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1. Kapitel- Immer wieder Donnerstag

Kapitel1- Immer wieder Donnerstag
Donnerstags ist es ganz normal, dass ich Unihockey AG habe, so wie auch dieses Mal. Ich wartete vor der Sporthalle, bis endlich unser Trainer kam. Unser Trainer war ein total cooler Typ, er kann sehr gut Unihockey spielen und hat sonst auch viel Ahnung von Sport. Er war zwar nicht sehr groß dafür sehr wendig und schnell, was mir besonders gefiel war seine Blauen Augen, es war dieses sanfte Babyblau. Jedes Mädel machte jetzt Unihockey, das lag nicht daran das sie den Sport liebten so wie ich, nein es lag eher an Herrn Pannek. Ich konnte sie nicht verstehen, auch wenn ich zu geben muss das er wirklich nicht schlecht aussieht. Doch das ist noch kein Grund einen Kurs zu wählen, oder doch?
Ich fand es nicht so toll, dass der Kurs so überfüllt war, erstens konnte man nicht gut trainieren und zweitens konnte keiner von ihnen richtig Unihockey spielen. Aber Herr Pannek sah das wohl nicht, also musste ich damit leben!
Ich stand also wie auch im letzten Schuljahr, vor der Halle und wartete auf meinen Besten Kumpel und Trainer. Es ist ein neues Schuljahr mit neuen Schüler und einer neuen Klasse, doch Unihockey wurde natürlich wieder angewählt. Wenn ich schon nicht im Verein spielen kann da ich noch nicht die Zeit für ein Probetraining hatte, dann wenigstens in der Schule als Angebot.

15.00 Uhr stand ich dort und ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen, als ich plötzlich eine Stimme hinter mir hörte: „Hey, Kleines!“ Ich drehte mich überrascht um und schaute in das breit grinsende Gesicht von Florian und ich grinste zurück. Hinter ihm war Joel, er sollte wohl auch am Training teilnehmen, vielleicht sogar leiten. Er war ja nur ein Spieler, hatte aber trotzdem viel Ahnung. Ich umarmte Florian und freute mich riesig, dass er wieder das Training übernahm, danach gab ich Joel noch die Hand und begrüßte ihn. Ich kam mir vor, wie der Trainer der gerade seine Schüler begrüßte, da ich als einzige die beiden gut kannte. Schließlich kamen auch die anderen Mädchen und schwebten wahrscheinlich auf Wolke Sieben als sie Flo sahen. Zum Glück galten hier nicht diese Regeln, Lehrer-Schüler-Beziehungskram so duzten ihn alle und er umarmte mich spontan noch einmal. Ich wusste nicht warum er das tat aber ich konnte es mir denken, er wollte so wahrscheinlich den Mädels zeigen das er keine lieben wird oder so was in der Art. Darauf sah ich wie die anderen schon fast grün vor Neid waren, sie hatten keine Ahnung das Flo und ich uns schon seit 5 Jahren kennen. Er war damals selbst noch in der Schule und machte gerade seinen Abschluss, jetzt ist er Trainer und ich mache meinen Abschluss schon etwas komisch.

Ich war gerade in die 5te Klasse gekommen mein erster Tag an der Schule und ich kannte niemanden oder auch nur einen Raum, da musste es ja passieren, dass ich einen Raum nicht finde. Er war der einzige den ich im Schulgebäude traf, also fragte ich ihn. Er war sehr freundlich, er erklärte mir den weg nicht, vielleicht war ihm das zu blöd und er brachte mich stattdessen hin. So kam es, dass wir uns öfters unterhielten, dass er mich auch mal bei kleinen Schwierigkeiten half, wie zum Beispiel als ich in Mathematik so überhaupt keinen Plan hatte, gab er mir Nachhilfe. Dann hatte er sein Abitur gemacht und ich musste mich durch die restlichen Klassen allein durchschlagen, doch er holte mich ins Unihocke Schul-Team so gewann ich an Selbstvertrauen und es wurde plötzlich total leicht. Bis letztes Jahr im Kurs an der Schule als er endlich Trainer war. Er hatte mich vorher Robert empfohlen, doch er musste leider aufhören mit dem Sport da er sich schwer verletzt hatte.



Die anderen Mädels verstanden das nicht und himmelten Flo nur an, ich drehte mich ein wenig zur Seite damit keiner sah, dass ich fast einen Lachkrampf bekam, ich fand es einfach affig so für einen Trainer zu anwerben. Bei denen stand das Aussehen und das ja auch die Brüste und der Arsch richtig in Pose gesetzt ist, im Vordergrund, sie erhofften sich so eine Chance bei Flo. Ich konnte das nicht verstehen, denn aus so was stand er nun überhaupt nicht und Joel und ich merkten das auch an seinem Gesichtsausdruck, als Natascha vor ihm ihren Pullover auszog und natürlich ganz ausversehen halb ihr T-Shirt mit auszog. Er schaute zu Joel und verdrehte die Augen und schüttelte nur mit dem Kopf, ich konnte ihn gut verstehen und legte meine Hand auf seine Schulter. Mit seiner Hand hielt er meine fest und streichelte darüber, würden Blicke töten wäre ich in diesem Moment bestimmt Todumgefallen, denn in Nataschas Blick waren schon Blitze zu sehen. Aber was sollte ich machen ich konnte ja meinen besten Kumpel noch trösten und wenn er da meine Hand nimmt kann ich ja auch nichts dafür.
Die Handballgruppe war dann endlich aus der Halle raus, wir konnten rein um uns umzuziehen. Alle Mädels schminkten sich und sprühten sich eine dicke Schicht Parfüm, sowie Deodorant auf, sodass man keine Luft mehr bekam. Da ich das nicht nötig hab ging ich nachdem ich mich umgezogen hab, in die Halle. Flo und Joel waren schon am aufbauen der Bande und ich konnte mich einlaufen, da die anderen Mädchen sowie noch eine Halbe Ewigkeit brauchten und Jungen waren leider keine dabei da die Mädels wie Furien waren und so war die Liste ruckzuck voll. Ich war froh, dass ich schnell war und überhaupt noch in den Kurs gekommen bin. Ich hätte sonst meinen Notfall-Plan Florian gehabt, der hätte mich schon in das Team bekommen. Ich wette zum Halbjahr gehen einige raus, da sie mit der Schnelligkeit des Sport nicht klarkommen. Oder sie ziehen das echt durch nur um Florian zu gefallen, der ja sowieso so sehr davon begeistert ist.

Endlich waren alle vollzählig und das Training konnte beginnen, ich hatte mich schon mit Absicht weit weg gesetzt da ich sonst von einer Duftwand erschlagen würde. Flo schickte uns dann alle zu einer weiteren Laufeinheit von 5 Minuten, anschließend einspielen mit Paartraining, zum Ärger der anderen spielte ich mit Flo. Ich merkte richtig wie die anderen mich anschauten auch wenn ich mich nur auf das Spiel konzentrierte. Wir zusammen waren ein gutes Vorzeigeteam, jeder Wechsel klappte perfekt und wir ließen die anderen alt aussehen. Mit ihm zu spielen war viel besser als mit den anderen. Schließlich spielten wir auch in Mannschaften, ich war da sehr unbeliebt, bis Flo zu den Mädels
sagte: „Hey, habt ihr schon was von Teamarbeit gehört? Was soll das warum spielt ihr Lissy nicht an. Sie ist eine starke Spielerin. So geht das nicht, wir wollen bald an einem Turnier teilnehmen und so was kann ich da nicht gebrauchen. Also entweder spielt ihr jetzt richtig mit ihr oder ich schmeiß euch raus und ihr könnt euch einen neuen Kurs suchen.“ Er war sehr sauer, doch ich ließ mir nichts anmerken das ich davon sehr gerührt war. Schon klappte alles perfekt, im Angriff bekam ich den Ball fast immer zugespielt und konnte die meisten auch verwandeln. Die Mädels konnten mein Tempo nicht mithalten, dadurch waren es schnelle Ballabfolgen zwischen unserem Team. In der anderen Mannschaft machte ein Mädchen schlapp und Flo sprang für sie ein. Zum Ärger meiner Leute, doch ich hatte so endlich mal einen würdigen Gegner, denn er spielte auf der Verteidigerposition, da wollte ich natürlich durch. Doch das ließ er nicht zu, selbst meine kleinen Tricks halfen nichts ich kam nicht an ihm vorbei, so nahm er mir den Bal ab und stürmte auf unsere Tor zu. Ich heftete mich an seine Fersen, er riskierte nichts und spielte nur kurze Pässe zu Susan, die krampfhaft versuchte mit ihm Schrittzuhalten. Es gelang ihr nicht so war er allein in unserem Strafraum und unsere Verteidigung stellte sich ihm in den Weg. Ohne große Probleme umspielte er sie hinter dem Tor und versuchte einen Schlag anzutäuschen, ich stand noch davor und kniete nach Vorschrift und wehrte seinen Angriff ab. Dann pfiff Joel, das Spiel war vorbei, Flo hatte es nicht geschafft seinen Angriff in ein Tor umzuwandeln. So hatte ich mir den Respekt der Gruppe erkämpft, sie kamen zu mir, klatschten ab. Flo war überrascht wie sehr ich mein Spiel verbessert hatte, er grinste mich an wurde jedoch von Natascha unterbrochen die ihn fragte: „Zum Glück sind sie eingesprungen sonst hätten wir keinen einzigen Angriff gehabt.“ Ganz ohne Scharm ging sie auf ihn zu und rieb ihm schon fast ihre Brüste ins Gesicht, auch sein lächeln veränderte sich in eine gefühlslose Mimik. „Ja, irgendjemand musste ja einspringen. Du hast ganz gut gespielt.“, meinte er dazu. „Danke Herr Pannek, ihr Spielzug war natürlich total cool, sie hätten ihn bestimmt auch verwandelt wenn Lissy nicht gewesen wäre.“, schmeichelte sich ein. „Ja, das stimmt schon aber sie kann sehr gut spielen, wenn wir ihm Wettkampf spielen darf sie nicht fehlen. Neben ein paar anderen natürlich auch nicht.“, sagte er. „Na klar, ich bin jedenfalls dabei. “, lachte sie. „Klar. Bist du das! Auf dich können wir auch nicht verzichten. “, mischte ich mich ein. „Wie? Was?“, stotterte sich plötzlich zusammen, sie wusste nicht das ich den beiden zuhörte. Unschuldig lachte ich sie an und sagte: „ Na ja, wenn wir dich nicht hätten würden wir doch nicht gewinnen.“ „Ja, na ja wenn du das sagst!“, meinte sie dazu, doch sie schaute mich stinksauer an. Wir wussten alle ganz genau, dass sie kein Stück spielen konnte. „Tja, mit deinem Parfüm streckst du sie alle nieder. Da brauchen wir nur durchlaufen. Nicht das das böse gemeint wäre.“, stichelte ich ein wenig und Flo schmunzelte, denn er konnte Natascha nicht leiden. „Oh, so siehst du das. Wenigstens bin ich nicht…!“, ihr fehlten die Worte zum kontern. Wir schauten sie mit großen Augen an, doch sie dampfte wütend ab und wir schauten ihr ernst hinterher, nachdem sie die Tür zugeknallt hatte mussten wir uns total schlapp lachen. „Also, das war das Beste was du bis jetzt gebracht hast.“, lachte er. „Danke Flo, ich fand es total gut. Ich wette ich bin bei ihr ganz unten durch, doch diese Anmache von ihr konnte ich nicht länger ertragen.“, erklärte ich ihm. „Hmm, dann muss ich mich bedanken was?“, behauptete er. „Ja, ich möchte jetzt ein sehr nettes Dankeschön von dir hören!“, lachte ich. „Okay, dann komm mal her.“, er nahm mich in den Arm und flüsterte mir leise `Danke´ ins Ohr und gab mir einen Kuss auf die Wange. „So schätze ich mir einen Dank!“, äußerte ich mich überrascht aber doch ganz entspannt. „Nun zieh dich erstmal um. Auch wenn ich dich jetzt ungern in die Deohöhle lassen möchte. Aber es muss sein. Also bis gleich, halt durch! Wenn nicht schrei einfach laut.“, gab er unschuldig zu.
So betrat ich die schlimme Höhle voller Parfüm und Deodorant und andere Gerüche, das war das schlimmste was ich je gerochen hab. Ich versuchte so wenig wie möglich einzuatmen und war so schnell wieder draußen. Vor der Tür wartete bereits Flo auf mich und rief mir entgegen: „Hey, ich dachte schon du bist umgefallen und ich muss dich holen kommen. Oder schlimmer ich muss einen Arzt holen, ich hab mir Sorgen gemacht.“, teilte er mir mit. Das war schon lustig, er schaute mich besorgt an. Innerlich war ich sehr gerührt aber ich versuchte es nicht zu zeigen doch ich musste lächeln. Wir gingen gemeinsam hinaus wo bereits die anderen Mädchen standen und auf ihn warteten, ich schaute ihn an und verabschiedete mich, auch wenn er mich mit seinen traurigen Blauen Augen ansah, stellte ich mich weiter abseits, beobachtete das Geschehen und wartete auf ihn. Da mein Bus sowie so weg war, hoffte ich das er mich fahren könne. Ich hörte plötzlich Natascha: „Herr Pannek, könnten sie mich vielleicht nach Hause bringen. Mein Bus ist schon weg und der nächste fährt erst in 2 Stunden?“, drückte sie auf die Tränendrüse. Ich konnte mir Florians Blick schon fast bildlich vorstellen er gab ihr zur Antwort: „Tut mir leid Natascha, ich habe leider noch einen Termin, besser gesagt ein weiteres Training. Das geht leider nicht.“ „Oh, wie schade. Was machen wir denn da? Dann musst du wohl 2 Stunden warten.“, gab ich zu, ich konnte es mir nicht verkneifen und ich wollte Flo nicht länger diesen arm seeligen Versuchen aussetzen. Eigentlich war es mir egal, dachte ich zumindest, doch ich mochte ihn wohl ziemlich gerne. Na auf der anderen Seite war ich wohl nur sauer auf diese billige Schlampe. Ich konnte es nicht verstehen wie sie sich immer an ihn ranschmeißt, wenn er ihr schon öfters deutlich machte, dass er sie nicht liebt. Vorallem tischt sie immer diese Lügen auf, sie musste keines Wegs 2 Stunden warten. Doch ich hielt darüber meinen Mund und sagte stattdessen: „Da du so viel Zeit hast kannst du doch noch in die Stadt gehen.“ „Ja, das werde ich wohl tun, viel Spaß noch Lissy. Du musst ja schließlich auch noch warten nicht wahr?“, stichelte sie, als sich Flo einmischte: „Na ja eigentlich nicht, denn sie hat jetzt noch Training mit Joel und mir. Deshalb nehme ich sie jetzt gleich mit. Aber schön das du dich sorgst Nata, wir sehen uns ja dann nächste Woche wieder!“ In ihren Augen war der blanke Neid und Hass zu sehen, mit rotem Kopf dampfte sie ab.
Als wir dann im Auto saßen konnte Flo sich kaum noch halten vor lachen. „Ein weiteres Training, wir zusammen. Na klar! Der war echt gut.“, meinte Flo triumphierend, „das hab ich doch sauber hinbekommen nicht wahr!“ Er lachte immer noch und startete währenddessen den Motor. „Tja, anscheinend hast du den falschen Beruf gewählt. Vielleicht hättest du zur Theaterschule gehen sollen.“, scherzte ich. „Findest du wirklich? Ich hätte eher zur Clownschule gehen sollen.“, sagte er. Sein lachen war schlagartig verstummt. `Was wollte er damit sagen? Zur Clownschule? ´, dachte ich. Ich fragte ihn danach, doch er wollte nicht wirklich darüber reden und wich meiner Frage geschickt aus indem er fragte: „Tja, da du sicherlich nicht mit zum Training kommen willst, w soll ich dich absetzen? Bahnhof, zu Hause, wo du willst!“, meinte er und lächelte. „Nun um ehrlich zu sein, würde ich gerne mal mitkommen, ich bin am überlegen ob ich nicht in den Verein ein trete. Da das Spiel mir sowie so riesigen Spaß macht.“, erklärte ich ihm. „Na klar. Kein Ding. Dann haben wir ja sogar die Wahrheit gesagt. Verdammt!“, gab er zu und wir fuhren zur nächsten Halle, „aber glaub ja nicht das du dich einfach nur an den Rand setzten kannst. Du wirst schön mitmachen…“ „Sir, ja, Sir!“, unterbrach ich ihn. „Okay, schon klar“, fuhr er fort. Schließlich waren wir dann endlich an der Halle angekommen und vor der Tür warteten schon bereits 10 Mann. Natürlich auch Frauen.
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Tag der Veröffentlichung: 30.08.2010

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