann ihm einen Streich zu spielen, er stellte sich vor wie sie ruckartig ihre Kopfhörer aus den Ohren nahm, auf ihn zu kam und ihn fragte warum er sie so anstarrte.
Bei diesem Gedanken wurde ihm noch schlechter als es ihm sowieso schon war, bis er registrierte, dass sie schon lange ihren vorwurfsvollen Blick von ihm abgewandt hatte.
Wahrscheinlich war es eine dumme Idee, nein, sogar eine sehr dumme Idee, dass er sie ansprach, aber es schien für ihn in diesem Moment das einzig richtige zu sein. Bevor er auf sie zulief überlegte er noch welche Worte er verwenden würde um sich nicht selber in eine peinliche Situation zu bringen, oder eher wie er sie von sich selber überzeugen konnte, so dass sie ihn nicht ignorieren sondern beachten würde.

Romeo


Romeo



Von der abgelegenen Haltestelle die schon mindestens zehn Jahre alt sein musste, wartete er mit dem Gesicht der puren Langeweile auf die Straßenbahn. Seinem besten Freund zuliebe war er extra aufs Land gefahren um dort mit ihren gemeinsamen Freunden seinen Geburstag zu feiern. Er bevorzugte es, mit einem schicken Auto, das, von seinem persönlichen Chauffeur gefahren wurde, von jedem Ort, egal wo und um welche Zeit, abgeholt zu werden.
Doch genau an diesem Tag mussten seine Eltern zusammen zu einer wichtige Besprechung und somit musste er nun zusehen, wie er alleine zurecht kam. Natürlich in eine Straßenbahn einzusteigen ist für dich und mich nicht sonderlich schwer, aber für Romeo, der aus gutem, wahrscheinlich sogar dem bestem Hause von Sparks stammte, kostete es wahre Überwindung, diesen Schritt in dieses unluxuriöse, quietschende und ausgelaugte Monster zu wagen.
Seine weißen, gestuften Haare, von denen einige Strähnen die linke Seite seines Gesichts verbargen, glänzten Silber während der Dämmerung, die behutsam den Einbruch der Nacht ankündigte.
Als er sich im Inneren des Monsters befand, saß er sich direkt auf den nächstbesten Platz.
"Immerhin sind hier fast keine Leute und wahrscheinlich niemand der mich kennt", dieser Gedanke ließ ihn einen Hauch von Erleichterung spüren.
Die roten Augen des Zorns, der in ihm lebte, erfassten jeden, der den Mut bewies, dieses Monster zu betreten.
Eine Frau mit einem Kinderwagen, der, so wie er aussah, dringend eine Reparatur nötig hatte, kümmerte sich rührend um ihr Baby, das, als das Monster seine Mäuler schloss, anfing zu heulen. Der Laut, den das Baby dabei ausstieß war kaum auszuhalten.
Immer mehr Menschen sammelten sich, die Plätze waren nach und nach besetzt, bis die, die keinen Platz bekamen sich an einer der unzähligen Stangen versuchten aufrecht zu halten.
Auf einmal bebte alles unter seinen Füßen, das Quietschen wurde stärker und plötzlich ein unvorhersehbares Anhalten der Maschine.
"Endlich..",dachte er, Freude breitete sich in ihm aus.
Der Hauptbahnhof war erreicht. Die meisten Menschen stiegen jetzt aus und es war an der Zeit wieder tief durchzuatmen.
Er sah ihnen mit einem Blick des Widerstrebens nach.
"Diese erbärmlichen Menschen,sie sind alle gleich, alle oberflächlich und falsch."
Genauso viele Menschen, die ausgestiegen waren, eilten wieder herein, sie pressten sich förmlich hinein.
Unter diesen leblosen, uninteressanten Wesen, schien eines zu sein, das anderst war als die anderen und es setzte sich genau neben ihn.

Bell


Bell



Bell ging vieles durch den Kopf womöglich bestand die Gefahr das sie das meiste davon wieder vergaß, aber eines, diesen einen Tag konnte sie wirklich nicht vergessen. Es war der Tag, an dem ihre Mutter sie voller Aufregung angerufen hatte, sie hatte kaum ein Wort herausgebracht als ihre Mutter sie nur deshalb anrief um ihr diese eine schreckliche Nachricht zu überbringen.
"Bell?", fragte ihre Mutter vorsichtig.
...
Stille.
"Bell,bist du dran?", hackte sie mit Sorge in ihrer Stimme nach.
"Ja.", antwortete sie leise.
"Bell, hör zu, es tut mir wirklich leid, dir das jetzt sagen zu müssen, aber, dein Vater er.."
Das einzige was die Mutter noch wahrnahm, war das depremierende Piepen, das ein Handy machte, wenn das Gespräch beendet war.
Seitdem hatte sich Bells Leben grundlegend verändert.
Ihre Mutter war dem Alkoholismus ausgesetzt, verlor dadurch ihre Arbeit und lernte Cale, ihren Stiefvater kennen. Schon von Anfang an konnte Bell ihn nicht leiden, er war ihr gegenüber immer ein wenig seltsam. Nachdem ihre Mutter Cale ihre ganze Leidensgeschichte erzählt hatte, bat er ihr an mit Bell zusammen in sein schickes Apartment zu ziehen.
Ohne Scheu wurde das Angebot angenommen. Das Apartment war riesig, Bell hatte ein wunderschönes neues Zimmer bekommen, Cale und ihre Mutter teilten sich ein Zimmer, der lange, schmale Flur reichte bis zu dem Wohnzimmer, das, ungefähr die Größe besaß von ihrer alten Wohnung. Es ging ihnen also den Umständen entsprechend wirklich gut.
Das würden aber nur Leute meinen, die Cale nicht kannten. Sie würden behaupten, er sei ein herzensguter, großzügiger und netter Kerl, aber das war er nicht.
Als Bell eines Tages früher von der Schule heimkam, war ihre Mutter noch nicht zuhause. Wahrscheinlich ist sie wieder beim Trinken oder so, hatte sich Bell unbesorgt gedacht.
Dafür war Cale früher von der Arbeit gekommen und empfing sie herzlich.
"Endlich,bist du wieder da, ich habe schon auf dich gewartet.", sagte Cale so, wie als würde er es ernst meinen. Bell konnte seinen Worten keinen Glauben schenken.
Sie wusste nicht was sie sagen sollte, deshalb antwortete sie nicht.
Plötzlich begann Cale seine große Hand auf Bells Wange zu legen und mit seinem Daumen sie zu streicheln. Er sah ihr dabei direkt in die Augen, es war schrecklich in diese dunkelbraunen tiefen Augen zu blicken, sie fühlte sich, wie als würden diese Augen sie verschlingen.
Mit seiner anderen Hand fuhr er von der anderen Hälfte ihres Gesichts an ihrem Körper entlang, dann hob er seine Hand wieder und presste mit ihr Bells Lippen an seine.
Ein so grausames Gefühl hatte sie bisher noch nie erlebt, doch sie konnte sich nicht wehren. Seine Zunge fühlte sich glischtig an und presste sich gierig an ihre. Der Geschmack von Alkohol und Nikotin machte sich nun in ihrem Mund breit.
Ruckartig hörte er damit auf, so, wie als hätte er ihre inneren Schreie erhört und bemerkt das es ihr nicht gefiel, was er da tat.
Doch zu früh gefreut. Mit seiner Hand wies er ihr den Weg ins Schlafzimmer und sagte ihr:
"Geh schon mal vor, ich komm gleich nach und wehe du haust ab oder erzählst etwas deiner Mutter!"
Sie begab sich wie als wäre sie nicht dieselbe, wie als wäre sie unter Kontrolle von jemand anderem, sofort in Richtung Schlafzimmer. Ihre dünnen Finger fuhren zitternd ihre Lippen ab, sie öffnete die Tür des Schlafzimmers und saß sich auf das Ehebett.
Aber da war er auch schon da, stürmisch, wie als könne er es nicht mehr abwarten, sprang er auf das Bett und riss ihr, das Kleid, das sie von ihrem Vater geschenkt hatte bevor er verstorben war, von ihrem zärtlichen Körper. Sie starrte an die Decke des Zimmers und fragte dabei, voller Wut,Verzweilfung und der weiter ansteigenden Angst:
"Ist es das, was du wolltest?"
Ihre Augen schlossen sich und eine einzelne Träne lief an ihrem Gesicht herunter.
Niemand hatte es gesehen und keiner war dabei.

Romeo


Romeo



Völlig vernarrt in das Mädchen das sich neben ihn setzte dachte er über die Party seines besten Freundes nach. Dort waren die Mädchen alle gleich gewesen, eingebildet und zickig.
Aber das Mädchen brachte eine komplett andere Atmosphäre in die Straßenbahn, vielleicht bildete er sich dies aber auch nur ein. Er verfolgte ihren schweifenden Blick und merkte an ihrem Gesichtsausdruck, dass sie dieselbe Abneigung gegenüber der Straßenbahn und diesen Menschen, diesen falschen, hinterhältigen Menschen verspürte. Seinen Blick konnte er nicht mehr von ihr abwenden, so fasziniert war er von ihr gewesen. Er ertappte sich selbst dabei, wie er hoffte und sich vorstellte, sie würde ihn nach dem Weg fragen oder irgendetwas sagen, um ein Gespräch anzufangen. Mit ihrer plötzlichen Reaktion hätte er jedoch nicht gerechnet, es kam ihm vor wie als hätte sie seine Gedanken gelesen. Sie drehte ihren Kopf in seine Richtung und er konnte ihr in ihre grauen Augen, die sie aussehen ließen wie eine Puppe, blicken. Ihre Lippen formten sich zu einem Lächeln.
Ob dieses Lächeln wohl für ihn bestimmt war, wusste er in diesem Moment noch nicht.

Hope


Hope



Genüsslich zog sie an ihrer letzten Zigarette. Die leere Schachtel hatte sie zuvor in einen toten Winkel des Bahnhofs geworfen, dort, wo sie niemandem auffallen würde.
Ohne ihr lange Aufmerksamkeit zu schenken, merkte man, dass sie aus asiatischer Herkunft stammte.
Die schwarzen kurzen Haare, deren Spitzen um ihren Kopf herum an allen Seiten sich abhebten und ihre feinen Gesichtszüge verrieten es. Durch ihre Frisur die kaum Weiblichkeit ausstrahlte und deshalb auch nicht von der öberflächlichen Gesellschaft anerkannt war, konnte man ihre gepiercten Ohren betrachten. Ihr zarter Körper war in ein lila Top, einen schwarzen Minirock und jeansfarbene Stoffschuhe gekleidet.
Wenn ihre Eltern sie so sehen würden, sie wären schockiert über ihre 21 Jahre alte Tochter, die sie aus ihrer Heimat geschickt hatten um im Ausland Geld zu verdienen, welches ihnen helfen sollte aus der Armut wieder herauszukommen.
"Ich weiß, es ist hart, mein Kind, aber denk an uns, denk an deinen Namen! Mich oder deinen Vater würden sie niemals rüber lassen! Wir sind für die viel zu alt! Hope, du bist unsere letzte Hoffnung!"
Die Worte ihrer verzweifelten Mutter spielten sich ihr innerlich nochmals ab.
"So eine Rabenmutter", dachte sie verächtlich.
"Schickt ihr eigenes Kind, ihr Fleisch und Blut weg, um die Familie aus der Scheiße rauszuholen!" Wut machte sich in ihr auf.
Mit ihren schmalen dunkelgrünen Augen beobachtete sei eine Familie auf der anderen Seite des Steigs.
Die junge Mutter hatte drei fröhliche Kinder zur Welt gebracht.
Zwei von ihnen tanzten albern herum, das dritte saß auf den Schultern des Vaters und sah aufmerksam zu was seine Geschwister anstellten.
Hope bemerkte, dass nicht die kleine Familie die Hauptattraktion des Bahnhofs war, sondern sie.
Die Leute um sie herum sahen sie alle skeptisch an.
Denn allen war klar, so jemand wie Hope, bekam man nicht oft zu sehen, nicht in einer Stadt wie Sparks.

George


War er frei?
War er wirklich frei?
Er wusste es nicht.
Denn insgeheim wollte er es auch gar nicht wissen. Als der Wärter ihn rief und seine Tür öffnete, trat endlich wieder Licht in den heruntergekommenen dunklen Raum in der er sich fast sechs Monate lang aufgehalten hatte. Das gleißende Licht war er nicht mehr gewöhnt, deshalb kniff er seine Augen zu einem winzig kleinen Spalt zusammen, denn es tat weh. Der Wärter trug stolz seine Uniform, jeden Tag aufs Neue.
Wie konnte man auf so einen Job nur stolz sein?
Menschen werden täglich hier eingesperrt und müssen hier elendig verrotten. Selbst wenn sie es schaffen diesen Ort zu verlassen, würden sie nie mehr dieselben sein. Die Welt hatte sich verändert,ohne sie.
Vor ca. sechs Monaten wurde er schuldig gesprochen, schuldig an dem Tod seiner alles geliebten Schwester.
"Warum haben sie das getan?" hatte der Richter vorwurfsvoll gefragt.
"Ich habe sie nicht umgebracht.", diese Aussage war klar und deutlich, doch seine Worte waren von keiner Bedeutung. Nicht einmal seine Familie glaubte ihm, denn sie hatten den Verdacht.
Hintergangen von der eigenen Familie, eingesperrt für sechs Monate oder war es doch für die Ewigkeit?
Hatte er sich verändert?
Nein das hatte er nicht, er hatte seine Zelle mit erhobenem Kopf betreten und diese auch wieder so verlassen. Mit 21 hat man bessere Dinge zu tun als sich sein Leben kaputt zu machen, warum hätte er seine 2 Jahre jüngere Schwester umbringen sollen? Die Polizei hatte sechs Monate gebraucht um festzustellen, dass seine Schwester sich selbst das Leben genommen hatte.
"Immer schön anständig bleiben." sagte der Wärter in einem Ton dr so ähnlich wie eine Entschuldigung gleichzeitig aber auch wie eine Ermutigung klang.
Er öffnete die Tür, öffnete die Augen für die Welt.
Würde jemand auf ihn warten?
Er wusste es nicht.

Lilith


Lilith wusste, dass sie das gewisse Etwas hatte, das die Blicke der anderen Menschen besonders den Anteil der männlichen Gesellschaft anzog. Kein Zweifel sie war sehr hübsch und hatte zudem die Figur eines Models weshalb sich alle Jungs ihrer Schule auch nur um sie stritten und alle Mädchen mit ihr befreundet sein wollten um hinter ihr Geheimnis zu kommen und vielleicht auch ein wenig Glanz für sich selbst abstauben zu können. Wenn sie einen Raum betrat sahen alle Leute erst einmal auf Lilith und waren von ihrer Ausstrahlung und Präsenz begeistert. Doch genauso wie es Leute gab die Lilith gern hatten gab es natürlich auch Leute die ihren Neid nicht für sich behalten konnten und ihn der ganzen Welt anhand von Gerüchten mitteilten. Sie stand am Hauptbahnhof umringt von ihren Freunden und ihrem damaligen Freund sie warteten gemeinsam mit ihr auf ihre Straßenbahn da sie heute früher nachhause musste. Alle schienen Spaß zu haben und ich wette hätte Lilith gewusst, dass sich ihr Leben grundlegend verändern würde wenn sie in diese Straßenbahn einsteigt hätte sie sich vielleicht anders gegenüber ihren Freunden und vorallem ihrem damaligen Geliebten verhalten.
"Echt schade, dass du jetzt schon gehen musst!" sagte eine gute Freundin aus der Masse ihrer Freundinnen heraus die sich um Lilith scharten.
"Ja, warum musst du heute denn schon früher nachhause?" fragte eine weitere traurig über diese Tatsache.
"Naja, also.. ich habe noch einige wichtige Dinge zu erledigen und ja.." antwortete Lilith ein wenig eingeschüchtert.
"Lasst sie doch einfach, wenn sie etwas wichtiges zutun hat, sollten wir sie davon nicht abhalten!" legte ihr Freund für sie ein und lächelte ihr dabei zu.
"Du hast recht!" erwiderten wiederum andere.
Die Straßenbahn konnte man schon von weitem hören.
"Da ist deine Straßenbahn Lilith." sagte ihr Freund sanft zu ihr.
Er umarmte sie und ließ sie gleich wieder los, damit ihre Straßenbahn nicht ohne sie losfuhr. Zwar wusste er das sie es nicht leider konnte wenn er sie umarmte, doch diesmal tat er es trotzdem, fast so wie als hätte er gewusst, dass er sie nie wieder zu Gesicht bekommen würde.
Sie lief fröhlich zu der Straßenbahn, so wie als würde sie sich wahnsinnig frei ohne die anderen fühlen. Ihre Freunde winkten ihr zum Abschied zu, doch sie winkte nicht zurück.
Zwar sah sie sich nach einem freien Platz um fand jedoch keinen und stellte sich schließlich in die Mitte der Straßenbahn. Sie konnte vor lauter Menschen fast nichts sehen. Bis ein paar Haltestellen weiter einige Leute wieder aussteigten und sie ein wenig Durchblick erlang.


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Tag der Veröffentlichung: 21.07.2012

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