Cover

Kapitel 1

„Angelina das ist sinnlos, ernsthaft.“, ich saß mit Angelina im Hogwarts-Express. Sie würde ihr 7. Schuljahr beginnen und ich mein 5. Schuljahr. Angelina hatte sich mit Kürbispastete bekleckert und versuchte wie verrückt den Fleck raus zu reiben. „Aber das ist mein Lieblingsshirt!“, jammerte sie. „Tja jetzt war es dein Lieblingsshirt, wir müssen uns eh langsam umziehen.“

Böse schaute sie mich an, aber ich ignorierte sie einfach und zog meinen Umhang an. Nach einem Augenblick des Starrens zog sie ebenfalls ihren Umhang an. Der Hogwarts- Express hielt im Bahnhof von Hogsmeade und ich schnappte mir mein Gepäck um mich dann auf den Flur zu quetschen.

Die Schüler eilten aus dem Zug auf den Bahnsteig hinaus, Angelina folgte mir auf Schritt und Tritt. Wie immer nervte das ein bisschen aber so war meine Cousine schon immer, wollte auf mich aufpassen egal was passierte. „Selena Saphira Slow bleib stehen.“, sagte Angelina und hielt mich am Arm fest. „Was denn?“, fragte ich verwirrt und drehte mich um. 

Wir standen mitten auf dem Bahnsteig und ein paar Schüler schauten uns kurz an. „Hast du nicht was vergessen?“ Sie hielt mir den Käfig meiner schwarzen Eule hin, meine Eule war nicht in ihm, darum hatte ich ihn völlig vergessen. „Danke. Den hatte ich total vergessen.“, ich nahm ihr den Käfig ab und stellte ihn zu meinem Gepäck auf dem Bahnsteig. Zusammen mit Angelina ging ich zu den Kutschen, wir stiegen in die Kutsche der Weasley Zwillinge.

Fred und George gingen mit Angelina in einen Jahrgang, Angelina war letztes Jahr mit Fred auf den Weihnachtsball gegangen. Hatte aber an George gefallen gefunden, ich war letztes Jahr nicht wirklich gern hingegangen. Zwar hatte mich mehrere gefragt die ich nicht gekannt hatte, aber Letzten endlich war ich mit Lee Jordan hingegangen.

Lee saß ebenfalls in der Kutsche, grinsend begrüßte er mich und machte etwas Platz für mich. Ich ließ mich neben ihn nieder und sah zu wie Angelina neben George Platz nahm. „Wir waren eure Ferien?“, fragte Fred mich und Angelina. „Ganz gut.“, meinte ich Schulter zuckend und schaut ins Dunkle.

Das Schloss kam immer näher, die Zwillinge erzählten irgendetwas über ein Feuerwerk das sie entwickelt hatten. Die Kutsche hielt vor dem Schloss, leichtfüßig sprang Lee als Erster aus der Kutsche und hielt mir seine Hand zur Hilfe hin. „Du spinnst echt Lee.“ „Als dein bester Freund ist das meine Aufgabe.“ „Was genau zu spinnen oder mir aus der Kutsche zu helfen?“

Nicht ganz so leichtfüßig sprang ich aus der Kutsche und schaute Lee an. „Zu spinnen wie du es so schön ausdrücktest.“ Lachend ging ich mit ihm ins Schloss und in die Große Halle, dort herrschte schon reges Treiben. Wir fanden Plätze in der Mitte des langen Gryffindorhaustisches, kaum saßen wir kam Professor McGonagall mit den neuen Erstklässlern herein.

Sie trug in der einen Hand einen Stuhl auf dem der Sprechende Hut lag, sie stellte den Stuhl ab. In der Halle verstummten alle Gespräche, alle Schüler schauten zu dem Hut. Der sogleich anfing mit seinem alljährlichen Lied:

 

 

In alter Zeit, als ich noch neu,

Hogwarts am Anfang stand,

Die Gründer unsrer noblen Schule

Noch einte ein enges Band.

Sie hatten ein gemeinsam‘ Ziel

Sie hatten ein Bestreben:

Die beste Zauberschule der Welt,

Und Wissen weitergeben.

>>Zusammen wollen wir bau’n und lehr’n!<<

Das nahmen die Freunde sich vor.

Und niemals hätten die vier geahnt,

Dass ihre Freundschaft sich verlor.

Gab es so gute Freunde noch

Wie Slytherin und Gryffindor?

Es sei denn jenes zweite Paar

Aus Hufflepuff und Ravenclaw?

Weshalb ging dann dies alles schief?

Hielt diese Freundschaft nicht?

Nun, ich war dort und ich erzähl

Die traurige Geschicht‘.

Sagt Slytherin: >>Wir lehr’n nur die

Mit reinsten Blut der Ahnen.<<

Sagt Ravenclaw: >>Wir aber lehr’n

Wo Klugheit ist in Bahnen.<<

Sagt Gryffindor: >>Wir lehr’n all die

Die Mut im Namen haben.<<

Sagt Hufflepuff: >>Ich nehme sie all‘

Ohne Ansehen ihrer Gaben.<<

Am Anfang gab es wenig Streit,

Nur Unterschiede viel,

Denn jeder der vier Gründer hatte

Ein Haus für seine Ziele.

Sie holten sich, wer da gefiel;

So Slytherin nahm auf,

Wer Zauberer reinen Blutes war

Und listig obendrauf.

Und nur wer hellsten Kopfes war,

Der kam zu Ravenclaw.

Die Mutigsten und Kühnsten doch

Zum tapferen Gryffindor.

Den Rest nahm auf die Hufflepuff,

Tat allen kund ihr Wissen,

So standen die Häuser und die Gründer denn

In Freundschaft, nicht zerrissen.

In Hogwarts herrschte Frieden nun

In manchen glücklichen Jahren,

Doch bald kam hässliche Zwietracht auf,

Aus Schwächen und Fehlern entfahren.

Die Häuser, die vier Säulen gleich

Einst unsre Schule getragen,

Sie sahen sich jetzt als Feinde an,

Wollten herrschen in diesen Tagen.

Nun sah es so aus, als sollte der Schule

Ein frühes Ende sein.

Durch allzu viele Duelle und Kämpfe

Und Stiche der Freunde allein.

Und schließlich brach ein Morgen an,

Da Slytherin ging hinfort.

Und obwohl der Kampf nun verloschen war,

Gab’s keinen Frieden dort.

Und nie, seit unsere Gründer vier

Gestutzt auf dreie waren,

hat Eintracht unter den Häusern geherrscht,

Die sie doch sollten bewahren.

Nun hört gut zu dem Sprechenden Hut,

Ihr wisst, was euch beschieden:

Ich verteil euch auf die Häuser hier,

Wie’s mir bestimmt ist hienieden.

Ja, lauscht nur meinem Liede gut,

Dies Jahr werd ich weitergehen:

Zu trennen euch bin ich verdammt,

Doch könnt man’s als Fehler sehen.

Zwar muss ich meine Pflichten erfüllen

Und jeden Jahrgang teilen.

Doch wird nicht bald durch diese tat

Das Ende uns ereilen?

Oh, seht das Verderben und deutet die Zeichen,

Die aus der Geschichte erstehen.

Denn unsere Schule ist in Gefahr,

Sie mag durch äußere Feinde vergehen.

Wir müssen uns stets in Hogwarts vereinen

Oder werden zerfallen von innen.

Ich hab’s euch gesagt, ich hab gewarnt…

Lasst die Auswahl nun beginnen.

 

Damit schloss er den Riss im Hut, der sein Mund war, noch nie war so ein beunruhigtes Gemurmel durch die Schülerschaft nach dem Lied gegangen. McGonagall fing an die Namen zu verlesen und die Neulinge gingen zögerlich zum Hut und setzten ihn auf. „Dieser Hut ist echt verrückt.“, murmelte Lee leise in mein Ohr. „Der denkt sich bestimmt das ganze Jahr aus was er immer singen kann.“, flüsterte ich zurück.

Nachdem die Neuen in ihre Häuser eingeteilt waren erhob sich Dumbledore und hielt wie üblich seine Rede, gerade wollte er das Essen freigeben, da räusperte sich eine kleine pinke Gestalt am Lehrertisch. Verwirrt schaute Dumbledore in ihre Richtung, diese Gestalt erhob sich langsam und ging nach vorne. „Ich bin Dolores Umbridge…“, ab dort stellte ich meine Ohren auf Durchzug. Ich beobachtete lieber die anderen Schüler.

Mein Blick blieb an eisgraue Augen, die mich musterten hängen. Zwar war ich es gewohnt einige Blicke des anderen Geschlechtes auf mich zu ziehen, aber sie kam nie von den Slytherinjungs und erst Recht nie vom Eisprinzen von Slytherin, Draco Malfoy. Entsetzt wandte ich mich ab und bemerkte wie Lee sich das erste Essen auf schaufelte.

Schnell tat ich mir ebenfalls etwas auf, auf meinen Teller kamen Pommes und ein kleines Schnitzel. Hungrig fing ich an mein Schnitzel zu vertilgen, Lee häufte sich schon den dritten Teller voll. „Wie kannst du nur so futtern?“, fragte ich und schob mir ein Pommes in den Mund. „Wieso? Ist doch erst der dritte.“ Kopfschüttelnd aß ich weiter und spürte einen Blick auf mir.

Verwirrt schaute ich auf und sah gerade noch wie Draco Malfoy seinen Blick senkte. Nachdenklich blickte ich auf meinen Teller, mir war der Appetit vergangen. „Was los?“, fragte George der neben mich gerutscht kam. „Nichts, bin nur müde.“, antwortete ich und trank einen Schluck Kürbissaft. Nickend blickte er an mir vorbei, da ich nicht wissen wollte wo er hinschaute schaute ich zum Ausgang.

Nach dem Essen ging ich still neben Lee her zum Gemeinschaftsraum. „SELENA!“, schrie jemanden meinen Namen von hinten. Erschrocken drehte ich mich um und wurde fast von Ginny umgeworfen, die ihre Arme um meinen Hals schlang. Lachend erwiderte ich ihre Umarmung und entdeckte Hermine hinter ihr. Immer noch in Ginnys Umarmung gefangen, winkte ich Hermine zu. Diese winkte zurück, bevor sie zu uns stoßen konnte wurde sie von Harry abgefangen.

Als Ginny mich endlich losließ war Hermine schon mit Harry weg. Zusammen mit Ginny ging ich in den Gemeinschaftsraum, Ginny redete ohne Punkt und Komma. Grinsend ließ ich mich auf eins der Sofas fallen, das vor dem Kamin stand und hörte Ginny mit halbem Ohr zu, denn gerade kam Angelina herein die sich mit George unterhielt. „DU hörst mir gar nicht zu!“, schrie Ginny mir ins Ohr. Fast taub drehte ich mich zu ihr. „Ey ich hör dir zu, bloß nicht aufmerksam.“ Genervt verdrehte sie die Augen und erhob sich. „Wir sehen uns morgen.“ Damit verschwand sie im Mädchenschlafsaal.

Kapitel 2

Jemand ruckelte an meiner Schulter, müde murmelte ich in mein Kissen: „Lass mich schlafen.“ „Steh jetzt auf du kommst sonst zu spät! Das Frühstück hast du schon verschlafen.“, ertönte Hermines Stimme über mir. Geschockt von ihren Worten fuhr ich im Bett hoch. „Das ist jetzt nicht dein ernst?“ „Doch in 15 Minuten beginnt der Unterricht. Zaubertränke um genau zu sein.“

Als ich mich aufrappelte stieß ich einige Flüche aus. „Halt mir nen Platz frei Hermine.“ Schnell schnappte ich mir meine Klamotten und den Umhang der Schuluniform und lief damit eilig ins Bad. Dort entledigte ich mich schnell meiner Kleider und schlüpfte in die Dusche. Per Zauber trocknete ich meine Haare, dann sprang ich förmlich in meine schwarze Jeans und in ein weißes Top. Meine Haare band ich eiligst zu einem Pferdschwanz zusammen, dann zog ich den Umhang über.

Mit schnellen Schritten verließ ich das Bad, schnappte mir meine Schultasche und rannte in die Kerker zu Zaubertränke. Natürlich war ich zu spät, mit mulmigem Gefühl klopfte ich an die Klassentür. Ein brummiges „Herein.“, forderte mich auf einzutreten. „Schön dass Sie uns auch die Ehre geben am Unterricht teilzunehmen Miss Slow.“ „Entschuldigung Professor, ich hab verschlafen.“, entschuldigte ich mich. Alle Schüler starrten mich an, Snape starrte mich alles andere als begeistert an.

„Dann stehen Sie das nächste Mal früher auf. Sollte es noch einmal vorkommen dass Sie nicht pünktlich zu meinem Unterricht erscheinen lasse ich Sie nachsitzen. Haben wir uns verstanden Miss Slow?“ „Verstanden Professor.“ „Und nun setzten Sie sich.“, schnauzte er mich an.

Mein Ego war durch seine Ansprache kein bisschen geknickt, ich setzte mich neben Hermine. „Was hab ich verpasst?“, flüsterte ich ihr zu. „Nur die Einführung in das neue Jahr.“ Zum Zeichen das ich sie verstanden hatte, nickte ich.

Und jetzt nur noch die Minze rein, dann war ich fertig. Vorsichtig ließ ich ein Minzblatt hineinfallen. Ein unangenehmer Geruch kam aus meinem Kessel empor geschossen. Unglücklicherweise stand Snape gerade hinter mir und bekam alles mit. „Geben Sie jetzt Ihre Tränke ab!“, forderte er uns laut auf, er kam vor meinen Tisch. „Das ist eine 6 Miss Slow.“, fies grinste er mich an und reinigte mit einem Zauberstabwedeln meinen Kessel. Lustlos packte ich meine Sachen zusammen, Hermine war schneller als ich und wartete geduldig auf mich. „Hier!“, sie drückte mir eine Rolle Pergament in die Hand. Verwirrt schaute ich darauf.

Stundenplan Selena Slow

Montag

1.Zauberkunst

2.Zauberkunst

3.Alte Runen

4.Geschichte

Mittag

5. Verteidigung gegen die dunklen Künste

6.Verteidigung gegen die dunklen Künste

 

Dienstag

1.Verwandlung

2.Verwandlung

3.Zaubertränke

4.Zaubertränke

Mittag

5.Kräuterkunde

6.Kräuterkunde

Mittwoch

1.Alte Runen

2.Alte Runen

3.Kräuterkunde

4.Kräuterkunde

Mittag

5. Pflege Magischer Geschöpfe

6.Pflege Magischer Geschöpfe

Donnerstag

1.Zaubertränke

2.Zaubertränke

3.Astronomie

4.Astronomie

Mittag

5.Geschichte

Freitag

1Pflege Magischer Geschöpfe

2.Alte Runen

3.Verwandlung

4.Verwandlung

Mittag

5.Zauberkunst

6.Zauberkunst

 

Wow was für ein Stundenplan, da hatte man ja kaum Zeit zum Atmen. „Wie sieht deiner aus?“, fragte ich Hermine und ging mit ihr hinaus und die Treppe hoch. „Genau das gleiche wie du. Also los sonst kommen wir zu spät.“ Sie schleppte mich die Treppe hoch zum Astronomieturm.

Professor Senistra wartete schon auf uns, hinter uns standen Seamus Finnigan und Dean Thomas. Die beiden unterhielten sich angeregt über irgendeine Sache. Lavender Brown und Parvati Patil standen hinter den beiden Jungen und starrten kichernd Ron und Harry an. Es war wie immer sehr lustig meine Mitschüler zu beobachten, da Astronomie nicht gerade sehr spannend war.

Mein Magen knurrte wie verrückt und ich war dankbar als Professor Senistra die Stunde beendete. So schnell wie ich konnte lief ich in die Große Halle zum Mittagessen. Fred, George, Lee und Angelina saßen schon zusammen am Tisch und unterhielten sich. Ich ließ mich neben Fred nieder und schaufelte mir einen großen Haufen Kartoffelbrei auf den Teller, darauf klatschte ich vier Fischstäbchen.

Gierig nahm ich die ersten Bissen und verbrannte mir darauf gleich die Zunge. Erst als ich meine Zunge etwas mit Kürbissaft abgekühlt hatte bemerkte ich wie mich die vier anderen anstarrten. „So zu starren ist unhöflich.“, meinte ich und aß weiter. „So sein Essen runter zu schlingen sieht eklig aus.“, kam es von George. „Aber ihr Jungs dürft das oder was? Das sieht auch nicht wirklich lecker aus.“, verteidigte ich mich. „Wir sind Jungs, wir sind eklig.“, meinte Lee und gab einen Rülpser von sich. „Ihh.“, Angelina verzog angeekelt das Gesicht.

Kopfschüttelnd aß ich weiter, gerade schob ich mir ein Stück Fisch in den Mund da kam Ginny. Sie setzte sich neben mich und starrte mich an, hatte ich etwas im Gesicht? „Was ist?“, wollte ich wissen und strich mir meine braunen Locken aus dem Gesicht, die sich aus meinem Zopf gelöst hatte. „Wo warst du beim Frühstück?“, fragte sie mich, ihr Blick glitt kurz zu Lee und ihren Brüdern. Die mich jetzt auch eindeutig interessiert musterten. „Ich hab verschlafen.“, ich zuckte mit den Schultern und bereitete mich innerlich schon auf einen Anpfiff von Angelina vor. „In welchen Fach bist du zu spät gekommen?“, fragte Lee, der diese Anpfiffe von Angelina schon kannte. „Zaubertränke.“, murmelte ich.

Ich hörte ein typisch genervtes Stöhnen von Angelina und blickte auf. „Musste es ausgerechnet bei Snape sein?“ „Ich  hab verschlafen! Hermine hat mich erst 15 Minuten vor Unterrichtsbeginn geweckt!“, verteidigte ich mich. Wenn Angelina mich anmotze kannte ich keine Freunde mehr, da wurde die Schuld generell auf die anderen geschoben.

Nun mischte sich Ginny noch in Angelinas und mein Wortgefecht ein: „Hermine hatte dich zum Frühstück geweckt, aber du bist wieder eingeschlafen.“ „Das weiß ich gar nicht.“, meinte ich und funkelte Ginny böse an. Ginny rutschte etwas von mir weg und stand dann ganz schnell auf. Sie lief zu Micheal Corner der am Ravenclawhaustisch saß.

„Was hat Snape gesagt? Musst du Nachsitzen?“, fragte Angelina sauer. „NEIN! Er meinte wenn ich nochmal zu spät komme lässt er mich nachsitzen.“, ich streckte ihr die Zunge heraus. „Du hast mehr Glück als Verstand.“, damit stand sie auf und lief aus der Halle. Wütend stieß ich einen Seufzer aus und wandte mich wieder meinem Essen zu. „Was habt ihr als nächstes?“, wollte ich von den Jungs wissen. „Nichts.“, kam es von Lee. „Zauberkunst.“, sagten Fred und George. „Warum hast du schon Schluss?“, fragte ich Lee. „Hab kein Fach gewählt.“

Verwundert schaute ich Lee an. „Wie geht das?“, fragte ich ihn. „Nach den ZAGs wählst du nur die Fächer wo du gut warst, den Rest kannst du weglassen.“, antwortet George mir. „Also wenn ich zum Beispiel in Zaubertränke meinen ZAG nicht bestehe, dann muss ich im 6.Jahr keine Zaubertränke brauen?“ „Ganz genau.“, stimmte Fred zu. „Und weil man im nächsten Jahr so wenig zu tun hat, muss man im 5.Jahr arbeiten wie sonst was.“ „So könnte man meinen.“, sagte Fred und stand auf. „Wir sehen uns beim Abendessen.“, die Zwillinge verschwanden aus Halle. „Ich werd mich dann Mal auf den Weg machen.“, sagte ich zu Lee und stand auf. „Was hast du jetzt?“ „Noch ne Stunde Geschichte.“ „Viel Spaß.“, grinste Lee und blieb sitzen.

 

In Geschichte war ich eingeschlafen, zwar hatte Binns nichts gemerkt aber Hermine hatte mich unsanft danach geweckt. Ich war fast vom Stuhl gefallen, da sie mir ins Ohr gebrüllt hatte. Beleidigt ging ich in den Gemeinschaftsraum und entdeckte dort Lee herumgammeln. Da ich noch keine Hausaufgaben aufhatte setzte ich mich zu ihm. „Du siehst müde aus.“ „Der Geschichtsschlaf hat nicht gereicht.“ „Das ist schlecht.“, antwortete Lee und blickte über meinen Kopf hinweg.

„Wo guckst du denn hin?“, fragte ich und wollte mich gerade umdrehen da hielt mich Lee fest, so dass ich mich nicht mehr drehen konnte. „Hey, was soll das denn?“ „Ginny will dich in der Bibliothek sehen, sie wollte mit dir reden oder so.“ „Ähm okay, ich mach mich dann mal auf den Weg.“

Lee nickte und starrte in den Kamin, bevor ich durch die Tür verschwand schaute ich mich noch mal verwundert um. Ich entdeckte Katie Bell mit einem blonden Mädchen an den Fenster stehen. Hatte Lee dahin geschaut?

Gedankenverloren ging ich den Weg zu Bibliothek lang, war es mir nur so vorgekommen oder waren alle in meinem Umfeld verliebt? Ich stieß die Tür zu Bibliothek auf und suchte Ginny, ich entdeckte sie in der Kräuterkundeabteilung. „Lee meinte du wolltest mit mir reden?“ Erschrocken fuhr Ginny herum. „Nein wollte ich nicht aber du kannst mir mal helfen.“ „Wie denn?“, fragte ich misstrauisch. „Halt die Bücher mal.“

Sie drückte mir einen großen Stapel Bücher in die Arme, sie ging voran und legte ab und an weiter Bücher auf den Stapel in meinen Armen. Ein angestrengtes Schnaufen kam von mir als Ginny ein gut 50cm dickes Buch auf den Stapel lud. Madam Pince schaute mich mit ihren durchbohrenden Blick an als sie an mir vorbeiging. „Ginny meinst du nicht das es langsam reicht?“ „Wieso das sind doch erst 3 Bücher oder so.“, antwortete sie mir. „3 oder so? Das sind gut 12 Bücher!“, ich stand kurz davor die Bücher auf den Boden fallen zu lassen.

Erschrocken drehte Ginny sich zu mir um und es sah so aus als würde ihr gerade erst auffallen wie viele Bücher es schon waren. „Kannst du sie schon Mal zu einem freien Tisch bringen?“, fragte sie. Wortlos drehte ich mich um und ging zu den Tischen, auf einem freien Tisch setzte ich vorsichtig die Bücher ab. Meine Arme taten von dem vielem Gewicht weh.

Gerade drehte ich mich um, um Ginny zu holen, da stieß ich mit jemanden zusammen. Fast wäre ich hingefallen wenn nicht zwei Hände mich an den Armen festgehalten hätten. Eigentlich wollte ich mich bedanken dass derjenige mich nicht hinfallen lassen hatte, bis ich aufschaute und in diese eisgrauen Augen von Draco Malfoy schaute.

„Pass doch auf wo du hinläufst!!“, zischte Malfoy mich an. „Dasselbe geht für dich Malfoy!“, zischte ich zurück. Er löste seine Hände von meinen Armen und sagte: „Hast du keine Augen im Kopf?“ „Nicht im Hinterkopf, es ist alleine deine Schuld dass ich fast hingefallen bin. Du könntest schließlich sehen was sich vor deinen Augen abspielt.“

Sein Blick war giftig als er sich wortlos abwandte und weiter ging, in dem Moment stieß Ginny zu mir. „Was war denn los?“, wollte sie wissen und setzte sich an den Tisch. „Malfoy hat mich fast umgelaufen, so ein Tortenarsch.“, antwortete ich wütend und ließ mich gegenüber von ihr an den Tisch fallen. „Malfoy ist eh nichts wert, ärger dich nicht.“

Ich nickte und entdeckte George mit einem Zaubertrankbuch an einem Tisch sitzen. „Hat George Zaubertränke gewählt?“, fragte ich Ginny. Verwirrt schaute sie von ihrem Buch auf und folgte meinem Blick. „Nein, aber Fred.“ Sie lenkte ihren Blick wieder auf das Buch vor sich und versank daran. Weil ich nicht wusste was ich mit mir anfangen sollte stand ich auf und schlenderte zu George rüber.

„Du hast doch gar keine Zaubertränke.“, sagte ich zu George und setzte mich neben ihn so dass Ginny mit dem Rücken zu mir saß. „Das ist für Fred.“, stammelte George und klappte das Buch schnell zu. „Zeig doch mal!“, forderte ich ihn auf und versuchte mir das Buch zu schnappen. Fast hätte ich es geschafft da zog er es gerade so weg, ich streckte mich danach kam aber nicht dran.

„Was macht ihr da?“, fragte eine Stimme hinter mir, erschrocken fuhr ich herum und sah Ron hinter mir stehen. „Nichts.“, sagte George und ich gleichzeitig. Verwundert ließ Ron seinen Blick zwischen mir und seinem Bruder wandern. „Gib das mal bitte Fred.“, sagte George und gab Ron das Buch. „Ron bekomm ich das Buch vorher nochmal ganz kurz?“, fragte ich ihn und klimperte mit den Wimpern.

Ich weiß das war gemein, da ich wusste das Ron in mich verknallt war, aber ich wollte unbedingt wissen welches Buch George gelesen hatte. „Wenn du ihr das gibt’s mache ich dir das Leben zur Hölle.“, drohte George. „Ich bring das Mal schnell Fred.“, sagte Ron und wollte schon gehen. „Ron?“, fragte ich schnell.

Er drehte sich wieder zu mir um, ich hörte wie George die Zähne zusammen bis. „Kannst du mir wenigstens sagen wie das Buch nochmal heißt, vielleicht hat Madam Pince ja noch ein zweites da.“, hoffnungsvoll schaute ich ihn an. George knirschte hinter mir richtig laut mit den Zähnen. Ron schaute auf das Buch hinab und las dann vor: „Liebestränke für Anfänger.“ Stirnrunzelnd schaute er mich an. „Oh es ist doch nicht das Buch was ich brauche.“, antwortete ich und drehte mich zu George um.

Ich hörte wie sich Ron mit schnellen Schritten von uns entfernte. „Liebestränke für Anfänger?“, fragte ich und musste mir das Lachen schwer verkneifen. Er antwortete nicht sondern ballte seine Hände zu Fäusten zusammen. „Was hast du denn damit vor?“ Wieder antwortete er nicht und starrte auf die Tischplatte. „Komm schon mir kannst du doch alles erzählen, ich sag auch nichts weiter, versprochen.“

Ich hielt meine Hand wie bei einem Schwur hoch. Langsam hob er den Kopf und wandte den Blick mir zu. „Ich wollte mal einen brauen und schauen ob er funktioniert.“, schnell blickte er wieder auf die Tischplatte. „An wen denn?“ „Angelina.“, murmelte er so leise das ich es kaum verstand. „Du willst dass sie sich in dich verliebt?“, fragte ich überrascht und schaute mich kurz in der Bibliothek um. Geknickte nickte er und schaute mich dann von der Seite an. „Dafür brauchst du doch keinen Zaubertrank!“, meinte ich und dachte daran wie Angelina manches Mal um seine Aufmerksamkeit kämpfte.

„Weshalb glaubst du das?“, wollte er wissen und schaute mich an. „Ich weiß einiges, aber warum versuchst du es nicht auf die gute alte Weise und fragst sie nach einem Date?“, schlug ich ihm vor und lehnte mich in meinem Stuhl zurück. „Und schenkst ihr damit deine Aufmerksamkeit.“ „Sie würde bestimmt nein sagen.“, er gab ein Seufzer von sich. „Das glaub ich nicht, wenn nicht versuch es mit irgendeiner Ausrede um sie zu treffen wie Hilfe bei den Hausaufgaben oder so was.“ „Du glaubst das würde klappen?“, fragte er ungläubig. „Klar.“, antwortete ich und erhob mich von dem Stuhl. „Wer nicht wagt der nicht gewinnt, George.“

Damit ging ich aus der Bibliothek und machte mich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum, schließlich wollte ich vor dem Essen nochmal mit Angelina sprechen. Als ich um die Ecke bog versperrte mir Blaise Zabini den Weg. Warum stieß ich heute so oft auf Slytherins, wollte mich das Schicksal heute ärgern?

Ich versuchte an ihm vorbei zu kommen aber er bewegte sich wie ein Spiegelbild und versperrte mir so den Weg. „Was willst du Zabini?“, fragte ich genervt und schaut zu ihm auf, da er gut einen Kopf größer war als ich. „Gehst du Mal mit mir aus?“, fragte er und grinste mich schelmisch an. „Wenn ich ein Betthäschen werden will sag ich dir Bescheid.“, sagte ich säuerlich und versuchte mich an ihm vorbei zu drängeln.

Er faste mich an beiden Schultern und drückte mich an die Wand. „Wer sagt denn dass du ein Betthäschen werden würdest?“, er grinste fast schon lüstern und blickte mir in den Ausschnitt. „Bei dir sind Mädchen wie Taschentücher, sobald sie benutzt sind werden sie weggeschmissen.“ „Es gibt Taschentücher die man mehrmals benutzt.“, erwiderte er und ließ seine eine Hand über meinen Arm wandern.

Angeekelt stieß ich ihn von mir und eilte davon. „Ich krieg dich noch!“, rief er mir hinterher. „Das glaubst aber nur du!“, schrie ich zurück und eilte die Treppe hoch zum Gemeinschaftsraum. Die Fette Dame stand wie immer in ihren Bilderrahmen und verlangte das Passwort. „Mimbulus Mimbeltonia.“ Das Portrait der Fetten Dame schwang auf und machte die Öffnung frei, schnell kletterte ich in den Gemeinschaftsraum und hörte wie das Portrait zu schwang.

Der Gemeinschaftsraum war ziemlich leer und vereinzelt saßen Gryffindors auf den Sofas. Vielleicht war Angelina im Mädchenschlafsaal, dort ging ich als erstes hin, fand aber nur ihre Zimmerbewohnerinnen. Diese meinten sie wäre gerade bei McGonagall. Ich ging in mein Zimmer und fand Hermine auf dem Bett hockend vor. „Was machst du da?“, fragte ich sie und setzte mich zu ihr. „Ich lerne.“ „Was lernst du bitte? Es war heute der erste Schultag, wir haben nicht Mal Hausaufgaben auf.“

Sie hob das Buch an und zeigte mir somit den Titel. „1011 Zaubersprüche für die schlaue Hexe.“, las ich laut und wunderte mich über den Titel. „Was stehen da für Sprüche drin?“ „Von Haushaltshelfenden Sprüchen bis Gartenarbeit machende Sprüche steht da alles drin.“, antwortete sie und vertiefte sich erneut in das Buch.

Kopfschüttelnd ging ich aus dem Schlafsaal und traf Lee, Fred und George. Die drei wollten gerade zum Abendessen, zusammen begaben wir uns aus dem Gemeinschaftsraum. Lee lief rückwärts vor mir, Fred links und George rechts von mir. „Du siehst genervt aus.“, meinte Lee und musterte mich. „Bin ich auch.“, antwortete ich, denn ich war immer noch von Zabinis Verhalten von vorhin genervt. „Weshalb?“, fragte Fred. „Als ich vorhin auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum war, hat Zabini mir den Weg versperrt.“ „Was wollte er?“, fragte George nun.

„Mit mir ausgehen und als ich mich geweigert habe, hat er mich fast schon gewaltsam an die Wand gedrückt und mich befummelt.“ „Ist dir was passiert?“, fragte Lee besorgt und verlangsamte seine Schritte. „Ich hab ihn weckgeschubst und hab mich verpisst so schnell ich konnte.“ „Diese Slytherins sind echt dreist.“, meinte George. „Wollen wir ihn mal ärgern?“, fragte Lee mich. „Was hast du genau vor?“, fragte ich misstrauisch und blieb stehen.

Allerdings zogen die Zwillinge mich weiter, George ließ mich los und tauschte mit Lee den Platz. Auch Fred ließ mich los und Lee legte mir einen Arm um die Schulter. „Was wird das?“ „Reviermarkierung.“, grinste Lee. Von mir kam nur ein verständnisloses: „Hä?“ „Wir spielen ihm was vor.“, Lee schaute mich verschwörerisch an. „Tue was du nicht lassen kannst und was mir meine Ruhe vor Zabini bringt.“

Wir traten in die Große Halle und setzten uns an den Haustisch von Gryffindor. Lee hatte immer noch seinen Arm um meine Schultern gelegt, als ich mir etwas vom Hähnchen auf den Teller tat. „Willst du ihn jetzt die ganze Zeit dort liegen lassen?“, fragte ich ihn und goss mir Kürbissaft ein. „Klar, solange bis Zabini weg ist.“, sagte er und fing an zu Essen. Als Ginny und Hermine zu uns stießen schauten beide verwirrt, schwiegen aber.

„Zabini kam mir vorhin viel zu Nahe.“, fing ich an, da wurde ich von Lee unterbrochen. „Und jetzt mach ich Reviermarkierung.“ „Seit ihr zusammen?“, fragte Hermine und beobachtete mich genau. „Nee, aber für Zabini soll’s so aussehen.“, antwortete Lee und aß ungerührt weiter. „Wer von euch hat sich das ausgedacht?“, fragte Ginny und blickte mich an. „Ich ganz sicher nicht.“, antwortete ich und schaute auf meinen Teller.

Während Fred und George sich mit Lee über Kotzpasteten unterhielten, ließ ich mein Blick durch die Halle gleiten. Ich spürte einen Blick auf mir, darum wandte ich mich etwas nach rechts und sah wie Zabini und Malfoy mich beide beobachteten. Darum rückte ich etwas näher zu Lee, überrascht schaute Lee zu mir. „Was ist los?“, fragte er und folgte schnell meinen Blick. „Du hast gar nicht erzählt das Malfoy auch glotz wie sonst was.“, neckte mich Lee.

Ich wandte meinen Blick von den beiden Slytherins ab und schaute Lee an. „Das wusste ich auch nicht.“ Mein Blick huschte noch einmal kurz rüber und sah dass nur noch Malfoy schaute. Lee beugte sich zu mir, was hatte er vor? Er wollte doch nicht etwa? Er küsste mich auf die Stirn, überrascht holte ich tief Luft. Ich hörte wie jemand hinter mir scharf die Luft einzog und als Lee sich von meiner Stirn löste drehte ich mich um.

Hinter mir stand Ron und starrte mich und Lee an, er bewegte den Mund aber es kam kein Wort hinaus. Keiner von unserer Gruppe sagte ein Wort, es war peinlich diese Stille. Da ich nicht wusste was ich tun sollte drehte ich mich wieder um und trank hastig ein Schluck Kürbissaft. Ich sah wie Hermine aufstehen wollte, aber es dann doch ließ, sie folgte jemanden mit ihrem Blick. Natürlich konnte ich mir denken wem sie mit dem Blick folgte aber ich war zu feige um mich zu vergewissern.

Kapitel 3

Gerade saß ich in der Bibliothek und schrieb für Umbridge einen Aufsatz. Die erste Stunde bei Umbridge war eine komisches Erlebnis gewesen, ihr Unterricht bestand daraus das wir immer nur in unserem Buch lesen sollten. Es störte mich schon etwas das wir nur still lesen mussten, bei ihren Vorgängern hatten wir nicht nur die ganze Zeit theoretisch gearbeitet.

Harry hatte sich gleich in der ersten Stunde bei ihr Nachsitzen eingehandelt. Zwar war ich kein großer Fan von Harry, aber durch meine Freunde hatte ich mit ihm ab und an zu tun. Wie viele glaubte ich noch nicht ganz daran dass der dunkle Lord wieder zurückgekehrt war, aber mein Vater hatte mir dieses Schuljahr noch kein einziges Mal geschrieben. Was für ihn Recht untypisch war, auch von meiner Mutter war kein Brief angekommen. Da meine Eltern sich vor Jahren getrennt hatten bekam ich normalerweise haufenweise Briefe in der ersten Schulwoche.

Jetzt war schon der erste Monat vergangen seit ich zur Schule ging und wie schon erwähnt saß ich in der Bibliothek und machte meinen Hausaufgaben als George mich unterbrach, indem er sich breit grinsend neben mich setzte. „Was gibt’s zu grinsen?“, fragte ich ihn ohne von meinem Aufsatz aufzuschauen. „Angelina hilft mir bei den Hausaufgaben!“, sein Grinsen wurde noch breiter. „Schön.“, meinte ich und schrieb den letzten Satz.

„Ich brauch nun deine Hilfe.“, sagte er. „Warum das?“, fragte ich verwirrt und ließ meine Pfauenfeder in die Tasche gleiten. „Ich haben keinen blassen Schimmer wie ich mich verhalten soll.“, er wirkte gedrückt. „George sie hilft dir bei den Hausaufgaben, wie willst du dich da großherrlich verhalten? Du hörst ihr einfach zu wenn sie dir etwas erklärst und fragst nach wenn du was nicht verstehst. So einfach ist das.“, meinte ich und stand auf, da ich alles fertig hatte, wollte ich nun Lee finden und ihn ein bisschen ausquetschen.

„Aber was mach ich wenn ihr auffällt das ich gar keine Hilfe brauch?“, wollte George wissen und stand auch auf. „Wie wäre es dann mit der Wahrheit?“, antwortete ich und setzte mich in Bewegung. „Aber…aber.“, ihm viel eindeutig keine Ausrede ein warum die Wahrheit nicht schlecht wäre. „George du wirst es schon packen, okay?“, sagte ich genervt und drehte mich zu ihm um. Bedrückt nickte er und breitete kurz die Arme aus.

Ich gab ein nicht gerade typisches Mädchen Schnauben von mir und umarmte ihn schnell. „Und nun viel Glück, wir sehen uns beim Abendessen.“, damit verschwand ich endgültig aus der Bibliothek und ging Richtung Gemeinschaftsraum. Auf dem Weg dorthin begegnete ich Ron, dieser schaute mich nicht mal an. „Ron?“, fragte ich vorsichtig und blieb vor ihm stehen. Warum waren alle Weasleys nur so groß? „Was?“, fuhr er mich unfreundlich an.

Erschrocken blickte ich zu ihm auf. „Alles okay?“, fragte ich und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich versteh es nicht.“, sagte er als einziges. Verwirrt von seine Aussage fragte ich: „Was?“ „Warum bist du mit Lee zusammen und machst dich gleichzeitig an George ran?“, seine Stimme klang rau und er wirkte verletzt. Einen kleinen Moment brauchte ich bis mir klar wurde was er da gesagt hatte, und dann brach ich in schallendes Gelächter aus.

Sauer funkelte er mich an, ich versuchte mehr Luft zu bekommen und beruhigte mich langsam wieder. „Ich mach mich doch nicht an George ran. Er ist doch nur ein Freund.“ Ich wischte mir eine Lachträne aus dem Augenwinkel. „Und Lee ist nur ein Scheinfreund, damit mich Zabini in Ruhe lässt.“ „Aber warum hast du Lee genommen und nicht jemand anderen?“, fragte er und blickte auf den Boden. Mir war klar dass er mit jemand anderen sich meinte. „Als ich Lee und deinen Brüder erzählte das Zabini mich bedrängt hat, hat Lee von alleine das gemacht. Außerdem weißt du genauso gut wie ich das jemand anderer das viel ernster genommen hätte.“ Bedrückt nickte Ron und ging ohne Abschiedswort an mir vorbei. Fast war ich schon daran gewohnt Ron immer einen Korb zu geben, aber eben nur fast.

Als ich im Gemeinschaftsraum ankam war Lee nirgends zu sehen, generell war nicht viel los. Ein paar Erst- und Zweitklässler waren da und sonst nur Seamus und Dean. Vielleicht wussten die beiden ja wo Lee war. „Hey Jungs.“, begrüßte ich die beiden und setzte mich auf Seamus Stuhllehne. „Hey Selena.“, grüßte Dean. „Schon was vor Slow?“, fragte Seamus mich. „Ja, ich mach hier nur kurzen Zwischenstopp.“, meinte ich strich meine blaue weiß karierte Bluse glatt.

„Ich such Lee, habt ihr ihn gesehen?“, Seamus schüttelte den Kopf. „Ich glaub er ist mit Bell unterwegs.“, antwortete Dean. „Mit Katie Bell?“, fragte ich dümmlicher Weise, da ich keine andere Bell kannte. „Genau mit der.“ „Danke für die Hilfe Jungs.“, bedankte ich mich und ging in mein Schlafsaal. Dort nahm ich ein Stück Pergament und eine Feder um meinem Vater zu schreiben.

Hey Dad,

ich hab lange nichts von dir gehört, deine Eule ist doch meistens die Erste die an mein Fenster klopft. Ich hoffe dir geht es gut und du antwortest mir auch hoffentlich. Was gibt es neues bei dir, ist irgendwas passiert was ich noch nicht weiß?

Hab dich lieb Selena

Eigentlich wollte ich auch meiner Mom einen Brief schreiben, aber ich wusste nicht so genau ob ich das tun sollte. Normalerweise sah ich Mom zwei bis dreimal im Jahr. Was an sich auch völlig okay war, wenn ich Ferien hatte besuchte ich sie nur um meinen Bruder zu sehen. Er wohnte nämlich nicht wie ich bei unserem Vater sondern bei unserer Mutter. Mein Bruder Joey ging in Durmstang zur Schule, er war ein Jahr älter als ich. Als letztes Jahr das Trimagische Turnier stattgefunden hatte war er nicht mitgereist. Schnell nahm ich noch ein Pergament und schrieb meiner Mutter.

Hey Mom,

hast du vielleicht etwas von Joey gehört? Hoffe natürlich dass es dir gut geht, kaum zu glauben aber Dad hat mir noch kein einziges Mal geschrieben.

Selena

Die Gespräche und Briefe mit Mom waren immer sehr unterkühlt, das war schon immer so aber vielleicht wusste sie ja woran das lag. Ich schnappte mir beide Briefe, den ich wollte sie noch vor dem Abendessen in die Eulerei bringen.

Diese befand sich im Westturm, der Turm hatte kleine Fenster und von da hatte man einen ganz guten Blick über die Hogwarts Ländereien. Im Süden sah man den See und im Nordosten Hagrids Hütte und den Verbotenen Wald. Meine schwarze Eule Tom saß auf einer Stange und beobachtete mich kritisch. „Hey Junge.“, sagte ich zu ihm und kam näher und strich über seinen Kopf. Mit schnellen Bewegungen band ich ihm meine zwei Briefe ans Bein. „Bring einen zu Mom und einen zu Dad. Hast du verstanden Tom?“ Tom biss mir kurz in den Finger und flog davon.

Ich schaute ihm noch eine Weile hinterher bis ich ihn nicht mehr sehen konnte. Erst dann drehte ich mich um und stieg die Stufen hinunter und  ging zum Abendessen. Das Essen hatte schon längst begonnen und ich wurde schon von Snape im Eingang der Halle erwartet. „Miss Slow.“, sagte er kühl und schaute mich nicht gerade freundlich an. „Ja Professor?“, fragte ich höfflich und blieb stehen.

Ich sah wie Hermine und Ginny mich anschauten, anscheinend waren sie genauso verwundert wie ich. „Da Ihre Zaubertrankkünste sehr schlecht sind und da ich keine weiteren Misslungenen Experimente von Ihnen in meinem Klassenzimmer haben will. Werden Sie bei meinem besten Schüler Nachhilfe nehmen.“ Experimente? Zwar waren meine Tränke nicht das Beste und von 10 gingen gerade mal 3 in Flammen auf.

Etwas beleidigt fragte ich: „Wo und wann soll diese Nachhilfe beginnen? Und wer soll dieser Schüler sein?“ Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. „Sir.“, schob ich schnell hinterher. „Morgen Abend um 20 Uhr finden Sie sich in meinem Klassenzimmer ein. Und Ihr Lehrer wird Mister Malfoy sein, ich will keine Klagen von ihm hören dass Sie nicht mitarbeiten. Haben wir uns verstanden Miss Slow?“ „Verstanden Professor.“, gab ich zurück und sah Snape gar nicht erst nach als er wieder verschwand.

Niedergeschlagen ließ ich mich zwischen Lee und Ginny nieder. „Was los?“, fragte Lee kauend. „Snape hat mir Nachhilfe aufgedrückt, mit Malfoy.“ „Mein Beileid.“, kam es von Ginny und stand dann auf. Immer noch  niedergeschlagen tat ich mir eine große Portion Nudeln auf. Ich hatte nicht Mal die Hälfte meines Tellers gegessen da legten sich zwei große Hände auf meine Augen. „Unlustig, ich bin dafür definitiv nicht in der Stimmung.“ „Warum nicht?“, ertönte die tiefe Stimme meines Bruders hinter mir.

Verwirrt drehte ich mich und sah Joey vor mir stehen und mich angrinsen. Quietschend sprang ich auf und schlang meine Arme um ihn. „Was machst du hier?“, fragte ich und spürte wie er seine Arme um meine Mitte schlang. „Mom hat mich hier angemeldet.“, erklärte er mir. Ich wich ein Stück zurück. „Nicht dein ernst?“, fragte ich total dämlich. „Doch.“, meinte er grinsend und wuschelte mir durch meine Haare. „Hallo Joey.“, begrüße Lee meinen Bruder.

Joey ließ mich los und führte einen typischen Jungen Handschlag mit Lee aus. „Weißt du schon in welches Haus du kommst?“, fragte ich ihn und musste mich ernsthaft beherrschen nicht auf und ab zu hüpfen. „Slytherin.“, antwortete er und schaute mich fragend an. Von Lee kam das unpassende was er in dem Moment sagen konnte. „UH Slytherin, das schlimmste Haus in das du kommen konntest.“ „Warum?“, fragte mein Bruder verwirrt. „Gryffindor und Slytherin sind verfeindet.“

Mein Bruder schaute etwas gequält da er wusste in welchem Haus ich war. „Es müssen ja nicht alles Slytherins schlimm sein.“, griff ich schnell ein und hackte mich bei meinem Bruder unter. „Nenn mir einen.“, verlangte Lee von mir und zog skeptisch die Augenbraue hoch. „Joey.“, meinte ich und zeigte Lee meinen schönen dritten Finger.

 

Kapitel 4

Es war kurz vor 20 Uhr am Freitag und ich war immer noch im Gryffindorturm. Malfoy wurde mich bei Snape verpetzen das ich zu spät gekommen war, wenn ich jetzt nicht losging. Mit schnellen Schritten lief ich die Treppe hinunter, durch die Eingangshalle und warf ein Blick auf die Uhr. 20 Uhr zeigte sie an, mit noch schnelleren Schritten sprintete ich in den Kerker und lief zu Snapes Klassenzimmer ohne anzuklopfen.

Malfoy suchte schon Zutaten zusammen und wackelte durchs Klassenzimmer, ohne aufzuschauen sagte er: „Du bist zu spät.“ „Es ist doch nur eine Minuten.“, wehrte ich mich. „Zwei.“, sagte er kühl und trat zu dem Tisch auf dem alles stand. „Korinthenkacker!“, murmelte ich und ging zu ihm. „Dein Bruder ist viel netter.“, murmelte er bewusst laut genug das ich es hörte.

„Ich bin nicht mein Bruder.“, fauchte ich, da ich schon öfters mit meinem Bruder verglichen wurde. „Reg dich ab Püppchen.“ „Wenn dir Püppchen gleich den Kessel in deine vier Buchstaben stiebt grinst du ganz sicher nicht mehr so.“

Sein Grinsen erstarb sofort und er setzte sein Pokerface auf. „Wenn du nochmal zu spät kommst, erzähl ich es Snape. Jetzt setzt dich ich will noch vor der Nachtruhe fertig werden.“ Misstrauisch setzte ich mich und schaute auf das Rezept das an der Tafel stand und fing an.

Immer wieder unterbrach Malfoy meine Arbeit und erklärte irgendetwas, was mir schon bekannt war. Als er gerade erklärte das man immer genau abmessen musste, platzte ich und schrie fast: „Ach wirklich. Das weiß ich Malfoy, das hab ich in der ersten Klassen schon gewusst!“ „Warum machst du es dann nicht richtig?“, fuhr er mich an. Das reichte, was zu viel war, war zu viel. Ich sprang auf und riss dabei den Kessle um, der sich auf Malfoy ausbreitete. „Du beschießender Slytherin kannst mich mal, Malfoy.“

Damit verschwand ich aus dem Klassenzimmer und rannte durch den Kerker und hoch durch die Eingangshalle zum Turm. „Mimbulus Mimbeltonia!“, schrie ich der Fetten Dame schon aus der Ferne zu und schlüpfte dann schnell in den Gemeinschaftsraum. Hermine schaute überrascht auf, sie war vorher in ihrem Buch vertieft gewesen. „Nachhilfe schon zu Ende?“ „Ja.“, sagte ich, warum sollte ich ihr erzählen was passiert war? Sie würde mir doch eh nur eine Standpauke halten das das unreif gewesen sei.

„Da sitz ne Eule für dich.“, sagte sie bevor ich mich setzte. Überrascht schaute ich auf und erkannte die Eule als die meines Vaters. Freudig lief ich zu ihr und nahm ihr den Brief ab. Sie blieb sitzen entweder wollte sie einen Eulenkeks oder sie wartete auf meine Antwort. Schnell riss ich den Briefumschlag auf und fing an zu lesen:

Selena mein Kind,

ich konnte dir nicht schreiben und ich werde es auch nicht oft tun können. Natürlich vermisse ich dich und hoffe dir geht es gut. Aber es ist tatsächlich etwas passiert. Der dunkle Lord ist wieder zurück und hat mich wieder aufgenommen. Deswegen kann ich dir nicht oft schreiben, er würde dich als Druckmittel für mich benutzen. Halt dich lieber an deine Mutter und fahr in den Ferien zu ihr.

Ich liebe dich Dad

Meine Augen wurden beim Lesen immer größer, er machte wohl Scherze. Er ein Anhänger des dunklen Lords? Ich hatte gewusst dass er Mal ein Todesser gewesen war, aber dass er wieder ihm folgen würde hatte ich nie gedacht. Trotzdem schrieb ich ihm zurück ich nahm einfach die Rückseite seines Briefes:

Ich kann es nicht glauben was du mir das erzählst, aber wenn es dein Wunsch ist gehe ich zu Mom. Allerdings hoffe nicht dass ich dich jemals dann wieder besuche, es scheint wohl das Beste wenn du Mom von den Umständen unterrichtest und ihr auch meine ganzen Sachen zukommen lässt.

Selena

Ich gab der Eule den Brief und sie flog sofort davon, ich wollte nur noch ins Bett darum ging ich in den Mädchenschlafsaal und schlüpfte ins Bett.          

 

Als ich wieder aufwachte strahlte die Sonne mir ins Gesicht, zum Glück war heute Samstag. Ich drehte mich auf die Seite um weiter zu schlafen, dabei fiel ich aus meinem Bett und landete hart auf dem Boden. Beim Aufstehen rieb ich mir den Rücken, die Bettdecke hob ich auf und schmiss sie wieder in mein Bett.

Da ich jetzt bestimmt nicht mehr schlafen konnte ging ich mich frisch machen und schlüpfte dann in ein ärmelloses Kleid das größtenteils grau war und zwei rosa Stellen hatte. Zu dem Kleid gab es noch den passen Gürtel den ich mir noch um die Taille band. Bevor ich runter ging schlüpfte ich noch in die passenden rosa High Heels und streifte mir goldene Armreifen über. So leise wie es ging verließ ich den Schlafsaal da die anderen noch schliefen und ging zum Frühstück.

Die Halle war noch sehr leer, nur einzelne Schüler saßen an ihren Haustischen. Am Gryffindortisch saßen nur ein paar Erst- und Zweitklässler, darum setzte ich mich weit von ihnen weg. Der Lehrertisch war schon voll besetzt, wahrscheinlich würde Snape mich bald wegen gestern ansprechen. Was mir einfiele Malfoy einen ‘gefährlichen‘ Zaubertrank über zu kippen. Aber es geschah nichts, Snape schaute nicht Mal in meine Richtung. Zwar sah ich mich noch nicht in Sicherheit aber ich konnte mich entspannen. Genüsslich biss ich in ein Toast und beobachtete die anderen Schüler, bis ich merkte das ich ebenfalls beobachtet wurde.

Als ich mein Blick zu meinem Beobachter wendete sah ich irgendein Slytherin mit Pinkeln im Gesicht an. Aber meine Aufmerksamkeit wurde von den drei  Slytherin neben ihm in Anspruch genommen. Dort saß mein Bruder zwischen Malfoy und Zabini, Malfoy erzählte Joey irgendwas das ihm dazu brauchte die Augenbrauen zusammen zu ziehen. Und Zabini zum Lachen brachte, ich bekam ein Mulmiges Gefühl aber ich wurde abgelenkt als George sich direkt vor meine Nase setzte.

„Wenn beobachtest du denn Sonnenschein?“, fragte er und drehte sich um. Er sollte sich gefälligst wieder umdrehen das war ja peinlich. „Wer ist das zwischen Malfoy und Zabini?“, fragte er mich, er dachte wohl ich hatte den Jungen ausgecheckt. „Mein Bruder.“, meinte ich so gelassen wie ich konnte. Weil ich mich unwohl auf meinem Platz fühlte rutschte ich hin und her, dadurch erhaschte ich einen Blick ab und an auf meinen Bruder.

Mir fiel auf das er einen Pullover trug, obwohl es so warm war. Da konnte irgendetwas nicht stimmen, in meinem Kopf erschien das dunkle Mal. War mein Bruder ein Anhänger? „Ich komm gleich wieder.“, meinte ich zu George und stand eilig auf. „Okay.“, hörte ich ihn noch nuscheln. Mit normalen Schritten ging ich zu meinem Bruder, wie immer ignorierte ich Malfoy und Zabini. „Joey ich muss mit dir reden.“, sagte ich kühl hinter ihm und wartete das er sich umdrehte.

Überraschend schnell wandte er sich mir zu und schaute schon typisch wie ein Slytherin, distanziert und kalt. Ich ließ mir meine Erschrockenheit darüber nicht anmerken. „Unter vier Augen.“, setzte ich nach und lief aus der Halle, ich wusste dass er mir folgte. Wir gingen in einen leerstehenden Klassenraum im Erdgeschoss. „Was ist?“, fragte er mich als ich mich zu ihm umwandte. Er hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben, ich verschränkte meine Arme vor der Brust. „Wusstest du dass unser Vater wieder ein Anhänger des dunkeln Lords ist?“

Hatten eben noch Gefühle sich in seinem Gesicht befunden, so waren sie jetzt alle weg. „Woher weißt du davon?“ Typisch Slow Angewohnheit, eine Frage mit einer Gegenfrage beantworten. „Unwichtig, bist du auch einer?“ Ich löste meine Arme und stemmte sie mir rechts und links in die Seiten. „Bist du denn eine?“ Er hob eine Augenbraue und forderte mich somit heraus. „Wohl kaum, schließlich bin ich nicht die Person die bei gut 25°C mit einem Pullover rumrennt. Bist du nun einer?“

Langsam wurde es mir zu dämliche, ich musste mich zusammen reißen um nicht meinen Zauberstab zu ziehen, der in meinem Gürtel steckte. „Ist das wichtig?“, seine Miene war immer noch verschlossen, genau mit der Antwort brachte er mich fast zum Explodieren. „Weißt du was du kannst mich Mal, soll dich der dunkle Lord doch umbringen.“

Damit rauschte ich an ihm vorbei raus ins Freie, ich brauchte jetzt dringend frische Luft. In der Eingangshalle stieß ich mit Harry zusammen, dieser nahm es schweigend hin und fragte nicht nach. Ich stieß die Eingangstür auf und lief hinaus.                                                                   

Eine ganze Weile lief ich draußen herum weil ich so wütend auf Joey war, erst als es Mittag gab beschloss ich wieder rein zu gehen. Es war weit und breit keine Menschenseele zu sehen als ich in die Eingangshalle trat. Das Mittagessen blieb ruhig, keiner meiner Freunde sprach mich an. Ab und zu spürte ich einen Blick auf mir, aber jedes Mal wenn ich aufsah war der Blick verschwunden. Snape hatte mich auch noch nicht angesprochen was mich sehr wunderte, denn Malfoy hatte bestimmt gepetzt schon alleine deswegen weil er sehen wollte wie Snape mich fertig machte. Aber es kam kein Snape, vielleicht würde Snape mich in seinem Unterricht zusammenstutzen.

Als ich mit Lee die Halle verließ, hing schweigen zwischen uns, was ziemlich untypisch für Lee war er redete sonst wie ein Wasserfall. „Ich muss mit dir reden!“, mein Bruder trat vor mich und versperrte mir somit den Weg. Sein Blick huschte kurz zu Lee und dann wieder zu mir. „Ich lass euch alleine.“, murmelte Lee und verschwand dann die Treppe hoch, mein Blick folgte seinem Rücken.

„Was willst du?“, knurrte ich als ich Lee nicht mehr sah. „Reden.“, knurrte mein Bruder zurück. Mein Blick entdeckte eine kleine Gruppe Slytherins die mich und meinen Bruder anschauten, es waren Parkinson, Malfoy und Zabini. Er hatte wohl schon Freunde und schlechte noch hinzu, schoss es mir durch den Kopf. „Du willst reden, dann rede.“, meinte ich und verschränkte die Arme vor der Brust, das mir meine Haare gerade im Gesicht rumhingen ignorierte ich einfach. „Warum kannst du dich nicht einmal benehmen? Egal ob du die Person magst?“, zischte er mich an.

Da ich nicht wusste was er damit meinte zog ich einfach fragend eine Augenbraue hoch. Sein Blick huschte kurz zu der Slytherintruppe und dann wieder zu mir. „Warum hast du Malfoy mit dem Trank beschmutzt?“, seine Worte kamen undeutlich bei mir an, so sehr biss er die Zähne zusammen. „Er hat dir das erzählt?“, fragte ich perplex. „Ja, er hat es mir erzählt. Weil er nett war ist er nicht mal zu Professor Snape gegangen.“ „Malfoy und nett? Hast du nen Floh geknutscht? Kein Slytherin ist nett, sie sind auf ihren Vorteil aus und das immer. Und wenn sie dann noch ’netter‘ sein wollen steigen sie mit irgendeinem Mädchen in die Kiste zum Fick und danach lassen sie, sie fallen. Deine Freunde machen das sogar sehr gerne.“

Ich wurde langsam wütend, wie dämlich mein Bruder doch war. „Ich verbiete dir so zu reden, das sind anständige junge Männer.“, zischte er. Mir klappte fast der Mund auf, aber ich riss mich zusammen und tischte meinem Bruder das auf was noch gar nicht so lange her war. „Ach ja? Also hat mich Zabini bedrängt und befummelt weil er anständig ist. Alles klar, wenn dein Hirn wieder aus dem Urlaub zurück ist sag Bescheid.“, das hatte gesessen.

Ich hatte nicht einmal geblinzelt, da spürte ich wie mein Gesicht zur rechten Seite flog. Meine linke Wange brannte wie Feuer, mein Bruder hatte die Hand immer noch oben als ich mein Gesicht zu ihm wandte. Alle Anwesenden starrten uns an, einige mit offenem Mund, andere total unbeteiligt. So kalt, das ich mühelos Wasser zum Gefrieren bringen konnte zischte ich: „Ich hoffe der dunkle Lord bringt dich um.“

Mit diesen Worten drehte ich mich um und flüchtete aus der Halle hinaus ins Freie, ich rannte so schnell ich konnte. Keine Ahnung wo ich hinlief, aber es flossen einige Tränen über meine Wange. Die Linke schmerzte immer noch, als ich mit der Hand vorsichtig drüberfuhr war sie ganz heiß, wahrscheinlich war sie auch rot. Ich ließ mich am See nieder und zog die Knie ans Kinn, immer noch liefen mir Tränen aus den Augen. Es war einfach nicht zu fassen das mein eigener Bruder mich geschlagen hatte, so was würde und konnte ich ihm nicht verzeihen.

Lange blieb ich am See sitzen, ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen die auf meinem Schoß lagen. Es musste schon spät sein, vielleicht war die Nachtruhe schon längst angebrochen, denn es wurde immer kühler. Aber ich stand nicht auf und ging rein, ich blieb sitzen und fror lieber. Ich schaute nicht auf als sich plötzlich zwei fremde Arme um mich legten, sie waren stark und warm.

Und für einen Moment genoss ich es, aber ich schaute zu schnell auf. In der Dunkelheit konnte ich nicht viel erkennen, aber den platinblonden Schopf von Malfoy leuchtete fast schon hier draußen. „Lass mich in Ruhe.“, murmelte ich machte aber keine Anstalten seine Arme los zu werden. Er zog mich ein Stück näher, ich spürte den weichen Stoff seines Umhangs als er ihn öffnete und ihn um mich legte.

Schweigend saßen wir da und starrten auf den See, zumindest nahm ich an das er das tat, denn ich tat es. „Warum?“, fragte ich leise. „Warum, was?“, fragte er leise zurück. Es gab viele Antworten die ich haben wollte. „Warum hast du es Snape nicht gesagt? Warum bist du hier? Warum tust du das?“ „Snape muss ich nicht alles wissen. Ich hab gesehen was passiert ist in der Halle.“, kurz schwieg er. „Als du beim Abendessen nicht aufgetaucht bist, hab ich draußen nach dir gesucht. Und dich ja auch gefunden.“ „Warum?“, fragte ich erneut. „Warum ich dich gesucht habe?“, fragte er mich.

Ich nickte nur, aber ich wusste er sah oder spürte es. „Ich hab mir Sorgen gemacht. Jetzt frag nicht warum, es ist einfach so.“ Schweigen breitete sich nach seinem letzten Wort aus und ich dachte nach. Meine Augen wurden immer schwerer und ich lehnte mich unbeabsichtigt an Malfoy. Und irgendwann war ich eingeschlafen.

Als ich wieder aufwachte lag ich auf einem weißen Sofa, über mir war eine Decke ausgebreitet. Außerdem lag ein Arm um meine Taille, mein Blick fiel auf einen Backsteinkamin. Über dem Kamin hing eine Uhr, es war erst 6 Uhr. Aber komischerweise war ich nicht mehr müde, ich drehte mich um und schaute Malfoy an.

Besser gesagt sah ich den schlafenden Malfoy an, er wirkte friedlich nicht so gemeint wie sonst. Eine blonde Strähne hing ihm im Gesicht und ich konnte nicht widerstehen und strich sie ihm aus dem Gesicht. Leicht fuhr ich ihm durchs Haar, plötzlich schlug er die Augen auf und schaute mich an. „Was machst du da?“, murmelte er und nahm meine Hand in seine. Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht schoss und ich senkte denn Blick. Wie peinlich das doch war, ich schreckte auf als seine Hand über meine Wange strich. „Warum bist du so nett zu mir?“, flüsterte ich und schaute durch meine Wimpern hoch.

Sein Blick war weder böse, verschlossen oder arrogant, sein Blick war offen, weich. „Ich…ich mag dich.“, stammelte er. Seine blasse Haut bekam etwas Farben, überrascht starrte ich ihn an. „Wie meinst du das?“, ich setzte mich auf und starrte Malfoy an. „So wie ich es gesagt habe Selena, genauso meine ich das.“ Was war denn auf einmal mit der Namenssache los? „Lass mich das kurz zusammenfassen. Weil du mich magst machst du mich doof bei der Nachhilfe an, kommst mir hinterher wenn ich alleine sein will und bringst mich keine Ahnung wo hin. Du kannst mir übrigens erzählen wo wir hier sind Malfoy.“ „Draco.“, meinte er leise und starrte über mich hinweg.

„Okay, dann erzähl mir wo wir hier sind Draco.“, meinte ich und verschränkte die Arme. „Im Raum der Wünsche.“ „Hä?“ „Der Raum der Wünsche erfühlt einem die dringendsten Bedürfnisse. Und verschwindet wenn er nicht gebraucht wird und taucht dann erst wieder auf.“ „Also wenn ich jetzt ein Raum voller Schuhe bräuchte, dann würde der einfach auftauchen?“ „Ganz genau.“

Er wirbelte eine meiner Strähnen um seinen Finger und beobachtete wie das Licht darauf brach. „Ich sollte mal langsam in meinen Gemeinschaftsraum.“, meinte ich leise und entzog ihm meine Strähne und rutschte vom Sofa. Er tat es mir gleich und zusammen verließen wir den Raum der Wünsche. Als ich auf den Flur stand wusste ich gar nicht wo ich war. „In welchem Stock sind wir?“ „Im siebten Stock, ich sehe dich ja auf jeden Fall nächsten Freitag.“ „Klar, wenn du dann immer noch nett bist.“, sagte ich und wollte gehen.

Da hielt er mich am Handgelenk fest und schaute mir in die Augen. Schnell beugte er sich vor und gab mir einen Bussi auf die Wange. Dann drehte er sich um und verschwand mit großen Schritten die Treppe hinunter, langsam setzte ich mich in Bewegung und schlüpfte in den Gemeinschaftsraum.

Kapitel 5

Gelangweilt saß ich in Alte Runen und hörte Professor Babbling zu, diese erklärte uns etwas über eine Rune. Da ich Alte Runen nur belegt hatte um nicht zu Professor Trelawney und ihrem Wahrsagekurs zu müssen, war ich nicht wirklich begeistert von Alte Runen. Ganz im Gegensatz Hermine, diese saß neben mir und schrieb alles mit was Babbling sagte. Als ich vor 5 Minuten leise ein genervtes Stöhnen von mir gegeben hatte, hatte Hermine mich böse angefunkelt.

Jetzt legte ich mein Kinn auf meine Arme, die auf dem Tisch lagen. Mein Blick begegnete einem anderen, eisgraue Augen beobachteten mich. Draco hielt meinem Blick stand, ich hatte immer noch nicht begriffen warum er mich mochte. Gerade wollte ich mein Blick abwenden da schenkte er mir ein kleines Lächeln. Überrascht blinzelte ich, ohne dass ich es merkte schlich sich auch auf mein Gesicht ein Lächeln. „Lächelst du Malfoy an?“, fragte Hermine und zwang mich so den Blick von Draco zu wenden. „Nein.“, flüsterte ich und schielte kurz zu ihm rüber.

Er hatte seinen Blick abgewandt und hörte Professor Babbling zu. Es war als hätte er mich nie angesehen, er war eben der Eisprinz. Als uns Babbling entließ, räumte ich meine Sachen extra langsam ein und sagte Hermine sie sollte schon mal vorgehen. Draco war schon aus dem Klassenraum verschwunden als ich meine Sachen zusammen hatte und auch aus der Klasse ging. Überraschenderweise lehnte Draco an einer Säule und schien auf jemanden zu warten. Als er mich sah stieß er sich von der Wand ab und schlenderte auf mich zu. Ich blieb stehen wo ich war. „Hast du Lust morgen mit mir im Raum der Wünsche Hausaufgaben zu machen?“, fragte er und wartete geduldig ab.

Anstelle etwas zu sagen, nickte ich einfach. „Wir sehen uns um 15 Uhr im Raum der Wünsche.“, damit schlenderte er los. Mein Blick folgte ihm eine Weile, dann ging ich in die andere Richtung zu Geschichte.

 

Ich wusste nicht warum, aber als ich zu Zaubertränke ging freute ich mich etwas darauf. Das kam ganz sicher nicht davon das Snape der Lehrer war, aber vielleicht freute ich mich da ich mit Draco Unterricht hatte. Als ich unten im Kerker bei der Klasse ankam und mich zu Hermine gesellte, kam Umbridge den Flur entlang. „Professor Snape wird Ihnen heute keinen Unterricht geben können, darum bitte ich Sie in Ihre Gemeinschaftsräume zu gehen.“

Ein Gemurmel ging durch die Schülerschaft, ich jubelte innerlich das ich Snape nicht ertragen musstet, aber gleichzeitig würde ich Draco auch nicht sehen. „Uns werden wichtige Unterrichtsstunden fehlen.“, jammerte Hermine und folgte Umbridge mit ihrem Blick. Mich traf ein Papierkügelchen, ich fummelte es aus meinen Haaren raus, da es dort hängen geblieben war.

Schon Lust uns gleich im Raum der Wünsche zu treffen und die Hausaufgaben zu beginnen? Draco

Ich schaute auf und begegnete Dracos Blick und nickte ihm unauffällig zu. „Na komm schon Selena, bevor die Kröte wieder kommt und uns zum Nachsitzen verdonnert.“, sagte Hermine und zog mich an meinem Umhang mit sich durch den Kerker. Schweigend gingen wir in unseren Gemeinschaftsraum, während Hermine es sich kurz ins Bad verzog, suchte ich meine Hausaufgaben zusammen und verstaute sie in meiner Tasche.

Dann beeilte ich mich aus dem Turm zu kommen, da ich nicht viel Zeit hatte bis Hermine mich vermissen würde. Die Tür zum Raum der Wünsche war schon sichtbar, schnell öffnete ich sich und schlüpfte hinein. Als ich die Tür geschlossen hatte schloss ich sie noch ab, weil Draco das letztes Mal auch getan hatte.

Einmal ließ ich den Blick durch den Raum streifen er sah fast genauso aus wie letztes Mal, das Sofa und der Kamin standen genau an der gleichen Stelle. Es waren bloß noch ein großer dunkler Tisch und zwei bequem aussehende Stühle hinzugekommen. Ich entdeckte Draco vor dem Kamin stehend und in die Flammen starren. Geräuschvoll ließ ich meine Tasche auf den dunkeln Holzboden fallen, Draco zuckte zusammen und drehte sich zu mir um. „Auch schon da?“, fragte er. Die Frage war nicht bissig, eher scherzhaft. „Nicht jeder kann einfach so von seinen Freunden abhauen.“, meinte ich gedehnt und hob meine Tasche vom Boden auf und ging zum Tisch.

Draco kam mir nach und setzte sich schon hin, ich tat es ihm gleich und holte mein Buch für VgddK raus und schlug es auf der Richtigen Seite auf. „Sie macht also den gleichen Unterricht mit euch wie mit uns.“, bemerkte Draco und holte sein VgddK Buch hervor. „Ja, ich find dass sie eigentlich keinen Unterricht macht. Eher beschäftigt sie uns nur.“ „Da stimme ich dir zu. Ich find es sinnlos uns dann die Kapitel zusammenfassen lassen.“, meinte er und zog seine Feder aus der Tasche.

„Bekomm ich das Schriftlich, dass du mir zustimmst?“, fragte ich und fing selbst an. Nach zwei Minuten schob Draco mir ein Stück  Pergament zu. Überrascht schaute ich auf und las schnell, was in seiner schönen Handschrift dort stand.

Hier mit stimme ich, Draco Malfoy, Selena Slow zu das sie was Professor Umbridges Unterricht betrifft zu, dass sie Recht hat.

Gezeichnet Draco Malfoy

Grinsend packte ich das Pergament in meine Tasche und schaute ihn kurz an. „Sehr freundlich von Ihnen.“, lachte ich und wandte mich wieder meinem Aufsatz zu. Schweigend arbeiteten wir, nach einer Weile war ich fertig und packte meine VgddK Zeug in meine Tasche. Danach holte ich mein Alte Runen Buch hervor und fing die Hausaufgabe von Babbling an.

Als ich einmal aufschaute sah ich direkt in Dracos entspanntes Gesicht. Er hatte sich in seinem Stuhl zurück gelehnt und schaute mich wohl schon eine Weile an. „Bist du schon fertig?“, fragte ich misstrauisch. Lächelnd nickte er und streckte sich ein bisschen. „Das ist nicht fair, hast du auch schon Alte Runen gemacht?“ „Alles schon fertig.“

Ich wandte mich unmotiviert wieder meiner Übersetzung zu, aber ich verstand diese Runen nicht. „Warum ist das so schwierig?“, murmelte ich und starrte die Runen vor mir an. „Wo hängst du denn?“, fragte Draco direkt an meinem Ohr. Ich hatte gar nicht bemerkt dass er aufgestanden und hinter mich getreten war. „Hier.“, ich zeigte auf die Stelle und schaute zu ihm. Er nahm die Feder aus meiner Hand und schrieb einfach für mich weiter, ich saß nur da und starrte ihn mit offenem Mund an.

Ab und zu warf mir er einen kurzen Blick zu und schrieb dann weiter. Als er fertig war wandte er sich mir zu. „Was?“, fragte er und legte zwei Finger unter mein Kinn und schloss mir so den Mund. „Warum hast du das gemacht? Es hätte doch völlige gereicht wenn du mir einen Tipp gegeben hättest.“ „Ich wollte Mal nett sein. Treffen wir uns nachher trotzdem?“ „Von mir aus.“

 

Eilig lief ich hoch zum Gryffindorturm, um meine Sachen wegzubringen. Gerade kam ich um die Ecke und sah wie Lee im Eingang des Gemeinschaftraums verschwand. „Lee.“, rief ich, überrascht drehte er sich zu mir um und hielt die Fette Dame auf. „Was ist los?“, fragte er und warf einen Blick in den Gemeinschaftsraum. „Ich hab das Passwort vergessen.“, ich schlüpfte an ihm vorbei und hinter mir ging das Loch zu. „Mimbulus Mimbeltonia.“, meinte er und lief an mir vorbei.

Bildete ich mir das nur ein oder war er in letzter Zeit sehr komisch. Ich verwarf diesen Gedanken schnell und eilte in den Mädchenschlafsaal, dort warf ich meine Tasche aufs Bett. Der Umhang folgte gleich danach und ich verschwand wieder aus dem Schlafsaal. Unbemerkt verließ ich denn Gryffindorturm und lief zum Raum der Wünsche.

Wie heute Vormittag schon, war die Tür schon da. Und wie am Vormittag schlüpfte ich schnell durch die Tür und schloss ab. Draco saß auf dem Sofa und starrte auf die Uhr, hatte er mich nicht gehört? „Wie bist du immer so schnell hier? Ich hab doch den kürzeren Weg.“ Vielleicht hatte ich ihn etwas erschreckt, denn als er mich ansah war Erleichterung zu sehen. „Du brauchst immer so lange, weil du ein Mädchen bist.“

Ich setzte mich neben ihm aufs Sofa. „Ach ja wenn ich ein Junge wär dann wäre ich schneller?“ „Wenn du ein Junge wärst, würde ich mich gar nicht mit dir treffen.“, bekam ich als Antwort. Darauf sagte ich nichts und starrte lieber ins Feuer.

 

Kapitel 6

Heute war das Quidditchspiel Gryffindor gegen Slytherin, Draco und ich trafen uns regelmäßig im Raum der Wünsche um zusammen Hausaufgaben zu machen. Er gab mir freitags auch immer noch Nachhilfe in Zaubertränke, allerdings redeten wir viel mehr über uns und unsere Familien. Keiner meiner Freunde hatte davon etwas mitbekommen, auch keiner der Slytherins hatte etwas mitbekommen.

Mit meinem Bruder sprach ich immer noch nicht, ich hatte auch nicht vor je wieder mit ihm zu sprechen. Joey hatte es nicht Mal für nötig gehalten sich zu entschuldigen, Draco hatte versucht mir zu erklären dass er ein schlechtes Gewissen habe. Allerdings glaubte ich das nicht und Draco hatte schließlich aufgegeben für meinen Bruder einzutreten.

Ich saß schon beim Frühstück als Harry mit Ron am Slytherintisch vorbei kam und dort auf einmal ein Höllenlärm losbrach. Mir war selbst aufgefallen das die Slytherins mehr als ihre Schals und Hüte trugen, sie hatte an der Brust jeder ein Silbernes Abzeichen in der Form einer Krone. Im vorbei gehen hatte ich die Worte gelesen ‘Weasley ist unser King‘, anscheint hatte Ron die Worte noch nicht gelesen. Als Ron und Harry sich zu mir setzen murmelte Ron: „Ich muss wahnsinnig gewesen sein, dass ich mich darauf eingelassen habe….Wahnsinnig.“

„Red keinen Stuss.“, kam es von Harry und reichte Ron eine Auswahl an Frühstücksflocken. „du wirst das schon schaukeln. Dass man nervös ist ganz normal.“ „Mich könnt ihr vergessen.“, krächzte Ron. „Ich bin mies. Ich kann nicht mal spielen, wenn’s um mein Leben geht. Was hab ich mir bloß dabei gedacht?“ Ich nahm ein Schluck von meinem Kaffee und schaute dabei zu Ron. Harry baute ihn weiterhin auf. „Nun mach mal halblang. Denk an diesen Ball, den du letztens mit dem Fuß abgewehrt hast, selbst Fred und George meinten, das war genial.“

Ron wirkte gequält und verzog sein Gesicht. „Das war Zufall. Das hatte ich gar nicht vor – ich bin vom Besen gerutscht, als ihr nicht hingesehen habt, und als ich wieder aufsteigen wollte, hab ich aus Versehen den Quaffel weggekickt.“ HaHHhassdddwww   AaHarry wirkte geschockte fing sich aber wieder und gab zu: „Na ja, noch so ein paar Zufälle und wir haben die anderen im Sack, oder?“ Er wandte sich mir zu und ich nickte einfach nur, Hermine und Ginny kamen zu uns und wollten Ron aufbauen.

Sie wurden je unterbrochen als Luna Lovegood zu uns trat. Wie schon öfters hörte ich ihr nicht zu und sah wie Draco gerade Post von einer Eule bekam. Eigentlich war ich für Gryffindor aber er war der Sucher von Slytherin und so was wie ein Freund von mir. Darum wünschte ich ihm per Post viel Glück. Er schaute zu mir und lächelte wissend.

Wie ein Zauber zog mich sein Lächeln in einen Bann, dieser Bann wurde zerstört als Lunas Hut anfing zu brüllen. Ich bekam ihre letzten Worte noch mit. „…Ich wollte, dass er auch noch eine Schlange zerkaut, die Slytherin darstellen sollte, versteht ihr, aber dazu hatte ich keine Zeit mehr. Jedenfalls…viel Glück Ronald.“ Damit lief sie aus der Halle, ich stand auf denn es wurde Zeit sich zum Stadion zu begeben um einen guten Platz zu ergattern. „Viel Glück Ron, du wirst es schon schaffen.“, ich klopfte ihm auf die Schulter und ging dann aus der Halle.

Ron war schon manchmal so ein Weichei, mit null Selbstvertrauen. Klar es konnte nicht jeder so ein Ego wie ich haben, aber man sollte doch ein bisschen an sich selbst glauben. Meine Gedankengängen wurde unterbrochen als mich jemand in einen leeren Klassenraum nahe des Eingangsportals zog. Ich gab einen leisen Überraschungsschrei von mir, man verdeckte mir den Mund mit der Hand.

Leichte Panik machte sich in mir breit, aber sobald ich den Geruch von demjenigen roch entspannte ich mich. Es war nur Draco, sein Geruch unverwechselbar, nach Seife und Aftershave. Ich nahm seine Hand von meinem Mund und drehte mich zu ihm um. „Musstest du mich so erschrecken?“ „War keine Absicht, aber es hat niedlich geklungen als du gequietscht hast.“, er grinste mich breit an.

Er fand mein Quietschen niedlich, ich spürte wie mein Gesicht wärmer wurde. „Müsstest du nicht gerade in der Umkleide sitzen und Montague zuhören?“ „Ja eigentlich schon, aber dein kleiner Glückwunschbrief. Ich wollte mich dafür bedanken, aber wir werden euch platt machen.“, er grinste wieder breit denn ich hatte geschrieben: „Viel Glück beim Spiel nachher. Wir werden euch eh fertig machen.“ Ich entdeckte an seiner Brust ebenfalls eine silberne Krone, vorsichtig berührte ich sie. „Warum habt ihr alle so eine an der Brust?“, fragte ich und schaute von der Krone hoch in sein Gesicht.

Seine Miene wurde verschlossener, seine Stimme etwas schärfer. „Wirst du nachher sehen.“ Skeptisch nickte ich und räusperte mich leise. „Ich wünsch dir dann Mal viel Glück, du wirst es brauchen.“, ich grinste ihn frech an. „Wir machen euch fertig.“, grinste er zurück und machte sich auf den Weg zur Tür.

Ohne nachzudenken hielt ich ihn an der Hand zurück, fragend schaute er mich an. Ich trat ein Schritt näher, stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn kurz auf die Wange. „Trotzdem viel Glück.“ Damit ließ ich seine Hand los und trat aus dem leeren Klassenzimmer und machte mich auf den Weg zum Stadion.

Als ich dort ankam waren schon viele Plätze besetzt und ich schlängelte mich durch die Reihen bis ich Hermine und Ginny fand. Beide waren so aufgeregt und konnten nichts sagen, bis Ginny ihre Aufregung kurz ablegte und mich fragte: „Wo warst du eigentlich nach dem Frühstück, du hättest viel eher da sein müssen.“ „Ich wurde aufgehalten, glaubt ihr Ron packt das heute?“ „Ich hoffe, aber ich habe so ein schlechtes Gefühl wegen den Slytherins.“, mischte sich Hermine ein und starrte aufs Feld wo gerade beide Mannschaften auftraten.

Wie immer am Anfang gaben sich die beiden Kapitäne die Hände. Ich entdeckte Draco neben Crabbe und Goyle  Dann pfiff Madam Hooch das Spiel an und 14 Spieler schossen in die Luft, als die Bälle freigegeben wurden. Beide Hüter schossen zu den Torringen, Harry schraubte sich höher in die Luft als der Rest der Spieler, auch Draco tat das und flog in Kreisen um das Spielfeld. Harry musste dabei einem Klatscher ausweichen und ich hörte neben mir einen erleichterten Seufzer von Ginny.

„Und das ist Johnson – Johnson mit dem Quaffel, was für eine Spielerin ist dieses Mädchen, ich sag das schon seit Jahren, aber sie will immer noch nicht mit mir ausgehen -“, ertönte Lees Stimme durch das Stadion. „JORDAN!“, hörte ich McGonagall weniger belustigt schreien. „- nur ‘ne Spaßnachricht, Professor, ist doch ganz interessant – und sie ist unter Warrington durch, hat Montague stehen lassen, sie –autsch – hat einen Klatscher von Crabbe von hinten abgekriegt.“

Angelina wirkte einen Augenblick angeschlagen fing sich aber schnell und machte dann weiter. Aber leider fing sie sich zu spät Montague hatte sich den Quaffel gekrallt. „Montague fängt den Quaffel, Montague fliegt zurück übers Feld und – hübscher Klatscher war das jetzt von George Weasley, Klatscher an den Kopf von Montague, der lässt den Quaffel fallen, Katie Bell fängt ihn, Katie Bell aus Gryffindor gibt einen Rückpass zu Alicia Spinnet und Spinnet ist auf und davon.“, ertönte Lees Stimme und berichtete was dort passierte.

Mein Blick ging kurz zu Harry, dieser hörte kaum zu und dann huschte mein Blick zu Draco. Draco war auf einer Stelle in der Luft stehen geblieben und suchte so weiter. Lees Stimme holte meine Gedanken wieder zu den Jägern unter den beiden Suchern zurück. „- saust an Warrington vorbei, weicht einem Klatscher aus – war knapp, Alicia – und die Leute lieben das, hören wir ihnen einfach mal zu, was singen sie denn?“ Lee verstummt und der Gesang wurde lauter, so dass ich verstand was gesungen wurde. Der Gesang kam von der Slytherin-Tribüne, Pansy Parkinson dirigierte den Slytherinchor, sie stand mit dem Rücken zum Spielfeld.

„Weasley fängt doch nie ein Ding,

Schützt ja keinen einz’gen Ring,

So singen wir von Slytherin:

Weasley ist unser King.

 

Weasley ist dumm wie’n Plumpudding,

Lässt jeden Quaffel durch den Ring,

Weasley sorgt für unsern Gewinn,

Weasley ist unser King.“

Es war eindeutig das dieser Gesang nicht Fred oder George galt, Lee versuchte das Spiel so laut weiter zu kommentieren wie er konnte. „- und Alicia gibt zurück zu Angelina! Komm schon, Angelina - sieht aus, als wäre sie frei vor dem Hüter! – SIE SCHIESST –SIE – ahh.“ Der Slytherin Hüter hatten den Quaffel abgefangen und warf ihn zu Warrington, der flog im Zickzack zwischen Alicia und Katie davon. Der Gesang der Slytherin wurde wieder

lauter als Warrington den Gryffindorringen näher kam.

„Weasley ist unser King,

Weasley ist unser King,

Lässt jeden Quaffel durch den Ring.

Weasley ist unser King.“

„- und da ist Warrington mit dem Quaffel, Warrington auf dem Weg zum Tor, außer Reichweite der Klatscher, hat nur noch den Hüter vor sich -“

„Weasley fängt doch nie ein Ding,

Schützt ja keinen einz’gen Ring….“

„- das ist nun die erste Bewährungsprobe für den neuen Gryffindor-Hüter Weasley, Bruder der Treiber Fred und George und viel versprechendes neues Talent in der Mannschaft – komm schon, Ron!“, Lee versuchte seine Hoffnung nicht ganz durch dringen zu lassen, ich sah schon wie der Quaffel in einen der Ringe ging. „Tor für Slytherin!“, fast ging Lees Stimme unter in dem Gejubel und in den Buhrufen der Menge. „also steht’s zehn zu null für Slytherin – einfach Pech, Ron.“

„WEASLEY IST DUMM WIE’N PLUMPUDDING,

LÄSST JEDEN QUAFFEL DURCH DEN RING…“

„- und Gryffindor ist wieder im Ballbesitz und Katie Bell prescht übers Feld -“, Lee rief tapfer durch den ohrenbetäubenden Lärm. Ich glaube es sang gerade jeder Slytherin diese Lied, es sah für mich so aus als sangen auch die Spieler.

„WEASLEY SORGT FÜR UNSERN GEWINN,

WEASLEY IST UNSER KING

WEASLEY IST UNSER KING

WEASLEY IST UNSER KING

WEASLEY IST DUMM WIE’N PLUMPUDDING….“

„- und wieder hat ihn Warrington, der an Pucey abgibt, Pucey ist an Spinnet vorbei, nun mach schon, Angelina, du packst ihn- also doch nicht – aber hübscher Klatscher von Fred Weasley, ich meine George Weasley, ach, was soll’s einer der beiden jedenfalls, und Warrington lässt den Quaffel fallen und Katie Bell –ähm- lässt ihn auch fallen – und jetzt wieder Montague mit dem Quaffel, Slytherin- Kapitän Montague fängt den Quaffel und er fliegt davon, das Feld hoch, nun aber los, Gryffindor, lasst ihn auflaufen.“

„WEASLEY FÄNGT DOCH NIE EIN DING….“

„- und Pucey ist wieder an Alicia vorbei und auf direktem Weg zum Tor, halt ihn auf, Ron!“ Und Pucey machte ein Tor, ich schlug mir die Hand auf die Stirn, Ron war durch diese Lied noch unsicherer als schon zu vor. Wenn das so weiter ging würde uns auch der Schnatz nichts mehr nützen.

„SO SINGEN WIR VON SLYTHERIN:

WEASLEY IST UNSER KING…“

„Zwanzig zu null, das schaffen wir. LOS RON!“, schrie Hermine und ballte die Hände zu Fäusten, Ginny stieg mit in das Gebrüll ein. Ron ließ noch zwei weiter Bälle ins Tor während ich mir wünschte das Spiel ging zu Ende. Hermine und Ginny wurden von Lee übertönt. „- und Katie Bell von Gryffindor umfliegt Pucey, täuscht Montague an, hübscher Schlenker, Katie, und sie wirft zu Johnson, Angelina Johnson übernimmt den Quaffel, sie ist an Warrington vorbei, auf dem Weg zum Tor, nun mach schon Angelina – TOR FÜR GRYFFINDOR! Es steht vierzig zu zehn, vierzig zu zehn für Slytherin und Pucey hat den Quaffel…“ Mein Blick folgt Crabbs Klatscher der auf Harry abgeschossen war, gerade so duckte Harry sich von Klatscher weg. Sofort suchte Harry das Feld hektisch ab, denn er hatte vorher das Spiel unter ihm verfolgt. „- Pucey wirft zu Warrington, Warrington zu Montague, Montague zurück zu Pucey – Johnson greift ein, Johnson übernimmt den Quaffel, Johnson an Bell, das sieht gut aus – ich meine, schlecht – ein Klatscher von Goyle aus Slytherin trifft Bell und wieder ist Pucey im Ballbesitz…“ Erneut hörte man die Slytherin stärker und lauter singen.

„WEASLEY IST DUMM WIE’N PLUMPUDDING,

LÄSST JEDEN QUAFFEL DURCH DEN RING.

WEASLEY SORGT FÜR UNSERN GEWINN…“

Überplötzlich hörte Harry auf seine Kreis zu ziehen und stürzte zu den Torringen der Slytherins. Ein paar Sekunden später schoss auch Draco dorthin, denn der Schnatz umflog den Fuß einer Torstange und flitze wenige Millisekunden später auf die andere Seite der Tribüne. Durch diesen kleinen Richtungswechsel war Draco näher am Schnatz, Harry riss seinen Besen herum und kam gleich auf mit Draco.

Die beiden jagten keinem Meter über dem Boden dem Schnatz nach. Harry streckte als erstes den Arm aus, Draco tat es ihm gleich und beide griffen zu. Einen Augenblick blieben beide wie sie waren, aber dann riss Harry seinen Besen hoch und ich erblickte den Schnatz in seiner Hand. Ich jubelte mit den anderen mit und wurde von Ginny in eine halsbrecherische Umarmung gezogen, wir hüpften wie zwei Gummibälle auf und ab. „Seht Mal!“, schrie Hermine und zeigte auf Crabbe. Der feuerte einen Klatscher auf Harry ab, als Madam Hooch schon abgepfiffen hatte. 

Der Klatscher traf Harry im Rücken und er fiel vorne über. Während Madam Hooch Crabbe den Kopf gerade rückte, landete Draco in der Nähe und sprach Harry an. Auf Dracos Gesicht lag ein höhnisches Grinsen, Harry kehrte ihm den Rücken zu. Fred und George erstarrten und schauten zu Draco rüber. Keiner von uns dreien wusste was dort unten auf dem Feld gesagt wurde, aber es erschütterte mich als Harry und George auf Draco losgingen.

Fred wurde von Angelina, Alicia und Katie mit mühen festgehalten. Harry und George schlugen Draco zu Boden, mitten in der Bewegung hielten sie inne, anscheinend konnten sie sich nicht mehr bewegen. Viele Schüler hatten das Schauspiel sich angeschaut. Ich hörte nur schlecht was Madam Hooch schrie aber ich verstand nur das sie fragte was die beiden da taten.

Draco lag auf dem Boden zusammen gekrümmt da, seine Nase blutete und gab leise Laute von sich, zu mindestens bewegte er seinem Mund. Während Harry und George vom Spielfeld von Professor McGonagall geführt wurden, wurde Draco von Snape auf eine Trage verfrachtet und hoch ins Schloss gebracht. „Was sollte das?“, fragte ich geschockt und überlegte ob ich zu Draco in den Krankenflügel gehen sollte. Nicht jetzt aber später vielleicht. „Er ist so ein Schwein.“, murmelte Hermine und wir verließen die Tribüne.

Mir war im ersten Augenblick nicht klar dass sie von Draco sprach, erst als wir schon im Gemeinschaftsraum waren. Als wir uns in bequeme Stühle sinken ließen lief Angelina aufgeregt auf und ab. „Angelina, jetzt beruhigt dich, sie werden doch höchst wahrscheinlich Nachsitzen bekommen.“, meinte ich und lehnte meinen Kopf zurück. „UND WAS WENN NICHT?“, schrie sie mich an und lief weiter auf und ab. Ich nahm es ihr nicht über das sie mich angeschrien hatte, ich wusste wie aufgeregt sie war. „Verdammte Scheiße Ange, jetzt platziere deinen dürren Hinter neben mich und bleib ruhig.“, meinte ich und wartete ab.

Nur widerstrebend nahm sie Platz, sie trommelte mit dem Fuß auf dem Boden herum. Nach einer viertel Stunde kamen Harry und George wieder und erzählten was passiert war.

„Spielverbot“, sagte Angelina mit hohler Stimme später, es war schon abends. Abendessen war schon vorbei und jetzt saßen alle wie in Trauer da. „SPIELVERBOT! Kein Sucher, keine Treiber…was um Himmels Willen sollen wir jetzt tun?“ Das ganze Geschrei hatte sie aufgegeben, kurz vor dem Abendessen war sie verschwunden. Da ich diese Rede schon kannte, da sie die mir vorhin vorgehalten hatte obwohl ich dafür nichts konnte, ging ich aus dem Gemeinschaftsraum.

Eigentlich konnte ich jetzt Draco auf dem Krankenflügel besuchen, ich hatte gehört wie Pansy zu einer ihrer Freundin gesagt hatte er würde dort die Nacht bleiben. Und da um die Zeit keiner mehr im Krankenflügel war, ging ich zu ihm. Leise öffnete ich die Tür einen Spalt und lugte hinein, es war nur ein einziges Bett besetzt.

Ich konnte nicht genau sagen ob Draco wach war oder nicht, darum quetschte ich mich durch die Tür und ging auf Zehenspitzen zu Dracos Bett. Als ich am Bettende stand, drehte Draco seinen Kopf zu mir. „Was machst du hier?“, fragte er mit heiserer Stimme, er räusperte sich leise und schaute mich abwarten an. „Ich wollte schauen ob du überlebt hast. Wie geht es dir?“ „Ich lebe noch.“, sagte er kühl und wandte seinen Blick ab, erst jetzt sah ich, dass seine ganze linke Gesichtshälfte blau war.

Erschrocken holte ich Luft und setzte mich zu ihm aufs Bett. Er schaute mich nicht an als er spürte dass ich mich setzte, als ich ganz vorsichtig sein Gesicht berührte zuckte er zusammen. „Tut’s sehr weh?“ Er nahm meine Hand von seinem Gesicht weg, obwohl ich es schon nicht mehr berührte. „Ja.“, meinte er und schaute mir nicht ins Gesicht. „Ich weiß was du zu ihnen gesagt hast.“, meinte ich leise und sah wie Draco zusammen zuckte. „Und ich kann auch verstehen dass du sauer warst, weil Harry nun mal schneller war als du. Aber es war doch total idiotisch. Auch weil die Mrs. Weasley total nett ist, zwar ist ihr Mann ein bisschen schräg aber auch nett.“

„Also hasst du mich nicht?“ „Warum sollte ich dich hassen? Nur weil du verärgert warst und dir Luft gemacht hast? Und weil du dir Luft gemacht auch noch verprügelt wurdest? Nein ganz sicher nicht, da musst du noch mehr anstellen.“ „Das beruhigt mich.“, murmelte er und legte sein Kopf aufs Kissen. „Hat Madam Pomfrey nichts für dein Gesicht?“ „Sie hat so eine komische Salbe drauf geschmiert und meinte morgen müsste davon nichts mehr zu sehen sein.“

Seine Augen schlossen sich und blieben zu. „Ich sollte dich schlafen lassen.“, flüsterte ich und erhob mich leise. „Nein.“, er griff nach meiner Hand und hielt sie fest. „Bitte bleib noch.“ Er hatte die Augen wieder geöffnet und schaute mich fast flehend an. Ich nickte und setzte mich wieder zu ihm. Madam Pomfrey schaute ab und zu vorbei, Draco und ich unterhielten uns leise und irgendwann war er eingeschlafen.

Ein leichtes Lächeln lag auf meinen Lippen, er sah so anders aus wenn er schlief. Nicht so ernst und verbittert. Vorsichtig strich ich ihm das Haar aus dem Gesicht, genauso vorsichtig stand ich vom Bett auf um ihn ja nicht zu wecken. Einen kurzen Moment schaute ich ihn nur an, dann beugte ich mich zu ihm und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die linke Wange, dann drehte ich mich um und ging.

Kapitel 7

Es war Freitagabend kurz vor der Nachtruhe und ich hing mit Draco immer noch im Kerker rum. Angelina war zurzeit total verrückt, weil sie Nachfolger für Harry, Fred und George suchte. Sie hatte sogar mich und Hermine gefragt, allerdings hatten wir beide abgelehnt. Langsam fruchtete die Nachhilfe bei mir, was sowohl Snape als auch Draco freute. „Können wir bitte Schluss machen? Ich kann mich schon gar nicht mehr konzentrieren.“, bat ich und legte meinen Kopf auf den Tisch.

„Wir müssen noch fertig werden, sonst killt Snape mich. Wir hätten vorhin nicht so lange quatschen sollen.“, meinte er und zog mich in eine gerade Position. „Das ist so mies.“, meinte ich und las den nächsten Schritt nach, zu mindestens hatte ich das vor, denn die Eule meiner Mutter landete auf meinem Buch vor mir. Draco gab ein genervtes Stöhnen von sich und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.

Überrascht nahm ich den Brief der Eule ab und schaute dann fragend zu Draco. „Mach schon, lies ihn, hoffentlich werden wir danach dann auch mal fertig.“ Ich brach das Wachssiegel und nahm den Brief aus dem Umschlag und lass:

Ich glaube du hast Joey mittlerweile im Schloss gesehen. Es tut mir leid dass ich dir nicht früher auf deinen Brief geantwortet habe. Aber ich hatte einen kleinen Streit mit deinem Vater. Natürlich kannst du bei mir wohnen, ich will nicht dass dein Vater dich genauso wie Joey überredet auf die dunkle Seite zu wechseln. Hoffentlich kommst du in den Weihnachtsferien nach Hause zu mir, du kannst gerne das alte Zimmer von Joey haben.

In liebe Mom

Ich starrte auf den Brief, mein Vater hatte Joey irgendwie überzeugt dem dunkeln Lord zu folgen. „Selena? SELENA?“, fragte Draco und wischte mir eine Träne von der Wange. Mir war nicht aufgefallen das ich angefangen hatte zu weinen, erst als er mir die Träne wegwischte. „Hey, was ist denn?“ „Er…er hat…“, weiter kam ich nicht denn Draco zog mich in seine Arme und strich mir beruhigend über den Rücken. Ich krallte mich in sein Hemd und weinte, er versuchte mich zu beruhigend.

Langsam beruhigte ich mich und löste meine Hände von seinem schwarzen Hemd. Vorsichtig rückte ich etwas von ihm ab und bemerkte dass ich sein Hemd ruiniert hatte. Das tat mir total leid und ich strich über den feuchten schwarzen Stoff. „Ich hab dein Hemd ruiniert.“ „Ist nicht schlimm.“ Überrascht schaute ich zu ihm auf und fragte zögerlich nach. „Wirklich?“ „Wirklich. Was ist los?“, fragte er und strich immer noch über meinen Rücken.

Ohne groß nachzudenken reichte ich ihm den Brief zum Lesen, er nahm ihn schweigen und las. Ich rückte von ihm ab und starrte auf den Kessel. Als er fertig war schaute er mich an und sagte dann: „Ich weiß das klingt gleich gemein, aber es gibt schlimmeres.“ Immer noch starrte ich auf den Kessel bei meinen nächsten Worten. „Es klingt nicht nur gemein, es ist auch gemein.“

Ich wollte aufstehen und gehen, aber Draco war schneller und hielt mich fest. „Lass mich los.“, meinte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. „Ich würde zu gerne mit dir tauschen.“, sagte er und ließ mich nicht los. „Soll ich dich jetzt bemitleiden?“, fragte ich wütend und versuchte mich weiter aus seinem Griff zu befreien. „Ich brauche kein Mitleid, aber was ist schon ein Umzug dagegen, dass der dunkle Lord bei einem zu Hause wohnt.“, meinte Draco bitter und ließ mich los.

Er schaute auf den Boden, ich hatte seine Worte noch nicht ganz begriffen als er sagte: „Geh schon.“ Aber anstelle zu gehen, trat ich zu ihm und schlang meine Arme um ihn. „Das tut mir so leid, Draco.“, flüsterte ich. Es dauerte einen Moment bis Draco die Arme hob und die Umarmung erwiderte. „Du kannst nichts dafür.“, murmelte er.

Wir blieben eine Weile so stumm stehen, ich hörte wie die Schlossuhr Mitternacht schlug. Langsam löste Draco sich und schob mich Richtung Tür. „Geh schlafen, ich braue den Trank fertig.“ Er wandte sich dem Trank zu und wartete gar nicht meine Reaktion ab. „Ich kann das auch machen, oder hierbleiben und dir helfen.“, meinte ich. „Nein alleine bin ich viel schneller fertig, geh schlafen.“, er schaute mich nicht mal an als er das sagte.

Ich ging wieder zu ihm, er sah nicht Mal auf. Schnell drückte ich ihm ein Kuss auf die Wange und sagte: „Gute Nacht und danke.“, damit ging ich zur Tür. Bevor ich die Tür hinter mir schloss schaute ich noch mal zu Draco, der mich die ganze Zeit beobachte hatte. Leise schloss ich die Tür und lief durch den Kerker hoch zum Gryffindorturm.

Weder Filch noch Mrs. Norris sahen mich auf meinem Weg nach oben. Als ich in den Gemeinschaftsraum trat, saß Ginny auf einem Sessel am Kamin. Ich beschloss mich kurz zu ihr zu setzen, lautlos ließ ich mich neben sie nieder. Sie wandte den Kopf mir zu und schaute mich komisch an. „Ist irgendwas?“, fragte ich und strich meine Haare hinters Ohr. „Du siehst verweint aus, deine Augen sind ganz rot.“

Schnell rieb ich mir ein bisschen über die Augen. „Ich hab nicht geweint, aber ich hab den ersten Versuch vom Brauen in den Sand gesetzt und meine Augen haben dadurch total gejuckt.“ „Ach so, ich dachte schon.“ Sie wandte den Blick ab und starrte ins Feuer. „Ich geh ins Bett, gute Nacht.“, damit stand ich auf und verschwand im Schlafsaal. Als ich in meinen Pyjama schlüpfte hörte ich ein leises schnarchen.

 

Es weckte mich nicht die Sonne, sondern eine Schuleule an diesem Morgen. Müde rieb ich mir die Augen und kletterte aus dem Bett um die Eule rein zu lassen. Sie blieb auf der Fensterbank sitzen und streckte mir ihren Fuß hin, an diesem war eine kleine Pergamentrolle befestigt. Ungeschickt machte ich sie ab und rollte sie auseinander.

Hoffe die Eule hat dich nicht geweckt, doch eigentlich schon. Warte auf dich um 7 Uhr im Raum der Wünsche. Draco

Ich musste die Nachricht noch ein zweites Mal lesen um zu glauben dass sie echt war, mein Blick wanderte zu Uhr. Es war kurz nach 7, wenn ich mich jetzt vollständig fertig machte würde ich erst um 8 da sein. Wenn ich gleich losging sähe ich aus als käme ich frisch aus dem Bett, was ich ja auch kam.

Ich entschloss mich nur Zähne zu putzen und in gemütlichen Sachen zu schmeißen. Ohne groß nachzudenken schlüpfte ich in eine schwarze weite Jogginghose und zog ein grünes Top an. Dann putze ich mir die Zähne, nebenbei suchte ich leise meine schwarze Sweatjacke. Als ich fertig war und die Jacke auch übergezogen hatte verließ ich den Gryffindorturm und lief zum Raum der Wünsche.

Es war 7.18 Uhr als ich in den Raum der Wünsche trat, eigentlich dachte ich das Draco schon nicht mehr da war. Aber als ich zum Sofa trat lag Draco dort ausgestreckt und schlief. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht und ich setzte mich zu ihm. Vorsichtig um ihn ja nicht zu wecken strich ich ihm durchs Haar. Er streckte sich im Schlaf meine Hand entgegen und murmelte etwas Unverständliches.

Gerade hörte ich auf ihm durchs Haar zu streichen, damit ich mich etwas anders hinsetzen konnte. „Hör nicht auf.“, murmelte er. Überrascht schaute ich zu ihm, er hatte die Augen geöffnet. „Seit wann bist du denn wach?“, fragte ich und machte mir einen Zopf. Denn meine Locken störten mich in meinem Gesicht. „Nicht lange, aber solange das ich gemerkt hab, das du durch mein Haar fährst. Wie spät ist es?“ „Ähm 7.32 Uhr.“ Er setzte sich auf und lehnte sich an die Rückenlehne. „Seit wann bist du da?“ „7.15 ungefähr. Und wann hast du diese Eule bitte abgeschickt?“, erwiderte ich und rutschte zu ihm, da er neben sich klopfte.

„So um 6 Uhr würde ich sagen, sie hat dich doch nicht etwa geweckt oder?“ „Doch hat sie! Und das erst nach 7 Uhr.“, meine Worten wurden unterbrochen da ich gähnen musste. „Wie kommst du überhaupt darauf mich so früh zu wecken und dann selbst einzuschlafen?“, meinte ich und gähnte erneut. Draco fischte hinter mir von der Rückenlehne eine Decke und breitete sie über mir aus. Dann rutschte er mit unter die Decke, erst jetzt sah ich dass er etwas Gemütliches anhatte. „Lass mir auch noch ein Stück Decke.“, meinte er und zog etwas.

Jetzt hatte ich aber zu wenig Decke. „Hey klau mir nicht die Decke!“, beschwerte ich mich und zog sie wieder zurück. Einen Moment schaute Draco mich nachdenklich an, dann legte er einen Arm um meine Schulter und zog mich näher an sich. So hatten wir beide genügen Decke, müde lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter.

Ich musste eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen öffnete lag ich auf dem Sofa und hatte Dracos Oberkörper vor dem Gesicht. Als ich an mir runterschaute sah ich das Draco einen Arm um meine Taille gelegt und die Decke über uns gezogen hatte. Ich spürte dass ich auf seinem anderen Arm mit dem Kopf lag. Langsam schaute ich zu ihm hoch ins Gesicht, er war wach und schaute mich an. „Wie spät ist es?“

Er schaute über mich hinweg. „Kurz nach 10 Uhr. Hast du Hunger?“ „Ein bisschen, woher hast du das?“, fragte ich und setzte mich langsam auf. „Als ich vorhin was aus der Küche holen gehen wollte, traf ich eine Hauselfe und bat sie etwas vorbei zu bringen.“ Er beugte sich über mich und nahm eine Schale Erdbeeren in die Hand. Mein Blick folgte seiner Bewegung, er nahm eine und aß sie genüsslich.

Bevor ich reagieren konnte bot er mir schon eine an und fütterte mich. Mal aß er eine, mal schob er mir eine in den Mund. Mein Blick suchte nach etwas zu trinken und fand auf dem Tisch, der die letzten Male nicht dagewesen war, eine Wasserflaschen. Diese nahm ich mir und schraubte sie auf und trank einen großen Schluck. „Warum wolltest du mich heute Morgen hier haben?“, fragte ich zwischen zwei Schlucken und sah wie Draco mich beobachtete. „Ist dir schon Mal aufgefallen das wir uns nur zweimal in der Woche sehen und reden können? Ich wollte etwas mehr Zeit mit dir verbringen, ich meine die meisten Freunde reden doch öfters miteinander.“

Er machte eine kurze Pause und sah mir dann in die Augen, ich ließ die Wasserflaschen sinken. „Wir sind doch Freunde oder?“, er klang verunsichert. Ich hatte ihn noch nie unsicher gesehen oder so verletzlich. „Natürlich sind wir Freunde.“, erwiderte ich und sah wie er sich entspannte. Eine Weile schwiegen wir, es war keine Drückende Stille. „Nächste Woche ist das erste Hogsmeadewochenende gehst du hin?“, fragte ich nach einer Weile.

„Ich weiß noch nicht, Pansy will unbedingt nach Hogsmeade mit mir, aber ich hab eigentlich gar keine Lust.“ Als er Pansy erwähnte spürte ich einen Stich in der Brust, sie war seine Freundin, das war völlig okay, das versuchte ich mir zumindest einzureden. „Alles okay?“, fragte Draco mich und strich mir eine lose Strähne hinters Ohr. „Ja, ich war eben nur überrascht.“, meinte ich und rutschte unbehaglich auf dem Sofa hin und her. „Weshalb?“, fragte er und blickte mich abwartend an.

Da ich nicht mehr ruhig sitzen konnte stand ich von Sofa auf und ging ein bisschen auf Abstand. „Nichts für Ungut aber Pansy wirkt auf mich immer so abartig. Da denke ich immer du magst sie eigentlich gar nicht.“, meinte ich und lief auf und ab. Draco stand ebenfalls von Sofa auf, das bekam ich mit, was ich nicht mitbekam das er sich direkt mir in den Weg stellte. „Du denkst ganz richtig, ich mag Pansy nicht wirklich. Mein Vater meint ich solle so wenige Frauen in der Öffentlichkeit haben wie mir möglich ist. Pansy klammert sich an mich, obwohl ich ihr einen Korb geben, immer wieder.“

Als ich mich umdrehte lief ich direkt in ihn rein und er bewahrte mich davor das ich fiel. Automatisch hatte ich mich an ihm festgehalten. Erst jetzt fiel mir auf das er eine schwarze Jogginghose trug und darüber ein weißen Pullover der nicht allzu eng saß. Aber so eng saß das man seine Bauchmuskeln erahnen konnte.

Ich konnte seinen Atem riechen, er noch Erdbeeren, als ich aufschaute war sein Gesicht vielleicht eine Handbreite von meinem entfernt. „Wir haben bald Ferien fährst du nach Hause?“, lenkte ich ab und trat ein bisschen zurück. Diese Nähe zu ihm war einfach zu viel eben gewesen, beunruhigt das mein Magen gerade Tango tanzte, lief ich wieder los. „Ich werde wahrscheinlich nach Hause fahren. Wie sieht es bei dir aus fährst du zu deiner Mutter?“ „Wahrscheinlich schon. Aber du tust mir leid.“, ich drehte mich zu ihm um.

Verwirrt schaute er mich an. „Warum?“ „Mit dem dunkeln Lord unterm Weihnachtsbaum zu sitzen stelle ich mir nicht gerade angenehm vor.“ „Er ist nicht da an den Festtagen.“ „Aber danach in den Ferien oder? Ferien mit ihm möchte ich auch nicht gerne haben.“ „Wahrscheinlich gehe ich wenn er wieder da ist zu Blaise.“, er setzte sich aufs Sofa.

Ich blieb steh und schaute auf seinen Hinterkopf. „Können wir uns in den Ferien treffen?“, fragte Draco leise, überrascht blinzelte ich und begab mich auch zum Sofa. Ich hatte gar nicht erwartet das er sich mit mir in den Ferien treffen wollte, keine Ahnung warum. „Wenn du willst.“, flüsterte ich und zog meine Knie an die Brust und umschlang sie mit den Armen.

 

Kapitel 8

Am Montagmorgen kam ich nichts ahnend ich die Große Halle und setzte mich neben Lee. Dieser saß ganz allein da und spielte mit seinem Toast. Noch eine Woche Schule dann würden die Ferien beginnen, manche Lehrer gaben noch mehr auf als sonst. „Morgen, was sitzt du hier so alleine? Haben Fred und George nicht auch in der ersten Stunde Unterricht?“ „Sie sind heute Nacht gegangen.“, meinte Lee und ließ den Kopf hängen. „Wie sie sind gegangen?“

Ich sah Hermine auf uns zu kommen und wandte den Blick wieder Lee zu. „Einfach weg, ich weiß es nicht.“ „Vielleicht machen sie ja irgendwas und haben dir bloß nicht Bescheid gesagt.“ Hermine war nun bei uns und setzte sich mir gegen über. „Wer hat wen nicht Bescheid gesagt?“, fragte sie und nahm sich ein Toast. „Fred und George, Lee nicht, denn er meint die beiden waren heute Morgen nicht da. Und da meinte ich vielleicht machen die beiden ja was und er weiß es bloß nicht.“ „Nein, die beiden sind mit Ginny, Ron und Harry die Nacht gegangen.“ „Warum?“, fragte ich, dass würde auch erklären warum ich keinen von ihn heute gesehen hatte.

Hermine senkte ihr Worte: „Harry hatte wieder so einen Traum, er hat gesehen wir Mr. Weasley angegriffen wurde. Und Mr. Weasley wurde wirklich heute Nacht angegriffen, jetzt sind die im St. Mungos bei ihm.“ Einen Augenblick starrte ich sie an, ich brauchte einen Moment bis ich das alles verstanden hatte. „Wer weiß alles dass sie weg sind?“

Wenn Angelina nicht wüsste das George weg war müsste ich ihr das schnell erzählen. „Angelina weiß es, McGonagall hat einen Brief an das schwarze Brett geheftet.“ Überrascht schaute ich sie, einen Brief am schwarzen Brett? Vielleicht ein bisschen übertrieben, aber nun gut, ich nickte und wandte mich dann zu Lee. Der schaute gerade Katie Bell an die am anderen Ende des Tisches saß. „Wann erzählst du mir was da läuft?“, fragte ich ihn. „Was soll ich dir denn großherrlich erzählen? Du erzählst mir doch auch nichts mehr.“, fragte er niedergeschlagen und schaute mir dann ins Gesicht. „Was meinst du damit?“, fragte ich verwirrt.

Er antwortete nicht sondern schaute zum Slytherintisch, meinte er jetzt Joey oder Draco? „Was soll ich dir schon erzählen über Joey, wenn es da nichts gibt was ich dir erzählen könnte!?“ Lee schüttelte mit dem Kopf und stand mit wutverzerrter Miene auf. „Er färbt wohl ab.“, sagte Lee zwischen zusammen gebissenen Zähnen und lief aus der Halle. Schweigend saß Hermine neben mir und starrte mit mir zusammen Lee nach. Ich spürte wie jemand mich beobachtete, wahrscheinlich war es Draco.

 

Ich ließ Zauberkunst und Alte Runen über mich ergehen, mein Gespräch mit Lee ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Dracos Blick lag die gesamte Stunde von Babbling auf mir, Hermine hatte mich ein-, zweimal drauf aufmerksam gemacht. „Ich möchte dass ihr die Runen von Seite 59 übersetzt. Und nun packt zusammen und geht zu eurem Unterricht.“, beendete Babbling die Stunde und verschwand in ihren angrenzendem Büro.

„Sag Binns mir geht’s nicht so gut, dass ich etwas später komme.“, sagte ich zu Hermine und packte langsam meine Sachen ein. „Was ist wenn er nachfragt was du hast?“, wollte sie wissen und schulterte ihre Taschen. „Kopfschmerzen, ich geh zum Krankenflügel.“, antwortete ich und hörte wie Hermine ging.

Ich würde ganz sicher nicht zu Geschichte gehen, ich würde zum Madam Pomfrey gehen mir etwas für die Kopfschmerzen geben lassen und mich dann im Raum der Wünsche einschließen. Gerade ging ich aus der Klasse und bog links ab, statt‘s nach rechts zu Geschichte da hörte ich Draco meinen Namen von hinten Rufen. Als er zu mir aufgeholt hatte lief er rückwärts vor mir. „Wo willst du hin, musst du nicht in die andere Richtung?“ „Krankenflügel.“, gab ich als Antwort. „Warum, was fehlt dir?“, warum musste er nur so viel fragen? „Kopfschmerzen.“, murmelte ich und stieg die Treppe hinunter.

Draco lief nun neben mir. „Kannst du auch noch in ganzen Sätzen reden?“, grinste er. „Hör auf mit deinem dummen Scherzen.“, zischte ich ihn an, das kam viel schärfer raus als beabsichtig war. Aus seinem Gesicht wich jeder Spaß und er wurde ernst und verschlossen. „Tut mir Leid Draco, ich wollte dich nicht so anfahren. Aber ich hab Kopfschmerzen und Lee ist sauer auf mich…“ „Warum ist er sauer?“, unterbrach er mich und blieb vor mir stehen auf der Treppe.

Jetzt waren wir etwa gleich groß, obwohl er 1 Stufen unter mir stand. „Ich weiß nicht genau wie, aber er hat Wind von unserer Freundschaft bekommen und ist jetzt sauer weil ich es ihm nicht gesagt habe.“ Ich rieb mir über die Stirn und wünschte der Krankenflügel wäre näher. „Was machst du wenn er dich vor die Wahl stellt, er oder ich?“ „Er wird mich nicht vor die Wahl stellen.“, erwiderte ich und ging an Draco vorbei, er folgte mir.

„Aber was wäre wenn er es täte? Wahrscheinlich würdest du für ihn entscheiden, da er dein bester Freund ist.“, meinte er und vergrub seine Hände in seinem Umhang. „Ganz sicher nicht, ich würde einfach so tun als hätte er es nicht getan. Müsstest du nicht Mal langsam zum Unterricht?“ „Sprout würde das wahrscheinlich gar nicht merken wenn ich nicht auftauche.“

Wir kamen im Krankenflügel an und ich stieß die Tür auf, Madam Pomfrey war weit und breit nirgends zu sehen. „Madam Pomfrey?“, rief ich und blieb in der Tür stehen. Madam Pomfrey kam aus ihrem Zimmer und kam auf mich zu. „Was kann ich für Sie tun?“ „Ich hab so starke Kopfschmerzen, hätten Sie vielleicht etwas dagegen?“ „Warten Sie hier einen kleinen Moment.“, sie eilte zurück in ihr Zimmer.

Draco trat neben mich und ergriff das Wort: „Kommst du mit in den Raum der Wünsche?“ „Ich hatte eh vor dorthin zu gehen.“, antwortete ich und schaute ihn kurz an. Er wollte etwas sagen, aber Madam Pomfrey kam mit einer üblen riechenden Salbe wieder. „Machen Sie Ihre Haare etwas zurück.“ Sie tunkte ihren Finger in die Salbe und strich damit meine Stirn dünn ein. Als sie fertig war band ich meine Locken zu einem Zopf auf dem Kopf zusammen. „Danke Madam Pomfrey.“

Sie nickte und lief dann wieder in ihr Zimmer, Draco und ich verließen den Krankenflügel. Wir liefen schweigend hoch in den 7ten Stock, als wir vor dem Wandteppich von Barnabas dem Bekloppten ankamen lief Draco dreimal an der Wand entlang. Die Tür wurde sichtbar und er hielt sie mir auf, schnell ging ich herein, gefolgt von Draco. Dieser schloss hinter sich die Tür ab, ich ging schon Mal zum Sofa.

Bevor ich mich setzte zog ich meinen Umhang aus und ließ ihn über der Lehne liegen, dann zog ich meine Knie an die Brust. Zum Glück trug ich heute keinen Rock, sonst hätte ich das nicht tun können, Draco nahm neben mir Platz. Eine Weile schwiegen wir und schauten in die Flammen des Kamins. Meine Kopfschmerzen wurden langsam besser und ich entspannte mich immer mehr.

„Es ist doch schon komisch.“, meinte ich leise und spürte wie Draco mich anschaute. „Was meinst du genau?“ „Es interessiert später keinen mehr in welchem Haus man war, aber in der Schulzeit scheint man geradezu besessen davon zu sein. Die Mutigen verleugnen ihre Freundschaften sobald der Freund in ein anderes Haus kommt. Es können nur schwer Freundschaften zwischen zwei anderen Häusern entstehen. Merkwürdig nicht?“ „Auf was willst du hinaus?“, fragte er mich.

Ich löste meinen Blick vom Feuer und schaut ihn an, ruhig sagte ich: „Ich will unsere Freundschaft nicht verstecken. Stört es dich denn nicht wenn du mich zum Beispiel in der Bibliothek siehst und nicht mit mir reden kannst?“, ich schaute wieder in die Flammen. Draco schwieg, dachte über meine Worte nach. „Lee hat schon Recht, warum sollte er mir etwas erzählen wenn ich ihm alles verschweige?“ „Dann erzähl es ihm.“, sagte Draco leise und ich blickte zu ihm. „Meinst du das ernst?“, fragte ich und löste meine Arme von den Beinen.

„Du hast Recht, es interessiert später keinen. Und warum soll ich verheimlichen das du eine Freundin von mir bist? Ist doch egal.“ Ein leises Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und ich erwiderte es. „Du willst das wirklich durchziehen, allein zeigen dass wir befreundet sind?“, fragte ich und stand auf, denn das Mittagessen hatte schon angefangen. Ich schlüpfte wieder in meinen Umhang und wartete auf seine Antwort.

Er stand ebenfalls auf, er hatte seinen Umhang angelassen. „Klar, weißt du wie viel einfacher es für mich ist wenn ich unsere Freundschaft offen zeige? Ich muss nicht mehr hören wie Blaise erzählt das er dich noch irgendwie rumbekommt und mich fragte ob ich eine Idee habe wie.“ „Das fragt er dich?“, skeptisch hob ich eine Augenbraue und ging mit ihm zu Tür. „Ja und noch so vieles mehr.“

Zusammen verließen wir den Raum der Wünsche und liefen die Treppe hinunter. Einige Schüler liefen an uns vorbei und warfen uns komische Blicke zu. Als wir uns der Großen Halle nährten schauten schon einige Schüler zu uns und fingen an zu tuscheln. „Was machen wir jetzt?“, fragte ich und warf einen kurzen Blick zu Draco. „Am besten du verabschiedest dich wie von einem normalen Freund.“, schlug er fort. „Normal? Bist du denn normal?“, fragte ich grinsend und trat in die Große Halle. „Wir sehen uns später Selena.“, er verdrehte die Augen und bewegte sich Richtung Slytherintisch. „Das Thema vertiefen wir noch Draco.“, rief ich ihm nach und machte mich auf den Weg zum Gryffindortisch.

Hermine und Lee starrten mich an, Hermine überrascht, Lee wütend. Schweigend setzte ich mich gegenüber von Lee und Hermine, ich wartete bis einer von den beiden etwas sagte, aber sie starrten mich nur an. „Leute so zu starren ist unhöflich.“, ich nahm mir etwas vom Salat und vom Fleisch. „Was sollte das mit Malfoy eben?“, fragte Lee sauer. „Wir sind Freunde und es tut mir leid dass ich es dir nicht erzählt habe.“

Damit fing ich an zu essen, schnell warf ich einen Blick rüber zu Draco. Dieser redete gerade aufgeregt mit Pansy und Zabini. „Malfoy ist böse Selena!“, meinte Hermine. „Wie ist es überhaupt dazu gekommen das du dich mit ihm angefreundet hast, du weißt doch wie er ist.“ Lee schwieg und nickte bei Hermines Worten. „Du weißt doch gar nicht wie er ist, du glaubst es nur zu wissen. Draco ist nett, auch wenn du es nicht glaubst Hermine. Wenn man sich regelmäßig trifft lernt man einander kennen.“, verteidigte ich Draco und aß zwischendurch etwas von meinem Mittagessen.

Hermine diskutierte die ganze Zeit mit mir, wollte mich besinnen. „Gott Hermine du musst mich nicht besinnen, ich weiß was ich tue!“ „Warte nur bis das Ron, Harry, Ginny, Fred und George erfahren. Die Jungs werden dir die Hölle heiß machen!“, sie dachte wohl das wäre das beste Argument um mich zu besinnen. „Hermine es ist mir so was von egal was Ron und Harry sagen werden, Harry gehört eh nur zu meinen Bekannten. Die Zwillinge werden sich damit abfinden müssen oder es einfach sein lassen, genauso wie Ginny. Und das kannst du den 5 ruhig sagen wenn du zu ihnen fährst.“

Damit klatschte ich mein Besteck auf den Tisch und stand auf, Lee war schon vor 5 Minuten gegangen. Ich machte mich auf den Weg zu Umbridges Klassenzimmer, zwar würde der Unterricht erst in 5 Minuten beginnen, aber ich wollte nicht zu spät kommen. Als ich ankam hatte Umbridge ihre Tür schon geöffnet und wollte sie gerade schließen als ich eintrat. „Gerade noch pünktlich Miss Slow, ich wünsche das Sie nächstes Mal früher da sind.“ „Natürlich Professor.“, damit setzte ich mich auf meinen Platz in der letzten Reihe, als ob ich nächstes Mal früher kommen würde.

Umbridge ging durch die Klasse, ich holte schon mein Buch heraus. „Wo sind Mr. Weasley und Mr. Potter?“, fragte sie die ganze Klasse. Einige Schüler schauten sich fragend an, andere nickten ihrem Nachbarn wissend zu. „Weiß es niemand?“, säuselte sie mit ihrer falschen lieblichen Stimme. „Nein Professor.“, murmelte ein Teil der Klasse. Umbridge schaute einige Gryffindors an, ihr Blick blieb bei mir hängen. „Wissen Sie auch nichts Miss Slow?“, fragte sie erneut mit ihrer falschen Stimme. „Nein Professor.“, sagte ich laut und schaute ihr direkt in die Augen. „Wirklich nicht?“, sie schaute mich misstrauisch an. „Wirklich, Professor.“

Einige Schüler hatten sich zu mir umgedreht und schauten mich neugierig an. „Wissen Sie denn wenigstens wo Miss Granger steckt?“, sie sagte es mit süßer Stimme, funkelte mich aber böse an. „Auch das weiß ich nicht Professor.“ Lavender Browns Hand schoss in die Höhe, Umbridge nahm den Blick nicht von mir. „Miss Brown?“, nahm sie Lavender dran. „Ich habe eben noch mit Hermine gesprochen, es geht ihr nicht so gut. Sie ist zu Madam Pomfrey in den Krankenflügel gegangen.“ Umbridge löste ihren Blick und schaute Lavender an. „Nun gut, Zauberstäbe weg und Bücher aufgeschlagen auf Seite 85.“ Damit schlug ich mein Buch auf und fing an zu lesen.

 

Es war Donnerstagabend und ich saß in der Bibliothek um die Hausaufgaben in Alte Runen zu beenden. Morgen würde ich bei McGonagall in den Kamin steigen und per Flohnetz zu meiner Mutter reisen. Ich wurde von meinen Gedanken abgelenkt als Draco sich zu mir an den Tisch setzte. „Warum machst du noch Hausaufgaben, dass kannst du doch in den Ferien tun!?“ „Ich hatte aber nicht vor meine wertvollen Ferien mit Hausaufgaben zu verschwenden.“

Schnell schrieb ich die letzte Rune auf und schaute auf. „Wie du meinst, was machst du Silvester?“ Langsam suchte ich mein Zeug zusammen und stopfte es in meine Tasche. „Keine Ahnung, hab bis jetzt noch nichts vor. Warum fragst du?“ Blaise kam zu uns an den Tisch, ich hatte in den paar Tagen gelernt das Blaise gar nicht so schlecht war, wenn er aufhörte einen anzubaggern. „Hast du sie schon gefragt Dray?“, Blaise setzte sich neben Draco und spielte mit einem Faden meiner Tasche. „Ich bin gerade dabei.“, knurrte Draco und funkelte seinen besten Freund an.

„Was wolltest du mich fragen?“, fragte ich und zog Blaise meine Tasche weg. „Nun ja Blaise hatte die Idee, falls du noch nichts vorhast, dich zu fragen ob du mit uns Silvester verbringen willst.“ „Bei wem würden wir denn feiern?“, fragte ich misstrauisch. „Ja das wäre so das Problem, bei mir ginge es nicht und bei Blaise Mom sind lauter Erwachsende die sich betrinken wollen, darunter sogar deine Mom.“ „Also bräuchtet ihr auch noch ein zu Hause wo ihr feiern könnt?“

„Nicht zwangsläufig, Crabbe oder Goyle wurden uns auch ein Haus verschaffen, aber ich muss zugeben ich hab auf keinen der beiden Lust.“ „Ich kann meine Mom ja gerne fragen und dir dann Bescheid sagen Draco.“, meinte ich und sah wie Hermine uns drei anstarrte. „Also willst du mit uns Silvester verbringen?“ „Nein weißte ich frag meine Mom für zwei Jungs ob die da feiern dürfen und gehe dann selbst weg, ganz sicher nicht.“, ich grinste ihn an. „Sehen wir uns Morgen noch bevor ich per Flohnetz nach Hause reise?“, fragte Draco mich. „Okay da ich für euch gerade Luft bin verschwinde ich.“, sagte Blaise und stand auf.

„Hey Luft du kannst Draco gleich mitnehmen, ich muss eh gleich zu Hermine. Und klar sehen wir uns Morgen noch.“, wandte ich meinen letzten Satz an Draco und stand auf. Er tat es mir gleich und zusammen mit Blaise verließen wir die Bibliothek, an der Treppe angekommen umarmte ich Draco noch flüchtig und winkte Blaise im Gehen zu. Denn unsere Wege trennten sich hier, ich musste nach oben und die beiden nach unten.

 

Als ich am nächsten Morgen zum Frühstück in die Halle ging waren nur wenige Schüler da, die meisten packten ihre Sachen oder schliefen. „Guten Morgen Sonnenschein.“, begrüßte mich Blaise. Der hatte sich nämlich vom Slytherintisch erhoben und war zu mir an den Gryffindortisch gekommen.

„Was ist los, das du mich schon am frühen Morgen nervst?“, ich nahm einen Schluck Kaffee um wach zu werden. „Ich war schneller als du.“, meinte er und fischte sich einen Toast vom Tisch. „Wobei schneller?“, wollte ich wissen und nahm mir Müsli. „Ich hab gestern mit deiner Mutter gesprochen, sie war ganz schön überrascht als mein Kopf im Feuer aufgetaucht ist. Aber ich hab sie gefragt wegen Silvester und sie hat zugestimmt das wir da feiern dürfen und mir für meine Mutter zugesagt.“ „Schön Blaise, wo ist Draco?“, fragte ich und schob mir den Löffel in den Mund. „Ich würde sagen ich steh hinter dir.“, ertönte Dracos Stimme hinter mir, erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich um.

Draco stand vor mir ganz in schwarz, schwarze Jeans und schwarzes Pullover. „Willst du dass ich Tod umfalle?“, meinte ich bissig und drehte mich wieder um. „Wirst du schon nicht, du sitzt ja.“ „Hahaha. Sehr lustig Draco.“ Er ließ sich neben mir nieder und drängelte damit Blaise beiseite. Dieser rutschte nicht gerade bereitwillig ein Stück zur Seite, Draco nahm sich ein Toast. „Wann verschwindest du nachher?“, fragte er mich und biss dann in sein trockenes Toast. „Gleich nach dem Frühstück. McGonagall meinte, es wollen mehrere Schüler per Flohnetz nach Hause nicht nur ich.“ „Das gleiche hat Snape auch zu mir gesagt.“, meinte Draco und machte seine Hände an eine Servierte sauber.

Satt schob ich meine Müslischale von mir und stand auf. „So mein Lieben ich bin dann Mal weg, wir sehen uns ja Silvester bei mir.“, verkündete ich und wollte schon los, da hielt Draco mich auf. „Ich begleite dich noch.“, überrascht nickte ich und ging mit ihm dann hinaus. „Musst du deine Sachen noch holen?“, fragte er. „Natürlich, am besten du wartest vorm Raum der Wünsche auf mich.“

Er nickte und blieb im 7ten Stock vorm Raum der Wünsche stehen, ich lief weiter zum Gryffindorturm. Hermine schlüpfte gerade aus dem Gemeinschaftsraum als ich rein wollte. „Ich wünsche dir schöne Ferien.“, sagte ich im vorbei gehen. „Ich dir auch.“, erwiderte sie und lief an mir vorbei. Schnell ging ich in den Mädchenschlafsaal und holte meinen Koffer, dann beeilte ich mich wieder hinaus zu kommen. Meinen Koffer hinter mir herziehend kam ich wieder bei Draco an, jetzt mussten wir hinunter zu McGonagalls Büro.

Schweigend liefen wir neben einander her, die Stille war nicht drückend aber Draco unterbrach sie: „Du schreibst mir oder?“ „Wenn ich auch eine Antwort bekomme.“, ich grinste ihn frech an und blieb vor McGonagalls Büro stehen. „Natürlich antworte ich dir. Umarmst du mich noch?“ Er wirkte bei seiner Frage schüchtern und verunsichert, ich ließ meinen Koffer stehen und trat auf ihn zu. Ohne lange zu zögern legte ich meine Arme um seine Mitte, er zog mich fester an seine Brust. „Ich wünsche dir schon Mal schöne Weihnachten.“, sagte ich leise an seiner Brust und schaute zu ihm auf. „Ich dir auch.“, damit lösten wir uns voneinander und ich klopfte bei McGonagall an die Tür.

Sie öffnete schnell, als hätte sie hinter der Tür gestanden. „Kommen Sie.“, forderte sie mich auf. Ich nahm meinen Koffer und winkte Draco zu. „Wir sehen uns Silvester.“, winkte Draco zurück, drehte sich dann um und verschwand den Gang entlang. McGonagall tippte mit ihrem Fuß auf dem Boden herum, schnell trat ich ins Büro. „Sie wissen wie das Flohnetz funktioniert.“, herrschte sie mich an.

Bestätigend nickte ich und trat zu ihrem Kamin, ich nahm eine Hand Flohpulver. Schmiss sie ins Feuer und nannte die Adresse meiner Mom, dann trat ich mit Koffer in die grünen Flammen.

Hustend kam ich bei meiner Mutter an, ich trat immer noch hustend aus dem Kamin und ließ mein Koffer im Flur stehen. Bevor ich mich auf die Suche nach meiner Mutter machen würde, klopfte ich erst Mal den Dreck von meiner Jeans und von meinem Pullover. Mit klackernden Schritten ging ich durch den dunklen Flur und ging zuerst in das Wohnzimmer.

Mom hatte es anscheinend etwas um dekoriert, denn aus den weißen Sofas waren nun schwarze geworden. Die Wände waren in der Farbe von Kaffee gestrichen nur der Glastisch und die Lampen waren gleichgeblieben. Auch die Regale waren dunkel, fast schwarz oder gar schwarz, der Teppich war auch nicht mehr da, jetzt war unter meinen Füßen dunkles Holz. Da Mom nicht hier war ging ich in die Küche, die war zum Glück gleich geblieben, weiße Kacheln an den Wänden und der Fußboden mit schwarzen Fliesen ausgelegt.

In der Küche traf ich auf die Hauselfe meiner Mutter. „Weißt du wo meine Mutter ist?“ Erschrocken ließ die Elfe ihren Kochlöffel fallen, als er auf den Boden traf spritze etwas Flüssigkeit von ihm. Mich traf zum Glück kein einziger Tropfen, den ich war einen Schritt zurück gewichen. „Herrin hat sich hingelegt.“, nervös fing die Elfe an den Boden aufzuwischen. Ohne ihr weiter Beachtung zu schenken ging ich aus der Küche und den Flur entlang.

„Locomotor Koffer.“, murmelte ich und mein Koffer flog ein Stück in die Höhe und vor mir weg. So musste ich das schwere Teil nicht tragen als ich die Treppe hochging. Den Koffer ließ ich am Treppenabsatz zurück, auch hier oben war der Flur dunkel. Ich ging nach links und auf die Tür meiner Mutter zu. Vorsichtig klopfte ich und ging dann hinein, meine Mutter stand an ihrem Fenster und schaute hinaus.

Nur selten war ich in ihrem Schlafzimmer gewesen, da ich nie wirklich gerne hier war. „Ich bin da.“, sagte ich und erschrocken wirbelte meine Mutter zu mir rum. „Dich hatte ich noch gar nicht erwartet, aber ich bin froh das zu da bist.“ Sie lächelte mich an, wenn ich hier war gab es keine großen Gesten der Zärtlichkeit. Da ich ihr nicht antwortete fuhr sie fort. „Ich habe schon dein Zimmer hergerichtet. Du hast jetzt das Zimmer deines Bruders.“

Wenn ich sie immer besucht hatte, hatte ich einfach bei Joey geschlafen da er dann auch immer da war. „Warum?“, wollte ich wissen, da ich mir schon vorstellen konnte dass sie alles nach ihren Geschmack eingerichtet hatte. „Ich lebe nicht gerne mit Todessern in einem Haus. Du weißt ja wo du dein Zimmer findest.“ Sie wandte sich wieder zum Fenster um, kopfschüttelnd verließ ich das Zimmer und ging durch den Flur.

An der Treppe nahm ich meinen Koffer und ging nach rechts, dann bog ich wieder nach links und stand vor der Tür. Ich atmete nochmal tief durch bevor ich den Türknauf ergriff und die Tür öffnete. Langsam trat ich ins Zimmer und musste feststellen dass es gar nicht so schrecklich war. Sie hatte die drei dunkelgrünen Wände gelassen, auch die eine schwarze. Eigentlich hatte sie nicht viel verändert, mein Vater musste meine Sachen vorbeigebracht haben und Joey seine mitgenommen.

Denn mein aus Metall bestehendes Himmelbett stand rechts neben der Tür an der Wand, mein Schreibtisch war auf der anderen Seite der Tür. Meine Regale mit meiner Büchern und meinem Schnickschnack standen feinsäuberlich neben dem Schreibtisch aufgereiht. Als ich zum Schreibtisch trat lagen da meine Fotos die an meiner Zimmertür geklebt hatten. Wie es aussah waren alle meiner Sachen da außer meinem Kleiderschrank und meine Kleidung.

Darum zog ich meinen Zauberstab und sagte: „Accio grünes Sommerkleid.“ Wartend stand ich in der Mitte des Zimmers, ich hörte ein Bum von meiner linken Seite. Ich wandte mich dem Geräusch zu und entdeckte zwischen den Regalen eine Tür. Vorsichtig nährte ich mich ihr und öffnete sie mein Blick fiel auf meine Klamotten die feinsäuberlich an den Stangen hingen. Das hatte ich total vergessen, das Joey einen begehbaren Kleiderschrank hatte.

Jetzt fiel mir auch wieder ein dass ich dann auch ein eigenes Badezimmer hatte, das direkt mit meinem Zimmer verbunden war. Die Tür zum Kleiderschrank ließ ich offen ich würde jetzt erst mal etwas die Möbel verrücken. Der Schreibtisch ans Fenster, mein Bett drehte ich nur und rückte es etwas zum Fenster so konnte ich von beiden Seiten ins Bett. Ein paar Regale kamen an die Stelle wo eben das Bett noch gestanden hatte, auch ein paar kamen zum Schreibtisch.

Auf die linke Seite von der Tür war jetzt die ganze Wand frei bis zum Kleiderschrank, dieses Stück blieb auch frei aber weiter hinten stellte ich meine Kommode hin. Da ich jetzt fertig war, begann ich meinen Koffer auszupacken. Als ich damit fertig war wusste ich nicht was ich machen sollte und entschied erst mal das ich mich aufs Bett zulegen.

Keine fünf Minuten später klopfte meine Mutter an die Tür, sie wollte wissen ob ich etwas essen wollte. „Nicht wirklich. Aber du kannst ruhig essen, du musst nicht auf mich warten.“ Ich dachte sie war gegangen, darum schloss ich die Augen. „Seit wann bist du mit Blaise Zabini und Draco Malfoy befreundet?“, den letzten Namen sprach sie wie eine Beleidigung aus.

Überrascht setzte ich mich im Bett auf und schaute sie an, sie stand im Türrahmen und verschränkte die Hände. „Schon eine Weile.“, meinte ich und verengte meine Augen. „Ich hoffe du weißt was du tust.“ „Natürlich weiß ich das.“, meinte ich leicht erzürnt. „Gut.“, damit verließ sie aus mein Zimmer, dabei ließ sie die Zimmertür offen stehen. Manchmal, eigentlich immer, verstand ich meine Mutter nicht.

Wütend stand ich auf und lief in meinen Kleiderschrank, ich wollte raus hier im Haus würde ich vorerst keine Ruhe finden. Nach einer Weile fand ich meine dick gefütterte Lederjacke, schnell zog ich sie an. Während ich einen dicken schwarzen Schal um meinen Hals wickelte schlüpfte ich in meine Stiefel mit 3 cm Absatz. Leise ging ich aus meinem Zimmer und verschloss meine Tür mit dem Zauber Colloportus, dann ging ich die Treppe hinunter und durch die Haustür nach draußen.

Kalte Luft wehte mir ins Gesicht, ich zog meinen Schal enger um meine Hals. Eine Weile ging ich durch den Schnee ohne besonderes Ziel, was wohl mein Vater gerade machte? Mein Blick war gesenkt als ich niesen musste. „Gesundheit.“, ertönte eine Stimme vor mir. Überrascht blickte ich auf und entdeckte keine 4 Meter von mir entfernt einen Jungen. Dieser hatte mittelbraune Haare, die ihm vom Kopf in allen Richtungen abstanden. „Danke.“ „Ich bin Kay.“ „Selena.“, stellte ich mich vor.

Kay stand jetzt neben mir, jetzt konnte ich erkennen dass er blaue Augen hatte. „Ich hab dich hier noch nie gesehen, bist du neu hier?“, fragte Kay mich. War er ein Zauberer oder ein Muggel? „Ich bin erst vor kurzen zu meiner Mutter gezogen. Aber dich hab ich hier auch noch nie gesehen.“, antwortete ich und vergrub meine Hände in den Taschen meiner Jacke. „Ich geh nicht so gern raus, da weiß man nie was passiert.“

War das jetzt ein Hinweis dass es kein Muggel war? Ich beschloss Nägeln mit Köpfen zu machen und fragte ihn: „Auf welche Schule gehst du?“ „Meine Eltern unterrichten mich zu Hause.“ Ich wusste nicht ob das bei Muggeln auch ging. „Wie ist das mit Prüfungen? Machst du die auch zu Hause?“ „Nein, meine Eltern schicken mich nach den Ferien auf eine der besten Schulen die sie kennen.“

Gerade setzte ich zum Reden an, da tauchte die Hauselfe meiner Mutter neben mir auf. „Herrin wollen dass Sie nach Hause kommen. Mr. Morosen.“ Sie nickte Kay leicht zu und wartete auf meine Antwort. „Richte meiner Mutter aus, dass ich gleich komme.“ Die Hauselfe nickte und verschwand wieder mit einem lauten Knall.

„Du bist die Tochter von Sue Slow?“, fragte Kay mich und ich wandte mich ihm zu. „Sieht ganz so aus.“ „Warum hast du nicht gesagt dass du eine Hexe bist?“ „Woher sollte ich wissen dass du kein Muggel bist?“, meinte ich. „Wohl war.“ „Ich muss los, vielleicht sieht man sich ja nochmals.“ Damit drehe ich mich um und ging mit schnellen Schritten nach Hause.

Kapitel 9

Es war der 31 Dezember und ich war gerade dabei mich fertig zu machen. Weihnachten war weder behaglich noch liebevoll an mir vorbei gezogen, ich hatte von meiner Mutter ein paar Bücher bekommen. Mein Vater hatte mir per Eule ein Bild von sich und Joey zukommen lassen.

Das Bild lag mit dem Gesichtern nach unten auf meinem Schreibtisch. Meine Mutter war vor 5 Minuten gegangen, Draco musste jeden Augenblick kommen. Schnell schlüpfte ich in meine schwarzen Stiefelletten die 10cm Absatz hatten, ich trug ein grünes Kleid das mir bis zur Hälfte meines Oberschenkels ging. Das Kleid war ärmellos und betonte meine Figur. Noch einmal schaute ich in den Spiegel um zu checken ob meine Haare saßen.

Plötzlich hörte ich ein Husten von unten, ich eilte aus meinem Zimmer, den Flur entlang und die Treppe hinunter. Draco kletterte aus dem Kamin und klopfte sich Dreck von der Jacke. Kichernd da er etwas Staub auf der Wange hatte, lehnte ich an die Wand zwischen Wohnzimmer und Esszimmer. Ich wartete bis Draco fertig war und zu mir schaute, er hatte immer noch Staub auf der Wange.

Er wollte mich zur Begrüßung umarmen aber ich wich ihm aus und wischte ihm erst mal den Staub von der Wange. Dann erst ließ ich mich herab ihn zu umarmen. „Danke.“, meinte er und ließ mich wieder los, er zog seine Jacke aus. „Kein Problem.“, erwiderte ich und nahm ihm die Jacke ab und hing sie an die Garderobe. „Ist deine Mutter schon weg?“, wollte er wissen und musterte mich im Dunklen. „Vor  5 Minuten aufgebrochen und vor morgen Mittag ist sie, denke ich nicht wieder da. Wann musst du morgen wieder zu Hause sein?“, erklärte ich und schaute mir seinen kleinen Koffer an.

Draco wurde nämlich bei mir übernachten, da seine eigenen Eltern auch nicht zu Hause waren und sie ihn nicht unbedingt alleine mit dem dunklen Lord die Nacht lassen wollten. „Ich soll zum Abendessen schon wieder da sein.“, meinte er gelassen und trat etwas zur Seite. „Wann kommt Blaise?“ „Er wollte los, wenn meine Mutter bei ihnen angekommen ist. Willst du deine Sachen vielleicht hoch in mein Zimmer bringen?“ „Klar, ist vielleicht besser wenn es hier nicht im Weg rumsteht.“ „Dann komm mit.“, winkte ich ihm zu und ging die Treppe hoch, er folgte mir.

Im meinem Zimmer angelangt ließ er seinen Koffer an der Tür stehen und schaute sich etwas um. Dabei kam er an meinem Schreibtisch vorbei und schaute auf das verkehrt herumliegende Bild, er sagte aber nichts. Ich beobachtete ihn schweigend als ich hörte wie ein Husten von unten kam. „Ich glaub Blaise ist da.“, meinte ich und ging schon mal runter.

Blaise hatte seinen Mantel schon ausgezogen und klopfte sich Dreck von der Hose. „Hallihallo.“, meinte ich und blieb vor der letzten Stufe stehen, Draco lief in mich hinein und schlang mir seinen Arm um die Mitte. Da ich drohte umzufallen, Dracos Arm verhinderte das ich fiel. „Auch Mal da Zabini.“, grinste Draco und ließ mich los.

Innerlich bedauerte ich das, ließ mir aber nichts anmerken. Während Draco Blaise begrüßte ging ich ins Wohnzimmer und wartete bis die beiden nachkamen. Ich ließ mich vor dem Kamin auf dem Sofa nieder und starrte etwas ins Feuer. Als die beiden Jungs reinkamen lachten sie und setzten sich zu mir, als wären sie schon tausendmal hier gewesen. „Über was lacht ihr?“, fragte ich und rutschte etwas von Draco weg.

Dieser bekam das entweder nicht mit oder ignorierte das und machte es sich auf dem Sofa bequem. „Blaise hat mir von dem kleinen Unfall seiner Mutter erzählt.“, antwortete Draco mir. „Was für’n Unfall?“ „Meine Mutter war an Weihnachten total voll, hatte ne Menge Feuerwhiskey getrunken. Und als sie mir mein Geschenk geben wollte ist sie in den Baum gelaufen. Sie hatte noch Tage später Nadeln überall.“, Blaise grinste die ganze Zeit bei der Erzählung.

Ich kannte Blaise seine Mutter, sie war wie eine peinliche Freundin, würde ich sagen. Immer total daneben aber gegen Verwandtschaft konnte man ja nichts. Trotzdem beneidete ich Blaise nicht gerade um seine Mutter, er wahrscheinlich mich auch nicht um meine. „Müttern sind schon komisch. Wollt ihr was essen?“, meinte ich und stand auf. „Logo ich verhungere.“, kam es von Blaise. „Du wirst später auch Mal Mutter sein.“, kam es von Draco.

Ohne auf Dracos Worte einzugehen ging ich in die Küche und holte die Schnittchen die heute Mittag die Hauselfe gemacht hatte. Voll beladen kam ich wieder ins Wohnzimmer und stellte die Schnittchen auf den Tisch, gierig stürzte sich Blaise drauf. „Ich werde nie so eine Mutter.“, erwiderte ich endlich etwas auf Dracos Worte. „Was lässt dich diese Meinung haben?“, wollte dieser wissen und nahm sich auch etwas. „Weil ich keine Kinder haben werde.“, ich nahm mir nun auch endlich was.

Nebenbei ließ ich drei Gläser erscheinen und dazu etwas Feuerwhiskey und Butterbier. Wir drei unterhielten uns über die Schule, was wir in unserer Freizeit taten, wenn wir sie denn hatten. Jeder erzählte kleine Geschichten über seine Familie, etwas komisches was wir erlebt hatten und ohne zu merken, so dass wir fast das neue Jahr verpassten, verging die Zeit.

Bis mein Blick auf die Uhr viel, überrascht schaute ich noch Mal genauer hin. „Leute es ist kurz vor 12, wir sollten uns unsere Jacken überwerfen und nach draußen gehen.“, meinte ich und stand schon auf, die beiden Jungs taten es mir gleich. Während ich noch schnell drei Sektgläser und Sekt holte, schlupften Draco und Blaise schon in ihre Jacken.

Als ich wieder zu den beiden stieß schnappte sich Blaise das Feuerwerk und Draco hielt mir meine Jacke entgegen. Ich tauschte mit Draco meine Jacke und er bekam die Gläser in die Hand. Zusammen gingen wir hinaus in den Schnee, kalter Wind fegte mir um die Beine und ich fing an zu zittern. „Kalt?“, fragte Draco grinsend und musterte meine nur in einer hautfarbenden Strumpfhose steckenden Beine. „Nur kleines bisschen.“, kam es von mir zähneklappernd.

Blaise war schon drei Schritte vor uns als ich rief: „Lauf nicht so weit es ist kalt, ich will dann gleich wieder ins Warme!“ Blaise drehte sich um und kam zu uns, Draco öffnete die Sektflasche gekonnt und ich hielt ihm die Gläser hin. Schnell waren sie vollgegossen und ich reichte eins Blaise, Draco nahm sich seins selbst aus meiner Hand. Espenlaub war im Gegensatz zu mir gar nichts so sehr zitterte ich, lächelnd legte Draco einen Arm um meine Schulter und zog mich zu sich.

Seine Nähe spendete nicht gerade viel Wärme aber immerhin etwas. „Noch zehn, neun, acht.“, Blaise zählte runter und Dray und ich machten mit. „sechs, fünf, vier.“ Ich spürte Dracos Arm stärker um mich. „drei, zwei, eins. Frohes Neues.“ Wir stießen zusammen an und als das erste Feuerwerk hochging, ganz in der Nähe zuckte ich zusammen.

Blaise hüpfte einige Meter von uns weg und zündete das Feuerwerk an, vom Alkohol benebelt bemerkte ich nicht das Draco beiden Arme um mich gelegt hatte. Sein Gesicht war meinem sehr viel näher als gedacht als ich meine Kopf zu ihm drehte. „Frohes Neues.“, murmelte er und als die nächste Rakete hochging zuckte ich zusammen und streifte mit meinen Lippen seine.

Statt von mir zurück zu weichen und woanders hinzuschauen, legte Draco seinen Lippen auf meine und küsste mich. Überrascht weiteten sich meine Augen, aber ich erwiderte den Kuss. Er dauerte nicht lange, als er sich von mir gelöst hatte schauten wir beide zu Blaise der immer noch mit dem Feuerwerk beschäftigt war. Bevor einer von uns etwas sagen konnte, nieste ich. „Gesundheit, ich glaube wir sollten wieder reingehen.“

Ich nickte und hörte wie Blaise schrie wir sollten uns ducken. Verwirrt schaute ich in seine Richtung und sah auf mich eine Rakete zufliegen. Ich konnte nicht reagieren, aber Draco konnte es. Er zog mich aus der Schusslinie und zusammen landeten wir im Schnee, wenn mir noch nicht kalt gewesen war so war es jetzt auf jedenfall der Fall. „Bei Merlins Bart ich dachte die Rakete trifft einen von euch.“, rannte Blaise zu uns, er half mir mich wieder hinzustellen.

Denn Draco stand schon wieder und klopfte sich den Schnee ab. Erneut kam ein Niesen von mir, meine Strumpfhose war durchnässte und der Rock vom Kleid war auch nass. „Rein mit uns.“, scheuchte Blaise uns wieder zum Haus zurück. Als wir wieder drinnen waren zog ich fröstelnd meine Jacke aus. Blaise wusste das Draco bei mir schlafen würde, aber mit seinen nächsten Worten hatte ich noch nicht gerechnet. „Ich hau dann Mal ab, bin ziemlich müde und ihr sicherlich auch.“

Überraschte blickte ich ihn an, er winkte noch mal und dann verschwand er in den grünen Flammen des Kamins. „Ich glaube wir sollten uns was Warmes anziehen.“ Ich nickte auf Dracos Worte hin und lief mit ihm die Treppe hoch, als wir in meinem Zimmer waren ging ich sofort in den Kleiderschrank und suchte meine Jogginghose und ein Top raus über dem konnte ich einfach eine Jacke anziehen.

Es gab nur ein kleines Problem, mein Kleid, ich bekam es alleine nicht auf. Beim Anziehen hatte meine Mutter es zugemacht. Leise da ich meine Schuhe schon ausgezogen hatte ging ich zu Draco, der kniete mit dem Rücken zu mir vor seinem Koffer. Er hatte nur eine schwarze Jogginghose an sonst nichts. „Ich glaub ich bräuchte Mal deine Hilfe.“, meinte ich und erschrocken stand Draco auf und wirbelte zu mir in der Bewegung rum.

Fragend sah er mich an, ich spürte wie meine Wangen warm wurden. Ich riss mein Blick von seinem Körper, dieser war sehr gut trainiert. „Ich komm alleine nicht aus meinem Kleid raus.“ Ich drehte mich um und zeigte auf den Reißverschluss. „Würdest du es mir bitte öffnen?“ Überraschenderweise hörte ich ihn nicht, ich spürte erst seinen warmen Finger an meinem Rücken. Dann nur das Geräusch vom Reisverschluss, ich hatte vergessen das Kleid fest zuhalten, es rutschte von mir und auf den Boden.

Nun stand ich nur in Unterwäsche vor ihm, ich trat über das Kleid und hob es auf. Mir war das ganze ziemlich peinlich, ich war nicht dick oder so aber ich hatte mich noch nie einem Jungen so gezeigt. „Danke.“, murmelte ich und verschwand wieder in meinem Kleiderschrank. Schnell zog ich mich an und kam dann wieder, Draco saß auf meinem Bett und schaute zu mir als ich reinkam. „Willst du bei mir im Bett schlafen oder ein eigenes haben?“, fragte ich und blieb an meinem Bett stehen.

„Wie oft haben wir schon zusammen auf dem Sofa geschlafen? Ich brauch kein eigenes Bett wenn es okay für dich ist.“ „Mich stört das nicht.“ Draco legte sich aufs Bett und klopfte neben sich, ich krabbelte unter die Bettdecke und schloss die Augen. Ich spürte das Draco das Licht löschte und unter die Bettdecke zu mir kam, er legte keinen Arm um mich.

„Gute Nacht.“, murmelte ich und hörte wie er es erwiderte. „Träum was Schönes.“, meinte er noch und ich spürte wie er sich drehte. „Du auch.“, murmelte ich im Halbschlaf, ich war eigentlich gar nicht so müde aber der Alkohol tat sein Werk. Bevor ich völlig eingeschlafen war glaubte ich zu hören das er sagte: „Nur von dir.“, aber da war ich mir nicht sicher.

 

Als ich am nächsten Morgen aufwachte spürte ich nicht nur Dracos Arm um meine Taille, ich spürte auch wie mein Top etwas hochgerutscht war und er seine Hand auf meinem Bauch hatte. Nicht wissend was ich jetzt tun sollte blieb ich erst mal ruhig liegen und starrte meine Bücherregale an.

Ganz vorsichtig rutschte ich von ihm ab und wollte gerade seine Arm hochheben damit ich aus dem Bett schlüpfen konnte, aber genau jetzt bewegte er sich und zog mich zu sich. Vor lauter Überraschung ließ ich einen leisen Schrei von mir, der eher wie ein Quieken klang. Davon wachte Draco aber nicht auf, er zog mich nur noch enger an sich, bald würde ich keine Luft bekommen.

Vorsichtig drehte ich mich erst von der Seite auf den Rücken, dann weiter auf die andere Seite und ich konnte in sein schlafendes Gesicht sehen. Während ich so sein Gesicht betrachtete stürzten die Ereignisse von gestern wieder auf mich ein, Draco und ich hatten uns geküsst, Blaise hatte eine Rakete auf uns abgefeuert, wir sind dadurch in den Schnee gefallen und nass geworden, Draco musste mir helfen aus meinem Kleid zu kommen.

An liebsten wurde ich das alles ungeschehen machen, aber dazu war ich leider nicht in der Lage. „Bist du schon lange wach?“, murmelte Draco auf einmal mit geschlossenen Augen. „Ähm…nein.“, stotterte ich unbeholfen. Sollte ich Draco wegen dem Kuss von gestern ansprechen, was wäre wenn er mich für verrückt erklären würde und ich das alles nur geträumt hatte? Schließlich war er mit Pansy zusammen, auch wenn es nicht wie die Liebe schlechthin wirkte. „Alles okay?“, fragte er mich, immer noch waren seine Augen zu. „Was soll sein?“, fragte ich zurück und entzog mich ihm.

Da ich mich vom Bett rollte wie immer, dachte ich eigentlich dass ich wüsste wo mein Bett zu Ende war. Aber verschätzte mich und ich rollte vom Bett und landete auf dem Boden. Fluchend rappelte ich mich auf, Draco saß jetzt mit offenen Augen im Bett und starrte zu mir. „Alles okay?“, fragte er erneut, war das jetzt seine neue Lieblingsfrage? „Alles heile, mir ist das schon öfters passiert.“, nur noch nie vor so einem netten Jungen, schoss es mir durch den Kopf und ich spürte wie meine Wangen leicht warm wurden.

„Willst du über irgendwas reden?“, er wirkte verunsichert, aber darüber konnte ich mich im Moment nicht wundern denn ich ging in meinen Kleiderschrank und schloss die Tür. „Nein, du etwa?“, fragte ich zurück und schlüpfte aus meinem Top und der Jogginghose. Erst jetzt viel mir ein das ich eigentlich duschen wollte, also schnappte ich mir neue Sachen und suchte meinen Morgenmantel. Diesen zog ich über, nahm die frischen Sachen und kam aus dem Kleiderschrank. Mit großen Schritten ging ich durchs Zimmer und ins Bad. „Eigentlich schon, aber du kannst vorher ruhig duschen.“

Ohne zu antworten machte ich das Wasser an und schlüpfte aus Morgenmantel und Unterwäsche, dann stieg ich unter die Dusche. Ich brauchte nicht so lange in Anbetracht das Draco keine 3 Meter von mir entfernt in meinem Zimmer wartete. Nachdem ich fertig war und mich auch abgetrocknet hatte wollte ich mich anziehen. Als erstes schlüpfte ich in den BH und zog darüber ein blaues Long Shirt an, dann wollte ich meinen Tanga anziehen, einziges Problem er war nicht im Bad.

Hoffentlich hatte ich ihn im Kleiderschrank verloren und nicht in meinem Zimmer. Vorsichtig machte ich die Badezimmertür auf, da es ohne Slip ziemlich ungewohnt war dazustehen. Mein Blick flog über den Boden meines Zimmers, nirgends ein Zeichen von meinem Slip. Ich machte die Badezimmertür wieder zu, schnappte mir meine Leggings und den Morgenmantel und öffnete die Tür wieder.

Draco stand genau vor mir als ich rausgehen wollte, er hob die Hand und an einem Finger baumelte mein schwarzer Slip. „Suchst du vielleicht was?“, grinste er. Ich wusste ich war rot im Gesicht, vor Wut oder vor Scham wusste ich nicht genau. Ohne etwas zu sagen schnappte ich mir meinen Slip aus seiner Hand und lief in den Kleiderschrank. Laut knallte ich die Tür hinter mir zu, wütend schlüpfte ich in den Slip und streifte mir dann die Leggings über.

Den Tränen nahe ließ ich mich gegen die Tür fallen und rutschte auf den Boden herunter. Eine Weile hörte ich nichts außer die Dusche, dann Stille. Am liebsten wäre ich gar nicht mehr heraus gekommen, aber Draco war ein Freund und Gast. Darum kämpfte ich mich wieder auf die Beine und öffnete die Tür, natürlich im falschen Moment trat ich ins Zimmer. Denn Draco stand nur in Boxershorts vor mir, schnell drehte ich mich um.

„Falscher Moment?“, fragte ich dümmlicher weise. „So würde ich es jetzt nicht sagen, aber ich wollte eh mit dir reden.“ „Über was?“ Ich starrte auf die grüne Wand vor mir und musste mich beherrschen mich nicht einfach umzudrehen. „Über gestern.“ Kurz musste ich meine Augen schließen und tief durchatmen. „Gestern ist eine Menge passiert.“ „Fertig, kannst dich wieder umdrehen. Aber ich wollte eigentlich über uns sprechen.“

Zögerlich drehte ich mich um und schluckte einmal hart. „Wir sind Freunde und du hast eine Freundin. Was gibt es da großherrlich zu bereden?“, wollte ich wissen und schaute ihn nicht an. Aus Angst loszuheulen wenn ich ihn ansah, weil er mit Pansy zusammen war. Eine Weile schwieg er, ich spielte schon mit dem Gedanken zu ihm zuschauen. Aber das musste ich gar nicht denn Draco sagte: „Du hast Recht.“

Draco blieb nicht mehr allzu lang, zwar frühstückten wir noch zusammen doch danach ging er nach Hause.

Kapitel 10

Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum, mein Vater wurde gleich auftauchen und mich abholen. Meine Mutter hatte mir vor ein paar Tagen eröffnete das der Dunkle Lord mich sehen wollte und seitdem ging mit mir die Panik durch. Auch hatte meine Mutter erzählt dass er wahrscheinlich wissen wollte ob ich ihm Gefolgschaft leisten wollte, aber da war sie sich nicht ganz sicher.

Mein Vater würde mit mir zum Malfoy Manor apparieren und mich dann den Dunklen Lord vorstellen. Ich ging nervös im Wohnzimmer auf und ab, ich trug ein schwarzes Kleid das mir bis zum Knie ging, die Ärmel gingen mir bis zum Ellenbogen. Es hatte vorne am Bauch weiße Schnüre, eigentlich hatte ich das Kleid mal bekommen zu der Beerdigung eines entfernten Verwandten. Meine Haare hatte meine Mutter zu einer kunstvollen Hochsteckfrisur hochgesteckt, keine einzige Strähne hing mir im Gesicht.

Meine Mutter saß auf dem Sofa und strickte, sie wollte damit ihre Nerven beruhigen, an liebsten hätte ich meine Nerven mit ein bisschen Feuerwhiskey beruhigt aber ich begegnete dem Dunklen Lord lieber nüchtern. Wir hörten den allbekannten Knall der uns signalisierte dass mein Vater hier war. Er kam ins Wohnzimmer schaute kurz zu meiner Mutter, dann zu mir und streckte seine Hand aus. „Brauche ich keine Jacke?“, wollte ich wissen und trat zu ihm, mir widerstrebte es ihm meine Hand zu geben aber ich tat es. „Den kurzen Weg wirst du auch ohne schaffen.“

Und bevor ich etwas sagen konnte, apparierte er schon, es war nicht das erste Mal das ich Seite an Seite apparierte aber trotzdem zog sich alles für einen kurzen Moment zusammen. Wir landeten vor einem Schmiedeisernen Tor, mein Vater zog mich an meinem Oberarm durch das Tor und den Weg entlang. Das Haus war von außen riesig und dunkel und weil ich so davon beeindruckt war sagte ich kein Wort.

Mit der freien Hand schlug mein Vater gegen die Haustür und uns wurde von einem kleinen, dicken, rattenartigem Mann die Tür geöffnet. Das musste Peter Pettigrew sein, ich hatte Harry, Hermine und Ron schon über ihn reden hören. „Richte dem Meister aus das wir da sind, Wurmschwanz.“, schnauzte mein Vater den grauhaarigen Mann an, dieser eilte davon. Mein Vater und ich blieben in der Eingangshalle stehen, langsam löste mein Vater seine Hand von meinem Oberarm.

Obwohl mein Arm schmerzte rieb ich nicht über die Stelle, ich wollte keine Schwäche zeigen. Mein Blick wanderte durch die Eingangshalle, überall hingen Gemälde, die Decke war sehr hoch und von dort baumelte ein Kronleuchter. Als ich Schritte auf uns zukommen hörte löste ich mein Blick vom Kronleuchter, Wurmschwanz kam zu uns. „Der Meister ist bereit.“

Mein Vater schubste mich unsanft vorwärts, ich schlug seine Hand weg und ging von selbst vorwärts. Das Klackern meiner Schuhe war das einzige was zu hören war als wir in den Raum traten. Der Raum war dunkel gestaltet, die Wände, der Boden, der Kamin, der Tisch und die Stühle, alles dunkel. Am Tisch saßen lauter Personen, ich kannte keinen außer zwei Personen.

Es waren Dracos Eltern, mit ihrem blonden Haaren fielen sie auf in diesem dunkeln Meer. Vorne am Kopfende saß ein glatzköpfiger Mann, aus der Entfernung konnte ich nicht sagen welche Augenfarbe er hatte. Nur am Rande bekam ich mit das Wurmschwanz aus dem Raum huschte, mein Vater trat vor mich. Er verbeugte sich leicht und sprach: „Meister, dies ist meine Tochter Selena Saphira.“

Damit zog sich mein Vater zurück, setzte sich an den Tisch auf einen freien Platz und ließ mich dort alleine stehen. „Tritt näher Kind.“, ertönte eine raue, schlangenartige Stimme. Einmal atmete ich tief durch und trat näher zu dem Mann am Kopf des Tisches. Als ich in seine Augen schaute, schaute ich in rote Augen, die einer Schlange ähnlich sahen. Langsam schob er seinen Stuhl zurück und stand auf, er öffnete seinen Mund und es kamen Zischlaute heraus.

Ohne mich nur einen Millimeter zu bewegen, glitt eine große Schlange an mir vorbei. Zeig deine Angst nicht, schallte ich mich in Gedanken. Einmal schluckte ich hart, schaute aber zu dem Dunkeln Lord und der Schlange, die sich zu seinen Füßen zusammen gerollt hatte. „Du weiß sicher das dein Vater einer meiner Anhänger ist und dein Bruder ebenfalls.“, er machte eine Pause. Vielleicht wollte er sehen ob ich das wirklich wusste. „Und nun mein liebes Kind, frage ich dich ob du auch zu meinen Anhänger gehören willst?“

Er durchbohrte mich mit seinem Blick, aber ich hatte eine verschlossene Miene aufgesetzt. „Was sollte mich dazu bringen?“, fragte ich kühl. Ich hörte wie einige die Luft scharf einzogen. „Wie kannst du es wagen so mit dem Dunkeln Lord zu sprechen?“, kreischte eine Frau die vom Tisch aufgesprungen war. Kurz musterte ich sie, sie hatte schwarze wildgelockte Haare, ihre Augenlieder waren schwer und warfen Schatten um ihre Augen, sie musste mal schön gewesen sein. Sie war nicht klein aber auch nicht groß, sie wirkte nur so da ihr Körper dünn schon fast dürr war.

„Aber, aber meine liebe Bella beruhige dich.“ Der Name kam mir bekannt vor, aber ich konnte ihn nicht zuordnen. „Deine Frage ist durchaus angebracht Selena, spürst du nicht das Verlangen nach Macht? Du würdest auf der Seite der Sieger stehen, wenn du dich mir anschließen würdest.“ Nicht so Recht wissen was ich tun sollte, schwieg ich. Wenn ich sein Angebot ablehnen würde könnte sonst etwas passieren, so was sollte gut bedacht sein, genauso wie wenn man sich ihm anschloss.

Ich räusperte mich leise und sagte dann laut: „Mich verlangt es zurzeit nicht nach Macht.“ Kurz schwieg ich um Mut zu sammeln, der Dunkle Lord schaute mich böse an. „Allerdings weiß ich auch, dass eurer Angebot nicht allzu leicht auszuschlagen ist.“ Sein Gesicht funkelte, da er wohl dachte er hätte mich überzeugt. „Aber wie ich schon sagte ich verlange nicht nach Macht und da ich euer Angebot nicht ausschlagen will, zumindest nicht endgültig. Schließe ich mich euch vorerst nicht an, aber ich werde euer Angebot nicht vollkommen ausschlagen.“ „Also schließt du dich mir nicht an?“

„Vorerst nicht, aber wer weiß was mir und euch die Zukunft bringt.“ „Nun gut, damit werde ich leben müssen, denn ganz verneint hast du nicht liebe Selena Saphira Slow.“ Es herrschte kurze Stille und ich machte mir schon Sorgen ob das meine letzte Tat gewesen war. „Draco!“, rief der Dunkle Lord und begab sich wieder auf seinen Stuhl.

Ich hörte wie sich die Tür öffnete und Schritte hereinkamen. „Nimm sie mit, wir müssen noch etwas besprechen.“ Die Schritte kamen näher und eine Hand packte mich beim Oberarm und zog mich mit sich. „Komm mit.“, flüsterte Draco leise und steuerte auf die Tür zu. Als wir draußen waren schloss er die Tür hinter uns und ließ meinen Oberarm los. Vorsichtig rieb ich mir meinen Arm, das würde bestimmt ein blauer Fleck werden.

Ohne etwas zu sagen packte Draco meinen linken Arm und drehte ihn nach oben, von ihm kam ein Seufzer der Erleichterung. Dann ohne dass ich so schnell reagieren konnte zog er mich in eine Umarmung. „Du dachtest ich wäre ein Todesser geworden?“, flüsterte ich. „Nein, ich wollte mich nur versichern dass es dir gut geht.“, flüsterte er zurück und drückte mich fester.

Irgendwann ließ er mich los und führte mich die Treppe hoch und durch einen Flur. Er brachte mich in sein Zimmer, dort ließ er sich aufs Bett fallen und starrte an die Decke. Ich schaute mich um, er hatte einen eigenen Kamin und die Wände hatten die Farbe des Grüns von Slytherin. Sein Kleiderschrank stand gleich neben der Tür und an der Kleiderschranktür hingen Fotos, diese schaute ich mir genauer an.

Es waren 15 Fotos, das erste war von einem Baby mit grauen Augen und blonden Haar, das letzte von Draco wie er heute aussah. Erst als ich jedes Foto mir angeschaut hatte bemerkte ich, dass auf den Bilder das alles Draco war. Erstaunlich, als er ein kleiner Junge war sahen die Fotos so fröhlich aus und umso älter er wurde umso ernster wurde er auf ihnen. „Wenn es einen Spiegel geben würde der dir deinen größten Wunsch zeigt, würdest du mir sagen was du siehst?“, riss mich Draco aus meinen Gedanken.

Ich wirbelte zu ihm rum und sah dass er auf dem Bett saß und mich beobachtete. „Wahrscheinlich schon.“, meinte ich ohne groß nachzudenken. Er stand auf und kam zu mir, er nahm meine Hand und öffnete seine Zimmertür. „Gut denn ich will dir etwas zeigen.“ „Was denn?“, wollte ich wissen. Aber er zog mich schweigend durch den Flur und öffnete am anderen Ende eine Tür, schnell schob er mich hinein und schloss die Tür. Verwundert schaute ich mich um, in diesem Raum war nichts außer einem großen Spiegel.

Draco schob mich zum Spiegel, verwundert schaute ich ihn an aber der bedeutete mir ich sollte in den Spiegel schauen. Langsam wendete ich meinem Blick dem Spiegel zu, ich sah mich dort stehen in dem schwarzen Kleid. Ein paar Strähnen hatten sich aus meiner Frisur gelöst und hingen mir im Gesicht rum. Vorsichtig schob ich sie mir hinters Ohr.

Als ich erneut in den Spiegel sah, sah ich Draco hinter mir stehen wie er die Arme um meine Taille legte. Da ich seine Arme gar nicht spürte schaute in hinunter und sah nur meinen Bauch. Mein Blick flog zur Seite und entdeckte Draco an der gleichen Stelle wie vorher stehen. Aber der Spiegel zeigte immer noch das Draco hinter mir stand und die Arme um mich gelegt hatte. „Ich versteh das nicht. Was macht dieser Spiegel?“ „Er zeigt dir deine tiefsten Wünsche, eben das was du dir am meisten wünscht.“

Er verstummte und der Spiegel Draco legte seinen Kopf auf meine Schulter und küsste mich auf den Hals. „Was…was siehst du?“, fragte Draco leise. Da ich nicht weiter in den Spiegel schauen konnte, schaute ich zu Draco. „Was siehst du wenn du hineinschaust?“, wollte ich zuerst wissen. Aber anstelle mir zu antworten starrte er mich an.

Also seufzte ich und antwortet als erstes. „Ich sehe dich, wie du hinter mir stehst und mich umarmst. Dein Kopf lag auf meiner Schulter und du hast mich auf den Hals geküsste.“ Mein Blick war auf den Boden gerichtete und ich schaute erst wieder auf als zwei Füße in mein Blickfeld kamen. Draco stand direkt vor mir und schaute mich an. „Ich sehe dich, wie du dich an mich lehnst und mich umarmst.“, flüsterte er und nahm mein Gesicht zwischen seine Hände.

Langsam nährte er sich meinem Gesicht, meine Augen schlossen sich von alleine und dann lagen seine Lippen sanft auf meinen. Der Kuss war nicht drängend sondern sanft, ich brauchte einen Moment dann erwiderte ich den Kuss. Ich legte meine Arme um seine Mitte und mein Magen tanzte Tango, so kam es mir zu mindestens vor.

Irgendwann löste er seine Lippen von meinen, seine Arme hatte er um meine Hüfte geschlungen und er schaute mich ruhig an. Und dann durchschoss ein Gedanke meinen Kopf, augenblicklich löste ich mich von Draco und ging ein Stück weg. „Was ist mit Pansy?“, fragte ich leise, aber ich wusste er hatte mich gehört. „Was soll mit ihr sein?“, fragte er dümmlich und kam auf mich zu. „Du bist mit ihr zusammen.“, flüsterte ich und fing an auf und ab zu gehen. „Nein bin ich nicht.“ „Okay und was ist mit den ganzen anderen Mädchen?“, fragte ich leise und spürte das mir bei diesem Gedanken die Tränen in die Augen stiegen.

Auch wenn ich aus Gryffindor kam hatte ich von seinen Mädchengeschichten gehört, wie er einem Mädchen nach dem anderen das Herz brach. Abrupt hielt er mich am Handgelenk fest und wirbelte mich zu sich herum. „Es gibt kein anderes Mädchen.“ Das konnte ich ihm nicht glaube, ich starrte über seine Schulter hinweg an die Wand. Er nahm mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und drehte es so dass ich ihn anschauen musste.

„Weißt du wie lange ich schon mit keinen anderen Mädchen mehr zusammen war? Seit Ende des letzten Schuljahrs, du hast meine ganze Aufmerksamkeit für dich gehabt und du hast es nicht Mal bemerkt.“ Seine Augen hielten mich in einem Art Bann, eine ganze Weile sagte ich nichts starrte nur in diese Eisgrauen Augen. „Wie soll ich dir das nur glauben?“, flüsterte ich und senkte den Blick. „Frag Blaise, ich, ich habe den ganzen Slytherinjungs verboten mit dir zu sprechen und bis auf Blaise haben es alle eingehalten.“

Das konnte ich nicht glauben, ich wusste nicht ob er es ernste meinte das ich Blaise fragen sollte. Aber wie sollte ich Blaise bitte jetzt fragen, er war nicht hier und ich würde nicht für eine Frage das Flohnetz benutzen. „Du sagst ich soll Blaise fragen aber wie soll ich das jetzt tun? Und selbst wenn ich es könnte wieso sollte ich gerade Blaise vertrauen?“ „Weil du eine Freundschaft zu ihm aufgebaut hast, du kannst meinen Zwei-Weg Spiegel benutzen.“

Damit ließ er mich los und trat einen halben Schritt zurück. „Okay, lass mich ihn fragen.“ Ohne etwas zu sagen ging Draco hinaus, ich folgte ihm. Wir gingen wieder in sein Zimmer und er hielt mir einen Spiegel entgegen. „Blaise?“, rief ich in den Spiegel. „Tag Dray was gibt’s? Oh Selena was machst du denn mit Dracos Spiegel?“, tauchte Blaise im Spiegel auf. „Unwichtig Zabini, ich wollte dich nur etwas fragen.“

Verwundert runzelte er die Stirn. „Klar frag was immer du willst.“ „Du musst aber ehrlich sein.“, meinte ich und warf Draco kurz einen Blick zu, er beobachtete die Flammen im Kamin. „Ich bin ehrlich, versprochen.“ Kurz holte ich tief Luft und sagte in einem Atemzug: „Hat Draco allen Slytherins verboten mit mir zu sprechen?“ Perplex schaute Blaise mich an, er hatte eindeutig nicht mit dieser Frage gerechnet. „Ja…hat er, ich verstand ihn am Anfang gar nicht. Aber warum fragst du?“ „Danke, wir sehen uns in Hogwarts.“, meinte ich nur und gab Draco den Spiegel wieder.

„Glaubst du mir nun?“ „Muss ich ja.“, meinte ich und sah zu wie er den Spiegel wegpackte. Er kam wieder zu mir und beugte sich zu mir, er wollte mich küssen aber ich wich zurück und sagte: „Nicht.“ Verletzt und überrascht schaute er mich an. „Vorhin wolltest du es auch.“ „Es geht aber nicht immer nach dem wollen Draco. Ich wollte auch nie dem Dunkeln Lord begegnen und gar nicht ein Angebot für seine Anhängerschaft aber es ist trotzdem passiert.“, ich konnte ihn bei meinen Worten nicht anschauen.

„Du vergleichst mich mit dem Dunkeln Lord?“, fragte er entrüstet. Ich schaute automatisch zu ihm. „Nein, nein das tue ich nicht. Ich wollte nur damit sagen das wir es uns nicht aussuchen können.“ Er wollt etwas erwidern aber genau in dem Augenblick rief mein Vater nach mir und ich ging zu Tür. Draco begleitete mich nicht, er stand stumm in der Mitte seines Zimmers. „Wir sehen uns in Hogwarts.“ Damit verließ ich sein Zimmer und ging hinunter zu meinem Vater.

Wortlos packte er mich am Arm und apparierte mit mir nach Hause zu meiner Mutter. Wir landeten im Wohnzimmer, meine Mutter saß immer noch mit ihren Stricknadeln auf dem Sofa. Erschöpft ließ ich mich neben sie fallen, ein Knall verriet mir, dass mein Vater gegangen war. „Was ist passiert, was wollte der Dunkle Lord von dir?“, fragte meine Mutter und legte die Nadeln beiseite. „Er hat mich…mir angeboten sich ihm anzuschließen.“, stotterte ich und schaute auf und sah sie an. In ihrem Augen standen Tränen, sie faste sich ans Herz und flüsterte: „Nicht noch eins meiner Kinder!“ Einmal schluckte ich hart und schluckte die Tränen mit hinunter. „Ich habe abgelehnt, vorerst.“

Kapitel 11

Die Ferien waren vorbei und ich wieder in Hogwarts, morgen früh würde der Unterricht von neuem beginnen. Harry, Hermine und die Weasleys hatte ich heute Abend noch nicht gesehen, ich wusste nicht ob die schon wieder hier waren. Aber auch Draco hatte ich bisher nicht gesehen, was vielleicht auch gut so war.

Gerade war ich auf den Weg hoch zur Bibliothek als Blaise mich aufhielt. „Was geht da ab?“, fragte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hab keine Ahnung wovon du redest.“, genervt schaute ich zu ihm auf, denn er stand zwei Stufen über mir. „Zwischen Draco und dir.“, erklärte er was er gemeint hatte. Hätte er etwa schon mit Draco geredet? „Nichts.“, antwortete ich und klopfte genervt mit dem Fuß auf den Boden.

„Da ist doch was, aber was?“, murmelte er eher zu sich als zu mir. „Blaise dafür habe ich jetzt echt keine Zeit und keine Lust, frag doch deinen Freund einfach.“, meinte ich genervt und lief an ihm vorbei. Mein Vorhaben zu Bibliothek zu gehen verwarf ich wieder und ging lieber in den Gemeinschaftsraum. Es waren nur wenige Schüler hier und da ich nicht wusste was ich machen sollte, ging ich in den Mädchenschlafsaal und machte mich Bettfertig.

 

Am nächsten Morgen hatte ich Alte Runen als erstes, schon wenn ich alleine an das Fach dachte bekam ich schlechte Laune. Genervt zog ich eine Jeans und einen schwarzen Rollkragen Pullover an, dann schminkte ich mich und nahm Schultasche und Umhang. In der großen Halle war es schon voll, ich entdeckte Lee mit Fred und George am Ende des Tisches sitzen. Als ich zu ihnen ging verscheuchte ich ein paar Erstklässler um mich neben Lee zu setzten.

„Hey Leute, wie geht’s eurem Dad?“, setzte ich mich und schenkte mir Kaffee ein. „Besser. Haben gehört du bist mit Malfoy befreundet?“, antwortete mir Fred. „Ja, was dagegen?“, meinte ich leicht zickig und trank etwas Kaffee. „Es gibt doch nicht etwa Streit zwischen dir und Dracolein?“, fragte George fies grinsend. So kannte ich ihn gar nicht, aber da ich dafür heute keinen Nerv hatte funkelte ich zurück. „Das Leben ist kein Hippogreifenhof.“

Ich schnappte mir einen Toast, nahm meine Sachen und verließ die Große Halle. Wütend stampfte ich schon zum Klassenraum von Babbling, ich ließ mich gegen die Wand fallen und aß mein Toast. Hermine kam um die Ecke als ich gerade mein Toast aufgegessen hatte, lächelnd kam sie zu mir. „Hey wie waren deine Ferien?“, fragte ich sie und umarmte sie kurz. „Sie waren ganz gut, Mr. Weasley geht’s auch schon viel besser.“, lächelte sie und schob ihre Haare hinter Ohr.

 

Alte Runen war schrecklich gewesen, die Runen hatten für mich gar keinen Sinn ergeben. Draco war zu spät gekommen, mit der Ausrede Professor Snape hatte noch mit  ihm sprechen wollen. In Kräuterkunde war ich fast ausgerastet, warum mussten immer wir uns um diese dämlichen Pflanzen kümmern. Fast hätte ich eine abgefackelt, Sprout hatte deswegen Gryffindor 10 Punkte abgezogen.

Hermine, Ron und Harry liefen mit mir gerade hoch zum Schloss. Ich hörte ihnen nicht zu, sie sprachen über die DA, sie hatten mich auch gefragt ob ich mitmachen wollte, ich hatte abgelehnt. Zwar vertraute ich Harry und das er ein Superlehrer war, aber ich hatte nicht das Bedürfnis mich jemand jüngeres unterzuordnen. Meine Laune war immer noch mies und als Lee mit den Zwillingen zu uns stieß und über Umbridge sich beschwerte sank sie noch etwas tiefer.

Aber um ganze noch schöner zu machen sah ich Blaise und Draco auf einer Fensterbank sitzen und reden. Beide hatten ihre Füße auf die Kante der Fensterbank gestellt, Draco hatte die Hände zusammen gefaltete und knetete seine Hände auf die er starrte. Blaise hörte ihm aufmerksam zu, schaute auf einen bestimmten Punkt in der Eingangshalle.

Zufällig schaute Blaise genau in diesem Moment in meine Richtung und er verzog sein Gesicht, die Stirn kräuselte sich. Auf einmal schaute Draco auch auf erst schaute er Blaise an, dann folgte er seinem Blick und entdeckte mich. Augenblick verdunkelte sich seine Miene und er wandte sich schnellsten wieder ab.

Lustlos ging ich in die Große Halle und nahm mir irgendwas zu essen, ich achtete nicht darauf was ich aß, ich schmeckte auch so gut wie nichts. Ich sprach nicht mit meinen Freunden, lieber ließ ich mein Blick durch die Halle gleiten, ich sah meinen Bruder mit irgendeinem Mädchen im Arm, ich sah Blaise daneben sitzen und Draco sah ich auch. Draco stocherte in seinem Essen herum und schüttelte den Kopf als Blaise ihn etwas fragte.

Niedergeschlagen stand ich auf und hatte überhaupt keine Lust auf Pflege magischer Geschöpfe. Hagrid war auf Bewährung von Umbridge gesetzt wurden, seitdem nahm Hagrid nur noch Tiere durch die in unseren Büchern waren. Hermine, Harry und Ron standen auch auf und liefen mit mir zu Hagrid.

Während Hermine und Harry vor mir gingen lief Ron neben mir her. „Wie waren deine Ferien so?“, fragte er mich und vergrub seine Hände in den Taschen seines Umhangs. „Sie waren ganz schön langweilig, hab viel in meinem Zimmer gelesen.“, meinte ich achselzuckend. „…dann geh doch einfach nicht hin.“, hörte ich Blaise seine Stimme hinter mir, ich drehte mich nicht um. „Ich kann nicht, Pansy geht mir sonst wieder auf die Nerven.“, ertönte Dracos Stimme.

Meine Schritte beschleunigten sich und Ron hatte Mühe mit mir mit zuhalten. Als wir bei Hagrids Hütte angekommen waren, stand Hagrid schon davor und wartete auf uns. „Sind alle da?“, fragte er laut und mit tiefer Stimme. Hagrid fing mit seinem Unterricht an, heute nahmen wir den Crups durch, sie sahen Hunden gar nicht so unähnlich meinte Hermine und machte als einzige wirklich mit. Hagrid ließ uns früher gehen, eigentlich hätten wir noch eine halbe Unterrichtsstunde vor uns, aber sollte mir doch egal sein.

Ich wollte nur schnell weg hier, wollte nicht die ganze Zeit Blicke von Blaise und Draco auf mir spüren. „HEY SELENA, warte mal.“, rief Blaise hinter mir her. Widerstrebend drehte ich mich um und sah Blaise auf mich zueilen. Meine Freunde waren schon vorgegangen, zwar blickten sie mich noch einmal fragend an, aber ich bedeutete ihnen weiter zugehen. Als Blaise bei mir angekommen war wartete ich geduldig dass er etwas sagte. Aber er schwieg und blickte mich nur ruhig an. „Was willst du schon wieder?“,

fragte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.

„Lass uns auf die Mauer setzten.“, er nickte zur der kleinen Steinmauer die ganz in der Nähe war. Schweigend liefen wir dorthin und ich sprang als erstes drauf. Dass der Schnee kalt an meinem Hintern war, störte mich wenig. „Also was willst du?“, fragte ich erneut und schaute auf den zugefrorenen See.

„Er hat‘s mir erzählt.“ „Was hat er dir erzählt?“, fragte ich genauer nach. „Das du bei ihm warst und ihr euch geküsst habt und was du gesagt hast.“ Also hatte Draco nichts gesagt dass der Dunkle Lord mich sehen wollte, darüber war ich erleichtert. „Wie geht er damit um?“, fragte ich leise und beobachtete wie meine Atemwolke verpuffte. „Er kann dich nicht verstehen, er fühlt sich verletzt und verraten. Eigentlich fühlt er sich wie jeder Junge der zurück  gewiesen wurde.“

Überrascht schaute ich zu Blaise und sah wie er mit den Schultern zuckte. „Weißt du als ich ging waren wir mitten im Gespräch -“ „Draco sagte du bist einfach gegangen mit den Worten man sieht sich in Hogwarts.“, unterbrach Blaise mich. „Stimmt nicht, mein Vater rief nach mir dass wir gehen und da konnte ich nur noch sagen wir sehnen uns in Hogwarts, verstehst du?“

Eine Weile sagte Blaise nichts und ich dachte schon er würde gar nichts mehr sagen. „Also würdest du gerne noch mit ihm darüber reden?“ „Wenn er mir die Chance dazu lässt, ja.“ „Wir sehen uns später ich muss noch was regeln.“, grinste Blaise mich an und hüpfte von der Mauer und lief hoch zum Schloss. Genervt von mir selbst rutscht ich von der Mauer und wäre fast ausgerutscht.

Da es eiskalt hier war ging ich mit schnellen Schritten hoch zum Schloss und lief in den Gemeinschaftsraum hoch. Hier saßen nur die Gryffindors die mit mir Pflege magischer Geschöpfe hatten und unterhielten sich. Hermine saß mit Ron und Harry vorm Kamin und wärmte sich auf. Da ich mich nicht alleine wohin setzten wollte setzte ich mich zu ihnen. Ron strahlte übers ganze Gesicht und machte mir etwas Platz auf dem Sofa, Harry bemerkte mich gar nicht und starrte weiter ins Feuer.

Auch Hermine bemerkte mich nicht, sie war sosehr in ihrer Strickerei vertieft. Während Ron versuchte mich in ein Gespräch zu verwickeln dachte ich über Blaise und mein Gespräch nach. Was hatte er wohl vor, ich hatte nur ein schlechtes Gefühl das mich das was er gerade tat noch sehr anstrengen würde. „Weißt du was lass und zum Abendessen gehen.“, unterbrach ins Rons Redeschwall.

Er nickte und stand mit mir auf, Hermine wollte noch ihren Hut fertig stricken und Harry antwortete uns gar nicht als wir ihn fragten ob er mitkommen wollte. Zusammen verließen Ron und ich den Gemeinschaftsraum, Lee lief uns über den Weg als wir die Treppe hinunter gingen. „Wartet ich komm mit.“, rief er und kam auf uns zu, was ziemlich unlogisch war, da er die Treppe eh wieder hinunter musste.

Zu dritt kamen wir in der Eingangshalle an und als wir in die Große Halle traten rief jemand meinen Namen. Da ich die Stimme nicht kannte drehte ich mich und da sah den Jungen mit braunen Haaren und blauen Augen auf mich zukommen. Wie war sein Name noch gleich gewesen, Kay? „Geht schon Mal vor Jungs.“, meinte ich zu Lee und Ron. Lee ging ohne Bedenken, Ron zögerte einen Moment nicht ganz wissen ob er mich wirklich alleine lassen sollte.

Ging aber als er mir einen Blick zuwarf und ich ihn nur anschaute. Kay war nun bei mir angekommen und grinste mich an. „Hey.“, meinte er und atmete etwas schwer. „Hey, ich wusste gar nicht dass du nach Hogwarts kommst.“, meinte und spürte mehre Blicke in meinem Rücken. „Ich wusste nicht dass du auf Hogwarts bist, sonst hätte ich was gesagt.“ „In welchem Haus bist du?“, fragte ich ihn und warf einen Blick über meine Schulter.

Ron schaute in unsere Richtung es sah aus als würde der Kay abschätzen, dann warf ich einen Blick über meine andere Schulter. Draco starrte mich und Kay an seine Lippen waren fest aufeinander gepresst, Blaise schaute auch zu uns und redete gleichzeitig auf Draco ein. „Ravenclaw.“, sagte Kay und ich riss meinen Blick von Draco und Blaise los. „Oh.“, meinte ich daraufhin nur. „Warum ‘Oh‘ ist Ravenclaw kein gutes Haus?“, fragte er und schaute mich an. „Nein, aber nach Ravenclaw kommen die Schlauen und ich hätte nur nichtgedacht dass du so schlau bist.“

Er zog die Stirn in Falten sagte aber nichts dazu. „In welchem Haus bist du denn?“ „Gryffindor.“ „Was kommen da für Leute rein?“, fragte Kay. Ich sah wie Draco wütend die Halle verließ, er warf uns noch böse Blicke vorher zu. Innerlich seufzte ich, er war verletzt aber musste er so ein Theater machen? Ich hatte seine Frage kaum mitbekommen. „Was? Ähm die Mutigen.“, stotterte ich etwas dämlich. „Also bin ich nicht Mutig?“, meinte er gelassen und warf ein Blick über meinen Kopf hinweg.

„Nicht unbedingt, meine Freundin Hermine ist superschlau, die Jahrgangsbeste sogar. Aber sie ist in Gryffindor, der Hut verteilt einen nach den Eigenschaften die besonders hervorstechen.“ „Erklärst du mir die anderen Eigenschaften der beiden anderen Häuser?“, fragte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Die Slytherins sind besonders Listig und Ehrgeizig, und sie haben eine sehr starke Ansicht über das Blut, sie meinen der kein reines Blut hat ist es nicht wert hier zu sein. Na ja und Hufflepuff nimmt jeden auf.“

„Also sind die Slytherins nicht allzu beliebt wegen ihrer Besessenheit vom reinen Blut?“ „Sagen wir so, Slytherin und Gryffindor sind Feinde. Allerdings bin ich einer der Wenigen Gryffindors die sich mit ein paar Slytherins versteht.“ „Es ist komisch dass es ein Haus hier gibt das nur aus Reinblütlern besteht.“, meinte Kay und fuhr sich durchs Haar.

Ich wollte gerade etwas erwidern da schoss eine Schuleule über Kays Kopf hinweg und landete auf meiner Schulter. Sie hielt mir eine Pergamentrolle hin, ich nahm sie ihr aus dem Schnabel und sie flog weg. Ich entrollte sie schnell und lass:

Raum der Wünsche, jetzt!

Überrascht schaute ich auf die vier Worte die in Dracos schöner Schrift dort standen. „Slytherin besteht nicht nur aus Reinblütlern, es gibt auch ein paar wenige Halbblütler. Aber diese sind genauso arrogant und listig wie die Reinblütler. Ich muss los, wir sehen uns.“, ich schaute kurz zum Slytherintisch und sah Blaise grinsen.

Und dann eilte ich schon aus der Halle die Treppe hoch. Kay rief mir noch irgendetwas hinterher aber ich verstand es nicht. Schnaufend kam ich vorm Raum der Wünsch an, die Tür kam mir größer vor als sonst. Ich ergriff die Klinge und drückte sie hinunter und schlüpfte leise in den Raum. Draco stand am anderen Ende des Raumes mit dem Rücken zu mir, mein Atem war immer noch ziemlich laut.

Ich war mir sicher dass er mich hörte aber er regte sich nicht und ich wollte nicht als erstes sprechen, schließlich hatte er mich hierher bestellt. „Wer ist er?“, brach er die Stille aber er drehte sich nicht um. „Ich hab ihn in den Ferien kennen gelernt, nichts Besonderes.“, meinte ich und beruhigte meinem Atem langsam. Endlich drehte er sich um und starrte mich schweigend an, das ging eine ganze Weile so.

Und ich wurde langsam nervös also brach ich die Stille. „Was ist so wichtig das du nur vier Worte schreibst?“ Er schaute mir in die Augen und kam näher. „Ich will unser Gespräch zu Ende führen.“ Er blieb erst kurz vor mir stehen und ich nickte, wartete auf seine nächsten Worte. „Wenn wir uns es nicht aussuchen können mit wem wir zusammen sind und wenn wir küssen, was können wir uns dann aussuchen?“, fragte er und strich mir eine Strähne hinters Ohr.

Im ersten Moment konnte ich nichts sagen, ließ mir einfach seine Worte durch den Kopf gehen. „Nichts.“, murmelte ich leise und schaute in seine grauen Augen, er schaute zurück. „Ich hab Angst.“, flüsterte ich und ging etwas näher zu ihm, da uns noch gut ein halber Meter trennte. „Wovor?“ „Wenn es schiefgeht, können wir keine Freunde mehr sein.“, meine Stimme brach am Schluss.

Draco überwand die letzten Zentimeter und zog mich in seine Arme. Meine Armen legten sich um seine Hüfte und klammerten sich an ihn. „Es muss nicht schiefgehen. Ich glaube wir würden es dann trotzdem noch schaffen Freunde zu sein.“ „Wir könnten es nicht in der Öffentlich zeigen, unsere Freunde würden uns schlachten.“, murmelte ich an seine Brust. „Ist mir egal.“, murmelte er in mein Haar.

„Was genau? Dass sie uns schlachten würden oder das wir uns nie so zusammen zeigen könnten?“, fragte ich. „Das zweite.“, meinte er leise und drückte mich fester an sich. „Warum wäre dir das egal?“, wollte ich wissen und schaute zu ihm hoch. „Solange ich wüsste das ich mit dir zusammen wäre, wäre mir der Rest egal.“ Ich schaute immer noch in sein Gesicht und er schaute zu mir runter. Ein ganz kleines bisschen streckte ich mich und meine Lippen berührten seine.

Kapitel 12

Die nächsten Tage verstrichen in einer solchen Geschwindigkeit, dass nur einzelne Vorkommnisse scharf aus meiner Erinnerung hervortraten. Und sie hatten alle mit Draco zu tun, wie mir gerade bewusst wurde. Blaise bekam natürlich mit das Draco und ich wieder miteinander sprachen, allerdings erzählten wir ihm nicht das wir zusammen waren.

Ich saß gerade in der Bibliothek und schrieb für Snape einen  Aufsatz über unseren heutigen Trank, den wir gebraut hatten. Es war schon spät kurz vor der Nachtruhe, Lee und die Zwillinge hatten mir vor einer Stunde noch Gesellschaft geleistet, waren aber dann gegangen. Außer mir und Madam Pince war keine Menschenseele mehr hier, Madam Pince lief irgendwo durch die Bibliothek und räumte die Bücher an ihre Stelle.

„Wer bin ich?“ Es legten sich zwei Hände auf meine Augen und der Geruch von Draco stieg mir in die Nase. „Hm…vielleicht Kay oder doch Draco?“, fragte ich grinsend und nahm Dracos Hände von meinen Augen. „Du musst dich entscheiden Süße.“, flüsterte Draco mir ins Ohr. „Okay Draco, Schluss mit den Spielchen ich muss mit dem Aufsatz fertig werden bevor Madam Pince mich heraus scheucht.“, sagte ich ernsthaft und ließ seine Hände los und nahm meine Feder wieder zu Hand.

Draco trat hinter mir weg und trat an meine Seite, sein Blick huschte einmal durch die Bibliothek. Dann beugte er sich zu mir und drückte seinen Lippen auf meine, überrascht weiteten sich meine Augen kurz. Er war die letzten Tage viel vorsichtiger und behandelte mich wenn andere dabei waren wie eine Freundin von vielen. Aber nachdem ich begriff das niemand in der Nähe war erwiderte ich seinen Kuss, ich ließ die Feder auf den Tisch fallen und legte meine Hände in seinen Nacken um ihn näher zu ziehen.

Mir fiel auf das seine Lippen ziemlich kalt waren, war etwa noch draußen im Schnee gewesen? „Du könntest den Aufsatz im Raum der Wünsche fertig schreiben und ich könnte dir helfen.“, murmelte er an meinen Lippen. „Das könnte die ganze Nacht dauern.“, antwortete ich während er mich erneut küsste. „Es ist ja nicht so dass wir die erste Nacht zusammen im Raum der Wünsche wären.“, meinte er und löste sich von mir.

Rasch setzte er sich auf den Stuhl neben mir und gleich darauf kam Madam Pince um die Ecke und musterte uns streng. „Da hast du Recht.“ Madam Pince stand immer noch da und verschränkte nun die Arme, das sollte wohl heißen dass sie die Bibliothek schließen wollte. Also rollte ich den noch nicht fertigen Aufsatz zusammen und packte ihn mit der Feder zusammen in meiner Tasche.

Draco und ich standen auf und verließen die Bibliothek, auf dem Weg nach oben nahm Draco mir meine Tasche ab. „Ich kann sie auch selber tragen.“, meinte ich und schaute ihn von der Seite an. „Muss du aber nicht, außerdem tun das Freunde manchmal, die Tasche von einer guten Freundin tragen.“ Ich wollte darauf etwas erwidern, aber Draco fügte hinzu: „Ich hab Lee schon oft deine Tasche tragen sehen.“ „Lee ist einer meiner Freunde.“

Wir waren angekommen und Draco öffnete mir galant die Tür, schnell schlüpfte ich hinein. Draco schloss hinter uns ab und ging zum Sofa. „Bin ich doch auch.“, meinte er und setzte mein Tasche vor dem Glastisch ab. „Ach du glaubst du hast den Freundesstatus schon bei mir erreicht?“, fragte ich und ging zu ihm. Er schlang die Arme um meine Hüfte als ich nahe genug war und zog mich näher. „Etwa nicht?“, wollte er wissen und ich legte meine Arme um seinen Hals. „Du bist schon viel weiter.“, meinte ich und streckte mich um ihn zu küssen.

Aber er ließ mich los und nahm meine Tasche, er öffnete sie und holte meinen Aufsatz raus. „Du musst das noch fertig machen.“, grinste er und zog mich mit aufs Sofa. „Und deswegen bekomm ich keinen kleinen Kuss, weil du willst dass ich fertig werde?“, fragte ich ungläubig. „Denn bekommst du wenn du fertig bist, sogar mehre aber erst musst du fertig werden.“

Murrend nahm ich meine Feder und machte mich an die Arbeit. Die ganze Zeit strich Draco mir sanft über den Rücken, das lenkte mich etwas ab, aber ich riss mich zusammen. „Fertig.“, verkündete ich nach ungefähr einer Stunde. Schnell rollte ich den Aufsatz zusammen und ließ ihn mit meiner Feder in die Tasche gleiten. „Na endlich.“, murmelte Draco und zog mich zu sich ran. „Was soll das denn heißen?“, fragte ich und schaute ihm ins Gesicht. „Du hättest auch gerne früher fertig werden dürfen.“, antwortete er.

Ich wollte darauf etwas erwidern, aber er küsste mich und brachte mich so zum Schweigen. Aber der Kuss dauerte nicht lange denn Draco löste sich von mir, ich gab einen Laut meines Unmuts von mir. Lächelnd strich Draco mir über die Wange und schaute mir in die Augen. „Ich wollte dir noch was erzählen.“ „Was denn?“ Dracos Hand verließ meine Wange und strich über meinen Hals zu meinem Schlüsselbein. „Snape hat vorhin mit mir geredet.“, er machte eine kurze Pause um zu sehen ob ich ihn unterbrach.

Aber ich tat es nicht, seine Hand glitt über meinen Rücken. „Er hat mir mitgeteilt dass du keine Nachhilfe mehr benötigst.“ „Wirklich?“, fragte ich nach, ich konnte mich schließlich verhört haben. „Wirklich.“, er beugte sich zu mir und strich mit seinen Lippen über meine, aber ich wich zurück. Verwundert schaute er mich an. „Mir werden die Zaubertränke nicht wirklich fehlen, aber die Zeit mit dir, ganz alleine. Ich musste nicht lügen das ich dich treffe.“

Erkenntnis blitze in seinem Gesicht auf, er starrte auf meinen Mund. „Dann sagen wir unseren Freunden einfach nicht dass die Nachhilfe vorbei ist.“ „Gute Idee.“, meinte ich leise und küsste ihn.

Wir hatten noch eine Weile geredet und gekuschelt, irgendwann war ich in seinen Armen eingeschlafen. Und als ich heute Morgen aufgewacht war musste ich mich beeilen damit die anderen nichts merkten.

 

Gerade kam ich von Zauberkunst in den Gemeinschaftsraum, alle Schüler drängelten sich um das schwarze Brett. Verwundert brachte ich meine Tasche weg und drängelte mich dann durch den Kreis zu George.

 

                   PER ANORDNUNG DER GROSSINQUISITORIN

                                            VON HOGWARTS

 

              Hiermit wird es den Lehrern verboten, den Schülern

          irgendwelche Informationen zu geben, die nicht eindeutig

                mit den Fächern zu tun haben, für deren Lehre sie

                                             bezahlt werden.

 

              Obige Anordnung entspricht dem Ausbildungserlass

                                  Nummer sechsundzwanzig.

 

                                            Unterzeichnet:

                      Dolores Jane Umbridge, Großinquisitorin         

 

„Und was soll das jetzt bringen?“, fragte ich und schaute zu George. „Frag mich nicht aber das ist doch lächerlich, wie viel Erlasse will sie noch machen? Irgendwann ist alles verboten.“ Daraufhin konnte ich nichts anderes sagen und folgte ihm zu einer Sesselgruppe. „Wie läuft es eigentlich mit Angelina?“ fragte ich ihn und entdeckte Lee mit Katie Bell am Fenster sitzen.

Sie hielten sich an den Händen und ein Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen. „Sie geht mit mir am Valentinstag nach Hogsmeade in die drei Besen.“, erklärte er nüchtern und starrte in die Flammen. „Mehr nicht? Langsam solltest du mal die Initiative ergreifen.“, ein Gähnen unterbrach meinen Satz.

„Was machst du bitte nachts?“, fragte George und löste seinen Blick vom Feuer. „Hausaufgaben.“, zwar war das nur eine Halbwahrheit, aber was er nicht weiß macht ihn nicht heiß. „Dann solltest du besser mehr schlafen, sonst schläfst du in den ZAG – Prüfungen ein.“, grinste er mich an. „Haha. Ich werd da schon nicht einschlafen, zumindest denke ich das.“

 

Der Januar ging Ereignislos vorüber und der Februar auch fast, aber eben nur fast. Nach dem Valentinstag sah ich mehr Pärchen im Schloss als zu irgendeiner anderen Zeit. Draco und ich hatten unseren Valentinstag im Raum der Wünsche verbracht und gegammelt. Lee und Katie Bell waren gar nicht mehr voneinander wegzubekommen, man traf sie nur noch zu zweit und mir kam es so vor als verlor ich meinen besten Freund.

Auch verbrachte ich nicht allzu viel Zeit mit Ron, Hermine, Ginny und Harry. Ginny war meistens bei ihrem Freund und die anderen drei waren unter sich, Fred und George waren auch ständig beschäftigt. Fred arbeitete an neue Ideen und George war viel mit Angelina unterwegs, da die beiden es auch mal geschafft hatten zusammen zu kommen. Während ich also ziemlich alleine da stand, weil Draco auch nicht jede Minuten mit mir verbringen konnte und ich das auch nicht wollte.

Man muss schließlich nicht 24 Stunden am Tag zusammenkleben, verbrachte ich viel Zeit mit Blaise und anderen Slytherin. Wie Theodore Nott, Montague, Adrian Pucey, Miles Bletchley, Warrington und Tracey Davis. Tracey war das einzige Mädchen und war mit Adrian Pucey zusammen, obwohl sie alle Slytherins waren konnten sie auch nett sein. Was mich schon irgendwie überraschte. 

Erst Anfangs März wurde es wieder interessant in Hogwarts, Der Klitterer brachte ein exklusives Interview mit Harry raus und Harry bekam massenweiße Leserbriefe. Umbridge gefiel das ganz und gar nicht und erließ einen neuen Ausbildungserlass:

           PER ANORDNUNG DER GROSSINISTORIN

                                    VON HOGWARTS                        

 

Alle Schüler, bei denen das Magazin Der Klitterer gefunden

                   wird, werden der Schule verwiesen.

 

   Obige Anordnung entspricht dem Ausbildungserlass

                       Nummer siebenundzwanzig.

 

                                  Unterzeichnet:

          Dolores Jane Umbridge, Großinquisitorin     

        

Natürlich las jeder Schüler jetzt erst Recht den Klitterer, da sie alle wissen wollten was Umbridge so aufregte und überall wurde über das Interview getuschelt. Im Unterricht, auf dem Klo, in der Bibliothek einfach überall. Die Lehrer konnten natürlich nichts zu dem Interview sagen aber Harry bekam jede Menge Hauspunkte für nichts. Zwar freute auch ich mich über die Hauspunkte, aber so ganz gerecht fand ich das auch nicht.

 

Es war gerade beim Abendessen, mir war aufgefallen das weder Umbridge, Snap oder Trelawney am Tisch saßen. Bei Trelawney war das nicht unnormal sie kam selten runter zum Essen und seit Umbridge da war noch viel seltener.

Auf einmal hörte man aus der Eingangshalle einen Schrei. Alle Schüler sprangen auf und liefen hinaus, auch die Lehrer eilten aus der Großen Halle. Ich quetschte mich durch die Schülermenge und entdeckte Blaise und Nott in der ersten Reihe vom Kreis stehen.

Als ich bei ihnen ankam sah ich wer so laute schrie. Trelawney stand in der Mitte, ihr gegenüber Umbridge. Während neben Trelawney ihre Koffer lagen als hätte man ihr sie hingeworfen hielt sie in der einen Hand ihren Zauberstab und in der anderen eine leere Flasche Sherry. Ihre Harre standen unordentlich vom Kopf ab, ihre Brille saß ihr schief auf der Nase sodass das eine Augen stärker vergrößert wurde als das andere, ihre unzählige Tücher flatterten kunterbunt von ihren Schultern.

„Nein! NEIN! Das kann doch nicht wahr sein…ich kann nicht… ich weigere mich, dies hinzunehmen!“, kreischte Trelawney und krallte sich an ihrer Flasche fest.

Daraufhin erwiderte Umbridge in ihren falschen hohen mädchenhaften Stimme: „Sie haben nicht erkannt, dass dies geschehen würde? Zwar sind Sie nicht einmal imstande, das Wetter von morgen vorherzusagen, aber Sie müssen doch wenigstens erkannt haben, dass Ihre jämmerliche Leistung während meiner Inspektion und das Ausbleiben jeglicher Verbesserung es unvermeidlich machen würden, dass man Sie entlässt.“

Es schien Umbridge eine Freude zu sein, Trelawney fertig zu machen.  „Das – k-können Sie nicht tun! Sie k-können mich nicht entlassen! Ich b-bin seit sechzehn Jahren hier! H-Hogwarts ist mein Zuhause.“, heulte Trelawney. „Es war Ihr Zuhause.“, verbesserte Umbridge sie und grinste. Sie sah zu wie Trelawney haltlos schluchzend auf ihre Koffer sank. „Bis vor einer Stunde, als der Zaubereiminister Ihre Entlassungsorder gegenzeichnete. Nun entfernen Sie sich freundlicherweise aus dieser Halle. Sie sind eine Zumutung für uns.“

Obwohl Trelawney nicht die beste Lehrerin war, war das was Umbridge sagte doch zu gemein, Umbridge blieb in der Eingangshalle stehen und sah zu wie Trelawney sich vor und zurück auf ihren Koffer wiegte. Dabei ein hämisches Grinsen im Gesicht, der Teufel konnte auch nicht viel böser sein.

Professor McGonagall trat zu der verstörten Trelawney  und klopfte ihr energisch auf den Rücken und reichte ihr ein großes Taschentuch. „Hier, nehmen Sie, Sibyll… beruhigen Sie sich… putzen Sie sich damit die Nase…so schlimm, wie Sie glauben, steht es nicht…Sie werden Hogwarts nicht verlassen müssen…“, beruhigte McGonagall die völlig aufgelöste Frau. „Ach, tatsächlich, Professor McGonagall?“, ertönte Umbridges Stimme. „Und mit wessen Autorität behaupten Sie dies…?“

Alle Schüler warteten gespannt auf die Antwort, McGonagall öffnete gerade den Mund, als das eichene Portal aufschwang. „Mit der meinen.“, sagte die tiefe Stimme von Dumbledore, die Schüler die davor standen machte schnell Platz.

Keine Ahnung was er draußen getan hatte, aber draußen war es nebelig und man sah kein Licht von draußen. Er ging auf die beiden Frauen im Kreis zu. „Mir der Ihren, Professor Dumbledore?“ Umbridge beäugte ihn und lachte leise bei ihren nächsten Worten.

„Ich fürchte, Sie verkennen die Lage. Ich habe hier eine Entlassungsorder, die von mir und dem Zaubereiminister unterzeichnet ist. Gemäß dem Ausbildungserlass Nummer dreiundzwanzig hat die Großinquisitorin von Hogwarts die Befugnis, jeden Lehrer zu kontrollieren, auf Bewährung zu setzen und zu entlassen, der ihr – und das heißt mir – nicht den Leistungsanforderungen des Zaubereiministeriums zu entsprechen scheint. Ich bin zu dem Urteil gekommen, dass Professor Trelawney nicht den Erwartungen entspricht. Ich habe sie entlassen.“

Anstatt wütend oder besorgt auszusehen lächelte Dumbledore unbeirrt weiter, als hätte sie nichts gesagt. „Sie haben natürlich vollkommen Recht, Professor Umbridge. Als Großinquisitorin haben Sie durchaus die Befugnis, meine Lehrer zu entlassen. Sie haben allerdings nicht die Autorität, sie des Schlosses zu verweisen. Ich fürchte dass die Macht hierzu immer noch beim Schulleiter liegt, und es ist mein Wunsch, dass Professor Trelawney weiterhin auf Hogwarts leben möge.“ Trelawney stieß ein fast hysterisches Lachen aus.

„Nein – nein, ich g-gehe Dumbledore! Ich w-werde Hogwarts verlassen und mein Glück anderswo s-suchen - “, sie wurde von Dumbledore unterbrochen. „Nein. Es ist mein Wunsch, dass Sie bleiben, Sibyll.“ Dann wandte er sich an Professor McGonagall. „Dürfte ich Sie bitten, Sibyll wieder nach oben zu geleiten, Professor McGonagall?“ „Natürlich. Stehen Sie auf Sibyll….“

Sie griff nach der immer noch sitzenden Trelawney und zog sie an ihrem Arm hoch. Sprout eilte durch die Schülermassen und ergriff Trelawneys anderen Arm, zusammen brachten sie die Frau nach oben. Flitwick lief mit schnell kurzen Schritten ihnen nach und quiekte: „Locomotor Koffer.“ Das Gepäck hob ab und folgte ihm die Treppe hinauf.

Als ich meinen Blick wieder zu den beiden Personen im Kreis zuwandte, stand Umbridge stocksteif und starrte Dumbledore an. „Und was, machen Sie mit ihr, wenn ich einen neuen Wahrsagelehrer ernenne, der ihre Räumlichkeiten benötigt?“, wisperte sie. „Oh, das wird kein Problem sein. Wissen Sie, ich habe bereits einen neuen Wahrsagelehrer gefunden, und er wird Räumlichkeiten im Erdgeschoss vorziehen.“, lächelte Dumbledore immer noch freundlich.

„Gefunden? Sie haben einen gefunden? Darf ich Sie daran erinnern, Dumbledore, dass gemäß Ausbildungserlass Nummer zweiundzwanzig -“ „- das Ministerium das Recht hat, einen geeigneten Kandidaten zu ernennen, falls – und nur falls – der Schulleiter nicht in der Lage ist, einen zu finden.“, vollendet Dumbledore Umbridges Satz.

Die Schüler zogen überrascht die Luft ein, jeder starrte die beiden an und wollte sehen was als nächsten passierte. „Und glücklicherweise kann ich behaupten, dass ich in diesem Falle Erfolg hatte. Darf ich Sie einander vorstellen?“

Dumbledore drehte sich zum Portal, durch den Nebel hörte man plötzlich Hufgetrappel. Ein erschrockenes Murmeln ging durch die Schülermenge und ich starrte zu Tür, als dort ein Zentaur mit weißblonden Haar und blauen Augen in die Halle trat. „Dies ist Firenze. Ich denke, Sie werden ihn für geeignet halten.“, stellte Dumbledore den Zentauren vor.

Kapitel 13

Die Osterferien waren nicht mehr allzu weit entfernt, gemütlich saß ich mit Tracey in der Großen Halle und spielte mit ihr Zauberschach. Es gab mittleerweile ein Inquisitionskommando von Umbridge, Dumbledore hatte das schweigend hingenommen. Draco war auch ein Teil vom Inquisitionskommando, was mir überhaupt nicht gefiel.

Aber ich sagte nichts dazu, auch wenn mich Tracey mehrmals gefragt hatte was ich dazu sagte, als eine Freundin von ihm. Denn Tracey war keine Freundin von ihm, sie war eben nur die Freundin von Pucey. „Schach Matt.“, sagte Tracey und ich schüttelte ungläubig den Kopf, denn es war schon die dritte Runde die ich verlor. „Ich hab keine Lust mehr, ich verlier doch eh nur.“, meinte ich und stand auf. „Ach komm schon, ich lass dich die nächste Runde gewinnen.“, widersprach Tracey mir. „Vielleicht ein andermal.“, winkte ich ab und verschwand aus der Halle.

An mir liefen unzählige Hufflepuffs hektisch die Treppe hinunter. Verwundert blickte ich ihnen nach und lief dann weiter die Treppe hoch. Dean und Seamus kamen mir auch entgegen, beide blieben vor mir stehen. „Wir waren die ganze Zeit bei dir und hatten Spaß.“, keuchte Seamus. „Leute, wir waren nicht zusammen. Ich war doch mit Tracey in der Halle.“, sagte ich verwirrt. „Gott kannst du uns nicht einmal helfen?“, fragte Seamus angepisst. „Lass sie Seamus, sie war bei ner Slytherin, das würde uns noch weiter in die Scheiße reiten.“

Er zog Seamus die Treppe hinunter, ich schaute ihnen nach und ging dann weiter. Als ich im Gemeinschaftsraum ankam, sah ich Fred erschöpft an der Wand lehnen. Verwundert schlenderte ich zu ihm rüber. „Macht ihr heute alle Sport?“ Überrascht schaute er auf. „Umbridge hat uns erwischt.“, japste er. Jetzt ging mir auf was die Jungs vorhin gewollt hatten. „Und wo ist der Rest?“, wollte ich wissen und sah mich um, George und Angelina kamen gerade rein. Lee und Katie saßen küssend auf dem Sofa, Ron und Hermine stritten sich daneben. „Malfoy hat Harry erwischt.“, verkündete Alicia Spinnet die hinter George und Angelina reinkam.

Gemurmelt ging durch die Gryffindors, Ron sprang auf und fluchte wild herum. „Bei Merlins Bart, Ron jetzt halt die Klappe, es war doch klar dass ihr irgendwann auffliegt. Umbridge ist zwar hässlich aber nicht völlig verblödet. Außerdem ist Harry alleine ertappt wurden, was kann ihm da schon passieren?“, fuhr ich Ron dazwischen.

Alle schauten mich überrascht an, Ron schnappte nach Luft wie ein Fisch. Darüber konnte ich nur die Augen verdrehen, nur weil ich ehrlich war starrten sie so. Sogar Lee und Katie hatten sich voneinander gelöst und schauten mich. „Gott jetzt tut doch nicht so als hätte ich nicht Recht.“, fauchte ich fast. „Du hast uns verraten.“, brach Ron die Stille. „Tickst du noch ganz sauber?“, fragte ich wütend und ballte die Hände zu Fäusten.

„Du wusstest als einzige von der DA und warst nicht gleichzeitig ein Mitglied.“ „Ich stimme ihm zu.“, hörte ich Katie Lee zuflüstern. „Halt die Klappe.“, zischte ich Katie zu und wandte mich Ron wieder zu. „Wenn ich euch verraten wollte, hätte ich das vor Wochen schon tun können. Hab ich aber nicht.“ Ron erwiderte nichts sondern starrte mich nur an, Hermine erhob sich und trat neben Ron.

„Du hättest einen Grund, du hast die Zeit alleine verbracht.“ Ich lachte freudlos auf. „Ich habe noch andere Freunde außer euch, sogar mehr aus anderen Häusern als hier.“ Kurz schwieg ich und überdachte meine nächsten Worte. „Eigentlich habe ich hier keine Freunde mehr.“ Damit drehte ich mich um und kletterte aus dem Gemeinschaftsraum, ich ließ ihre fassungslosen Gesichter zurück.

Wütend lief ich die Treppe hinunter, in der Eingangshalle stieß ich auf Blaise. Dieser saß mit Daphne Greengrass knutschend auf der Treppe, ich lief an ihnen vorbei. „Hey, warte Mal.“, rief Blaise mir hinterher. Wütend drehte ich mich um und pflaumte ihn an. „WAS?“

Daphne war verschwunden, Blaise kam zu mir. „Was hat dir denn die Laune verhagelt?“ „Ist doch egal.“, damit drehte ich mich wieder um und lief hinaus aus dem Schloss. Er folgte mir nicht, worüber ich froh war. Eine ganze Weile lief ich draußen herum, ich sah meinen Bruder aus der Ferne mit einem Mädchen auf seinem Schoß.

Ich lief gleich daraufhin in einen andere Richtung und landete am See, dort ließ ich mich in das feuchte Gras fallen und starrte aufs Wasser. Die Sonne ging langsam unter und spiegelte sich im Wasser wieder. Ich blieb lange dort sitzen, es war schon dunkel und die Nachtruhe auch schon längst eingekehrt, als Dracos Stimme hinter mir erklang. „Hier bist du, ich hab dich schon die ganze Zeit gesucht.“

Ich drehte mich nicht um, ich warf nur einen Blick über meine Schulter. Seine Schritte waren kaum zu hören, er setzte sich neben mich. „Was ist los?“, wollte er wissen und nahm meine Hand in seine. „Sie glauben ich hätte sie verraten.“ „Hast du sie überzeugt dass du es nicht getan hast?“ „Nein, ich habe ihn gesagt dass ich in Gryffindor keine Freunde hätte.“

Draco erwiderte nichts auf meine Worte, sondern zog mich in seine Arme. „Wir sollten in unsere Gemeinschaftsräume gehen.“, brach ich die Stille und befreite mich sanft aus seinen Armen. Dann stand ich auf und schaute zu Draco, der immer noch auf dem Boden saß. Es sah nicht so aus als würde er bald aufstehen, deswegen hockte ich mich vor ihn hin. „Gute Nacht.“ Leicht drückte ich meine Lippen auf seine, er erwiderte den Kuss und strich mir über die Wange.

„Träum schön.“, meinte er als wir und lösten. „Ich versuchs.“ Ich stand damit wieder auf und lief zum Schloss hoch. Vorsichtig schlich ich durch die Gänge zum Gryffindorturm, als ich durch das Loch kletterte war der Gemeinschaftsraum leer. Aber am schwarzen Brett hing eine neue Anordnung:

 

                      PER ANORDNUNG DES ZAUBEREIMINISTERIUMS

 

                       Dolores Jane Umbridge (Großinquisitorin) hat die

                       Nachfolge von Albus Dumbledore als Leiterin der

                   Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei angetreten.

 

                    Obige Anordnung entspricht dem Ausbildungserlass

                                          Nummer achtundzwanzig.

 

                                                   Unterzeichnet:

                            Cornelius Oswald Fudge, Zaubereiminister         

 

Überrascht blinzelte ich ein paar Mal und machte mich dann auf in den Mädchenschlafsaal. Dort zog ich mich schnell um und schlüpfte in mein Bett.

 

Genervt saß ich in der letzten Stunde Zauberkunst, nächsten Montag würden wir die ZAG’s schreiben, Professor Flitwick schärfte uns gerade ein, das das Prüfungspergament mit einem Anti-Schummel Zauber belegt war.

Die letzten zwei Wochen waren anstrengend gewesen, ich ging allen Gryffindors aus dem Weg so gut ich konnte. Draco hatte noch weniger Zeit für mich als schon vorher, ich sah ihn nur noch wenn die anderen Slytherins dabei waren. Ab und zu traf ich mich mit Kay, dieser schien ganz okay zu sein aber er war ein bisschen langweilig.

„Sie können nun gehen.“, beendete Flitwick seine Stunde, ich packte schnell meine Sachen zusammen und eilte aus dem Klassenzimmer. Endlich Wochenende, dachte ich und bog um die Ecke. Abrupt blieb ich stehen, denn Lee und Katie standen auf dem Gang und unterhielten sich. Schnell schlüpfte ich in eine Nische und versteckte mich hinter einer Statur.

Ich blendete Lees und Katies Worte aus. Nach einer Weile waren keine Stimmen mehr zu hören, vorsichtig lugte ich aus meiner Versteck und stellte fest das der Gang leer war. Also kam ich ganz aus meinem Versteck und setzte mein Weg fort, gerade war ich vor dem Portrait der Fetten Dame als eine Eule auf meiner Schulter landete. Ich nahm ihr den Brief aus dem Schnabel und öffnete ihn, die Eule war wieder weggeflogen.

 

Ich warte auf dich im Raum der Wünsche nach dem Abendessen. Draco

Lächelnd ging ich zur Fetten Dame und sagte ohne ihre Aufforderung: „Mimbulus Mimbeltonia.“ Das Portrait schwang auf und offenbarte das Loch, durch das ich flink kletterte. Schnell brachte ich Umhang und Tasche in meinen Schlafsaal, dort suchte ich nach meinem weißen Top und streifte es über, die Jeans tauschte ich mit schwarzen blickdichten Leggings. Die grünen Pumps ließ ich an.

Zügig verschwand ich aus dem Gryffindorturm und ging in die Große Halle. Bevor ich zum Gryffindortisch gehen konnte, fing mich Tracey ab und zog mich zum Slytherintisch. Ich hatte in letzter Zeit öfters hier gegessen, ich ließ mich neben Nott nieder. „Schon wieder hier?“, fragte er mich grinsend. „Sieht ganz danach aus.“ „Weswegen?“ „Tracey hat mich Mal wieder hierher entführt.“

Ich nahm mir etwas Gemüse und fing an zu essen. Blaise und Draco setzten sich mir gegenüber, Draco lächelte mir kurz zu und setzte schnell wieder seine Gleichgültige Miene auf. „Hey Selena hast du Lust heute Abend in den Slytheringemeinschaftsraum zu kommen?“, fragte mich Blaise mit vollem Mund. „Kann nicht, hab schon was vor.“ „Und was?“, wollte Nott neben mir wissen. „Date.“, sagte ich nur und aß eine Kartoffel. „Mit wem?“, fragte Blaise und schielte kurz zu Draco. „Mit meinen Büchern.“

Überrascht schauten mich drei Jungenaugen an, Blaise und Nott weil sie anscheinend nicht glauben konnten das ich lieber lernte als bei ihnen rumzuhängen und Draco weil er wohl dachte ich hätte den Brief nicht erhalten. Und da ich Draco zeigen wollte das ich ihn nicht vergessen hatte sagte ich: „Wisst ihr Dray hat mich dafür begeistert, da er glaubt ich kann nie so gut werden wie er.“ „Gott Draco musstest du so ein schönes Mädchen anstacheln an einem Freitagabend zu lernen?“, stöhnte Nott und stand auf.

„Warum lernt ihr nicht zusammen?“, fragte Blaise, ich schaute ihn fragend an. „Draco will heute Abend auch lernen.“ „Ach so, nein Draco lenkt mich immer vom Lernen ab. Eine seiner Taktiken um besser zu bleiben.“, grinste ich ihn und Draco an. „Ich werde auch so besser bleiben. Wir sehen uns.“, damit stand Draco auf und verschwand aus der Halle. „Okay ich werde dann auch Mal lernen gehen.“, verabschiedete ich mich von Blaise.

Schnell lief ich die Treppe hoch, ich achtete darauf dass mich niemand sah. Draco stand grinsend vorm Raum der Wünsche und hielt mir die Tür galant auf. „Ein Date mit deinen Büchern also?“, fragte Draco und schloss hinter uns ab. „Sieht ganz danach aus.“, grinste ich und ließ mich aufs Sofa fallen. „Also bin ich eins deiner Bücher?“ Draco kam zu mir und setzte sich neben mich. „Ja du bist das interessanteste.“ „Hm.“, machte er nur und küsste mich.

Mir hatten seine Lippen so gefehlt, er hatte mir gefehlt. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und zog ihn näher, Draco kam mir bereitwillig näher. Seine Hände lagen auf meiner Hüfte und drückten mich leicht nach hinten. Ich gab nach und ließ mich mit dem Rücken aufs Sofa zurückfallen, dabei zog ich Draco mit mir. Nun lag er auf mir, seine Hände stützen sich rechts und links von mir ab, sodass ich nicht sein ganzes Gewicht auf mir spürte.

Langsam löste ich meine Arme um seinen Nacken und fuhr mit den Händen dem Kragen seines Hemdes hinab, nach und nach öffnete ich die Knöpfe bis alle auf waren. Seine Hände glitten sanft unter mein Top und strichen über meinen Bauch, auch seine Lippen verließen meine und streiften über meinen Hals. Nicht so recht wissend was ich tat, streifte ich ihm sein Hemd über die Schultern, Draco musste kurz aufhören über meinen Bauch zu streichen.

„Du weißt was du tust?“, fragte Draco leise an meinem Ohr. „Sogar sehr genau.“, antwortete ich und strich über seine Bauchmuskeln. Er küsste mich erneut und streifte mir mein Top ab ohne dass ich es bemerkte. Seine Hände öffneten den Verschluss meines BHs und streiften diesen auch ab. Ich spürte etwas Hartes an meinem Oberschenkel, ich löste meine Lippen von seinem und setzte mich langsam auf.

Automatisch wich Draco zurück und schaute mich fragend an. Lächelnd gab ich ihm einen kleinen Stoß und er fiel auf dem Rücken, grinsend setzte ich mich auf seinen Bauch. Dann beugte ich mich zu ihm und strich mit meinen Lippen über seinen Hals. Seine Hände strichen über meinen Rücken und tiefer zu meinen Po, dort ließ er sie liegen.

Meine Hände waren auch nicht untätig, sie glitten über seinen Bauch zu seiner Hose wo sie den Knopf und den Reißverschluss öffneten. Mit seiner Hilfe streifte ich ihm die Hose ab, ich sah die Beule in seiner Boxershorts ganz deutlich. Er zog mich wieder zu sich hinunter und küsste mich ausgiebig, während er mir die Leggings von den Beinen streifte. Während er das tat rieb ich zögerlich an seiner Erektion in Boxershorts. „Du machst mich wahnsinnig.“, murmelte Draco an meinen Lippen und zog meine Hand von seiner Erektion.

Er streifte sich die Boxershorts ab und fuhr dann über meinen Bauch hinab zu meinem Tanga. Dort harkte er seine Finger rechts und links ein und zog ihn mir aus. Er drehte uns um, leise gab ich einen Schrei der Überraschung von mir als ich auf dem Sofa landete und er über mir. Hart presste er seine Lippen auf meine, der Kuss war voller leidenschaftlicher Energie und dann drang er mit einem Stoß in mich ein.

Schmerz durchzuckte mich und er blieb reglos in mir, er löste seine Lippen von meinen und schaute mich an. „Alles okay?“ Nicht fähig zu sprechen nickte ich und zog ihn wieder zu mir und küsste ihn. Vorsichtig begann er sich zu bewegen, erst tat es noch weh aber nach einer Weile war ich so erregt dass ich fast vor meinem Höhepunkt stand. Seine Hände strichen über meine Brüste und spielten mit meinen Nippeln.

Er löste seine Lippen von meinen und küsste sich zu meinem Ohrläppchen. „Ich liebe dich.“, hauchte er mir ins Ohr. Überrascht schlug ich die Augen auf und sah ihn an. Auf seinem Gesicht spiegelte sich Lust und Liebe wieder. „Ich dich auch.“, antwortet ich und kam mit einem Aufschrei. Seine Stöße wurden schneller und als er kam, kam ich noch ein zweites Mal.

Völlig erschöpft zog Draco sich zurück und legte sich neben mich, er zog mich sofort in seine Arme. Genauso erschöpft wie er drehte ich mich zu ihm um und wollte mich lösen, denn Jungs kuschelten nicht so gerne. Aber Draco zog mich noch näher an sich, darum legte ich meinen Kopf an seine Brust und entspannte mich.

Er zog eine Decke über uns, die schön flauschig weich war. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen wegen einer Schwangerschaft.“, fing er an zu reden. „Ich weiß, ich nehme regelmäßig einen Verhütungstrank.“, unterbrach ich ihn. „Oh.“, machte er und legte sein Kinn auf meinen Kopf. „Ich hab die Zeit mit dir vermisst.“, flüsterte Draco und ich spürte wie seine Umarmung sich noch verstärkte.

Kapitel 14

Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum, ich saß in der letzten ZAG Prüfung für Geschichte der Zauberei, nur am Rande bekam ich mit das Harry den Raum schwankend verließ. Eigentlich interessierte mich das auch gar nicht, wenn die Prüfungen vorbei waren würden wir nur noch eine langweilige Woche Schule haben und dann wären die Sommerferien da. Und wenn die Prüfung heute vorbei war würde ich mit Draco im Raum der Wünsche verschwinden und seinen Geburtstag unter vier Augen feiern. Schließlich wurde man nur einmal 16 im ganzen Leben.

Ich gab es auf mir das Hirn zu zermartern über die Frage, wie die Koboldkriege aufgehört hatten und legte die Feder weg. Ich sah Draco ein paar Reihen mit dem Rücken zu mir sitzen, er hatte sich schon zurück gelehnt. Der Prüfer vom Ministerium begann die Arbeiten einzusammeln. „Sie können die Halle nun verlassen.“ Dass ließ ich mir nicht zweimal sagen und rannte fast aus der Halle, denn ich wollte diesmal die Erste im Raum der Wünsche sein. Ich hatte Blaise sogar vorhin gebeten Draco kurz aufzuhalten nach den ZAG. Blaise hatte nicht nachgefragt warum, er hatte nur versprochen es zu tun.

„Mimbulus Mimbeltonia.“, rief ich der Fetten Dame zu, die daraufhin gleich aufschwang. Schnell kletterte ich hinein und lief in den Mädchenschlafsaal, von dort holte ich den Kuchen den ich in der Schlossküche gebacken hatte. Mit dem Kuchen und meiner Schultasche lief ich zum Raum der Wünsche und wusste, dass ich die Erste war, sonst wäre die Tür schon da. Ich stellte mir den Raum vor und langsam erschien die Tür, schnell schlüpfte ich hinein.

Meine Tasche schmiss ich aufs Sofa und ich stellte den Kuchen auf dem Tisch, zum Glück hatte ich auch an Geschirr gedacht. Das ich auch auf den Tisch stellte. Zügig zog ich meinen Umhang aus und stopfte ihn in meine Tasche, ich trug einen weißen kurzen Rock und ein grünes Top. Gerade rechtzeitig schmiss ich meine Tasche in eine Ecke und warf mich aufreißend aufs Sofa, denn die Tür ging auf und Draco kam rein.

Ohne etwas zu sagen kam er zu mir, er stand vor mir und schaute erst zum Kuchen dann zu mir. Ich zog ihn an seinem Kragen zu mir runter und küsste ihn. „Happy Birthday.“, murmelte ich an seinen Lippen. Statt den Kuchen zu vernaschen, vernaschte er mich.

 

Wieder völlig bekleidet stand ich neben Draco vor der Tür und küsste ihn noch schnell, bevor wir den Raum verließen. Er hatte den Kuchen in der Hand und ging mit einem glücklichen Lächeln zur Treppe während ich Richtung Gryffindorturm ging. Da fiel mir ein das es gleich Abendessen gab, ich drehte wieder um und machte mich auf zu Großen Halle.

In der Eingangshalle begegnete ich Tracey und Adrian, Tracey zog mich wie immer zum Slytherintisch. Blaise saß schon da und klopfte neben sich auf die Bank, ich setzte mich neben ihn. „Was hast du in den Ferien vor?“, fragte Tracey mich mit vollem Mund. „Weiß noch nicht so genau.“

Montague setzte sich neben mich und folgte meiner und Traceys Unterhaltung. Schweigend brach dann ein und ich hörte Blaise und Miles zu wie sie über Draco redeten, sie waren sich noch nicht ganz einig ob sie für ihn eine Party machen sollten. „Wir sehen uns morgen.“

Ich erhob mich und als ich aus der Halle ging kam Draco gefolgt von Pansy rein. Sie stritten sich, naja Streit konnte man das nicht nennen. „Pansy ich will dich nicht, kapier das endlich.“, fauchte Draco. „Aber Dracolein, was hast du den gegen Geburtstagssex?“, flehte Pansy ihn an und grabbelte an ihm rum. „Mit dir ganz sicher nicht und nenn mich nicht so.“ Er streifte ihre Hände von seinem Arm und setzte seinen Weg fort.

Ich ging grinsend die Treppe hoch und gerade als ich um die Ecke bog lief ich gegen Lee. „Wir müssen reden.“ Ich schüttelte den Kopf und schob mein Haar zu Seite. „Ich wüsste nicht worüber.“, antwortete ich kalt und wollte an ihm vorbei gehen, aber er ergriff meinen Arm und hielt mich fest. „Ich schon.“ Ein genervtes Stöhnen kam von mir und ich versuchte seine Hand abzuschütteln. „Wie kannst du denken dass du keine Freunde in Gryffindor hast?“ „Ich denke das nicht, ich weiß es.“

Überrascht ließ er mich los und ich funkelte ihn wütend an. „Und was ist mit mir bin ich niemand?“ „Du bist auch kein Freund mehr.“ „Sorry ich bin dir wohl nicht arrogant genug wie deine Freunde.“ Das Wort Freunde setzte er mit den Händen in Häkchen. „Sie sind nicht arrogant, sie sind sogar viel netter als ihr. Sie ignorieren mich nicht sofort wenn sie eine neue Freundin haben, wie gewisse andere.“ „Auf was willst du hinaus?“ „Ach das kannst du dir nicht denken? Seit Bell deine Versuche sie für dich zu gewinnen nachgegeben hat gibt es für dich niemanden anderen mehr.“

„Ach ja? Und was ist mit dir du hast ja nicht Mal mitbekommen das Fred und George weg sind oder das Sirius Black tot ist.“ „Das habe ich sehr wohl mitbekommen, aber was sollte mich das schon interessieren? Das tut es nämlich nicht im Geringsten. Und was du tust ist mir auch egal.“ Damit lief ich wütend weiter. Ich musste jetzt nachdenken, darum ging ich hoch zum Astronomieturm.

Es war schon längst dunkel als ich dort am Gelände lehnte und auf dem Mond schaute, ich war hier schon ein paar Stunden. „Was tust du hier?“, ertönte eine Stimme hinter mir. Überrascht drehte ich mich und entdecke Kay an der Tür stehen. „Nachdenken.“, damit drehte ich mich wieder um. Kay trat neben mich, er sagte nichts mehr und starrte auch durch die Nacht.

Plötzlich ergriff er meine Hand, verwundert schaute ich zu ihm und bemerkte dass er näher gekommen war. „Du bist so einzigartig.“, hauchte er und küsste mich dann. Meine Augen weiteten sich überrascht und ich wich sofort zurück.

Ruhig blickte er mich an und es schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht, ich holte aus und verpasste ihm eine Ohrfeige. Der Knall halte in der Stille nach, ein Räuspern unterbrach die Stille. Ich schaute zu Tür und sah Draco dort mit verschränkten Armen stehen. „Man küsst kein Mädchen wenn es nicht will.“, sagte er neutral. Kay wich von mir zurück und ging zu Tür und an Draco vorbei. „Sie wollte es vielleicht.“, murmelte er Draco zu. „Nein.“, sagte ich wütend und ballte die Hände zu Fäusten.

Als Kay weg war kam Draco zu mir und zog mich in seine Arme. „Muss ich mir Sorgen machen?“, fragte er leise. Entsetzt schaute ich zu ihm hoch. „Ganz sicher nicht, so etwas ekliges.“, meinte ich wütend. Draco strich mir über die Wange und schaute mir in die Augen. „Morgen fahren wir alle nach Hause.“, meinte ich leise und drückte mich an Draco. „Ich bin in der ersten Woche bei dir.“, flüsterte er und küsste mich.

 

Es war so weit ich saß mit Blaise, Tracey, Ardian und Warrington in einem Slytherinabteil und fuhr nach Hause. Als wir im Bahnhof ankamen wartete meine Mom schon auf mich, ich winkte Draco zum Abschied zu denn er würde erst Morgen zu mir kommen, wenn meine Mom selbst weg war.

 

1. September 1996

„Kommst du in den Weihnachtsferien nach Hause?“, fragte Mom mich und umarmte mich noch einmal kurz. „Ich weiß es noch nicht genau, aber ich schreib dir, versprochen.“ Sie nickte und wirkte gefasst wie immer wenn sie in der Öffentlichkeit war, die Umarmung war eben ein seltener Ausbruch gewesen. Noch einmal winkte ich ihr zu, dann stieg ich in die Rote Lock, Blaise wartete schon auf mich im Flur.

„Bist du nun fertig?“ „Schüttle du mal ne halb hysterische Mutter ab.“, meinte ich locker und lief an ihm vorbei. Ich ging mit Blaise zu den Slytherin, Tracey winkte mich in ihr Abteil in dem Ardian, Nott und Miles schon saßen. Als ich an Dracos Abteil vorbei ging sah ich ihn auf den Sitzen liegen, sein Kopf auf Pansys Schoß, sie strich ihm durchs Haar.

Ich musste mich von diesem Anblick losreißen, da ich das ganz und gar nicht toll fand. Leicht aufgeregt spielte ich an der Kette herum die Draco mir zum Geburtstag geschenkt hatte. „Was ist los Selena?“, fragte Blaise als er Dracos Abteiltür aufschob und ich weiter ging. „Ähm nichts, ich war eben nur überrascht.“, rief ich Blaise zu und hoffte Draco hörte das. Schnell schlüpfte ich zu Tracey ins Abteil und ließ mich neben Nott am Fenster nieder.

Die Fahrt war relativ ruhig Blaise schaute einmal kurz vorbei, bevor der zu Slughorns Abteil ging, denn er war dorthin eingeladen. Gedankenverloren dachte ich an meinen Geburtstag zurück, das war der letzte Tag gewesen an dem ich Draco gesehen hatte. Es war tierisch heiß gewesen, meine Mom war nicht zu Hause und wir hatten es uns auf dem Gras draußen bequem gemacht.

Entspannt hatte mein Kopf auf Draco Bauch gelegen und meine Augen waren geschlossen gewesen, als er sich plötzlich bewegte. Ich hatte mich beschwert, aber er hatte ein kleines grünes Päckchen aus seiner Hosentasche rausgeholt und mir auf den Bauch gestellt. „Was ist das?“ „Mein Geschenk an dich.“ „Aber ich wollte doch gar nichts.“, hatte ich mich beschwert und wollte es ihm wieder geben. „Das ist mir aber egal, mach es schon auf.“

Er hatte es mir wieder in die Hand gedrückt und mich kurz geküsst. Ergeben hatte ich es geöffnet und es war eine silberne Kette drin gewesen. Mit einem Medaillon, auf dem Deckel waren drei kleinen Smaragde, in ihm war ein kleines Foto von Draco. Er hatte mein Lieblingslächeln aufgesetzt und winkte mir zu. Sofort hatte er mir die Kette umgemacht und ich war ihm um den Hals gefallen. „Woher hast du die?“, riss mich Tracey aus meiner Erinnerung. „Hm? Was?“, fragte ich nach. „Woher hast du die Kette?“ „Die hab ich zum Geburtstag bekommen.“, antwortete ich und ließ die Kette los. Tracey fragte nicht weiter nach, sie kuschelte sich lieber an ihren Freund.

Als wir in den Bahnhof von Hogsmeade einfuhren standen wir alle auf und zogen unsere Umhänge über. Dann schnappten wir uns unsere Koffer und drängten uns zu den anderen Schüler auf den Flur um schnell hinauszukommen. Beim Verlassen des Zugs verlor ich Tracey und die anderen aus den Augen, ich stellte mein Koffer und den Käfig von Tom auf den Bahnsteig und ging zu den Kutschen dort traf ich auf Blaise.

„Wie war’s bei Slughorn?“, fragte ich und stieg mit ihm, Pansy, Draco, Crabbe und Goyle in eine Kutsche. Pansy klebte förmlich an Draco und beim bloßen Anblick flammte Eifersucht in mir auf. „Langweilig, ich war von lauter Losern umgeben. Slughorn scheint die besten Verbindungen knüpfen zu wollen.“, erklärte Blaise mir.

Auf der ganzen Fahrt schaute ich nicht zu Draco, sondern unterhielt mich mit Blaise. „Was macht deine Mutter eigentlich, hat sie Ehemann Nummer acht schon am Harken?“, fragte ich gerade und spürte einen Blick auf mir. Als ich den Kopf wandte sah ich wie Pansy Dracos Gesicht mit beiden Händen umfasst hatte und ihre Lippen auf seine presste. „Der geht’s ganz gut, sie ist immer noch auf der Suche nach Nummer acht.“, durch Blaise seine Worte abgelenkt schaute ich weg.

Wut, Enttäuschung, Eifersucht und noch eine Menge mehr Gefühle flammten in mir auf. Ich war froh als die Kutsche zum Stehen kam und ich kletterte als Erste hinaus. Schnell eilte ich die Schlossstufen hinauf und ins Schloss, ich musste eine ruhige Ecke finden, damit ich meinen Tränen freien Lauf lassen konnte, die mir schon in den Augen standen. Ich entdecke Professor McGonagall in der Eingangshalle und eilte auf sie zu.

„Gute Abend Professor.“, begrüßte ich sie höflich. „Guten Abend Miss Slow. Wenn Sie jetzt nichts Wichtiges mit mir besprechen müssen, rate ich Ihnen sich in die Große Halle zu begeben.“ „Professor mir geht es nicht so gut, ich möchte mich entschuldigen fürs Essen und Sie bitten mir das Passwort für das Portrait zu verraten.“ „Oh eigentlich sind alle Schüler verpflichten am ersten Abend am Essen teilzunehmen, aber wenn es Ihnen so schlecht geht. Das Passwort lautet Krönungsmal.“ „Danke für Ihr Verständnis Professor.“, bedankte ich mich bei ihr und eilte die Treppe nach oben zum Gryffindorturm.

Die Tränen liefen mir schon auf dem Weg nach oben über die Wangen und ein Schluchzen entfuhr mir. „Passwort.“, verlangte die Fette Dame gelangweilt. „Krönungsmal.“, riss ich mich kurz zusammen und kletterte schnell durch die Öffnung. Fast rannte ich durch den leeren Gemeinschaftsraum zu dem Mädchenschlafsaal, im Mädchenschlafsaal schmiss ich mich auf mein Bett und weinte in mein Kissen.  

Kapitel 15

Als ich am nächsten Morgen aufstand, ging es mir immer noch so schlecht wie am Vorabend. Obwohl ich gestern Abend nichts gegessen hatte verspürte ich jetzt auch keinen Hunger. Ich zog eine schwarze Jeans und eine lange weiße Bluse an, unter der Bluse trug ich ein schwarzes Top. Schnell schlüpfte ich in gelbe Pumps und schminkte mich.

Lustlos ging ich aus dem Gryffindorturm hinunter in die Große Halle, dort kam Professor McGonagall zu mir und gab mir meinen neuen Stundenplan. „Ich hoffe es geht Ihnen wieder besser Miss Slow.“, sagte sie und eilte zum nächsten Schüler. Da ich nicht den geringsten Wunsch verspürte mich zu Draco zu setzten, setzte ich mich seit langen Mal wieder an meinen Haustisch. Ich nahm mir nichts zu essen, ich schaute mir meinen Stundenplan an.

 

Montag

1.Alte Runen

2.Alte Runen

3./

4./

Mittag

5.Zaubertränke

6.Zaubertränke

 

Dienstag

1./

2./

3.Verteidigung gegen die dunklen Künste

4.Verteidigung gegen die dunklen Künste

Mittag

5.Verwandlung

6.Verwandlung

 

Mittwoch

1.Kräuterkunde

2.Kräuterkunde

3.Zauberkunst

4.Zauberkunst

Mittag

5./

6./

 

Donnerstag

1.Verteidigung gegen die dunklen Künste

2.Verteidigung gegen die dunklen Künste

3.Verwandlung

4.Verwandlung

Mittag

5.Kräuterkunde

6.Kräuterkunde

Freitag

1.Zaubertränke

2.Zaubertränke

3./

4./

Mittag

5.Alte Runen

6.Alte Runen

Ich hatte ganz schön viel Freizeit, ich würde ganz sicher nicht in Lernstress untergehen. Etwas sagte mir das Slughorn nicht Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtete. „Hey wo warst du gestern beim Essen?“, begrüßte mich Blaise und setzte sich neben mich. „Was unterrichtet Slughorn für ein Fach?“, fragte ich lieber als ihm zu antworten. „Zaubertränke. Also wo warst du?“ „Und was unterrichtete Snape dann?“ „Verteidigung gegen die dunklen Künste. Könntest du mir Mal bitte antworten?“

„Das wird die Hölle.“, murmelte ich leise. „Was genau?“ „Mit Snape Verteidigung gegen die dunklen Künste.“ „Kann sein, muss aber nicht.“ „Wir werden es sehen, er wird Slytherin wie immer vorziehen.“, meinte ich und rollte meinen Stundenplan zusammen. „Kommst du mit zum Slytherintisch frühstücken?“, Blaise erhob sich geschmeidig und wartete auf meine Antwort. Ich lehnte mich etwas zu Seite um zu schauen wer dort alles schon saß, ich entdeckte Draco neben Nott sitzen.

„Nein heute nicht, hab schon gefrühstückt.“, log ich. „Du hast doch gar nichts gegessen.“ „Doch du warst bloß noch nicht da.“ So gut wie ich konnte log ich ihn an und stand dabei auf um ihn nicht anzusehen. „Ich hab gesehen das McGonagall dir deinen Stundeplan gegeben hat und du dann ihn angeschaut hast. Du hast nichts gegessen.“ „Wir sehen uns später Blaise.“, meinte ich ausweichend und lief aus der Halle. „Wo willst du hin?“, rief er mir nach. „Meine Sachen holen.“, rief ich über meiner Schulter zurück.

Der Unterricht würde erst in 15 Minuten anfangen, also ging ich so langsam wie es ging hoch zum Gryffindorturm. Bevor ich bei der Fetten Dame ankam und ihr das Passwort nennen konnte, öffnete sie sich und Ginny kam heraus. Nicht wissen was ich tun sollte ließ ich sie durch und kletterte dann hinein. Der Gemeinschaftsraum war ziemlich leer, nur wenige Schüler saßen hier.

Gemütlich ging ich in meinen Schlafsaal und zog dort meinen Umhang an und nahm dann meine Tasche. Ich hatte noch genügend Zeit um zu Babblings Stunde zu kommen. Als ich vor dem Klassenraum ankam, sah ich Hermine in ihrem Buch lesen. „SELENA!“, rief Tracey mir zu und eilte zu mir. Ihr folgte Draco, schnell konzentrierte ich mich wieder auf Tracey. „Wo warst du gestern Abend?“ „Mir ging’s nicht so gut, da bin ich gleich in den Turm gegangen.“, antwortete ich und blickte nicht zu Draco, als er neben Tracey zum Stehen kam.

Zu meinem Glück öffnete Professor Babbling genau in diesem Moment ihr Klassenzimmer. „Wir sind in Alte Runen voll wenige, du setzt dich doch zu mir und den Rest von Slytherin?“, redete Tracey auf mich ein. „Klar. Wer ist denn der Rest?“, wollte ich wissen und blieb in der hinteren Reihe stehen. „Draco ist der Einzige aus Slytherin mit mir.“ Mein Magen zog sich zusammen, ich setzte mich links ans Tischende neben Tracey. Draco schaute mich kurz verwirrt an, sagte aber nichts und setzte sich auf Traceys andere Seite. „Ich freue mich das so viele von Ihnen ihre ZAG Prüfung in Alte Runen bestanden haben.“, fing Babbling ihren Unterricht an.

Ich konnte mich nicht darauf konzentrieren was sie sagte, auch hörte ich Tracey nicht zu, sondern spielte an dem Medaillon rum. Warum trug ich es eigentlich noch wenn Draco anscheinend sich mit Pansy vergnügte, obwohl er mit mir zusammen war. Schon wieder merkte ich wie mir die Tränen in die Augen stiegen, mühsam schluckte ich sie runter und versuchte dem Unterricht zu folgen. Aber ich scheiterte und Tracey fragte mich mehrmals leise ob es mir gut ging, ich antwortete ihr immer mit einem Nicken. Mir war bewusst das Draco zu mir rüber schaute, aber ich erwiderte seinen Blick nicht.

Fast schon erleichtert packte ich meine Sachen am Ende der Stunde zusammen. „Was hast du als nächstes?“, fragte Tracey mich. „Frei, wie siehst bei dir aus?“ „Wahrsagen.“, murrte sie und verließ mit mir das Klassenzimmer. „Warum hast du es dann weiterbelegt?“ „Meine Mom wollte das. Wir sehen uns beim Mittagessen.“ Ich antwortete ihr nicht sondern nickte und ging hinunter in die Große Halle, dort wollte ich meine Hausaufgaben in Alte Runen machen.

Die erste Übersetzung hatte ich gerade fertig, da tauchte Blaise neben mir auf. „Haste auch ne Freistunde?“ „Sogar zwei.“, murmelte ich und zog den zweiten Text näher. „Gib mir mal deinen Stundenplan!“, verlangte er, ich griff mit der linken Hand in meine Tasche und zog die Pergamentrolle heraus und gab sie ihm. Eine Weile blieb es still und ich kam gut voran.

„Tust du mir nen Gefallen?“, fragte ich plötzlich, Blaise schaute mich abwartend an. „Machst du Mal den Verschluss auf?“, ich zeigte auf den Kettenverschluss und drehte ihm den Rücken zu. Abwartend hielt ich das Medaillon in der Hand, damit es nicht runterfiel wenn die Kette auf war. Nach einer Weile spürte ich wie der Widerstand weg war, ich zog die Kette von meinem Hals und schloss sie. „Warum sollte ich sie abmachen?“, fragte Blaise interessiert und wollte sie mir aus der Hand nehmen.

„Unwichtig, wie sieht dein Stundenplan aus?“ „Nicht viel anders als deiner. Zaubertränke, Verwandlung und Verteidigung haben wir zusammen.“ Da ich jetzt nicht genau wusste wann ich diese Fächer hatte zog ich meinen Stundenplan zu mir. „Über die Hälfte der Stunden habe ich mit dir. Das ist voll viel.“, meinte ich und packte meine fertigen Hausaufgaben ein. Meine Kette ließ ich ebenfalls in meine Schultasche verschwinden.

„Was machst du heute Nachmittag?“, fragte Blaise mich und winkte einem Mädchen zu. „Weiß noch nicht genau.“ „Dann komm doch mit zum Picknick.“, schlug er mir vor und erhob sich. „Was für ‘n  Picknick?“ „Hat Draco dir’s nicht erzählt?“, verwundert schaute Blaise zu mir runter. Da ich noch saß und mein Nacken anfing zu schmerzen beim Hochschauen, stand ich ebenfalls auf. „Ich hab heute noch nicht mit Draco geredet.“ „Aber ihr habt doch Alte Runen zusammen.“, verwundert kratzte sich Blaise am Kopf. „Ja ist doch egal, was für ’n Picknick?“, fragte ich erneut und schob meine Haare über meine Schulter.

„Wir machen heute Nachmittag ein Picknick am See, kommst du?“ „Wer ist wir?“, meine Frage ging unter da die Klingel das Stundenende verkündete. Viele Schüler liefen durch die Eingangshalle bemüht pünktlich zu ihrer nächsten Stunde zu kommen. „Ich muss los, aber du kommst oder?“ Bevor ich antworten konnte hatte er sich schon umgedreht und lief aus der Großen Halle und die Treppe hoch. „Drachenmist.“, murmelte ich und schnappte mir meine Tasche.

Ich lief zum Gryffindorturm hoch und schlüpfte an einem 7. Klässler vorbei in den Gemeinschaftsraum. Dean, Seamus, Lavender und Parvati saßen als einzige im Gemeinschaftsraum. Die beiden Mädchen bemerkten mich gar nicht und tuschelten weiter aufgeregt, die Jungs schauten kurz in meine Richtung. Dean winkte mir zu, Seamus starrte mich nur an, ich nickte Dean kurz zu und verschwand dann im Mädchenschlafsaal.

Dort schmiss ich mich aufs Bett und suchte in meinem Nachtschrank nach Pergament und Feder, allerdings fand ich kein Pergament. Aber ich fand ein paar Fotos, die mir wieder einmal Tränen in die Augen trieben. Sie waren in diesem Sommer gemacht wurden, meine Mom hatte ein paar davon gemacht. Ganz heimlich wenn Draco und ich dachten wir waren alleine, diese hatte sie mir wohl heimlich in den Koffer geschmuggelt. Und ohne dass ich es bemerkt hatte, hatte ich sie mit ein paar Haarklammern und Schmuck in meinen Nachtschrank geschmissen.

Mit einem lauten Knall schob ich die Schublade wieder zu und rollte mich auf den Rücken, ich starrte an die Decke meines Himmelbettes. Ich bewegte mich erst als die Klingel zum Mittag läutete, ohne große Eile ging ich in die Große Halle. Tracey und Adrian fingen mich in der Großen Halle ab und zogen mich mit zum Slytherintisch. Genervt ließ ich mich zwischen Miles und Tracey nieder. „Kommst du nachher zum Picknick?“, fragte Miles mich und schob mir die Fischstäbchen zu. „Weiß noch nicht.“

Lustlos tat ich mir ein paar Fischstäbchen auf den Teller und nahm dann noch etwas Kartoffelbrei, den mir Miles ebenfalls hingeschoben hatte. „Du musst kommen, das wird sicher lustig.“, meinte Tracey von der Seite und Nott nickte zustimmend. Der war eben gerade dazu gekommen und saß mir direkt gegenüber. Blaise gesellte sich ebenfalls dazu und schaute skeptisch auf meinen Teller. „Wann ist das Picknick überhaupt?“, wollte ich wissen und stocherte in meinem Essen etwas rum.

„Da kommt unser Prinz mit seiner Klette.“, raunte Miles Nott über den Tisch zu. Automatisch drehte ich meinen Kopf Richtung Eingang und sah wie Draco mit Pansy am Arm reinkam. Wenn ich eben überhaupt ein bisschen Hunger gehabt hatte, war er jetzt vollständig weg. Draco setzte sich neben Blaise und schien mich gar nicht zu sehen. „Hast du keinen Hunger Selena?“, fragte mich Nott und sah auf meinen Teller hinunter. Ich folgte seinem Blick und sah meine zerkleinerten Fischstäbchen mit dem Kartoffelbrei vermischt vor mir. „Nicht wirklich.“, antwortete ich und schob meinen Teller von mir weg.

Blaise musterte mich mit zusammen gekniffenen Augen. „Wann hast du das letzte Mal was gegessen?“, wollte er wissen. Mit dieser Frage zog er Dracos Aufmerksamkeit auf uns und die beiden beobachteten mich ganz genau. „Und lüg jetzt nicht.“ „Seit wann bist du mein Ernährungsberater, der aufpasst wann ich esse?“, fragte ich bissig und zog damit weitere Blicke auf uns. Ich lieferte mir mit Blaise ein Blickduell, aber ich wandte den Blick ab als Tracey sagte: „Er macht sich bestimmt nur Sorgen. Lass sie in Ruhe Blaise, sie weiß was sie tut.“ „Genau Blaise ich weiß was ich tue.“

Darauf nichts sagend wandte Blaise seinen Blick von mir und widmete sich  seinem Mittagessen. „Was hast du als nächstes?“, wollte ich von Nott wissen. „Zaubertränke. Du?“ „Auch.“, antwortete ich und schob mir eine Strähne meines Haars hinters Ohr. „Ich auch.“, meinte Tracey grinsend und stand auf. „Kommt ihr?“ „Schon unterwegs.“, meinte ich lächelnd und stand auf, Nott und Blaise taten es mir gleich. Zu viert gingen wir hinunter in die Kerker, als wir vor dem Klassenzimmer ankamen, sah ich Harry, Ron und Hermine dort warten. „Oh der Auserwählt gibt uns die Ehre.“, lachte Blaise und ging an Harry vorbei.

Kopfschüttelnd folgte ich ihm und lehnte mich an die Wand neben der Tür. „Wie glaub ihr ist Slughorn so?“, fragte Tracey in die Runde. „Er soll ein guter Lehrer gewesen sein.“, meinte Draco, der gerade zu uns stieß. Augenblicklich versteifte ich mich und wandte den Blick von ihm. „Meine Mutter hat erzählt, als er sie unterrichtete war er kein schlechter Lehrer.“, meinte Blaise und zog mich mit sich als Slughorn die Tür geöffnete hatte.

Blaise zog mich zu dem einzigen Fünfertisch, Blaise setzte sich neben mich, Nott nahm den Platz am Tischende neben mir und Tracey saß mir gegenüber. Es standen 4 Kessel im ganzen Klassenraum und Slughorn ging in die Mitte des Raums. „Nun denn, nun denn, nun denn. Bitte alle die Waagen hervorholen und Trankzutaten, und vergessen Sie Zaubertränke für Fortgeschrittene nicht.“ Während alle ihre Sachen herausholten, sagte Harry irgendwas und Slughorn brachte ihm ein paar Sachen.

„Nun denn, ich habe ein paar Zaubertränke für Sie vorbereitet, nur mal zum Anschauen, rein aus Interesse, verstehen Sie? Diese Art von Tränken sollten Sie herstellen können, wenn Sie Ihren UTZ abgelegt haben. Auch wenn Sie sie noch nicht selbst gemacht haben, dürften Sie von ihnen gehört haben. Kann mir jemand sagen was das hier für einer ist?“ Slughorn zeigte auf den Kessel der neben unserem Tisch stand, leicht rekte ich meinen Hals und sah durchsichtige Flüssigkeit in ihm.

Hermines Hand schoss als erste in die Höhe, Slughorn nahm sie dran. „Das ist Veritaserum, ein farbloser, geruchsloser Zaubertrank, der den Trinkenden zwingt, die Wahrheit zu sagen.“ Erfreut sagte Slughorn: „Sehr gut, sehr gut! Nun- “ Er zeigte auf den Kessel neben einem Ravenclawtisch. „dieser ist recht bekannt…. Wurde kürzlich auch in einigen Merkblättern des Ministeriums erwähnt….wer kann -?“ Er konnte gar nicht zu Ende reden, denn Hermines Hand schoss erneut in die Luft. „Es ist der Vielsafttrank, Sir.“

Nickend stimmte Slughorn ihr zu. „Ausgezeichnet, ausgezeichnet! Nun, dieser hier… Ja, meine Liebe?“ Er blickte leicht verwirrt als Hermines Hand schon wieder in der Luft war. „Das ist Amortentia.“ „In der Tat. Es scheint fast töricht zu fragen, aber ich nehme an, Sie wissen was er bewirkt?“ Da ich mir Hermines weitere Geredete nicht anhören wollte schaltete ich ab und blickte zu Tracey, die genauso genervt aussah wie ich war. Ich wurde erst wieder aktiv als alle ihre Zauberkessel hervorzogen und anfingen zu arbeiten.

„Was sollen wir machen?“, fragte ich und schlug mein Buch auf Seite 10 auf, da Blaise diese Seite offen hatte. „Wir sollen den Sud des lebenden Todes brauen und der Beste bekommt das Flüssige Glück.“, erklärte Blaise und schmiss irgendwas in seinen Kessel. Ohne etwas zu antworten zog ich das Haargummi über mein Handgelenk und machte mir einen Zopf.

 

Gerade rührte ich in meinem Trank herum der eigentlich Lilia werden sollte, als Tracey mich aus meiner Konzentration riss. „Wo ist deine Kette?“ Verständnislos schaute ich sie an, sie musste meine Miene richtig gedeutet haben. „Das silberne Medaillon mit den grünen Steinen.“ „Ach so das meinst du.“ Ich spürte wie Draco mich anschaute, aber ich ignorierte ihn, auch antwortete ich Tracey nicht. „Und die Zeit ist….um! Nicht mehr rühren, bitte!“ rief Slughorn und ich ließ mich in meinem Stuhl zurück fallen.

Slughorn ging herum, er sagte zu keinem einzigen Trank etwas er rührte nur ab und zu in einem. Als er bei unseren Tisch ankam schaute er erst bei Nott in den Kessel, dann in Traceys, danach in Blaise seinen. Erst danach schaute er ins Dracos Kessel, dort rührte er einmal im Kessel und nickte anerkennen. Zum Schluss kam er zu meinem Platz und schaute bei mir rein, auch hier rührte er ein paar Mal herum und nickte wie wild.

Dann verschwand er und ging zu den anderen drei Gryffindors. „Der klare Sieger!“, rief Slughorn auf einmal, sodass ich kurz zusammen zuckte. „Ausgezeichnet, ausgezeichnet, Harry! Mein Gott, Sie haben eindeutig das Talent Ihrer Mutter geerbt, sie war ein richtiges Ass in Zaubertränke, unsere Lily! Also, hier, bitte sehr, bitte sehr – eine Flasche Felix Felicis, wie versprochen, und verwenden  Sie es mit Bedacht!“ Er überreichte Harry das kleine Fläschen und ließ uns dann gehen.

Geschmeidig stand ich auf und lief aus der Klasse, Tracey und Blaise liefen neben mir her. „Liegt euer Gemeinschaftsraum nicht in der anderen Richtung?“ „Wir Picknicken doch jetzt. Du kommst doch jetzt mit oder?“, erklärte Tracey und schaute mich flehend an. „Ja ich kommen.“, gab ich mich geschlagen und ließ mich von Tracey die Treppe hochziehen. Als wir durch die Eingangshalle gingen bemerkte ich das Nott nicht da war, ich wusste aber das er mit uns rausgekommen war. „Wo ist Nott?“, fragte ich nach und schaute über meine Schulter. „Der holt alles fürs  Picknick.“, antwortete Tracey und zog mich weiter.

Allerdings ließ sie mich schnell los als ein schwarzer Waldkauz auf mich zuflog und auf meiner Schulter landete. „Verdammter Drachenmist, ist der schwer.“, keuchte ich und band so schnell ich konnte den Brief von seinem Bein. Als ich ihn ab hatte erhob er sich mit einem kräftigen Flügelschlag und verschwand wieder. „Von wem ist der?“, fragte Blaise und hielt die Tür nach draußen auf. „Keine Ahnung ich les ihn nachher.“, damit steckte ich den Brief in meine Tasche und schlüpfte nach draußen.

Als wir am See ankamen, sah ich schon das Nott vor uns angekommen war und alles vorbereitet hatte. Es saßen schon ein paar auf einer Decke und unterhielten sich. Ich konnte Nott neben Adrian ausmachen und entdeckte Miles ebenfalls schon da sitzen. „Transportzauber?“, fragte ich Nott als wir nahe genug waren. Grinsend nickte er und ich ließ meine Tasche neben ihn fallen, schnell schlüpfte ich aus meinem Umhang und schmiss ihn zu meiner Tasche.

Als ich mich gesetzt hatte schmiss mir Blaise einen Apfel zu und grinste. „Danke.“, meinte ich und biss hinein. „Schmeckt‘s?“, fragte mich mir eine allzu bekannte Stimme. Überrascht wandte ich Draco meinen Kopf zu und sah wie Pansy und er sich neben Blaise setzten. Schweigend nickte ich und ließ den Apfel neben mich fallen, da der Appetit mir vergangen war. Während Tracey und Pansy sich unterhielten schaute Draco mich fragend an, aber ich wandte den Blick ab.

„Was war das eigentlich für eine komische Eule vorhin, die auf deiner Schulter gelandet ist?“, fragte Pansy mich urplötzlich und kuschelte sich an Draco. Ich zuckte wortlos mit dem Schultern und tat so als suchte ich etwas in meiner Tasche. Mir fiel der Brief in die Hand und ich dachte mir ich konnte ihn jetzt lesen, er würde mich bestimmt von Pansy und Draco ablenken.

Ich hoffe du hast mich und mein Angebot noch nicht vergessen. Genauso hoffe ich dass du dieser Einladung folgst und in den Winterferien nach Weihnachten ins Malfoy Manor kommst. Ich würde noch Mal zu gern mit dir plaudern.

Gezeichnet

Der Dunkle Lord

Mein Atem ging augenblicklich schneller, mein Herz hämmerte in meiner Brust. Schnell knüllte ich den Brief zusammen und steckte ihn in meine Hosentasche. „Ich muss weg.“, meinte ich und hörte wie meine Stimme zitterte. Hastig packte ich meine Sachen zusammen und rannte hoch zum Schloss.

Ich hörte die anderen noch nach mir rufen, aber ich hörte nicht hin und lief weiter. Wieso wollte der Dunkel Lord noch einmal mit mir reden, was hatte ihn an mich erinnert? Ich nahm zwei Stufen auf einmal als ich zum Schlossportal hoch sprintete. Gerade war ich drinnen angekommen und wollte an einer Tür vorbeilaufen, als auf einmal ein Arm aus dem nichts auftauchte und mich in das Zimmer zog. Völlig überrascht wehrte ich mich nicht und taumelte weiter ins Zimmer. Ich hörte wie die Tür hinter mir geschlossen wurde und ein Zauber die Tür abschloss.

Sofort drehte ich mich um und sah Draco mir gegenüber stehen. Er musste einen Transportzauber verwendet haben, sonst hätte er niemals früher als ich im Schloss sein können. „Was willst du?“, fragte ich außer Atem und zog mein Haargummi aus meinem Haar. „Was ist mit dir los? Warum trägst du die Kette nicht?“ War das sein Ernst? Ich hatte gerade ganz andere Sorgen als diese Kette.

Als ich ihm nicht antwortete kam er näher und schaute mir prüfend ins Gesicht. Ohne etwas zu sagen schob er seine Finger in meine Hosentasche und holte den Brief heraus. Er glättete ihn und las ihn schnell, seine Miene wurde immer härter umso mehr er las. Sprachlos ließ er den Brief sinken, eine Sekunde später hatte er die Arme um mich geschlungen und zog mich an seine Brust. „Du musst nicht zu ihm gehen.“, flüsterte er leise und strich mir übers Haar. „Doch oder er wird mich töten.“, meinte ich leise an seiner Brust, kurz nahm ich seinen Duft in mich auf.

Aber ich kämpfte mich schnell aus seinen Armen frei und nahm ihm den Brief weg. Dann packte ich den Brief wütend ein und wollte gehen aber Draco hielt mich am Handgelenk fest. „Was?“, schnauzte ich wütend und funkelte ihn an. „Was ist los?“, er schaute mich an. „Was soll denn deiner Meinung nach sein?“ Ich versuchte mich los zu machen und schaffte es auch, aber er ergriff mich mit seiner anderen Hand.

Wütend versuchte ich ihn wegzuschubsen aber er fing meine andere Hand mit seine freien ein. „Du hast doch schon die ganze Zeit was. Du beachtest mich nicht, weichst mir aus und redest nicht Mal mit mir. Also erzähl mir bitte was los ist.“ Ich gab den Kampf gegen ihn auf, wütend blitzte ich ihn an. „Du willst wirklich wissen was los ist?“ Er nickte ruhig auf meine Frage hin. „Ich fühl mich verarscht, das ist los.“ „Warum?“, er zog die Stirn kraus. „Hm wieso wohl, lass mich überlegen. Ach ja Pansy küsst dich und du machst mit, sie klebt an dir obwohl du mit mir zusammen bist, und du wehrst dich nicht. Vielleicht liegt’s daran, oder vielleicht an der Tatsache das du mir die ganze Zeit nur deine Liebe zu mir vorgespielt hast weil du mir an die Wäsche wolltest.“

Tränen stiegen mir in die Augen, aber ich blinzelte sie weg. „Ich habe dir nichts vorgespielt, ich liebe dich und zwar nur dich. Und was kann ich dafür, wenn Pansy mich überfällt und dann küsst?“ „DU hättest sie abblitzen lassen können, das kannst du sonst doch auch so gut.“ Wieder versuchte ich mich aus seinen Händen zu befreien, aber er ließ nicht locker. Stattdessen zog er mich an seine Brust und umschlang mich mit seinen Armen.

Energisch versuchte ich mich zu wehren, aber er presste seine Lippen auf meine. Ich konnte mich nicht wehren, ich genoss den Kuss obwohl ich das nicht wollte. Die Tränen liefen mir jetzt übers Gesicht und Draco wischte sie mit einer Hand weg. „Ich liebe dich.“, flüsterte er an meinen Lippen und nahm beide Hände um meine Tränen wegzuwischen. Er beendete den Kuss und küsste mich auf die Stirn. „Nur dich, das weißt du doch.“

Kaum merklich nickte ich mit dem Kopf und klammerte mich an ihn. „Verrätst du mir jetzt warum du die Kette nicht mehr trägst?“ Ich wischte mir noch einmal über die Augen. „Ich dachte als ich dich mit Pansy gesehen hab das, das alles sinnlos ist und ich die Kette dann nicht tragen brauch. Wenn du mit einem anderen Mädchen Spaß hast.“ „Ich hab nur Spaß mit dir.“ Er grinste zu mir herunter und drückte mich noch einmal ganz fest an sich, bevor er mich losließ.

„Accio Kette.“, murmelte Draco. Aus meiner Tasche kam die Kette heraus und legte sich in Dracos Hand. Ich blieb wo ich war, sanft drehte Draco mich um. Er fasst um mich und legte mir die Kette auf meinen Ausschnitt und machte sie zu. Leicht küsste er mich auf den Nacken. „Ich hoffe du nimmst sie nie wieder ab.“, hauchte er mir ins Ohr. Leicht lächelnd nickte ich und drehte mich wieder um. „Gehst du wieder zum See?“, wollte ich wissen und dachte ich wüsste seine Antwort schon. „Nein.“

Bevor ich etwas sagen könnte nahm er meine Hand und benutze einen Transportzauber, wir landeten vor dem Raum der Wünsche. Schnell öffnete Draco die Tür und schob mich hinein, hinter uns schloss er wie immer ab. Ich ließ meine Tasche neben dem Sofa fallen und ließ mich auf dem Sofa nieder, Draco setzte sich neben mich. Er schlang seinen rechten Arm um mich und zog mich näher.

Gelangweilt nahm ich meinen Zauberstab in die Hand und murmelte leise „Avis.“ Aus meinem Zauberstab schossen, drei kleine gelbe Vögel. „Sehr schön.“, murmelte Draco mir ins Ohr. Ich wandte meinen Blick von den Vögeln ab und drehte meinen Kopf zu ihm. Sein Gesicht war nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt, ich ließ meinen Zauberstab auf den Glastisch gleiten. Dann streckte ich mich etwas höher und berührte mit meinen Lippen seine, er erwiderte den Kuss und zog mich ein bisschen näher.

Meine Hände machten sich selbstständig und glitten erst hoch zu seinem Hals. Als der Kuss intensiver wurde glitten sie tiefer und begannen Dracos schwarzes Hemd zu öffnen. Erst als es vollständig offen war und ich mit den Nägeln über seine Brust strich, unterbrach er unseren Kuss und hielt meine Hände fest. Fragend schaute ich ihn an. „Nicht.“, flüsterte er und ließ meine Hände los und knöpfte sein Hemd wieder zu. „Warum?“, wollte ich wissen und fühlte mich nicht wohl in meiner Haut. „Es ist einfach nicht der Richtige Moment.“

Überrascht blinzelte ich und musterte ihn kurz, er wich meinem Blick aus. „Dray wenn es wegen dem Brief vom Dunklen Lord ist…“ „Nein das ist es nicht.“, unterbrach er mich. „Was ist es dann?“, fragte ich verletzt von seinen Worten. „Das kann ich dir nicht sagen.“, abrupt stand er auf und lief zu Tür. „Ich muss los.“, mit diesen Worten öffnete er die Tür und verschwand nach draußen.

Mir rollte eine Träne über die Wange, was war mit ihm los das er mich einfach so abfertigte? Hatte ich irgendwas falsch gemacht? Weinend ließ ich mich aufs Sofa langfallen und hörte mit dem weinen gar nicht mehr auf. Nach einer sehr langen Weile konnte ich mich beruhigen und den Tränenfluss versiegen. Ich wischte mir die Tränenspuren ab, nahm meine Tasche und verließ den Raum der Wünsche.

Das Abendessen hatte schon vor zehn Minuten begonnen und wenn ich nicht auftauchen würde, würden sich die anderen Sorgen machen. Schnell brachte ich noch meine Sachen weg und eilte dann nach unten in die Große Halle. Als ich diese betrat winkte Blaise mir zu und ich ging langsam hinüber zum Slytherintisch.

Kapitel 16

Die nächsten drei Wochen waren die härtesten meines Lebens, Draco hatte keine Zeit für mich und schaute mich kaum an. Wir trafen uns nicht im Raum der Wünsche, ab und zu wenn wir in der Bibliothek oder in einer Ecke alleine waren und uns niemand sah küsste er mich kurz. Das war dann auch schon alles, er ließ Pansy durchgehend abblitzen, wohl um mir zu zeigen wie ernst er es mit mir meinte.

Blaise hatte mir erzählt das er an Draco Veränderungen war nahm, er hatte wohl ständig Stimmungsschwankungen, die mir nach einer Weile auch selbst auffielen. Gerade bewegte ich mich mit Blaise durch die Abendlichen Flure, die Nachtruhe stand kurz bevor und unterhielt mich mit ihm über Slughorn. „Er scheint ziemlich oft Abendessen zu geben, diese sind total öde.“ „Es ist schon schwer im Ruhm seiner Mutter zu stehen.“, stichelte ich und schaute auf die Uhr an meinem Handgelenk. „Wir sehen uns morgen beim Sonntagsfrühstück.“, verabschiedete ich mich von ihm und lief die Treppe hoch zum Gryffindorturm.

In meinem Kopf waren schon wieder tausend Gedanken und Sorgen, ich entschied mich urplötzlich dafür hoch auf den Astronomieturm zu gehen. Da würde ich bestimmt nachdenken können, schnell lief ich dorthin, so leise konnte ich nicht sein wie ich wollte, denn meine schwarzen High Heels klackerten laut auf dem Steinboden. Schnaufend lief ich die Treppenstufen hinauf und kam leicht außer Atem oben an.

Als ich die alte Holztür aufstieß erblickte ich einen schwarzen Schatten an dem Geländer stehen. Ich musste ein Geräusch gemacht haben, denn die Gestalt wirbelte zu mir herum und ich erkannte das hellblonde Haar. „Was machst du hier?“, fragte mich Draco bissig. „Ich wollte nachdenken.“, antwortete ich in einem ganz normalen Ton und ging auf die Plattform. Allerdings ging ich nicht in seine Richtung, sondern in die andere. Dort legte ich meine Unterarme aufs Geländer und starrte auf den dunklen See.

Ich wusste nicht ob sich Draco wieder umgedreht hatte oder nicht aber ich musste ihn dennoch etwas fragen. „Warum hältst du mich auf Abstand?“ Hinter mir hörte ich wie er mit den Zähnen knirschte, langsam drehte ich mich um und sah ihn mich anstarren. „Weil ich dich nicht in Gefahr bringen will.“, gab er mit Widerstand zu. „Wie willst du mich schon in Gefahr bringen?“, meinte ich und dachte kurz nach. „Ich schwebe doch schon in größter Gefahr.“, setzte ich meinen Satz fort. „In welcher?“, fragte er wütend und ließ mich nicht aus den Augen. „Der Dunkle Lord.“, meinte ich nur. „Das ist doch…“, er ließ seinen Satz unbeendet.

Ich machte einfach Nägel mit Köpfen. „Was ist mit dir los? Was veranlasst dich mich auf Abstand zu halten und mich dadurch zu verletzten. Ich finde du solltest einen verdammt guten Grund haben oder ich schlag dich bist du zur Besinnung kommst.“ „Ich will dich nicht verletzten.“ „Dann sag mir gefälligst was mit dir los ist.“ „Ich bin ein verdammter Todesser, der eine Aufgabe bekommen hat, das ist los.“, schrie Draco mich an und zog seinen linken Hemdärmel hoch.

Auf dem Unterarm prägte das schwarze Mal, geschockt zog ich die Luft ein, aber mein Blick verweilte nicht lange auf seinen Arm sondern huschte zu seinem Gesicht. „Das ist ein verdammt schlechter Grund um mich zu verletzen.“, meinte ich mit zitternder Stimme und ging auf ihn zu. „Du bist durch mich viel mehr gefährdet als du es eh schon bist.“, widersprach er mir. „Meine halbe Familie besteht aus Todessern, glaubst du nicht durch die bin ich mehr gefährdet, als durch einen Todesser mit dem ich eine Beziehung führe. Die nicht Mal öffentlich sein kann?“ „Der Dunkle Lord weiß alles.“ „Das ist mir egal…“

Ich stand jetzt direkt vor ihm. „Ich liebe dich, da ist mir alles egal solange du bei mir bist.“ Draco schaute mir in die Augen, er suchte etwas in ihnen und fand es wohl auch denn er zog mich an seine Brust. Ich spürte Feuchtigkeit an meinem Haar und als ich den Kopf hob sah ich wie er weinte. Vorsichtig strich ich die Tränen weg und legte meine Arme um ihn. „Alles wird wieder gut Draco, du schaffst das schon.“, flüsterte ich und küsste ihn auf die Wange.

Eine Weile standen wir so da und ich hörte nur wie er atmete. „Was ist das für ein Auftrag?“, fragte ich in die Stille hinein. „Ich soll Dumbledore töten.“, flüsterte er und zog mich enger an seine Brust. „Wie kann ich dir helfen?“ „Du willst mir helfen?“, er hatte sich etwas von mir gelöst und schaute mich überrascht an. „Zusammen schaffen wir eben alles.“, meinte ich achselzuckend. „Das ist doch verrückt.“ „Nein, das nennt man eigentlich Liebe.“

 

Gut gelaunte packte ich meine Alte Runen Sachen ein, Draco wartete auf mich und lief dann mit mir zusammen aus den Klasse. „Was hast du jetzt?“, fragte er mich und lief mit mir die Treppe hinunter. „Ich hab frei!“, grinste ich ihn an. „Das ist schön für dich. Was hast du nach der Freistunde?“  „Zaubertränke.“, meinte ich und stand mit ihm auf dem Flur wo Snape sein neues Klassenzimmer hatte. „Aber wir haben doch zusammen Zaubertränke in den letzten Stunden.“ „Ich hab ja auch zwei Stunden frei.“, meinte ich und ließ ein Mädchen durch, dabei rückte ich näher zu Draco.

Und obwohl ich Pumps trug war ich immer noch kleiner als er. „Das ist sehr ungerecht, aber vielleicht hast du ja Lust nachher mit mir meine Freistunde zu verbringen.“ „Klar, soll ich dich abholen?“, fragte ich grinsend. „Nein, ich komm zu dir in die Große Halle.“, antwortete er und schaute kurz um sich.

Er zog mich näher zur Wand und drückte mich sanft dagegen, überrascht schaute ich zu ihm auf. Schnell drückte er mir einen Kuss auf die Lippen, aber genauso schnell zog er sich wieder zurück. „Wir sehen uns später.“ Als er ging schaute ich ihm hinter und begab mich dann zur Großen Halle. Dort wartete Blaise schon auf mich, wie er das immer machte wenn wir beide frei hatten.

 

Heute war das erste Hogsmeadewochenende und Draco musste Nachsitzen, weil er in Verwandlung wieder einmal seine Hausaufgaben nicht gemacht hatte. Draco hatte mir erzählt wie er seinen Auftrag erfüllen wollte aber dafür musste er nach Hogsmeade.

Gerade stand ich neben ihm und nahm ein Päckchen von ihm entgegen. „Du musst Madam Rosmerta mit dem Imperiusfluch belegen.“, trichterte er mir nochmal ein. „Ich hab’s verstanden Draco, ich belege Madam Rosmerta mit dem Imperiusfluch, dann gebe ich ihr das Packet und befehle ihr es einer Hogwartsschülerin zu geben und sie zu beten es an Dumbledore zu überbringen. Außerdem sage ich Madam Rosmerta sie soll mich vergessen. Es wird schon alles klappen.“, wiederholte ich seine Anweisung wie schon so oft. „Okay, viel Glück.“, er drückte mich kurz an sich, weil wir draußen im Schneeregen standen. „Es wird alles gut gehen, pass du lieber auf das du pünktlich bei McGonagall bist.“

Mit diesen Worten drehte ich mich um und lief runter nach Hogsmeade, Filch hatte nichts an mir Schwarzmagisches gefunden. Der Schneeregen klatschte mir nur so ins Gesicht auf dem Weg hinunter zum Drei Besen. Ich war heilfroh als ich die Tür aufstieß und warme Luft mir ins Gesicht geschleudert wurde. Madam Rosmerta stand hinter der Theke und bediente die Zauberer mit Feuerwhiskey.

Auf dem Weg zu Theke zog ich meinen Schal vom Mund und zog die Handschuhe aus. „Guten Tag Madam Rosmerta, könnte ich mich mit Ihnen kurz unter vier Augen unterhalten?“, fragte ich die blonde Frau, als ich an der Theke stand. „Hallo, natürlich kommen Sie mit.“, antwortete sie mir verwirrt und lief von der Theke fort. Während sie vor mir herlief und mich in ein Hinterzimmer führte, zog ich unbemerkt meinen Zauberstab. Sie hielt mir die Tür auf und schloss sie hinter mir. „Was gibt es so wichtiges, was Sie nicht im Wirtsraum mit mir besprechen können?“, fragte sie und drehte sich gerade zu mir um. „Imperio.“, sagte ich und richtete meinen Zauberstab auf sie.

Der Fluch traf sie mit voller Wucht, sie taumelte ein paar Schritte zurück. „Quark wie ein Frosch.“, verlangte ich von ihr als Probe ob der Fluch auch wirklich funktionierte. Augenblicklich fing sie an wie ein Frosch zu quaken. „Sei still.“, sie verstummte. Schnell zog ich das Päckchen aus meinem Umhang und trat zu ihr. „Hör mir gut zu, du wirst dieses Päckchen nehmen.“ Ich gab es ihr, sie klammerte sich an ihm fest. „Du wirst es einer Hogwartsschülerin geben, egal welcher. Aber du musst es unauffällig machen, dass es niemand mitbekommt. Du wirst der Schülerin sagen dass sie es an Dumbledore überbringen muss. Wenn du das getan hast wirst du mich und was du getan hast einfach vergessen und deine Arbeit normal fortführen. Verstanden?“ „Verstanden.“, sie drehte sich um und ging aus dem Raum.

Schnell folgte ich ihr, als ich hinausging sah ich Katie mit einer Freunden in meine Richtung kommen, schnell begab ich mich in Richtung Schloss. Als ich im Schloss ankam durchsuchte mich Filch auf Schwarzmagische Gegenstände, aber natürlich fand er nichts. Ich begegnete Blaise auf dem Weg zum Gryffindorturm.

„Ich hab dich schon die ganze Zeit gesucht.“ „Wieso?“, wollt ich wissen und streifte meinen Schal vom Gesicht ab. „Ich wollte dich fragen ob du mich zu Slughorns Weihnachtsparty begleitest? Wir dürfen jemanden mitnehmen und da dachte ich mir du könntest mich als ne Freundin begleiten.“ „Gott Blaise, hättest auch sagen können das du kein Bock hast auf die ganzen hysterischen Weiber und mich deswegen gefragt hast.“ „Okay, deswegen. Kommst du mit?“ „Ja ich will ja nicht dass du noch ein hysterisches Mädchen fragen musst.“, grinste ich und setzte meinen Weg fort.

Am Abend hörte ich, dass Katie Bell im St.-Mungo eingeliefert war, da sie von einem Fluch belegt war.

Kapitel 17

Meine Haare fielen mir gelockt über die Schulter, ich trug ein grünes aus Seide bestehendes Kleid. Es ging mir bis zu den Knien, eine schwarze Strumpfhose bedeckte den Rest meiner Beine. Das Kleid hatte Spaghettiträger und lag am Oberkörper eng an, der Rock weitete sich dann.

Meine schwarzen High Heels klapperten laut als ich in die Eingangshalle ging, Blaise wartete schon auf mich. Blaise trug einen schwarzen Festumhang und sah wirklich sehr elegant aus. „Schick, schick.“, meinte er als ich bei ihm ankam. „Danke. Aber du siehst auch nicht schlecht aus.“ Er bot mir seinen Arm an und ich hackte mich bei ihm ein, wir begaben uns zu Slughorns Büro.

„Mr. Zabini, schön, schön Sie zu sehen und wie ich sehe ist Ihre reizende Begleitung Miss Slow. Schön, schön, kommen Sie, kommen Sie es gibt ein paar Freunde von mir die Sie kennenlernen wollen.“ Er winkte uns hinter sich her, der Raum war schon voll von anderen Schülern. „Sieh Mal an Potter kommt mit Looney.“, grinste Blaise und nickte zu Tür.

Auch Slughorn hatte Harry entdeckt, schnell entschuldigte er sich bei uns und eilte zur Tür. „Wir sind einfach nicht berühmt genüg.“, meinte ich grinsend zu Blaise. „Tja wir haben eben zu viel Familie.“, meinte Blaise herablassend und zog mich zu den Getränken.

Lachend nahm ich mir ein Butterbier und nahm einen Schluck davon. „Weißt du eigentlich was mit Dray los ist?“, wechselte Blaise plötzlich das Thema. Fast hätte ich mich an meinem Butterbier verschluckt. „Was soll denn mit ihm sein?“ „Er muss verdammt oft nachsitzen. Vergisst Hausaufgaben, hat schlechte Laune, brauchst du noch mehr Beispiele?“ „Man kann doch mal was vergessen.“, meinte ich achselzuckend und suchte verkrampft nach einem Gefahrfreien Thema. Allerdings kam ich nicht dazu ein neues Thema anzuschneiden denn Filch kam mit Draco herein geschliffen.

Er hatte Draco an den Ohren gepackt und trat zu Slughorn. „Professor Slughorn, ich habe diesen Jungen in einem Korridor oben herumlungern sehen. Er behauptet, zu Ihrer Party eingeladen worden zu sein, er sei aber aufgehalten worden und zu spät losgegangen. Haben Sie ihn eine Einladung ausgestellt?“ Draco riss sich wütend von Filch los und funkelte ihn böse an.

„Okay, ich war nicht eingeladen! Ich hab versucht, mich reinzuschmuggeln, zufrieden?“ „Nein, bin ich nicht!“, sagte Filch und grinste Schadenfroh. „Jetzt kriegst du Ärger, aber wie! Hat der Schulleiter nicht gesagt, dass es mit dem nächtlichen Herumschleichen vorbei ist, außer ihr habt die Erlaubnis, oder was?“ „Schon gut, Argus, schon gut. Es ist Weihnachten, und es ist kein Verbrechen, auf einer Party gehen zu wollen. Für dieses Mal vergessen wir irgendwelche Strafen; Sie können bleiben, Draco.“

Slughorn winkte lächelnd ab, Filch sah unglücklich darüber aus, Draco aber auch. „Sieht er unglücklich aus?“, fragte Blaise mich leise. „Ein bisschen.“, meinte ich und musterte ihn genauer. Filch schlenderte aus dem Raum und Draco setzte nun ein Grinsen auf. „Danke Sir.“ „Keine Ursache, keine Ursache. Schließlich kannte ich Ihren Großvater…“ „Er hat immer in höchsten Tönen von Ihnen gesprochen, Sir. Sie seien der beste Zaubertrankmeister, den er je kennen gelernt habe…“ „Er schleimt sich ganz schön ein.“, stellte Blaise fest und ich nickte still.

Ich entfernte mich etwas von Blaise und ging näher zu Draco. „Ich würde gerne ein Wort mit Ihnen reden, Draco.“, sagte Snape plötzlich und trat näher zu seinem Schüler. „Oh, nun aber, Severus es ist Weihnachten, seien Sie nicht so hart -“, sagte Slughorn mit einem Hicksen. „Ich bin sein Hauslehrer, und ich entscheide, wie hart oder sonst etwas ich bin. Folgen Sie mir, Draco.“, sagte Snape barsch.

Draco folgte ihm gleichgültig, als er ging schaute er mich noch kurz an. Blaise trat zu mir. „Was glaubst du hat er wirklich getan?“ Ich sah wie Harry hektisch durch die Masse zur Tür ging. „Keine Ahnung, aber ich bin gleich wieder da.“ Mit schnellen Schritten ging ich hinaus und sah gerade noch wie Harry unter seinem Tarnumhang schlüpfte. Nicht wissend was ich tun sollte ging ich hinter einer Säule in Deckung. Harrys Schritte hallten im Flur aber sie wurden bald übertönt.

Eine Weile passierte nichts dann hörte ich wie eine Tür geöffnete wurde. Ein wütender Draco stürmte in meine Richtung, er lief an der Tür von Slughorn vorbei. Er wollte gerade um die Ecke biegen, da lief ich hinter ihm her. „Draco, warte.“, rief ich und meine Schuhe klackerten laut. Er fuhr zu mir herum. „Was?“, fragte er übel gelaunt und schaute mich an. „Komm mit!“, verlangte ich und zog ihn hinter mir her. „Was willst du?“ „Nicht hier, Harry hat dich und Snape belauscht.“

Ich fand ein leeres Klassenzimmer. „Was, woher weißt du das?“ „Ich hab ihn gesehen.“ Ich schloss die Tür hinter uns und drehte mich dann zu ihm. „Was wollte Snape von dir?“ „Wissen was ich vorhabe.“ „Hast du’s ihm gesagt?“ „Nein.“ „Was hast du im Korridor gemacht?“, wollte ich wissend. „Ich bin aus dem Raum der Wünsche gekommen und Filch hat mich auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum erwischt.“ „Hast du es weiter probiert?“ Er nickte und schaute mich unglücklich an.

 

Als ich am nächsten Tag per Flohnetzt nach Hause reiste war mir ganz mulmig zumute. Ich hatte Mom keinen einzigen Brief geschrieben, meinen Bruder hatte ich das ganze Jahr noch nicht in der Schule gesehen. Draco und ich hatten uns nicht verabschiedet da ich ihn in drei Tagen eh wiedersehen würde da mich der dunkle Lord sehen wollte.

Ich klopfte bei McGonagall an die Bürotür an, sie bat mich herein. Sie sagte nichts nickte nur zu ihrem Kamin hin und ich eilte zu ihm, ich nahm etwas Pulver und stieg in den Kamin. Ich nannte die Adresse meiner Mom und wirbelte sofort los, als ich zum Stehen kam sah ich den dunkeln Flur. „Mom?“, rief ich laut und stieg aus dem Kamin.

Sofort kam sie um die Ecke und rannte auf mich zu, sie zog mich in eine starke Umarmung. „Er will mich in drei Tagen nochmal sehen.“, meinte ich leise. „Wer?“, fragte sie verwirrt und schob mich von sich. „Der Dunkle Lord.“, meinte ich und drehte mich um, denn ich wollte in mein Zimmer. „Seit wann weißt du es?“, fragte sie erschrocken und zupfte ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche. „Seit Anfang des Schuljahres, vielleicht ein paar Wochen später.“

Sie brach in Tränen aus und ich begab mich hoch in mein Zimmer. Meinen Koffer packte ich nicht aus, ich suchte in meinem Koffer nur das Foto das ich Draco zu Weihnachten schenken wollte. Ich fand es und rahmte es ein, schnell war es in Geschenkpapier eingewickelt. Tom saß auf einer Stange neben meinem Schreibtisch und klackerte mit dem Schnabel. „Du musst jemanden etwas bringen.“, meinte ich zu meiner Eule und band das Päckchen an seinem Bein fest. „Bring es zu Draco Malfoy und beeil dich.“

Nachdem ich das Fenster geöffnet hatte schwang er sich in die Höhe und flog davon. Meine Mom ließ sich den ganzen Tag nicht mehr blicken, ihre Hauselfe brachte mir etwas zum Abendessen aber ich hatte kein bisschen Hunger. Weihnachten war auch nur ein einziger Reinfall es gab nur trübe Stimmung und ich verließ mein Zimmer nur selten. Draco hatte mir zu Weihnachten ein Zwei Weg Spiegel geschenkt. Ich hatte sogar kurz mit ihm gesprochen, aber nur kurz, da seine Mutter ihn rief.

 

Heute war der Tag an dem ich ins Malfoy Manor musste, ich machte mich gerade fertig. Wie schon letztes Jahr zog ich das schwarze Kleid an, meine Lockenpracht steckte ich zur einer Hochsteckfrisur zusammen. Als ich fertig war ging ich nach unten zu meiner Mutter, da sie in der Küche war. „Ich bin fertig.“, meinte ich leise.

Erschrocken drehte sie sich um und betrachtete mich kurz, es wunderte mich nicht dass sie mich und meine Schuhe überhört hatte. „Nicht noch eins meiner Kinder.“, weinte sie leise und ging an mir vorbei. Leicht ließ ich den Kopf hängen, es war alles geplant Dracos Mutter hatte sich bereit erklärt mich abzuholen. Ich hörte einen Knall aus dem Flur, schnell verließ ich die Küche und sah Narzissa Malfoy hochnäsig vor mir stehen.

Sie sah nicht ganz so elegant aus wie sonst, vielleicht lag es daran das ihr Mann in Askaban saß. „Hallo Mrs. Malfoy.“, meinte ich höflich und trat neben sie. Sie hielt mir auffordernd den Arm hin. „Guten Tag Selena.“, erwiderte sie höflich. Ich erfasste ihren Arm und schon fühlte es sich an als würde ich durch einen Schlauch gequetscht werden. Nach Luft schnappend kamen wir vor dem Eisernen Tor vom Malfoy Manor an, Narzissa ging voran und ich folgte ihr.

Wie schon letztes Jahr öffnete Wurmschwanz uns die Tür, aber er sagte nichts. Narzissa verschwand sofort im großen Wohnzimmer, ich blieb zurück und wartete bis Wurmschwanz wiederkam um mir zu sagen dass ich hineingehen konnte. Ein Spiegel hing an einer Wand und ich betrachtete mein Gesicht, ich war viel blasser als gewöhnlich, meine schwarz geschminkten Augen verstärkten die Blässe noch mehr. „Der Meister ist bereit dich zu empfangen.“ „Für dich Sie.“, zischte ich leise und ging an ihm vorbei auf die doppelte Flügeltür zu. Noch einmal atmete ich tief durch, strafte meine Schultern und stieß die Tür auf.

Mit hoch erhobenem Kopf ging ich hinein, wie letztes Jahr saßen alle an einem Tisch. Aber anstelle von Dracos Vater saß diesmal Draco neben seiner Mutter, er wirkte betrübt und schaute mich nicht an. Der Dunkle Lord saß am Tischende und starrte mich mit seinen roten Augen an. „Ah es freut mich dass es dich zu mir geführt hat, Selena Saphira.“, ertönte die zischelnde Stimme des Mannes. Höflich nickte ich und blieb mitten im Raum stehen, ich spürte die Blicke der Todesser auf mir. „Entschuldigt aber bevor wir anfangen hätte ich eine Bitte.“, sagte ich ruhig. „Nenn mir deine Bitte.“, der Dunkle Lord durchbohrte mich mit seinem Blick. „Wäre es möglich alleine das Gespräch mit euch zu führen? Ohne eure treuen Anhänger?“ „Wie kannst du es nur wagen?“, schrie die dunkle haarige Frau neben dem Lord. „Sei Still Bellatrix.“, fauchte der Lord und brauchte die Frau so zum Schweigen.

„Welchen Grund sollte es dafür geben das ich sie alle hinausschicke?“, wollte er nun von mir wissen. „Ich bin der festen Überzeugung dass unser Gespräch viel offener wäre.“ Er schien einen Moment zu überlegen mein Blick huschte zu Draco, der starrte auf die Tischplatte. „Hinaus, ihr alle.“, sagte er mit Nachdruck. Alle erhoben sich nur Bellatrix blieb sitzen. „Auch du Bellatrix.“ Mürrisch erhob sie sich und folgte den anderen, Draco schloss die Tür, aber vorher warf er mir noch einen Blick zu.

Stuhlbeine die sich auf Holz bewegten ließen mich zum Dunkeln Lord schauen, er erhob sich und stellte sich mir gegenüber. „Nun wir sind allein, ganz nach deinem Wunsch liebe Selena Saphira. Darf ich fragen weshalb du es von Nöten hieltst?“ „Wie ich schon sagte, ich wäre dadurch viel offener.“ Misstrauisch musterte er mich. „Mein Angebot ist immer noch da, hast du es dir überlegt?“

Ich holte Luft und faltete meine Hände zusammen. „Allerdings habe ich über euer großzügiges Angebot nachgedacht.“ Die Schlange schlängelte sich an mir vorbei und rollte sich vor dem Kamin zusammen, von dort beobachtete sie mich. „Aber ich werde mich euch nicht anschließen.“ „Schade, schade. Mein Angebot wird nicht ewig gelten.“ Er zischelte etwas seiner Schlange zu, da ich kein Parsel sprach beeilte ich mich fortzufahren.

„Aber ich möchte gerne dem jungen Malfoy bei seiner Aufgabe unterstützen. Ich weiß das Draco sich ein Jahr erst bewähren musste um in eure Kreisen vollständig aufgenommen zu werden. Wenn ich mich bewähren würde, dann würde auch ich in eure Kreise eintreten.“ Überrascht hört er auf mit seiner Schlange zu sprechen. Der Dunkle Lord bewegte sich auf mich zu und umkreiste mich.

„Was für eine Bedeutung hat der junge Malfoy für dich?“ Er kreiste weiter um mich herum, bevor ich antworten konnte fuhr er fort. „Du bist mit ihm zusammen, du liebst ihn.“ Ich schluckte einmal trocken und setzte zu Antwort an. „Ja, so ist es.“ „Es ist überraschend was Menschen tun, wenn es um einen geliebten Menschen geht. Wer weiß das ihr eine Beziehung führt?“

Immer noch lief er um mich herum, das machte mich nervös. „Niemand außer unsere Eltern.“, antwortete ich und folgte jeder seiner Bewegungen. „Keiner aus der Schule?“ „Kein einziger.“ Er schwieg und lief und lief, ich dachte schon er hatte mich vergessen als er wieder sprach. „Ich gebe dir und Draco nur noch dieses Schuljahr um die Aufgabe zu verfüllen. Wenn ihr erfolgreich seid, nehme ich dich in meinen Reihen auf.“

Zum Zeichen das ich verstanden hatte nickte ich und wartete, aber er sprach nicht weiter. „Draco?“, rief er nur und ich hörte wie die Tür aufging. „Ja, Meister?“ „Du hast gerade soeben Hilfe bekommen, nimm sie mit und vertreibt euch die Zeit. Ich muss mit den anderen noch etwas besprechen.“ Draco trat neben mich und nahm meine Hand, er führte mich zur Tür, gerade wollten wir hinausgehen da rief er: „Und Selena?“

Ich drehte mich um und schaute zum Dunklen Lord, der sich wieder gesetzt hatte. „Vermassle es nicht, wir sehen uns im Sommer wieder.“ Erschrocken nickte ich und entschwand mit Draco aus dem Raum. Schweigend führte Draco mich hoch in sein Zimmer, hinter uns schloss er ab.

Fertig mit meinen Nerven ließ ich mich auf sein Bett fallen, er setzte sich neben mich. „Bist du okay?“, fragte er leise und fuhr mir über die Arme. Schwach nickte ich und rutschte zu ihm, er legte seine Arme um mich und zog mich fest an sich. Eine Weile schwiegen wir, dann beugte sich Draco zu mir und küsste mich. Seine Hände fuhren zu dem Verschluss meines Kleides.

Ich fuhr zurück und zog seine Hände weg. „Nicht hier, Draco.“, meinte ich leise und legte meinen Kopf an seine Schulter. Er legte sein Kinn auf meinen Kopf und bewegte sich dann nicht mehr. „Wie ein Déjà-vu.“, flüsterte Draco leise. „Wie meinst du das?“, wollte ich wissen und schaute zu ihm hoch. „Letztes Jahr hast du mich auch zurück gewiesen.“ „Stimmt, aber du verstehst doch das es mir unheimlich ist, wenn da unten der Dunkle Lord sitz.“ „Leider ja, mir wäre es auch lieber wenn wir ganz alleine im Haus wären.“  

Kapitel 18

Als ich nach dem Ferien wieder in Hogwarts war hing am schwarzen Brett ein neuer Aushang. APPARIERKURS Wenn Sie siebzehn Jahre alt sind oder bis einschließlich 31. August siebzehn werden, können Sie sich für einen zwölfwöchigen Kurs im Apparieren anmelden, der von einem Apparierlehrer des Zauberministeriums angeboten wird. Bitte tragen Sie unten Ihren Namen ein, wenn Sie teilnehmen möchten. Kursgebühr: 12 Galleonen Ich trug mich in die bereits ziemlich gut gefüllte Liste ein und schlenderte dann in meinen Schlafsaal.   Heute war es soweit heute würde der Apparierkurs anfangen und als ich in die Große Halle kam war sie schon voll von Schülern. Die Haustische waren verschwunden und der Regen prasselte gegen die Fenster, es war kein behaglicher Tag. Die vier Hauslehrer standen mit einem kleinen Zauberer vorne, der wahrscheinlich der Apparierlehrer vom Ministerium war. Er sah farblos aus und seine Haare hingen ihm in Strähnen vom Kopf hinab. Seine Wimpern schienen fast durchsichtig zu sein so hell waren sie, im Ganzen machte der Mann eine sehr schwachen Eindruck. Ein Windstoß hätte ihn vielleicht hinfort blasen können. Die Hauslehrer forderten ihre Schüler auf ruhig zu sein, was einige Minuten dauerte, ich entdeckte Blaise nicht allzu weit von mir entfernt stehen. Leise ging ich zu ihm hinüber, denn Professor McGonagall beobachtete mich scharf. Ich stupste Blaise leicht an und er wandte den Blick mir zu, kurz winkte ich und deutete mit den Augen zu McGonagall. Seine Augen folgten meinem Blick und entdeckte sie wie sie uns anschaute, leicht nickte er und wandte sich dann dem Zauberer zu, der nun anfing zu reden. „Guten Morgen. Mein Name ist Wilkie Twycross und ich werde für die nächsten zwölf Wochen Ihr ministerieller Apparierlehrer sein. Ich hoffe, dass Sie innerhalb dieser Zeit auf Ihrer Apparierprüfung vorbereiten kann -“, weiter kam er nicht denn McGonagall unterbrach ihn. „Malfoy, seien Sie still und passen Sie auf!“ Jeder Schüler drehte sich zu Draco um, er lief leicht rosa an, was wie ich fand total süß aussah. Neben ihm stand Crabbe und er wich von ihm leicht zurück, offenbar hatte er sich mit Crabbe leise gestritten. „- und dann werden  viele von Ihnen gut gerüstet sein, um die Prüfung abzulegen.“, fuhr Twycross fort als wäre er nicht unterbrochen wurden. Die Schüler wandten sich ihm wieder zu. „Wie Sie vielleicht wissen, ist es normalerweise unmöglich innerhalb Hogwarts zu apparieren oder zu disapparieren. Der Schulleiter hat diesen Bann für eine Stunde ausschließlich in der Großen Halle aufgehoben, damit Sie üben können. Darf ich darauf hinweisen, dass Sie nicht aus dem Mauern dieser Halle herausapparieren können und dass es unklug wäre, dies zu versuchen. Ich möchte Sie nun alle bitten, sich so hinzustellen, dass Sie vor sich etwa zwei Meter Platz haben.“ Er hatte seine Worte gerade verklingen lassen, da fing ein großes Durcheinander an, jeder schob und drängelte sich an anderen vorbei. Die Hauslehrer gingen zwischen den Schülern umher und stellten sie in Positionen und beendete so die Streitereien um einen Patz. Blaise hatte sich den nächsten Platz neben mir erkämpft da ihn Kay zur Seite geschoben hatte. Von meinem Platz aus konnte ich erkennen das Harry sich durch die Menge schob, obwohl Ron und Hermine wo ganz anders stand. Harry blieb hinter Draco stehen, der sich wie es aussah weiter mit Crabbe stritt. Plötzlich wirbelte Draco herum und seine Hand zuckte Richtung Zauberstab aber genau in dem Moment erhob Twycross seine Stimme. „Danke. Nun denn…“ Er wedelte mit seinem Zauberstab umher und vor jedem Schüler tauchte ein alt aussehender Holzreifen auf. „Beim Apparieren muss man sich vor allem die Goldene Dreierregel einprägen. Ziel, Wille, Bedacht! Schritt ein: Fixieren Sie Ihre Gedanken fest aus das gewünschte Ziel, in diesem Fall das Innere Ihres Reifens. Bitte konzentrieren Sie sich jetzt auf dieses Ziel.“ Viele Schüler schauten heimlich zu ihrem Nachbarn hinüber, wie dieser sich konzentrierte. Ich spürte ein paar Blicke auf mir und ich lachte innerlich in mich hinein. „Schritt zwei: Fokussieren Sie Ihren Willen darauf, den Raum, den Sie sich vorstellen, einzunehmen. Lassen Sie Ihren Wunsch, sich dort hineinzubegeben, von Ihrem Kopf in jede Zelle Ihres Körpers strömen!“ Für mich war das Ganze ein Witz, ich wusste wie man apparierte und ich beherrschte es auch dank meinen Vaters, der mich zu Hause das gelehrt hatte. Aber natürlich durfte ich es nicht zugeben dass ich es konnte. „Schritt drei, aber erst wenn ich den Befehl gebe… drehen Sie sich auf der Stelle und erspüren Sie Ihren Weg hinein ins Nichts, bewegen Sie sich mit Bedacht! Nun auf mein Kommando. Eins….Zwei… DREI!“ Alle begannen sich auf der Stelle zu drehen aber nichts passierte, ich blieb auf der Stelle stehen und grinste. Denn Neville fiel hin und landete auf dem Rücken. Ernie Macmillan sprang Pirouettenartig in seinen Reifen und war begeistert dass er es geschafft hatte, bis er Dean ansah und merkte dass er von ihm ausgelacht wurde. „Macht nichts, macht nichts. Legen Sie Ihre Reifen bitte wieder richtig hin und begeben Sie sich an Ihren Ausgangspositionen zurück.“ Die nächsten beiden Versuche waren genauso schlecht wie der erste und ich beherrschte mich ernsthaft nicht zu lachen. Erst beim vierten Versuch geschah etwas, ein Schmerzensschrei ertönte und alle schauten sich entsetzt um. Ich fand schnell die Person die geschrien hatte, ein Mädchen aus Hufflepuff war in ihrem Reifen appariert und stand auf dem linken Bein. Ihr anders Bein stand gut zwei Meter von ihr entfernt, die Hauslehrer versammelten sich um das Mädchen und schirmten sie vor Blicken ab. Ein Knall ertönte und eine lila Wolke entstand. Das Mädchen weinte leise aber war wieder in einem Stück. „Das Zersplittern, das heißt , die Abtrennung beliebiger Körperteile tritt auf, wenn der Geist nicht ausreichend gewillt ist. Sie müssen sich fortwährend auf Ihr Ziel konzentrieren und sich ohne Hast, aber mit Bedacht bewegen…so!“ Twycross drehte sich und verschwand, mit einem Knall tauchte er am anderen Ende der Halle wieder auf. „Denken Sie an die Goldene Dreierregel und versuchen Sie es noch einmal….eines… zwei…drei…“ Aber es schaffte keiner der Schüler in dieser Stunde in seinen Reifen zu gelangen, auch zersplitterte niemand mehr. Twycross ließ uns gehen mit den Worten: „Bis nächsten Samstag dann, und vergessen Sie nicht: Ziel. Wille. Bedacht.“ Damit ließ er die Reifen verschwinden und verschwand aus der Großen Halle in Richtung Eingangshalle. „Du hast es nie versucht, warum?“, fragte Blaise als wir zusammen hinausgingen. „Weil ich nicht wollte.“, sagte ich ehrlich.      In den nächsten Wochen passierte nicht viel, Draco und ich kamen mit dem Auftrag nicht wirklich weiter. Zwar probierten wir es weiterhin aber es funktionierte nicht so wie wir es wollten. Draco hatte Rosmerta befohlen Dumbledore eine Flasche Met zu schicken, aber diese landete bei Slughorn und er gab Ron davon zutrinken. Und so langsam wurde die Zeit knapp denn die ersten Vorboten des Sommers waren schon da. Gerade saß ich mit Blaise und Draco draußen auf dem Hof und schaute hoch in die Sonne. „Warum könnte ihr nicht schon 17 sein.“, beschwerte sich Blaise, der allein von uns Dreien schon 17 war und heute seine Apparierprüfung ablegen durfte. „Beschwer dich bei meinen Eltern.“, meinte ich nur trocken und sah Harry, Ron und Hermine auf einer Steinmauer sitzen. Gerade wollte er etwas erwidern da läutete die Glocke zum Unterricht, Draco und ich würden gleich bei Slughorn versauern. „Viel Glück.“, wünschte ich Blaise und klopfte ihm auf die Schulter und wartete bis Draco auch Blaise Glück gewünscht hatte. Zusammen mit Draco ging ich in den Kerker und schlenderte mit ihm in Slughorns Klassenzimmer. Weil heute alle bei der Apparierprüfung waren, waren gerade mal noch zwei andere Schüler da. Einmal Harry und Ernie Macmillan, die beiden setzten sich ganz normal auf ihre Plätze. Aber da Draco und ich uns sonst nicht gegenüber saßen wie die beiden, setzte sich Draco kurzerhand neben mich. „Alle noch zu jung, um zu apparieren? Noch keiner siebzehn?“, fragte Slughorn dämlich zu Beginn der Stunde. Während Draco und ich darauf nicht reagierten, schüttelten Harry und Ernie die Köpfe. „Ah, nun da wir so wenige sind, werden wir heute mal etwas Vergnügliches machen. Ich möchte, dass Sie mit etwas Lustiges zusammenbrauen!“ „Das klingt gut, Sir.“, schleimte Ernie sich ein und rieb sich freudig die Hände. Ich reagierte gar nicht auf die Verkündung, aber Draco fragte gereizt: „Was meinen Sie mit >lustig „Beruhig dich.“, meinte ich leise und berührte kurz seine Hand. „Und wenn ich nicht will?“, fragte er leise zischend. „Dann schieb ich dir deinen Kessel in deine vier Buchstaben.“, zischte ich zurück und suchte weiter in meine Buch nach einem lustigen Trank. „Das meinst du doch eh nicht ernst.“, meinte er überheblich. „Willst du es ausprobieren?“, fragte ich und schaute auf. Seine Miene war überrascht und ich zog herausfordernd eine Augenbraue hoch. „Nein.“, meinte er leise und fing an zu arbeiten. Ich fand ein Rezept das die Gesichtsfarbe veränderte, da er ziemlich unkompliziert aussah fing ich an ihn zu brauen. „Wie lange denkst du wirst du noch brauchen?“, wollte ich leise wissen und schaute kurz zu Harry. „Ich weiß nicht, aber ich hab das Gefühl das ich es fast geschafft habe.“ „Und ich soll mir das wirklich nicht mal angucken?“, jeder der uns zuhören würde, würde nicht wissen über was wir sprachen. „Wie oft muss ich dir noch sagen dass du dich da lieber raushältst. Ich will nicht das du so endest wie ich.“ Er schaute mich kurz an, seine Hand strich schnell über meine, aber seine Miene wurde sofort hart. Verwirrt drehte ich mich zur Seite und sah gerade noch wie Harry wegschaute. „Er kommt dir immer näher mit der Lösung, nicht?“, fragte ich und schaute immer noch zu Harry. „Potter hat mich schon einige Male beobachtete, ich weiß dass er mich irgendwie beobachtete, Crabbe und Goyle haben ihn schon einige Male im Gang gesehen.“ „Er redet öfters mit Ron und Hermine über dich und was du vorhast, ich hab sie schon oft gehört.“ Slughorn unterbrach unsere Unterhaltung und schaute in unsere Kessel. „Gesichtsfarbenveränderungstrank?“, fragte er mich und rührte kurz in ihm herum. „Ganz richtig, Sir.“, antwortete ich und schaute kurz zu Draco. Dieser grinste mich kurz an und verdrehte die Augen. Auch schaute er bei Draco hinein. „Eine Schluckauf-Lösung, nehme ich an.“ Draco nickte und tat wohl seine letzte Zutat hinein. „Ganz Passabel Mr. Malfoy.“, meinte Slughorn und ging zu Harry weiter. Wütend packte Draco zusammen und ich tat es ihm gleich. Die Glocke läutete und Draco stürmte gleichzeitig mit Ernie zur Tür hinaus. Ich folgte Draco hinaus und lief hoch zur Eingangshalle. Blaise kam gerade in die Eingangshalle. „Ich hab bestanden.“, grinste er und ich umarmte ihn kurz. „Glückwunsch, kannst mich ja dann mitnehmen wenn du nach Hause apparierst.“ „Vielleicht wenn ich will und du lieb zu mir bist.“, meinte er und grinste. „Bin ich das nicht immer.“, meinte ich grinsend und ging hoch zum Gryffindorturm. Dort angekommen sah ich wie Dean und Seamus mit mürrischer Miene dort saßen und anscheinend schmollte einer von ihnen. Bevor ich zu ihnen gehen konnte setzte sich eine Eule vor mich auf den Tisch. Sie streckte mir ihr Bein entgegen, schnell band ich ihr die kleine Pergamentrolle ab. Ich ging mit ihr in den Mädchenschlafsaal und rollte sie erst da aus. Ich warte auf dich im Raum der Wünsche. Unmotiviert machte ich mich auf den Weg, Draco und ich hatten uns so oft im Raum der Wünsche getroffen und dort gearbeitet. Liebevolle Gefühle waren da nicht gerade aufgekommen, wir hatten nicht einmal unser Einjähriges zusammen sein gefeiert. Ich glaube er hatte das völlig vergessen, so viel wie er daran arbeitet den Dunkle Lord zufrieden zu stellen. Ich sah die Tür schon und eilte darauf zu, schnell ergriff ich die Tür und schlüpfte in den Raum. Es war nicht wie schon so oft der Raum in dem Tausende von Sachen umherstanden, diesmal war es der Raum mit dem weißen Sofa. Er war überall mit Rosenblättern geschmückt. „Draco?“, rief ich den ich sah ihn nicht. Zwei Arme schlangen sich um meine Hüfte und jemand legte sein Kinn auf meine Schulter. „Ja?“, fragte Draco mich und küsste mich auf den Hals. „Was machen wir hier?“, fragte ich und ließ meinen Kopf gegen seine Schulter fallen. „Wir hatten in letzter Zeit sehr wenig Zeit für uns.“ Er küsste sich über meinen Hals hinauf und hinab. Ich konnte nicht antworten sondern nickte nur. „Wir konnten nicht mal unser Einjähriges feiern.“, flüsterte er in mein Ohr. Er drehte mich zu sich um und drückte seine Lippen zärtlich auf meine. Beim Küssen schob er mich langsam nach hinten zum Sofa, vorsichtig setzte ich mich und zog ihn mit. Der Kuss wurde keinen einzigen Moment unterbrochen, er schob mich in eine liegende Position. „Und was hast du jetzt vor?“, unterbrach ich unseren Kuss und schaute ihn an. „Unser Einjähriges nachholen.“ Er küsste mich erneut und fuhr unter mein T-Shirt. „Und was ist wenn ich nichts nachholen will?“, fragte ich an seinen Lippen und schlang um seine Hüfte meine Beine. „Dann hör auf.“, meinte er und schob mein Shirt hoch. Ich zog ihn näher zu mir ran und knöpfte sein schwarzes Hemd auf. Sein Kuss wurde leidenschaftlicher und er zog mir mein Shirt aus, grinsend schaute er mich an. Er fuhr zärtlich über meine Brüste hinab zu meinen Bauch und blieb an meiner Hose hängen. Ich versuchte ihn wieder zu mir zu ziehen aber er knöpfte meine Hose auf und schob sie so gut es ging hinunter. Während ich nur noch in meiner Unterwäsche unter ihm lag saß er fast vollständig angezogen über mir. „Weißt du wie ungerecht das ist?“, fragte ich und setzte mich auf und fuhr über sein Sixpack. „Was genau meinst du?“, wollte er wissen und erschauderte leicht. „Das du noch mehr anhast als ich.“, sagte ich verführerisch und knöpfte ihm die Hose auf. „Oh ja du hast Recht, es ist ungerecht.“ Seine Hose flog auf den Boden, er zog mich auf seinen Schoß. Ich spürte seine wachsende Erregung gegen meine Schenkel drücken. Spielerisch ließ ich meine Hüfte darüber kreisen und küsste ihn leicht. Seine Hände fuhren von meiner Taille hinauf zu meinem BH und öffneten ihn schnell. Meine Lippen verließen seine und ich küsste mich über seine Brust, ich stieß ihn auf den Rücken und beugte mich wieder hinunter um seine Brust zu küssen. Langsam küsste ich mir einen Weg über seinen Bauch hinab und stieß auf seine Boxershort. Grinsend schob ich sie hinunter und fuhr mit der Hand über seinen Penis. Plötzlich stieß er mich zurück und drückte mich mit seinen Körper nach unten. Feurig küsste er mich und hackte seine Finger unter meinem Tanga ein und schob ihn hinunter. Ich war noch nicht auf sein Eindringen vorbereitet, aber als er mit einem schnellen harten Stoß in mich stieß, schrie ich leise an seinen Lippen auf. Nach diesem Eindringen bewegte er sich langsamer in mir und küsste mich und strich sanft über meine Brüste. Ich hob ihm meine Hüfte entgegen und schlang die Beine um seine Hüfte. Langsam wurde er schneller und ich kam mit einem Aufschrei zum Höhepunkt, dabei krallte ich mich in seine Schultern. Er stieß immer schneller und ich kam noch ein zweites Mal und Draco auch. Erschöpft zog er sich aus mir heraus und ließ sich neben mich fallen. Er nahm meine Hand in seine und küsste sie kurz, dann zog er mich in seine Arme. Eine Weile sagte keiner etwas von uns und wir kamen wieder zu Atem. Eigentlich wollte ich mich nicht bewegen aber mir wurde es zu kalt und ich wandte mich aus seinen Armen. „Wo willst du hin?“, fragte er und stützte sich auf seine Hand. „Mir etwas anziehen.“ „Warum?“, wollte er wissen. „Weil mir kalt wird.“, antwortete ich und schlüpfte in meine Unterwäsche. Suchend schaute ich mich nach meinem Shirt um, ich fand es hinter dem Sofa. Als ich es mir übergezogen hatte, sah ich die Schrammen auf seinen Schultern. „Dreh dich auf den Bauch.“, befahl ich und beugte mich über die Lehne zu ihm. „Was? Warum?“, er blieb auf der Seite liegen, gewaltsam versuchte ich ihn auf den Bauch zu drehen. „Draco dreh dich um!“, befahl ich wütend und versuchte ihn auf den Bauch zu schlagen. Er ergriff meine Hand und zog mich über die Lehne auf sich. Wütend wollte ich auf ihn einschlagen, aber er fing meine Hände ab und hielt sie fest. „Was ist denn los?“, fragte er lachen und küsste mein eines Handgelenk. „Ich will was untersuchen, aber du musst dich dafür auf den Bauch drehen.“, meinte ich und befreite meine Handgelenke. „Na gut.“, sagte er grinsend und drehte sich unter mir auf den Bauch, dabei fiel ich fast von ihm runter. Vorsichtig fuhr ich ihm über die Schrammen die wohl meine Fingernägel hinterlassen hatten. „Das tut mir Leid.“, meinte ich und stand von ihm auf. „Was denn?“ „Die Schrammen auf deinen Schultern, das war keine Absicht.“ „Nicht schlimm ich merke sie nicht mal und jetzt komm wieder her.“ Er zog mich zu sich auf das Sofa und küsste mich sanft.    „Was haben Sie und Draco vor?“, zischte Snape mich an und hielt mich im sechsten Stockwerk auf, als ich gerade auf dem Weg war zum Abendessen. Es waren schon ein paar Wochen vergangen und Draco und ich waren fast 1 ½ Jahre zusammen. „Ich wüsste nicht was es Sie angeht.“, meinte ich und wollte an ihm vorbei gehen, aber er strecke einen Arm aus und hielt mich so auf. „Ich kann Ihnen helfen, Dumbledore vertraut mir.“ „Das ist schön für Sie, aber der Dunkle Lord hat nicht Ihnen die Aufgabe gegeben.“ „Der Dunkle Lord weihte mich höchstpersönlich in seine Pläne und in Ihren Auftrag ein. Ich weiß am besten was Dumbledore ohne Bedenken tun würde und wo Sie ihn erledigen können.“ „Das interessiert mich aber nicht.“, zischte ich wütend und ging an ihm vorbei. Snape stürmte hinter mir her und hielt mich vor dem Jungenklo auf. „Hören Sie….“, er wurde unterbrochen als eine Stimme aus dem Klo rief: „MORD! MORD IM KLO! MORD!“ Snape sprintete in das Klo und ich folgte ihm. Was ich sah erschütterte mich, Draco lag im Wasser auf dem Boden und blutete, sein Hemd war blutdurchtränkt und auch sein Gesicht rot. Sofort stürzte Snape zu ihm und schob Harry zur Seite, dieser stand schweigend an der Seite und schaute Snape zu wie er ein Sprechgesang anstimmte und mit dem Zauberstab über Draco fuhr. Erst jetzt löste ich mich aus meiner Starre und schaute von Draco auf und zu Harry. „Was hast du gemacht?“, schrie ich ihn wütend an und stürmte auf ihn zu. „Es…es war keine Absicht.“, meinte Harry leise. „DU!“, zischte ich und ich zog gerade meinen Zauberstab als Snape seinen Sprechgesang unterbrach. „Hören Sie auf Potter zu bedrohen. Helfen Sie mir lieber Mr. Malfoy in den Krankenflügel zubringen.“ Ich wirbelte zu Snape rum und sah wie er Draco aufhalf, sofort ging ich zu ihm und legte Dracos Arm um meine Schultern und meinen Arm um seine Hüfte. Bevor wir den Raum verließen sagte Snape zu Harry: „Und Sie, Potter… Sie warten hier auf mich.“ Langsam und vorsichtig brachte ich mit Snape Draco in den Krankenflügel. Madam Pomfrey eilte sofort zu uns und half mir Draco auf ein Bett zu legen. Snape eilte sofort wieder aus dem Raum und ich setzte mich neben Dracos Bett, ich hielt die ganze Zeit seine Hand. Es dauerte lange bis er wieder zu sich kam, als ich ihn fragte was passiert sei, wollte er mir nicht antworten. Er zog mich einfach vorsichtig zu sich auf das Krankenbett und legte einen Arm um mich. „Das ist schon das zweite Mal das ich dich auf dem Krankenflügel besuche.“, sagte ich leise. „Stimmt, ich hoffe es wird kein drittes Mal geben.“ „Ich hoffe auch.“  

Kapitel 19

Es war schon längst abends und ich saß gerade mit Blaise in der Großen Halle und spielte Schach. Da kam Draco in die Große Halle gestürmt und rannte auf mich zu. Er wollte etwas sagen aber er rang nach Luft wie wild. „Alles okay?“, fragte ich und schaute ihn skeptisch an. „Es hat geklappt.“, sagte er zwischen zwei Atemzügen. Überrascht blickte ich ihn an und stand auf, Blaise schaute verwundert zu uns. „Blaise wir müssen los.“, meinte ich und zog Draco hinter mir her die Treppe hoch. „Dumbledore ist schon seit einer Stunde aus dem Schloss hinaus.“, sagte Draco und zog mich in den Raum der Wünsche.

Wir eilten durch eine Menge Schrott und zu dem schwarzen Verschwindekabinett. Draco riss seine Tür auf und vier Todesser kamen hinaus. Es würden noch einige andere Todesser folgen aber mit den vieren begaben Draco und ich uns hinaus. Erst Draco und ich dann die Todesser, vor dem Raum der Wünsche warten Hermine und Ron. Sie sahen uns im ersten Moment nicht, aber Draco warf den letzten Rest Finsternispulver und zog mich durch die Dunkelheit.

Sobald wir wieder etwas sehen konnten liefen wir los. Allerdings kamen wir nicht weit denn bald stießen wir auf Mitglieder vom Orden des Phönix. Es wurden Flüche durch die gegen gefeuert und Draco ließ mich los um sich besser zu verteidigen, dabei achtete er darauf vor mir zu stehen. Gibbon stürzte an mir vorbei rauf zum Astronomieturm, er wich einige Flüchen aus, er kam aber nach einer Weile wieder hinunter und brachte Neville zum Fall.

Draco schnappte sich meine Hand und zog mich durch eine Lücke zum Astronomieturm. Wir eilten die Stufen hinauf und ich sprengte die Tür mit einem nicht gesagten Zauber auf. „Expelliarmus!“, rief Draco und Dumbledores Zauberstab flog ihm hohen Bogen über die Brüstung.

Dumbledore lehnte an der Brüstung und schaute uns seelenruhig an und sagte dann: „Guten Abend Draco und Selena.“ Schnell schaute ich mich um und ich entdeckte zwei Besen auf dem Boden liegen. „Wer ist noch hier?“, fragte Draco und schaute sich ebenfalls um. „Eine Frage, die ich Ihnen beiden auch stellen könnte. Oder handeln Sie beide auf eigene Faust?“ „Nein, wir haben Unterstützung. Es sind heute Abend Todesser in Ihrer Schule.“, meinte ich und suchte nach einer zweiten Person.

„Wer von Ihnen war als erstes im Dienst des Dunklen Lords?“, fragte Dumbledore uns und schaute uns über seine Halbmondbrille an. „Ich.“, sagte Draco und richtete seinen Zauberstab auf Dumbledores Brust. „Lassen Sie mich raten Draco Sie tun das nur, weil Sie ihre Freundin beschützen wollen. Es muss hart für Sie beiden gewesen sein fast 1 ½ Jahre Ihre Beziehung zu verstecken.“ „Er ist ihm nicht deswegen gefolgt, ich war schon vorher in Gefahr.“, meinte ich und musterte Dumbledore.

Er wirkte schwach und müde. „Dann folgen Sie Voldemort, weshalb Selena?“ „Das geht Sie nichts an alter Mann.“, zischte ich. „Nun wie Sie meinen, aber verraten Sie mir, wie haben Sie es geschafft die Todesser in meine Schule zu bringen.“ „Das Verschwindekabinett im Raum der Wünsche, ich habe es repariert.“, sagte Draco und zitterte leicht und es sah fast so aus als würde er seinen Zauberstab senken.

Aber plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und vier Todesser kamen hinauf gestürmt. „Dumbledore in der Falle! Dumbledore ohne Zauberstab, Dumbledore allein! Gut gemacht, Draco, gut gemacht!“, sagte einer der Männer. „Guten Abend, Amycus. Und Alecto haben Sie auch mitgebracht…wie reizend…“ Die kleine Frau kicherte und höhnte: „Sie glauben wohl, Ihre kleinen Scherze helfen Ihnen auf dem Sterbebett?“

„Scherze? Aber nein, das sind gute Manieren.“, erwiderte Dumbledore und schaute mich kurz an. „Tu es“, forderte Greyback von Draco. Dracos Hand zitterte unaufhörlich aber sein Zauberstab war hocherhoben. „Sind Sie das, Fenrir?“, fragte Dumbledore. „Ganz recht. Erfreut, mich zu sehen Dumbledore?“ „Nein, das kann ich nicht gerade sagen…“ Greyback grinste und leckte sich Blut von seinen spitzen Zähnen, kaum merklich rückte ich näher zu Draco.

„Aber Sie wissen, wie sehr ich Kinder mag, Dumbledore.“ „Heißt das, dass Sie jetzt sogar ohne Vollmond angreifen? Das ist höchst ungewöhnlich… Sie haben eine Vorliebe für Menschenfleisch entwickelt, die nicht bei einer Gelegenheit im Monat befriedigt werden kann?“, fragte Dumbledore und stützte sich auf der Brüstung ab. „Ganz recht. Das schockt Sie, oder, Dumbledore. Macht Ihnen Angst?“

Deswegen war Greyback mir auch schon immer so unheimlich gewesen, wenn ich ihn immer gesehen hatte, obwohl ich nicht mal gewusst hatte dass er ein Werwolf war. „Ich wusste nicht dass er kommen würde -“, hauchte Draco und umklammerte meine Hand. „Ich würde mir eine Gelegenheit, nach Hogwarts zu kommen, nicht entgehen lassen, Dumbledore. Nicht wenn es Kehlen aufzureißen gibt…köstlich, köstlich…“

Greyback kratze sich mit einem Fingernagel an den Vorderzähne. „Ich könnte Sie zum Nachtisch nehmen, Dumbledore…“ „Nein, wir haben Befehle. Draco muss es tun. Also, Draco, schnell jetzt.“, sagte der Blonde den ich nicht mit dem Namen kannte. Draco wirkte unentschlossen und schaute kurz zu mir. „Wenn ihr mich fragte, ist er ohnehin bald nicht mehr von dieser Welt.“, sagte Amycus.

„Seht ihn euch an – was ist denn los mit Ihnen Dumby?“ „Oh, geschwächte Widerstandskraft, langsamere Reflexe, Amycus. Kurz, das Alter…eines Tages wird es Ihnen vielleicht auch so ergehen… wenn Sie Glück haben…“ „Was soll das denn heißen, Mann, was soll das denn heißen?“, schrie Amycus so laut das mir meine Ohren schmerzten und er schrie weiter: „Ist immer das Gleiche mit Ihnen, stimmt’s, Dumby, reden und nichts tun, nichts, ich weiß nicht mal, warum der Dunkle Lord überhaupt die Mühe macht, Sie umzubringen! Komm schon, Draco, tue es!“

Ich hörte von unten Stimmen und Kampfgeräusche. „Sie haben die Treppe versperrt – Reducto! REDUCTO!“, kam es von der Tür und der Blonde Todesser schaut beunruhigt zur Tür. „Also, Draco, schnell!“ Dracos Hand zitterte so stark das er gar nicht zielen konnte. „Ich tue es.“ „Ich sagte nein!“, zischte der Blonde und feuerte einen Lichtblitz auf Greyback ab, Greyback wurde zurück geschleudert.

Aber Greyback rappelte sich schnell auf und schaute ihn wütend an. „Draco, tu es, oder geh beiseite, damit einer von uns -“, schrie Alecto, doch sprang im gleichen Moment die Tür zum Astronomieturm auf und Snape stand mit erhobenen Zauberstab dort. Schnell überblickte er die Szene vor ihm, sein Blick blieb an Draco und mir hängen, dann huschte er zu Dumbledore, der zusammengesunken an der Brüstung stand.

„Wir haben ein Problem, Snape, der Junge ist offenbar nicht fähig -“, setzte Amycus an, der ebenfalls seinen Zauberstab auf Dumbledore gerichtet hat. „Severus…“, ertönte eine leise Stimme, sie war flehend. Ich hatte Dumbledore noch nie so gehört und ich schaute kurz zu ihm. In diesem Moment schob uns Snape grob zur Seite und richtete sein Zauberstab auf Dumbledore. Snape starrte Dumbledore an, Draco hatte seinen Zauberstab sinken lassen und klammerte sich an meiner Hand fest. „Severus…bitte…“

Snape hob noch mehr seinen Zauberstab und starte Dumbledore an. „Avada Kedavra!“, es schoss ein grüner Lichtblitz aus Snape seinem Zauberstab und traf Dumbledore direkt in die Brust. Dumbledore wurde in die Luft geschleudert, dann flog er über die Brüstung und er war nicht mehr zu sehen.

Einen Moment schwiegen wir alle dann sagte Snape als erstes: „Raus hier, schnell“ Er packte Draco im Nacken und drängte ihn zur Tür, Draco zog mich mit sich. Die Todesser folgten uns als wir die Treppe hinunter eilten, es wurde im Flur immer noch gekämpft. Snape schoss sich mit Flüchen einen Weg frei und nutzte jede Lücke um aus dem Schloss zu gelangen.

Snape sprengte das Eichenportal auf und stieß mich und Draco nach draußen. „Lauft, aber schnell, wir haben keine Zeit.“ „Wohin denn?“, fragte ich trotzig und wollte stehen bleiben. Aber Draco zog mich mit sich und wir rannten über den feuchten Rasen. „Vom Schlossgelände runter.“, sagte Snape der sich dicht hinter mir hielt.

Einer der Todesser hinter uns ließ Hagrids Hütte in Flammen aufgehen und auf einmal schoss ein roter Lichtblitz an uns vorbei. Wir kamen zum Stehen und wirbelten herum, Harry war uns gefolgte. „Lauft, Draco! Nimm Selena mit!“, schrie Snape uns zu und bevor ich reagieren konnte zog Draco wieder an meiner Hand und rannte los. „Draco, was sollen wir tun wenn wir vom Gelände runter sind?“, fragte ich schnaufend und kam ins Stolpern.

Draco fing mich gerade so auf und stützte mich als wir weiter liefen. „Wir haben es gleich geschafft, es ist nicht mehr weit.“, machte Draco mir Mut und wir kamen am Tor an. Wir stürzten auf das Tor zu und öffneten es, es waren keine Sicherheitsvorkehrungen da. Hinter uns kamen Greyback und der Blonde hinaus.

Greyback packte mich am Oberarm und apparierte mit mir vor das Tor vom Malfoy Manor. Neben uns tauchten Draco und der Blonde auf, sofort wandte ich mich aus Greybacks Griff und stürzte auf Draco zu. Er schlang seine Arme um mich und zog mich eng an seine Brust. Ich bekam kaum Luft aber das war mir egal, mir lief eine Träne über die Wange und dann wurde alles um mich schwarz.

 

Als ich wieder zu mir kam lag ich auf einer weichen Fläche und zwei Armen hielten mich fest. Vorsichtig hob ich den Kopf um mich zu orientieren und sah dass der Raum völlig dunkel war. „Du bist wach.“, ertönte Dracos leise Stimme und es ging auf dem Nachtisch eine Lampe an. „Wie lange war ich weg?“, fragte ich und schaute in sein Gesicht. Er hatte dunkle Augenringe und sah müde aus, war er die ganze Zeit wach geblieben?

„Fast zwei Stunden.“, antwortete er mir und strich über meine Wange. „Was ist passiert nachdem ich Ohnmächtig geworden bin?“, fragte ich und legte meinen Kopf auf seine Brust. „Ich hab dich in mein Zimmer gebracht, Snape hat den Dunklen Lord alles berichtet und jetzt schläft das ganze Haus.“ „Wann will er mir das dunkle Mal verpassen, hat er darüber etwas gesagt?“ „Ich hab mit meiner Mutter darüber geredet und es gibt einen Weg das du es nicht tragen musst…“

„Was für ein Weg?“, fragte ich und schaute ihm ins Gesicht. „Meine Mutter besitzt kein Mal weil sie meine Vater geheiratet hat, der dann sich dem Dunklen Lord anschloss. Wenn du mich heiraten würdest, müsstest du es auch nicht tragen.“ Überraschte schaute ich ihn schweigend an, wir waren beide nicht mal volljährig. „Das ist…mal ne Neuigkeit.“, kam es schließlich aus mir heraus.

Draco bewegte sich und löste seine Arme um mich und stieg aus dem Bett. Ich setzte mich auf und schaute ihm nach, denn er ging zu seinem Kleiderschrank und holte irgendwas heraus. Erst jetzt fiel mir auf das Draco nichts außer einer Boxershort trug, ich schaute auch an meinem Körper hinunter und sah das ich auch nur Unterwäsche trug.

Er kam schnell wieder zu mir und setzte sich neben mich. „Willst du mich heiraten?“, fragte er und öffnete eine kleine schwarze Schachtel. „Ist das dein ernst?“, fragte ich und schaute auf den silbernen Ring mit dem kleinen Stein. „Ja, also willst du meine Frau werden?“, er schaute mich fragend an und wirkte nervös. „Wenn du mich nimmst, ja.“, antwortete ich ihm und er nahm den Ring aus der Schachtel und steckte ihn mir an den Finger.

Kurz schaute ich auf den Ring und dann schlang ich meine Arme um seinen Hals und küsste ihn. „Ich liebe dich.“, hauchte ich an seinen Lippen und ließ mich von ihm auf den Rücken rollen. „Ich liebe dich viel mehr.“, sagte er und küsste mich erneut.

 

Kapitel 20

Am nächsten Morgen gingen Draco und ich Hand in Hand die Treppe hinunter. Dracos Mom saß schon im Esszimmer und frühstückte schweigend mit Bellatrix und Snape. „Morgen.“, murmelte ich leise und schaute auf den Boden.  „Morgen.“, begrüßte uns ein unsynchroner Chor. Ich setzte mich neben Dracos Mom und gegenüber von Bellatrix.

Am Tisch herrschte reges Schweigen und ich nahm mir etwas Müsli, gerade griff ich nach der Milch als Bellatrix meine Hand umklammerte und mir fast die Finger brach. „Woher hast du denn?“, zischte sie mich an und starrte auf den Ring an meiner Hand. „Es ist ihr Verlobungsring.“, mischte sich Draco ein und schlug Bellatrix Hand weg. „Wie kannst du es wagen den Ring meiner Mutter ihr zu geben?“, kreischte sie aufgeregt und sprang vom Stuhl auf.

„Es ist auch meins.“, erwiderte Draco aufgebracht und nahm meine Hand in seine. Verwirrt schaute ich zwischen Draco und Bellatrix hin und her, Snape erhob sich in dem Moment und verschwand aus dem Raum. „Du hast kein Recht darauf.“, zischte Bellatrix. „Sei Still Bella.“, mische sich Narzissa ein und tupfte sich mit der Servierte den Mund ab. „Aber Zissi…“, weiter kam Bella nicht, denn Narzissa unterbrach sie. „Halt den Mund! Ich gab Draco den Ring.“

Bellatrix starrte sie an, ihr Mund war leicht geöffnet, sie suchte nach Worten. „Lass uns alleine Schwester.“, verlangte Narzissa und starrte ihre Schwester an. Wütend stieß Bellatrix ihren Stuhl zurück und verschwand aus dem Raum, mit knallender Tür. „Es tut mir Leid Selena, sie kann sich manchmal nicht beherrschen.“, wandte sie sich an mich. „Ist okay Mrs. Malfoy.“, sagte ich leise und blickte auf meine Hand.

„Nenn mich bitte Narzissa.“, verwirrt schaute ich sie an und sah das sich mich anlächelte. Leicht nickte ich und schwieg. „Der Dunkle Lord wird euch beiden bestimmt sprechen wollen, wenn er wieder zurück ist. Aber ich weiß dass die Hochzeit so schnell wie möglich sein muss, ohne dass jemand von euch beiden zu Schaden kommt. Ich werde so schnell wie ich kann die Hochzeit organisieren, natürlich nachdem ihr beide volljährig seid.“, erklärte sie uns.

„Gut, Mutter.“, meinte Draco und erhob sich. Ich erhob mich ebenfalls und wollte mit Draco hinausgehen. „Selena?“ „Ja?“, fragte ich und drehte mich um. „Ich möchte gern mit dir morgen, auch wenn es Dracos Geburtstag ist, etwas einkaufen gehen.“ „Okay, was, wenn ich fragen darf, willst du kaufen?“ „Dein Hochzeitskleid.“ Ich nickte und ging schweigen hinaus, Draco stand vor der Tür und wartete auf mich. „Ich muss mit meiner Mom sprechen.“, meinte ich leise und schaute zu ihm hoch.

„Willst du dass ich mitkomme?“, fragte er und spielte mit einer meiner Haarsträhnen. „Mir wäre es lieber wenn ich alleine gehen würde.“ „Dann los, ich warte auf dich in meinem Zimmer.“ „Danke.“, ich streckte mich ein Stück und küsste ihn flüchtig. Schnell ging ich zum Kamin, nahm etwas Pulver und nannte die Adresse meiner Mom, dann stieg ich in die grünen Flammen.

Hustend kam ich im Haus an, überrascht kam meine Mutter um die Ecke und starrte mich einen Moment an. Dann stürzte sie auf mich zu und zog mich in ihre Arme, ich spürte etwas Feuchtes an meiner Schulter. Leicht schob ich meine Mutter zurück und sah dass ihr die Tränen über die Wangen liefen. „Dir geht es gut.“, schluchzte sie und wollte mich schon wieder in die Arme ziehen.

„Ich muss dir was erzählen.“ „Ich weiß dass du bei Dumbledores Tod mitgeholfen hast.“, meinte sie und schaffte es mich erneut in ihre Arme zu ziehen. „Aber das meinte ich gar nicht, lass uns ins Wohnzimmer gehen.“ Verwirrt ließ sich mich los und zog mich ins Wohnzimmer, dort schob sie mich aufs schwarze Sofa. Sie setzte sich neben mich und wartete dass ich anfing, aber ich schwieg, nicht wissen wie ich es ihr sagen sollte.

„Was willst du mir erzählen?“ „Ich habe dir doch erzählt was der Dunkle Lord im Winter mit mir besprochen hat, dass wenn wir die Aufgabe erfüllen  das er mich in seine Kreise aufnimmt.“ „Sag mir nicht das es bald so weit ist.“, ihre Stimme klang weinerlich. „Nein, Draco erzählte mir das keine Ehefrau das dunkle Mal trägt. Wir werden heiraten, damit ich das Mal nicht tragen muss.“ Schweigen von der Seite meiner Mutter. „Wann?“, fragte sie ruhig. „So schnell wie möglich, aber wir müssen erst beide volljährig sein.“ „Besser als wenn du es tragen müsstest.“, sagte sie nur und stand auf.

Als ich wieder im Malfoy Manor war wurden Draco und ich zum Dunklen Lord gerufen. Niemand außer der Dunkle Lord saß im großen Wohnzimmer, hinter uns wurde die Tür geschlossen. „Sieh mal an, das glückliche Paar.“ Bei seinem Tonfall versteifte ich mich sofort und griff nach Dracos Hand. Er drückte meine Hand beruhigend, und trat etwas schräg vor mir.

„Ihr wolltet uns sehen, Meister?“ „Ich gratuliere Draco, aber ich hoffe du weißt was du tust.“ „Natürlich weiß ich das.“, sagte Draco ruhig und ich drückte ihm die Hand. „Aber du musst mir gehorchen und eigentlich hätte ich Selena Saphira gern zu meinem gemacht.“ „Allerdings habe ich dabei auch ein Wort mitzusprechen.“, mischte ich mich ein und trat direkt neben Draco.

„Wohl war, allerdings musst du auch mir gehorchen.“ „Nicht in dieser Sache.“ Er schaute mich eine Weile schweigend an, dann musterte er Draco. „Nun dann Gratulation, ich hoffe ich bekomme eine Einladung.“ Darauf nickte ich ruhig, auch Draco schwieg. „Ihr könnt gehen.“, befahl er uns und mit schnellen Schritten verließen wir den Saal.

Kapitel 21

Mein Atem geht stockend, das Kleid welches ich trage raschelt bei jeder kleinsten Bewegung. Mein Geburtstag ist mitleerweile eine Woche her. Meine Mutter steht hinter mir und befestigt die letzte Strähne meines Haars, sie hat es zu einer schönen Frisur gesteckt. Halb ist mein Haar offen, fällt mir wie immer gelockt über den Rücken. Die Seiten sind nach hinten zusammengefasst und mein Haar weißt ab und zu ein paar Steine auf.

Ich sehe sie im Spiegel wie sie den Schleier jetzt in meinem Haar befestigt, ihre Hände zittern. Kurz schließe ich meine Augen und atme ein paarmal tief durch, ich höre wie sie die Tür öffnet und hinausgeht. Hinter ihr fällt die Tür in sein Schloss, ich schlage meine Augen auf und stehe vorsichtig auf. Mein Blick fällt in den großen Spiegel, ich sehe atemberaubend aus.

Das Kleid ist wunderschön, es ist trägerlos und bis zur Taille eng anliegen, der Rock wird ab da immer breiter wie ein Prinzessinnenkleid, er reicht bis zum Boden. Einmal um die ganze Brust herum verläuft ein Ring aus schwarzen Steinen, er bedeckt meine ganze Oberweite. Der  Rock hat einen ganzen Überzug von weißer Spitze, in dieser weißen Spitze befinden sich aus schwarzer Spitze gefertigte Blumen. Diese sind nicht besonders groß verlaufen aber über den ganzen Rock. Ansonsten ist der Untergrund schneeweiß bestehend aus Seide. Es hat keine Schleppe, dafür ist mein Schleier solang das er eine kleine Schleppe bildet, der Schleier ist weiß und nicht besonders auffällig aber er passt perfekt zum Kleid.

Zwar sieht man meine Schuhe nicht aber sie passen trotzdem perfekt zum Kleid, mein Absatz muss ungefähr 15cm hoch sein. Mein Make-up ist nicht allzu auffallen, gar schlicht. Meine Wimpern sind schwarz und voll getuscht, meine Wangen mit einem Hauch Rouge bemalt, meine Lippen haben nur einen durchsichtigen Gloss erhalten.

Auf einmal geht die Tür auf und mein Vater kommt herein, er sieht gut im Anzug aus. Obwohl ich ihn verabscheue weil er dem Dunkeln Lord folgt, lass ich mich von ihm zum Altar führen. Es ist schließlich Tradition. Sein Blick gleitet über mich und bleibt an meinem Gesicht hängen. „Bist du fertig?“

Ich kann nicht sprechen so aufgeregt und nervös bin ich, aber ich lasse meinem Gesicht nichts anmerken, ich nickte einfach. Er nimmt meinen Brautstrauß in die Hand und reicht ihn mir. Der Strauß besteht aus 7 weißen Rosen, die herrlich duften. „Dann wollen wir mal.“, er hält mir seinen Arm hin und ich hacke mich bei ihm ein. Mit meiner freien Hand hebe ich mein Kleid vorne etwas an, damit es mir leichter zu laufen fällt.

Die Trauung wird draußen im Garten vom Malfoy Manor stattfinden. Unter einem weißen Zelt, dass Dracos Vater, der aus Askaban fielen konnte, und anderen Männern heute Vormittag aufgebaut wurde. Wir kommen draußen an und ich passe besonders auf dem Weichen Boden auf, ich muss sogar auf den Zehenspitzen gehen damit sich meine Absätze nicht in die Erde bohren.

Und dann stehen wir vor dem Eingang des Zeltes, es wurde ein roter Teppich ausgerollt, auf dem ich nun stehe und mein Kleid vorne loslasse. Die Musik fängt an zu spielen, alle stehen auf und drehen sich zum Eingang um. Draco steht schon am anderen Ende des Ganges und wartet auf mich. Langsam führt mich mein Vater in das Zelt und ich höre einige ‘Wow’s‘ und ‘Oh’s‘.

Als Draco mich erblickt bildet sich ein Lächeln auf seinen Lippen, es ist mein geliebtes Lächeln was bis zu seinen Augen reicht. Ich will nur noch zu ihm, aber mein Vater hält mich zurück mit seinem Arm, mir kommt der Gang endlos vor. Draco sieht in seinem schwarzen Anzug mit schwarzer Fliege umwerfend aus, richtig sexy.

Ich merke dass ich immer nervöser werde und hoffe man sieht es mir nicht an. Nach einer halben Ewigkeit, so kommt es mir vor, übergibt mein Vater meine Hand an Draco. „Du siehst wunderschön aus.“, flüstert Draco mir zu und dreht sich mit mir zum Zauberer um.

Ich bekam nicht viel mit von der Trauung, allerdings hörte ich hinter mir meine Mutter weinen. Erst als der Mann vor uns fragte: „Draco, willst du Selena Saphira zu deiner Frau nehmen? So antworte mit ja ich will.“ „Ja ich will.“, Draco lächelte mich an und ließ seinen Blick nicht mehr von mir gleiten. „Selena Saphira, willst du Draco zu deinem Mann nehmen? So antworte mit ja ich will.“ „Ja ich will.“

Bevor der Zauberer etwas sagen konnte, küsste mich Draco schon und ich schlang ihm die Arme um den Hals. „..dann seid ihr hiermit im Leben vereint.“, der Zauberer hob seinen Zauberstab hoch über unsere Köpfe und ein silberner Sternenschauer der sich sternförmig wand prasselte auf uns nieder.

Als wir uns voneinander lösten klatschten alle hinter uns wie wild. Hand in Hand verließen wir das Zelt und uns folgten unsere Gäste, Blaise kam als Erster zu uns und gratulierte uns. „Ich kann es immer noch nicht glauben dass ihr schon so lange ein Paar seid. Aber Glückwunsch.“ Er schüttelte meinem Mann kurz die Hand und umarmte ihn dann kurz.

Mich zog er gleich in eine Umarmung, ich hörte wie Draco scherzhaft sagte: „Pass auf Blaise das ist meine.“ Obwohl seine Worte scherzhaft klangen wusste ich wie ernst sie gemeint waren. Unsere Mütter kamen als nächstes und meine zog uns beide gleichzeigt in ihre Arme. „Ist gut Mom.“, beruhigte ich sie und schob sie von mir.

Während alle uns gratulierten dekorierten die Männer das Zeltinnere etwas um. Gerade konnten wir wieder hinein gehen, da kamen Mr. und Mrs. Parkinson zu uns. „Unser Glückwunsch!“, sie schüttelten uns kurz die Hände und verschwanden wieder. Pansy, das wusste ich war leider auch hier, sie war nur eingeladen weil ihre Eltern eingeladen waren.

Mir musste mein Gedanke im Gesicht ablesbar gewesen sein, denn Draco beugte sich zu mir und flüsterte mir ins Ohr: „Beruhig dich, ich bin ganz dein und du ganz mein.“ „Ich weiß.“, hauchte ich zurück und küsste ihn. Beruhigt gingen wir wieder ins Zelt und setzten uns an den vorgegeben Tisch. Ich ließ mein Blick im Zelt umher wandern und entdeckte Pansy wie sie Draco anstarrte.

Leichte Wut kochte in mir auf und ich drehte Dracos Kopf zu mir und küsste ihn leidenschaftlich. Er erwiderte meinen Kuss, wir wurden durch Narzissa unterbrochen. „Benehmt euch.“, zischte sie uns zu und setzte sich neben Draco. „Das war aber eben notwendig.“, erwiderte ich und lächelte schadenfroh als ich sah wie Pansy rot anlief. „Hast du mich gerade benutzt?“, flüsterte Draco, ich konnte den Schalk in seiner Stimme hören. „Ich benutze dich niemals, außer um anderen Mädchen mein Revier zu zeigen.“

Frech grinste ich ihn an, kopfschüttelnd nahm er meine Hand, in dem Moment erhob sich Dracos Vater und fing an eine Rede zu halten. Es hielt so gut wie jeder eine Rede doch am besten war die von Blaise seiner Mom. „Selena pass auf das er dir ganz bleibt. Ich kann dir sonst einen guten Helfer endfehlen.“

Alle lachten, denn jeder wusste dass ihre Männer unter mysteriösen Umständen starben. Draco fand das nicht allzu lustig und sah beleidigt aus. „Zieh nicht so ein Gesicht, du weißt das das nur Spaß war.“ „Ich finde das nicht besonders lustig.“, murrte er  und erhob sich denn es war Zeit für den Eröffnungstanz. „Dann hör nicht auf das was sie sagt, sondern pass auf das du mich nicht fallen lässt.“ „Dir passiert schon nichts, nicht in meinen Armen.“, sagte er und legte eine Hand an meine Hüfte.

Die Musik begann und wir setzten uns in Bewegung. „Ich will das ja nicht anzweifeln aber hast du meine Schuhe gesehen?“ „Nein, noch nicht.“, er wirbelte mich im Kreis rum. „Ich trage 15cm, tanz du mal auf solchen Schuhen.“, ich konnte schon spüren wie unangenehm es war mit den Schuhen beim Tanzen. „Ich muss ernsthaft bezweifeln das solche Schuhe an mir gut aussehen.“, er grinste bei diesen Worten und ließ die Hand von meiner Hüfte fallen und drehte mich einmal kurz.

Erst als seine Hand wieder auf meiner Hüfte lag fuhr er fort. „Und ich glaube auch nicht dass ich darauf eine gute Figur machen würde. An dir sehen solche Schuhe viel besser aus.“ „Da hast du wohl Recht.“ Der Tanz endete und mein Vater forderte mich auf, leicht murrend willigte ich ein und tanzte mit ihm. Ich sah meine Mutter wie sie mit meinem Bruder tanzte, Draco tanzte mit seiner.

Als Braut musste ich mit vielen tanzen, mit manchen machte es mir wenig aus mit anderen wiederum schon. Aber während ich mit allen tanzte passte ich immer nebenbei auf das Pansy sich nicht an Draco ran machte. Er gönnte ihr keinen einzigen Tanz, obwohl sie mehrfach versuchte in seine Nähe zu gelangen. Gerade tanzte ich mit Blaise als sie ihm sehr nahe kam, aber er war schnell und forderte meine Mutter auf.

„Wie wird es für euch beide in Hogwarts sein, oder kommt ihn nicht mehr zurück?“, fragte mich Blaise. „Ich weiß es nicht, aber du wirst uns noch ein Jahr ertragen müssen.“, antwortete ich ihm und schaute über seine Schulter. „Es muss komisch sein.“ „Was genau meinst du?“ „Naja mit 17 verheiratet zu sein, aber noch nicht seinen Schulabschluss zu haben. Hast du darüber nie nachgedacht?“ „Ich muss zugeben nein, hab ich noch nicht.“

Blaise wollte noch etwas sagen aber Draco stieß zu uns. „Darf ich dich ablösen?“ „Natürlich es ist schließlich deine Frau.“ Blaise ließ mich los und trat zur Seite, Draco legte seine Hand wieder an meine Hüfte, Blaise verschwand in der Menge. „Hoffentlich wird er jetzt nicht immer deine Frau oder dein Mann sagen.“, meinte ich und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. „Wieso nicht, es klingt doch nicht schlimm.“ „Ja das stimmt aber wir haben schließlich Namen.“

„Selena.“ „Draco?“, fragte ich und schaute zu ihm. „Du bist wunderschön.“ „Danke, ich hab gehofft dass ich dir gefalle.“, ich spürte wie meine Wangen warm wurden. „Du gefällst mir auch in Jogginghose.“, erwiderte er und küsste mich sanft. Er musste sich nicht herunterbeugen, da die Schuhe mich gleichgroß machten. „Du trägst selbst das Medaillon das ich dir schenkte.“ „Ich nehme es nie ab, das weißt du doch!“

Wir feierten noch bis spät in die Nacht, Narzissa und Lucius hatten uns als eine Art Hochzeitsgeschenk ein kleines Häuschen im Garten bauen lassen. Dort waren wir gerade hin unterwegs, Draco trug mich in seinen Armen und ich überlegte ob ich ihm nicht zu schwer wurde. „Bin ich nicht schwer?“, fragte ich und sah das Haus vor uns. „Nein, aber du hast vielleicht etwas viel Torte gegessen.“, grinste er und kam an der Schwelle an. Die Tür war nicht abgeschlossen, er stieß sie mit dem Fuß auf und trug mich hinein. „Pah.“, machte ich nur als Draco mich absetzte.

 

Am nächsten Morgen wachte ich durch die Sonne auf, die mir warm auf meinen nackten Rücken schien. Draco lag neben mir genauso nackt und schlief noch, müde hob ich meinen Kopf leicht an. Er lag auf der Seite mit dem Gesicht zur mir, den linken Arm hatte er unter seinem Kissen stecken. Mein Blick blieb an dem schwarzen Mal hängen das ich so verabscheute, er war für mich kein Todesser, er war nicht so kaltherzig wie der Rest.

Müde rollte ich mich auf die Seite und zog die Bettdecke über meine Brust. Vorsichtig strich ich ihm das Haar aus dem Gesicht und betrachtete seinen Körper. Die Decke war bei ihm bis zu seinem Hintern runtergerutscht, als ich mich auf den Rücken rollte verrutschte sie und entblößte sein Hinterteil. Grinsend rutschte ich näher zu ihm und betrachtete sein friedliches Gesicht.

Auf einmal rollte er sich im Schlaf auf den Rücken, überrascht wich ich ein Stück zurück, weil ich dachte er war wach geworden. War er aber nicht, mein Blick huschte zu Uhr 10.30, Zeit zum Aufwachen. Vorsichtig setzte ich mich auf seinen Bauch, die Decke hielt ich an meiner Brust fest. Langsam strich ich mit der freien Hand über seinen Bauch und hoch zu seiner Brust, er rührte sich nicht.

Also beugte ich mich vor und setzte einzelne Küsse auf seine Brust und rutschte dann tiefer zu seinem Bauch. „Was machst du da?“, fragte Draco nuschelnd. Ich schaute kurz zu ihm hoch und sah wie er sich über die Augen rieb. „Dich wecken.“, sagte ich und setzte weiter Küsse auf seinen Bauch. Lächeln bemerkte ich das sein Penis steif wurde, ich ließ die Bettdecke los und rieb mit der nun frei gewordenen Hand über seinen Penis.

Dracos Augen weiteten sich einen Moment und im nächsten zog er mich zu sich hoch. „Das grenzt ja an Vergewaltigung.“, sagte er und küsste mich. „Du machst aber bereitwillig mit.“, sagte ich an seinen Lippen und fuhr mit meinen Händen über seinen Bauch zu seinen Schritt. Dort nahm ich sein Glied in die Hand und machte eine auf und abwärts Bewegung. Ein Stöhnen kam aus seiner Kehle und er drehte mich plötzlich auf den Rücken. Sofort war er über mir und massierte meine Brüste sanft. „Du spielst mit unfairen Mitteln.“, meinte er an meinen Lippen und strich mit einer Hand über meine Bauch zu meiner intimen Stelle.

Dort strich er einmal rüber und drang mit einen Finger in mich ein. Ein Stöhnen kam von mir. „Ich spiele mit unfairen Mitteln? Du spielst aber auch nicht fair.“ Meine Hände krallten sich in seine Schultern und sein Mund wanderte über meinen Hals. Er zog seine Hand zurück und drang mit einem geschmeidigen Stoß in mich ein. Ein lauteres Stöhnen drang aus meinem Mund während Draco sich weiter in einem gleichmäßigen Tempo in mir bewegte. Er wurde immer schneller und mein Stöhnen lauter, diesmal kamen wir zusammen zum Höhepunkt.

Schnell rollte er sich von mir und zog mich in seine Arme, mein Atem ging schwer und beruhigte sich langsam. „Sie sind so schön, wenn sie nackt sind Mrs. Malfoy.“, hauchte Draco mir ins Ohr. „Und ich gehöre ganz ihnen Mr. Malfoy.“, lachte ich und küsste ihn kurz. Dann befreite ich mich aus seinen Armen und stand auf, ich spürte seinen Blick auf mir. Grinsend verschwand ich im begehbaren Kleiderschrank und suchte mit etwas zum Anziehen raus.

Nur mit einem Tanga und einem spitzen BH bekleidet ging ich wieder ins Schlafzimmer. „Willst du dir selbst was zum Anziehen raussuchen oder muss ich das tun?“, fragte ich und lehnte mich an den Türrahmen. „Ich mach das selbst.“, antwortete er mir und rollte sich aus dem Bett. Ohne auf ihn zu warten ging ich wieder in den Kleiderschrank und zog eine grüne kurzärmlige Bluse an. Dann zog ich eine weiße Jeans an, erst das linke Bein dann das rechte Bein. Um sie hoch zu ziehen sprang ich einmal in die Luft, dann knöpfte ich sie zu.

Plötzlich schlangen sich zwei Arme um meine Hüfte und Draco küsste mich unters Ohr. Seine Hände wanderten unter meine Bluse. „Lass das Draco.“, ich schlug seine Hände weg. „Warum denn?“, flüsterte er mir ins Ohr und hielt mich weiter fest. „Weil wir in Hogwarts auch nicht tun können was wir wollen und wann wir wollen.“, antwortete ich und drehte mich um. „Hogwarts, was für eine Drecksschule.“, zischte Draco und schaute über meine Schulter.

„Es ist trotzdem deine Schule wo du noch ein Schuljahr hingehen musst, mit mir zusammen.“ „Ich weiß, aber vielleicht könnte ich den Dunkeln Lord oder Snape überreden uns ein Zimmer alleine zu geben.“ „Wieso Snape überreden?“, fragte ich verwirrt und schaute hoch in sein Gesicht. „Hab ich dir das noch nicht erzählt, der Dunkle Lord hat Snape zum neuen Schulleiter von Hogwarts machen lassen.“

Kapitel 22

Lustlos schleppte ich meinen Koffer hinter mir her, Draco lief neben mir und zog seinen Koffer hinter sich her. Wir waren auf dem Weg zum  Hogwarts Express, keiner unserer Eltern begleitete uns. Es war noch früh und es war noch nicht so viel auf dem Gleis los, viele Eltern behielten ihre Kinder auch zu Hause, weil sie Angst vorm Dunklen Lord hatten. Ich entdeckte Tracey auf dem Bahnsteig stehen und ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus.

Als Tracey mich entdeckte zog sich ein breites Grinsen über ihr Gesicht. Auch Draco entdeckte Tracey und weil er bemerkte wie schnell ich zu ihr wollte nahm er meinen Koffer. „Geh schon.“, sagte er lächelnd. Schnell gab ich ihm einen Kuss und rannte dann zu Tracey. Stürmisch umarmten wir uns, einige Leute schauten uns verwirrt an. „Du hast geheiratet! Mein Glückwunsch.“, piepste Tracey mehr als das sie es sagte und zusammen hüpften wir auf und ab.

Draco stieß zu uns und beobachtete uns einen Moment skeptisch. Wir ließen uns los und ich trat neben Draco. „Hallo Tracey.“, grüßte er sie und legte einen Arm um meine Hüfte. „Hallo Draco, Glückwunsch zu der Hochzeit.“ „Danke.“, das waren die wenige Worte die die beiden wechselten und dann wandte Tracey sich an mich. „Wie waren die Ferien?“ „Anstrengend, lustig, warm und deine?“, grinste ich. „Langweilig und warm.“, grinste sie zurück und nahm ihren Koffer.

„Lasst uns ein Abteil suchen bevor alle besetzt sind.“ Nickend folgten wir ihr, Draco hob meinen Koffer in den Express und schob mich sanft hinter Tracey her. Blaise stieß noch zu uns ins Abteil genauso wie Nott. Die Fahrt war ziemlich lustig aber es hing immer einer Wolke von Ernst über uns. Als der Zug im Bahnhof einfuhr erhoben wir uns alle und drängelten uns in den Flur. Sobald die Türen offen waren eilten Schüler aus dem Zug auf den Bahnsteig.

Draco nahm meine Hand und zog mich über den Bahnsteig zu den Kutschen, unsere Freunde folgten uns. Mir fiel zum ersten Mal auf das komische Pferde vor den Kutschen gespannt waren, Hagrid hatte uns doch vorletztes Jahr etwas dazu erzählt. Allerdings konnte ich mich nicht entsinnen was er uns gesagt hatte. Die Kutschfahrt zum Schloss war still, ich lehnte an Draco und genoss noch unsere gemeinsame Zeit.

Schließlich waren wir in zwei verschiedenen Häusern und würden uns auch nicht allzu oft abends oder morgens sehen. Tracey unterhielt sich mit Blaise und kicherte ab und zu, langsam fing es an zu regnen. Ich war froh dass wir am Schloss ankamen und eilte mit Tracey ins Schloss. Wir waren nicht vollkommen durchnässt aber durchaus feucht.

Meine Haaren waren richtig nass, genervt holte ich meinen Zauberstab hervor und murmelte einen Zauber um meine Haare zu trocknen. Tracey schaute mich neidisch an, grinsend richtete ich meinen Zauberstab auf sie und trocknete auch ihr Haar. Klagend und schlotternd kamen die Schüler ins Schloss gestürmt und eilten in die Große Halle. Fluchend stießen Draco und Blaise zu uns, Draco fuhr sich durch das nasse Haar. Blaise kurze Haare waren zwar nass aber man bemerkte es nicht so.

„So ein Drachenmist.“, zischte Draco und nahm meine Hand. Tracey und Blaise liefen hinter uns her als wir in die Große Halle gehen wollten. „Mr. und Mrs. Malfoy!“, rief eine Stimme. Draco blieb stehen und hielt mich so zurück, ich hatte mich noch nicht dran gewöhnt jetzt mit Mrs. Malfoy angesprochen zu werden. McGonagall eilte zu uns und bedeutete uns ihr zu folgen, ohne zu fragen folgten wir ihr.

Sie brachte uns in ihr Büro das ganz in der Nähe lag.  „Setzten Sie sich. Professor Snape bat mich mit Ihnen zu sprechen.“ Schweigend setzten wir uns, ich hatte keine Ahnung was Snape wollte, das er McGonagall geschickt hatte. „Da Sie unsere ersten Schüler sind die verheiratet sind, hat Professor Snape eine Sonderregel für Sie gemacht. Sie Mrs. Slow, oder soll ich Sie mit Mrs. Malfoy anreden, werden nicht mehr zum Haus Gryffindor zurückkehren. Sondern im Haus Slytherin ihr letztes Jahr beenden. Natürlich werden Sie nicht in den Mädchenschlafsaal schlafen, Professor Snape gesteht Ihnen beiden ein eigenes Schlafzimmer zu, das Sie beiden sich teilen.“ „Sie können mich weiterhin Slow nennen wenn es einfach für Sie ist.“ „Gut, Mrs. Slow, Sie sollten sich nun in die Große Halle begeben. Professor Slughorn wird Ihnen nach dem Essen ihr Zimmer zeigen.“

Damit erhob sich die ältere Hexe und hielt uns die Tür auf, schnell erhoben wir uns und eilten aus dem Büro. Tracey und Blaise hatten schon auf uns gewartet, Draco und ich kamen gerade so vor den neuen Erstklässlern an. „Was wollte sie von euch?“, fragte Blaise und musterte den Lehrertisch. Wie üblich kam Professor McGonagall mit einem Holzhocker und dem Sprechenden Hut rein, die kleinen hinter ihr her.

Als ich meinen Blick zum Lehrertisch lenkte blieb mein Blick an zwei Personen hängen. Neben Snape der auf dem Platz des Schulleiters saß, saßen die Geschwister Amycus und Alecto. „Was machen die Carrows hier?“, flüsterte ich Draco zu. Er zuckte nur mit den Schultern und legte mir einen Arm um die Taille. McGonagall stellte den Stuhl hin und legte den Hut wie immer darauf. Der Schlitz im Stoff, der sein Mund war öffnete sich und die Halle schwieg. Er sagte ganze vier Worte:„Ich habe euch gewarnt!“

Verwirrtes Murmeln ging durch die Halle und ein Pfiff vom McGonagall ließ alle Schüler schweigen. Wie immer wurden die Schüler in ihre Häuser gewiesen, nach der Auswahl stand Snape auf und trat an das alte Rednerpult von Dumbledore. „Willkommen zurück in Hogwarts, auch willkommen Erstklässler. Es hat sich einiges verändert an dieser Schule. Mr. Filch hat Unterstützung bekommen von Alecto Carrow.“

Alecto erhob sich kurz von ihrem Stuhl, aber sie setzte sich schnell wieder als niemand klatschte. „Außerdem haben wir einen neuen Lehrer in unserer Lehrerkollegium, Amycus Carrow. Er wird Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten.“ Ein Raunen ging durch die Reihen von Ravenclaw und Hufflepuff, es ertönten Buhrufe vom Gryffindortisch. Die Schüler am Slytherintisch schwiegen und klatschten ganz leise.

„Jeder Verstoß gegen die Schulregeln wird eine gerechte Strafe nach sich ziehen. Aber wir wollen doch alle hoffen dass Sie brave Schüler sind. Wie immer kennen die Vertrauensschüler die Passwörter zu Ihrem Gemeinschaftsraum und werden Ihre neuen Mitglieder den richtigen Gemeinschaftsraum zeigen. Und nun wünsche ich Ihnen alle einen guten Appetit.“, mit diesen Worten drehte er sich um und setzte sich wieder.

Plötzlich erschienen lauter leckere Speisen vor uns, Blaise stürzte sich aufs Essen wie ein Verhungernder. Nach dem Essen begaben sich alle in ihre Gemeinschaftsräume, Slughorn eilte auf mich und Draco zu. „Kommen Sie, komme Sie.“, nuschelte er und eilte voraus in die Kerker. Er bog an einigen Ecken ab und lief am Slytheringemeinschaftsraum vorbei.

Weder Draco noch ich sagten etwas, sondern folgten schweigend dem runden Lehrer. „Hier, hier ist Ihr Zimmer.“, er überreichte Draco einen Schlüsselbund und verschwand dann wieder, ohne ein Wort des Abschieds. „Er ist ein komischer Vogel.“, meinte ich und nahm Draco den Schlüssel ab um das Zimmer aufzuschließen. „Ja, etwas verwirrt würde ich sagen.“, antwortete er mir während ich das Zimmer aufschloss.

Das Zimmer war ungefähr so groß wie mein altes Zimmer, es stand ein großes Bett im Raum. Und das direkt an der rechten Wand, das Bett war aus schwarzem Holz. Am Fenster stand ein großer Schreibtisch und direkt in der Nähe ein riesiger Kleiderschrank. Unsere Koffer standen vor dem Bett, müde zog ich meinen Umhang aus und ließ ihn achtlos auf dem Boden liegen. Schnell schlüpfte ich aus meinen Pumps und ging zu den Koffern.

Mit einem Zauberstabwink öffneten sie sich und räumten sich von alleine aus. Draco hatte es sich auf dem Bett schon bequem gemacht, da ich müde war wollte ich einfach nur noch schlafen. Darum zog ich aus dem Kleiderschrank eine Jogginghose und ein Top, Draco warf ich eins seiner T-Shirts ins Gesicht. „Das soll wohl heißen dass du müde bist, nehme ich an.“ „Ganz genau.“

Ich schlüpfte aus meinen Sachen und in die bequemen Klamotten, zügig kletterte ich zu Draco ins Bett. Da ich aber lieber innen lag, kletterte ich über ihn rüber und ließ mich in die weichen Lacken fallen. „Gute Nacht.“, murmelte ich und wollte mich auf die Seite drehen, allerdings hielt er mich auf. Er beugte sich über mich und küsste mich sanft, ich zog ihn kurz näher und kuschelte mich danach an ihn.

 

„Aufwachen.“, hörte ich an meinem Ohr jemand flüstern. Murrend drehte ich mich auf die andere Seite und zog die Decke höher. „Selena, aufwachen!“ „Lass mich schlafen.“ Ich hörte ein Lachen und jemand pustete mir ins Ohr. „Lass das.“ Im Halbschlaf zog ich die Decke übers Ohr und rutschte weiter an die Wand.

Brutal wurde ich geweckt indem man(n) mich durchkitzelte. „Du bist ein Monster.“, japste ich auf und versuchte mich zu wehren. „Ich will dich nur wecken, Sonnenschein.“ „Gott, ich bin wach. Ich bin wach Draco!“, japste ich und holte tief Luft als er aufhörte mich zu kitzeln. „Guten Morgen.“, grinste Draco und wollte mich küssen.

Ich drehte meinen Kopf weg und versuchte mich aus der Decke zu kämpfen. „Wouwouwou schön hier geblieben.“ „Ich hasse dich.“, meinte ich und ließ mich von ihm aus den Decken befreien. „Nimm’s mir nicht übel aber ich will nicht dass du verschläfst.“ „Ich hasse dich!“, murmelte ich erneut und fuhr mit den Händen über seine Brust. „Tust du eh nicht.“, er beugte sich zu mir und legte seinen Lippen auf meine. Ich verschränkte meine Hände hinter seinem Hals und zog ihn näher.

Meine Haare saßen einfach nicht richtig, als ich sie durchkämmte, darum entschloss ich mich schnell einen Zopf zu machen. Draco stand an der Tür komplett angezogen mit verschränkten Armen und wartete auf mich. „Beeil dich, sonst kommen wir zu spät zum Frühstück.“ „Dann geh doch einfach schon mal vor, ich brauch noch ein bisschen.“ „Bist du sicher?“ „Ja bin ich, du kannst ja auch gleich die Stundenpläne abholen.“, meinte ich und befestigte eine Strähne mit einer Nadel. „Okay, bis gleich.“

Er schlüpfte aus der Tür während ich mir ein passendes Oberteil suchte. Als ich endlich fertig war schnappte ich mir meinen Zauberstab und steckte ihn im meinen Stiefel. Schnell lief ich durch den Kerker Richtung Große Halle, der Weg war mir noch nicht vertraut und ich hätte mich fast verirrt. Aber eben nur fast, den Tracey kam um die Ecke und begrüßte mich mit einem müden „Morgen.“, sie hackte sich bei mir unter und zusammen liefen wir zum Frühstück.

Blaise saß neben Draco und Nott und unterhielt sich mit den beiden. Lächelnd ließ ich mich neben Draco nieder und nahm mir etwas Rührei. Ich spürte wie Draco an meinem Gürtel rumfummelte den ich um meine Taille geschnallt hatte. „Was machst du da?“, fragte ich ihn und wandte meinem Kopf ihm zu. „Ich verstaue deinen Stundenplan.“

Entsetzt schaute ich ihn an, schlagartig haute ich seine Hand weg und so schnell ich konnte versuchte ich das Pergament wieder heraus zu holen. „DRACO! Das ist eine weiße Seidenbluse!“ „Na und?“, fragte er verwirrt  und musterte meine Bluse. „Die Tinte ist noch viel zu frisch! Die hinterlässt Flecken, dann bekomm ich die nie wieder heraus!“, motzte ich und drehte mich zu Tracey, die mir gegenüber saß. „Sind da Flecken?“

Ich zeigte ihr meine Seite, kurz ließ sie ihren Blick über meine Seite gleiten. „Nicht an der Seite.“ Froh drüber drehte ich meinen Oberkörper wieder zu ihr. „Aber vorne dafür!“ „Was?“, quietschte ich und suchte den Fleck. „Oh mein Gott!“ An mein Rührei war jetzt nicht mehr zu denken, wütend schnappte ich mir meinen Stundenplan und verließ die Halle.

Ich musste mich umziehen so konnte ich doch nicht rumlaufen. Als die Tür hinter mir zufiel knöpfte ich meine Bluse auf und streifte sie ab. Im Kleiderschrank suchte ich nach meiner lila Bluse, ich fand sie ganz hinten im Schrank. Nachdem ich fertig war schaute ich zum Ersten Mal auf meinen Stundenplan.

Montag

1.Zaubertränke

2.Zaubertränke

3./

4./

Mittag

5.Alte Runen

6.Alte Runen

Dienstag

1.Verwandlung

2.Verwandlung

3.Verteidigung gegen die dunklen Künste

4.Verteidigung gegen die dunklen Künste Mittag

Mittag

5./

6./

Mittwoch

1./

2./

3.Kräuterkunde

4.Kräuterkunde

Mittag

5.Zauberkunst

6.Zuaberkunst

Donnerstag

1.Verteidigung gegen die dunklen Künste

2. Verteidigung gegen die dunklen Künste

3./

4./

Mittag

5.Verwandlung

6.Verwandlung

Freitag

1.Alte Runen

2.Alte Runen

3.Zaubertränke

4.Zaubertränke

Mittag

5./

6./

 

Verwandlung würde heute mein erstes Unterrichtsfach sein, McGonagall hatte bestimmt nicht ihre Art verändert. Sie würde bestimmt wie letztes Jahr unterrichten, bei Verteidigung gegen die dunkeln Künste hatte ich mehr Bedenken. Gedankenverloren packte ich meine Tasche und streifte meinen Umhang über.

„Ich hoffe Sie haben sich genügend über die Ferien ausgeruht und können so voller Tatendrang in Ihr letztes Schuljahr starten. Aber bevor ich beginne möchte ich an Sie alle epilieren, denn obwohl Todesser in dieser Schule sind wird sich in meinem Unterricht nichts verändern. Seien Sie bitte vorsichtig wem Sie vertrauen.“, begann McGonagall. Überrascht blickte ich sie an, einige Gryffindors murmelten verwundert.

Verwandlung war das einzige Fach was ich ohne Draco und die anderen hatte. McGonagall beobachtete mich in der Stille ganz genau und folgte jeder meiner Bewegungen. Sie ließ mich die ganze Stunde nicht aus den Augen in keiner Minute. Als der Unterricht vorbei war packte ich zusammen und eilte aus dem Klassenzimmer. Ich war schon gespannt wie jetzt Verteidigung gegen die dunklen Künste sein würde.

Mit Schwung bog ich um die Ecke und lief gegen eine Person, leicht stolperte ich zurück. Zwei Hände schlangen sich um meine Ellenbogen und hielten mich fest. „Da bist du ja.“, ertönte die Stimme von Draco und ich schaute auf. „Sieht wohl so aus.“, antwortete ich und machte mich von ihm los. Zusammen liefen wir zu VgddK, keiner sagte etwas und die Stille war leicht drückend. Draco ergriff als erstes das Wort. „Es tut mir leid, ich wollte deine Bluse nicht ruinieren.“

Er hatte den Blick gesenkt und sah ganz schuldbewusst aus. „Ist schon gut, vielleicht finde ich in der Bibliothek einen Zauber, der sie wieder sauber bekommt.“ „Also verzeihst du mir?“, fragte er und schaute zu mir als wir die Treppe hochliefen. Ich blieb mitten auf der Treppe stehen und hielt Draco auf weiter zu gehen. „Natürlich, du kannst es jetzt eh nicht mehr ändern.“

Lächelnd stellte ich mich auf meine Zehenspitzen und zog sein Gesicht zu mir. Er legte seine Arme um mich und küsste mich zärtlich, ich spürte wie er in den Kuss lächelte. „Gott Leute, rummachen könnt ihr in euerm Zimmer, nicht auf der Treppe.“, stöhnte Blaise hinter uns auf. Lächelnd löste ich mich von Draco und schaute Blaise an. „Du bist doch nur neidisch, dass wir so lange zusammen sind.“, grinste ich und lehnte mich an Dracos Brust. „So was wie Neid kenn ich nicht, was ist das, kann man das essen?“, grinste Blaise und kam die Treppe hoch. „Ja es schmeckt schrecklich.“, erwiderte ich und nahm Dracos Hand.

Zu dritt liefen wir zu VgddK, es standen schon viele Schüler vor dem Klassenzimmer und warteten auf Einlass. In der Menge konnte ich Neville, Dean und Seamus entdecken. Alle Drei wirkten angespannt und schauten sich ab und zu um. Dean entdeckte mich als erster von den dreien und nickte mir höflich zu, ich erwiderte sein nicken. „Flirtest du gerade?“, flüsterte Draco an meinem Ohr. „Das ist Höflichkeit, flirteten ist was ganz anderes. Das müsstest du doch wissen.“, meinte ich und setzte mich in Bewegung als die Tür aufgemacht wurde.

Draco platzierte mich neben sich in der letzten Reihe, während auf meiner anderen Seite Tracey Platz nahm und Blaise sich neben sie setzte. Amycus stand vorne vor dem Lehrerpult und starrte uns schweigend an, einige Schüler in der ersten Reihe tuschelten miteinander. Da die Klasse nicht aufhörte zu reden, räusperte Amycus sich laut und unheimlich. Es bildete sich eine Gänsehaut auf meinen Armen und ich strich über sie.

Die Schüler verstummten und warteten ab was er zu sagen hatte. „Wie ich mir von Professor Snape haben sagen lassen, haben sie in ihren 4. Schuljahr Alastor Mad-Eye Moody als Lehrer gehabt. Ebenfalls sagte mir Professor Snape das er die drei unverzeihlichen Flüche Ihnen vorgeführt hat.“ Kein einziges Geräusch war zu hören, kein Rascheln von Stoff wenn jemand sich bewegte, nichts nur drückende Stille. „Wir werden uns dieses Schuljahr mit diesen Flüchen näher beschäftigen. Kann mir einer von Ihnen aufzählen welche es sind?“

Stille, kein Schüler meldete sich, nur hier und da ein Husten. „Ich bitte Sie Herrschaften kramen Sie in Ihrem Gedächtnis, ich weiß das Sie alle die drei Flüche kennen.“ Zögerlich hob Lavender ihre Hand. „Sie sind?“, Amycus musterte ihre wirren Haare. „Lavender Brown, Sir.“ „Gut Miss Brown, zählen Sie auf.“ Amycus setzte sich aufs Lehrerpult und schaute sie abwartend an. „Der Imperius-Fluch, Cruciatus-Fluch und der Todesfluch.“ „Richtig, was wissen Sie über diese Flüche?“

Langsam hoben sich die Hände anderer Schüler, auch die Hand von Neville. „Und Sie sind?“, fragte Amycus Neville und ging auf sein Pult zu. „Neville Longbottom.“, sagte Neville schüchtern. „Nun Longbottom was wissen Sie über die Flüche?“ „Derjenige der sie benutzt wird mit Askaban bestraft.“ „Das wenn Sie mich fragen sehr überzogen ist.“, warf Amycus ein und wandte sich an Seamus. „Jemanden seinen freien Willen zu nehmen oder ihn gar zu töten, ist mit solch einer Strafe zu hart rangenommen?“, warf ich laut ein.

Die Klasse drehte sich zu mir um, Draco drückte meine Hand zum Zeichen das ich die Klappe halten sollte. Mit einem finsteren Blick schaute mich Amycus an, es dauerte einen Moment bis er mich erkannte. Ein höhnisches Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. „Soll ich Sie Slow oder Malfoy nennen?“, fragte er höhnisch.  „Slow, Sie können ruhig noch Slow sagen.“, ich forderte ihn mit meinen Worten heraus. „Gut Mrs. Slow, Sie sagen mir also die Strafe für den Einsatz eines unverzeihlichen Fluchs sei angemessen? Und das obwohl Sie selbst schon einen von ihnen angewendet haben.“

Ich verzog keine Miene als ich sagte: „Das können Sie nicht beweisen Carrow.“ „Das mag zwar wahr sein, aber Sie und ich kenne die Wahrheit.“, grinste er mich an. „Das glaube nur Sie.“, erwiderte ich kalt. Er drehte sich um und machte seinen Unterricht weiter, einige schaute nochmals zu mir bevor sie sich wieder umdrehten.

 

„Bist du verrückt geworden?“, zischte Draco mir zu als wie beim Mittagessen saßen. „Ich fühl mich ganz gesund, danke der Nachfrage.“, erwiderte ich und schaute ihn von der Seite an. „Du weißt nicht wie Amycus vorlaute Schüler bestraft!“ „Glaubst du ich hab Angst vor einer Bestrafung Draco?“ „Nein und das macht mir auch so Sorgen.“ „Ich weiß ich tue ja?“, sagte ich wütend und funkelte ihn an. „Manchmal bezweifle ich das.“ „Gut zu wissen dass du mir nicht vertraust.“, meinte ich und knallte die Gabel auf den Tisch.

Einige Schüler warfen uns Blicke zu, Blaise und Tracey hatten die ganze Zeit still unseren Streit mit angehört. „Du weißt das du gerade Stuss redest Selena!“, wehrte er ab und wollte nach meiner Hand greifen. „Ich rede keinen Stuss!“, ich schlug seine Hand weg und stand wütend auf.

Wutentbrannt verließ ich die Halle und verschwand auf das Schlossgelände. Dort traf ich Miles, der einen Mittagsspaziergang machte. „Wieso so gereizt Mrs. Malfoy?“, fragte er mich fröhlich. „Reize mich noch mehr.“, knurrte ich und ließ mich an eine Eiche nieder.  

Kapitel 23

Schon einen Monat lang lief die Schule, Draco und ich hatten immer wieder Streitereien und vertrugen uns wieder. Blaise war von diesen Streitereien völlig genervt und verbrachte entweder mit mir Zeit oder mit Draco aber so gut nie mit uns beiden gleichzeitig.

Gerade saß ich mit Tracey in der Bibliothek und versuchte meine Hausaufgaben für Alte Runen zu machen. Meine Konzentration wurde von Tracey unterbrochen als sie sagte: „Ihr kommt wie ein altes Ehepaar rüber.“ „Was?“, ich konnte keinen Zusammenhang bilden was sie meinte. „Du und Draco ihr benehmt euch wie ein altes Ehepaar, wenn ich so überlege warst du letztes Jahr viel lockerer, als keiner wusste dass ihr zusammen seid. Und jetzt bist du total steif und unlustig, ab und zu denke ich es wäre besser wenn es immer noch keiner wissen würde.“ 

„Du hast Recht, wir streiten zurzeit etwas oft aber das legt sich bestimmt bald wieder. Und solange wir nicht ständig zusammen rumhängen bin ich doch noch die Alte oder?“ „Ja aber man merkt immer, dass du in Gedanken noch wo anders bist. Ich vermiss die unbeschwerte Selena die mit mir gespaßt hat und nicht die, die sich ständig bei mir über Draco beschwert hat.“ „Es tut mir Leid aber es war in letzter Zeit so viel los.“, entschuldigte ich mich bei ihr.

„Versteh mich jetzt bitte nicht falsch aber glaubst du es war so gut das ihr schon so früh geheiratet habt, nach 1 ½ Jahren Beziehung?“ „Ich liebe Draco, aber es wäre mir schon lieber gewesen wenn wir die Beziehung vorher öffentlich hätten machen können.“ „Warum hast du dann schon so früh ja gesagt?“ „Weil…weil der Dunkle Lord mich zu seiner Anhängerin machen wollte und das der einzige Weg war nicht das dunkle Mal tragen zu müssen.“ „Oh bei Merlins Bart, willst du darüber reden?“, fragte sie und schaute mich aus erschrockenen Augen an. „Nein lass uns gehen, ich bin müde.“, verkündete ich und stand auf.

„Willst du nicht noch mit in den Gemeinschaftsraum kommen?“ „Nein heute nicht, ein anderes Mal aber gern.“, lächelte ich und begab mich mit Tracey an meine Seite die Treppe hinunter. „Okay, das Passwort hat sich allerdings geändert, es lautet Pfauenfeder.“ „Ich merk’s mir.“ Als wir uns trennen mussten im Kerker winkte ich ihr zu und verschwand den Flur entlang zu unserem Zimmer.

Kaum hatte ich die Tür hinter mir  geschlossen sah ich Draco auf dem Bett liegen und an die Decke starren. „Alles okay?“, fragte ich und schmiss meine Tasche in die Ecke, schnell schlüpfte ich aus meinem Umhang. „Ja ich hab mich nur gefragt wo du wieder steckst.“ „Ich war in der Bibliothek mit Tracey und habe gelernt. Seit wann willst du genau wissen wo ich bin?“

Verwirrt ging ich zu ihm und starrte auf ihn hinunter. Er setzte sich auf und stand auf, er überragte mich nur ein kleines bisschen. „Du bist meine Frau, das interessiert mich eben.“ „Glaubst du manchmal dass wir zu früh geheiratet haben?“, flüsterte ich leise und schaute ihm ins Gesicht.

Bevor ich auch nur blinzeln konnte flog mein Gesicht nach rechts, meine linke Wange brannte stark. „Natürlich nicht, wie kannst du nur so was fragen?“ Ungläubig wandte ich Draco mein Gesicht wieder zu. Er hatte seine Hand noch immer in der Luft, meine Hand fuhr zu meiner Wange und ich starrte ihn weiterhin an. Ich spürte wie mir die Tränen in die Augen schossen, ohne ein weiteres Wort rannte ich aus dem Zimmer. Die ersten Tränen liefen mir über die Wange und kühlte leicht meine linke.

„Pfauenfeder.“, schluchzte ich vor dem Gemeinschaftsraum der Slytherins und lief durch die Mauer. Es saßen noch einige Slytherins im Gemeinschaftsraum darunter auch Blaise, er schaute mir verwundert nach als ich in den Mädchenschlafsaal rannte. Ich wusste das Tracey ein Einzelzimmer hatte, da der Schlafraum für ihren Jahrgang zu klein war.

Wie eine verrückte klopfte ich an ihrer Tür und wartete bis sie mir öffnete. „Was ist...?“, sie verstummte mitten im Satz als sie die Tür aufriss. Ich musste so ein elendes Bild abgeben das sie mich sofort in ihre Arme zog und zu ihrem Bett führte. „Was ist denn los?“, sie strich mir über den Rücken und versuchte mich zu beruhigen. „Draco…..er…er…hat…mich…mich…  geschlagen.“, schluchzte ich und bekam einen Heulkrampf. Sie zog scharf die Luft ein und umarmte mich noch fester. „Du kannst heute Nacht bei mir schlafen.“ Ich bekam kein Wort heraus sondern nickte nur.

 

Am nächsten Morgen wachte ich völlig erschöpft auf, ich hatte mich bis in den Schlaf geweint. Tracey hatte irgendwie meinen Umhang besorgen können, sie war wahrscheinlich bei mir und Draco im Zimmer gewesen. „Ich hab dir auch ne Jeans und ein Shirt mitgebracht.“ „Danke, für alles.“ „Kein Problem.“ Ich wollte mir ein Lächeln abringen, schaffte es aber nicht. „Zieh dich an ich geh dir deine Tasche holen während, er frühstückt.“ „Okay, ich kann sie aber auch selbst holen.“ „Nein, du wartest bist ich wieder da bin, ich will nicht das du alleine frühstücken gehst.“

Stumm nickte ich und wartete bis sie aus dem Zimmer verschwunden war, erst dann schlüpfte ich in meine Sachen. Mit einem Zauber putzte ich mir die Zähne und kämmte meine Haare. Tracey kam mit meiner Tasche wieder und zwang mich mit ihr frühstücken zu gehen, aber ich blieb wo ich war. Sie ging alleine und schaute nochmal zu mir bevor sie ging.

Ich war solange bei Tracey im Schlafsaal geblieben wie ich nur konnte, aber jetzt war ich auf dem Weg zu meiner ersten Stunde, dort würde ich auf Tracey warten. Allerdings musste ich das gar nicht tun, denn Tracey wartete schon auf mich. Zitternd stand ich vor der Tür des Klassenzimmer mit ihr und wartete das Amycus öffnete, Draco und Blaise  kamen gerade um die Ecke.

Sofort entdeckte mich Draco und steuerte  direkt auf mich zu, mein Blick musste Tracey verraten haben wer sich näherte denn sie drehte sich um und ging ihm entgegen. Sie wechselte ein paar Sätze mit ihm, sein Blick huschte immer wieder zu mir. So schnell ich konnte wandte ich den Blick ab und setzte mich in Bewegung, da Amycus die Tür geöffnet hatte. Tracey war sofort an meiner Seite und führte mich zu einem anderen Tisch, einige Schüler schauten uns verwirrt an.

„Setzen Sie sich nicht, wir haben heute etwas vor. Stellen Sie sich bitte alle um mich in einem Kreis auf.“, ertönte Amycus Stimme. Tracey zog mich weit von Draco und Blaise weg, Dean stand auf meiner anderen Seite und starrte in die Kreismitte. Mein Blick folgte seinem und ich entdeckte 3 Erstklässler in der Mitte stehen. Es waren zwei Jungen und ein Mädchen, die Jungen standen trotzig da und starrten wütend in die Luft.

Das Mädchen krallte sich in ihren Umhang und die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ihr blondes Haar hing ihr im Gesicht rum, sie begegnete meinen Blick aus großen braunen Augen. Ich hatte keine Ahnung was er mit den dreien vorhatte, aber mein Bauchgefühl sagte mir das es nichts Gutes sein konnte.

Als es still geworden war, räusperte sich Amycus und ging zu den Erstklässlern in die Mitte. „Heute möchte ich Ihnen den Cruciatus lehren.“ „Oh mein Gott.“, flüsterte jemand in der Klasse. „Ruhe, ich werde es Ihnen nun einmal demonstrieren, Miss Brandon war so freundlich sich freiwillig zu melden.“ Das kleine Mädchen wurde von Amycus am Arm gepackt und von den Jungen fortgezogen.

Er ließ sie schnell wieder los und zog seinen Zauberstab, mit einem Grinsen richtete er ihn auf das Mädchen. „Crucio!“, rief er und das Mädchen fing an zu schreien. „Scheiße.“, flüsterte Dean neben mir und stumm gab ich ihm Recht. Die Schreie verstummten nicht, das Mädchen lag mitleerweile auf dem Boden und wand sich. Ich konnte nicht mehr hinsehen und schaute meine Mitschüler an, sie alle waren wie gebannt und starrten das Mädchen an.

Plötzlich verstummten die Schreie und Amycus erhob die Stimme. „Sie haben nun gesehen wie es funktioniert, wer möchte beginnen?“ Schweigen, keiner rührte sich einen Millimeter, Amycus schaute einen nach den anderen an. Sein Blick blieb an Neville hängen, denn dieser starrte auf den Boden und hatte die Augen fest zusammen gekniffen. „Mr. Longbottom, Sie haben die großartige Chance erworben zu beginnen. Ziehen Sie Ihren Zauberstab.“ Neville blickte erschrocken auf und bewegte sich nicht mehr, das Mädchen auf den Boden kam langsam wieder auf die Beine. „Nun los, oder muss ich Ihnen nochmals zeigen wie es funktioniert?“

Kein Reaktion von Neville, alle starrten ihn an. Amycus zog erneut seinen Zauberstab, diesmal sprach er den Zauber nicht laut aus. Das Mädchen sank erneut vor Schmerzen auf den Boden und schrie aus vollem Hals. Ich blickte von Neville zu Amycus, Neville war leichenblass und zitterte. Amycus starrte ihn an und wartete auf eine Reaktion von ihm. „Hören Sie auf!“, schrie ich ohne nachzudenken. Amycus wandte seinen Zauberstab nicht von dem Mädchen ab, aber er wandte seinen Blick von Neville zu mir. „Halten Sie sich daraus.“

Er wollte sich wieder zu Neville drehen, als ich erneut sprach. „Sehen Sie nicht wie sehr Sie ihn quälen? Er kann es einfach nicht tun!“, schrie ich wütend und überlegte fieberhaft was ich tun konnte. „Halten Sie gefälligst den Mund oder Sie werden gleich an der Stelle von Miss Brandon stehen.“, zischte Amycus und wandte nun Neville vollkommen seinen Blick zu. Mir fiel nichts anderes ein als meinen Zauberstab zu ziehen und ihn auf Amycus zu richten. „Expelliarmus!“ Es schoss aus meinem Zauberstab ein blauer Lichtblitz und Amycus Zauberstab flog im hohen Bogen durch die Luft und in eine Ecke des Raumes.

Wütend drehte er sich um, das Mädchen lag ein gekugelt auf dem Boden. Alle Blicke lagen auf mir, er stürzte auf mich zu und zog mich in den Kreis. „Für Ihre Schwäche werden Sie nun gerade stehen, Sie werden Miss Brandon ersetzen. Mr. Malfoy Sie sind dran!“ Entsetzt starrten ihn alle an, ich wirbelte zu Draco herum und starrte ihn an. „Und zwar sofort!“, schrie Amycus und begab sich zu Draco.

Mein Puls raste und ich sah Draco mit geweiteten Augen an, wenn er das tat würde ich ihm…. Weiter konnte ich nicht denken denn Draco hatte seinen Zauberstab gezogen, mein Atem beschleunigte sich. Ich bettelte ihn mit meinem Blick an das nicht zu tun, aber es blieb vergeblich. „Crucio!“, sagte er und ich spürte einen brennenden Schmerz durch meinen Körper schießen.

Meinen Schrei konnte ich nicht unterdrücken, es tat so höllisch weh. Es füllte sich an wie tausend Nadelstiche mit Feuer, vor Schmerz brach ich schreiend zusammen. Vor Schmerz wand ich mich auf dem Boden und bettete, dass es bald vorbei war. Ganz plötzlich verschwand das Feuer und ich konnte wieder Luft holen.

Ich spürte das jemand mir aufhalf, es waren mehre. Meine Augen waren geschlossen gewesen, langsam öffnete ich sie und sah Neville und Dean neben mir stehen. Die beiden halfen mir zu einem Tisch wo sie mich drauf setzen konnte. Tracey war schnell an meiner Seite und hielt meine Hand, während die beiden Jungen wieder zum Kreis zurückkehrten. „Ich hoffe das es Ihnen eine Lehre war Mrs. Slow.“ Meine Haare hatten sich aus meinem Zopf gelöst, sie hingen mir in den Augen.

Wutentbrannt starrte ich durch meine Haare zu ihm hoch. Es lagen mir tausend Bemerkungen auf der Zunge, aber ich war so schwach das ich nichts sagte. „Hast du Schmerzen?“, fragte Tracey und schaute mich besorgt an. „Keine Körperlichen.“, antwortete ich ihr und rieb mir meine Seite. Amycus führte seinen Unterricht fort und nötigte einige Gryffindors an Erstklässlern zu üben. Er beendete seinen Unterricht mit besonders guter Stimmung.

„Hast du jetzt auch frei?“, fragte ich Tracey als ich meine Tasche aufhob. „Ne, hab Kräuterkunde.“, sagte sie und rubbelte mir kurz den Arm. „Ich begleite dich zum Gewächshaus.“, meinte ich und verließ mit Tracey  so schnell wie möglich den Raum. „Selena!“, rief eine Stimme hinter mir her. Kurz warf ich einen Blick über meine Schulter und entdeckte Neville auf mich zu laufen. „Ich muss los.“, meinte Tracey neben mir und ging davon als Neville gerade bei mir ankam.

„Hey Neville.“, begrüßte ich ihn und schaute zu ihm hoch, da Neville im Sommer ein paare Zentimeter gewachsen war. „Da-dan-danke fü-fü-für deine Re-re-tt-ttung.“ „Kein Problem Neville, Gryffindors halten zusammen.“, lächelte ich ihn matt an. „Du-du bist imm-mmer no-noch eine Gr-gryff-ffindor?“ „Ja bin ich, auch wenn es manchmal nicht so scheinen mag.“, damit drehte ich mich um und wollte gehen. Aus einer Eingebung heraus drehte ich mich nochmal zu Neville um, der stand immer noch an der gleichen Stelle.

„Ach Neville?“ „J-ja?“, fragte er und schaute mich mit großen Augen an. „Du musst nicht nervös sein wenn du mit mir sprichst. Ich bin nicht gefährlich oder so, ich bin wie du ein Schüler von vielen.“, zwinkerte ich ihm zu und drehte mich um und ging.

Inständig hoffe ich das Slughorn gerade keinen Unterricht hatte oder wenn er welchen hatte trotzdem mit mir sprechen würde. Ich hatte noch 5 Minuten bis es klingeln würde, Amycus hatte uns früher gehen lassen. Ungeduldig stand ich vor dem Klassenzimmer von Slughorn es musste doch wohl gleich klingeln. Nervös tippte ich mit dem Fuß auf dem Boden auf, die Tür des Klassenzimmers ging auf und die Schüler strömten heraus.

Sobald sich eine Lücke auftat schlüpfte ich durch diese und in den Klassenraum. „Professor Slughorn?“, fragte ich den alten Zauberer der im Klassenzimmer umher lief. „Mrs. Malfoy? Was kann ich für Sie tun?“ „Nennen Sie mich doch Slow!“, meinte ich und trat zu ihm. „Ganz wie Sie wünschen Mrs. Slow, was kann ich für Sie tun?“ „Ich würde gerne wieder im Gryffindorturm schlafen, da wollte ich wissen ob das möglich ist?“ „Oh möglich schon, aber darf ich fragen was Sie dazu bewegt?“ „Ähm, Draco und ich kommen zurzeit nicht so gut klar.“ „Sie kommen mit seinem Todesserlebensstyl nicht klar?“ „Nein das ist es nicht, es hat sehr persönliche Gründe.“ „Warten Sie einen Moment.“

Der Zauberer ging zu seinem Pult und holte Feder und Pergament heraus und fing an die Feder in sein Tintenfass zu tauchen. Schnell schreib er auf dem Pergament, dann rollte er sie zusammen und kam wieder vor sein Pult. „Geben Sie das Professor McGonagall, und nun los es fängt gleich der nächste Unterricht an.“ „Danke Professor.“, meinte ich und huschte aus dem Raum.

Zum Glück lag McGonagalls Klassenzimmer in der Unteren Flur. Ich kam noch vor dem Klingeln an ihrer Tür an, zumindest dachte ich das, kraftvoll klopfte ich an und wartete. Mit Schwung riss McGonagall die Tür auf und musterte mich kurz. „Was kann ich für Sie tun?“ Ohne etwas zu sagen reichte ich ihr das zusammen gerollte Pergament. Schnell rollte Sie es aus einander, ihre Augen flogen über die Zeilen und blickten mich dann an.

Sie drehte sich zu ihren Schülern um, die schon komplett versammelt an ihren Plätzen saßen. „Machen Sie weiter, ich werde nur einen Angelegenheit kurz regeln.“ Sie schloss die Tür hinter sich und trat vor mich. „Folgen Sie mir.“, sie eilte durch den Flur. Wir begaben uns in ihr Büro, sie bedeutete mir Platz zu nehmen. Sie setzte sich hinter ihren Schreibtisch und suchte etwas in einem Pergamentstapel. „Ich weiß zwar nicht was zwischen Ihnen und Mr. Malfoy vorgefallen ist, aber das Sie wieder zurück in das Haus Gryffindor wollen, muss es schon etwas schwerwiegendes sein.“ „Ja Professor.“, antwortete ich und senkte leicht den Blick.

„Möchten Sie darüber reden?“ „Eigentlich nicht.“ „Okay, Sie werden den ehemaligen Schlafsaal von Ihrer Cousine Miss Johnson haben.“ „Wer sind meine Mitbewohnerinnen?“, wollte ich wissen und schaute die Frau vor mir an. „Sie wohnen alleine, nur wenige Schülerinnen haben noch eine Mitbewohnerin. Das Passwort für die Fette Dame lautet Kesselkuchen. Wie ich weiß haben Sie jetzt frei, ich würde sagen das Sie Ihre Sachen nun umräumen.“ „Das werde ich tun Professor McGonagall und danke.“

Damit erhob ich mich und ging mit ihr zu Tür, ich wollte gerade zum Kerker da sprach McGonagall mich nochmal an. „Mrs. Slow?“ Überrascht drehte ich mich und schaute sie an. „Wenn Sie reden wollen, können Sie gern zu mir kommen.“ „Danke.“, erwiderte ich erneut und drehte mich um und begab mich in den Kerker. Jetzt musste ich mich beeilen denn ich wusste das Draco die nächste Stunde frei haben würde, per Zauber verschaffte ich mir Zutritt zu seinem Zimmer.

„Accio Selenas Sachen.“, murmelte ich und duckte mich als die Kleiderschranktür aufflog. Meine ganze Kleidung flog auf das Bett, mein Schmuckkasten flog mitten in den Haufen. Als nichts mehr von meinen Sachen durch die Luft flog zog ich meinen Koffer unter dem Bett hervor und fing an meine Sachen durcheinander in den Koffer zu schmeißen. Mit vollem Körpereinsatz schmiss ich mich auf meinen Koffer um ihn zu, zu machen. Schnaufend setzte ich mich auf und strich mir mein Haar aus dem Gesicht.

Schnell zog ich meinen Zauberstab und sagte: „Locomotor Koffer!“ Mein Koffer fing an zu schweben und ich dirigierte ihn vor mir zu Tür. Schnell nahm ich meinen Schmuckkasten und ging hinaus. Mir begegnete kein Slytherin als ich mich aus dem Kerker stahl. Mein Koffer immer vor mir her lief ich die Treppe zum Gryffindorturm hoch, einige Gryffindors aus den unteren Klassen schaute mich komisch an.

„Passwort?“, fragte die Fette Dame gelangweilt und schaute mich mit ausdruckslosem Gesicht an. „Kesselkuchen.“ Sie schwang auf und enthüllte das Loch, wo ich als erstes mein Koffer durch schweben ließ, danach folgte ich selber. Ginny saß in einem Sessel und blickte von ihrem Buch auf und sah mich an. „Wie kommst du hier rein?“, zischte sie und sprang von ihrem Sessel auf. Sie zog gleichzeitig ihren Zauberstab und schaute mich misstrauisch an. „McGonagall gab mir das Passwort.“ „Warum?“, zischte Ginny immer noch. „Ich bin eine Gryffindor und keine Slytherin.“, zischte zurück und begab mich zum Mädchenschlafsaal. „Und trotzdem bist du mit einem verheiratet, der sogar ein Todesser ist!“, rief sie mir nach.

Abrupt drehte ich mich um und hörte wie mein Koffer dumpf auf dem Boden aufschlug. „Das heißt noch lange nicht dass ich selber dem Lord folge. Und ob du es glaubst oder nicht manche Slytherins sind genauso herzensgut wie ein Gryffindor, sogar herzlicher als manch Gryffindor. Sogar viel netter als du mir gegenüber.“, rückte ich ihr den Kopf zurecht und sah wie sie rot anlief.

Damit drehte ich mich um und zog meinen Koffer hinter mir her, ich wusste schließlich welches Zimmer nun meins war. Leise machte ich die Tür hinter mir zu als ich in meine Raum ankam, mein Koffer wurde per Zauber ausgeräumt. Ich wartete bis mein Koffer fertig ausgepackt war bevor ich wieder ging, ich würde jetzt in die Küche gehen und die Hauselfen bitten mir einen Picknickkorb zu machen für Tracey und mich. Ginny saß wieder in ihrem Sessel als ich durch den Gemeinschaftsraum ging, sie sagte nichts zu mir.

Ich stieß das Portrait auf und schlüpfte hinaus, Neville kam mir entgegen als ich die Treppe hinunter stieg. „Hey Neville.“, grüßte ich ihn und ging weiter. „Wie, warum, was?“, fragte Neville verwirrt. „Du meinst warum ich wieder im Gryffindorturm bin?“, fragte ich und blieb stehen, er nickte. „Ich bin eine Gryffindor und bei Slytherin fühl ich mich nicht wohl. Gryffindor ist doch mein zu Hause hier in Hogwarts und das Haus ist wie eine Familie, auch wenn diese mich nicht mehr mag.“, meinte ich und winkte ihm zu als ich ging. „Ich mag dich immer noch!“, rief Neville mir nach. „Wenigstens einer.“, rief ich zurück.

Mit schnellen Schritten begab ich mich in die Küche und suchte nach einem ganz besonderen Elf und zwar nach Dobby. Dobby stand ganz hinten in der Küche und rührte in einem Topf. „Hallo Dobby!“, grüßte ich den freien Elf und ging zu ihm. „Guten Tag Mrs. Malfoy.“, grüßte er mich freundlich zurück und stieg von seinem kleinen Hocker. „Nenn mich bitte Slow Dobby.“ „Ganz wie Mrs. Slow wünscht, was kann ich für Sie tun?“ „Ich würde gern mit meiner Freundin draußen ein Picknick machen, könntest du mir etwas einpacken?“ „Dobby tun das gerne für Mrs. Slow. Dobby brauch auch nicht lange, einen Augenblick nur.“

Dobby hüpfte weg und kam nur wenig später mit einem großen Korb wieder. „Hier, hier hat Dobby einen! Dobby hoffe er gefällt Ihnen.“ „Dank dir Dobby!“, ich nahm ihm den Korb ab und verschwand aus der Küche. Den Korb schleppte ich mit mir herum, ich überlegte was ich jetzt noch machen sollte, denn der Unterricht würde erst in einer halben Stunde zu Ende sein. Sollte ich mich vielleicht in die Große Halle setzten und auf Tracey warten oder zu den Gewächshaus gehen.

Als ich einen Blick in die Große Halle warf entdeckte ich Blaise am Slytherintisch sitzen, er entdeckte mich und lächelte mich leicht an. Vor ihm saß mit dem Rücken zu mir Draco, ich winkte Blaise schnell zu und verschwand so schnell ich konnte. „Lass sie.“, hörte ich Blaise rufen und mir wurde ganz flau als ich einen Blick über meine Schulter warf. Draco hatte sich erhoben und war mir gefolgt, so schnell ich konnte lief ich hinaus aufs Gelände.

„Selena! Ich will mit dir reden!“ „Lass mich in Ruhe Draco!“, schrie ich und holte meinen Zauberstab heraus. „Wir müssen reden.“, schrie er hinter mir her und holte auf. Ich richtete den Zauberstab hinter mich auf den Boden und schoss einen Zauber ab. Der Boden wurde wie bei einer Explosion aufgerissen und Draco zurück geschleudert, ich hörte wie er auf den Boden aufschlug. So schnell ich konnte lief ich zum Gewächshaus und schaute auch nicht zurück.

Tracey regte sich gerade total neben mir auf, weil ich ihr erzählt hatte das Draco vorhin versucht hatte mit mir zu reden. Ich hörte ihr nicht zu welche Schimpfwörter sie benutzte, ich hing meine Gedanken nach. „Da kommt Blaise!“, zischte sie auf einmal. Überrascht hob ich meinen Kopf um zu schauen, ob er eine Begleitung bei sich hatte, aber er war allein. „Er kommt alleine.“, meinte ich zu ihr und setzte mich etwas anders hin, da ich bis eben auf der Picknickdecke gekniet hatte.

Blaise hob beide Arme als er in Tracey Gesicht geschaut hatte. „Ich komme in Frieden.“ „Schick dich Draco?“, wollte ich wissen als Blaise sich neben mich setzte. „Nein, ich kommen von mir selbst aus.“ „Aha und weshalb?“, mischte sich Tracey nun ein und schaute Blaise misstrauisch an. Blaise schaute sie kurz an, dann wandte er sich an mich. „Ich kann ja verstehen das du verletzte bist, weil Dray dich bei Carrow gefoltert hat, aber was ich nicht versteh wieso du heute Morgen schon sauer warst.“ „Hat er es dir nicht erzählt?“, fragte ich überrascht. „Was?“, wollte Blaise wissen. „Er hat mich gestern geschlagen.“, erzählte ich ihm leise und schaute auf die Decke. „Was, das ist nicht dein ernst, warum?“ „Ich hab ihn gefragt ob er nicht manchmal denkt dass wir zu früh geheiratet haben und daraufhin hat er mich geschlagen.“

Danach herrschte Stille, Blaise konnte daraufhin nichts erwidern. Als es klingelte machte ich mich alleine auf den Weg zu Verwandlung. Überraschenderweise setzte sich Neville neben mich, Dean und Seamus gesellten sich ebenfalls zu uns. Während Dean und Neville nichts zu dem Vorfall bei Amycus sagten, besaß Seamus nicht das Feingefühl. Er redete unentwegt darüber, was für Arschlöcher Draco und Amycus waren, erst McGonagall brachte ihn zum Schweigen. „Mr. Finnigan es ist zwar schön zu wissen das Sie Professor Carrow nicht mögen und ihn für einen schlechten Menschen halten, aber ich glaube es ist nun genug darüber gesprochen wurden. Machen Sie mit Ihrer Aufgabe weiter.“

Dabei schaute sie mich kurz an ,bevor sie sich wieder umdrehte und nach vorne ging. Nach der Stunde fragte mich Neville ob ich mit ihm in die Bibliothek kommen wollte. „Klar, kannst du mir vielleicht in Kräuterkunde helfen, du bist viel besser als ich.“ „Dan-danke, ich helfe dir gern.“, lächelte Neville schüchtern. „Mrs. Slow?“, rief McGonagall mich bevor ich mit Neville den Raum verlassen konnte. Nicht wissend was sie wollte drehte ich mich zu ihr um. „Ja Professor?“ „Ich würde gerne mit Ihnen kurz reden. Mr. Longbottom gehen Sie doch bitte hinaus.“

Neville nickte kurz und sagte zu mir als er rausging. „Ich geh schon mal vor.“ „Okay, bis gleich.“ Ich ging zu McGonagall, die an ihrem Lehrerpult saß. „Was gibt es Professor?“  „Ich wollte sicher gehen dass es Ihnen gut geht, nachdem Mr. Finnigan die Verteidigung gegen die dunklen Künste Stunde nochmals so ausführlich durchgesprochen hat. Wie fühlen Sie sich?“ „Mir ging es schon besser, aber auch deutlich schlechter.“ „Wenn Sie Verteidigung gegen die dunklen Künste abwählen wollen könnte ich das durchaus verstehen. Ich könnte sicherlich etwas ändern.“ „Nein Professor, ich laufe nicht davon.“, erwiderte ich und hoffte mein Gesicht verriet nicht wie sehr ich eigentlich aus dem Fach gegangen wäre. 

„Warum denken Sie, Sie würden dann davon laufen?“ „Weil Amycus dann über mich gewonnen hätte, die Genugtuung will ich ihm nicht lassen Professor.“ „Immer noch Professor Carrow für Sie, kann man nicht bezwingen der  Dunkle Lord ist auf seiner Seite.“ „Das mag zwar sein, aber hier ist er nicht. Und solange ich noch meinen freien Willen habe werde ich ihm das Leben nicht gerade leicht machen.“ „Gesprochen wie eine Gryffindor, willkommen zurück Mrs. Slow.“ „Danke Professor.“ „Und nun gehen Sie, ich glaube Mr. Longbottom wartet auf Sie.“ Ich nickte ihr zum Abschied zu und machte mich dann auf zu Bibliothek.

 

 

Kapitel 24

Die nächsten Wochen verstrichen rasend schnell, Ginny hatte sich bei mir entschuldigt und wir freundeten uns langsam wieder an. Tracey wurde zu einer Art Wache für mich, sie ließ mich nur alleine wenn ich mit Neville, Ginny oder Blaise lernte. Draco wurde von ihr ferngehalten, auch Blaise passte auf wenn wir zusammen etwas machte, das Draco mich in Ruhe ließ. Ich schrieb mit meiner Mutter regelmäßig, ich hatte ihr letzte Woche eröffnete dass ich wahrscheinlich Weihnachten zu ihr nach Hause kam.

Seit ein paar Wochen bekam ich täglich einen Blumenstrauß ohne Absender. Natürlich fragte ich mich immer wer sie mir schickte aber da auch kein Brief dabei lag konnte ich es nie herausfinden. Gerade saß ich mit Ginny und Neville am Gryffindor zum Frühstücken, es war Samstag und ich wusste noch nicht was ich tun sollte, da kam eine Eule angeflogen und ließ einen Strauß weiße Blumen vor mich fallen. „Ich bring die nur schnell weg.“, meinte ich zu den beiden und nahm den Strauß.

„Okay, hast du Lust mir bei Geschichte zu helfen?“, fragte Ginny mich als ich mich erhob. „Lass mal lieber, Geschichte hab ich gar nicht mehr, vielleicht kann Neville dir helfen.“ „Warum ich?“, fragte er mich. Neville hatte seine Schüchternheit mir gegenüber vollkommen abgelegt und war ein echt netter Kerl. „Weil du Geschichte hast vielleicht?“, rief ich und verschwand aus der Großen Halle.

Mit schnellen Schritten lief ich die Treppen hoch, Dean schlüpfte gerade aus dem Gemeinschaftsraum als ich in den Flur einbog. Er hielt die Fette Dame davon ab wieder zu zu schwingen. „Danke.“, sagte ich zu ihm als ich durch das Loch kletterte. „Schon wieder Blumen?“, fragte er nur. „Jap.“, damit verschwand ich hinein und lief ich meinen Schlafsaal. Dort standen schon ein Strauß Blaue Kornblume, wie ein Roter auch ein Strauß Kastanienblüten. Wer die mir nur schickte und vor allem was hatte das Ganze zu bedeuten? 

Als ich wieder in die Große Halle kam saß Blaise mit Draco am Slytherintisch, Blaise wusste wenn Draco dabei war begrüßte ich ihn nicht. Blaise hatte sich damit abgefunden, ich begab mich zu Neville und Ginny. Ginny bettelte Neville an ihr zu helfen, aber er wollte nicht. „Warum fragst du nicht jemanden aus deinem Geschichtskurs ob er dir hilft?“, wollte Neville wissen und machte mir etwas platz. „Aber die sind alle so, so dämlich.“, antwortete sie verzweifelt. „Bei Merlins Bart Ginny lern doch alleine!“, meinte ich, da ich Neville unbedingt fragen wollte was das eben für Blumen gewesen waren.

„Neville was waren das eben für Blumen?“ „Von mir sind sie nicht!“, wehrte er ab und  hob die Hände. „Das meinte ich nicht sondern welche Sorte?“ „Das waren Schwertlilien.“ „Ich dachte Lilien gibt es um die Zeit schon gar nicht mehr?“ „Meistens nicht, aber manche bauen sie in Gewächshäusern an.“ „Ich dachte das machen nur Muggel.“, mischte sich Ginny ein und musterte mich kurz. „Es tun viele Muggel, da sie nicht wie die Magische Gemeinde sich die Blüte einfach mit einem Zauber aufblühen lassen können.“

Ginny sah mich mit beiden Augenbrauen hochgezogen fragend an. „Ich kenn keine Muggel.“ „Du kennst doch Hermines Eltern, das sind auch Muggel.“, warf Neville ein. „Sie aber Selena nicht.“, sagte Ginny. „Natürlich kennen die mich, aber die würden mir doch keine Blumen schicken.“ „Nein, Hermine hat ihnen die Erinnerung an alles Magische genommen und die beiden vergessen lassen das Hermine ihre Tochter ist.“ „Woher weißt du das?“ „Hermine hat mir das erzählt bevor sie mir Harry und Ron verschwunden ist.“ „Aber warum hat sie ihnen die Erinnerung genommen?“, wollte ich wissen. „Das hat sie mir nicht erzählt, vielleicht wollte sie ihre Eltern vor dem bösen schützen.“ „Gut möglich.“, meinte ich und stand auf.

„Wo willst du hin?“, fragte Neville. „In die Bibliothek.“, antwortete ich und winkte ihm noch schnell im Gehen zu, Ginny rief mir etwas hinterher aber ich verstand es nicht. Als ich die Treppe hochlief dachte ich das Tracey mir folgte, aber mein Wachhund war nicht in die Nähe was eigentlich mal ganz schön war. Schnell war ich in der 4. Etage angekommen und ging in die Bibliothek es war kaum jemand da, ein paar 5. Klässler saßen über ihre Bücher gelehnt da und schrieben fleißig an ihren Aufsätzen.

Ich ging zur Kräuterkundeabteilung und suchte nach einem Buch was mir hoffentlich Antworten gab. Um ein brauchbares Buch zu finden musste ich ganze dreimal durch die Kräuterkundeabteilung laufen. Das Buch, welches ich mir heraus gesucht hatte, war recht dick und in einem dunkelblauen Einband gebunden. Der Titel war 200 Blumen, 800 Kräuter und 300 Bäume, nachdem ich mich in eine Ecke gesetzt hatte schlug ich das Buch auf und durchforstete das Inhaltsverzeichnis.

Erst ab Seite 326 wurde es für mich interessant der erste Eintrag war über die Kastanienblüte.

Kastanienblüte:

Aussehen: Kastanienblüten sind meist weiß-rosa, gehört zu dem Baum Kastanie.

Funktion: Werden selten zum Brauen von Zaubertränken benutzt. Haben einen sehr eigenen Geruch. 

Bedeutung: Kastanienblüten sind ein Zeichen der Entschuldigung, genau bedeuten sie „kannst du mir verzeihen“.

Hm, das sagte mir ja jetzt nicht wirklich viel, darum suchte ich nach der nächsten Blume und zwar nach der Kornblume.

Korbblume:

Aussehen: Die Kornblume ist meist blau bis zu einer lila Färbung, manchmal auch rot. Sie gehört zur Gattung der Flockenblumen und in die Familie Korbblütler.

Funktion: Wird oft als Tee getrunken oder in Teemischungen gebraucht, werden nur als Zusatz für Zaubertränke benötigt. Riechen herzhaft und leicht süßlich.

Bedeutung: Genaue Bedeutung ist „ich gebe die Hoffnung nicht auf“.  

Interessant, da hegte also jemand eine Hoffnung, aber welche? Ich suchte nach Schwertlilien und fand sie ziemlich weit hinten.

Schwertlilien:

Aussehen: Können Gelb, Lilia, Blau oder sogar weiß sein. Haben immer 6 Blätter als Blüte. Bildet eine Pflanzengattung und gehören zu Familie der Schwertliliengewächse.

Funktion: Darf auf keinen Fall in Zaubertränken benutzt werden, kann zu schweren Verletzungen führen. Sie ist nur als Zierpflanze gedacht.

Bedeutung: Die Schwertlilie hat die Bedeutung vom Kampf, genau bedeutete sie „ich werde um dich kämpfen“.

Als ich fertig gelesen hatte ließ ich die Seite offen und überlegte, wer konnte mir solche Blumen schicken und kannte derjenige die Bedeutungen der Blumen? „Wo ist denn deine Leibwache?“, riss mich Blaise aus meinen Gedanken. „Bei Merlins Unterhose, musst du mich so erschrecken Blaise?“ Er hatte sich von der Seite angeschlichen und sich neben mich gestellt. „Wo ist denn deine kleine Aufpasserin?“, wollte Blaise erneut wissen. „Keine Ahnung ich hab sie heute noch kein einziges Mals gesehen.“ „Was hast du da?“, fragte Blaise und zog mir das Buch weg. „Wieso hast du nach Schwertlilien gesucht?“, fragte mich Blaise verwundert.

„Ich bekomm doch mitleerweile täglich Blumen, heute waren es Schwertlilien und ich wollte wissen was  sie bedeuten.“ „Ich will dich was fragen.“, sagte Blaise und setzte sich neben mich. „Dann frag doch.“, meinte ich und schloss das Buch. „Ich weiß das du mich für die Frage nicht gerade mögen wirst, aber hast du jemals vor Draco zu verzeihen?“

Augenblicklich setzte ich mich gerade hin und versteifte mich. „Ich weiß es nicht.“ „Warum weißt du das nicht?“, bohrte Blaise weiter nach. „Ich weiß nicht ob ich ihm je wieder vertrauen könnte.“ „Liebst du ihn noch?“ „Ja.“ „Warum redest du dann nicht mit ihm?“ „Blaise warum willst du das alle wissen?“, fragte ich lieber als zu antworten. „Weil ich weiß, dass es Draco wirklich leid tut und er so gern mit dir reden will, wir ihn aber alle nicht lassen. Es geht ihm schlecht Selena, er ist wie ein Häufchen Elend, mehr ist er nicht mehr. Würdest du mit demjenigen sprechen der dir die Blumen schickt?“ „Ich würde mich zumindest bedanken.“, warf ich verwirrt ein.

„Dann bedank dich bei Draco, er ist es, der sie dir Tag für Tag schickt. Was muss er denn noch tun damit du mit ihm wieder sprichst oder ihm sogar wieder vertraut?“ „Ich kann ihm nicht mehr vertrauen Blaise, er müsste sich das erst wieder erarbeiten.“ „Dann lass ihm wenigsten die Chance dazu sich das wieder zu erarbeiten.“ Mit diesen Worten stand Blaise auf und ließ mich alleine in der Bibliothek. Nachdenklich starrte ich auf die Holzplatte vor mir, ich packte das Buch und ging es wieder wegpacken.

Danach begab ich mich hinaus aus der Bibliothek und wollte zum Gryffindorturm, aber die Treppe verschob sich und ließ mich nur in einen anderen Gang. Ich würde entweder eine Ewigkeit warten müssen bis sich die Treppe wieder umwandte oder ich musste einen extremen Umweg machen müssen. Nach kurzen nachdenken entschied ich mich für den Umweg, da es Anfang November schon war, war es ziemlich kalt und ich fröstelte leicht in meinem Pullover.

Der Gang war extrem dunkel, draußen war der Himmel Wolkenbehangen und düster. Die Rüstungen auf dem Gang sahen bedrohlich aus, wie sie so viel größer als ich waren und auf mich hinabschauten. Im Gang war es Totenstill und die Dunkelheit verbunden mit dieser Stille machte mich nervös. Ich redete mir ein das mir nichts passieren konnte, allerdings half mir das kein bisschen.

Plötzlich wurde ich gepackt und gegen die Wand gedrückt. Mein Mund wurde zugehalten, so dass ich keinen Laut von mir geben konnte. „Bitte rede mit mir!“, flüsterte Draco leise. Er nahm langsam seine Hand von meinem Mund und ließ mich los, aber er blieb dicht vor mir stehen. „Lass mich in Ruhe.“, sagte ich schwach und drückte mich dichter an die Wand. „Das kann ich nicht, zumindest nicht bis du mit mir geredet hast.“ Ich schwieg eine Weile und schaute auf meine Schuhe, ich wusste nicht was ich tun sollte. „Es tut mir so leid.“ „Was genau?“, fragte ich nach und schaute ihm ins Gesicht. „Einfach alles, das ich dich geschlagen habe, das ich dich auf Anweisung gefoltert habe statt zu verweigern. Einfach alles.“

Sein Blick war traurig und ich erkannte dass es ihm wirklich Leid tat, aber ich konnte ihm einfach nicht mehr vertrauen. „Ich kann dir nicht mehr vertrauen, Draco.“ „Ich weiß und will auch nicht dein blindes Vertrauen, ich könnte es verstehen wenn du nie wieder mit mir zu tun haben willst.“ Er trat einen Schritt zurück und starrte auf den Boden, mir kamen Blaise seine Worte wieder in den Sinn. Dass Draco mir die Blumen schickte und niemand anderes. „Danke für die Blume.“

Überrascht schaute er mich an. „Woher weißt du das ich derjenige bin der sie dir schickt?“ „Blaise hat es mir erzählt, wusstest du was ihre Bedeutungen sind?“ „Ja, ich hab nach den richtigen Blumen gesucht und innerlich gehofft du würdest ihre Bedeutung kennen.“ „Sie sind wunderschön.“, meinte ich leise. „Kannst du mir jemals verzeihen?“, fragte Draco leise und schaute mich abwartend an. „Vielleicht aber nicht von sofort an, sondern mit der Zeit und mein Vertrauen musst du dir erst wieder erarbeiten.“ „Und wie?“ „Das weiß ich nicht, dass musst du ganz allein herausfinden.“, antwortete ich und schlang meine Arme um mich selbst.

Er nickte und schweigend schauten wir uns an, die Stille dehnte sich aus. „Hey ich bin Draco!“, sagte er mitten in die Stille hinein und hielt mir seine Hand hin. Einen Augenblick wusste ich nicht was das sollte, aber dann ging mir ein Licht auf. „Hey ich bin Selena.“, ich reichte ihm meine Hand. „Schön dich kennen zu lernen, hast du Lust auf einen Spaziergang?“ „Bei dem Wetter?“, ich schaute kurz hinaus und es war immer noch düster und Wolkenbehagen. „Klar warum nicht, hast du Angst um deine Frisur?“, grinste er mich an „Nein, lass uns spazieren gehen.“, antworte ich ebenfalls grinsend.

Zusammen gingen wir in die Eingangshalle, Draco lief dicht neben mir her, aber wir berührten uns nicht. Als wir draußen waren fröstelte ich leicht, Gentlemanlike zog Draco seine Jacke aus und legte sie mir um die Schultern. „Danke, aber wird dir nicht kalt?“ „Nein. Was machst du so in deiner Freizeit?“ „Oh na dann, ich lese ganz gern oder häng mit meinen Freunden im Schloss ab. Was machst du denn gerne?“ „Ich treibe mich gern mit meinen Freunden rum und ich spiel Quidditch.“ „Auf welcher Position?“ „Sucher.“

„Du bist ganz schön groß für einen Sucher.“ „Es gibt größere Sucher als mich zum Beispiel Viktor Krum. Bist du ein Fan von ihm?“ „Nein nicht unbedingt, aber ich hab ihn mal kennengelernt.“ „Wirklich, ich auch wie findest du ihn?“ „Er ist ganz nett, vielleicht ein bisschen einseitig. Wie findest du denn ihn?“ „Er hat eine leicht böse Seite, aber sonst war er ganz nett.“ „Hat nicht jeder eine böse Seite?“, fragte ich und schaute ihn kurz an. „Ja die hat jeder, aber bei manchen kommt die Stärker hervor als bei anderen.“Da stimmte ich ihm zu, ich nickte als Zustimmung. Wir liefen noch eine ganze Weile draußen herum und unterhielten uns, als würden wir uns nicht kennen. Mir gefiel wie unbeschwert Draco sprach, ganz anders als sonst.

Als es Zeit zum Abendessen war gingen wir Richtung Schloss, kurz bevor wir ankamen blieb Draco stehen. Verwundert tat ich es ihm gleich und schaute ihn fragend an. „Wollen wir uns wieder treffen?“, fragte er mich und schaute mich lächelnd an. „Klar wann du willst.“, meinte ich und schaute kurz zum Himmel da es nach regen aussah. „Wie wäre es mit morgen nach dem Mittagessen in der Eingangshalle?“ „Klingt gut.“

Ich wollte mich gerade umdrehen und mit ihm weitergehen da hielt er mich am Handgelenk fest. „Darf ich dich zum Abschied umarmen?“, fragte er schüchtern, stumm nickte ich. Draco zog mich schnell in seine Arme und hielt mich fest, für einen kurzen Augenblick lehnte ich meinen Kopf gegen seine Brust und legte meine Arme um seine Mitte. Die Umarmung dauerte nicht lang, denn es fing an langsam zu regnen. Schnell gingen wir zusammen rein, in der Eingangshalle schlüpfte ich aus seiner Jacke und gab sie ihm wieder. „Danke und wir sehen uns morgen.“, meinte ich und ging alleine in die Große Halle.

Bevor ich zum Gryffindortisch gehen konnte hielt mich Tracey auf. „Wo warst du heute den ganzen Tag, Blaise meinte du seiest in der Bibliothek aber da warst du nicht als ich dort war.“ „Ich hatte was zu erledigen, wozu Blaise mir geraten hat.“ „Und was war das?“, fragte Tracey und verschränkte die Arme vor der Brust. „Frag Blaise, aber ich geh jetzt essen.“, damit ließ ich sie stehen und ging zu meinem Haustisch. Neville und Ginny saßen schon dort und hatten angefangen zu essen, ich setzte mich denn beiden gegenüber und fing auch an zu essen.

Ich hatte gerade meinen zweiten Teller Nudeln aufgegessen da nährte sich eine wütend aussehende Tracey. Als sie direkt vor mir war, trennte uns nur der Tisch, Neville und Ginny musterten sie skeptisch. „DU HAST IHM  VERZIEHEN!?“, schrie sie fast durch die gesamte Halle. Die übrigen Gryffindors starrten uns an, einige Lehrer warfen uns misstrauische Blicke zu. „Ich habe mit ihm gesprochen wenn du das meinst.“, erwiderte ich und schaute sie ruhig an. „Wie konntest du nur?“, fragte sie mich vorwurfsvoll. „Was hast du denn gemacht?“, fragte Ginny von der Seite aus. „Ich hab…“, weiter kam ich nicht denn Tracey unterbrach mich.

„Sie hat Malfoy verziehen.“ „Ich hab mit ihm gesprochen!“, rückte ich ihre Aussage gerade. „Und habt ihr euch vertragen und du ihm verziehen?“, wollte Ginny weiter wissen. „Ich rede wieder mit ihm und mein Vertrauen muss er sich erst wieder erarbeiten.“ „Was machst du dann so ein Aufstand?“, wandte sich Ginny nun an Tracey. „Er hat sie geschlagen und gefoltert!!“, sagte Tracey so als wäre das Aussage genug. „Er hat sich bei dir Entschuldigt oder?“, fragte Ginny bevor sie Tracey antwortete. „Ja und er war es der mir die Blumen geschickt hat.“ „Pah.“, kam es von Tracey.

Mir reichte es langsam, ich verschränkte meine Arme vor der Brust. „Kannst du dich an den ersten Blumenstrauß erinnern den ich bekommen habe?“ Tracey nickte, ebenfalls Ginny und Neville. Neville mischte sich zum Ersten Mal in unser Gespräch ein in dem er sagte: „Es waren Kastanienblüten.“ „Genau und wisst ihr was ihre Bedeutung ist?“ Alle drei schüttelten den Kopf. „Sie bedeuten genau „Kannst du mir verzeihen?“, verstehst du es endlich?“, mein letzter Satz ging an Tracey.

Zerknirscht nickte sie, allerdings sah sie nicht überzeugt aus. „Ich traue ihm aber immer noch nicht über den Weg.“ „Musst du nicht, es reicht ja wenn ich ihm noch ne Chance gebe.“ Damit stand ich auf und verließ die Große Halle.

 

 

 

 

Kapitel 25

Es waren schon drei Wochen vergangen in denen ich mich mit Draco täglich traf, ich bekam auch immer noch Blumen von ihm. Tracey war alles andere als begeistert das ich Draco verziehen hatte, zwar traute ich ihm immer noch nicht ganz, aber mein Vertrauen zu ihm wuchs.

Heute war Freitag und ich hatte gerade das Abendessen beendet, Ginny und Neville hatten mir wie immer Gesellschaft geleistet. Ginny hatte kaum Freunde in ihrem Jahrgang zumindest nicht so gute Freunde wie Hermine und Harry es waren. Ich ging mit Neville gerade hoch zum Gryffindorturm und unterhielt mich mit ihm als auf einmal ein Schrei von unten hochhallte. Neville und ich blickten uns erschrocken an und rannten dann nach unten.

Im 4. Stock lag ein kleines Mädchen auf dem Boden, Alecto stand vor ihr und lachte böse. Sie hatte das Mädchen mit dem Cruciatus-Fluch gefoltert, so wie es sich hin und her wandte. Neville schaute entsetzt auf das Mädchen und ich stand daneben und tat nichts. Zu sehr waren mir noch die Schmerzen in Erinnerung von der Stunde wo ich als Versuchsperson herhalten musste.

Professor Flitwick kam um die Ecke und entwaffnete Alecto. „Nicht mit meiner Schülerin!“, quietschte er und ging neben dem Mädchen in die Hocke. Er ließ eine Trage erscheinen und ließ das Mädchen darauf schweben, in diesem Moment kamen viele Schüler um die Ecke und schauten was passiert war. Ginny kam mit Luna und entdeckte uns, die beiden kamen zu uns. „Was ist passiert?“, flüsterte Ginny. „Keine Ahnung, als wir hier ankamen hat Alecto das Mädchen mit dem Cruciatus-Fluch gefoltert.“, flüsterte ich zurück und schaute zu wie Flitwick die Trage hochschweben ließ.

„Gehen Sie alle beiseite und in Ihre Häuser! SOFORT!“, schrie der kleine Mann und verschwand mit dem Mädchen Richtung Krankenflügel. „Das werden Sie noch bereuen Flitwick!“, kreische Alecto dem Lehrer hinterher. Als sie davon stürmte wichen ihr die Schüler so schnell wie sie konnten aus. „Sie ist schlimmer als Filch und seine Dauerbitte wieder die Schüler auspeitschen zu dürfen.“, meinte Ginny und hackte sich bei Luna unter. „Ja, sie foltert lieber gleich drauf los.“, kam es von mir.

Die Schüler gingen mit raschen Schritten davon, ich entdeckte Draco auf der anderen Seite des Flurs stehen. Er beobachtete mich und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln, leicht erwiderte ich das Lächeln. „Wir müssen, Luna und ich wollten noch zusammen lernen.“, lenkte Ginny meine Aufmerksamkeit wieder zu unserer kleinen Gruppe. „Viel Spaß, ich geh wieder hoch. Kommst du mit Neville?“ Neville nickte nur stumm, er schaute auf seine Schuhe. „Tschüss Neville, tschüss Selena.“, sagte Luna und ging dann mit Ginny davon.

Von Neville kam ein Seufzen als die beiden weg waren. „Alles okay?“, fragte ich ihn und ging mit ihm zur Treppe. „Sie ist so toll.“, meinte er. „Wer? Ginny?“, fragte ich verwirrt und passte auf der Treppe auf, das ich nicht stolperte. „Nein nicht Ginny, Luna! Sie ist das tollste Mädchen das ich kenne.“, schwärmte er. „Hast du jemals mit ihr gesprochen?“, wollte ich wissen und blieb vor der Fetten Dame stehen. „Passwort?“, fragte sie gelangweilt. „Kesselkuchen.“

Sie schwang auf und ließ mich und Neville eintreten. „Ja, aber nicht alleine.“ „Warum nicht?“, fragte ich und setzte mich mit ihm vor den Kamin. „Ich, ich…keine Ahnung. Ich trau mich nicht.“ „Wie weißt du dann dass sie die tollste ist, wenn du noch nie mit ihr alleine gesprochen hast?“ „Ich weiß es einfach.“ „Neville vielleicht solltest du erst mal mit ihr alleine reden bevor du so was sagst. Du könntest ja mal mit ihr ausgehen.“

Entsetzt schaute er mich an, als hätte ich vorgeschlagen, dass er seine Großmutter küssen sollte. „Na ja mach was du willst ich muss mir noch meine Jacke holen bevor ich gehe.“, damit stand ich auf und wollte in den Mädchenschlafsaal gehen. „Wo willst du denn noch hin?“, fragte mich Neville. „Ich geh mit Draco noch spazieren.“ „Ach so dann viel Spaß.“ „Danke und du grübele nicht so viel über Luna nach.“

Damit verschwand ich dann wirklich in meinem Schlafsaal und zog mir meine schwarze dick gefütterte Jacke an. Sollte ich vielleicht noch andere Schuhe anziehen? Nein meine Stiefel hatten nur einen ganz kleine Absatz, die würden zum Spazieren gehen völlig in Ordnung sein. Schnell lief ich aus dem Mädchenschlafsaal, durch den Gemeinschaftsraum und die Treppe zur Eingangshalle hinunter.

Draco wartete unten schon auf mich, als ich zu ihm trat umarmten wir uns kurz. „Hey, wie geht es dir?“, fragte er mich und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Ganz okay.“, antworte ich und ging mit ihm hinaus. „Wo gehen wir hin?“, wollte ich wissen und lief dicht neben ihm her ohne ihn zu berühren. „Zum See, ich will dir was zeigen.“ „Was denn?“, wollte ich voller Neugier wissen. „Das wirst du sehen wenn wir da sind.“, lächelte er und lief ein Stück vor mir her. „Komm schon Draco, sag es mir doch.“ „Nein, dann wäre es keine Überraschung mehr.“ „Bitte.“, schmollte ich und verzog meinen Mund zu einem Schmollmund.

Draco der über seine Schulter schaute grinste nur und schüttelte den Kopf. „Nein, sei nicht so neugierig.“ „Du bist gemein.“, meinte ich und hörte auf einen Schmollmund zu machen. Schweigend kamen wir am See an, dort lag eine Decke ausgebreitet, Draco setzte sich dort hin und klopfte neben sich. „Na komm schon.“, lächelte er und legte sich auf den Rücken.

Vorsichtig legte ich mich neben ihn und schaute wie er in den Himmel. Tausend von Sternen leuchteten dort hell, es sah wunderschön aus. „Genau das wollte ich dir zeigen.“, flüsterte Draco. Ich schielte zu ihm rüber und sah wie er in den Himmel schaute. „Es ist wirklich sehr schön.“, meinte ich leise und sah wie ein paar Wolken aufzogen. Nach einer Weile setzte ich mich auf und zog meine Knie ans Kinn. „Was ist los?“, fragte Draco und setzte sich ebenfalls auf. „Ich hab nur dagestanden und zugesehen.“, meinte ich leise und umschlang meine Beine fester. „Du hättest nichts tun können.“, meinte Draco und strich vorsichtig über meinen Rücken. „Wie kann Snape nur so etwas zulassen?“ „Ich weiß es nicht.“, sagte Draco leise und zog mich in seine Arme.

Einen Augenblick ließ ich ihn gewähren und lehnte sogar meinen Kopf an seine Schulter, aber schnell löste ich mich von ihm und stand auf. „Wollen wir nicht noch ein bisschen spazieren?“, fragte ich und steckte meine Hände in meine Jackentaschen. „Wenn du möchtest.“ Damit stand er auf und zusammen gingen wir langsam um den See herum. Wir unterhielten uns so intensiv das wir gar nicht merkten wie sich der Himmel verdunkelte, wir merkten es erst als es ganz plötzlich anfing zu regnen. Als hätte jemand den Wasserhahn geöffnet, so kam es mir vor. „Komm!“, rief Draco und nahm meine Hand.

Zusammen rannten wir hoch zum Schloss, wir kamen völlig durchnässt in der Eingangshalle an. Ohne wirklich lustigen Grund fing ich an zu lachen, ich konnte mich gar nicht mehr beruhigen. Draco fing ebenfalls an zu lachen was es mir nur noch erschwerte aufzuhören. Wir standen ganze geschlagene 10 Minuten lachend da, uns interessierte es gar nicht dass die Nachtruhe schon längst begonnen hatte. „Ich… ich weiß wo…wo wir uns…uns trocknen können.“, brachte Draco mühsam hervor.

Lachend nickte ich und beruhigte mich langsam. Draco nahm meine Hand und zusammen liefen wir die Treppe hoch, als wir im 7. Stock ankamen wusste ich wo Draco hinwollte. Er öffnete eine Tür und ließ mich eintreten, es stand wie vor einem Jahr ein großes weißes Sofa vor dem Kamin und lud ein sich zu setzten. Draco schloss hinter uns die Tür ab, er zwang mich nicht mich hinzusetzten, er zog lieber seine Jacke aus und schmiss sie auf den Boden. „Bist du auch so nass?“, fragte er mich und schaute auf sein nasses Shirt. „Ich glaube ja.“

Ich zog ebenfalls meine Jacke aus und tatsächlich mein Pullover war völlig nass. Schnell prüfte ich ob auch mein BH nass war, aber er war trocken. Ein Zauber würde meine Sachen nicht völlig trocknen können, er würde sie nur leicht trocknen. Mein Blick glitt zum Sofa dort lag eine Decke, schnell ging ich zum Sofa und schnappte mir die Decke. „Dreh dich um Draco.“, meinte ich und wartete. „Wieso?“, wollte er wissen. „Dreh dich einfach um!“, verlangte ich und wartete bis er es tat.

So schnell ich konnte zog ich mir meinen Pullover über den Kopf und schmiss ihn zu meiner Jacke. „Was machst du?“, fragte Draco und wollte sich umdrehen. „Wehe du drehst dich um.“ Sofort schaute er wieder zum Kamin wartete, schnell schlüpfte ich aus meinen Stiefeln und der nassen Jeans. Dann wickelte ich mich in die Decke ein. Meine Schultern waren frei aber der Rest mit der Decke schön warm eingepackt. „Du kannst dich wieder umdrehen.“, meinte ich und ging um das Sofa rum.

Erst musterte Draco mich, dann den Wäschehaufen. „Gute Idee, gibt’s noch ne zweite Decke?“, fragte er und schaute immer noch auf dem Wäschehaufen. „Mich stört es nicht wenn du nur Shorts an hast.“, meinte ich und setzte mich aufs Sofa. „Das ist nett von dir, wenn es dich nicht stört.“, meinte er sarkastisch. „Bist du etwas prüde geworden?“, fragte ich verwundert. „Nein, aber mir ist auch kalt.“, antwortete er und schaute zu mir rüber. „Komm zieh dich aus, ich teil die Decke mit dir.“, meinte ich und rollte sie etwas von mir ab. „Oho, was für eine Aufforderung.“, meinte er grinsend und zog sich das nasse Shirt über den Kopf.

Täuschte ich mich oder hatte er sich etwas gehen lassen? „Hast du dich ein bisschen gehen lassen?“ Gerade knöpfte er seine Jeans auf als er mich überrascht ansah. „Wie kommst du da drauf?“ „Na ja ich find man sieht es an deinem Bauch, deine Muskeln sind nicht mehr so deutlich zu sehen.“ Er schlüpfte aus der Jeans und ließ sie auf dem Boden liegen. „Aha jetzt weiß ich ja wo du immer hinschaust.“ Er kam zu mir aufs Sofa, vorsichtig zog er mir ein Stück Decke weg und schlüpfte hinunter.

Da wir beide nun unter der Decke saßen zog ich sie mir über die Schultern. „Irgendwie ist die zu kurz.“, meinte ich als ich merkte dass meine Seite frei war. „Dann musst du näher kommen.“ „Warum ich, kannst du doch auch.“, meinte ich und schaute ihn an. „Ich weiß aber nicht wie nahe ich dir kommen darf.“, erklärte er und schaute mich abwartend an. „Draco ich sitze hier Halbnackt neben dir, da wird mich ein bisschen mehr von deiner Nähe nicht umbringen.“, meinte ich genervt.

Er schaute mich einen Moment an, dann rückte er etwas näher zu mir, meine Seite blieb immer noch aufgedeckt. „Noch näher Draco.“ Er rutschte noch ein Stück weiter zu mir, aber es reichte noch nicht. „Noch näher.“, meinte ich wieder. Vorsichtig hob er einen Arm und legte ihn mir um die Schulter dann rutschte er noch ein Stück ran. „Noch näher.“, sagte ich erneut und schaute ihn an, er kam noch näher. Jetzt saßen wir direkt nebeneinander, seine Beine berührten meine. „Noch näher.“, flüsterte ich und schaute ihm in die Augen.

Er beugte seinen Kopf zu mir runter. „Noch näher.“, hauchte ich und legte meine Hand an seinen Hals um ihn näher zu ziehen. Dann legten sich seine Lippen ganz vorsichtig auf meine, ich legte beide Arme um seinen Hals. „Ich hoffe du kannst mir jemals verzeihen.“, flüsterte Draco an meinen Lippen. „Das hab ich schon längst.“, ich zog ihn näher an mich und ließ mich aufs Sofa sinken. Nach einer Weile löste Draco sich von meinen Lippen und schaute mich an, ich lächelte zu ihm hoch. „Ich liebe dich.“, sagte er leise. „Und ich dich.“, flüsterte ich und zog ihn wieder zu mir.

Meine Hände glitten von seinen Schultern runter zu seiner Brust und strichen dort über seine Brustwarzen. Dann wanderten sie weiter über seinen Bauch und strichen über die festen Muskeln. Und tatsächlich hatte er sich etwas gehen lassen, hier und da hatte er etwas Bauch angesetzt. Ich spürte wie seine Hände an meiner Hüfte zum Liegen kamen und sanft mit dem Daumen drüber strichen. Meine Hände lösten sich langsam von seinem Bauch und wanderten zu seiner Boxershort.

Gerade wollte ich in seine Shorts mit der einen Hand schlüpften, da hielt Draco plötzlich meine beiden Hände fest. Verwundert löste ich mich von seinen Lippen und öffnete meine Augen. „Warum hältst du mich auf?“, fragte ich und biss mir beunruhigt auf die Unterlippe. „Ich will es langsam angehen lassen und nicht gleich alles kaputt machen nur weil wir zu schnell sind.“ Ungläubig starrte ich ihn an. „Wir hätten doch nicht das erste Mal zusammen Sex.“, meinte ich und versuchte meine Hände aus seinem Griff zu lösen, er ließ aber nicht los.

„Doch, wir kennen uns doch noch nicht solange.“ „Draco hör doch mal mit dem Quatsch auf, wir kennen uns schön seit der ersten Klasse und wir sind schon seit 2 Jahren zusammen! Wir sind sogar schon verheiratet, also was spricht dagegen wenn wir Sex haben?“, wütete ich und starrte ihn an. „Weil wir neu angefangen haben! Und ich will es nicht gleich wieder zerstören in dem ich dich zu etwas dränge wie beim ersten Mal.“ „Du hast mich beim ersten Mal zu nichts gedrängt!“, verteidigte ich mich. „Bist du dir da so sicher? Ich glaube nämlich das du ein paar Wochen danach es bereut hast mit mir geschlafen zu haben.“

Fassungslos schaute ich ihn an, völlig überrascht wie er dachte. Ich löste meine Hände aus seinem Griff, diesmal ließ er los. Schnell setzte ich mich auf und legte meine Hände an sein Gesicht und schaute ihm in die Augen. „Das war aber nie der Fall, ich hab das nie bereut. Und wenn du es langsam angehen lassen willst ist das okay, aber ich hätte nichts dagegen wenn wir es schneller angehen lassen.“ Langsam nickte er auf meine Worte hin und drückte mir dann einen Kuss auf die Stirn.

 

 

Kapitel 26

Müde lag ich im Bett, vorgestern war ich einfach in Dracos Armen eingeschlafen. Als ich wieder aufgewacht war kam ich mir vor wie in meinem 5. Schuljahr. Wir hatten den ganzen Samstag im Raum der Wünsche verbracht, dort hatten wir einfach auf dem Sofa gesessen und geredet, gekuschelt und uns geküsst.

Der Montagsunterricht hatte mich etwas angestrengt, Alte Runen war mitleerweile mein schlechtestes Fach und Draco half mir im Unterricht ein bisschen. Tracey fand das alles andere als gut und beobachtete uns mit scharfem Adlerauge. Blaise war froh dass wir uns wieder näherkamen und unterstützte alles was dabei half. Zwar wusste keiner der beiden, wie nahe wir uns schon wieder waren aber ich glaube Blaise ahnte etwas.

Überhaupt nicht müde drehte ich mich in meinem Bett auf die Seite und starrte aus dem Fenster. Ein Halbmond strahlte in mein Zimmer und erleuchtete die Uhr. Es war schon nach Mitternacht und ich konnte einfach nicht einschlafen. Leise erhob ich mich aus meinem Bett und zog mir ein anderes Oberteil an, dann schlüpfte ich in meine Schuhe und meine Jacke. Vielleicht würde ein Nachtspaziergang helfen mich zu erschöpfen. Leise öffnete ich meine Zimmertür und schlich mich in den Gemeinschaftsraum, dort war niemand mehr und ich schlich zum Ausgang.

Unbemerkt konnte ich mich aus dem Schloss schleichen, die kühle Nachtluft wehte mir ins Gesicht als ich hinaus trat. Tief atmete ich die kühle Luft ein und setzte mich langsam in Bewegung, ich ging ohne Ziel los. Als ich den Weg zum See runterlief hörte ich ein paar Eulen in den Bäumen. Manchmal konnte ich auch eine erahnen, denn die Bäume hatten ihre Blätter schon längst verloren. Gemächlich lief ich um den See herum, und sah wie der Mond sich im Wasser spiegelte.

Langsam wurde es mir draußen zu kalt und ich beschloss wieder hinein zugehen. Meine Beine fühlten sich kalt und taub an. So leise wie ich konnte stieß ich das Eichenportal auf und schlüpfte durch den Spalt ins Schloss. Die Eingangshalle war dämmrig und sehr schwach beleuchtet, ich hörte Schritte von der Treppe kommen. Und ein Schatten bildete sich auf der Treppe, ich konnte das Fluchen von Filch hören. Was sollte ich nun tun? Die Treppe rauf ging nicht, in die Große Halle konnte ich auch nicht da würde Filch mich sofort entdecken.

Es blieb also nur noch der Kerker, so schnell ich konnte sprintete ich zum Kerker und lief die Treppe hinunter. Hinter einer Rüstung versteckte ich mich, es konnte schließlich sein das Filch in den Kerker kam. Auf einmal mauzte etwas neben mir und ließ mich zusammenfahren, schnell wandte ich meinem Blick zu dem mauzen und sah Mrs. Norris neben mir sitzen. Entsetzt starrte ich sie an, wartete ab was sie tun würde. Sie mauzte nochmals, dann sprang sie auf und rannt aus dem Kerker. Drachenmist, fluchte ich innerlich.

Mir blieb nichts anderes übrig als weiter in den Kerker reinzugehen, in den  Slytheringemeinschaftsraum konnte ich nicht. Ich wusste nicht das Passwort, Tracey hatte es mir nicht verraten als sie erzählt hatte, dass es ein Neues gab. Es blieb mir nur übrig zu Draco zu gehen, vielleicht ließ er mich rein. Also rannte ich an dem Gemeinschaftsraum vorbei, und kam schlitternd vor Dracos Tür zum Stehen und klopfte schnell an. Einen Moment passierte nichts und ich hörte wie Schritte aus der gleichen Richtung kamen wie ich gekommen war.

Hektisch klopfte ich erneut an die Tür diesmal heftiger, mein Blick ging zur Seite, denn die Schritte kamen näher. Gerade wollte ich erneut klopfen, ich hatte meine Faust schon gehoben, da riss ein völlig verpennter Draco mir die Tür auf. Ich ließ meine Faust sinken und schlüpfte schnell an ihm vorbei in sein Zimmer. „Was ist denn los?“, fragte er müde und machte die Tür zu. „Filch verfolgt mich.“, meinte ich und musterte ihn.

Sein Haar war völlig durcheinander und stand in allen Richtungen von seinem Kopf ab. Er trug ein total zerknittertes grünes Shirt und eine schwarz glänzende Boxershorts. „Warum verfolgt dich Filch?“, fragte er und ging zu seinem Bett und setzte sich. „Ich konnte nicht schlafen und bin spazieren gegangen, als ich wieder in den Gryffindorturm gehen wollte kam er gerade runter und ich bin in den Kerker geflüchtet. Mrs. Norris hat mich gesehen und ist Filch holen gegangen, darum bin ich zu dir geflohen. Kann ich vielleicht hierbleiben?“

Er hatte sich alles ruhig angehört und fuhr mit der Hand durch sein Haar. „Klar wenn du willst.“, er legte sich schon mal hin und wartete ab. Schnell schlüpfte ich aus meinen Schuhen und meiner Jacke, ich ließ sie auf dem Boden liegen. „Hast du vielleicht ein T-Shirt für mich?“ Er hob seinen Kopf vom Kissen und musterte mich kurz. „Hol dir eins aus dem Schrank.“, meinte er und legte den Kopf wieder aufs Kissen. „Irgendein besonderes nicht?“, fragte ich nach und ging zum Kleiderschrank und öffnete die Tür. „Ist egal, nimm einfach eins.“

Ich nahm das erste was mir in die Hände fiel, schnell schlüpfte ich aus meinem Oberteil und schlüpfte in Dracos Shirt. Dann drehte ich mich zu Draco um und sah wie er mich beobachtete. „Weißt du ich liebe dich ja egal wie dünn oder dick du bist.“, begann Draco und hob die Decke an als ich zu ihm ins Bett kletterte. „Aber?“, fragte ich und kuschelte mich in Dracos Arme und legte den Kopf auf seine Schulter. „Du hast ein paar Pfund abgenommen, das merke ich wenn ich dich im Arm habe.“ „Und was willst du mir damit sagen?“, fragte ich nach und drehte so den Kopf das ich ihn anschauen konnte.

„Ich liebe dich egal wie dick du bist, aber wenn du wieder 2 oder 4 Pfund zunehmen könntest wäre ich sehr beruhigt. Denn ich mag deine Kurven.“ „Hm vielleicht, aber nur wenn du etwas an deinem Bauch arbeitest, ich meine ich mag dich auch mit 2 Pfund zu viel, aber es ist noch lange nicht so sexy.“, grinste ich und strich über seinen Bauch. „Hm, das hört sich nach einem Deal an.“, flüsterte er an meinen Lippen und küsste mich sanft. „Gute Nacht.“, flüsterte ich an seinen Lippen und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Er nahm mich fester in den Arm, als ich gähnte und kuschelte mich enger an sich. Ich war schnell eingeschlafen und schlief die Nacht durch. 

 

Dracos Wecker riss mich aus meinen süßen Traum, sobald ich die Augen geöffnet hatte, hatte ich schon vergessen was ich geträumt hatte. Völlig orientierungslos hob ich meinen Kopf von Dracos Brust und schlug seinen Wecker aus. Draco hatte sich nicht mal geregt, gedankenverloren starrte ich ihn an. Wie konnte er nur so einen festen Schlaf haben, wie kam er sonst immer aus dem Bett? Mein Blick wanderte zum Wecker, es war schon 7.30 Uhr.

„Draco! Draco!“, ich rüttelte an seiner Schulter. Murrend bewegte er sich langsam, machte aber die Augen nicht auf. „Draco, aufwachen!“, meinte ich leise und klopfte vorsichtig auf seine Wange. „Was?“, murmelte er und drehte sein Gesicht weg. „Komm schon, wach auf.“, verlangte ich und wartete einen Moment ab. Da er sich nicht rührte schob ich die Decke zu Seite und kletterte über ihn aus dem Bett. „Aufwachen!“, rief ich laut und sprang auf ihn.

Er gab ein „uff“ von sich und schlug endlich die Augen auf. „Bist du jetzt wach?“, fragte ich schelmisch und setzte mich rittlings auf ihn. „Gott, ich glaub du hast mir ne Rippe gebrochen.“, jammerte er und legte seine Hand an seine Seite. „Was bist du ein Mann oder eine Maus?“, fragte ich und schaute zu ihm runter. „Mäusemann.“, antwortete er mir und hielt sich weiterhin seine Rippen. „Komm schon, jetzt stell dich nicht so an. Ich kann dir gar nichts gebrochen haben, ich Fliegengewicht.“ Er nahm endlich seine Hand von seinen Rippen und legte sie lieber an meine Hüfte.

 

Drei Stunden später packte ich meine Sachen ein und begab mich mit Neville zu VgddK. „Es macht ihm Spaß kleine Kinder zu quälen.“, seufzte ich als Neville das Thema anschnitt. „Amycus sollte nicht unterrichten. Er ist ein Arsch.“, setzte Neville hinzu. „Ich weiß, aber wir können eh nichts tun.“, damit liefen wir schweigend weiter. Nur nebenbei bemerkte ich das Flitwick mit seinen Schülern und Hagrid das Schloss dekorierte.

Als wir vor dem Klassenraum ankamen standen Draco und Blaise an einer Wand gelehnt und unterhielten sich. Pansy stand neben den beiden und schaute mich feindselig an, ich ignorierte sie einfach und blieb mit Neville nicht weit entfernt stehen.  Blaise löste sich als erster aus der Gruppe und kam zu mir, er lächelte mich an. „Hey.“, sagte ich und ließ mich kurz von ihm umarmen. „Hey, Draco kommt gleich.“, sagte er und lehnte sich neben mich an die Wand. „Was hat er denn noch mit Pansy zu reden?“, wollte ich wissen und beobachtete Draco kurz. „Sie lässt ihn gerade mal wieder nicht in Ruhe.“ „Sie ist und bleibt ein Miststück.“, meinte ich und sah wie die Tür zum Klassenzimmer geöffnet wurde.

Draco kam gerade zu uns, Pansy lief als erstes in die Klasse. „Hey.“, lächelte er und streckte mir seine Hand hin. Lächelnd nahm ich sie und ließ mich in seine sanfte Umarmung zu ziehen. „Hast du alles geklärt?“, fragte ich leise und legte meine Arme um seine Hüfte. Seine Umarmung wurde kurz stärker bevor er mich losließ. „Ja, alles geklärt.“ Blaise und Neville schlüpfen gerade in den Klassenraum, Draco und ich folgten ihnen. Amycus stand an seinem Pult und schaute zu wie wir uns setzten. Sobald wir alle saßen fing er an mit seinem „Unterricht“, Draco schaute immer wieder zu mir.

Gott sei Dank würden bald die Weihnachtsferien anfangen, ich hatte mir noch keine Gedanken gemacht wo ich Weihnachten sein würde. Ob ich bei meiner Mutter sein würde oder ob ich mit Draco alleine in unserem Haus sein würde. Ich hatte keine leiste Ahnung, ich hatte noch nicht mal Geschenke gekauft. Ein Zettel landete auf meinem Tisch und riss mich aus meinen Gedanken. Schnell prüfte ich ob Amycus in meine Richtung schaute, tat er aber nicht und so faltete ich den Zettel auf.

Weshalb bist du so in Gedanken? Stand dort in Dracos Schrift.

Ich erklär es dir nachher. Schrieb ich zurück und warf ihm es zu. Kurze Zeit später landet wieder ein Zettel auf meinen Tisch.

Nach dem Unterricht Raum der Wünsche? Als ich aufschaute sah ich Draco an, der mich beobachtete, ich nickte ihm zu.

Zufrieden drehte er sich wieder zu Amycus um und hörte zu. Ich versuchte dasselbe, aber weil ich den Mann so verachtete schaltete ich bald ab. Als Amycus endlich fertig mit seinem Unterricht war, packte ich meine Sachen zusammen. Draco wartete auf mich, lächelnd schaute ich ihn kurz an und ging dann mit ihm aus dem Klassenzimmer. „Willst du noch vorher zum Mittagessen oder gleich in den Raum der Wünsche?“, wollte Draco von mir wissen und nahm meine Hand in seine.

„Ich hab Hunger, lass uns vorher was essen.“ „Okay, dann mal auf zum Essen.“, grinste er und zusammen gingen wir nach unten. „Ich wird mich zu Neville setzten, wir sehen uns dann im Raum der Wünsche.“, lächelte ich und umarmte Draco kurz. „Bis gleich.“, sagte er leise an meinem Ohr und hauchte mir einen kleinen Kuss auf die Wange.  Dann löste er sich und ging dann zum Slytherintisch, lächelnd schaute ich ihm kurz nach und ging dann zum Gryffindortisch zu Neville.

Neville erwartete mich schon, er sah nachdenklich aus und beobachtet den Ravenclawtisch. „Hast du schon mit Luna gesprochen?“, fragte ich ihn. „Ich hab es versucht.“, meinte er und nahm sich etwas zu essen. Ich tat es ihm nach und nahm mir Nudeln mit Käsesoße. Ab und zu wanderte mein Blick zu Draco, dieser beobachtete mich ebenfalls. Als ich aufgegessen hatte verabschiedete ich mich von Neville und stand dann auf. Draco stand ebenfalls auf und wartete im Eingang auf mich, zusammen liefen wir nach oben in den 7.Stock.

Sehr galant öffnete Draco die Tür und ließ mich vorgehen, es sah aus wie immer. Ich hörte wie Draco die Tür abschloss, ich drehte mich zu ihm um. Draco trat auf mich zu und legte seine Hände an meine Hüften und zog mich zu sich, ich legte meine Arme um seinen Hals. Dort verschränkte ich meine Hände und schaute zu ihm hoch, er schlang die Arme um mich. „Weißt du, ich wollte dir eigentlich vorhin noch etwas sagen, aber du warst so schnell weg.“ „Oh, tut mir Leid. Willst du mir vielleicht jetzt sagen, was du mir vorhin sagen wolltest?“

Kurz überlegte ich und schaute ihn an. „Ich liebe dich.“, sagte ich und schaute ihn abwartend an. Ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht und er beugte seinen Kopf zu mir. „Ich liebe dich auch.“, sagte er und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss und drängte mich an ihn, aber ich wollte etwas anderes. Zwar versuchte ich den Kuss nicht zu unterbrechen als ich mich rückwärts bewegte und ihn mitzog, aber das funktionierte nicht ganz so.

Als Draco merkte wo ich hinwollte kam er bereitwilliger mit und schob mich vorsichtig zum Sofa. Ich stieß mit den Kniekehlen gegen die Sofakante und fiel nachhinten und zog Draco ich mit mir. Wegen dem Aufschlag unterbrachen wir unseren Kuss und schauten uns an, dann fingen wir beide plötzlich an zu lachen. Ich musste fast weinen, so doll musste ich Lachen und drehte mich, so dass ich auch mit dem Beinen auf dem Sofa lag. Als ich aufhörte zu lachen, kickte ich meine Schuhe von den Füßen, Draco tat es mir gleich.

Zog seine Schuhe aus und legte sich dann neben mich und schlang seine Arme um mich. Ich drehte mich auf die Seite und legte meine Hände an seine Wangen und küsste ihn leidenschaftlich. Draco ließ seine Hände meinen Rücken runter wandern und schob sie unter mein Shirt. Meine Hände war auch nicht untätig ich öffnete sein Hemd und schob es ihm von den Schultern. Er unterbrach unseren Kuss und zog mir mein Shirt über den Kopf und ließ seine Hände um meinen Bauch wandern. „Komm her.“, meinte ich und zog ihn zu mir. Er legte sich auf mich und küsste mich leidenschaftlicher als zu vor.

Meine Hände wanderten über seinen Bauch zu seiner Hose, geschickt öffnete ich seine Jeans und zog sie samt Boxershort aus. Überrascht löste er sich und schaute mich an, ich grinste ihn breit ab und fuhr hoch zu seinem Bauch und zu seiner Brust. „Hast du noch lange vor mich anzuschauen, oder mich bald auszuziehen?“, fragte ich ihn lächelnd. „Ich genieße nur den Ausblick, aber ich werd dich gleich pellen.“, meinte er und küsste mich auf den Hals. Langsam ließ er seine Hände hinter meinen Rücken gleiten und öffneten meinen BH.

Kurz massierte er meine Brüste bevor seine Hände weiter zu meiner Jeans wanderten und diese öffneten. Seine Lippen wanderten zu meinen Lippen und er küsste mich, dabei zog er mir meine Jeans aus. Meine Hände wanderten über seine Schultern und über seine Brustwarzen, dann weiter über seinen Bauch zu seinem schon steifen Penis. Vorsicht schloss ich meine Hand um den kleinen Draco und bewegte meine Hand auf und ab.

Ein Stöhnen kam über Dracos Lippen und langsam zog er mir meinen Slip aus und drang dann vorsichtig mit zwei Finger in mich ein. Jetzt kam ein Stöhnen von mir und ich ließ seine Erektion los und versuchte Dracos Hand wegzunehmen. Dracos Hand ließ von meiner intimsten Stelle ab, dafür drang er geschmeidig mit einem Stoß in mich. Wir mussten beide Stöhnen, Dracos Lippen lösten sich von meinen und bewegten sie zu meinen Hals. Meine Hände glitten zu seinen Schultern und ich hielt mich dort fest als er immer wieder in mich eindrang.

Seine Stöße wurden schneller und schneller, seine Lippen sogen an meinem Hals. Wir kamen beiden gleichzeitig und stöhnten unsere Lust lauthals raus. Atemlos rollte sich Draco von mir runter und legte sich neben mich, seine Arme schlangen sich um mich. Müde schloss ich meine Augen und schlief ohne es zu wollen ein.

 

Als ich aufwachte lag ich nackt unter einer Decke, Dracos Arme lagen um mich. Müde hob ich meinen Kopf und sah auf einem Tisch etwas zu essen stehen. Kurz schaute ich zu Draco, dieser schlief tief und fest, vorsichtig beugte ich mich zum Tisch und nahm mir einen Joghurt. Als ich den aß schaute ich auf die Uhr an der Wand es war 22.31 Uhr. Ich war überrascht, dass ich so lange geschlafen hatte. Gerade steckte ich mir den letzten Löffel Joghurt in den Mund, da wachte Draco auf. „Bist du schon lange wach?“, murmelte er verschlafen und setzte sich auf.

Die Decke rutschte von ihm und ich sah dass er seine Boxershorts trug. „Hast du das alles geholt?“ „Du hast so tief geschlafen, da wollte ich dich nicht wecken und bin in die Küche geschlichen und hab was geholt. Ich wusste ja nicht wann du aufwachst.“ Lächelnd stellte ich den leeren Becher auf den Tisch und schaute mich um, ich sah Dracos Hemd auf dem Boden vor mir liegen. Schnell hob ich es auf und zog es mir über, bevor ich aufstand um mich zu strecken. Draco beobachtete mich und lächelte mich liebevoll an, ich hatte nur die untersten Knöpfe seines Hemdes zugeknöpft.

Das Hemd war oben offen und klaffte auf, so dass Draco meine Brüste sah. „Komm her.“, sagte er und klopfte neben sich. „Aber gern.“, meinte ich und setzte mich neben ihn. Er zog mich zu sich und küsste mich liebevoll und ich schlang meine Arme um ihn.

Kapitel 27

Gerade saß ich mit Draco in der Bibliothek und lernte für Alte Runen, er half mir dabei. Genervt gab ich ein Seufzen von mir und schaute vom Buch auf, Draco beobachtete mich. „Ich will nicht mehr.“, meinte ich und klappte das Buch zu. „Dann hör auf, es sind morgen Ferien, da ist es egal.“ „Du hast Recht.“, kurz hing Stille zwischen uns, allerdings brach Draco diese. „Bist du Weihnachten zu Hause oder bei deiner Mutter?“ „Ich weiß es noch nicht.“ „Warum?“, fragte er verwundert und schaute auf seine Hände.

„Warum?“, fragte er verwundert und schaute auf seine Hände.Ich ergriff seine Hände, er hob seinen Blick. „Weil ich nicht weiß ob wir dafür schon bereit sind.“ Es bildete sich ein müdes Lächeln auf seinem Gesicht. „Du wirst mir niemals wieder richtig vertrauen oder?“ „Das meinte ich damit nicht.“ „Wie meintest du es dann?“ „Ich bin mir nicht sicher ob wir diese Nähe schon so lange auf so engen Raum aushalten können. Das Letzte Mal war es nicht gerade prickelnd.“ Nachdenklich schaute Draco mich an, ich konnte sehen wir er grübelte. „Du hast vielleicht Recht.“, flüsterte er und schaute nach draußen. Ich schaute ebenfalls nach draußen und beobachtete den Schneefall.

„Meine Eltern geben nach Weihnachten einen Ball, einen Weihnachtsball. Ich würde es schön finden, wenn du mich begleiten würdest, als meine Ehefrau.“ Überrascht wandte ich meinen Blick vom Schneefall ab und schaute Draco an. Nervös schaute Draco mich fragend an, ich ließ seine Hände los und stand auf. Ängstlich schaute Draco mich an, ohne eine Miene zu verziehen ging ich um den Tisch herum und blieb vor ihm stehen. Ich beugte mich zu ihm runter und küsste ihn sanft, als ich mich löste sagte ich grinsend: „Klar geh ich mit meinem Mann zum Weihnachtsball.“ Erleichtert zog Draco mich auf seinen Schoss und küsste mich, seine Arme lagen um mich. „Da bin ich aber erleichtert.“, murmelte er an meinen Lippen.

Es war kurz nach 10 und Draco apparierte mit mir zu meiner Mutter, meine Mutter kam erschrocken aus dem Wohnzimmer. Als sie mich sah kam sie sofort zu mir und zog mich in ihre Arme. „Hey, du erwürgst mich gleich, Mom.“, begrüßte ich sie und löste mich schnell aus ihrer Umarmung. „Tut mir Leid, das wollte ich nicht. Hallo Draco.“, sagte sie verwundert als sie Draco hinter mir entdeckt. „Was macht ihr beiden hier?“ „Ich hab dir doch gesagt dass ich zu dir über die Weihnachtsferien komme.“ „Ja hast du, aber wir feiern Weihnachten doch eh im Malfoy Manor, darum dachte ich du geht’s mit Draco nach Hause.“

Überrascht schaute ich sie an, dann wandte ich Draco meinen Blick zu, der sah aber genauso überrascht aus wie ich. „Davon wusste ich gar nichts.“, meinte ich und schaute meine Mom an. Sie runzelte die Stirn und schaute mich an. „Das ist ja komisch, aber ich hoffe das ist kein Problem für dich Selena.“ „Nein, nein dann geh ich einfach mit Draco nach Hause und wir sehen uns Weihnachten.“, meinte ich und trat neben Draco. „Gut, wir sehen uns Weihnachten.“, sagte meine Mom und drückte mich kurz. „Bis Weihnachten.“, sagte ich und ließ mich von Draco mitnehmen nach Hause.

Wir landeten vor dem schwarzen Tor vom Malfoy Manor, Draco  öffnete das Tor und zog mich mit sich. Hand in Hand gingen wir den Weg zu unserem kleinen Haus entlang. Wir brauchten nicht lange und Draco öffnete mir die Tür, entspannt ließ ich mich im Wohnzimmer aufs Sofa fallen. „Soll ich deinen Koffer mit ins Schlafzimmer nehmen?“, fragte Draco und zog seinen Mantel aus. „Das wäre lieb von dir.“ „So bin ich nun mal.“, grinste Draco und nahm meinen Koffer.

Eine Weile saß ich gemütlich auf dem Sofa und überlegte was ich Draco zu Weihnachten kaufen sollte. „Über was grübelst du nach?“, fragte Draco und ließ sich neben mich auf das Sofa fallen. „Über Weihnachtsgeschenke.“, murmelte ich und zog meinen Mantel im Sitzen aus. „Für wen brauchst du denn noch eins?“, wollte er wissen und legte einen Arm um meine Schultern. „Ich hab noch gar kein einziges Geschenk.“ „Unseren Eltern kann man ein Foto von uns schenken.“ „Gute Idee, auf in die Winkelgasse!“, gab ich das Kommando.

Der Fotograf hatte ganz schöne Fotos geschossen, auf unseren Wunsch hin hatte er sie auch gleich gerahmt. Ich hatte mich 10 Minuten von Draco getrennt um sein Weihnachtsgeschenk zu kaufen, ein grünes Seidenhemd und Unterwäsche für mich. Damit er mich dann noch als Zusatz auspacken konnte.

Die Nacht war schon eingebrochen und ich stand gerade im Kleiderschrank und zog mir eine bequeme Hose und ein T-Shirt zum Schlafen an. Draco lag schon im Bett und wartete das ich zu ihm kam, er schlief in Boxershorts. Ich machte das Licht aus und ging zu Draco ins Schlafzimmer, dort kletterte ich zu ihm ins Bett und zog die Decke bis zum Kinn. „Gute Nacht.“, murmelte Draco und küsste mich kurz. „Gute Nacht.“, erwiderte ich und drehte mich auf die Seite.

Schweigend lag ich da und versuchte einzuschlafen, von Draco hörte ich nur seinen gleichmäßigen Atem, er musste schon eingeschlafen sein. Fröstelnd zog ich meine Beine an und schlang unter der Decke meine Arme um sie, aber es war immer noch so entsetzlich kalt. „Draco?“, fragte ich leise in die Stille. „Hm?“, kam es verschlafend von ihm. „Mir ist kalt.“ Darauf bekam ich keine Antwort, aber ich spürte dass er sich bewegte. Plötzlich schlang er seinen Arm um mich und drückte sich an mich. Er spendete nur wenig Wärme, es hätte ruhig mehr sein können.

„Besser?“, fragte Draco müde in mein Haar. „Nur geringfügig, mir ist immer noch kalt.“ „Ich geh von drüber Decken holen.“, nuschelte Draco und löste sich von mir. „Ich bin gleich wieder da.“, ich drehte mich zu ihm um und sah dass er sich seine Hose anzog und dann aus dem Schlafzimmer ging. Nach ein paar Minuten kam er mit einem riesigen Berg von Decken wieder. Er legte sie auf dem Bett ab und klaute mir die Decke mit der ich zugedeckt war. „Kalt.“, bibberte ich und sah zu wie Draco eine neue Decke ausschüttelte und sie dann über mich legte.

Sie war um einiges dicker als die erste. Er legte auch so eine dicke Decke auf seine Seite und warf dann noch eine dünne über mich. Dann schlüpfte er wieder ins Bett und deckte sich zu. „Besser?“, fragte Draco leise. „Ja, aber nicht perfekt.“, antwortete ich ihm und zog die Decke fester um mich. „Was fehlt denn?“, fragte er leicht genervt. „Deine Arme.“, nuschelte ich und rutschte zu ihm rüber. Bereitwillig drehte Draco sich auf die Seite zu mir und öffnete seine Arme für mich.

Sein linker Oberarm diente mir als Kopfkissen, während sich sein rechter Arm um meine Taille legte und mich fest an sich zog. Bevor ich mich völlig entspannte rückte ich meine Decke noch zurecht und drückte mich dann an Draco. Bevor er einschlief küsste ich Draco noch einmal und kuschelte mich dann an seine Brust.

 

Müde schlug ich meine Augen auf und starrte direkt in Dracos schlafendes Gesicht. Vorsichtig drehte ich mich in seinen Armen, um einen Blick auf die Uhr zu werfen. 10.26 Uhr, ich drehte mich wieder um und fuhr Draco vorsichtig durchs Haar. Verschlafend schlug Draco die Augen auf und schaute mich lächelnd an. „Guten Morgen.“, sagte ich leise und rückte etwas von ihm ab. „Gute Morgen.“, flüsterte Draco zurück und zog mich wieder näher.

Lächelnd küsste ich ihn und merkte an seinen Lippen dass auch er lächelte, ich hatte ihn schon eine Weile nicht mehr so entspannt erlebt. „Wir müssen aufstehen.“, murmelte ich an seinen Lippen. „Warum?“ „Deine Eltern warten bestimmt schon auf uns.“ „Nein, sie erwarten uns bestimmt erst heute Nachmittag. Wir haben also alle Zeit der Welt.“ „Wenn du dir da sicher bist.“, flüsterte ich und ließ mich von ihm auf den Rücken rollen. „Ja, bin ich mir.“, damit versiegelte er meine Lippen und fuhr mit seiner Hand meine Seite nach.

 

Ganz ohne Kleidung lief ich durchs Schlafzimmer und suchte mein Haargummi, es war momentan das einzige was ich mitgenommen hatte. Ein dummer Fehler wie sich gerade rausstellte, Draco war im Bad duschen und konnte mir nicht suchen helfen. Frustriert gab ich ein Seufzen von mir und zog die Nachttischschublade von Draco auf und knallte sie gleich wieder zu als ich sah das sie leer war. „Wo ist das denn?“, nuschelte ich vor mich hin und fing an die Bettdecke aus dem Bett zu schmeißen und im Bett zu suchen. „Was tust du da?“, fragte plötzlich Draco hinter mir.

Erschrocken drehte ich mich zu ihm um und sah dass er in der Tür stand, mit nichts bekleidet außer einem kleinen Handtuch, dass er sich um die Hüfte geschlungen hatte. „Ich suche mein Haargummi.“, meinte ich und drehte mich wieder um und suchte weiter. Ich achtete gar nicht darauf was Draco tat, sondern hörte auf im Bett zu suchen, ich ließ mich auf den Boden gleiten und schaute unters Bett. Bis auf Fusseln fand ich nichts, schnaufend erhob ich mich wieder.

Ganz ohne Vorwarnung schlangen sich zwei Arme von hinten um mich. Draco streckte mir eine seiner Handflächen hin, er hatte mein Haargummi. „Vielleicht solltest du nächstes Mal in deine Hose als erstes nachschauen.“, flüsterte er mir ins Ohr. „Danke.“, meinte ich und nahm ihm mein Haargummi ab.  Etwas umständlich band ich meine Haare zusammen und löste mich dann aus Dracos Armen. „Zieh dir was an, ich geh duschen.“, meinte ich und verschwand im Bad.

Schnell duschte ich und putzte mir gleichzeitig die Zähne. Zügig trocknete ich mich ab und schlang das Handtuch um mich und ging durchs Schlafzimmer in den Kleiderschrank. Draco zog sich gerade eine Jeans an, er stand mit dem Rücken zu mir. Lächelnd schaute ich ihm dabei zu und lehnte mich an den Türrahmen. Als er sich umdrehte blickte er mich leicht erschrocken an, dann blickte er mich lächelnd an. „Beobachtest du mich?“, fragte er lächelnd und kam mir entgegen. „Nein, wie kommst du denn darauf?“, fragte ich grinsend und ließ mich in seine Arme ziehen. „Hm, ich weiß nicht.“, antwortete er und küsste mich.

Ich schlang meine Arme um seinen Hals und drückte mich etwas an ihn, dabei verrutschte das Handtuch leicht, so dass es sich löste. Bevor es auf den Boden fallen konnte fing Draco es auf und schlang es erneut um mich. „Du solltest dich anziehen.“  „Du hast Recht, also raus mit dir.“, meinte ich grinsend und schob ihn Richtung Tür. „Hey, ich brauch aber meine Sachen noch.“, protestierte Draco und wollte nicht aus dem Schrank. „Ich brauch aber nur 5 Minuten alleine, dann darfst du sofort wieder rein kommen. Dann brauch ich noch deine Hilfe, also bitte nur 5 Minuten.“ „Okay, ich geb mich geschlagen, aber nur 5 Minuten.“, gab Draco nach und ließ mich die Tür hinter ihm schließen.

Schnell suchte ich die Unterwäsche aus der Schublade und schlüpfte hinein. Ich musste am BH noch etwas rumzupfen bis er richtig saß. Dann zog ich das dunkelrote Kleid an, es war trägerlos und ging ab der Hüfte weit auseinander. Es endete über dem Knie, oben lag es eng an und glitzerte. Ich konnte das Kleid nicht alleine zumachen, darum machte ich so viel zu wie ich konnte. „Draco?“, rief ich und hielt vorne das Kleid fest. „Ja?“, rief er zurück. „Kannst du mal kommen?“ Ich hörte wie er die Tür öffnete und reinkam, er stellte sich hinter mich. „Was denn?“ „Kannst du mir das Kleid zu machen?“, fragte ich und hob mit einer Hand meinen Zopf hoch. „Natürlich.“

Ich spürte seine Hände an meinem Rücken und dann das Geräusch des Reißverschlusses.  Seine Hände wanderten um meine Hüfte rum und drehten mich zu sich, ich hob meinen Kopf und sah ihn an. Er schaute auf mein Dekolleté, verwundert folgte ich seinem Blick und schaute auf das Medaillon. „Du trägst es immer noch.“, meinte er leise und nahm das Medaillon in die Hand. „Ich hab doch gesagt dass ich es nicht mehr abnehmen werde.“, lächelnd nahm ich seine Hand weg und hielt sie fest. „Du musst dich noch anziehen und ich mich noch fertig machen.“ „Dann tue das.“, sagte er und ließ meine Hand los.

 

Gemütlich saß ich mit Draco, Lucius, Narzissa und meiner Mom im Wohnzimmer vom Malfoy Manor vor dem Kamin. Meine Mom trug einen modernen Hosenanzug, während Narzissa in einem langen Kleid auf dem Sofa saß. Die Stimmung hatte etwas leicht frostiges an sich, Lucius stellte eine unbewegliche, arrogante Miene zu schau. Narzissa dagegen starrte bekümmert in die Kaminflammen, während meine Mutter nicht vorhandene Fusseln von ihrer Hose zupfte. Dracos Miene war auch erstarrt, aber er funkelte seinen Vater hasserfüllt an.

Hier war genauso wenig Weihnachten ein Fest der Liebe, wie es bei mir und meiner Mom das der Fall war. „Was haltet ihr davon wenn wir jetzt die Bescherung machen?“, fragte ich laut in die Runde. Lucius, Narzissa und meine Mom nickten unbeeindruckt, während Draco gar kein Zeichen von sich gab, das er mich gehört hatte. Während alle erst mal ihre Geschenke holten übergab ich Draco meins. „Frohe Weihnachten Draco, es ist nur ein Teil deines Geschenks nachher gibt es noch was.“, sagte ich und grinste ihn an. „Oh, das trifft sich ja gut, denn das ist auch nur ein Teil deines Geschenks.“

Vorsichtig öffnete ich die Schachtel die er mir gegeben hatte, zum Vorschein kam ein silbernes Armband mit schwarzen Steinen. „Was ist das für ein Stein?“, wollte ich wissen. „Onyx, gefällt es dir?“ „Es ist wunderschön.“

 

 

Kapitel 28




Lächelnd stand ich an Dracos Seite und drehte mein Sektglas in meinen Fingern. Das Armband das Draco mir zu Weihnachten geschenkt hatte baumelte an meinem rechten Handgelenk. Natürlich trug ich auch das Silbermedaillon, dies hatte Draco gestern Abend noch mit einem Schutzzauber belegt.

Ohne dass ich es bemerkte trat Blaise zu uns, der Todesser der gerade mit Draco sprach verschwand sofort. „Du siehst gut aus Selena.“ „Danke.“, lächelte ich ihn an und bemerkte wie Draco seinen Arm um meine Taille legte. Ich trug heute ein langes, ausladendes, trägerloses Ballkleid, die Korsage war dunkelrot und oben an der linken Brust saßen zwei Rosen. Ab der Hüfte wurde der Rock breiter und war schwarz, er bestand aus mehreren Schichten und diese lagen übereinander. Immer zu dritt saßen Rosen auf meinem Rock, insgesamt hatte ich 7 Rosensträuße auf meinem Rock verteilt. Meine Haar waren zu einem flachen Seitenzopf frisiert, sie gingen hingen mir über der rechten Schulter.


Draco hatte sich in einen Smoking geworfen und seine Haar galant nach hinten gestylt. „Wie war euer Weihnachten?“, fragte Blaise uns und zupfte an seiner Fliege herum. „Ganz okay, etwas unterkühlt aber das war mir ja nichts Neues.“, antwortete ich und spielte etwas an meinem Haar herum. „Wenigstens hab ihr gefeiert. Meine Mom war der Meinung das sie lieber betrunken in der Ecke liegen wollte, als mit mir am Tisch zu sitzen.“ „Das tut mir Leid, Blaise.“, meinte Draco und klopfte seinem Freund auf die Schulter.

Wir plauderten noch etwas mit Blaise als wir von Narzissa und Lucius unterbrochen wurde. „Meine Damen und Herren, wir freuen uns das Sie uns die Ehre erweisen mit uns den traditionellen Weihnachtsball der Familie Malfoy zu feiern.“, begann Lucius seine Rede, während Narzissa lächelnd neben ihm stand. Überrascht schaute ich Draco an, ich wusste nicht das es Tradition war einen Weihnachtsball zu geben.  „Wir hoffen Sie alle werden einen schönen Abend in unserem Haus verbringen.“ Er hob sein Sektglas in die Luft und alle anderen taten es ihm gleich. „Prost.“, rief Lucius und alle erwiderten es.

Lächelnd führte ich mein Glas an meine Lippen und trank einen Schluck. Draco nahm mir mein Glas ab als ich fertig getrunken hatte und stellte es einer Hauselfe, die an uns vorbei ging, aufs Tablett. „Darf ich um diesen Tanz bitten?“, fragte er mich lächelnd und hielt mir seine rechte Hand hin. „Gerne.“, lächelte ich ihn an und legte meine linke Hand in seine. Gentlemanlike führte er mich zur Tanzfläche und legte mir seine Hand auf die Hüfte und zog mich näher an sich. Sanft fingen wir an uns im Takt der Musik zu bewegen.

Ich wusste gar nicht dass der Weihnachtsball eine Tradition ist?“ „Ja, ich bin sonst, eigentlich nie dabei. Als ich klein war haben mir die älteren Frauen immer in die Wange gekniffen und mir gesagt wie süß ich doch sei.“, erklärte Draco und schaute mich liebevoll an. „Dann musst du ja jetzt keine Angst haben das dir ältere Frau in die Wange kneifen. Aber süß bist du immer noch.“, grinste ich und ließ mich herumwirbeln. „Oh findest du?“, fragte er und zog mich eng an sich. Auf seinem Gesicht lag ein sexy Grinsen. „Durchaus, aber nicht nur.“, antwortete ich und konnte mich von seinem Blick nicht lösen.

Seine Eisgrauen Augen funkelten mich belustigt an und er beugte sich zu mir, um seine Lippen auf meine zu legen. „Darf ich ablösen?“, fragte plötzlich Blaise, der neben uns auftauchte. „Wenn es sein muss.“, antwortet Draco und wir blieben stehen. „Ja, muss es.“, grinste Blaise und nahm einfach meine freie Hand in seine und zog mich von Draco weg. „Gut, pass gut auf sie auf Zabini.“, antwortete Draco ernst und ließ erst meine Hand los, als Blaise nickte. Ich schaute Draco nach als er in der Menge verschwand, Blaise zog mich zu sich. Zwar nicht so eng wie Draco mich beim Tanzen an sich zog, aber durch aus enger als, wenn wir uns fremd wären.

„Amüsierst du dich gut?“, wollte ich von Blaise wissen. „Oh ja total amüsant hier, ich kann mich gar nicht mehr halten vor amüsants.“ „Kein gut aussehendes Mädchen hier?“, wollte ich wissen und wurde im nächsten Moment schon von Blaise im Kreis gedreht. „Es ist keine schöner als du.“ „Du musst ja auch nicht immer mich als Vergleichsobjekt nehmen. Da hat jede Schwierigkeiten mitzuhalten.“ „Ja da hast du Recht, aber diesem Kleid.“ Er warf ein Blick auf meine Korsage. „Bist du eben sehr hervorgehoben und der Rest verblasst daneben.“ „Blaise, sucht dir doch ein nettes Mädchen, mit einem netten Charakter. Das Aussehen ist doch wirklich nebensächlich.“

Blaise sah mich nur vorwurfsvoll an. „Schau mich nicht so an, Draco wird dir das nur bestätigen was ich dir eben gesagt habe.“ „Tja, Draco hat ja auch dich und du hast sowohl als auch.“ „Ach Blaise.“, seufzte ich und hörte auf zu tanzen. Blaise hörte auch auf zu tanzen und brachte mich runter von der Tanzfläche, ich spürte einige Blicke auf meinem Rücken ruhen. Ein Blick bohrte sich in die Mitte meines Rückens, kurz warf ich einen Blick über die Schulter, entdeckte aber niemand auf der Tanzfläche.

Blaise reichte mir ein Glas Sekt, lächelnd stieß ich mit ihm an, immer noch spürte ich diesen durch dringend Blick. Wieder schaute ich mich suchend um während ich ein Schluck trank. Mein Blick wanderte höher zu dem Geländer vom ersten Stock, im Schatten konnte ich eine dunkle Gestalt ausmachen. Rote Augen glühten auf und fixierten mich fest und durchbohrend, der Dunkle Lord. „Alles okay?“, fragte Blaise und folgte meinem Blick. „Hey, alles in Ordnung?“, fragte Draco der neben mir auftauchte.

Auch er folgte meinem Blick und entdeckte den Dunklen Lord. „Lass dich von ihm nicht irritieren, Selena.“ Schweigend nickte ich und trank noch etwas Sekt. Draco führte mich zum Essbereich, Blaise kam mit uns, jeder nahm sich einige kleine Leckereinen und aß diese.

Kapitel 29

Müde saß ich an Draco gelehnt im Zug nach Hogwarts, ich hatte Probleme wach zu bleiben immer wieder fielen mir kurz die Augen zu. Die letzten Nächte hatte ich kaum ein Auge zubekommen, Silvester war ganz nett gewesen. Wir waren bei Blaise Mom gewesen und hatten uns dort einen gemütlichen Abend gemacht. „Alles okay?“, fragte mich Blaise, der mir gegenüber saß. „Ich bin nur müde.“, antwortete ich ihm und legte meinen Kopf auf Dracos Schulter ab.

Blaise zog anzüglich die Augenbrauen hoch als Draco mir einen Arm um die Schulter legte. „Sie hat die letzten Nächte nicht richtig geschlafen.“, erklärte Draco für mich. „Dann hättest du sie nicht wach halten sollen Dray.“ „Ich hab die Nächte geschlafen, ich hab sie keinen Moment wach gehalten.“ „Stimmt du hast geschlafen wie ein Baby.“, murmelte sich und zog meine Beine auf den Sitz.

Mir wärme spendend zog Draco mich enger an sich, ich schob einen Arm hinter Dracos Rücken und einen vor seinen Bauch. Dann verschränkte ich meine Hände in einander und kuschelte mich an ihn. Draco fuhr mit seinem freien Arm über meinen Unterarm und küsste mich kurz aufs Haar. Blaise beobachtete uns schweigend und musterte mich dann. „Seit wann schläfst du schon nicht mehr?“ „Ein paar Tage, das hat Dray doch schon gesagt.“ „Ich wollte aber wissen wie viele Tage schon nicht.“ „Vier, Fünf Nächte.“ „Und wieso schläfst du nicht?“

Nachdenklich schaute ich Blaise an und hob dann meinen Kopf von Dracos Schulter. „Keine Ahnung Blaise, ich komm irgendwie nicht zu Ruhe.“ „Beschäftigt dich irgendetwas?“, fragte Blaise. Schweigen schüttelte ich den Kopf und legte meinen Kopf wieder auf Dracos Schulter. Die restliche Fahrt dämmerte ich vor mich hin, Draco ließ seinen Arm die ganze Zeit um mich gelegt.

 

Die Kutschfahrt zum Schloss verfiel ereignislos, Blaise schaute sich nur ein paar Mal argwöhnisch um, als würde er einen Angriff befürchten. Selbst als wir die Treppe zu Hogwarts hochgingen, Draco hielt meine Hand in seiner, schaute Blaise sich um. In der großen Halle hatte ich genug davon, wir waren halbwegs sicher in Hogwarts, also sollte er damit aufhören. „Blaise könntest du mal aufhören so zu tun als würde dich jemand verfolgen? Wir sind in Hogwarts, da wird dich schon niemand anfallen ohne dass du es nicht bemerken würdest.“

Blaise schaute mich an als wäre ich verrückt, verteidigte sich aber: „Ich mache gar nichts, ich bin nur argwöhnisch was diese Sache hier angeht.“ „Was für eine Sache?“, fragte ich nach und blieb mitten in der Eingangshalle stehen. McGonagall lief kurz an uns vorbei und nickte mir freundlich zu. „Diese Sache mit euch, ich warte nur das einer von euch die Nerven verliert.“ „Was meinst du damit?“, mischte sich Draco nun ein. „Wenn ihr so harmonisch seid, ist der Streit fast schon vorprogramminiert.“ „Wie kommst du auf so einen Mist?“, wollte ich wissen. „Jedes Mal wenn ihr am glücklichsten wart, ist irgendetwas passiert. Es scheint so als wolltet ihr euch nicht glücklich bleiben wollen.“ „Das ist völliger Unsinn Blaise.“, sagte Draco und drehte sich um und ging in die Große Halle.

Kurz schaute ich Draco nach, er schien wirklich sauer über Blaise Worte zu sein. „Siehst du jetzt schon wieder!“ Sofort drehte ich mich zu Blaise um und stutzte ihn zurecht. „Er ist sauer auf DICH, ich habe nichts getan was ihn verärgern könnte. Er regt sich über deine Worte auf und hält sie für Unsinn und da gebe ich ihm Recht, deine Worte sind reine Einbildung!“, damit drehte ich mich um und lief in die Große Halle. Ich warf einen kurzen Blick zum Tisch von Slytherin und entdeckte Tracey neben Draco sitzen, kurz winkte ich den beiden zu und ging dann zum Gryffindortisch.

Dort setzte ich mich neben Neville, der neben Ginny saß, beide begrüßten mich freudig. „Wie waren eure Ferien?“, wollte ich wissen und schaute Blaise zu wie er sich neben den wütenden Draco setzte. „Ganz gut.“, sagte Ginny und musterte einen Ravenclawschüler interessiert. „Meine Großmutter hat rumgewettert, das sie nicht will das ich hier weiter zu Schule gehen.“ „Was hast du gemacht?“, fragte ich nach. „Ich hab ihr gesagt, dass ich fast fertig bin und ich den Rest wohl auch noch hier werde schaffen. Außerdem hab ich sie gefragt wo ich denn sonst zu Schule gehen soll, ab da hat sie nur schweigend genickt und darüber nicht mehr geredet.“

 

Später am Abend saß ich im Gryffindorturm und starrte in die Flammen im Kamin, es waren noch kaum Gryffindors im Raum, die meisten waren schon in die Schlafräume gegangen. Die Nachtruhe hatte auch schon längst begonnen, aber ich fühlte mich kein bisschen müde. Mir fehlte Draco ich hatte ihn heute Abend nicht mehr gesehen, denn Ginny hatte mir unbedingt ein Buch zeigen wollen. Bis sie es gefunden hatte war die Nachtruhe angebrochen und ich hatte über Blaise seine Worte nachgedacht.

Wir hatten uns in der Vergangenheit wirklich gestritten, wenn wir glücklich waren oder wir hatten es anders zerstört. Da ich eh nicht schlafen konnte, beschloss ich mich nach unten in den Kerker zu schleichen und dann zu Draco zu gehen. Schnell stand ich auf und öffnete vorsichtig das Portrait der fetten Dame und schlüpfte nach draußen. Immer auf der Hut schlich ich nach unten, Mrs. Norris und Filch traf ich zum Glück nicht. Im Kerker beeilte ich mich zu Dracos Zimmer zukommen, auch dort sah mich niemand.

Vorsichtig klopfte ich an der Tür und wartete, ich überlegte nochmal anzuklopfen als Draco mir die Tür öffnete. Lächelnd bedeutete er mir reinzukommen und schloss hinter mir die Tür. „Du weißt aber dass die Nachtruhe schon begonnen hat und du dich eigentlich nicht auf dem Flur rumtreiben darfst?“, fragte Draco und zog mich zu sich. „Ich weiß, aber ich dachte mir ich komm dich trotzdem besuchen.“ „Du böses Mädchen.“, lächelte Draco und küsste mich dann. „Ja ich böses Mädchen.“, murmelte ich in den Kuss und ließ mich von ihm zu seinem Bett schieben.

Sanft stieß ich gegen die Bettkante und ließ mich mit Draco aufs Bett fallen. Meine Hände wanderten wie von selbst unter Dracos Shirt und schoben es hoch, seine Hände blieben auch nicht untätig und strichen über meine Seiten.

Zufrieden mit mir und der Welt, lag ich nur in eine Decke gehüllt neben Draco im Bett und hatte meinen Kopf auf seiner Brust liegen. Dracos Arm lag um mich und seine Hand strich über meine nackte Schulter. Kurz drückte ich meine Lippen auf seine Brust und kuschelte mich dann enger an ihn. „Blaise erzählte mir das du ihn in der Eingangshalle zurecht gewiesen hast.“ „Ja, Blaise hat nicht das Recht sich eine Meinung über unsere Beziehung zu machen.“, erwiderte ich und schaute in Dracos Gesicht.

Um etwas bequemer zu liegen legte ich meinen Arm auf Draco Bauch, Dracos freie Hand ergriff meine und unsere Finger verflochten sich. „Blaise macht sich Sorgen um uns.“ „Weshalb?“, fragte ich verwundert nach. „Weil er dein Freund und mein bester Freund ist.“ „Das mag sein, aber er muss doch wissen, dass so eine Bemerkung dich und mich aufregt und wir darüber reden werden, vielleicht sogar streiten.“ „Nein, er weiß dass ich nicht mehr mit dir streite.“ „Du hast nur nicht mit mir gestritten, weil es noch keinen Grund für einen Streit gab.“ „Oh wir hatten durchaus schon mehrere Gelegenheiten dazu, aber ich will nicht mit dir streiten.“ „Machst du einen auf Abnicker?“, fragte ich herausfordernd. „Nein, aber ich versuche einfach nur ein guter Freund und ein guter Ehemann zu sein.“

Stirnrunzelnd schaute ich ihn an, er hatte sich nicht mehr als meinen Ehemann bezeichnet seid er mich geschlagen hatte. „Schau mich bitte nicht so an, ich sage nur was ich denke.“ „Das ist mir klar, mir war nur nicht klar dass wir wirklich schon wieder so eng zusammen sind.“, sagte ich und legte meinen Kopf wieder auf seine Brust. Draco überraschte mich und drückte seinen Lippen auf meinen Kopf und zog mich enger an sich. „Manchmal merkt man es gar nicht, wir sind wie früher, wie am Anfang.“, flüsterte Draco. „Mir war das gar nicht so bewusst, aber du hast Recht.“ Danach sprachen wir nicht mehr, lagen nur eng angekuschelt neben einander bis wir eingeschlafen waren.

 

Am nächsten Morgen kam ich schwer aus dem Bett, das aber auch nur weil Draco mich immer wieder ins Bett zog. Immer wieder meinte Draco wir hätten noch Zeit und dass das Frühstück nicht weglaufen würde. „Ich muss mich aber noch fertig machen, ich muss mehr tun als duschen und mich anziehen.“, meinte ich und stand endlich auf. Draco blieb im Bett liegen, stützte seinen Kopf auf seinen Ellenbogen und schaute mir zu wie ich in meine Unterwäsche schlüpfte und in meine Jogginghose. „Hast du mein Pullover gesehen?“, fragte ich und schaute mich im Zimmer um. „Nein, aber nehm doch das.“

Plötzlich stand Draco hinter mir, schlang seinen linken Arm um meinen Bauch und hielt mir sein Shirt hin. „Zumindest kannst du dich dann erst mal fertig machen gehen. Und nachher kannst du gerne deinen Pullover suchen.“ „Danke.“, meinte ich und nahm ihm sein Shirt aus der Hand. Schnell schlüpfte ich hinein, drückte Draco noch einen kurzen Kuss auf die Lippen und verschwand dann aus dem Zimmer und eilte in den Gryffindorturm.

Hastig suchte ich meine Sachen für Zaubertränke und Alte Runen zusammen, die Bücher packte ich in meine Tasche. Als ich nach meiner Feder suchte fiel mir mein Kalender in die Hand und danach fand ich auch meine Feder. Schnell schaute ich nach ob ich meine Periode von letzter Woche schon eingetragen hatte, hatte ich nicht, dass trug ich jetzt ein. Dann verstaute ich meine Sachen in meiner Tasche und machte mich auf den Weg zum Frühstück. Am Gryffindortisch setzte ich mich neben Neville, der völlig abwesend wirkte. „Alles okay?“, fragte ich und legte ihm eine Hand auf den Arm. Erschrocken zuckte Neville zusammen und schaute mich dann an. „Hast du Luna schon gesehen?“ „Nein, aber ich bin auch noch nicht lange wach.“

Kapitel 30

Januar

Draco verließ kurzzeitig die Schule und erzählte mir als er wieder kam, dass Luna Lovegood in der Gefangenschaft des dunkeln Lord gewesen war. Auch erzählte er mir dass sie vom Harry, Hermine, Ron und Dobby gerettet wurde, dabei hatten sie noch zwei weitere Gefangene gerettet. Mein Ehemann hatte an der Seite seiner Eltern und seiner Tante gegen die drei gekämpft und seinen Zauberstab verloren, jetzt benutzte er den Zauberstab seiner Mutter.

 

Februar

Luna war wieder in die Schule zurückgekehrt und schwieg wo sie die letzte Zeit gewesen war. Neville war unglaublich froh das Luna wieder da war, redete aber immer noch nicht mit ihr, aus Angst abzublitzen. Draco verschwand immer wieder für ein paar Stunden aus dem Schloss und war dann beim Dunklen Lord im Malfoy Manor, er erzählte mir immer wieder was der Lord plante oder worüber gesprochen war. Ginny wirkte Tag für Tag trauriger und zog mit einer Mengen anderen Gryffindors in den Raum der Wünsche, wo sie vor Amycus und Alecto sicher waren. Auch ich hatte überlegt dort mit zuziehen, aber ich zog lieber heimlich wieder bei Draco ein. Wir genossen die kurze Zeit Zweisamkeit und den körperlichen Teil unserer Beziehung, denn es gab nur wenig Schönes in dieser Zeit.

 

März

Draco verließ immer häufiger das Schloss, auch wurde die Dauer seiner Außerschulischen Stunden immer länger und er blieb Ende März das erste Mal ein paar Tage dem Schloss fern. Als er wieder da war, sprach er nicht mit mir darüber was im Manor passiert war. Er wirkte grüblerisch und verschlossen, in den Nächten schlief er nicht ruhig.

Im Raum der Wünsche zogen auch Schülern aus anderen Häusern ein, von Ginny wusste ich das Luna dazu zählte.

 

April

Während die Lehrer so taten als sei alles in Ordnung wusste ich dass der Dunkle Lord einen Kampf plante und Hogwarts angreifen wollte. Ich hatte Draco entsetzt angestarrt als er es mir erzählt hatte, fast hätte ich hyperventiliert. In einer Nacht fragte ich mich auf welcher Seite ich kämpfen würde und vor allem auf welcher Seite Draco stehen würde. „Was ist wenn es wirklich zu einem Kampf kommt? Hinter welcher Seite würdest du stehen?“, fragte ich Draco und schaute im dunklen an die Decke. „Wir sind Todesser Selena, wir stehen hinter dem Dunklen Lord.“, hatte Draco mir geantwortet.

Mich störte es das er mich auch als Todesser sah, streng genommen war ich nur die Ehefrau eines Todessers und musste auf der Seite meines Mannes stehen. In der Nacht entschied ich mich, dass ich das nicht wollte. Ich wollte nicht auf der Seite vom Dunkeln Lord sein, ich wollte auf gar keiner Seite stehen, ich wollte mich aus allem heraushalten.

Ein Gespräch mit Blaise brachte mir einige Tage später noch mehr Klarheit in meine Situation. Blaise schwor, dass er nicht mir Draco über unser Gespräch reden würde und auch keine Andeutungen machen würde.

 

1. Mai

Professor McGonagall rief uns alle in die Große Halle, Blaise gesellte sich sofort zu mir. Wir beide hatten so eine Ahnung was gleich passieren würde, viele Schüler saßen in ihren Pyjama und Morgenröcken an ihren Haustischen. Blaise saß neben mir am Gryffindortisch und hielt meine Hand fest in seiner, Neville saß auf meiner anderen Seite.

McGonagall stand an der Stirnseite des Raums, alle anderen Lehrer hinter ihr. „Mr. Filch und Madam Pomfrey werden die Evakuierung beaufsichtigen. Vertrauensschüler, wenn ich das Signal gebe, scharen Sie die Schüler Ihres Hauses um sich und führen sie geordnet zum gemeinsamen Treffpunkt.“ Ich sah dass Harry in der Halle war und am Gryffindortisch nach jemanden suchte, es hatte sich schnell rumgesprochen das Harry im Schloss war.

„Und was, wenn wir hierbleiben und kämpfen wollen?“, rief Ernie Macmillan vom Hufflepuff, dummer Junge dachte ich. „Wer volljährig ist, kann bleiben.“, verkündete McGonagall.

Ich erhob mich leise und ging zum Slytherintisch, McGonagall beobachtete mich kaum. Sie wusste was ich vor hatte, ich hatte auch sie um ihre Meinung gebeten. „Draco, kann ich kurz mit dir draußen unter vier Augen reden?“, fragte ich leise als ich Draco erreicht hatte. Schweigend nickte er und stand auf, fast unbemerkt gingen wir in die Eingangshalle, Blaise war soweit nach Plan im Kerker. „Was ist los?“, fragte Draco und blieb an der Treppe nach oben stehen. „Es ist vielleicht die letzte Möglichkeit mit dir zu reden.“, begann ich und holte tief Luft um meine nächsten Worte auszusprechen, Draco schaute mich abwartend an.

„Wenn wir diesen Kampf, der zweifellos bald beginnen wird, überleben will ich die Scheidung. Ich kann das nicht mehr Draco, ich bin nicht böse, ich kann nicht hinter dem Bösen stehen so wie du, weil du ein Todesser bist. Ich bin nur die Frau eines Todessers, der eigentlich keiner sein will, aber trotzdem folgt.“

Bevor Draco etwas sagen konnte Durchschnitt eine Stimme, die ich kannte die Luft, wir schauten beide an die Decke. „Ich weiß, dass ihr euch bereitmacht zum Kampf. Eure Bemühungen sind zwecklos. Ihr könnt mich nicht besiegen. Ich will euch nicht töten. Ich habe Hochachtung vor den Lehrern von Hogwarts. Ich will kein magisches Blut vergießen. Gebt mir Harry Potter und keinem soll ein Leid geschehen. Gebt mir Harry Potter und ich werde die Schule unversehrt lassen. Gebt mir Harry Potter und ihr sollt belohnt werden. – Ihr habt Zeit bis Mitternacht.“, die Stimme des Dunkeln Lord verstummte.

Wir wandten unsere Blicke von der Decke ab und Draco wollte gerade ansetzen zum Sprechen, da strömen die Schüler aus der Großen Halle und ich machte mich auf und wollte in der Menge untertauchen. Aber Draco bekam mich am Handgelenk zufassen und drehte mich wieder zu sich, aber ich ließ Draco nicht zu Wort kommen und küsste ihn. Ich spürte seine Überraschung und ich prägte mir noch seine Lippen sein, dann löste ich mich von ihm, schaute ihm in die eisgrauen Augen. „Ich liebe dich, vergiss das nie.“, sagte ich und löste mich aus seinem Griff und verschwand in der Menge.

Ich hörte Draco noch meinen Namen rufen, aber ich war schnell draußen in der Dunkelheit und rannte zu Hagrids Hütte. Dort wartete Blaise schon auf mich, er hielt einen alten Hut in seiner Hand und neben ihm standen unseren Koffer. Der Hut war ein Portschlüssel von McGonagall, der uns in ein paar Minuten von Gelände zu Blaise bringen sollte. „Ich dachte schon du schaffst es nicht mehr.“ „Doch, ich habe mich beeilt.“, sagte ich und griff mit der linken Hand den Hut, mit der rechten nach meinem Koffer. Keine 10 Sekunden später riss es uns von den Füßen und wir wirbelten umher, unsanft landeten wir auf den Rücken.

Blaise war als erstes wieder auf den Beinen und half mir auf, ohne etwas zu sagen zog er mich in eine Umarmung. Ohne dass ich es wollte fingen die Tränen an zu laufen und ich musste aufschluchzen, ich klammerte mich an Blaise fest. Meine Tränen wollten gar nicht aufhören zu fließen, sanft löste Blaise meine Arme von sich und schob mich Richtung Haus, er nahm unsere Koffer. Als wir ins Haus traten war niemand da, es sah so aus als wäre das Haus schon länger verlassen.

„Meine Mutter.“, hauchte ich und wollte sofort zu ihr. „Sie ist mit meiner Mutter geflohen, sie melden sich wenn sie in Sicherheit sind.“, besänftigte mich Blaise und schob mich ins Wohnzimmer und dann weiter aufs Sofa. „Ich hab deine Tasche sogar noch mitnehmen können.“, sagte Blaise und reichte mir meine Schultasche. Meine Tränen liefen mir immer noch übers Gesicht und ich fasste in meine Tasche um ein Taschentuch zu finden, ich zog meinen Kalender heraus und ließ ihn neben mir aufs Sofa fallen.

Ich konnte kein Taschentuch finden, ich legte mein Gesicht in meine Hände und versuchte mich zu beruhigen. Blaise setzte sich neben mich, legte einen Arm um meine Schultern und zog mich an sich, meine Hände fielen zu Seite. Meine linke Hand stieß gegen meinen Kalender und ich nahm ihn in die Hand und legte ihn auf meine Beine.

Wahllos schlug ich irgendeine Seite auf und starrte auf die Seite ohne es zu lesen. „Soll ich die Papiere fertig machen lassen?“, fragte Blaise mich. Schweigend nickte ich und nahm meinen Ehering ohne hinzusehen ab. „Kann es sein das du zugenommen hast?“, fragte Blaise, er wollte mich wohl auf andere Gedanken bringen. Ich blinzelte ein paar Mal und realisierte erst jetzt welche Seite in meinem Kalender aufgeschlagen war. Es war der Monat Februar aufgeschlagen, der letzte Monat in dem ich etwas Wichtiges eingetragen hatte.

Epilog

6 ½ Monate später…

Verschwitzt und Kraftlos lag ich auf dem Bett, Blaise hatte bis eben neben mir gesessen und meine Hand gehalten. „Man hat keine Zweifel wer der Vater ist.“, sagte Blaise lächelnd und kam zu mir, das Bündel lag ruhig auf seinem Arm. „Sind es seine Augen?“, fragte ich und setzte mich ein bisschen auf. „Nein, die Augen hat sie von dir.“, antwortete er mir und ich streckte die Arme nach dem Bündel aus. Vorsichtig übergab es Blaise mir, ich schaute hinunter zu meinen Armen und sah das erste Mal meine Tochter, die ich heute am 15. September zur Welt gebracht hatte.

Blaise hatte recht, man wusste wer der Vater war, das konnte man sehen. Sie hatte genau die gleichen hellblonden Haare wie Draco, ihre Augen waren genauso braun wie meine und sie strahlte mich an. Bei ihren Anblick wurde mir schwer ums Herz, ich vermisste Draco.

Niemand wusste genau was mit ihm in Hogwarts passiert war, einige sagten er war tot, andere sagten er war mit seinen Eltern nach der Schlacht verschwunden. Ich hatte eine lange Zeit nicht gewusst was ich meinem Glauben schenken sollte bis Ginny mir erzählt hatte das er lebte und mit seinen Eltern von Hogwarts verschwunden war. Danach hatte Blaise die Scheidungspapiere mit einer Eule an Draco geschickt, sie waren unterschrieben wieder zu Blaise gekommen.

Es hatte mir im Herzen wehgetan nicht mehr Draco an meiner Seite zu wissen, auch wenn es nur auf dem Papier gewesen wäre. „Wie soll sie heißen?“, fragte Blaise und holte mich so aus meinen trüben Gedanken. „Amelie M. Slow.“, hauchte ich und fuhr meiner Tochter sanft durch ihr Haar.

 

 

 

 

 

FRAGE VON DER AUTORIN:

Würde euch eine Fortzsetzung von diesem Buch gefallen?

Oder ein Buch welches aus Dracos Sicht geschrieben ist?

Impressum

Texte: Das Gedicht vom Sprechendem Hut ist Orginal aus dem Buch von J.K. Rowling. Und auch manche Textstellen sind teils übernommen.
Tag der Veröffentlichung: 05.03.2012

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /