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Das rauhe Wetter zeichnet die Zeit, der peitschend prasselnde Regen

malt das Bild der Stadt zu einer kargen Landschaft, ja selbst die Bäume

legen ihr Kleid des Lebens nieder und wirken ebenso kahl wie verstörend.

Die Welt hat ihr Gesicht dem Schatten zugewandt und lässt uns die

Bitterkeit des Vergehens mit harter Hand spüren. Hinaus gehen sollte

man, hinausgehen und zeigen, dass noch etwas lebt und sich der Trost-

losigkeit der Sinnlosen Tage stellt, sich mit Haut und Haar der Öde

stellt und wieder Hoffnung in die zermürbten Herzen treibt. Stattdessen

bleibt man da wo man ist, lässt Courage in Vergessenheit geraten und

begnügt sich mit dem Zustand der zeitlosen Vergänglichkeit die uns

heimsucht. Die Haut behält man sich zart und weich, den Geist aber

gedenkt man nicht zu Pflegen und Sprießen zu lassen, obgleich er

verkümmert und verendet, wie den Bäume im Winter gleich. Diese jedoch

hegen tiefe Wurzeln, diese erheben sich erneut wenn die Zeit gekommen

ist, doch was tun wir? Einmal aus dem grünen gerissen finden wir keinen

Weg mehr zurück, nähern uns unaufhaltsam dem Abgrund, den wir schon lange

erwarten und auf den wir hinfiebern, an Liebe glaubt man nicht mehr, an

Harmonie und Himmel, die Götter sind Betonbauten und Sauger, Nager

des Geistes, Ungeziefer, dass uns doch nur das gibt, dass wir selbst

erschafften. Unser Spiegelbild, dass wir doch nicht wiedererkennen und

verhöhnen, da es uns so absurd scheint wie ein Schneefall im Sommer,

doch der Eisigen Realität entspricht die wir nicht für wahre Münze

nehmen können, weil wir mit geschlossenen Augen dem Ende zugehen,

dem Ende der Selbstkenntnis und der Wahrnehmung.

Komm Regen, komm und spül uns alle hinab, uns Tore und Narren, uns Spinner

und Versager, uns Diebe, Mörder und Lügner, spül uns in die Grotte aus

der wir entwichen sind, dem Erdloch Schmach genannt, schick uns mit einer

Welle geradewegs in die Hölle, da wir ausbrennen und den Trieb unserer Untaten

niederlegen und ein erstes Mal echte Buße tun.

Nur so haben wir die Möglichkeit aufzustehen und uns aus unserer eigenen Asche

neuzuschreiben und zu Gebären, zu Formen und zu Gestalten und endlich nach

reinem Ebenbild leben und zu walten, nicht den Egoismus Herr werden zu lassen

und den teuren Preis unserer versagten Schöpfung zu bezahlen, indem wir

selbst zur Welle werden und reinspülen, was so dreckig auf unseren Straßen

und in unseren Plattenbauten vorsichhinmodert und elendig hinfault und

schimmelt, gezeichnet durch den Kulturellen Winter der uns alle zu bedecken

scheint. Denn die Voraussetzungen zum bunten geiste sind gegeben, doch

lassen wir ihn Ergrauen und Trüb werden wie das letzte Haar dass uns aus

dem Hirnlosen Schädel wachsen mag.

Komm Regen, komm und spül´ heftiger und kräftiger denn je, wir rufen

und flehen kläglich nach dir.

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Tag der Veröffentlichung: 09.12.2011

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