Schritt 1: Zunächst einmal suche man sich eine möglichst scheue und wilde Katze aus. Mit ein bisschen Glück ist die auch unkastriert oder wahlweise krank, tragend, säugend, unerwünscht oder alles zusammen.
Schritt 2: Versuche die Katze anzufassen. Wenn sie abhaut, beißt oder kratzt, kannst du dir ganz sicher sein, dass sie nicht freiwillig mitgeht. Einmal höflich drum bitten, schadet trotzdem nicht.
Schritt 3: Stelle sicher, dass alle Menschen im Umkreis am Fangtag die Katze satt füttern. Wenn sie kurz vorm platzen ist, bist du eventuell schnell genug um dich auf sie draufzuwerfen und in die mitgebrachte Box zu stopfen.
Schritt 4: Versagt vorheriges Manöver sind entweder die anderen Schuld, weil sie nur den Rest aus der Dose gefüttert haben, oder du, weil es ja immerhin nicht ihre Schuld sein kann, dass du die Katze nicht gefangen bekommst. Daher: Trainiere deine Reflexe! Dränge dazu die Katze in eine Ecke und versuch zu verhindern, dass sie dich aufschlitzt. Bleibt das Gesicht erstmals unverletzt, ist das als Erfolg zu werten.
Schritt 5: Da der gemeine Hausfrauentierschützer, auch nach hartem Training, oft in einer trägeren Situation verbleibt, kauf dir eine Katzenfalle. Möglichst eine die die Katze nach dem Fangen am Leben lässt. Auch wenn's einige Nachbarn freuen würde - Schlagfallen gehen mit der Rechtsprechung nicht konform.
Schritt 6: Setze alle Futterraussteller außer Gefecht. Bewährt haben sich dabei einsperren, Narkotika unterschieben, entführen lassen oder (um auf Nummer sicher zu gehen) alle Märkte im Umkreis katzenfutterleer auszurauben. Das wiederum geht in Ordnung, da du dich mittlerweile darauf berufen kannst, dass du einen psychischen Schaden hast.
Schritt 7: Versuche nie, aber auch wirklich NIEMALS, die Menschen im Umkreis zu bitten, das Füttern für einen kurzen Zeitraum einzustellen. Es klappt nicht!
Schritt 8: Krabbel selber in die Falle und friss das darinstehende Futter, um die Katze von der Ungefährlichkeit des Dings zu überzeugen. Die ahnt sonst den Braten.
Schritt 9: Wenn alles gut läuft, hat die Katze nach mehreren Wochen begriffen, dass du nur ein armer, hilfloser Wicht bist und wird aus Mitleid in die Falle gehen.
Schritt 10: Lass dir deine Überstunden bezahlen! Nach so viel Aufwand steht dir das auch zu. Und wie ja hinreichend bekannt ist, schwimmen im Tierschutzbereich alle im Geld.
In diesem Sinne - Frohes Fangen!
Texte: Kris Katze
Bildmaterialien: Kris Katze
Tag der Veröffentlichung: 28.08.2016
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für all diejenigen, die sich dem Tierschutz verschrieben haben und sich auch durch die allergrößten Probleme, nicht entmutigen lassen. Vielen Dank für euren Einsatz.
Ein besonderer Dank geht an Covermodel Mukki, die inzwischen glücklich vermittelt ist.