Schwer Atmend, sinnlich und sanft schwingend lodert das Feuer aus einer einfachen Handbewegung, das mir den würzigen Geschmack der Zigarre zuteil kommen lässt, die mir den Sonnenuntergang eines so melodischen tages abrundet, diese, und der Sonnenuntergang, dessen letzte blutrote Strahlen mir die Seele zu einer Symbiose aus Harmonie und Romantik erwachen lässt. Die leichte Briese des kecken Windes weht mir durch das Haar und den Leib, und das Elegante gleiten des Rotweines in den Gaumen zeigen das letzte Zeichen der ganz und gar Kompletten Erfüllung des Daseins auf. All diese Komponenten spielen mir ein Stück, das so anmutig in keinem Theater wiederzufinden ist, ein Klang so unaufdringlich und doch unüberhörbar wie der Wunsch zu Leben, der Wunsch doch nie zu Vergehen und weitere dieser Momente zu kosten, spüren und zu erwarten. Ja, es ist Herbst, und eine Welle von verlorenen Wahrnehmungen- gezähmt durch den Sommer- kehren nun wieder in das Bewusstsein des Menschen ein und intensivieren die Feinfühligkeit für die schönen und die simplen Dinge, denn die Sonne und die Wolken zeigen jetzt ihren ganz besonderen Charm und eine eindrucksvolle Eleganz voller Esprit auf, sodass der Ausruf der fallenden Blätter kaum zu überhören ist : Genieße. Und wer dies nicht tut und keine Harmonie aus dieser hold singenden Peripherie zieht, der misst eine Welle der Emotionen die den Charakter so sinnlich, gemütlich und einzigartig macht wie das ruhige und entspannende Pendeln einer alten Eiche.
Wer diese Jahreszeit nicht zu Genießen weiß, der weiß nicht wie deliziös und sinnlich das Leben ist, der weiß nicht was Genießen heißt, ja macht sich gar selbst ungenießbar, was ihn der Sinnlichkeit selbst unwürdig sein lässt und in einer Schwingung des Trübsals zu schweben hat, ja dieser hat - nicht anders als ein Frischling - seine Augen im dunklen gelassen für das Leben, für den Herbst.
Tag der Veröffentlichung: 08.12.2011
Alle Rechte vorbehalten