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1. Kapitel

Mels Sicht (26.04.13):

Was läuft mit meiner Mutter eigentlich schief? Nicht nur, dass sie den grausigsten Männergeschmack hat, den es gibt… nein, sie muss auch unbedingt zu ihm ziehen. Jetzt muss ich weg von Deutschland, nach England! Hier, wo meine ganzen Freunde sind, ich die Beliebteste der Schule bin… hier muss ich weg? Okay, meiner Zwillingsschwester Jenna macht das ja nicht viel aus, da sie auch nur eine wirkliche Freundin hat, und zwar Larissa, die wohlgemerkt ganz andere Interessen hat wie meine Schwester, aber trotzdem sind sie unzertrennlich.

>>Jenna? Mel? Seid ihr endlich fertig? Ich will noch rechtzeitig zu Bobby!<<, ruft sie uns aus dem Nebenzimmer aus zu. Wir haben, beziehungsweise hatten, eine eher kleine Wohnung, aber ich war immer recht zufrieden mit ihr, solang sie nicht zu sehr wie in einem Saustall aussah. Meine Mum neigt nämlich dazu, faul zu sein, weshalb es auch manchmal echt dreckig werden kann… Aber sonst bin ich mit dem Vorzimmer, wo das Bad angrenzt, dem Wohnzimmer, wo die Küche angrenzt und dem Schlafzimmer, sehr zufrieden. Im Schlafzimmer schlafen immer ich und meine Schwester, aber da wir zwei leider etwas zu dick sind, kann meine Mum nicht auf das Bett. Natürlich versucht uns jeder auszureden, dass wir dick sind. Aber mit fünf Kilogramm Übergewicht finde ich das dann doch ziemlich schlimm…

>>Wir kommen schon!<<, ruft Jenna. Sie ist eher eine Chaotin, weshalb es mich wundert, dass sie früher fertig ist als ich. >>Warte doch mal kurz! Ich muss doch noch Schokolade einpacken!<<, rufe ich ihr nach. Ich bin zwar dick, aber ab und zu gönn ich mir auch ‘ne Tafel Schokolade… Gehe auch jeden Tag 2-3 Stunden joggen, unter der Woche von 3-6 Uhr und am Wochenende eher zu Mittag.

>>Jetzt können wir los!<<, rufe ich. Der Flug dauert nur eine Stunde, was mich ziemlich erleichtert. Denn ich hasse lange Flüge, es gibt nichts schlimmeres, als wenn man mehr als 8 Stunden in einem Flieger sitzt.

Als wir im Auto sitzen, am Weg zum Flughafen, entdecke ich eine Nachricht auf Whats App, natürlich von meinem Ex. Seitdem er mit mir Schluss gemacht hat, ignoriere ich ihn. Ich habe ihn wirklich geliebt, aber er hat mich mit meiner besten Freundin betrogen, was natürlich katastrophal geendet hat. Jenna aber bemerkt, dass ich wegen ihm traurig werde, so wie eigentlich immer, und nimmt mich in den Arm. Natürlich streiten wir uns öfters, aber wenn die andere traurig ist, trösten wir uns und lenken den anderen ab. Meist endet dies zwar in einem Streit, aber wir haben das Thema danach gänzlich vergessen. Da meine Schwester mich umarmt, denke ich, dass mir diese Nachricht auch nichts ausmachen wird und ich öffne sie.

>Ich kann nicht schlafen… Ich muss nur noch an dich denken! Es war der größte Fehler mit dir Schluss zu machen, mit der Begründung, dass Sophie im Gegensatz zu dir Sex haben will… Ich bereue es! Ich liebe dich wirklich, und bin bereit auf dich zu warten… können wir uns sehen? Oder kann ich zu dir kommen? Ich möchte dich wirklich zurück… sonst werde ich noch depressiv… Bitte.. Nimm mich zurück, ich liebe dich über alles, würde alles für dich tun… Was soll ich machen, dass du mir das glaubst? Ich will nicht nur Sex! Ich will mit dir Händchenhalten, die Leute um uns herum eifersüchtig machen, zeigen wie sehr ich dich liebe und dich einfach nur in den Arm halten… Bitte… Ich verzweifle hier nur noch…<

Heulend sitze ich da, habe diese Nachricht doch nicht verkraftet. Soll ich nicht doch hier bleiben? Bei ihm..? Ich kann auch nächste Woche nach England kommen. Nur mag ich diese eine Nacht bei ihm sein, auch wenn es Idiotisch klingt… Aber ich kauf ihm das auch ab…

>>Mum? Kann ich noch 1 Woche hier bleiben? Ich hab da etwas zu klären… Wenn es ginge?<<, frage ich sie. Da ich hier heulend sitze, und das eher gestottert als gesagt habe, wird sie weich. >>Natürlich darfst du. Aber ich schicke heute noch jemanden von One Direction, damit du auch ja nicht alleine bist. Bobby hat ein Haus, wo du derweilen wohnen kannst. Ich gebe dir den Schlüssel und setz dich ab, das Haus ist nämlich eh auf unserem Weg. Einen Koffer lasse ich dir da, aber vergiss nicht, dass das eine Ausnahme ist. Ich mach das nur, weil einer von One Direction auf dich aufpassen wird. Und bis morgen darfst du das Haus nicht verlassen, ja, junge Dame?<<, antwortet sie. Ich freue mich aber nicht gerade… Denn etwas habe ich vergessen zu erwähnen. Ich hasse 1D abgrundtief, über alles, was es auf dieser Welt gibt. Nicht einmal Justin Bieber kann diese Jungs toppen.

Wen ich am meisten von allen hasse, das ist Harry… und wenn der zu mir kommt, dann wüsste ich nicht, ob ich ihn erwürgen, abschießen oder erstechen sollte… Denn mit so einem  arroganten Schnösel, der nur Party macht, und jedes Mädchen knallt, will ich nichts zu tun haben.

Als wir angekommen sind, verabschiede ich alle, und bei meiner Schwester bleibe ich total hängen. Ohne sie, was mach ich denn dann bloß? Sie ist die One Direction Expertin, nicht ich! Frustriert, aber auch etwas müde, und ich weiß nicht warum, gehe ich ins Haus, ohne zu betrachten, wie dieses überhaupt aussieht. Ich ziehe mich um, gehe Zähneputzen und lege mich sofort ins Bett. Morgen wird ein langer Tag werden…

2. Kapitel

Mels Sicht (27.04.13):

Es gibt nichts Schlimmeres als von einem Wasserkübel geweckt zu werden, und das mitten in der Nacht! Wer auch immer das war, wenn es ein Junge war, dann bekommt er ‘nen Tritt in die Eier, und wenn es ein Mädchen war… Okay, dann mach ich gar nichts.

Schreiend stehe ich von meinem Bett auf, sehe einen Schatten und trete demjenigen mit voller Wucht in die Weichteile. Wisst ihr warum ich weiß, dass das ein Junge war? Meine Mum hat gesagt, es kommt einer von One Direction, also habe ich umso mehr draufgehauen. >>Ich hoffe es tat schön weh. Lern was draus.<<, zische ich ihn, natürlich in Englisch, an. Ich bin ein recht schlagfertiges Mädchen, aber wenn’s um Gefühle geht, bin ich doch eher die Schüchterne, Passive.

>>Autsch.<<, lacht derjenige nur. Will der mich provozieren? Hat er wohl geschafft. >>Halt die Schnauze, ich geh heute zu meinem Ex und muss was mit dem klären. Also piss mich nicht zu sehr an, sonst kommen wir nie wieder zusammen.<<, fauche ich ihn wieder einmal an. Der Arme tut mir ja schon fast leid, aber eben nur fast.

Genervt schalte ich den Lichtschalter ein und sehe einen völlig geschockten Harry vor mir stehen. Normalerweise sollte mich ja stören, dass ER vor mir steht… aber wenn ich schlafe, habe ich nur Unterwäsche an, und da ich ja durchnässt bin, und ich heute unbedingt einen weißen BH anziehen musste, sieht man meine weiblichen Vorzüge nur zu gut…

Aber ich steh hier auch nicht Stunden da, also schnappe ich mir meine Decke und verdecke damit alles bis zu meinen Schultern. Ich hoffe ja, meine Brüste haben ihm gefallen… sind ja auch stolze D, aber sabbern muss er deswegen ja auch nicht… >>Ach komm, du hast schon genügend Mädchen nackt gesehen, bei mir ist das auch nichts Besonderes. Also wisch deinen Sabber vom Mund und guck mir gefälligst in die Augen, du perverses Schwein.<<, sage ich genervt.

Er befolgt netterweise meine Forderung und schaut mir in die Augen, was ich auch nicht gerade ertragen kann. >>Weißt du was? Dreh dich einfach um, damit ich dich nicht ansehen muss.<< Aber er jedoch denkt gar nicht erst dran und kommt immer näher. >>Einer schönen Lady wie dir muss man immer in die Augen schauen, weil man von derer Schönheit so entzückt ist, dass man nicht anders kann…<<, haucht er und kommt meinem Gesicht immer näher.

>>Was soll das hier werden? Eine Seifenoper? Und nein, ich bin nicht an dir reicher Schnösel interessiert, also dreh dein Gesicht von mir weg, denn dann rettest du die Augen der schönen Lady, damit sie noch lange mit ihrer Schönheit weiterleben kann…<<, zicke ich ihn an. Okay, ich bin normalerweise gar keine Tusse, der Typ macht mich schon mal zu was negativen… Nicht gut!

>>Willst du mir erzählen, mit wem genau du wieder zusammenkommen willst?<<, fragt er interessiert und dreht sich auch wirklich um, wofür ich ihm sehr dankbar bin. >>Erstens, das geht dich gar nichts an. Zweitens, warum fragst du? Und Drittens, ich hasse dich. Hat das jetzt genug geklärt?<<, erkläre ich mit einem leicht zickigen Ton. >>Erstens, und wie es mich angeht. Ich wurde ja geschickt, um auf dich aufzupassen, Mäuschen. Zweitens, vielleicht will ich schauen, welche Chancen ich bei so einer wunderhübschen Lady wie Sie habe? Und Drittens, das würde ich nicht sagen. Denn meinem Charme kann keiner widerstehen.<<

>>Ich erzähle es dir trotzdem nicht.<<, erwidere ich auf seine Argumentation. >>Ich werde mich jetzt fertig machen, und ich wäre dankbar, wenn du aus dem Zimmer gehen würdest.<<, fordere ich ihn auf. Schließlich will ich mich mit meinem Ex versöhnen.

>>Wenn du mir versprichst, dass ich mitkommen kann, dann gehe ich.<<, sagt er ernst. Wahrscheinlich will er mir mit seinem Gesicht sagen >Ich komme mit, egal ob du nein oder ja sagst.<, aber es sieht einfach nur zu… hässlich aus? Okay, das war jetzt nett ausgedrückt.  >>Dann bleib in meinem Zimmer, aber du kommst nicht mit.<<, antworte ich genervt. Was verdammt nochmal ist mit dem schief gelaufen? Der Arzt hat ihn wohl 3 Mal hochgehoben, ihn aber nur 2 Mal aufgefangen… der arme Doktor, dass er so etwas in der Hand haben musste…

>>Mäuschen? Entweder ich komm mit unter die Dusche oder ich darf mit. Suchs dir aus.<< Will der mich etwa zwingen? Und in seinem Ton hör ich, dass er sowieso zu Nathan (Mein Ex) mitgeht, weshalb ich mich geschlagen gebe. Normalerweise geht alles nach meiner Pfeife, aber bei den Muskeln… da komm ich nicht ungeschoren davon, deshalb lasse ich es wohl lieber.

>>Nur dieses eine Mal bekommst du deinen Willen. Aber bilde dir ja nichts drauf ein, Häschen.<< Wenn der mir einen Spitznamen gibt, mach ich das auch, und meiner ist um Welten besser! >>Kann ich jetzt duschen gehen?<<, frage ich genervt. Ich und meine Stimmungsschwankungen…

>>Jaja, ich geh ja schon!<< >>Jaja bedeutet Leck mich, und das werde ich garantiert nicht tun, Häschen.<<, rufe ich ihm nach und gleich darauf bekomme ich einen Lachflash… und ehrlich gesagt, weiß ich nicht warum...

Nachdem ich fertig geduscht habe, binde ich mir ein Handtuch um und will mir meine Sachen anziehen, die ich hergerichtet habe. Ein T-Shirt mit einem kleinen Ausschnitt, eine Hotpants und Sneakers. Aber mich wundert wo meine Anziehsachen hin sind… >>HARRY?!<<, schreie ich. >>Was ist denn Mäuschen?<<, fragt er Scheinheilig. >>Du weißt das ganz genau.<<, fauche ich ihn an. Dabei wollte ich Sexy vor Nathan auftreten! >>Die Klamotten sahen einfach zu Sexy aus. So darfst du wenn nur vor mir auftreten.<< - dabei zwinkert er mir zu - >>Aber ich hab dir bessere Sachen zurechtgelegt. Willst du dich vor mir anziehen, oder soll ich mich umdrehen? Mir ist beides Recht, da ich deine Freude so oder so hören werde…<<, kichert er.

Als ich mich umdrehe, weiß ich was er meint. Ich schreie nicht vor Freude… sondern weil ich total geschockt bin! Legt der mir tatsächlich ein Shirt von sich hin, welches noch weniger sexy nicht sein kann und eine Lange Sporthose! Soll ich mit diesen Pennersachen wirklich auf die Straße gehen?! Und die schlimmste Frage aller Fragen, wieso soll ich Harrys Sachen anziehen?! Das überleb ich nicht! >>Ich weigere mich. Gib mir sofort meinen Koffer zurück! Wehe wenn nicht.<<, drohe ich ihn und hebe tadelnd den Zeigefinger hoch.

Lachend wendet er sich ab und schüttelnd den Kopf. Was hat der denn bitte für Leiden? Was war daran jetzt so lustig?! >>Mäuschen, mir hat niemand zu sagen, was ich zu tun habe. Du wirst das jetzt anziehen, danach geh ich mit dir zu dem, mit dem du zusammen kommen willst, und danach muss er an mir vorbei.<<, erklärt er den Ablauf drohend und duldet keine Widerrede. Ergeben seufze ich auf, heute schon zum zweiten Mal. Normalerweise ergebe ich mich nie… Aber da ich sein Gesicht nicht sehen möchte, gebe ich so schnell auf. Das ist die einzig mögliche Erklärung.

Als ich fertig angezogen bin – ich fühl mich nicht gerade wohl in den Sachen – gehe ich hinaus und schaue Harry böse an. Wenn Blicke töten könnten, dann wärst du schon 1000 Mal getötet worden, Harry Styles… Schlimm genug, dass ich seinen Namen weiß. Was hat meine Schwester mit dieser Band?

3. Kapitel

Jennas Sicht (26.04.13):

Hüpfend bewege ich mich zu einem Sitzplatz, um zu warten. In 30 Minuten erst soll der Flug losgehen, weshalb wir erst in 20 Minuten hineingehen dürfen. Neben mit sitzt ein schlafender Penner, den ich voller Ekel anschaue. Man sieht seinen Speckbauch unter seinem T-Shirt, welches von einem Schokofleck bestückt ist. Um nicht länger neben ihm sitzen zu müssen, suche ich mir einen anderen Sitzplatz.

Zu meinem Glück sitzt dort ein hübsches Mädchen, welches recht sympathisch aussieht. Sie hat braune, lockige Haare bis zu den Hüften. Lächelnd setze ich mich neben sie und ich spreche sie auch sofort an. >>Hallöchen du. Ist hier schon besetzt?<<, frage ich fröhlich und pfeife. Vielleicht komme ich ja schräg rüber, aber so bin ich nun mal. Ohne eine Antwort abzuwarten setz ich mich hin. >>Alter, du hast dich auf meinen unsichtbaren Freund gesetzt. Hoffentlich ist er nicht tot.<<, sagt sie weinend und schreit durch den ganzen Warteraum. >>Chill mal, so fett bin ich auch wieder nicht.<<, antworte ich und verdrehe die Augen. Sie ist ja ganz schön crazy, genau wie ich… Beste Freundin, ich komme!

Lachend umarme ich sie stürmisch. >>Haha, du bist einfach zu toll.<<, sage ich belustigt und warte auf ihre Reaktion. >>Okay, was kommt jetzt? Willst du vielleicht noch ein Küsschen?<<, antwortet sie und spitzt ihren Mund. >>Komm her.<< Sie fängt an zu lachen. >>Okay, bevor ich lesbisch werde, komme ich lieber mit Zayn Malik zusammen. Ich bin Amely, und du?<< >>Wie bitte? Hast du gerade etwas gegen One Direction gesagt? Schäm dich<<, sage ich empört und schaue sie auch so an. >>Ich stell mich ja schon in die Ecke…<<, antwortet sie spielend beleidigt und macht Anstalten aufzustehen. >>Ich bin Jenna, aber bleib, ich kann dir nämlich dank deiner Art verzeihen, dass du One Direction hasst… Bins eh gewöhnt, bei einer Schwester, die diese Band auch hasst… besonders Harry…<<, halte ich sie vom Gehen ab. >>Oh, wirklich? Die muss ich unbedingt kennenlernen! Wann und wo kann ich sie sehen?!<<, fragt sie aufgeregt. Offensichtlich kennt sie nur Directioner… Was würd ich geben, wenn auch alle in meinem Umfeld auf diese stehen würden.

>>Sie bleibt noch bis nächste Woche in Deutschland…  Ihr Ex will sie zurück… und ja, ich halte nicht wirklich viel von dem Typen… sie hat nämlich Rotz und Wasser geheult…<<, erkläre ich fast heulend. Wenn’s um meine Schwester geht, muss ich immer heulen, Zwillinge halt! >>Aber ja, du kannst sie nächste Woche kennenlernen! Warum fliegst du eigentlich nach London?<<, frage ich sie fröhlich. >>Deine Stimmungsschwankungen... Hast du die eigentlich öfters?<<, fragt sie belustigt. >>Jetzt beantworte mir meine Fragen!<<, fordere ich und antworte ihr nicht.

>>Okay, ich wohne dort und war hier meine Mum besuchen, weil sie Lungenkrebs hat. Ich kann leider nicht länger bleiben, am liebsten würde ich ja immer bei ihr sein, aber meinen Vater kann ich nicht im Stich lassen. Können wir bitte über was anderes reden? Das macht mich nur traurig.<<, antwortet Amely und ich nicke. >>Natürlich. Was können wir denn noch besprechen?<<, frage ich, um sie abzulenken.

Wir haben noch eine Menge geplaudert, über unser Leben, unsere Freunde und so weiter. Als wir endlich ins Flugzeug können, gehe ich zu meiner Mum, die mich mit ins Flugzeug begleitet. Ich sitze nicht neben ihr – Gott sei Dank… Aber neben wem ich sitze, das ist nicht zu Spaßen. Neben dem fetten Penner von vorhin! Aber das Gute: Amely sitzt auch neben ihm. Kann ich mich wenigstens mit ihr ablenken, wobei ich mir nicht sicher bin, wie, wenn er uns die Sicht versperrt…

Nach ungefähr 15 Minuten ist der Penner eingeschlafen. Selbst wenn er schläft… ist er nur ekelhaft. >>Pssssst.<<, sagt Amely. >>Hmmmm?<< >>Ich hab eine Idee.<<, kichert sie. >>Die wäre?<<, frage ich. >>Schau her.<<, antwortet sie und piekst den Penner in den Bauch. >>Ih, Amely du bist ekelhaft.<<, sage ich angeekelt und wende mich ab. >>Ach komm schon, das ist witzig. Du denkst, du greifst in einen Wackelpudding…<<, versucht sie mich zu überreden. Okaaaay, krasser Vergleich. Aber nein, so etwas Ekelhaftes werde ich nicht tun! Ich weigere mich immer noch und Amely belächelt es nur. >>Dann bleibt mehr für mich.<<, meint sie lachend und piekst den Penner weiter. Also der Finger tut mir echt Leid…

Mels Sicht (27.04.13):

Schmollend sitze ich im Auto von Harry. Woher der Typ dieses Auto hat, weiß ich nicht, aber mir soll‘s recht sein, solange ich zu Nathan komme. >>Fahr schneller.<<, sage ich genervt. Er lächelt nur und fährt extra langsam für mich. Toll, du kleines… Argh!

Nach gefühlten fünf Stunden sind wir da. >>Ich fahr nie wieder mit dir. Dauert ja ewig.<< >>Chill, das waren gerade mal 5 Minuten. Schneller als normal. Also reg dich nicht auf.<<, antwortet er genervt. Wirklich? Warum kam mir das dann so langsam vor? Weil ich so aufgeregt war? Bestimmt ist es das.

Fröhlich hüpfend bewege ich mich zur Haustür von Nathan. Ich klingle an und warte gespannt auf ihn. Als er dann endlich die Tür öffnet, bekomme ich… kein Herzklopfen? Seit wann das bitteschön? Ich bin doch unsterblich in diesen Typen verknallt… Komm schon Mel, du liebst ihn! >>Hallo, Nathan. Ich hab deine Whats App Nachricht bekommen. Ich…<<, will ich antworten, aber Harry fällt mir ins Wort. >>Schön dich kennenzulernen, Nathan. Wieder eine Frau, die du aufreißen willst? Hast du nicht schon genug Herzen zertrümmert? Lass Mel in Ruhe.<<, faucht er ihn an. >>Du kennst ihn…?<<, frage ich ihn. Wow, ich rede schon die ganze Zeit Englisch… Ich bin stolz auf mich!

>>Ja, er kennt mich. Und ich kenne ihn. Mel, ich will nicht, dass du dich mit so was abgibst… Der ist nicht gut für dich.<<, sagt Nathan mit zusammengekniffenen Augen. >>Da hat er zwar nicht unrecht… Aber er bricht Mädchenherzen und macht eine Sammlung. Er steht eigentlich gar nicht auf Mädchen, da er schwul ist, und es bei mir versucht hat. Das macht er nur, um anzugeben, wie toll er doch ist. Ich sollte das eigentlich ziemlich gut wissen, da er bei mir das Gleiche gemacht hat. Du kannst mich gerne hassen, solang du diesen Typen vergisst. Ich wette, er hat in dem Moment einen Mann in seiner Wohnung. Können wir reingehen?<<

Ich muss meine Gedanken sortieren. Was ist? Nathan ist schwul..? Und er macht was? Okay, ich weiß nicht wieso, aber irgendwie glaube ich Harry schon von der ersten Sekunde und zweifle nicht an seinen Worten. Komisch, ich würde diesen Typen normalerweise gar nicht trauen. Was ist nur los mit mir..?

>>Ich will gar nicht mehr wissen. Komm, wir gehen Häschen. Aus irgendeinen Grund glaube ich dir.<<, sage ich und zieh Harry mit einem Arm weg. Krass, dass es so etwas gibt, hätte ich nicht für möglich gehalten. Nathan und schwul? Das wäre mir nie im Leben eingefallen…

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Tag der Veröffentlichung: 23.04.2013

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