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Titel

Bunt gemischt

 

Gedichtesammlung

von Elisabeth Fuchs

 

I. Die Kinda

Ih hon holt a poor Gschroppn, sie san mei großi Freid,

ah wonn sie monchmol streitn und öftas ah oans schreit.

San sie ah quicklebendi, is’s oftmols ah fost z’vül,

es is sicha mia is’s liaba, ols wia wonn s’ sitzatn ollwal stüll.

Za oana gsundn Entwicklung ghört ’s Austobn jo dazua,

drum sog ih gonz seltn: „Hiatz gebts endlih amol Ruah.“

 

 

 

Schrecksekundn ban Heign

 

Es wor im Summa van 1967erJohr,

wia’s auf unsara steilstn Leitn zan Heiorbatn vor.

Mei(n) Mau(nn) hot Friahschicht ghob, ih wor praktisch alloa(n),

owa in puncto Heigarei wor füa mih trotzdem wos zan Toa(n).

Unsa 2jähriga Ewald bzw. da guat 3jährige Gerhard san ah mitkomman,

und zudem hon ih a Deckn und a poor Spülsochn mitgnomman.

Weita herobn, wo die Leitn a bissl glaga woa,

hon ih donn platziert de Zwoa.

Sie hobn duat brav gspült, hobn sih nit aufgregt,

und ih hon mih ban Rechn richtig ins Zeig glegt.

Auf oanmol hot da Gerhard gschrian owa gonz laut:

„Mama, Mama, da Ewi, der is ma o(b)ghaut!“

Unsa kloana Bua hot nämlich is Gleichgwicht valorn,

und is ban Owakugln imma schnölla worn.

Wo er daherkimmb hon ih gschwind o(b)gschätzt,

und ih bin za dera Stöll donn umigwetzt.

Mit meini zwoa Händ hon ih’n gottlob aufgfongan,

und danoch bin ih mit meini zwoa Berschn gschwind hoamzuagongan.

Zan Glück is ban Obsturz kaum wos passiert,

owa is Heign hot mih vorläufig neamma interessiert.

Dahoam hon ih die Sau gfuattat und a Essn kocht,

und noch da Mohlzeit hobn unsare zwoa Büabl eahnan Mittogsschlof gmocht.

Desholb bin ih wieda auf d’Leitn umighetzt,

und hon d’Heigarei so schnöll wia möglich fuatgsetzt.

Noch circa 2 Stundn wor is Mittagschlafal va d’Buama vorbei,

und mei(n) Mau(nn) is va da Schicht ebnfolls kemman – so um holwa drei.

Nachdem mei(n) Gatte sih gstärkt hot, san mir auf d’Leitn umi – zu viert,

und hobn oan Hiefl noch’n ondan aufgschiwat, zan Glück is nun ols glafn wia gschmiert!

 

 

 

Is Bier - Durschtlöscha oder Schlofmittl

 

Es wor a hoaßa Summatog, ih wor alloa(n) ba da Heigarei,

nua meini zwoa kloan’ Büabala de worn ah noh dabei.

Z’Mittog do bin ih nochha hoam, zan Saufuattan und Kochn,

und va lauta an’ großn Durscht, tua ih füa mih a Bier aufmochn.

Ih nimm owa nua an’ Schluck, geh in den Stoll donn gschwind,

wie ih zruck donn wieda kimm, ih is Bier nit find.

Do siach ih meini Büabl, duat auf da Ofnbonk,

sie hobn a urndlichs Räischal, lochn fest und schaun gonz long.

Nun schimpf ih mit eahna, sie losn zua gor net,

desholb schnapp ih de Lausa und bring s’ in eahna Bett.

Sie hobn gschlofn oft am Nochmittog und ah die gonzi Nocht,

erscht in da Friah san s’ munta worn, is Bier – hot des zsommbrocht!

 

 

 

Is olti Bierfassl

 

Es hot amol vül Äpfl gebn, auf unsri Bama drobn,

do hobn mia gwisst, dass mia für’n Most z’weni Fassl hobn.

Deswegn hobn mia a olts Bierfassl a noh vührazaht

und hobn so wia ba d’ondan a Wossa einiglaat.

Dass da Foßgruchn vaschwind,

hobns aufgstöllt nochha – ba da Hauswond hint.

Und wia’s so is Brauch,

hobn ma s’Wossa gwechslt zeitnweis auch.

Do föhlt gach amol is kloane Fassal,

es wor furt, gleih zsomm d’n Wassal.

Mia moan, des kaunn’s nit gebn, kaunn nit möglih sei,

dass des Bierfassl weg is, will in Kopf nit nei.

Mia frogn drauf unsri Büabal – sie worn so vier, fünf Johr,

ob vielleicht vor kurza Zeit s’Fassl noh obn wor.

Do schaun s’ uns gonz vadattat aun

und sogn: „Des mit’n Fassl, des hobn mia Zwoa taun.

Ob mia des Fassl dawölgn kinnan, hobn mia ausprobiert,

zerscht is’s eh fost nit gongan, es hot sih sakrisch gwiehrt.

Owa donn auf oanmol – hot’s sölba zan Wolgn aufngfongan

und es is im wüldn Galopp owi üwa d’Wiesn gongan.

Üwan Weg do is’ ah gsprungan, is so in Richtung Boch,

nochha hobn mia nix mehr gsehn, mia san jo nit noch.“

Do hobn mia donn gfrogt, auf wos füa Seitn,

dass’s Fassl is obikugelt – üwa die Leitn.

Mia san donn entlong auf dera Streckn

und hobn denkt: Des Fassl wird wuhl ols a hina ban Boch untn steckn.

Owa mia hobn gor nix gfundn,

durt ban Bachl untn.

Wia ma donn zruck san, hobn ma’s entdeckt,

mittn im Hoslstrauch drinnan is gsteckt.

Und es wor nit amol hin,

sogor a Lackal Wossa, wor no drin.

Do hobn dann unsari Lausa glocht

und hobn uns noh a Gständnis gmocht:

Weil eahna die Luftsprüng’ van Fassl hobn so guat gfolln,

hobn sie ah d’ ondan wulln owirolln.

Owa für die großn Fassl jedoch,

worn sö Zwoa doh noh a wengal zschwoch.

 

 

 

Da großi Bauch

 

Es wor amol im Summa, wia mia mein’ Bruada besuchn,

durt san die Maura ban Werkn, da Wiednhofa Hansl fohrt mit da Scheibtruchn.

Zwegn da Hitz orbat’ er mit an Obakörpa – an’ bloßn,

desholb erblickt ma bsondas guat sein’ Bauch – an’ sehr großn.

Wia den unsa 5jährigs Büabal da Gerhard siahgt,

frogt er: „Ob der Mau(nn) eppa a Putzal kriagt?“

Do sog ih za eahm: „A Mannsbüld bekommt nia a Kind.“

„Ba den schaut’s owa so aus“, moant drauf unsa Bürschal gonz gschwind.

 

 

 

Die bledn Weaschn (Wespn)

 

Es wor so, dass ih auf da Schottseitn amol ban Heign wor,

unsare zwoa Büabl worn domols 4 bzw. guat 5 Johr.

Do san ba oan’ Eck va da Wiesn mehrare Weaschn gflogn,

und de hobn den Gerhard owa ah den Ewald aunzogn.

Zerscht hobn s’ va da Weitn aundächtig zuagschaut,

owa auf oanmol hot sih da Gerhard näha zuwitraut.

Donn hot er sogor a längas Steckal entdeckt,

und aus Iwamuat ban Weaschnloch einigsteckt.

Danoch is er davaunglafn gonz gschwind,

da Ewald, sei(n) kleanara Bruada, der wor weida hint.

Desholb is der va a poor Weaschn gstochn worn,

an eahm hobn s’ iwa die Störung auslossn eahnan Zorn.

Do hot da Ewald gmoant: „Ih hon nit giglt, ih hoan eh nix vabrochn,

trotzdem hobn mih de bledn Weaschn gstochn!“

 

 

 

 

Die Geiafolln

 

Da Gerhard hot sehr gern mögn die Kraxlarei,

sei(n) jüngara Bruada Ewald wor owa ah oft dabei;

nua der hot sih meistns nit so weit aufitraut,

sondan hot liawa va weida heruntn zuagschaut.

Oanmol is a hocha Ahornbam am Programm gstondn,

wal auf den wor weit obn a aufgrichti Geiafolln vorhondn.

Da Gerhard hot de tatsächlich irgandwia dawischt

und van Bam hoch obn owagfischt.

Wia er donn wor mit dera Folln auf da Stroßn,

hot er is Umanondhantiern nit kinnan lossn.

Owa durch’n vüln Rost drauf auf da Geiafolln,

hot de absolut nit zuagei(h)n wolln.

Da Ewald hot ebnfolls a weng umaprobiert,

die Folln hot sih olladings ah ba eahm nit grihrt.

Ban Gerhard sein’ Umadumwerkln is sie amol doh zuagschnoppt,

und der hot sein’ Untaorm nun in da Folln drinnan ghobt.

Die Geiafolln wor olladings neamma zan Aufbringan,

trotz größta Müah tuat des nit gelingan.

Nun wor da Gerhard in da Geiafolln gfongan – mit seina Hond,

und so san unsare zwoa Berschn recht vazogt ba mir glond’t.

Zan Aufmochn hot allodings ah mir gföllt die Kroft,

trotz enorma Aunstrengung hon ih’s nit gschofft.

Do moant da Gerhard: „Hiatz kimmb mir noh wos in den Sinn,

ih setz mih auf’n Bodn und leg d’Hond gonz floch hin,

donn steigst du auf die Folln gonz fest mit’n Fuaß,

ih glab, dass sie auf de Ort donn aufschnoppn muass.“

Auf de Weise hon ih die Geiafolln tatsächlich aufbrocht,

und aus Erleichterung hobn mia donn olle drei glocht.

Die Hond van Gerhard wor richti rot und gschwulln, is sunst owa hei(l) bliebn,

und ih hon s’ desholb gschwind mit an’ Arnikaschnops ei(n)griebn.

Trotzdem hot da Gerhard an’ urndlichen Bluterguss auf sein’ Untaorm kriagt danoch,

des Obenteia is’n ghängt noh wochnlong noch!

 

 

 

Do obn red't da Himmlvota

 

Unsa 3. Büabal, des wor domols ungefähr 3 ½ Johr,

wia ih mit eahm ba an’ Gottesdienst wor.

Do hot ma den Lautsprecha ghört hoch obn auf da Maua,

und es hot ausgschaut, ols betrochtat er den genaua.

Auf oanmol hot er owa ghört mit’n Hinschaun auf

und hot gsogt gonz stüll za mia donn drauf:

„Do obn red’t da Himmlvota, ih hör ’s gonz genau,

wal Leit entdeck ih koan’ duat – so vül ih ah schau.“

 

 

 

Die Bluatorangn

 

D’Großmuatta is auf B’suach im Haus,

sie teilt grod ihre Packala aus.

Orangn u. Bananen hot ’s mit holt heit,

wal sie ’s woaß, dass des die Kinda gfreit.

Orangn hot sie besondas scheni,

hot gwiss davaun a neini – zehni.

Und unsa kleanara Bua,

greift holt gschwind gonz herzhoft zua.

Er schölt sie holt o(b), teilt sie ausanond,

do er auf oanmol sakrisch zohnt.

Donn gibt er sih sogor an’ Ruck

und legt die Orangn wieda zruck.

Er sogt: „De Orangn mog ih net,

de schaut do drinnan aus so bled!“

Mia ontwortn, dass des a Bluatorangn is,

und dass sie gonz bsondas gsund war – gwiss.

Is gonze Zuaredn hot nix gnutzt,

er hot die Orangn net wegputzt.

Drum frog ih: „Wiaso willst as denn nit nehman?“

Er ontwort’ mit oana Gegnfrog: „Wia is des Blut do einikemman?“

 

 

 

 

De muass doh gwesn sei(n)

 

Es wor vor Weihnochtn im 77a Johr,

mei 3. Büabal domols guat 4 Johr olt wor.

Do sog ih eahm, dass ma zua Weihnochtszeit,

die Geburt van Jesuskindal feiert – in Wirklichkeit.

„Dass da Himmlvota kemman is auf d’Welt“,

frogt er drauf: „Des is scha noh vül länga, gelt?“

Do sog ih eahm: „Der tuat scha imma sei(n).“

Hiatz moant mei(n) Bua: „Des geht mia net recht ein.“

Owa er hot ma de Aussog donn obgnomman

und is mit da nächst’n Frog gleih komman.

„Ob die Himmelmutta ah scha imma wor“,

frogt er mih danoch sogor.

Darauf antwort ih: „De hot’s nit imma gebn.”

Do kimmb in mei(n) kloans Büabal Lebn.

Er moant: „De muass doh ollwa(l) gwesn sei(n),

wal wer hätt sunst kocht, für’n Himmelvota im Himml drei(n)?“

 

 

 

Mei(n) Bauchal is hin

 

Mei 2jähriges Dirndl sitzt am Topfal, wia’s in dem Olta so Brauch,

dabei interessiert es sih amol gonz intensiv füa ’n Bauch.

Es druckt duat fest umanond,

zoagt auf’n Nobl donn mit da Hond

und sogt: „Do is jo a Lochal drin,

Mama mei(n) Bauchal is jo hin!”

 

 

 

Des kloane Luada

 

Da Heribert – unsa kleanera Bua,

gib’ heit holt amol gonz schön Ruah.

Er hot sih olli Lego zsommangsuacht

und sih ols Baumoasta vasuacht.

Ollahond Sochn hot er baut,

de er mit großa Freid aunschaut.

Auf oa(n)mol wird is Schwestal munta,

do geht’s holt gleih drüwa und drunta.

Es dawischt holt olls gonz gschwind

und schmeißt ’s weg, dass ma nua mehr Trümma find’.

Do schluchzt da Bua – mit Wossa in die Augn drinnan:

„Des kloane Luada sull ma holt – wonn ma ’s nit brauchn kau(nn) – vazauban kinnan!“

 

 

 

Da Kaisa va China

 

Mia hobn auf da Wegmocha-Wiesn gheigt, es wor scha recht spot,

sodass unsa kloans Büabl koa(n) Lust mehr zan Hüflsteckn zuaroachn ghobt hot.

Es hot gsogt: „Ih geh hiatz owi zan Zau(n),

wal ih durt untn die Autos bessa beobochtn kau(nn).

Und wal mia va herobn recht guat hobn owi gsehgn,

hobn mia ba sein Vorhobn schlussendlich ghobt nix dagegn.

Mia erkennan, dass unsa Kloana die Autos gonz genau unta die Lupn nimmb

und stölln fest, dass die Heidlbauer „Fips“ z’Fuaß daherkimmb.

Unsa Büscherl kennt sie nit und ruaft ihr desholb zua: „Wer bist denn du?“

„Ich bin da Kaisa va China“, wor die Ontwort und furt wor sie donn im Nu.

Unsa Büabal is daraufhin gschwind za uns aufagrennt

und hot gfrogt: „Hobts ihr de Person, de do unten vorbeigongan is, eigentlich kennt?“

Es hot owa unsa Aussog daraufhin gor nit obgwort’,

sondern hot sölba die Ontwort uns gsogt – sofort.

„Da Kaisa va China is do unten einimaschiert.“

Mia sogn za eahm: „Der hot dih owa sauba aungschmiert.

Jo mit dem Menschn, mit dem du zan Redn host aungfongan,

dem bist du gonz schön auf’n Leim gongan.

Des wor nämlich van Heidelbauern obn die Gertraud“,

zwegn dera Auskunft hot unsa Kloana donn verdattat dreingschaut.

Jo a gewisse Enttäuschung hot ma in sein Gsichterl kinnan lesen,

„da Kaisa va China“ wa holt wesentlich interessanta gwesn!

 

 

 

 

Die Heiligen 3 Kini

 

Die Hl. 3 Kini san ah heia ba uns wieda glondt,

so wia’s mia seit Johrn va eahna san gwohnt.

Bevor sie san gongan wieda fuat,

hot da Herr Kaplan Auer tau(n), wos ma seit oltersher tuat.

Er is noh an’ Moment do bliebn

und hot – 19 C+M+B 80 – auf die Tia aufigschriebn.

Unsa kloans Dirndl – mit ihri 2 ½ Johr,

hot ghult drauf ah a Kreidn hervor,

und hot donn auf da Tia,

umanondakratzlt – und scha wia.

Wia ih deswegn donn gschimpft hon mit iha,

hot sie gonz treiherzi gmoant za mia.

„Da Herr Kaplan Aua hot ah gschriebn auf da Tia,

mit den host nit gschimpft, wiaso schimpfst’n mit mia?“

 

 

 

Die Gwissnhoftigkeit

 

Im Gortn do wor gonz dringend wos zan Toan,

owa wia sull ih dos aunstölln, dass ih bin dabei alloan.

Mei kloans Töchterl is jo noh so dumm

und reisst ba die Pflonzn und Bluman umadum.

Do sog ih zan Bruada, er wird sechs Johr olt:

„Geh schau a bissl auf sie, ih bin firti eh bold.“

Und wirklih sie marschiern Hond in Hond davaun

und ih orbeit so schnell wia ih kaunn.

Ih bin grod so richti im Orbeitn drein,

do hör ih hintan Haus die Kloane schrein.

Natürlih geh ih schnö(ll) nochschaun,

do tua ih mein’ Augn fost nit traun.

Is Dirndl liegt am Bauch und schreit wia am Spieß,

weil ihr Bruada der behondlt s’ gonz mies.

Er holt’s ba die Füaß und ziagt holt fest aun,

wohin – tuat er dabei gor nit schaun.

Wia er mih wohrnimmt, losst er sie schnö(ll) aus,

mein Gott, wia schaun nur de Patschhandala aus.

D’Brennessln hobn drauf vül Spurn hintalossn

und dass ihr des weh tuat, davaun zogn die Wongan – die nossn.

Hiatz sog ih zan Büabal: „Wia kaunnst so wos toan?“

Do moant er: „Ih wor mit ihr entn am Roan,

do hot’s mir neamma passt und ih bin deswegn furt,

owa des kloane Luada is bliebn alloan durt.

Weil sie ma nit nochgongan is üwa d’Wiesn,

hon ih sie durt holt donn umgschmissn,

und ba ihre Füaß aungriffn

und zan Haus do umagschliffn.“

Freilih hon ih’n donn belehrt,

hon eahm gsogt, dass sie des nit ghert.

Im Stülln hon i eahm owa müssn gebn recht,

weil sei Gewissnhoftigkeit, de wor gwiss net schlecht.

Weil ba uns is’s jo so extrem stei(l),

do besteht die G’fohr zan Obkugel – für a kloans Kind – ollewei(l).

 

 

 

So vü(l) weh, weh

 

Es is amol unsa Jungviech durchbrennt

und ih bin den – wal’s notwendig wor – nochgrennt.

Za unsan kloan’ Dirndal Brigitte hon ih gsogt: „Sei schön brav,

dawal ih den Rindviechan nochlaf.“

Unsa 3jährigs Mädal hot gspült im Hof inzwischn

und ih hon müassn irgandwia die Viecha dawischn.

Die Kloane hon ih ghobt dabei recht guat im Visia,

owa auf oanmol hot s’ gschrian – owa scha wia!

„So vü(l) weh, weh“, hon ich s’ ständig ruafn ghert,

des hot natürlih sehr an meinen Nervn zerrt.

Zan Glick worn die Viecha scha untawegs in Richtung Hold,

deswegn bin ih zan Haus kemman scha recht bold.

Do hon ih gsehgn, dass unsa Madl ban Brunn duat is gstondn,

und hot’s “Bluat” wegrüppln wulln, des üwaroll wor vahondn.

Es hot sih nämlich mit an’ rotn Texta auf und auf bemolt,

und wia s’des Resultat gsehgn hot, is eahm da schiach aungongan holt.

Ih wor natürlih hei(l)froh, dass nix Gröwas wor,

nur is Wegkriagn vom Texta wor a longe Prozedua, des is eh klor!

 

 

 

Wiaso so vü(l) Gö(l)d

Zan Einkafn is unsa 4jährigs Dirndal Brigitte mitkemman,

und wal ih kaum a Kloangö(l)d ghobt hon, hon ih müassn an’ Tausanda zan Zohln nehman.

Wal ih nit vü(l) kaft hon, hon ih Hun(d)ata, Fuchzga, Zwoanzga und Münzn ausakriag’,

darum san ba unsan 4jährign Mädal die Augn imma größa worn, wia s’ des siahg.

Wia ih donn mit eahm vorm Gschäft draußn wor,

hot’s mih deswegn gfrogt, is eh beinoh klor.

Es hot gmoant: „Wia kaunn so wos sei(n)?,

in dein’ Einkaufkörbl is wos drei(n),

und du host nua mit oan’ Gö(l)d zohlt

und host so vü(l) Gö(l)d zruckkriagt holt.“

So guat ols wia möglih, hon ih’s eahm donn erklärt,

dass is Gö(l)d hot ebn an’ untaschiedlichn Wert.

Unsa Dirndl hot mih zwor nit gonz vastondn,

owa a bissl mehr Ohnung wor daraufhin doh vahondn.

 

 

 

 

 

 

II. Familienbande

Die Lebensstufn

Mia san untawegs scha seit unsara frühestn Kindheit,

und erklimman oa(n) Stufn noch da ondan – während da Lebnszeit.

Va Geburt au(n) bis zan vorbestimmtn Tod,

is’s so, dass ma Stufn für Stufn zan Erklimman hot.

Vom Säigling bis zan Kind und bis zan Erwochsn – und Oltwern,

tuat is Stufnsteign oanfoch za uns dazuaghern.

Im Familienkreis, im Beruf, sogor ba da Freindschoft,

wird ständig oa(n) Stufn noch da ondan gschofft.

Mia Menschn san deswegn eigantlih gfordat zeitlebns,

monche Aunstrengungen hobn sih auszohlt, ondre worn vergebns.

Gewisse Stufn san zan Bewältign gonz leicht irgandwia,

und ba den ondan glabt ma, de dapockt ma gor nia.

Is Lebn kaunn wundabor sei(n), doch ah schwa(r) zeitnweise,

do is donn sehr aunstregend – üwa die Stufn die Reise.

Ma muass owa ah Krisn üwawindn, die Chancen wohrnehman,

wal jo meistns wieda bessare Zeitn daherkemman.

Monchmol schaun mia wehmütig zruck, owa die Zeit bleibt nit steih(n),

ma muas üwa die vorbestimmtn Stufn, tuat’s ah fost nit geih(n).

Auf den Lebnstufn müassn mia dahinschreitn,

gonz egal, ob sie uns Freidn oder Sorgn bereitn.

Übrigens, wonn mia olle Hürdn mit Zuversicht und Demut überwindn,

wern mia zfriedn sei(n) und is Leben schön finden!

 

 

 

Die Lebensqualität in meiner Kindheit

 

Wenn ich an die heutige Lebensqualität denk’,

so erkenne ich: „Sie ist irgendwie ein großes Geschenk.“

Vor gut 70 Jahren gab es bei uns daheim noch kein elektrisches Licht,

somit besaßen wir auch die vielen Elektrogeräte nicht.

Die Kochwäsche wurde zum Beispiel in einen Kupferkessel gegeben,

dort wurde sie gekocht und man tat sie danach in einen Waschtrog mit kaltem Wasser heben.

Nach dem Schwemmen wurden die Wäschestücke ausgewrungen mit der Hand,

manches Mal standen da auch zwei Frauen beinand,

und haben zum Beispiel die Bettwäsche gegengleich gedreht,

weil auf diese Art das Entfernen des Wassers wesentlich leichter geht.

Die Wäsche war aber triffnass – trotz dieser langwierigen Prozedur,

und hing deshalb längere Zeit auf einer Holzstange oder starken Wäscheschnur.

Autos hat man damals auf den Straßen zwar schon gesehen,

und zum Telefonieren konnte man bereits ins Postamt gehen.

Allerdings, wir besaßen kein Auto, kein Radio, keine Zentralheizung, nicht einmal ein WC,

ein Abort stand beim Stallgebäude ganz in der Näh’.

Von Computern und Handys hat man nicht einmal etwas geahnt,

diese Errungenschaften existierten noch in gar keinem Land.

Das Dasein war aber lebenswert – trotz dieser Einfachheit,

denn man war füreinander da, nahm sich dafür die nötige Zeit.

 

 

 

Ein unauflösliches Band

 

Ein Kind braucht Liebe, Zuversicht und Geborgenheit,

die sogenannte Nestwärme – eigentlich zu jeder Zeit.

Dies sind nämlich die Voraussetzungen, dass ein Kind,

das Vertrauen in ein gelingendes Leben gewinnt.

Ein Kind braucht immer Menschen, die mit ihm gehen,

und welche, die ihm ständig zur Seite stehen.

Denn wenn das innige Miteinander fehlt,

dann sieht es eher trostlos aus auf dieser Welt.

Weil wenn ein Kind geliebt und geschätzt wird,

ist es so, dass es die Bodenhaftung nicht so leicht verliert.

In einer glücklichen Familie gibt es so etwas wie ein unauflösbares Band,

und dieses ist eigentlich ein überaus großer Garant,

dass die vielen Gemeinsamkeiten in Erinnerung bleiben werden,

solange wir denken können und hier leben auf Erden!

 

 

 

Die Familienbande

 

Eine intakte Familie gibt sehr viel Sicherheit,

das hat sich auch nicht verändert in der heutigen Zeit.

Der Rückhalt in der Familie kann nämlich so viel bedeuten,

und zwar nicht nur beim Nachwuchs, sondern bei allen Leuten.

Weil wenn man bedingungslos angenommen wird,

und wenn man trotz Fehlern, Zuneigung und Verständnis registriert,

dann ist wirklich intakt – das Familienleben,

es kann eigentlich gar nichts Besseres geben!

Durch familiäre Beziehungen wird unser Dasein sehr geprägt,

dies wird von Studien immer wieder belegt.

Weil wenn Familienangehörige einer Vorbildfunktion nicht nachkämen,

wären wir konfrontiert mit Persönlichkeitsstörungen und Problemen.

Deshalb muss man auf die Entwicklungsphasen von allen achten,

und jedes Mitglied mit sehenden Augen betrachten.

Denn dadurch beeinflusst man das Handeln und Denken,

und kann demzufolge eine Menge an Erfahrungen schenken.

Ja, wenn man gute Vorbilder und positive Erlebnisse hat,

dann läuft es im Leben jedenfalls viel eher glatt.

Starke Bande haben nämlich einen großen Einfluss auf das soziale Verhalten,

man lernt viel daraus, kann sein Dasein deshalb besser gestalten.

Dadurch kann man sein Leben gestärkt in die Hand nehmen,

man wählt die passende Richtung, es kann uns praktisch nichts lähmen!

 

 

 

Positive Gedanken

 

Wie angenehm ist doch ein gemütliches Daheim,

es erstickt ungute Dinge richtiggehend im Keim.

Aber auch die Zufriedenheit und die Freude am eigenen Tun,

können mich beflügeln, lassen mich zuversichtlich ruh’n.

Sehr wichtig ist ebenfalls eine liebende Hand – in der Nähe,

wenn ich auf meinem Lebensweg unüberwindbare Stolpersteine sehe.

Und Optimismus und Mut sollen mich auch begleiten,

wenn ich traurig bin, heimgesucht werde z.B.: von Krankheiten.

Man muss trotzdem ein Ziel vor Augen haben, dann kommt die nötige Kraft,

die aufmuntert, mit der man schwere Lebensabschnitte schafft.

Damit kann es nämlich ziemlich sicher gelingen,

dass wir Freude in unser Leben und in das unserer Mitmenschen bringen.

Zwar braucht man dafür eine Menge Geduld und viel Verständnis,

dann packt man die Hürden des Alltags gewiss.

Weil mit liebevollen Mitmenschen, Glauben und Vertrauen,

kann man, trotz Tiefschlägen, positiv in die Zukunft schauen!

 


 

Das Miteinander

 

Das gemeinsame Wohnen ist manchmal keine Kleinigkeit,

denn man geht sich sogar auf die Nerven – von Zeit zu Zeit.

Manches Mal ist die Luft regelrecht konfliktgeladen,

wenn unterschiedliche Meinungen aneinandergeraten.

Und trotzdem ist es so, dass so ein Miteinander bereichernd ist,

falls man das Zugehen aufeinander nicht vergisst.

Die nötige Achtung voreinander und eine gewisse Toleranz,

sind diesbezüglich sehr wichtig – und nicht die Distanz.

Weil mit Schroffheit und einer mit ihr einhergehenden Kühle,

wird man das Glück nicht erleben, gibt es keine schönen Gefühle.

Aber aufgrund gegenseitiger Zuneigung kann man sich unterstützen,

und genau diese Tatsache müssen alle Anwesenden nützen.

Denn nur mit vereinten Kräften kann der Alltag gut gelingen,

und wird so allen mitsammen ein lebenswertes Dasein bringen.

Eigentlich sehnen sich ja alle Menschen nach Verstehen und Geborgenheit,

und dadurch erträgt man dann leichter – die Sorgen, das Leid!

 


 

Die Familie

 

Is Wort „Familie“ bedeit’ füa mih sehr vü(l),

und es sicha, dass ih mei(n) Familie mit nix tauschen wü(ll).

Füa ondari Leit is a Familie vielleicht nebnsächlich sogor,

owa ih find, a eigene Familie is oanfoch wundabor!

Denn wia in oana guatn Gemeinschoft kaunn’s in oana Familie sei(n),

ma(n) wiad gegnseiti braucht, olls tuat Hond in Hond geih(n).

Ih mirk, ih

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 12.07.2023
ISBN: 978-3-7554-4674-3

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