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Kapitel 1

Tropf, tropf, tropf, tropf,  

so ging es schon die ganze Zeit lang. Jeder Regentropfen der gegen mein Fenster prallte hinterließ dieses Geräusch. Es wirkte sehr beruhigend auf mich, ich mochte den Regen, hatte ich schon immer. Meine Mutter meinte das würde sich noch ändern wenn ich nur oft genug den Regen sah. Auch hatte sie gesagt dass es hier oft regnete, um genau zu sein in Forks. Sie lebte schon seit sie geboren war in Forks, und hatte meinen Vater in Standfort kennen gelernt. Die beiden waren zwei Jahre ein Paar gewesen, da war sie mit mir schwanger geworden. Eigentlich wollte sie mich nicht, hatte mich nur geboren für meinen Vater. Und kaum war ich 6 Monate alt nahm mich ein Vater und zog mit mir nach Kalifornien. Natürlich hatte ich Kontakt mit meiner Mutter, oft war ich in den Ferien hier gewesen oder wir waren zusammen verreist. Aber nun wohnte ich bei ihr, mein Vater hatte eine neue Freundin diese war ein richtige Giftpilz. Sie hasste mich und ich sie, ganz einfach gesagt, ich entschloss mich meine Mom zu fragen ob ich zu ihr könnte. Tatsächlich hatte sie ja gesagt und nun war ich hier bei ihr. Sie hatte ein kleines Haus von ihren Eltern geerbt mit genügen Platz für zwei Personen. Morgen wäre mein erste Tag an der neuen Schule, dass Schuljahr hatte schon begonnen aber das fand ich nicht schlimm. Es würde mein letztes Jahr sein in der High School, danach würde ich aufs Collage gehen oder mir einen Job suchen. Mom arbeitete in einem Restaurant in Port Angeles, sie verdiente nicht schlecht aber auch nicht so viel wie mein Vater es tat. Mein Vater war ein Spitzenanwalt und so war auch seine Bezahlung gut, es reicht aus um mir einen BMW X3 in schwarz zu schenken zum Neustart in Forks. Klar war es etwas übertrieben aber ich hatte mich schon gefreut. Der Wecker fing an zu klingeln und ich erschrak. Panisch versuchte ich ihn auszubekommen, denn Mom schlief um die Zeit noch. Als ich ihn endlich zum Verstummen gebracht hatte hüpfte ich munter aus dem Bett und sprang unter die Dusch die direkt neben meinem Zimmer im Bad lag. Alles tat ich natürlich sehr leise, mir war gar nicht bewusst gewesen das ich die Nacht gar nicht geschlafen hatte, ich war irgendwann aufgewacht und hatte an meinen ersten Schultag in der Forks High denken müssen. Ich stellte die Dusche ab, stieg aus ihr schlang ein Handtuch um meinen Körper und föhnte mir die Haare trocken, dann rubbelte ich meinen Körper trocken und schlich wieder in mein Zimmer. Was sollte ich heute bloß anziehen? Ein Rock war eindeutig zu kalt, genauso wie alle anderen kurzen Sachen. Ich entschloss mich für eine schwarze Röhrenjeans und ein dunkel rotes Top, darüber zog ich eine schwarze Strickjacke an. Ich schnappte mir meine Schultasche und ging leise die Treppe hinunter. Unten in der Küche machte ich mir ein Müsli und verschlang es, das schmutzige Geschirr stellte ich in die Spülmaschine. Dann zog ich meine grauen Stiefelletten an, sie hatten nur 7cm Absatz, in Kalifornien trug ich im Sommer meisten Schuhe mit 13cm Absatz an. Gerade wollte ich mir meine neue dicke Regenjacke anziehen, da entdeckte ich einen Zettel neben meinen Schlüsseln liegen. Schnell faltete ich ihn auseinander und las.
Morgen Liliana,
ich hoffe du bist pünktlich aufgestanden. Sei nett zu den Leuten und nicht so vorlaut wie bei Jacky und David.


War ja klar das sie meinen Vater und seine neue erwähnen musste, das tat sie öfters egal wann, einmal am Tag sagte sie Jacky und David. Genervt las ich weiter.
Ich werde wenn du wiederkommst wahrscheinlich nicht da sein, Essen steht im Kühlschrank. Fahr vorsichtig beim Regen und viel Spaß in der Schule.
Mom


Ich zog mir meine Jacke an und schnappte mir meine Autoschlüssel, da piepte mein Handy in der Hosentasche. Allerdings schaute ich nicht nach wer etwas von mir wollte, sondern ging aus dem Haus. Schnell lief ich zu meinem Auto und stieg ein, dann legte ich den Rückwärtsgang ein und fuhr los. Die Schule war nicht weit, vielleicht 5 Minuten bei schnellem fahren. Mom hatte mir den Weg genau beschrieben und erklärt wo ich mein Auto parken sollte und wo das Sekretariat sich befand. Ich stellte meinen Wagen auf einen Parkplatz in der Mitte ab und setzte mir bevor ich ausstieg die Kapuze auf. Dann raste ich zum Sekretariat um mich zu melden, eine etwas ältere Frau saß hinter einem Tresen an einem Tisch. Als ich rein kam schaute sie auf und kam zu dem Tresen. „Was kann ich für dich tun Liebes?“, ihre Stimme war freundlich und man hörte das sie ihren Job liebte. „Mein Name ist Liliana Ricen. Ich sollte mich hier melden.“ „Oh ja natürlich, wir haben Sie schon erwartet. Hier das ist Ihr Stundeplan und das ist die Übersicht des Geländes. Sie haben als erstes Mathe in Haus 3.“ Was sollte das bedeuten sie hatten mich schon erwartet? Manche kannten mich doch schon, zwar nicht viele aber immerhin ein, zwei Leute. Sie beschrieb mir den Weg zu dem Unterrichtsgebäude, als sie fertig war bedankte ich mich bei ihr und ging hinaus. Es war immer noch nicht viel los auf dem Parkplatz, zwar trudelten die ersten Schüler schon ein aber es waren nicht viele. Ich ging schon mal los und blieb unter einem Dach stehen und beobachtete die Autos. Da fiel mir ein das mein Handy vorhin geklingelt hatte, ich zog es heraus und las mir die SMS durch.


Wünschen dir viel Glück in deiner neuen Schule. Versau es nicht, ach und Lil wenn du einen heißen Typen siehst lass es uns wissen.
Annie und Lisa


Was sollte das denn schon wieder heißen ‚versau es nicht‘, die beiden taten ja so als würde ich nur schlimme Sachen anstellen wie Jacky Schweineblut über die Schuhe aus weißer Seide zu kippen. Das hatte vielleicht Spaß gemacht und es war lustig wie sie sich aufgeregt hatte, weniger lustig war darauf der Hausarrest gewesen. „Liliana?“, fragte mich eine zarte Stimme. Abrupt schaute ich auf, Angela Weber stand vor mir ich hatte früher mal mir ihr gespielt wenn ich hier war. „Angela!“, sagte ich freudig und umarmte sie. „Was machst du hier?“, fragte sie mich überrascht. „Ich bin zur meiner Mom gezogen und mache mein letztes Jahr hier auf der Schule.“, erklärte ich Schulter zuckend. Jemand trat hinter Angela und legte ihr seinen Arm auf die Schultern. „Oh, darf ich vorstellen das ist Eric, Eric das ist Liliana.“, stellte Angela uns vor. Der Junge war größer als sie selbst, hatte eine normale Figur und schwarze Haare. „Hi.“, sagte ich freundlich und schaute ihn kurz an, er nickte mir schweigend zu. „Was hast du als erstes?“, unterbrach Angela die Stille und schaute mich abwartend an. „Mathe, Haus 3.“, sagte ich und hoffte das es richtig war. „Dann kannst du ja gleich mitkommen, ich muss auch zu Haus 3.“ Angela löste sich von Eric und hackte sich bei mir unter und zog mich mit sich. „Wie geht es deiner Familie?“, fragte ich und schob meine Kapuze vom Kopf, da es gerade aufgehört hatte zu regnen. „Der geht’s gut, wie geht es deinem Dad?“ „Dem geht’s super.“, antwortete ich und trat nach ihr in die Klasse. Ich ging zum Lehrertisch vorne und stellte mich vor. „Ich bin Lilian Ricen.“, sagte ich und hielt ihm den Zettel hin den alle Lehrer unterschreiben sollten. „Ich bin Ihr Mathelehrer Mr. Varner. Am besten suchen Sie sich einen freien Platz und versuchen zufolgen.“ Nickend drehte ich mich um und ging zu Angela die neben sich auf den Platz zeigte. Lächelnd setzte ich mich neben sie und holte meine Sachen aus der Tasche. „Ist er immer noch mit Jacky zusammen?“ „Ja leider.“, antwortete ich Angela und schaute nach vorne da der Unterricht begonnen hatte. Angela nickte und folgte dann dem Unterricht. Als es zum Stundenende klingelte packte ich meine Sachen zusammen. „Was hast du als nächstes?“, wollte Angela wissen und folgte mir nach draußen. Ich holte meinen Stundenplan heraus und schaute drauf. „Also als nächstes hab ich Englisch, danach Politik, in der Stunde darauf Sport. Nach der Mittagspause hab ich Spanisch und zum Schluss Physik.“ „Englisch hab ich auch mit dir, aber den Rest nicht, schade.“ Zusammen liefen wir zu Englisch auch dort stellte ich mich dem Lehrer vor. Mr. Mason nahm gerade Romeo und Julia durch, ziemlich öde das Buch aber gut ich hatte es zum Glück schon gelesen. Die Stunde war ganz angenehm, danach hatte ich Politik. Gerade kramte ich nach der Übersicht da stieß ich mit jemanden zusammen, eigentlich rannte mich dieser jemand fast um. „Sorry hab dich nicht gesehen.“, murmelte eine Stimme. „Schon gut, passiert eben.“, antwortete ich und schaute auf. „Was machst du denn hier?“, fragte mich Taylor Crowley. „Bin umgezogen und mach das letzte Jahr hier.“ Er drückte mich kurz, so dass mir die Luft wegblieb. „Darf ich dir vorstellen das ist Mike Newton, Mike das ist Lilian Ricen.“ Erst jetzt bemerkte ich den blonden Jungen neben Taylor. „Ihr kennt euch?“, fragte er mich überrascht. „Klar, wir haben früher als ich klein war im Sandkasten hinterm Haus meiner Mom gespielt.“, erwiderte ich lachend. „Was hast du jetzt?“, wollte Taylor wissen. „Ähm Politik, ähm bei Jefferson!“, fiel mir ein. „Na dann komm mit mir mit, ich hab auch Politik.“ Grinsend hackte ich mich bei ihn unter. „Hast du Angela schon gesehen?“, fragte Taylor und zog mich über den Schulhof. „Ja gleich heute morgen vor der ersten Stunde. Und stell dir vor ich kenne schon mehre Menschen hier außer dich und Angela.“, sagte ich grinsend und hackte mich bei ihm aus. Rückwärts lief ich vor ihm und grinste wie dämlich. „Ach ja und wen?“, fragte er genauso grinsend. „Dein Kumpel da Mark und Eric.“ „Er heißt Mike.“, verbesserte er mich. „Und wie findest du Eric und Mike so? Wir müssen nach rechts.“ Ich drehte mich um und bog nach rechts ab und wartete dass Taylor aufholte. „Keine Ahnung ich kenn die beide nicht. Wenn das deine Freunde sind werd ich sie ja wohl kennen lernen.“ Gentlemenlike hielt der Taylor mir die Tür auf. „Was steht sonst noch so auf deinen Stundenplan?“ Überrascht holte ich den Stundenplan raus und las vor. „Nach Politik hab ich Sport, nach dem Essen Spanisch und zum Schluss Physik.“ „Oh letzte Stunde Physik das klingt hart.“ „Ach geht, aber Sport vorm Essen ist schlimmer.“, gab ich zurück und folgte Taylor in die Klasse. Das gleiche Spiel mit dem Lehrer ging wieder los, vorstellen, Unterschrift holen. Aber Mr. Jefferson schickte mich in die letzte Reihe zu einem Einzelplatz. Taylor blickte mich mitleidig an, drehte sich aber um als Mr. Jefferson anfing. Der Unterricht ging schnell herum und als es klingelte wartete Taylor auf mich an der Tür. „Okay wie ist hier so der Sportunterricht?“, fragte ich und ging mit ihm zur Sporthalle. „Coach Clapp ist ganz okay. Vielleicht bisschen laut aber ganz okay im Großen und Ganzen.“ „Muss ich gleich zu ihm wenn wir da sind?“, fragte ich und schlüpfte durch die Tür. „Am besten schon, vielleicht musst du noch nicht gleich mitmachen. Bis gleich.“, sagte er und verschwand in der Umkleide. Vorsichtig streckte ich meinen Kopf durch die Hallentür und hielt ausschaute nach der Lehrkraft. Genauso vorsichtig wie ich meinen Kopf rein gesteckt hatte und setzte einen Fuß in die Halle. Dann entdeckte ich einen Mann in grauen Jogginganzug. „Coach Clapp?“, fragte ich und trat näher. Er drehte sich zu mir um. „Ich bin Liliana Ricen und neu hier.“ „Miss Ricen das hätte mich mir denken können das Sie neu sind. Kommen Sie mit, Sie bekommen noch Sportsachen, welche Größe haben Sie?“ Er ging voran und ich folgte ihm. „36.“, antwortete ich und rannte fast hinter ihm her. „Schuhgröße?“, fragte er weiter und suchte etwas aus einem Schrank. „Kann ich meine eigenen Turnschuhe nehmen?“, fragte ich zurück. „Sie können es, allerdings bekommen Sie auch welche von der Schule.“ Okay wenn ich auch meine eigenen nehmen kann und er mir unbedingt noch ein Paar aufdrängen will. „Schuhgröße 38.“ „Hier.“, er drückte mir eine Sporthose und ein T-Shirt in die Hand, danach auch ein Schuhpaar. „Sie müssen heute nicht mitmachen Sie können erstmal zuschauen.“ „Okay, danke für die Sachen.“ Ich ging aus diesem kleinen Raum und in die Mädchenumkleiden, dort verstaute ich meine Sachen in einem Spind. Die Mädchen die sich noch umzogen beobachtete mich, sprachen mich aber nicht an. Auf dem Flur hörte ich Freudenschreie und Getrappel. Innerlich lachend ging ich aus der Umkleide in die Halle und setzte mich auf die Bank. Taylor stand mit ein paar Jungen auf dem Feld und dehnte sich. Als er meine Schuhe hörte drehte er sich zu mir und lief locker zu mir. „Ach du machst nicht mit?“ „Hast du was anderes erwartet? Du kennst mich doch schon ne Ewigkeit, ich hasse ungewaschene Sachen anzuziehen.“ Bevor er etwas erwidern konnte ertönte ein Piff und Coach Clapps Stimme ertönte: „Alle herhören, wir spielen Basketball. Ich will 4 gemischte Teams sehen.“ „Bis später!“, sagte Taylor und eilte zu seinen Leuten. Das war recht öde zu zuschauen, keiner machte sich peinlich, alle konnten super spielen selbst die Mädchen. In Kalifornien war das etwas anderes gewesen nicht alle Mädchen hatten spielen können, zwar hatten wir auch Sport mit den Jungs gehabt aber Mädchen und Jungen blieben unter sich. Selten sah man die Gruppen gemischt, eigentlich nie.
Entspannt und hungrig saß ich zwischen Taylor und Angela in der Cafeteria und mampfte zufrieden meine Nudeln. Mir wurden ziemlich alle die ich noch nicht kannte vorgestellt oder mich daran erinnert wie sie hießen. „Wo kommst du her?“, fragte mich Jessica. „Aus Kalifornien.“ „Cool, wie ist das Wetter da so?“ „Normal, die Sonne scheint und ab und an regnet es auch mal.“ „Mit der Sonne wirst du nicht liebäugeln hier in Forks.“, sagte Mike, er klang in meinen Ohren etwas angepisst. Mir fiel auch auf das er ständig seinen Blick auf einen Tisch richtete. „Ich weiß, ich habe oft meine Ferien hier verbracht. Von 100 Tagen war vielleicht einer sonnig und warm.“, ich motze ihn nicht direkt an, aber freundlich war ich nicht gerade. „Ist das deine echte Haarfarbe?“, wollte Jessica interessiert wissen und streckte sich über den Tisch hinweg und nahm eine Strähne zwischen ihre Finger. Was sollte der Scheiß denn jetzt, bisschen lesbisch oder was, schoss mir durch den Kopf. Ein unheimlich lautes Lachen ertönte und ich wandte den Kopf in die richtige Richtung. Ich entdeckte denjenigen der so laut lachte an einen Tisch, an ihm saßen 4 Personen zwei Mädchen und zwei Jungen. Eins war schwarzhaarig und hatte kurze Haare, das andere war etwas größer und hatte lange braune Haare. Neben dem Braunhaarigen Mädchen saß ein junge mit Bronzefarbenen Haaren, dieser lachte so laut. Auf der anderen Seite des Tisches sah ein Blonder Junge, er wirkte weniger bespaßt eher ernst und traurig zugleich. „Wer ist das?“, fragte ich Taylor und deutete mit dem Kopf zu den vieren. Jessica kam ihm zuvor: „Die kleine schwarzhaarige ist Alice Cullen, der Blonde daneben ist Jasper Hale. Der andere Junge ist Edward Cullen und das Mädchen neben ihn ist Bella Swan. Alice, Jasper und Edward wohnen bei Dr. Cullen und sie sind alle zusammen.“ „Dann sind sie also nicht verwandt oder so?“, fragte ich und schielte noch mal kurz rüber, da viel mir auf diesen Edward hatte ich heute in Sport schon gesehen aber nicht interessant genug gefunden. „Sie sind adoptiert.“, erklärte Angela und erhob sich mit Eric. „Und ist die Haarfarbe nun echt?“ Ich schaute auf meine braunen Haare. „Ja.“, antwortete ich Jessica. „Wenn sie in der Sonne steht sieht man dass sie so rot und blond Stich hat.“, sagte Taylor und grinste.
Gerade trat ich in den Physikraum, Spanisch war ganz okay gewesen Mrs. Goff hatte mich neben Mike gesetzt was mir irgendwie wie eine Strafe vorkam. „Ah Sie müssen Liliana Ricen sein. Willkommen im Physikunterricht.“ Ich nickte und reichte dem Lehrer meinen Unterschriftenzettel. Dieser Lehrer wirkte ziemlich aufgekratzt war der immer so, hoffentlich nicht. „Ich bin Mr. Molina setzen Sie sich auf den Platz in der dritten Reihe. Versuchen Sie einfach zufolgen, wenn Sie Fragen zum Unterricht haben melden Sie sich bei mir.“ Ich nickte und ging auf den mir zugewiesen Platz, neben mir saß das schwarzhaarige Mädchen, welches Alice hieß. Die letzte Stunde, jubelte ich innerlich das ganze angestarrt werden nervte doch ziemlich. Gerade setzte ich mich da sprach mich meine Sitznachbarin an. „Hey ich bin Alice, du musst Liliana sein.“ „Jap, die bin ich. Freut mich dich kennen zulernen.“, antwortete ich und holte meine Sachen aus der Tasche. Mr. Molina begann seinen Unterricht und ich schrieb das was er anschrieb fein säuberlich ab. Das Thema war Magnetismus und als es klingelte gab er uns keine Hausaufgaben, meine Sachen waren schnell eingepackt. Gemütlich schlenderte ich aus der Schule zu meinem Auto, dabei holte ich mein Handy aus der Tasche und schrieb eine SMS an Annie.


Schule hinter mich gebracht, war zu allen lieb und habe nichts versaut. Keine heißen Typen in Sicht gewesen. Viel Spaß bei euren Restunterricht. Lil


Ich kam an meinem Auto an und holte den Schlüssel heraus und öffnete den Wagen, ich steig ein und parkte elegant aus und fuhr vom Parkplatz und nach Hause. Mom war nicht zu Hause als ich ins Haus trat, ich ließ meine Tasche im Flur stehen und zog die Jacke aus. Im Kühlschrank stand eine Lasagne, die ich mir in der Mirkowelle warm machte. Während die Lasagne warm wurde holte ich mich aus meinem Zimmer mein Skizzenbuch und einen Kohlstift. Von oben hörte ich das unten die Mirkowelle piepte, schnell lief ich mit den Sachen nach unten und nahm den Teller raus. Ich setzte mich an den Küchentisch und fing an zu essen, nebenbei zeichnete ich. Mein Handy lag auf dem Tisch und spielte Musik ab, nach dem Essen kam das Geschirr in die Spülmaschine.

Kapitel 2

Eine Woche war ich schon hier, meine Mutter hatte ich Sonntag den ganzen Tag gesehen und sonst kaum. Abends kam sie spät nach Hause und schlief bis Mittags und verschwand noch bevor ich wieder nach Hause kam zur Arbeit. Jetzt saß ich in der Physikstunde vom Mittwoch und hörte zu was Mr. Molina uns erzählte, morgen sollten wir ein Experiment machen. Ob ein beliebiges metallisches Objekt zu einem Magneten werden kann wenn man es richtig verbindet. „Okay die erste Reihe dreht sich zur zweiten Reihe um und die dritte Reihe zur vierten so haben wir Ihre Gruppen auch schon festgelegt. Ich möchte das Sie sich für morgen ein Objekt schon ausgesucht haben und dieses dann bitte mitbringen.“ Mein Handy vibrierte in meiner Hosentasche und erschrak mich leicht. Zum Glück klingelte es gerade, sodass ich gleich nachschauen konnte. Ich hatte meine Sachen gerade so zusammen gepackt und hatte mein Handy in der Hand und ging über den Parkplatz da prallte ich mit jemanden zusammen. „Kannst du nicht aufpassen?“, schnauzte ich und schaute Mike ins Gesicht. „Sorry wollte ich nicht.“ Schnell ging er an mir vorbei und dackelte zu Eric, wie ein Golden Retriever, dachte ich und stieg in mein Auto. Dort las ich erstmal die SMS, sie war von Dad das war das erste Mal das er sich meldete.


Hoffe du hast dich eingelebt, Jacky und ich vermisse dich ganz doll. Was macht deine Mutter, versorgt sie dich richtig? Dad


Als ob mich Jacky mich vermissen wurden, wahrscheinlich tanzte sie jeden Morgen vor Freude. Warum konnte Dad nicht sehen das sie mich hasste, oder war ihm das egal? Also schrieb ich zurück.
Mom versorgt mich richtig, hat sie schon immer. Eingelebt hab ich mich, Freunde hab ich auch gefunden. Jacky vermisst mich bestimmt nicht die freut sich doch das sie jetzt mein Zimmer hat.
Gerade hatte ich die SMS abgeschickt da klopfte es an mein Fenster, überrascht ließ ich das Fenster runter und schaute Taylor fragend an. „Kannst du mich mitnehmen?“ „Du hast doch selbst einen Wagen.“, sagte ich verwirrt. „Der Tank ist alle, er springt nicht mehr an. Würdest du mich vielleicht mitnehmen zu dir?“ „Steig ein.“, sagte ich etwas genervt und ließ mein Fenster wieder hochfahren. Als er angeschnallte im Wagen saß drückte ich aufs Gas, wir waren die letzten die noch da waren. „Warum hast du nicht auf deinen Tank geachtet?“ „Ich bin der Meinung er war heute Morgen noch voll!“, verteidigte er sich und verschränkte die Arme. Das sagen sie doch alle, dachte ich und fuhr in unsere Einfahrt. Als ich ausstieg folgte mir Taylor, ich schloss die Tür auf und ging hinein. Taylor mir immer hinterher, meine Sachen ließ ich wie immer im Flur stehen und ging in die Küche. „Willst du auch was essen?“, rief ich in den Flur. „Was gibt’s denn?“, rief er zurück. „Sandwichs.“ „Klar dann nehme ich gern eins.“, sagte er und kam in die Küche. „Es sieht hier immer noch aus wie früher.“ „Na ja geht, ein, zwei Sachen haben sich schon verändert.“, antwortete ich und stellte zwei Teller auf den Küchentisch, einen vor Taylor und einen auf meinem Platz. Taylor setzte sich und ich tat es ihm gleich. „Ach ja und was?“ „Mein Zimmer, ein paar Elektrogeräte sind neu.“, sagte ich zwischen zwei Bissen. „Ist es nicht mehr rosa? Bestimmt hast du es pink gestrichen.“, grinste er kauend. „Nein es ist eigentlich weiß im Großteil.“ „Im Großteil?“ Ich nickte und aß schweigend weiter. „Kann ich das Telefon mal benutzen?“, fragte er und schaute mich an. „Du musst nicht fragen, du warst schon so oft hier und hast das Teil benutzt.“ „Danke.“, er stand auf und ging in den Flur, während ich abräumte hörte ich ihn im Flur reden. „Mein Dad kommt mich holen, er bringt ein Kanister Benzin mit und dann geht’s zum Auto.“, erklärte mir Taylor. „Okay, mach es dir gemütlich ich geh mich kurz umziehen.“ Ich wartete auf keine Antwort sondern ging einfach hoch, in meinem Zimmer angekommen blieb ich kurz stehen und musterte es. Es war nicht riesig aber groß genug für mich, zwei Wände waren Weiß und die anderen beiden schwarz. Mein Bett war weiß und stand an der schwarzen Wand, links davon war mein Kleiderschrank an der weißen Wand, rechts vom Bett aus war die zweite weiße Wand und dort war auch das Fenster. Die Letzte Wand war auch schwarz und dort stand mein Schreibtisch zwischen zwei Bücherregalen. Ich ging zum Kleiderschrank und zog eine graue Jogginghose heraus und zog sie an. Dann schlüpfte ich aus der Bluse in ein weißes Shirt und zog eine schwarze Sweatjacke noch drüber. Als ich fertig war ging ich wieder die Treppe hinunter zu Taylor, der stand im Wohnzimmer und schaute sich die Bilder an der Wand kurz an. „Wer ist das?“, fragte er und zeigte auf ein Foto von mir und Joshua. Ich runzelte die Stirn, ich hatte gesagt das sollte sie nicht aufhängen. „Mein Ex Freund, Mom muss es auf gehangen und noch nicht abgenommen haben.“ „Du siehst glücklich aus.“ „Das war fast vor 2Jahren, sie hat es gemacht kurz bevor es aus war.“ Entschlossen nahm ich es ab und verstaute es sorgfältig in einer Schublade. „Was ist passiert?“, wollte Taylor wissen. Das war ein Thema über das ich nicht sprechen wollte, mit keinem, aber zu meinem Glück klingelte es an der Tür. Schnell ging ich öffnen, Taylors Vater stand vor mir. „Hey Mr. Crowley.“ „Liliana dich hab ich schon lange nicht mehr gesehen. Du siehst so anders aus.“ Das letzte Mal als er mich gesehen hatte war ich ungefähr 10 oder 11 gewesen. „Wir werden doch alle älter.“, sagte ich und hörte wie Taylor zu uns kam. „Okay, hast du alles mein Sohn?“ „Ja wir können.“ „Wir sehen uns Liliana.“ „Ganz bestimmt Mr. Crowley.“, erwiderte ich und wandte mich an Taylor. „Bis morgen in der Schule.“ „Bis Morgen.“, er drückte mich kurz zum Abschied und folgte dann seinem Vater. Ich schloss hinter den beiden die Tür und ging hoch in mein Zimmer und stellte meinen Laptop an. Während er hochfuhr und das Internet aufbaute holte ich meine Mathehausaufgaben raus und machte sie schnell. Als er dann das Internet aufgebaut hatte kontrollierte ich meine Mails. Es war eine von meinem Vater dabei.


Liliana du weißt ganz genau das Jacky dich nicht hasst. Sie hat dich gern und nur weil du sie nicht magst und ihr das auch gezeigt hast habt ihr eine gewisse Spannung zwischen euch.
Was macht die Schule, brachst du irgendwas? Alte Aufzeichnungen oder ein bestimmtest Buch von hier? Melde dich bitte bei mir wenn du etwas brachst.
Dad

Genervt rieb ich mir die Stirn, anscheinend kostete Buchstaben Geld, sodass es ihm nicht möglich war ein einfaches ’Hey’ an den Anfang zusetzen. Ich entschloss mich ihm zurück zuschreiben.


Anscheinend kosten Buchstaben Geld….
Und Jacky hasst mich, egal was SIE dir einredet aber es ist schon traurig wenn du deiner eigenen Tochter nicht mehr glaubst, ich hab keine Lust mehr auf deine Speichelleckerei. Schick mir einfach den Rest meiner Sachen.

So schickte ich die Nachricht ob, er würde meine Worte eh nicht verstehen da war ich mir sicher. Aber vielleicht würde er einmal das tun worum ich ihn gebeten hatte und meine Sachen schicken. Gerade hing ich meinen Gedanken nach, da klingelte mein Handy. Erst dachte ich es war Dad, aber so war es nicht meine Mom rief an. Schnell hob ich ab.
„Was gibt’s?“
„Hey Liliana. Ich wollte nur hören ob du zu Hause bist und das Essen gefunden hast.“
„Klar hab ich es gefunden, lag doch da wo es immer ist.“
„Ich weiß, aber weil es diesmal nichts Warmes war.“
„Achso.“
„Außerdem wollte ich dich bitten, vielleicht mal einkaufen zu gehen. Ich habe das heute nicht mehr geschafft.“
„Kann ich machen, wo liegt das Einkaufsgeld?“
„In dem Schwein in der Küche, die Einkaufsliste liegt daneben.“
„Okay. Ich hab vorhin das Bild von Joshua und mir abgenommen, nur damit du es weißt.“
„Ja ist gut, aber warum?“
„Weil wir nicht mehr zusammen sind? Das hatte ich dir aber erzählt, als ich hier angekommen bin.“
„Ach ja stimmt, ich hatte das schon wieder vergessen. Aber danke dass du Einkaufen gehst. Ich muss jetzt auch wieder. Hab dich lieb.“
„Kein Ding.“
Damit legte ich auf, eigentlich hatte ich keine Lust einkaufen zu gehen aber wenn es nicht zum Dauerzustand wurde konnte ich das einmal machen. Da ich mich schon umgezogen hatte, ging ich Jogginghose einkaufen. Ich zog lediglich meine Jacke über, schnappte mir Geld, Einkaufsliste und Autoschlüssel und fuhr los. Es gab nur einen einzigen Supermarkt in der Nähe.

Kapitel 3

Meine Güte warum war dieser Spanischtest den so schwer? Eigentlich konnte ich das doch, aber aus einem unergründlichen Grund konnte ich meine Gedanken nicht sammeln du mich konzentrieren. „Ihre Zeit ist abgelaufen, legen Sie Ihre Stifte weg. Den Test lassen Sie bitte auf dem Tisch liegen und begeben Sie sich in die nächste Stunde.“, sagte Mrs. Goff auf spanisch. Ich packte meine Sachen ein und ging zu Physik. Auf dem Weg dorthin fiel mir ein, dass es noch nicht geklingelt hatte und das ich keinen metallischen Gegenstand dabei hatte. Hoffentlich hatte einer der anderen etwas mit, die Klingel ertönte und ich war fast beim Physikraum angekommen. Als ich ankam stand Mr. Molina vor dem Raum und wartete auf die Schüler, erst als es wieder klingelte fing er an zusprechen. „Passen Sie gut auf, es sind in der Stunde zuvor mehre Liter Wasser auf den Boden verteilt wurden. Der Hausmeister konnte sie bisher noch nicht aufwischen, also gehen Sie langsam und halten sie sich gut an den Tischen fest.“ Er öffnete die Tür und ließ uns rein, es stand mindestens 1 cm hoch das Wasser. Und ich hatte heute echt hohe Schuhe an, die nicht Antirutsch fest waren. Vorsichtig ging ich zu meinem Platz, ich schaffte es ohne Zwischenfall dort hin. Meine Tasche ließ ich auf dem Tisch liegen, ganz sicher würde ich sie nicht ins Wasser stellen. Auch die anderen ließen ihre Taschen auf dem Tisch liegen. „Okay ich hatte schon letzte Stunde angekündigt dass wir einen Versuch machen. Ich hoffe jede Gruppe hat einen metallischen Gegenstand dabei, ich habe hier zu Not zwei Sachen noch liegen. Es versteht sich von selbst dass sie ein Protokoll anfertigen werden. Alle Geräte stehen auf den Lehrertisch. Gruppen Zusammenstellung hatte ich Ihnen gestern schon gesagt. Nun fangen Sie an, viel Glück.“ „Hast du einen Gegenstand dabei?“, fragte mich Alice, ihre Stimme klang wie ein Glockenspiel. „Ähm nein, ich hab’s total vergessen. Hast du denn einen mit?“ „Jasper holst du schon mal die Geräte?“ Alice drehte sich um, ich drehte meinen Stuhl auch und schaute diesen blonden Jungen an, denn die anderen als Jasper Hale vorgestellt hatten. „Das ist Jasper.“, erklärte Alice mir noch zusätzlich. „Hey.“, kam es von mir, er wirkte sehr blass und sein Gesichtsausdruck war für mich nicht inzifferbar. „Hallo Liliana.“, sagte er ruhig und ging dann zum Lehrertisch. Kurz folgte ihm mein Blick, aber ich schaute augenblicklich wieder zu Alice als sie mich ansprach. „Ich hab gehört du bist zu deiner Mom gezogen, wo hast du denn vorher gelebt?“ Sie klang ein bisschen kindlich in meinen Ohren, vielleicht kam mir das auch nur so vor. „In Kalifornien, du hast Geschwister stimmt’s?“, gab ich zu Antwort „Wir sind alle adoptiert.“, antwortete sie Schulter zuckend. „Wohnt ihr schon lange hier, ich hab euch hier glaub ich nie früher gesehen.“ „Wir sind vor 3 Jahren hierher gezogen.“, sagte Jasper der gerade wiederkam. Überrascht von seinen Worten nickte ich nur, ich hatte nicht bemerkt dass er widergekommen war und meine Worte gehört hatte. Bevor ich zu meiner Mom gezogen war, war ich das letzte Mal vor 4 Jahren bei ihr gewesen, sie war sonst nach Kalifornien gekommen. „Wann warst du das letzte Mal in Forks, bevor du hergezogen bist meine ich.“, fragte Alice und holte etwas aus ihrer Tasche. „Vor ungefähr 4 Jahren, sie kam dann immer zu uns nach Kalifornien.“ „Warum, hatte sie den Regen so satt?“ Jasper baute den Versuch auf und Alice fragte mich lauter Dinge. „Kann gut sein.“ Ich nahm meinen Block und einen Stift und wollte gerade das Protokoll schon mal beginnen da reif Mr. Molina: „Ich hab für jeden Gruppe einen Kompass, den müssen sie sich noch holen.“ „Ich geh den Kompass holen.“, erklärte ich bereitwillig und stand auf. „Ich kann ihn auch holen.“, bot Alice schnell an, verwundert schaute ich sie an. „Ich glaub ich bin alt genug um diese Aufgabe zu übernehmen.“, gab ich ihr direkt zu verstehen. „Was ist wenn du hinfällst, dann wird deine Bluse vielleicht nass und dann durchsichtig.“, sagte sie etwas hysterisch, zumindest klang sie so in meinen Ohren. „Ich hatte nicht vor hin zufallen, außerdem muss nicht jede weiße Bluse durchsichtig werden.“ Damit drehte ich mich um und ging vorsichtig zum Lehrertisch, dort schnappt ich mir einen Kompass und ging genauso vorsichtig wie ich hingegangen war zurück. „Siehst du ich bin nicht hingefallen.“, sagte ich und schmiss Alice den Kompass zu, hätte ich das Mal lieber nicht getan. Ich war fast am Tisch angekommen und hätte mich festhalten können, war ich aber nicht. Also verlor ich mein Gleichgewicht, ich dachte schon gleich säße ich auf dem Fußboden. Da schloss sich eine Hand um meinen Unterarm. Die Hand gehörte zu Jasper und verhinderte dass ich hinfiel, allerdings war sein Griff zu fest oder ich hatte den Arm so doof bewegt. Denn ich spürte einen scharfen Schmerz in meinem Arm, das konnte nichts gutes heißen. Wie erstarrte stand ich da und blickte auf meinen Arm, der immer noch von Jasper festgehalten wurde. Jasper löste blitzschnell seine Hand von meinem Arm, ich sah wie der rote Fleck auf meiner weißen Bluse immer größer wurde. Einen Moment schaute ich den Fleck nur an, ich spürte wie das Blut aus mir heraus quoll. Ich schaute auf und sah das Jasper meinen Arm anstarrte, wie hypnotisiert. Nach einem kurzen blinzeln war er schon weg, ich spürte nur noch einen kalten Wind. „Ich glaube du solltest dir ein Pflaster holen.“, stieß Alice zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. Ich nickte und ging zu Mr. Molina. „Ich bräuchte ein Pflaster.“ „Gehen Sie zur Krankenstadion.“, sagte er, dabei schaute er mich nicht mal an. Schnell ging ich aus dem Klassenzimmer und rüber zum Sekretariat. Miss Cope saß an ihrem Schreibtisch. „Kann ich Ihnen helfen Liebes?“ „Ja ich bräuchte ein Pflaster.“ Sie gab mir ein Pflaster und ging dann wieder an die Arbeit, mein Danke hörte sich nicht mehr. Ich ging aus dem Sekretariat und krempelte die Bluse hoch, die Schnittwunde war aufgeplatzt wahrscheinlich hatte Jasper zu dolle draufgedrückt. Schnell klebte ich das Pflaster drüber, ich machte mir nicht die Mühe die Narben auf meinem Arm zu mustern, ich wusste wie sie aussahen. Ein Teil davon war schon verblasst der andere Teil fing damit gerade an. Bevor ich wieder zum Unterricht zurückkehrte ging ich zu meinem Auto, ich hatte im Kofferraum meine Trainingsjacke liegen. Schnell zog ich die Bluse aus es war ganz schön kalt, zum Glück hatte ich ein weißes Top drunter und zog die Trainingsjacke an. Dann machte ich mich wieder auf den Weg zum Unterricht, die Stunde würde nur noch 15 Minuten lang sein. Als ich wiederkam, saß Alice alleine an unserem Versuch. Sie schaute auf als ich mich neben sie setzte. „Hast du ein Pflaster bekommen?“ „Ja, wo ist Jasper?“, fragte ich und schrieb von ihr das Protokoll ab. „Er kann kein Blut sehen, ihm ist dann eine Ewigkeit schlecht.“ „Du musst es ja wissen, als seine Freundin.“, sagte ich total unüberlegt. „Wir sind nicht mehr zusammen.“, sagte sie. Überrascht schaute ich sie an. „Schon eine ganze Weile nicht mehr, die anderen haben dir etwas Falsches erzählt.“ „Das tut mir leid.“, nuschelte ich, dass würde auch erklären warum die beiden sich nicht wie ein Paar verhielten. Erst jetzt wurde mir klar wie peinlich ich mich eben benommen hatte, in dem ich mit den Erzählungen der anderen herausgeplatzt war. „Das muss es nicht. Wir haben uns einfach auseinander gelebt.“ „Ist das nicht schwer mit ihm unter einem Dach zu leben?“ „Nein überhaupt nicht, er ist wie ein Bruder für mich und ich bin für ihn wie eine Schwester mehr nicht.“ „Bitte räumen Sie alles weg.“, sagte Mr. Molina. „Bleib du hier und schreib das Protokoll zu Ende, ich bring das alles weg. Nicht das du wirklich noch hinfällst.“ „Wie du willst.“ Während ich fertig abschrieb und Alice das alles wegbrachte hörte ich leises Gemurmel und bekam ein paar Wortwechsel mit. „Warum…sie….umgezogen?“ Ging es um mich? „Hast…den Fleck…gesehen?“ Wahrscheinlich redeten sie über mich, es konnte wirklich nicht über jemand anderen sein. Die Schulglocke erlöste mich von dem Gemurmel und ich packte meine Sachen zusammen. Als ich auf den Parkplatz trat regnete es, aber mir war das so egal ich ging einfach ohne Kapuze zu meinem Wagen. Ich schmiss meine Tasche in den Kofferraum und wollte dann zu Fahrertür gehen. Aber Jasper stand urplötzlich vor mir erschrocken zuckte ich zusammen, ich hatte ihn nicht gehört. „Kann ich kurz mit dir reden?“ „Tust du doch schon.“ Verwirrt schaute er mich kurz an, sprach aber dann weiter. „Wegen vorhin in Physik.“ Ich unterbrach ihn und strich mir dabei eine Strähne hinters Ohr. „Alice hat mir erzählt dass du kein Blut sehen kannst.“ „Oh ja kann ich auch nicht.“ „Das können viele Menschen nicht.“, unterbrach ich ihn. „Ja…Menschen.“, murmelte Jasper und redete dann weiter. „Aber ich wollte mich entschuldigen dass du wegen mir geblutet hast.“ Überrascht schaute ich ihn an, dachte er etwa ich hatte angefangen zu bluten weil da vorher unversäte Haut gewesen war? „War nicht deine Schuld, du konntest ja nicht wissen das ich eine noch nicht verheilte Stelle am Arm hab.“ „Aber trotzdem tut es mir Leid.“ „Schon gut es war ja keine Absicht.“ „Trotzdem es…“ „Es ist gut! Ich weiß es tut dir Leid aber ich muss jetzt wirklich nach Hause.“ Ich schob mich an Jasper vorbei und öffnete meine Tür. Schnell schlüpfte ich in den Wagen und fuhr los. Jasper hatte sich keinen Millimeter von der Stelle bewegt. Als ich zu Hause angekommen war zog ich meine Trainingsjacke aus und zog das Pflaster ab. Es hatte aufgehört zu bluten und das Blut war getrocknet. Ich ging ins Bad und wusch das Blut ab, zum Vorschein kam ein feiner Schnitt. Nachdenklich starrte ich ihn an, dann riss ich mich von ihm los und ging in mein Zimmer. Das Mittagessen ließ ich ausfallen, ich stellte meinen Laptop an und schaute dann nach meinen Mails. Es war natürlich eine von Dad dabei, auch eine von Lisa. Ich öffnete die von Lisa zuerst.


OMG, ich glaub ich hab Jacky im Puff gesehen XD
Nein Spaß beiseite, ich hab deinen Vater beim Juwelier gesehen, hat sich Ringe angeschaut. Vielleicht will er Jacky einen Antrag machen, da tust du mir jetzt schon Leid, Süße.
Aber ich hab auch Gute Nachrichten, Michel und ich sind bei dem dritten Date angelangt und er hat mich geküsst, auf den MUND!!! Was sagst du jetzt? XD
Ich und der Rest der Bande vermissen dich, meld dich bald.
Liiiieb dicccch Lisa

Das war jetzt aber voll übertrieben zum Schluss, aber gut so war sie eben. Mein Vater beim Juwelier? Antrag? Ich glaub es hackt. Natürlich schrieb ich Lisa zurück mit folgenden Worten:
Ich würde sagen Jacky wurde aus dem Puff geworfen, weil sie so schlecht war.
Mein Vater beim Juwelier? Wusste gar nicht das er so was kennt, soll er doch der Schl…. einen Antrag machen, wenn er das tut haben ich nur noch meine Mom in Forks hier.
WOW auf dem Mund, hätte ich nicht gedacht. Allerdings hätte ich auch nicht gedacht dass ihr überhaupt mal in die Gänge kommt und euch trefft XD
Grüß den Rest von mir, ich vermiss euch.

Die Nachricht von meinem Vater öffnete ich erst gar nicht, ich nahm ein paar Sachen aus dem Kleiderschrank und zog mich um. Zumindest hatte ich das vor, da klingelte unten das Telefon. In Unterwäsche tapste ich runter und nahm ab.
„Liliana Ricen.“
„Hey Lil, hier ist Angela.“
„Hey Ang. Was gibt’s?“
„Ich brauch deine Hilfe in Mathe!“
„Wo liegt das Problem?“
„Bei dieser komischen Gleichung, Eric kann mir da auch nicht helfen und du als Mathegenie musst das doch können.“
„Meinst du die Mr. Varner uns heute an die Tafel geschrieben hat, die wir eigentlich als Hausaufgaben lösen sollten und ich das schon gemacht habe als er es erklärt hat?“
„JA genau die. Wie muss ich das denn rechnen?“
Ich hatte nicht Mal die ersten zwei Satze ausgesprochen da unterbrach sie mich.
„Weißt du was ich versteh kein Wort, ich lass mir das morgen von dir erklären, aber danke für den Telfonversuch.“
„Kein Problem bis Morgen.“
Damit legte ich auf und ging wieder hoch, doch statt’s mich anzuziehen starrte ich meinen Körper im Spiegel an. Ich war nicht dick, ich hatte eigentlich eine sehr gute Figur. Aber das war es nicht was mich so starren ließ, mich ließen die Narben auf meinem Körper starren. Es waren so viele, nicht nur an meinen Armen, nein ich hatte auch eine Menge auf den Oberschenkeln. Zwar sah man sie nicht gut, aber mir sprangen sie so doll ins Auge als wären sie rot. Es hatte vor 2 Jahren angefangen das ich mich absichtlich verletzte, Dad hatte mir eröffnet das Jacky bei uns einziehen würde und Joshua hatte mich betrogen mit einem anderen Mädchen. In diesem Moment war alles zuviel gewesen, ich weiß nicht mehr was ich in der Hand gehabt hatte, aber es war spitz genug gewesen um meine Haut zu verletzen. Als der Körperliche Schmerz mich betäubte fand ich es herrlich, seit dem war es oft passiert meist mit einem Schweizertaschemesser das ich immer bei mir trug. Keiner hatte etwas mitbekommen, zwar hatte mein Vater sich gewundert als ich bei fast 30 Grad etwas Langärmliges trug aber mich gelassen. Jetzt tat ich es nicht mehr oft aber doch noch wenn mir alles zu viel wurde. Meine Haut heilte ziemlich schlecht, der Schnitt der heute wieder aufgeplatzt war, war schon 3 Wochen alt. Ich zog mir ein T-Shirt an und eine leichte Leggings. Damit trat ich nach draußen in den Regen, ich lief los in den Wald hinein. In ein paar Minuten war ich durchnässt bis auf die Knochen. Aber das war mir egal ich lief so schnell ich konnte, ich konnte nach 10 Minuten Dauersprint nicht mehr, ich sank auf einen umgefallen Baumstamm zusammen. Ich musste ein erbärmliches Bild abgeben, vom Regen durchnässt auf einem Baumstamm sitzend. Ein Knacken ertönte hinter mir, erschrocken blickte ich hinter mich. Niemand zu sehen, vorsichtig stand ich wieder auf und rannte nach Hause. Diesmal brauchte ich länger zurück als ich hingebraucht hatte. Als ich wieder zu Hause war ging ich duschen und dann ins Bett, ich hatte überhaupt keinen Hunger.

Kapitel 4

Noch 3 Minuten bis es klingelte, ich würde ganz sicher zu spät kommen, ich hatte heute Morgen meinen Wecker nicht gehört. Ich hatte die Dusche ausfallen lassen müssen, war in das Erstbeste geschlüpft was ich in die Hände bekam und hatte mich schnell etwas geschminkt. Mein Frühstück war auch ausgefallen, zum Glück war der Weg zur Schule nicht so weit mit dem Auto. 2 Minuten noch, ich trat fester aufs Gas, der Regen ergoss sich in Strömen. Als ich auf den Parkplatz fuhr hatte ich noch eine Minuten, wenn ich mich beeilte würde ich noch gerade so pünktlich kommen. Natürlich musste ich ganz am Ende des Platzes parken, zu allem Überfluss fielen meine Schlüssel noch auf den Boden. Schnell bückte ich mich, da ertönte die Klingel. Scheiße du bist zu spät und das auch noch bei Mr. Varner. Ich rannte los, verstaute den Schlüssel in meiner Hosentasche. Heute trug ich einfache Turnschuhe, gerade bog ich um die Ecke da prallte ich mit jemanden zusammen. „Wo hin den so eilig?“, fragte mich dieser jemand lachend. Überrascht schaute ich auf und schaute in Jaspers Gesicht, er war gut 10cm größer als ich wenn nicht sogar mehr. „Ich komm zu spät zu Mathe.“ „Mr. Varner ist krank, die Mathestunden fallen aus.“ „Das meinst du jetzt nicht ernst?“, ich glotze ihm blöd an. „Doch ist mein ernst.“ Toll da hätte ich mich gar nicht so beeilen müssen. „Wie lange ist er krank?“, fragte ich ihn und zupfte an meinen Haaren herum. „Wohl noch die ganze Woche.“ „Kommst du nicht zu spät zu deinem Unterricht?“, fragte ich ihn plötzlich. „Mrs. Goff wird das bestimmt nicht stören.“ „Wenn du meinst, aber ich wird jetzt noch mal nach Hause fahren.“ „Schüler müssen wenn sie auf das Schulgelände gekommen sind so lange bleiben bis der Unterricht zu Ende ist.“, erklärte er mir und schaute mich unverwandt an. „Na zum Glück war ich noch nicht auf dem Schulgelände.“ „Doch, du stehst gerade in der Schule und redest mit mir.“, sagte er langsam. „Nein tue ich nicht, du hast mich heute noch nicht gesehen. Und das bleibt auch noch eine Weile so.“, grinste ich. „Hältst du dich immer nicht an Regeln?“ „Bis in Physik.“ erwiderte ich nur und ging zu meinem Auto. Gemütlich fuhr ich zurück und frühstückte erstmal richtig. Dann zog ich mir eine schwarze Jeans und einen blauen Pullover an, denn die weiße Stoffhose und der braune Pullover waren nicht allzu schön. Es hatte eben heute Morgen rum gelegen, leise tapste ich die Treppe hinunter und zog meine blauen Pumps an. Jetzt konnte ich wieder los zu Schule fahren, ich hatte noch 10 Minuten wenn ich ankam nur noch 5. Allerdings war Angela bestimmt schon da und ich konnte ihr Mathe erklären. Ich schlüpfte in meine Jacke und zog die Kapuze hoch auf meinen Kopf, dann ging ich hinaus und stieg in mein Auto. Als ich ankam musste ich wie schon zuvor am Ende des Platzes parken, das kümmerte mich aber nicht wirklich. Total in Gedanken versunken stieg ich aus und wollte zu Englisch gehen, aber nur nach ein paar Sekunden waren meine Haare total nass. Toll alles nur weil du so vergesslich bist Lil, jetzt kannst du erstmal aufs Mädchenklo gehen und versuchen deine Haare zu trocknen, waren meine Gedanken. Gedacht getan, ich ging ins Mädchenklo und versuchte mit den Papiertaschentüchern meine Haare etwas zu trocknen. Aber es war sinnlos, sie würden nicht trocken werden. Frustriert schmiss ich die benutzen Tücher weg und kramte ein Zopfgummi aus meiner Tasche. Mit den Fingern kämmte ich so gut es ging meine Haare, dann machte ich mir einen Zopf. Hoffentlich würden sie schnell trocknen, ich hasste meine Haare so zu stylen. Ich hörte wie die Klingel das Stundenende angekündigte, deswegen ging ich aus dem Klo. Zog die Kapuze auf und ging zu Englisch, Angela saß schon auf ihrem Platz. „Wo warst du heute morgen in der ersten Stunde?“, fragte sie mich. „Mathe ist doch ausgefallen.“, sagte ich verwirrt. „Ja, aber trotzdem war der ganz Mathekurs heute Morgen da, außer deine Wenigkeit.“ „Achso das meinst du, ich hab verschlafen.“ Mr. Mason fing mit seinem Unterricht an und ließ uns den letzten Akt wiedergeben. Politik flog an mir nur so vorbei, ich hatte gar nicht bemerkt dass Taylor nicht da war bis nach dem Stundenende. Alleine ging ich zu Sport, keins der Mädchen sprach mit mir, was auch nicht gerade leicht war, denn ich nahm meine Sportsachen und zog mich auf der Toilette um. Jedes Mädchen trug ein T-Shirt zum Sport außer ich, ich nahm einen Pullover. Heute machten wir sprinten, eigentlich hatte ich nichts gegen laufen aber mir war heute einfach nicht danach. So fiel meine Zeit auch nicht allzu gut aus. Auf 100 Metern hatte ich normalerweise 10 bis 11 Sekunden gebraucht. Für ein Mädchen sehr gut und sehr schnell, heute brauchte ich für popelige 80 Meter 15 Sekunden. Total schlecht, ich gehörte zwar bei den Mädchen hier zu den schnellsten, aber in Kalifornien wäre ich eine der schlechtesten gewesen. Frustriert ging ich mich nach Sport umziehen und ging genauso frustriert zum Mittagessen. Lustlos und sauer stocherte ich in meinem Salat herum. Angela sprach mich nicht an, sie wusste ich wollte nicht reden, netter weise hielt sie Jessica auch davon ab mich anzusprechen. Eric war damit beschäftigt irgendwelche Hausaufgaben abzuschreiben und Mike machte den Fehler und sprach mich an. „Hey Lily.“ Lily, ging’s diesem Hund noch geistig gut mir so einen dummen Spitznamen zu verpassen? Angela erstarrte in der Bewegung und musterte mich, sie wusste das man(n) mich nie anders ansprechen sollte als mit Lil oder Liliana. „Ich heiße Liliana.“, sagte ich kalt, ich sah dass Angela sich etwas entspannte. „Für dich am besten Miss Ricen.“ Jetzt starrten uns alle am Tisch an. „Was? Glaubst du nicht das du etwas zu arrogant klingst?“, fragte Mike und zog die Augenbraue hoch. „Nein, bloß jeder hasst es wenn so ein an gelaufener Golden Retriever wie du, einen von der Seite mit bescheiden Namen ansprichst.“ „Du bezeichnest mich als Hund?“, fragte er und ich hörte leichte Wut aus seiner Stimme. „Hunde können ohne die fütternde Hand nicht überleben, Katzen lassen sich nur füttern weil sie es wollen. Und du könntest nicht ohne deine fütternde Hand überleben, jeder Straßenköter ist besser als du.“ Taylor tauchte am Tisch auf. „Hey Leute, Sorry das ich erst jetzt komme, aber ich war beim Arzt.“ Er bemerkte gar nicht was für eine eisige Stimmung am Tisch herrschte, er setzte sich neben mich. „Kannst du haben.“, sagte ich und schob ihm mein unberührten Salat hin, dann schnappte ich mir meine Tasche und ging. So sauer wie ich war schwänzte ich Spanisch und setzte mich lieber in mein Auto und hörte Musik. Heute war doch durch und durch ein Scheißtag. Ich öffnete meinen Zopf und fuhr mit den Händen durch, sie waren immer noch feucht. Darum steckte ich den Schlüssel ins Schloss und ließ meinen Wagen an, ich drehte die Heizung hoch und richtete das Gebläse auf mich. Als es zum Stundenende klingelte waren meine Haare wieder vollkommen trocken und ich entschied mich wenigstens zu Physik zu gehen. Also machte ich mich auf den Weg, als ich ankam saß Jasper schon auf seinen Platz und Alice ihr Platz war leer. Mir dabei nichts denkend ging ich zu meinem Platz und holte meine Sachen heraus. Mr. Molina ging an mir vorbei und ich hörte ihn zu Jasper sagen: „Mr. Hale, wenn Sie wollen können Sie sich neben Miss Ricen setzen, solange Ihre Schwester krank ist meine ich.“ Dann ging Mr. Molina nach vorne und plötzlich setzte sich Jasper auf Alice ihren Platz. „Was hat Alice?“, fragte ich und schaute ihn aus dem Augenwinkel an. „Sie hat sich ne Lungenentzündung eingefangen.“ „Oh das tut mir Leid, wie lange wird sie den ausfallen?“ Mr. Molina begann seinen Unterricht und Jasper und ich flüsterten nur noch. „Unser Dad denkt ein oder zwei Wochen.“ Ich musste komisch geguckt haben denn er sagte schnell. „Er ist Arzt.“ Plötzlich standen einige Schüler auf und gingen nach vorne. „Was machen die?“ „Wir sollen ein Versuch durchführen, ich geh die Geräte holen.“, damit stand Jasper auf und ging nach vorne. Mein Blick folgte ihm, er ging so geschmeidig wie eine Katze was mir gar nicht aufgefallen war, bis jetzt. Er kam mit einem großen Magneten und einer kleinen Schachtel wieder. Mehr brauchten wir nicht? Echt nicht, was sollte man denn mit denen machen? Jasper stellte beides auf den Tisch und setzte sich wieder. „Okay ich hab keine Ahnung was wir damit machen sollen, erklärst du es mir?“, fragte ich. „Wir wollen ein Magnetfeld entstehen lassen, mit diesen Eisenspänen und dem Magneten.“ Ich wollte gerade etwas erwidern da musste ich niesen. Zweimal hintereinander und das auch ziemlich laut. „Alles okay?“, fragte Jasper mich und rückte etwas näher. „Ja klar, war doch nur ein Niesen.“, winkte ich ab. „Hast du dich vielleicht unterkühlt?“ „Quatsch, seh ich aus als würde ich zu dünne Sachen tragen?“ Sein Blick glitt über mich, ich spürte ein Kribbeln auf der Haut. Allerdings konnte dieses Kribbeln daherkommen das ich erneut niesen musste. „Ich glaub schon.“ „Sehr witzig, ich trage 3 Shirts unter dem Pulli. Und jetzt ist die Frage meiner Kleidung geklärt.“ Ich streckte mich ein Stück und nahm ihm den Magneten aus der Hand, mit diesem hatte er die ganze Zeit gespielt. „Lass uns anfangen.“ Und das taten wir dann auch, es lief ganz gut er stellte mir ein paar Fragen. Mr. Molina ging in der Klasse herum und schaute uns ab und an über die Schulter. „Miss Ricen, Mr. Hale das sieht sehr gut aus, ich glaube sie können zusammen packen.“, damit ging er wieder nach vorne. Ich schnappte mir den Magneten und wartete das Jasper die Eisenspäne wieder einpackte. Fast schon feierlich schnappte ich mir die Packung aus seiner Hand, dabei streiften meine Finger seine Haut, sie war eiskalt. Es wunderte mich nicht dass sie so kalt war, denn oft hatten blasse Menschen eine kühlere Körpertemperatur und Durchblutungsstörungen in Händen und Füßen. Ich brachte die Sachen nach vorne zum Lehrertisch und kehrte dann zu meinem Platz zurück. Mit einem Nieser von mir wurde die Stunde beendet. Zusammen mit Jasper verließ ich den Raum und zusammen gingen wir zum Parkplatz. „Bis morgen.“, sagte ich zu ihm und ging dann zu meinem Wagen, Jasper blieb bei einem grauen Volvo stehen.

Kapitel 5

Innerlich fluchend sprang ich aus dem Bett und schnappte mir das erst beste und tupfte die Brühe von meiner Bettdecke. Aber es nutze nichts, ich war zu langsam gewesen, also musste ich wohl mein Bett neu beziehen. Schöner Mist, gerade hatte ich das Bettdeck abgezogen da bekam ich ein Hustenanfall. Ich musste mir was eingefangen haben, die Nieser von gestern waren wohl die Vorwarnung gewesen. Meine Mutter kam ins Zimmer, sie sah mich an und kam dann zu mir. Faste mich an den Armen und zwang mich platz zu nehmen im Bett. Sie reichte mir ein Glas Wasser und wartet bis ich aufhörte zu husten. „Was wolltest du wieder tun?“ „Ich hab mit der Brühe gekleckert und da muss ich doch mein Bett umziehen.“, erklärte ich und gab erneut ein Husten von mir. „Du bleibst jetzt schön hier sitzen und ich mach das.“ Sie ging zu meinem Schrank und holte einen neuen Bezug heraus, dann begann sie meine Bettdecke zu beziehen. Sie warf über mich die Decke und drückte mir dann meine Brühe in die Hand. „Brauchst du sonst noch was bevor ich gehe?“ „Neue Taschentücher und ne Kopfschmerztablette.“ Die Taschentücher brachte sie mir, die Tablette nicht, Schweinerei, dachte ich und putzte mir die Nase. „So ich muss jetzt zur Arbeit, wenn irgendwas passiert rufst du an okay?“ „Jaha Mom, ich bin nicht das erste Mal krank.“ „Ich weiß aber du warst auch noch nie alleine hier krank.“ „Nicht genau hier, aber in Kalifornien.“, erwiderte ich und hustete erneut. „Wenn es dir Morgen nicht besser geht, dann schauen wir mal ob du zum Arzt gehst.“ „Ciao Mom, bis heute Abend oder Morgen früh.“, sagte ich und winkte mit dem Taschentuch. Sie ging zögerlich, ließ meine Zimmertür aber offen, wozu fragte ich mich war doch keiner mehr da. Ich hörte die Tür ins Schloss fallen, ein Hustenanfall überkam mich und ich griff nach meinen Wasser. Das Wasser glitt kühl durch meinen Rachen, danach stellte ich das Wasser weg und trank meine Brühe aus. So musste sich ein überfahrender Hund fühlen, mein Schädel brummte, mein ganzer Körper schmerzte und der Huste hörte nicht auf. Erschöpft ließ ich mich tiefer in meine Kissen fallen, trotz erneuten Hustenanfällen schlief ich irgendwann ein. Und träumte totalen Mist.


Ich stand auf einem leeren Feld, das mit Schnee bedeckt war. Mir war kalt und um mich war rein gar nichts, am Himmel war auch nichts zu sehen. Hinter mir ertönte ein Knacken, ich schnellte herum und sah... Nichts. Toll, was hatte dieses Geräusch verursacht? Erneut ein Knacken hinter mir, diesmal drehte ich mich nicht um ich blieb reglos an der Stelle stehen. Dann wieder ein Knacken diesmal lauter und näher, meine Reaktion, ich lief los. Ich lief lange, mein Atem ging stockend und keuchend, plötzlich stolperte ich über irgendetwas und fiel hin. Ein Schmerz von der Kälte verursacht durchfuhr mich, ich versuchte mich zu bewegen konnte es aber nicht. Erschöpft ließ ich meinen Kopf in den Schnee sinken, ich spürte wie es anfing zu schneien. Der Schnee begrub mich unter sich und ich spürte nur noch Kälte, wie eine eisige Umarmung.


Erschrocken fuhr ich aus meinem Traum hoch, mir war eiskalt, ich hörte wie meine Zimmertür geöffnet wurde. Ein Husten kam über mich und hielt mich ein paar Sekunden ohne Luft. „Hier trinke was.“, Mom hielt mir ein Glas hin. Dankend nahm ich es an und trank es in großen Zügen aus. „Wie spät ist es?“, fragte ich mit schwacher Stimme. „6.30 Uhr, wie geht’s dir?“ „Scheiße, bist du gerade wiedergekommen?“ „Nein ich wollte nur nach dir sehen, versuch noch ein bisschen zu schlafen. Nachher fahr ich dich ins Krankenhaus zur Untersuchung.“ „Brauchst du nicht, ich fahr selbst.“ „Ich geh erstmal wieder schlafen, wir sehen nachher weiter.“ Dann verschwand sie wieder aus meinem Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Erschöpft ließ ich mich wieder in die Kissen sinken und döste ein. Am Rande meines Bewusstseins merkte ich wie meine Mom in mein Zimmer kam. Sie verließ mein Zimmer wieder leise ohne mich anzusprechen, ich schob mich ein Stück im Bett hoch. Von unten hörte ich Geklapper dann hörte ich wie Mom die Treppe hochkam. Leise öffnete sich meine Tür erneut und sie schlich mit einem Tablett in der Hand herein. Sie schaute mich gar nicht an sondern stellte einfach das Tablett auf meinen Schreibtisch und ging wieder. Sie ging wieder runter, ich hörte wie sie sich anzog und aus dem Haus ging. Mein Blick ging zur Uhr, sie war zur Arbeit gefahren. Erschöpft stieg ich aus dem Bett und schlich ins Badezimmer. Ich kratzte mich am Arm, irgendwie juckte er. Das kannte ich schon wenn Wunden heilten jucken sie wie sonst was, dann rubbelte ich über dem Pullover drüber. Dann hörte es eigentlich immer auf, diesmal nicht es juckte unaufhörlich weiter. Also schob ich meinen linken Ärmel hoch, der Schnitt hatte keinen Schorf angesetzt, nein er hatte sich entzündet und es tat weh als ich ihn berührte. Damit müsste ich eigentlich zum Arzt aber das würde ich ganz sicher nicht tun, mit meinem Husten und so würde ich zum Arzt gehen aber nicht mit dem Arm. Ich ging wieder in mein Zimmer und zog mir eine Jogginghose und ein dickes Sweatshirt über. Langsam ging ich die Treppe hinunter und zog mir meine Schuhe an. Vorsichtig zog ich mir meine Jacke über und nahm meine Schüssel. Die Fahrt zum Krankenhaus war anstrengend, mein Husten störte mich und ich musste zweimal am Straßenrand stehen bleiben. Ich meldete mich an der Information an und schilderte der Frau am Empfang was mir fehlte, besorgt führte sie mich in ein Zimmer. Ich sollte mich auf eine Liege setzen und auf den Arzt warten, ich zog meine Jacke aus und legte sie neben mich. Gerade hatte ich mich zurück gelehnt ging die Tür auf und ein junger, blonder Mann kam herein. „Ich bin Doktor Cullen. Wie geht es Ihnen denn Miss…“, er schaute auf die Akte die, die Schwester angelegt hatte. „Ricen?“ „Schlecht sonst wäre ich nicht hier.“, meinte ich sarkastisch und musste ein Husten unterdrücken. „Oh, ich höre schon, stellen Sie sich bitte mal hin.“ Ich tat was er wollte und stellte mich hin. „Ich werde Sie erst mal abhören, atmen Sie bitte tief ein und dann wieder aus.“ Er fing an mich zu untersuchen, ich atme tief ein und dann wieder aus. Das machte ich ganze 3 Mal hintereinander, dann hatte er genug gehört. „Haben Sie Atemnot und Fieber?“ „Beides.“, antwortete ich und musste husten. „Sie haben eine akute Bronchitis, ich verschreibe ihnen ein Antibiotikum. Das müssen Sie zwei Mal am Tag nehmen, morgens und abends.“ „Okay, wann kann ich wieder zur Schule?“ „Sie sollten sich noch zwei Tage ausruhen, ich denke dann können Sie wieder zur Schule.“ „Danke, Doktor Cullen.“ Ich erhob mich, nahm das Antibiotikum entgegen und verabschiedete mich vom Doc. Langsam ging ich die Flure des Krankenhaus entlang und stieß ging jemanden. „Sorry.“, nuschelte ich und schaute auf. „Hey Jasper.“, sagte ich schlaff und schaute ihn an. Er schaute zu mir runter und schaute mich komisch an. „Was machst du hier?“, fragte ich müde und hielt mich an der Wand fest. „Ich hab meinen Vater besucht, er musste dann aber zu einer Patientin. Wie geht es dir?“ „Mir geht’s…“, ich konnte meinen Satz nicht beenden, denn mir wurde schwummrig und mir wurde schwarz vor Augen. Ich klappte zusammen, ich bekam nur noch mit wie Jasper, ich denke dass es Jasper war, mich auffing bevor ich auf den Boden knallte. Allzu lange konnte ich nicht weg gewesen sein, denn als ich wieder aufwachte hörte ich Jaspers Stimme und die von Doktor Cullen, ich lag auf einer Liege. „Sie ist mitten im Satz zusammengebrochen. Ich konnte sie gerade so auffangen.“ Der Doktor kam zu mir und schaute mich an. „Schön dass Sie wieder wach sind Miss Ricen.“ „Liliana.“, sagte ich, weil ich keine Lust auf dieses Miss geredet hatte. „Okay Liliana, wie fühlen Sie sich?“ „Nicht gut.“, sagte ich mit schwacher Stimme und schaute zu Jasper. „Jasper erzählte mir Sie seien einfach zusammen gebrochen, was ist passiert?“, er strahlte mir mit einer Lampe in die Augen. „Ich weiß es nicht, mir ist schwummrig geworden und dann wurde alles schwarz.“ „Haben Sie irgendwelche Knochenprobleme oder oft Kopfschmerzen?“ „Nein, keins von beiden.“, erwiderte ich und musste mich am Arm kratzen. Er folgte meiner Bewegung und schaute auf meinen Arm. „Darf ich mir das mal anschauen? Haben Sie einen Hautausschlag?“ „Nein habe ich nicht, mir wäre es lieber wenn Sie ni…“, ich konnte meinen Satz nicht mal beenden, denn er ergriff meinen Arm und schob meinen Ärmel hoch. Ich guckte überall hin bloß nicht zu meinem Arm, dem Doc und Jasper. Es war peinlich, ich wusste wie mein Arm aussah mit Narben überseht und einer entzündeten Wunde. „Woher haben Sie die Wunde her?“ „Ist beim Umzog passiert.“ „Wie genau?“ „Beim einpacken von meinen Sachen.“, log ich. „Wäre es Ihn lieber wenn Jasper ginge?“ „Ja.“ Ich sah Doktor Cullen nicht an, auch nicht Jasper, ich hörte nur wie die Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Dann spürte ich etwas Kaltes auf meinem Arm, überrascht wendete ich meinem Blick meinen Arm zu. Ich sah wie Doktor Cullen meine Wunden reinigte, dann schmierte er mir etwas Weißes auf die Wunde. „Wollen Sie mir erzählen was mit ihrem Arm passiert ist?“ „Es ist nichts, war nur ein Umfall.“ „Zeigen Sie mir mal bitten den anderen Arm Liliana.“ „Nein.“, antwortete ich und starrte wütend an die gegenüberliegende Wand. „Hören Sie Liliana, Selbstverletzung ist keine Lösung. Ich will Ihnen nur helfen.“, er legte mir eine Hand auf die Schulter. „Ich will nicht darüber reden okay? Kann ich bitte gehen?“ Er schaute mir durch dringlich in die Augen. „Ich gebe Ihnen eine Salbe mit, die tragen Sie bitte regelmäßig auf. Dann sollte die Entzündung besser werden.“ Er reichte mir eine Salbe und half mir aufzustehen. „Nochmals Danke Doktor Cullen.“, damit ging ich. Diesmal passte ich auf gegen niemand zu laufen, ich erreichte mein Auto ohne Zusammenstoß. „Soll ich dich nach Hause fahren?“ Überrascht drehte ich mich um und entdeckte Jasper hinter mir. „Brauchst du nicht.“ „Ich glaube dass du noch nicht ganz fit bist um zu fahren.“ Ich zog beleidigt die Augenbraue hoch. „Du bist gerade zusammen gebrochen, da solltest du dich noch ausruhen und ich kann dich gern fahren.“ „Wenn du unbedingt willst, aber wie kommst du nach Hause?“ Er ging zu Fahrertür und ich stieg auf der Beifahrerseite ein. „Taxi oder mein Bruder holt mich ab.“ „Das muss aber ein netter Bruder sein.“, murmelte ich und schnallte mich an. „Stimmt meine beiden Brüder sind echt nette Kerle.“, sagte Jasper und startete denn Wagen. „Du hast zwei Brüder?“ „Eigentlich hab ich auch noch zwei Schwestern, eine ist davon Alice, mit der anderen bin ich sogar wirklich verwandt.“ „Mit dem Rest nicht?“ „Nein.“, wir fuhren die Straße entlang. „Darf ich dich was fragen?“, fragte ich Jasper und schaute aus dem Fenster. „Tust du das denn nicht schon?“, fragte Jasper zurück und ich wandte mein Blick zu ihm. „Das waren aber oberflächliche Fragen.“ „Frag mich doch einfach.“, sagte Jasper und schaute kurz zu mir rüber. „Was ist mit deinen Eltern passiert?“ Mein Blick glitt über die Bäume die am Fenster vorbei flogen. „Sie sind gestorben als ich 8 war, seit dem wohnen wir bei meiner Tante Esme und ihren Mann. Für mich sind sie wie Eltern.“ „Das tut mir Leid.“, sagte ich leise und schaute zu ihm rüber. „Ich kann mich nicht mehr an sie erinnern, meine Schwester auch nicht.“ Er hielt vor meinem zu Hause, woher wusste er eigentlich wo ich wohnte? „Woher weißt du wo ich wohne?“, fragte ich ihn direkt und öffnete die Tür und schlüpfte aus dem warmen Auto. Er tat es mir gleich, ich ging um den Wagen herum und blieb vor ihm stehen. Auffordernd hielt ich ihm meine Handfläche entgegen, er schaute meine Hand an und ließ aber schließlich den Schlüssel hineinfallen. „Ich bin hier letztens vorbei gefahren und hab deinen Wagen hier stehen sehen.“ „Und da wusstest du sofort das ich hier wohne und nicht nur bei irgendwem zu besuch war?“, fragte ich sarkastisch und verlagerte mein Gewicht auf das andere Bein. „Ich bin schon öfters hier vorbei gefahren und hab dein Wagen hier stehen sehen. Das war ziemlich eindeutig für mich.“ „Okay, willst du noch kurz mitrein kommen oder willst du hier draußen stehen bleiben. Ich weiß ja nicht wie du nach Hause kommst.“, sagte ich und zeigte auf das Haus. „Wenn du nichts dagegen hast komm ich gern noch mit rein.“, sagte er und folgte mir als ich zur Tür ging. Schnell schloss ich auf und ließ ihn eintreten. Während ich mir die Jacke auszog, rief Jasper jemanden von seinem Handy aus an. Erst jetzt fiel mir auf das er gar keine Jacke trug. Als er auflegte sah er dass ich ihn musterte, er schaute mich unverwandt an. „Alles okay?“ „Ja, aber ist dir nicht kalt so ganz ohne Jacke?“ „Nein, ich friere nicht so schnell.“, antwortete er mir zögernd. „Willst du einen Tee?“, fragte ich höflich und ging in die Küche. „Nein danke.“ „Okay, ich aber.“ Im Wasserkocher war noch genügend Wasser ich musste ihn nur anstellen, dann schnappte ich mir aus dem Schrank eine Tasse und stellte sie ab. In einer Dose waren noch Kirschteebeutel, ich nahm mir einen und warf ihn in die Tasse. Als der Wasserkocher fertig war wirbelte ich herum und nahm ihn mir. Jasper stand im Türrahmen und schaute mir zu. Ich goss Wasser in die Tasse und ließ den Tee erstmal ziehen, ich wandte mich zu Jasper um und klammerte mich an der Arbeitsplatte fest, denn es drehte sich plötzlich alles um mich. Ich spürte zwei kalte Hände auf meinen Hüften, die mich stützten. „Liliana geht’s dir gut?“, fragte mich Jasper und zwang mich, mich hinzusetzen. „Mir ist nur etwas schwindelig.“, sagte ich ehrlich und klammerte mich am Stuhl fest. Besorgt legte Jasper mir eine Hand auf die Stirn ich zuckte vor der kalten Berührung zurück. Schnell ließ er seine Hand sinken und reichte mir lieber meinen Tee. Zögerlich nahm ich einen Schluck, er war überhaupt noch nicht durchgezogen. „Geht’s wieder?“, wollte er wissen und setzte sich mir gegenüber. „Ich glaub schon, manchmal wird mir einfach so schwindlig.“ Jaspers Handy klingelte plötzlich in der Stille, er nahm ab. Ich hörte höflicher weise nicht zu, eigentlich konnte mich gar nicht konzentrieren. „Edward kann mich nicht abholen, er steckt im Stau, er meint er ist in frühsten einer Stunde dar. Soll ich mir ein Taxi rufen oder lieber noch bei dir bleiben und bisschen auf dich aufpassen?“ „Ich bin keine 5 Jahre alt, sondern 18 ¾. Also du musst nicht bleiben wenn du nicht willst.“ Ich erhob mich und trat einen Schritt auf ihn zu. „Du kannst gerne gehen.“, kam es kühl von mir und ich ging in die Flur. „Wäre es dir denn so lieber?“, wollte er wissen und folgte mir. Er stand dicht hinter mir, zu dicht für mich. „Ja.“, sagte ich und blieb immer noch steif an meinem Platz. „Dann werde ich gehen.“ Bereitwillig öffnete ich ihm die Tür und wartete. „Wir sehen uns in der Schule.“, meinte ich und wartete immer noch. Er trat hinaus blieb aber stehen und drehte sich zu mir um. „Warum wolltest du vorhin im Krankenhaus das ich gehe?“, fragte er mich plötzlich und ich sagte das was mir als erste einfiel. „Es gibt Sachen die Außenstehende nicht wissen müssen.“ „Eine typische Antwort für SVV.“ Er schüttelte traurig den Kopf und blickte mir dann in die Augen, ich pfefferte die Tür vor seiner Nase zu. Wie von der Tarantel gestochen lief ich in mein Zimmer und schmiss mich ins Bett.
*Anmerkung von der Autorin: Für die, die es nicht wissen SVV bedeutet Selbstverletzungsverhalten.*

Kapitel 6

Seit ich Jasper die Tür vor der Nase zugeschlagen hatte war schon eine Woche vergangen. Jasper wollte immer mit mir reden, aber ich nicht mit ihm er versuchte es jetzt nicht mehr. Aber wir redeten gar nicht mehr, Alice war immer noch nicht wieder da und Jasper saß so in Physik immer noch neben mir. Bei Versuchen beschränkte sich unsere Unterhaltung auf den Versuch mehr nicht. Es war Freitag und ich hatte gerade Spanisch erfolgreich hinter mich gebracht. Ernsthaft spielte ich mit dem Gedanken Physik zu schwänzen und somit zu vermeiden Jasper sehen zu müssen. Aber war das nicht eigentlich Schwachsinn, Jasper war doch nur ein ganz normaler Junge oder? Er war doch nur ein Klassenkamerad wie jeder andere auch. Aber irgendwie schien er anders zu sein und auch anders auf mich zu wirken, älter und klüger als die anderen Jungen. Ich entschloss mich zu Physik zu gehen ich musste ja nicht mit ihm reden oder ihn anschauen. Als ich ankam war er noch nicht da, gut, so konnte ich mich in Ruhe auf den Unterricht vorbereiten. Mich ablenkend malte ich auf meinem Block herum, geräuschvoll zog man den Stuhl neben mir zur Seite. Jasper war anscheinend da und wollte das ich auf ihn aufmerksam wurde. Aber nicht mit mir, ich ließ meine Haare über die linke Schulter fallen. Mr. Molina begann den Unterricht indem er einen Fernseher in den Raum schob. Ein Film wie schön dann musste man nicht so stark aufpassen. Das Licht ging an und der Fernseher wurde angeschaltet, ich malte weiter auf meinem Block herum. Und das die ganze Stunde lang, kurz vor Unterrichtsschluss wurde der Film abgestellt und Mr. Molina verkündete uns das wir nächste Stunde weiter gucken wollten. Ich packte meine Sachen weg und stand auf um mir meine Jacke anzuziehen. „Was machst du am Wochenende?“, fragte mich Jaspers feine Stimme von hinten. „Ich wollte nach Seattle.“, kam es kalt von mir und ich drehte mich um. „Ganz alleine?“ „Wahrscheinlich schon.“ Meine Miene war kalt und ließ keine einzige Gefühlsregung durch. „Ziemlich gefährlich oder?“ „Warum?“, fragte ich überrascht, was sollte an einer Fahrt nach Seattle schon gefährlich sein. Kalifornien war auch groß und gefährlich und mir war noch nie etwas passiert. „Hast du es nicht gelesen?“, fragte er mich überrascht und nahm seine Tasche. „Was soll ich nicht gelesen haben?“, fragte ich leicht wütend zurück. Eigentlich wurde ich nicht so schnell wütend, aber Jasper löste etwas in mir aus. „In Seattle sind viele Morde begangen wurden, mehr als Jack the Ripper in seiner ganzen Zeit begangen hat. Und das nur in ein paar Wochen.“, erklärte Jasper mir und ging mit mir nach draußen. „Nein hab ich wohl überlesen, aber ich fahr trotzdem. Was soll mir schon passieren?“, meinte ich und trat auf den Parkplatz. „Das dich dieser Serienmörder ermordet, nur so als Beispiel.“ „Klar weil es so wahrscheinlich ist, das er genau mich umbringt wenn ich in Seattle bin. Du hast echt einen an der Waffel.“ „Ich mach mir nur Sorgen um dich.“ Ich drehte mich überrascht zu ihm um, er schaute mich an. Dann hörte ich ein Hupen von der Seite, ich drehte meinen Kopf, ein Auto kam auf mich zu und wurde nicht langsamer. Ab jetzt lief alles in Zeitlupe für mich ab, meine Augen weiteten sich ich war unfähig mich zu bewegen, ich sah mich schon auf der Autohaube liegen mit verdrehten Gliedmaßen. Ich schloss meine Augen und wartete dass mich das Auto mitriss aber nichts passierte. Ein Windhauch war alles was ich spürte und Kälte. „Mach dir Augen auf Liliana!“, verlangte man von mir. Vorsichtig machte ich erst das eine dann das andere Auge auf und blickte in Jaspers Gesicht, es sah zornig und erleichtert zugleich aus. „Wolltest du dich umbringen oder bleibst du immer gerne auf der Straße stehen?“ „Es ist ein Parkplatz.“, sagte ich mit zitternder Stimme und bemerkte erst jetzt, das Jasper die Arme um mich gelegt hatte. „Ist doch das selbe.“, murmelte er und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich glaub ich bleib das Wochenende zu Hause.“, kam es über meine Lippen. Jasper löste seine Arme um mich und ich muss zugeben, etwas in mir fand das überhaupt nicht schön. „Weshalb der Sinneswandel?“, fragte er ruhig und schaute mich abwartend an. „Keine Ahnung, ist doch egal. Ich fahr jetzt nach Hause, bis Montag und danke das du mich von dem Auto weggezogen hast.“ „Ich werd dich immer wieder retten wenn es sein muss.“ Damit drehte er sich um und ging, ich blieb völlig verwirrt zurück und schlich zu meinem Wagen. Was sollte das heißen er würde mich immer wieder retten? Vorsichtig fuhr ich nach Hause, die Straßen waren leer und nass. Schnell parkte ich mein Wagen und ging im zügigen Schritt ins Haus, im Kühlschrank lag ein Salatkopf. Von dem machte ich zwei Blätter ab und nach dem Waschen legte ich sie auf mein Sandwich, das schon mit Käse und Schinken belegt war. Schnell schlang ich es herunter und ging ins Wohnzimmer. Dort machte ich den Fernseher an und ließ irgendwas laufen, ich setzte mich auf das Sofa und machte es mir bequem. Der Schock saß mir immer noch in den Knochen, was wäre passiert wenn Jasper nicht so schnell reagiert hätte? Wahrscheinlich wäre ich nur noch ein blutiger Fleck auf dem Asphalt. Ich musste eingeschlafen sein, denn als ich wach wurde war alles dunkel, der Fernseher war ausgeschaltet und jemand hatte eine Decke über mich geworfen. Müde stand ich auf und ging in den Flur ich sah das in der Küche Licht brannte. Als ich in die Küche kam stand Mom vor dem offenen Kühlschrank. „Warum hast du mich nicht geweckt?“ „Du sahst so friedlich aus, als könntest du den Schlaf gut gebrauchen. Hab ich dich geweckt?“ „Nein, ich geh ins Bett. Musst du morgen arbeiten?“ „Das Wochenende hab ich frei, wollen wir zusammen nach Port Angeles?“ „Weißt du eigentlich muss ich lernen und ich dachte mir ich fahr mal nach La Push. Das Wetter soll ja morgen gut werden.“ „Achso nein, dann fahr du ruhig nach La Push ich kann mich ja mit einer Freundin treffen und nach Port Angeles fahren.“ „Okay, gute Nacht.“ „Gute Nacht. Soll ich dich wecken wenn ich fahre?“ „Nein brauchst du nicht.“ Damit ging ich hoch in mein Zimmer, ich war recht ausgeruht also beschloss ich noch mal an meinen Laptop zu gehen. Mitleerweile hatte ich zwei Nachrichten von Dad, ich beschloss sie zu lesen. Die erste die schon seit Tagen in meinem Postfach war zu erst.


Ich will dass du mich sofort anrufst wenn du das liest.


Wow hatte ihn ja richtig viel Mühe gekostet das zu schreiben, dachte ich sarkastisch und öffnete die nächste Nachricht.


Ich weiß das du die Nachricht bekommen hast, also ruf mich an oder ich werde mit deiner Mom reden. Das ist mein Ernst Liliana!


Unbeeindruckt schloss ich mein Postfach und ging lieber bei Google rein, mich interessierte es warum Jaspers Hände immer so kalt waren. Im Suchfeld gab ich kalte Hände ein, es wurden mir mehre Seiten angezeigt die sich mit dem Thema beschäftigten. Da ich keine Lust auf Medizinische Fachwörter hatte, die ich mir erklären lassen musste, nahm ich als erstes einer dieser Seiten wo man alle möglichen Fragen stellen konnte und eine Antwort bekam. Und da fand ich auch etwas, dort stand:
Hey mein Freund hat immer so kalte Hände, sie sind manchmal richtig eisig, woran liegt das?


Simple Fragestellung und es gab 100 Antworten, ich las mir die ersten durch.
Manch Menschen leiden an Durchblutungsstörungen, meist wird das Blut nicht richtig oder gar nicht in die Finger gepumpt. Bei manchen äußert es sich auch so dass sie auch kalte Füße haben. Dein Freund sollte am besten zum Arzt gehen, denn ich hab gehört dass so was auf ernsthafte Krankheiten hinweißen kann.


Hatte Jasper vielleicht ein ernsthafte Krankheit, das konnte ich mir allerdings nicht vorstellen er sah nicht gerade krank aus. Also schaute ich mir die nächste Antwort an.
Schau dir einfach den Link an. =D


Meine Interesse war geweckt, vielleicht brachte mir der Link ja eine Antwort, also klickte ich drauf und wartete bis sich die Seite aufgebaut hatte. Sie war schwarz und mit weißen Buchstaben, sie hieß ’Alles über Vampir, Werwolf und andere.’ Was hatte das jetzt mit kalten Händen zu tun? Ohne wirklichen großen Sinn klickte ich auf Werwolf, dort war etwas Pelziges abgebildet das was als erste dort stand war:
Frieren nie.

 


Ich entschloss mich lieber zu Vampiren zu klicken und dort weiter zumachen. Es waren mehre Stichwörter aufgelistet:
-unfassbar schnell
-trinken Blut
-Untote Wesen
-kalte und blasse Körper
-bösartig
-reagieren auf Knoblauch, Rosenkränze und Weihwasser allergisch
-können nicht in die Sonne gehen, verbrennen

 


Derjenige der das alles geschrieben hatte musste doch gekifft haben oder so was in der Art. Ich schloss das Fenster und machte meinen Laptop aus, dann ging ich ins Bett. Das war doch lächerlich dass ich auch nur mir diese Seite durchgelesen hatte. Es stimmte doch so gut wie gar nichts mit Jasper überein, na gut er war sehr blass und seine Hände waren kalt und nur weil er schnell reagierte hieß es noch lange nicht das er ein Vampir war.

Die Sonne weckte mich auf, sie strahlte mir direkt ins Gesicht. Müde schlüpfte ich aus dem Bett und ging zum Fenster, die Sonne strahlte stark und warm auf die Erde nieder. Mein Blick wanderte zu meinem Wecker, 10. 19 Uhr. Mom war bestimmt schon weg, ich zog mir eine blaue Jeans, ein türkises Top und eine weiße langärmlige, dünne Bluse an. Dann ging ich runter und frühstückte ein paar Cornflakes. Diese spülte ich mit Orangensaft aus der Tüte direkt runter. Es waren 18°C draußen, zumindest sagte das das Thermometer. Statt nach La Push zu fahren, entschloss ich mich spazieren im Wald zu gehen, ein bisschen bewegen am frühen Morgen. Ich nahm meine Schlüssel und blieb im Flur stehen, sollte ich meine Regenjacke mitnehmen? Nein, ich ließ sie hier, wenn es anfangen sollte zu regnen hatte ich Pech gehabt. Die Sonne traf mein Gesicht, die Wärme breitete sich auf meinem ganzen Körper aus. Der Boden war noch leicht feucht, ich nahm den Weg in den Wald. Es war ein kleiner Wanderweg den ich noch nie erkundet hatte, er war eng aber begehbar. Eine ganze Weile ging ich diesem Weg nach, die Sonne schien durch die Bäume und mir wurde bald so warm das ich die Ärmel hochschob. Ein laues Lüftchen wehte durch meine offenen Haare und wehte sie mir aus dem Gesicht. Der Wald war so ruhig, ein paar Vögel sangen ihre Lieder, hier und dort gab es ein Rascheln im Unterholz und ich war mitendrinnen. Nach einer Weile taten mir die Füße etwas weh und ich entschied mich erstmal auszuruhen. Ich fand einen trocknen Baumstamm der umgestürzt war und ich entspannte mich auf ihn etwas. Wie von alleine schlossen sich meine Augen und ich reckte meinen Kopf dem Himmel entgegen. Dann völlig aus dem nichts knackte etwas laut hinter mir, erschrocken fuhr ich herum und suchte die Schatten ab. Wie aus dem Nichts trat Jasper aus dem Schatten und kam auf mich zu. Fast panisch versuchte ich meine Ärmel runter zuziehen, schaffte aber es nicht. Darum versuchte ich meine Arme hinter meinem Rücken verstecken. „Was machst du im Wald?“, fragte Jasper mit ruhiger Stimme, trat aber nicht aus dem Schatten. „Das könnte ich dich auch fragen.“, antwortete ich und stand auf. „Ich hab zuerst gefragt.“ Ich blieb wo ich war, denn irgendwas war komisch. „Ich wollte ein bisschen spazieren gehen, das Wetter ist dafür ziemlich gut. Und was tust du hier?“, antwortete ich ihm. „Dasselbe. Willst du vielleicht mit mir ein bisschen spazieren gehen?“ Überrascht schaute ich ihn an, ich war unsicher. „Von mir aus.“, kam es über meinen Lippen. „Ich muss aber im Schatten bleiben wenn es dich nicht stört.“ „Warum?“, ich folgt Jasper, den dieser war schon ein paar Schritte gegangen. „Ich bekomm sehr, sehr leicht einen Sonnenbrand.“ Diese Antwort überraschte mich, sie war so normal. „Okay, ich will ja nicht daran Schuld sein das du Rot wirst wie ein gekochter Hummer.“ Ich trat zu ihm in den Schatten, im Schatten war es merklich kühler aber es war immer noch okay. Schweigend liefen wir nebeneinander her, ich musste mich mehrmals versichern dass er noch da denn er war ziemlich leise. Manchmal bemerkte ich wie er mich anschaute, spürte wie sich sein Blick in meine Seite bohrte. „Was ist?“, fragte ich und zog unauffällig meine Ärmel herunter. „Ich weiß nicht darf ich dich nicht mal anschauen?“ „Weißt du dass es anderen Menschen unangenehm sein könnte wenn man sie die ganze Zeit anschaut?“ „Also ist es dir unangenehm wenn ich dich anschaue?“ „Ein bisschen.“, gab ich zu und stieg über einen Baumstamm. Jasper folgte mir und ging voran, er drehte sich sogar um und lief rückwärts vor mir. „Warum?“, fragte er und blieb stehen. Fast lief ich in ihn herein gerade so konnte ich stoppen. „Ist das wichtig?“, fragte ich und schaute zu ihm hoch. Er ergriff meine Hand und schob sehr vorsichtig meinen linken Ärmel hoch. Seine Hände waren eiskalt und ein Schauer lief mir über den Rücken. Vorsichtig strich er über meinen Arm. „Warum tust du das?“, fragte er leise und schaute hinab. Ich wusste nicht was ich machen sollte darum zog ich meinen Arm weg und rollte den Ärmel wieder runter. „Warum willst du das unbedingt wissen?“ Mir ging es gerade überhaupt nicht gut, meine Nerven rannten von einem Gefühl zum nächsten. „Weil ich mir Sorgen um dich mache.“ „Ich…ich muss los, wollte noch nach La Push.“, stotterte ich und drehte mich um und rannte los. „Liliana!“, rief Jasper hinter mir her, dann hörte ich wie er mir folgte, erschrocken rannte ich ins Sonnenlicht. Er würde mir doch nicht folgen, wenn er so schnell Sonnenbrand bekam oder? Meine Beine trugen mich durch den Wald, mein Atem ging keuchen aber ich wurde nicht langsamer. Und dann plötzlich knallte ich gegen etwas, es war kalt und hielt mich fest. Erschrocken schaute ich hoch und sah in Jaspers Gesicht, es sah nicht aus wie üblich, es glitzerte. „Lass…lass mich los.“, sagte ich ängstlich und löste mich aus seinen Armen. Seine ganze Haut glitzerte in der Sonne, wie war das möglich? Sein Gesicht verzog sich zur einer Gramasse als wäre ihm gerade klar geworden was passierte. Meine Atmung ging zu stark, nach einem Blinzeln stand Jasper plötzlich im Schatten. „Liliana…“, weiter kam er nicht denn ich unterbrach ihn. „Lass…lass mich einfach in…in Ruhe.“ Damit rannte ich wieder los und konnte nicht stehen bleiben bis ich zu Hause angekommen war. Was war nur mit Jasper gewesen, warum hatte er geglitzert? Es war einfach alles zu viel in dem Moment.

Kapitel 7

Das ganze Wochenende hatte ich das Haus nicht mehr verlassen, zu tief saß der Schreck. Ich zwang mich aufzustehen und mich fertig zu machen, panisch saß ich im Auto und fuhr auf den Parkplatz. Als ich ausstieg beobachtete ich meine Umgebung genau, es war kein Jasper zu sehen. „Hey!“, sagte Taylor hinter mir und ich zuckte erschrocken zusammen. „Musst du mich so erschrecken?“, ich drehte ich um und schaute ihn böse an. „Hast du mich nicht gehört?“ „NEIN!“, zickte ich an und lief zu meinem Unterrichtsgebäude. Taylor folgte mir und hielt mich an der Jacke fest, genervt drehte ich mich um. „Was?“ „Ich wollt dich nicht erschrecken okay? Was ist also mit dir los?“ „Der Sonnenschein schlägt mir aufs Gemüt.“ „Du meinst das Fehlen?“ „Nein, das er überhaupt dar war. Ich muss zum Unterricht.“, damit ging ich.
Der Tag ging langsam um, Sport war die Hölle ich lief überall gegen. So peinlich war mir noch nie etwas gewesen, Taylor hatte erst gelacht und sich dann erst später Sorgen um mich gemacht. Ich hatte mich natürlich bei ihm entschuldigt, mein Gewissen hatte keine Ruhe gehabt. Allerdings sprach mein Gewissen auch mit mir, das ich mit Japser reden sollte. Aber das traute ich mir nicht zu, in Spanisch quälte mich die ganze Zeit der Gedanke dass ich gleich neben Jasper sitzen musste. Hoffentlich machten wir keinen Versuch. Widerstrebend ging ich zu Physik, innerlich wappnete ich mich schon gleich neben ihn zu sitzen, aber als ich den Raum betrat war es eh egal. Denn Alice war wieder da und saß wieder auf ihrem Platz, Jasper saß wieder auf seinem Platz und beobachtete mich. Stur schaute ich auf den Boden und ging zu meinem Platz, an meinem Platz packte ich nichts aus wir würden den Film weiter gucken. „Du bist wieder da.“, sagte ich nüchtern zu Alice. Sie nickte nur stumm und zupfte an ihrem Schal herum. „Geht’s dir denn wieder besser?“, fragte ich und schaute ihr dabei zu. „Ich bin wieder fit, zwar noch erschöpft beim Sport, aber sonst völlig okay.“ „Das ist schön wenn du wieder sonst fit bist.“, meinte ich fuhr mir durch die Haare. „Sag Mal hast du vielleicht Lust mit mir und Bella Mittwoch nach Port Angeles zu fahren? Ich will ein bisschen shoppen und Bella ist ein bisschen, wie soll ich sagen, anti-shoppen mäßig. Also würdest du mitkommen?“ „Warum nicht, wann wollt ihr denn los?“ „Direkt nach der Schule. Ich hatte gedacht, das ich erst Bella abhole und dann dich?“ „Klar, hört sich gut.“ Dann begann der Unterricht und ich folgte desinteressiert dem Film.
Ich stellte mein Auto vorm Haus ab und flitzte ins Haus, schnappte mir meine Lieblingshandtasche und schmiss Geldbörse, Schlüssel und eine Packung Taschentücher hinein. Kurz fuhr ich mir noch mal durch die Haare dann klingelte es schon an der Tür. Eilig lief ich die Treppe wieder hinunter und riss die Tür auf, Alice stand vor mir. Sie lächelte mich fröhlich an, Bella saß wohl im Auto. Mit Bella hatte ich noch nie gesprochen, zwar hatte ich sie ein paar Mal gesehen aber mehr nicht. „Hast du alles?“, fragte Alice mich fröhlich. „Lass uns los.“ Zusammen gingen wir zu dem silbernen Volvo, während ich hinten einstieg nahm Alice auf dem Fahrersitz platz. „Hey.“, sagte ich zu Bella und schnallte mich an, sie nickte mir höflich zu. Die ganze Autofahrt lang plapperte Alice unwichtiges Zeug, die Fahrt dauerte auch nicht lange. Ich wusste dass man ca. 2 Stunden fuhr, wir brauchten nur 1 Stunde. Als erstes gingen wir in eine Modeboutique, während Alice wie hin und weg war und förmlich an den Kleiderständern klebte. Ging ich vorsichtiger heran schaute hier und da, Bella ging nur ganz zögerlich heran es sah aus für mich als hätte sie Angst etwas kaputt zu machen. Alice hatte innerhalb von 10 Minuten einen ganzen Berg Klamotten zusammen gesucht, ich hatte gerade mal eine Hose. „Los Bella such dir auch was aus. Und du Liliana musst noch mehr finden!“, es hörte sich an wie ein kleines, bockiges Kind. „Alice ich will eigentlich nichts anprobieren.“, sagte Bella und vergrub ihre Hände in den Jackentaschen. Von Alice kam ein Schnauben, dann wandte sie sich mir zu. Ich hob schon mal die Arme vorsichtshalber und kam ihr zuvor. „Du kannst mir gerne helfen was zu finden.“ Sie drückte Bella ihre Klamotten in die Hand, die Bella schon ausgestreckt hatte, und klatschte dann begeistert in die Hände. Sie flitzte vorfreudig los und hatte schnell einen großen Stapel zusammen gesucht. „Und jetzt eine kleine Modenschau! Bella ist wie immer die Jury.“, grinste Alice und zog mich zu den Umkleiden. Kopfschüttelnd zog ich den Umhang hinter mir zu und schaute mir erstmal das an was Alice rausgesucht hatte. Das erste was mir auffiel war das vieles kurzärmlig war. Darum zog ich erstmal die Hose an die ich mir selbst ausgesucht hatte und einen tiefroten Pullover mit V-Ausschnitt an. Dann trat ich hinaus und präsentierte mich, Alice stand schon draußen in einem wunderschönen elfenbeinfarbenen Cocktailkleid. „Wie lautet das Urteil?“, fragte ich und schaute von Alice zu Belle. „Es steht dir.“, meinte Bella. Bevor ich wieder in der Umkleide verschwand fragte ich Alice noch: „Alice, warum hast du mir soviel kurzärmliges ausgesucht? Das kann ich hier doch eh nicht tragen.“ „Doch kannst du mit einer Jacke drüber oder mit einer Bluse.“, antwortete Alice. „Ich hab keins der beiden in der Umkleide.“ Ich wollte noch mehr sagen, aber Alice ging schon los und kam nach kurzer Zeit mit einer weißen Bluse wieder und mit einem schwarzen Cardigan. Sie reichte es mir feierlich und verschwand dann in ihrer Umkleide. „Danke.“, rief ich und verschwand in meiner eigenen. So ging es dann weiter, anprobieren, vorzeigen, umziehen. Das ganze dauerte mindestens 1 Stunde, Alice kam mit den ganzen Sachen in den Armen wieder raus. „Und was kaufst du?“, wollte Alice wissen. „Nur das erste Outfit, und du?“ „Alles.“ Stolz ging sie zur Kasse, überrascht folgte ich ihr, während Alice schon mal ihr Zeug bezahlte, packten Bella und ich die Klamotten wieder weg. „Kauft Alice immer so viel?“, wollte ich wissen und drehte mich zu Bella. „Das ist vergleichsweise zu sonst noch wenig, du musst mal ihren Kleiderschrank sehen.“, erklärte Bella grinsend und ging mit mir zu Kasse. Alice war dort schon fertig und ich bezahlte meins. „Wo wollen wir als nächstes hin?“, fragte ich und nahm meine Einkaufstüte. „Ich bin führ das Schuhgeschäft gegenüber.“, tat Alice kund und ging aus dem Geschäft. „Okay hört sich gut an. Bella was meinst du?“, fragte ich denn ich wollte sie bei der Entscheidung nicht ausschließen. „Von mir aus.“, sie folgte Alice und mir. Der Laden war nicht groß aber er hatte eine schöne Auswahl, wie auch schon in der Boutique fand Alice dutzend Schuhe, ich liebäugelte mit einem blutroten Schuhpaar, allerdings waren sie sehr teuer. Trotzdem nahm ich meine Größe heraus nur um sie wenigstens anzuprobieren, vielleicht waren sie ja total unbequem und ich wollte sie dadurch nicht mehr haben. Ich schlüpfte hinein und sie waren so schön bequem, warum mussten sie nur so teuer sein. „Darf ich dich was fragen?“, Bella stand neben mir und schaute auf die Schuhe. „Die sehen gut aus.“ „Danke, frag mich ruhig.“ Ich ging ein paar Schritte und schaute in den Spiegel, boah sahen die Schuhe toll an mir aus. „Wie findest du Jasper?“ Urplötzlich versteifte ich mich, das blieb Bella nicht verborgen. „Du musst nicht antworten, wenn du nicht willst.“ „Er scheint ziemlich höfflich zu sein.“, war das einzigste was ich nach einem Seufzen sagte. Alice kam in dem Moment angehüpft: „Wenn wir 6 Schuhpaare kaufen, gibt es Rabatt!“ „Alice ich kaufe ganz sicher keine 6 Paare nur, weil ich dann Rabatt bekommen, ich bin ja schon zu geizig für das eine hier.“ „Du Dummerchen, ich hab schon 5 Paare und wir können doch einfach zusammenlegen, so sind es 6 und du bekommst deine günstiger.“ „Das hört sich gut an, bist du sicher das du nicht mehr Schuhe findest?“ „Ja bin ich, der Rest ist nicht so schön.“ Ich schlüpfte aus den Schuhen und zog meine wieder an, Alice hatte sich die Schuhe schon geschnappt und war bezahlen gegangen, ich würde ihr danach das Geld wiedergeben. Als Bella und ich bei Alice ankamen, packte die Verkäuferin alle Schuhe getrennt in eine Tüte. Alice reichte mir meine Schuhe in der Tüte. „Was bekommst du?“, ich hatte mein Portmanie schon in der Hand. „Du brauchst es mir nicht wiederzugeben.“, winkte Alice ab. „Alice ich geb es dir wieder also was bekommst du?“ „Nichts.“, sagte sie. Ich sah die Quittung vor ihr und schnappte sie mir, wir hatten 50% Rabatt bekommen überrascht darüber suchte ich das Geld aus meinem Portmanie und reichte es ihr, sie wollte es nicht nehmen. „Alice du nimmst jetzt gefälligst das Geld und bist lieb.“, langsam würde ich sauer. Kommentarlos nahm sie es und steckte es weg. „Hättet ihr was dagegen wenn ich noch kurz in eine Drogerie gehe? Ich brauch noch neues Make-up.“ „Nein, wollen wir uns in einer halben Stunde beim Wagen treffen?“, fragte Alice mich, ich nickte nur und ging dann aus dem Laden. Ich war in Port Angeles schon mal mit meiner Mom gewesen, vor Jahren, daher wusste ich wo die nächste Drogerie war. Als ich auf mein Handy schaute war es schon 17 Uhr, wow wie schnell die Zeit verging. In der Drogerie war es kühl, sehr kühl ich zog meine Jacke fester um mich und ging zur Make-up Abteilung. Schnell suchte ich meine normale Wimperntusche, die hier einen Dollar mehr kostete als in Kalifornien, Wucher nenn ich das. Ich ging zur Kasse und bezahlte meine Wimpertusche und den Nagellack, den ich mir noch ausgesucht hatte. Es war ein Pastellfarbener, meiner davon war nämlich noch in Kalifornien. Als ich aus dem Laden trat hatte die Dämmerung schon eingesetzt, wo hatte Alice noch mal ihr Auto gepackt? Grübelnd ging ich in die Richtung aus der ich vorhin gekommen war. In meinen Überlegungen so vertieft merkte ich gar nicht wohin ich lief, erst als ich mit jemanden zusammen stieß wurde ich mir meiner Umgebung bewusste. Ich war mit einem betrunkenen Typen zusammen gestoßen. „Sorry.“, murmelte ich und wollte weiter gehen, aber der Typ packte mich am Handgelenk und zog mich zurück. Erschrocken gab ich einen leisen Schrei von mir, aber dieser war kaum zu hören. Es war auch nirgends eine Menschenseele zu sehen, ich war ganz auf mich alleine gestellt. Der Typ drückte mich gegen eine Backsteinmauer, geschockt ließ ich meine Einkaufstüten fallen und versuchte ihn zu kratzen. Er fing meine Hände ab und drückte sie an meine Brust, anscheinend war er gar nicht so betrunken wie ich gedacht hatte. Meine Gedanken rasten und ich suchte verzweifelt einen Ausweg, dieser eklige Typ versuchte an meinen Jeansknopf zugelangen, ich wand mich und versuchte ihn zu treten. Aber er stand breitbeinig sodass ich ihn nicht vors Schienbein treten konnte. Ich schrie laut los, vielleicht würde mich irgendjemand hören. Der Typ schrie mich nicht an, nein er schlug mir hart ins Gesicht ich klatschte mit dem Hinterkopf hart gegen die Mauer. Ein Schmerz durchzuckte meine rechte Wange. Er fingerte weiter an meinem Hosenknopf herum und das einzigste was mir einfiel war das Knie in seine Eier zurammen. Also zog ich das Knie hoch und verfehlte ihn, ich traf nur seinen Oberschenkel. Er zuckte nicht mal zusammen auch schrie er nicht, er gab nur ein Schnauben von sich und hörte auf meine Hose öffnen zu wollen stattdessen öffnete er seine und versuchte mich runterzudrücken. Dieses Arschgesicht wollte doch nicht etwa das ich ihm einen blies? Ich schrie erneut los und auch diesmal schlug er wieder zu, allerdings verfehlte er mich, da er wie von Zauberhand von mir weg gestoßen wurde. Als ich aufschaute stand Jasper wütend ein paar Meter von mir entfernt und starrte den Typen, der nun bewegungslos auf dem Boden lag an. Geschockt ließ ich mich die Mauer runterrutschen und saß auf dem feuchten Boden, aber das störte mich gerade nicht das Geringste. Langsam drehte sich Jasper um und kam zu mir, er ging vor mir in die Hocke, ich zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub. „Liliana geht….“, weiter kam er nicht den ich schlang die Arme um seinen Hals und vergrub das Gesicht an seiner Brust. Überrascht und zögerlich legte er seine Arme um mich und hielt mich fest. Es fühlte sich gut an gehalten zu werden, geborgen war das richtige Wort wohl. „Danke, dass du mich gerettet hast.“, flüsterte ich an seiner Brust und hörte langsam auf zu zittern. „Ich hab dir gesagt ich werd dich immer retten.“, sagte er und drückte mich enger an seine Brust. Langsam, wirklich sehr langsam hob ich mein Gesicht und schaut in seins. „Wie hast du mich gefunden?“ Ich spürte das er sich verkrampfte auch merkte ich wie er mich noch ein bisschen fester an sich drückte. „Hat es mit der Glitzersache zu tun?“, fragte ich und wollte mich aus seinen Armen lösen um aufzustehen, aber er hielt mich fest und stand mit mir einfach auf. Keine Ahnung wie er das gemacht hatte. Er nickte auf meine Frage hin als Antwort und ließ mich dann erst los. Vorsichtig hob ich meine Tüten auf, erneut fing ich an zu zittern, besorgt kam Jasper näher. „Ich fahr dich nach Hause.“, er legte einen Arm um meine Hüfte und führte mich zu einem schwarzen BMW. Galant öffnete er mir die Tür und schloss sie hinter mir als ich saß. Als er selbst eingestiegen war fielen mir Alice und Bella wieder ein. „Ich kann wieder mit Alice fahren, sie und Bella machen sich bestimmt schon Sorgen wo ich bin.“, sagte ich und wollte schon wieder aussteigen. Aber Jasper zog meine Hände von der Tür und schnallte mich an. „Ich hab Alice eine SMS geschrieben dass ich dich nach Hause fahre, du musst dir also keine Sorgen machen.“ Er ließ den Motor an und fuhr los, Schweigen herrschte im Wagen. Jasper hatte mich gerettet, jetzt wollte ich auch wissen wie er das gemacht hatte, allerdings hatte das mit der Sache im Wald zu tun. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und sagte: „Erklärst du mir was im Wald passiert ist?“ Ich sah wie sich sein Griff um das Lenkrad verstärkte aber er fing an zu erzählen. „Es gibt Wesen an die, die Menschen nicht glauben die aber trotzdem existieren.“ „Willst du damit sagen du bist so ein Wesen?“, rutschte es aus mir heraus. „Ja und nicht nur ich auch meine Familie.“ Geschockt schaue ich ihn an, was immer er auch war, war seine Familie auch, ein Schauer glitt über meinen Rücken. „Und was genau?“, flüstere ich so leise das er es eigentlich gar nicht hören konnte. „Vampire.“, sagte er gepresst und schaute mich an. Meine erste Reaktion war das ich ihn verwundert anschaute, mehr nicht. „Aber müsstest du nicht in Staub zerfallen, wenn du in die Sonne trist?“ Er schüttelte den Kopf und lockerte seinen Griff am Lenkrad. „Mythos, aber trotzdem kann ich bei Sonnenschein nicht in die Öffentlichkeit. Du hast gesehen was passiert.“ Bedächtig nickte ich, bei Sonnenschein zu glitzern wäre schon komisch. Es würde jedem Deppe auffallen, das da was nicht stimmen konnte. „Was ist sonst noch Mythos?“, fragte ich und schaute kurz auf den Tacho, wir fuhren viel zu schnell, aber ich sagte nichts. „Ich weiß nicht was du unter Vampirmythos verstehst, also sag’s mir lieber und ich antworte dir.“ „Schnelligkeit?“ „Stimmt.“ Ich kramte in meinem Gedächtnis herum. „Weihwasser, Knoblauch, Rosenkränze, Kreuze?“ „Alles Mythos.“, lachte er. Ich hörte zum ersten Mal sein Lachen und war davon gefangen, konnte mich aber nach einer kurzen Pause wieder ordnen. „Trinken von unschuldigen Jungfern?“ „Wir trinken nicht von Menschen, zumindest nicht meine Familie und ich, wir jagen nur Tiere.“ „Warum?“, fragte ich ohne nachzudenken. „Wir wollen alle keine Monster sein.“, flüsterte er zu Antwort und starrte auf die Straße. „Schlafen in Särgen?“, wollte ich wissen und lenkte somit von seiner Bedrücktheit ab. „Wir schlafen nicht, wir können es einfach nicht.“ „Wie ist das so ohne Schlaf?“, wollte ich wissen da ich das irgendwie noch nicht glauben konnte. „Man hat eine Menge Zeit für seine Freizeitbeschäftigung.“, erklärte er mir. „Wie alt bist du Jasper?“ „19 und ein bisschen.“, sagte er und bog ab. „Wirklich nur 19, dann wärst du nur ein bisschen älter als ich, das glaube ich dir nicht.“ „Ich bin 166 Jahre alt.“ „Für dein Alter bist du ja noch ganz schön fit.“, meinte ich ohne nachzudenken. Er lächelte und stellte den Motor aus, wir waren schon da. „Willst du mit reinkommen?“, fragte ich und schnallte mich ab. „Wenn du das willst.“ „Sonst hätte ich nicht gefragt.“ Ich stieg aus und ging zum Haus um aufzuschließen, Jasper folgte mir. Achtlos ließ ich die Tüten in den Flur fallen und zog Jacke und Schuhe aus, Jasper zog seine Jacke ebenfalls aus und ließ sie auf der Kommode liegen. Er folgte mir in mein Zimmer, in der Tür blieb er stehen und schaute sich kurz um, während ich ins Bad mit einer Jogginghose schlüpfte und mich umzog. Als ich wiederkam stand Jasper am Fenster und schaute hinaus, er wandte mir den Kopf zu als ich rein kam. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, verwirrt schaute ich ihn an. „Was?“, wollte ich wissen und ging zu ihm. Er griff nach einer Haarsträhne und wickelte sie um seinen Finger. „Du wirkst nicht gerade geängstigt mit dem Wissen das ein Vampir vor dir steht.“ „Du wirkst nicht gerade beängstigend.“, antwortete ich und schaute in seine Karamellfarbenen Augen. „Ich bin aber gefährlich.“, er steckte mir die Haarsträhne hinters Ohr. „Für mich gerade nicht.“ Er legte den Kopf ein Stück zur Seite und trat ein Stück näher heran, mein Herz schlug augenblicklich schneller und leichte Nervosität breitete sich in mir aus. „Warum bist du Nervös?“, fragte Jasper mich und nahm meine Hand in seine, er betrachtete sie. „Woher willst du wissen dass ich Nervös bin?“, wollte ich wissen und schaute ebenfalls auf unsere Hände. „Ich kann es spüren.“ „Wie du kannst es spüren?“, fragte ich verständnislos und schaute kurz auf. „Manche von uns haben besondere Fähigkeiten, ich kann Gefühle erspüren und sie beeinflussen. Allerdings bleibt mir der Grund für die Gefühle verborgen. So wie ich spüre das du nervös bist aber weiß ich nicht warum.“ „Also könntest du mich so beeinflussen dass ich zum Beispiel wütend bin?“ „Zum Beispiel.“ „Bist du der einzige in deiner Familie der das kann?“ „Gefühle erspüren und beeinflussen kann nur ich, aber Alice kann dafür in die Zukunft sehen und Edward von jedem die Gedanken lesen außer die von Bella.“ Oh mein Gott, wie peinlich wenn Edward meine Gedanken lesen kann, die sind doch immer so komisch. „Warum bist du verlegen?“, fragte Jasper überrascht und hob mein Kinn ein Stück an. „Das Edward meine Gedanken lesen kann und es auch wahrscheinlich getan hat ist peinlich.“ „Edward hat keinem erzählt was du denkst.“, beruhigte Jasper mich und die Verlegenheit wurde durch Ruhe ersetzt. Aber eigentlich war ich noch gar nicht beruhigt, beeinflusste Jasper mich gerade? „Beeinflusst du mich gerade?“ „Ich wollte dich nur beruhigen.“, er schaute mir in die Augen. „Hast du das schon mal gemacht? Mich in irgendeiner Art und Weise beeinflusst?“ „Nein, nur eben.“ Erleichtert stieß ich die Luft aus und ließ mich gegen das Fensterbrett fallen. In nächsten Augenblick hatte Jasper die Arme um meine Hüfte gelegt. Fragend schaute ich ihn an, dafür musste ich meinen Kopf zurücklegen, denn ohne Hackenschuhe war ich ein ganz schönes Stück kleiner als er. „Ich dachte du würdest hinfallen. Ein verzögerte Schock auf meine Erklärung, das ich ein Vampir bin.“ „Ich find es gar nicht so schockierend.“, kam es über meine Lippen. „Warum nicht?“ „Ich weiß nicht genau, ich glaube ich wusste vorher schon dass du nicht normal bist.“ Ich strich mir die Haare über die Schulter und lehnte meinen Kopf ans Fenster, dabei stieß ich auf eine Beule. Der Schmerz ließ mich zusammenfahren. „Alles okay, geht’s dir gut?“ Vorsichtig tastete ich nach der Beule und als ich sie berührte tat es unglaublich weh. Jasper zog meine Hand weg und betastet vorsichtig meinen Kopf, seine kalten Hände waren schön, sie linderten den Schmerz. „Darf ich dich noch was fragen?“, wollte ich wissen und schaute über seine Schulter zu meinem Kleiderschrank. „Frag mich was du willst.“ „Warum rettest du mich die ganze Zeit, warum machst du dir solche Sorgen um mich?“ Ich schaute immer noch meinen Kleiderschrank an. „Das sind zwei Fragen.“, stellte er fest und nahm seine Hände von meinem Kopf. „Beantwortest du sie mir trotzdem?“ Er seufzte und zog somit meinen Blick auf sich, er schaute aus dem Fenster. „Ich kann es mir nicht richtig selbst erklären, aber ich hab das Gefühl das, ich weiß auch nicht, du mich in deinen Bann gezogen hast. Ich will nicht das dir etwas passiert und darum mache ich mir Sorgen um dich.“ „Das versteh ich nicht.“, murmelte ich. „Die anderen meinen es ist ganz normal das man die, die man liebt beschützen will.“, sagte er leise, fast zu leise für meine Ohren. „Und bist du der gleichen Meinung?“, wollte ich wissen und schaute ihm ins Gesicht. „Ich weiß dass ich etwas fühle, dass für dich gefährlich werden kann, wenn ich mich nicht in deiner Gegenwart beherrschen kann….Ich will dich nicht verlieren.“, er sagte die letzten Worten mit zusammengebissenen Zähnen. „Du wirst mich nicht verlieren.“, kam es von mir ohne dass ich nachgedacht hatte. Jasper zog mich in eine Umarmung und ließ mich nicht mehr los, ich hielt mich an ihm fest und vergrub mein Gesicht in seinem T-Shirt. Ich hörte seiner Atmung zu und nahm sein Geruch in mir auf, er war männlich und süßlich zugleich. Er hatte seine Wange auf meinem Kopf gelegt, so standen wir eine ganze Weile da, bis sein Handy klingelte. Ich ließ ihn los und er griff in seine Hosentasche, er nahm ab und sprach so schnell dass ich nur sah wie sich seine Lippen bewegten, hörte aber keinen einzigen Ton. Dann plötzlich streckte er mir sein Handy entgegen, überrascht schaute ich ihn an und nahm es.
„Ja?“
„Wie geht es dir?“, fragte mich Alice am anderen Ende der Leitung.
„Mir geht es gut.“, antwortete ich etwas verwirrt und beobachte Jasper der mich beobachtete.
„Gott sei Dank ich hab mir solche Sorgen gemacht.“, sagte Alice und klang wirklich erleichtert.
„Ich bin ja okay, mir ist nichts passiert.“, es war irgendwie niedlich das Alice sich solche Sorgen gemacht hatte, obwohl sie mich kaum kannte.
„Wir sehen uns morgen oder?“
„Ja tun wir, bis morgen Alice.“
Damit legte ich auf und reichte Jasper das Handy wieder. „Dir ist also nichts passier?“, fragte er und trat erneut näher. „Na ja, ich wollte sie nicht beunruhigen. Sie wirkte so aufgeregt.“, erklärte ich ihm. „Alice hat gesehen dass du in Schwierigkeiten stecken würdest, darum hat sie mich angerufen und ich hab mich auf den Weg gemacht um dich zu suchen. Fast wäre ich zu spät gekommen.“ Er sah betrübt aus und schaute auf den Boden. „Bist du aber nicht und nochmals danke, ohne dich weiß ich nicht was passiert wäre.“ Ich schlang unüberlegt meine Arme um seine Mitte, ich spürte wie er sich verkrampfte. Erschrocken ließ ich ihn los und schaute ihn an, er sah gequält aus. „Alles okay?“, fragte ich zögerlich. „Gib mir einen Augenblick.“ Er schloss die Augen und atmete ein paar Mal durch, als er sie wieder öffnete sah er nicht mehr gequält aus. Er zog mich in seine Arme und vergrub das Gesicht in meinen Haaren. „Hab ich eine Grenze überschritten?“, wollte ich wissen. „Indirekt ich war auf deine Reaktion nicht vorbereitet.“, murmelte er. Ich nickte und musste darauf gähnen. „Ich glaub ich sollte gehen und dich ein bisschen schlafen lassen.“, sagte er, ließ mich aber nicht los. „Ich glaube auch.“, sagte ich und musste ein erneutes Gähnen unterdrücken. Er ließ mich immer noch nicht los. „Jasper du müssest mich dafür aber schon los lassen.“, meinte ich, allerdings hatte ich meine Arme um ihn auch nicht gelöst. „Ich weiß, bloß ich habe Angst das du morgen wieder so abweisend bist wie vorher.“ „Bin ich nicht, versprochen und wenn ich es bin darfst du mich solange drücken bis ich wieder anders bin.“, meinte ich lächelnd. Er lächelte zurück und ließ mich dann langsam los, dafür ergriff er meine Hand und zusammen gingen wir die Treppe runter. Ohne meine Hand loszulassen nahm er seine Jacke und öffnete die Tür, es regnete schon wieder. „Bis morgen.“, sagte ich und hielt die Tür auf. „Bevor ich gehe, isst du mit mir und den anderen morgen Mittag?“ „Gern.“, meinte ich und ließ seine Hand los. „Bis morgen Liliana.“, damit ging er zu seinem Wagen und fuhr los. Ich schaute den Rücklichtern nach bis ich sie nicht mehr sehen konnte, dann erst schloss ich die Tür. Ich entschloss mich die neu erworbenen Klamotten noch in die Waschmaschine zu stecken und in der Zeit etwas zu Abend zu essen. Es gab einfach ein Steak mit einem Brötchen. Nach dem Essen war die Waschmaschine fertig und ich schmiss die Sachen nur noch in den Trockner. Dann ging ich nach oben und schlüpfte in meinen Pyjama und ging schlafen.

Kapitel 8

Vor dem Unterricht hatte Alice mich abgefangen um sich selbst zu überzeugt dass es mir gut ging. Ich hatte ihr dreimal bestätigen müssen, das Jasper rechtzeitig angekommen war um ich zu retten. Erst dann war sie beruhigt gewesen und war zu ihrem Unterricht gegangen. Jetzt stand ich im Klo der Sporthalle und zog mich um, Jasper hatte ich im vorbeigehen heute gesehen. Ich war das erste Mädchen das in die Sporthalle trat, Taylor war noch nicht da, darum setzte ich mich auf einer der Bänke. „Hey ich bin Edward.“, sprach man mich an. Überlegend schaute ich ihn an wer war er gleich noch mal, mein Gedächtnis war total schlecht heute. „Ich bin Jasper und Alice ihr Bruder und Bellas Freund.“, der Groschen fiel. Er war der Gedankenleser. „Hey.“, erwiderte ich. Es herrschte kurze Stille zwischen uns und gerade als Edward etwas sagen wollte stieß Taylor zu uns. „Bereit für das 1000 Meter laufen heute?“, fragte Taylor mich und beachtete Edward nicht. „Wir sehen uns beim Mittagessen Liliana.“, meinte Edward und drehte sich dann um zum Gehen. „Was soll das heißen?“, fragte Taylor und starrte Edward hinterher. Ich stand auf und dehnte mich ein bisschen, als ich mein linkes Bein dehnte antwortete ich: „Ich ess heute bei Alice, Bella und den Jungs.“ „WARUM?“, fragte er weiter und schaute mich misstrauisch an. „Ich war gestern mit Alice und Bella shoppen und die beiden haben mich gefragt ob ich heute mit ihnen Essen. Was ist schon dabei?“, erklärte ich und hörte Coach Clapp zu, der uns einschärfte uns gut zu dehnen. Als er pfiff war das Zeichen zum Starten gegeben und wir müssten 6 Runden in der Sporthalle laufen um unsere 1000 Meter vollzubekommen. Taylor lief locker neben mir her, die meisten Mädchen liefen in kleinen Grüppchen und unterhielten sich. „Es sind nicht deine Freunde, Ang, Eric, Jessica, Mike und ich sind deine Freunde. Du solltest bei uns essen.“ Das waren ja mal ganze neue Töne, die ich noch nie gehört hatte. „Falsch Taylor Mike und Jessica sind deine Freunde. Du und Angela seit meine Freunde dort, Eric ist Angelas Freund und ein Bekannter.“ „Ach und Alice, Bella, Jasper und Edward sind deine Freunde?“, fragte er wütend. „Nein, aber ich bin dabei mich mit ihnen anzufreunden und wenn dir das nicht passt hast du Pech gehabt.“, damit lief ich schneller und ließ Taylor hinter mir. Was bildete er sich nur ein so einen Mist zu sagen, er war nicht mein Vater und auf den hörte ich nicht mal. Meine 6 Runden hatte ich in 5.23 Minuten gelaufen, Bestzeit bei den Mädchen. Von den Jungs waren nur 3 schneller gewesen unter ihnen befand sich Edward. Während ich wieder zu Atem kam, kam Edward zu mir. „Ist das nicht schummeln?“, fragte ich ihn sehr leise. „Nein, 5.20 Minuten Laufzeit kannst du wohl nicht als schummeln bezeichnen.“ „Waren die beiden Jungs schneller als du?“ „6 bis 8 Sekunden schneller. Aber wenn ich gewollt hätte, wäre ich der erste gewesen.“ Ich schaute mir die beiden Jungs an, sie waren nicht gerade muskulös eher total schlaksig. Eigentlich konnte ich mir nicht vorstellen dass die beiden schnell liefen, ich hätte gedacht die würden eher 10 Minuten brauchen. Hätte Taylor mich am Anfang nicht aufgehalten wäre ich bestimmt 5 oder 6 Sekunden schneller gewesen. „Ich bezweifle das du bis 6 Sekunden schneller gewesen wärst.“ Erschrocken fuhr ich zusammen, ich hatte das doch gar nicht ausgesprochen. „Antwortest du immer auf Gedanken anderer Leute?“, fragte ich ihn und schob meinen Pferdeschwanz höher. „Nein, aber ich konnte eben nicht widerstehen zu antworten.“ „Wenn ich das schon irre peinlich finde das du meine Gedanken belauscht, wie hält Bella das aus?“, fragte ich und suchte kurz Taylor in der Menge. „Ich kann Bellas Gedanken nicht hören.“ Die Glückliche dachte ich, fragten tat ich: „Wie das?“ „Wir wissen es nicht, ich kann es mir nur so erklären dass sie irgendwie anders denkt.“ „Was für ein Kompliment.“, meinte ich grinsend und zupfte an meinem Shirt herum. „Wird dir eigentlich nicht warm im Pullover Sport zu machen?“, wechselte er plötzlich das Thema. „Nein.“, meinte ich und dachte an meine neuen roten High Heels die ich heute zur Schule angezogen hatte. „Wovon willst du mich ablenken?“, fragte er neugierig. Ich dachte auch an die neue Jeans die ich ebenfalls heute trug. „Warum lenkst du deine Gedanken ab? Wovon lenkst du sie ab?“, fragte er und runzelte die Stirn. Meine Gedanken wanderten weiter zu dem neuen roten Pullover denn ich zufälligerweise auch heute angezogen hatte. „Sehr komisch, es muss was schlimmes sein.“, meinte er und ich dachte an Jasper, wie er mich gestern die ganze Zeit festgehalten hatte. „Du lenkst sehr gut ab.“ „Dringst du immer in die Privatsphäre anderer ein?“, fragte ich leicht angepisst und hoffte die Stunde würde bald enden. „Leider ja.“ „Schon mal versucht damit aufzuhören? Ich beneide Bella gerade um ihre verschlossenen Gedanken.“ „Ich wünschte ich würde Bellas Gedanken hören können, es ist wie eine Mauer.“, er wirkte nachdenklich. Und ich dachte etwas nach, wenn es wie eine Mauer war könnte man vielleicht im Geiste eine Mauer um seine eigenen Gedanken ziehen? Ein Versuch konnte nicht schaden, ich stellte mir vor meine Gedanken waren eine Blase und um diese Blase baute ich eine Mauer auf. „Edward was denke ich?“, fragte ich ihn, er schaute mich an und runzelte die Stirn. Ich spürte einen Druck auf dem Kopf, das tat echt weh und dann war er plötzlich weh. „Der Druck ist weg, das denkst du. Aber davor konnte ich nichts hören wie hast du das gemacht?“, fragte er und schaute mich neugierig an. „Das bleibt mein Geheimnis.“, sagte ich grinsend und ging, als Coach Clapp die Stunde ab pfiff, mich umziehen. Als ich umgezogen war und in meiner Regenjacke aus der Halle trat, stand Jasper angelehnt an der Wand. „Hey.“, sagte ich und trat neben ihn. Er stieß sich von der Wand ab und lächelte mich an. „Wie war Sport?“, fragte er und zusammen machten wir uns auf den Weg in die Cafeteria. „Interessant würde ich sagen.“, meinte ich und trat an die Essensausgabe, ich nahm mir eine Limonade und einen Salat. „Warum?“, fragte Jasper und ich folgte ihm zu einem Tisch an dem Alice schon saß. Freudig umarmte sie mich und ich erwiderte verwirrt die Umarmung. Jasper setzte sich neben mich und wartete auf meine Antwort. Da kam Edward mit Bella zu uns und die beiden setzen sich. „Sie hat ihre Gedanken irgendwie vor mir abgeschirmt.“, sage Edward und legte einen Arm um Bella. „Wie hast du das gemacht?“, wollte Alice wissen. „Das muss ich auch unbedingt ausprobieren.“ „Wenn ich dir das verrate Alice, weiß er es auch und findet einen Weg es zu umgehen. Außerdem hab ich nur meine Idee ausprobiert die mir gekommen war. Als er mir erzählt hat er kann Bellas Gedanken nicht lesen, als wäre da eine Mauer.“, sagte ich grinsend. Mal sehen ab Alice alleine auf die Idee kam, ich fing an meinen Salat zumampfen. Edward und Bella unterhielten sich über irgendetwas was ich nicht verstand und Jasper schaute mich durchdringend an. „Was guckst du mich so an?“, fragte ich ihn und nahm ein Schluck Limonade. „Du bist genauso wie gestern.“ Verwirrt schaute ich ihn an, Edward wandte sich mir zu und antwortete auf meine verwirrten Gedanken. „Er meint damit das er dich nicht solange umarmen kann bist du wieder so bist wie du es jetzt bist.“ Jasper funkelte ihn böse an und Bella schlug ihn auf den Arm, wahrscheinlich spürte er den Schlag nicht mal. Aber er wandte sich wieder Bella zu, Alice stocherte in ihren Nudeln rum von denen sie keine einzige gegessen hatte. Grinsend schaute ich Jasper an, dieser schaute mich verwirrt an. Kopfschüttelnd lehnte ich meinen Kopf gegen seine Schulter und nahm seine Hand. Er legte seinen Kopf auf meinen und strich mir mit dem Daumen über den Handrücken. „Taylor wird in weniger als 5 Minuten hier rüber kommen und mit dir reden wollen.“, unterbrach Alice die Stille. Überrascht schaute ich sie an und fragte: „Was will er denn?“ „Edward?“, gab Alice die Frage weiter. Dieser blieb kurz noch still und antwortete dann: „Er will wissen was zwischen Liliana und Jasper läuft.“ Ich nickte und schaute zu Jasper hoch, die anderen waren so nett und ließen uns ein bisschen Privatsphäre. „Was soll ich sagen?“, meinte ich nervös. Beruhigend strich Jasper mir über den Rücken. „Wie wäre es mit der Wahrheit?“ „Und die wäre genau?“, fragte ich und sah wie Taylor sein Tablett von sich schob, gleich würde er rüberkommen. „Das wir mehr als Freunde sind.“, flüsterte er mir ins Ohr. Lächelnd drängte ich mich enger zu Jasper, dieser drückte mich fest an sich und legte seine Wange wieder auf mein Haar. „Er kommt.“, flüsterte Bella und er kam wirklich. „Kann ich mir dir reden Lil? Unter vier Augen?“ „Klar.“, ich löste mich von Jasper, stand auf und folgte Taylor aus der Cafeteria. Ich spürte wie die anderen mir hinterher schauten. Er wirbelte zu mir herum, ich blieb ein paar Schritte von ihm stehen. „Läuft da was zwischen dir und Hale?“ „Ich weiß zwar nicht was es dich angeht, aber ja.“ „Seid ihr zusammen?“, fragte er weiter. Waren wir zusammen? „Ja.“, erwiderte ich und verschränkte die Arme ich wollte wieder rein, hier draußen war es echt kühl. „Ich hätte nicht gedacht dass man dich so leicht umwerben kann.“, sagte Taylor beleidigt. „Weißt du was Taylor, Jasper versteht mich und zickt mich nicht an, so wie gewisse andere Menschen. Also komm damit klar oder lass es, aber ich geh jetzt wieder rein.“, damit drehte ich mich um und ging wieder zurück. Leicht genervt ließ ich mich wieder zischen Alice und Jasper nieder. Jasper legte einen Arm um meine Hüfte und zog mich zu sich heran. „Du hast es ihm ja richtig gezeigt.“, flüsterte er mir ins Ohr. „Du hast es gehört?“, fragte ich verdutzt. Alice, Bella und Edward standen auf und nickten uns kurz zu bevor sie aus der Cafeteria verschwanden. Was überraschte mich das eigentlich er hörte selbst Sachen die ich nur murmelte und selbst nicht richtig hörte. „Wir sollten los.“, meine Jasper nach kurzen Schweigen. Jasper erhob sich und zog mich hoch, Hand in Hand gingen wir los, Jasper brachte mich zu Spanisch. Mrs. Goff gab uns unseren Test wieder, ich hatte eine 4 geschrieben. Immerhin besser als ne 5 oder ne 6. Wir sollten eine Berichtigung anfertigen als Hausaufgabe, aber ich fing sie jetzt schon an, denn Mrs. Goff erzählte von ihren Wochenende. Als es zum Stundenende klingelte packte ich so schnell ich konnte meine Sachen zusammen und ging hinaus. Jasper lehnte an der gegenüberliegenden Wand und wartete auf mich, lächelnd ging ich zu ihm. Er nahm wortlos meine Hand und schweigend gingen wir zu Physik. Alice war auch schon da, sie lächelte mich an als ich mich setzte. Sie drehte sich zu Jasper um und sagte etwas zu ihm was ich nicht verstand denn sie sprach zu schnell. Neugierig drehte ich mich zu Jasper um, dieser sagte genauso schnell etwas zu Alice. „Kommt schon Leute, warum müsst ihr so schnell reden?“, fragte ich und warf mir meine Haare über die Schulter. „Mir war nur wieder etwas eingefallen, das ich ihm unbedingt erzählen wollte. Wenn ich aufgeregt bin rede ich immer sehr schnell.“, antwortete Alice mir, ich verstand nur schwer was sie sagte, ich musste mich sehr konzentrieren. „Ich glaub Liliana hat kein Wort verstanden Alice.“, sagte Jasper und lächelte mich an. „Doch hab ich.“, meinte ich und sah zu wie Jaspers Miene in Verwirrtheit umschlug. Mr. Molina zwang uns, uns umzudrehen denn wir schauten den Film zu Ende. „Und morgen möchte ich ihnen ein Versuch vorführen.“, damit entließ er uns. Jasper und Alice warteten beide auf mich, da sie viel schneller waren als ich. „Was machst du heute?“, fragte Alice mich während wir zum Parkplatz ging, Jasper hielt meine Hand. „Wahrscheinlich Hausaufgaben.“ „Was musst du machen?“, fragte Jasper und blieb an meinem Wagen stehen. „Englisch und mit Spanisch bin ich noch nicht fertig. Ich hab eigentlich gar keine Lust.“ „Ich weiß genau was du meinst, aber du wirst doch nicht nur Hausaufgaben machen oder etwa doch?“ „In Englisch muss ich einen Aufsatz über Romeo und Julia schreiben, wer weiß wie lange das dauert.“ „Du wirst das schon schaffen.“ Er zog mich in seine Arme und drückte mich fest an sich. „Ein bisschen Luft bräuchte ich noch.“, meinte ich leise und Jasper lockerte seinen Griff ein bisschen. Als er mich losließ öffnete ich die Wagentür und stieg ein. „Bis morgen.“, sagte ich und fuhr los, Jasper hatte ein Grinsen im Gesicht. Die Fahrt dauerte wie üblich nicht lange, als ich zu Hause ankam, zog ich meine Schuhe aus und trank in der Küche ein Glas Wasser. Mit dem Glas Wasser ging ich hoch in mein Zimmer, dort machte ich erstmal das Fenster zum Lüften auf. Dann machte ich Musik an es erklang von Dead by April When you wake up, eins meiner Lieblingslieder. Ich holte mein Spanischtest heraus und setzte mich an meinen Schreibtisch und berichtigte ihn zu Ende. Danach fing ich meinen Aufsatz für Englisch an, ich hatte keine Seite geschrieben da legten sich zwei Hände auf meine Schultern. Erschrocken fuhr ich herum und sah Jasper direkt hinter mir stehen, mein Herz raste wie verrückt. „Gott hast du mich erschreckt. Mach das nie wieder.“ Mein Atem beruhigte sich langsam und ich stand auf. „Wie bist du hier überhaupt rein gekommen?“, fragte ich ihn und bedeutete ihm sich zu setzen. „Durchs Fenster.“, antwortete er und setzte sich auf die Bettkante. Überrascht wandte ich meinen Blick zum Fenster, es lag bestimmt 6 Meter über dem Boden, außerdem war es offen. Ich trat zum Fenster und schloss es, dann drehte ich mich um und schaute Jasper an. Dieser stand auf und kam zu mir, er legte seine Arme um mich und schaute mir in die Augen. „Was ist?“, fragte ich und schaute zu ihm hoch. „Ich würde gern einen kleinen Versuch machen.“, sagte er und beobachtete meine Reaktion. „Okay, was muss ich tun?“ „Bleib einfach ganz ruhig stehen und lass mich machen.“ Ich nickte und beobachtete ihn, er senkte langsam seinen Kopf dabei schaute er mir die ganze Zeit in die Augen. Ganz still stand ich da, mein Atem ging etwas schneller als sonst, ich ahnte was er vorhatte und schloss als er ganz nahe war die Augen. Einen Augenblick später berührten seinen Lippen ganz vorsichtig meine, dann legten sie sich ein bisschen fester auf meine. Er küsste mich und ich erwiderte den Kuss, allerdings dauerte der Kuss nicht lange, denn Jasper zog sich schnell wieder zurück. Langsam öffnete meine Augen und schaute direkt in seine Karamellfarbenen. „Ein schöner Versuch.“, hauchte ich und lächelte. Über Jaspers Gesicht zog sich ein Grinsen, plötzlich ohne jegliche Vorwarnung hob mich Jasper hoch und trug mich zum Bett. Dort legte er mich vorsichtig ab und setzte sich neben mich, ich schob mich in eine Sitzende Position. „Gibt es sonst noch einen Grund warum du hierher gekommen bist oder wolltest du nur deinen Versuch machen?“ Er schüttelte den Kopf und legte einen Arm um mich. „Ich soll dich übrigens von Alice fragen ob du Lust hättest Freitag bei uns zu schlafen.“ „Warum?“, kam es über meine Lippen. „Edward, Carlisle, Emmett und Esme sind dann auf der Jagd. Und Edward lässt Bella nicht gerne alleine wenn er jagen geht, darum hat Alice einen Mädelsabend geplant mit Bella und Rosalie, und ich bin ebenfalls zu Hause.“, meinte Jasper. „Ähm klar hört sich gut an. Wer ist Rosalie?“, wollte ich wissen. „Rose wird in der Öffentlichkeit als meine Zwillingsschwester vorgestellt, allerdings sind wir nicht verwandt. Sie ist ein bisschen eigen.“, erklärte er. Mein Magen knurrte laut, Gott wie peinlich. „Du solltest was essen. Ich bin noch nicht ganz so dran gewohnt das du regelmäßiger essen musst als ich.“ Ich schob mich aus dem Bett und ging hinunter in die Küche, Jasper folgte mir. „Willst du auch was?“, fragte ich höflich und suchte im Kühlschrank nach dem Putenfleisch. Jasper schaute mich nur kopfschüttelnd an. Als ich das Fleisch gefunden hatte, würzte ich es mit Paprika und schmiss es dann in eine Pfanne zum Braten. „Ich wollte nur höflich sein.“ „Lass es einfach, ich brauche Menschliche Nahrung nicht.“ Er trat zu mir und schaute über meine Schulter und machte dann ein angeekeltes Gesicht. „Was passiert eigentlich wenn du so was isst?“, wollte ich wissen und wendete das Fleisch. „Ich esse es wie du es tust, allerdings besitzt es keine Nährstoffe die ich brauche und schmeckt zudem nach nichts.“ „Also schmeckt alles gleich?“ „Ja so ziemlich.“ „Riecht es auch nicht gut oder riecht alles gleich für dich?“ „Beim Geruch ist es schon wieder etwas anderes, Erdbeeren riechen wie Erdbeeren und Tomaten wie Tomaten.“ „Tomaten haben einen Geruch?“, fragte ich überrascht und holte einen Teller heraus, auf dem ich das Fleisch platzierte. Ich stellte den Teller auf den Küchentisch, ich suchte im Kühlschrank nach dem Salat den Mom gemacht hatte. Schließlich fand ich ihn ganz hinten im Kühlschrank und tat mir ein bisschen auf den Teller. Dann setzte ich mich und fing an zu essen, Jasper saß mir gegenüber und beobachtete mich. „Ich darf dich doch alles fragen oder?“ Jasper nickte zur Antwort. „Wie bist du zum Vampir geworden?“ Er schaute mich eine Weile schweigend an, ich dachte schon er würde mir nicht antworten aber er tat es. „Ich war bei der Konföderierten- Armee 1861, damals war ich 17 und gab mich für 20 aus. 1863 erhielt ich den Rang eines Majors, gerade mal mit 19 Jahren. Allerdings dachten alle ich wäre 22. Während einer Rettungsaktion traf ich auf drei Frauen, ich dachte sie seien Überlebende und ich wollte ihnen helfen. Einer der Frauen hieß Maria, sie verwandelte mich.“ „Wie bist du bei den Cullens gelandet?“, fragte ich weiter und stellte meinen leeren Teller in die Spülmaschine. „1948 traf ich Alice in einer Bar, bis dahin war ich bei Maria beblieben und ernährte mich bis dahin nicht von Tieren. Aber ich konnte das nicht mehr jedes Mal spürte ich die Qualen der Menschen die ich biss. Alice meinte sie hätte auf mich gewartet, damals verstand ich nicht was sie meinte, aber sie erzählte mir von Carlisle und dem Rest meiner jetzigen Familie. Zusammen machten wir uns auf den Weg um sie zu suchen und als wir sie fanden, nahmen sie uns mit offenen Armen auf. Sie brachten mir bei von Tieren zu leben, wir nennen uns Vegetarier als Witz.“ „Wollen wir wieder hoch?“ Er stand auf und nahm meine Hand und wir gingen wieder hoch in mein Zimmer. Dort machten wir es uns auf meinem Bett bequem. „Kann ich mich kurz umziehen?“, fragte ich ihn und schlüpfte schon aus seinen Armen. Schnell nahm ich meine Sachen aus dem Kleiderschrank und ging ins Bad. Dort zog ich eine Jogginghose und ein T-Shirt an und schminkte mich ab, dann ging ich wieder zu Jasper. In diesem Moment war ich mir meiner Narben nur allzu bewusst, aber ich vertraute Jasper. „Du bist wunderschön.“ „Im Schlabberlook?“, fragte ich entsetzt, eigentlich machte ich mir Sorgen um meine Narben. „Egal was du anhast, du siehst für mich immer schön aus.“ Er klopfte neben sich aufs Bett als eine Einladung sich wieder zu ihm zu gesellen. Ich ließ mich neben ihn gleiten, im Vergleich zu Alice war ich doch hässlich. Schließlich war sie perfekt, hatte keinen Makel und keine Narben. „Wie lange bist du nicht mehr mit Alice zusammen?“, fragte ich ihn und schaute hoch in sein Gesicht. Denn mittlerweile lagen wir auf dem Bett und mein Kopf lag auf seiner Brust, er hatte die Arme um mich geschlungen. „Fast 2 Jahre.“ „Warum habt ihr euch getrennt?“ „Wir haben uns nicht mehr so geliebt wie es ein Paar es tun sollte, Alice hat auch gesehen dass du in meinem Leben eine bestimmte Rolle einnehmen wirst.“ „Also lag es auch zum Teil an mir?“, ich fühlte mich schuldig, müsste Alice mich nicht eigentlich hassen? „Nein es lag nicht an dir, sie hat dich erst gesehen als wir schon nicht mehr zusammen waren.“ Beruhigt konnte ich mich entspannen. „Mach dass Alice nichts aus dass wir zusammen sind?“ „Nein sie freut sich für uns. Jetzt wünscht sie sich nur noch jemanden an ihrer Seite.“ Ich schlief in Jaspers Armen ein.

Kapitel 9

Als ich aufwachte war Jasper nicht mehr da, dafür lag ein Zettel neben mir auf dem Bett. Müde griff ich danach und faltete ihn auseinander.


Ich hoffe du hast gut geschlafen, wir sehen uns in der Schule.
In liebe Jasper


Lächelnd stand ich auf und legte den Zettel auf meinen Schreibtisch, schnell sprang ich unter die Dusche. Dann föhnte ich meine Haare trocken und zog mir Jeans und eine blaue Bluse an. Zügig ging ich nach unten, denn Mom schlief noch, da sie noch schlief und ich ihr nicht Bescheid sagen konnte was ich heute vor hatte schrieb ich einen Zettel.


Morgen Mom, hoffe du hast nichts dagegen aber ich schlafe heute nicht zu Hause, sondern bei Freunden. Bis Morgen Abend Lil


Ich legte den Zettel neben ihre Schlüssel und ging in die Küche dort aß ich eine Schüssel Müsli. Dann schlüpfte ich in meine blauen High Heels und machte mich fertig um zur Schule zu fahren. Als ich in der Schule ankam waren Jasper, Alice, Bella und Edward schon da. Jasper kam sofort zu mir als ich ausstieg, zur Begrüßung schlang ich meine Arme um seine Hals. So vorsichtig wie das letzte Mal küsste er mich, er löste sich schnell von mir. Die Schüler die schon da waren starrten uns an, aber ich ignorierte sie und ging mit Jasper zu den anderen. Den ganzen Tag wurden wir angestarrt, wirklich jeder glotze uns an, das ging mir ein bisschen auf die Nerven. Ich war froh als der Schultag vorbei war und ich mit Jasper an meiner Seite zu meinen Wagen ging. Vorhin hatte Jasper mir erklärt das er mit mir nach Hause fahren würde und ich dann meine Sachen holen konnte und wir danach gleich zu ihm fuhren. Ich fand die Idee super denn ich wusste nicht wie ich zu ihm nach Hause kam. Zu Hause bei mir angekommen packte ich eine Jogginghose, zwei Pullover, ein T-Shirt, frische Unterwäsche, Waschzeug in eine Tasche. Mit den Sachen im Gepäck ging ich wieder runter, Jasper stand neben dem Schuhschrank und reichte mir einen Zettel. Überrascht nahm ich ihn entgegen und schaute drauf. Es war mein Zettel von heute Morgen, unter meiner kurzen Nachricht standen zwei Worte in der Handschrift meiner Mom.


Beim wem?


Schnell kritzelte die Wort:
Bei den Cullens aufs Papier und legte den Zettel wieder auf den Schrank, damit Mom ihn heute Abend fand. „Hast du alles?“, fragte Jasper und öffnete schon die Tür. „Glaub schon.“, damit ging ich mit Jasper aus dem Haus. Jasper öffnete mir die Beifahrertür und nahm mir meine Tasche ab, überrascht gab ich sie ihm und stieg ein. Keine 2 Sekunden später saß Jasper auf den Fahrersitz und ließ den Motor an. Meine Tasche lag auf dem Rücksitz, Jasper fuhr los raus aus Forks. „Alice wirkte vorhin so aufgedreht ist das normal?“ Ein Lachen kam von Jasper und ich wandte ihm meinen Blick zu. „Alice ist normalerweise noch aufgedrehter als heute, heute war das noch gar nichts.“ „Oh das hört sich…anstrengend an.“, antwortete ich und schaute aus dem Fenster, Jasper bog auf einen Waldweg ein den man kaum erkannte. Ich wäre Hundertprozentig vorbeigefahren, wir fuhren eine Weile durch den Wald. Langsam lichtete sich der Wald und es wurde eine große Lichtung freigegeben. Mitten auf der Lichtung stand ein großes, weißes Haus, es war mehre Stockwerke hoch. Jasper parkte von dem Haus nicht weit entfernt, ich stieg aus und betrachte das Haus genauer. Anscheint verlief einmal um das ganze Haus eine Veranda. Plötzlich nahm Jasper meine Hand und zog mich zum Haus hinüber, er trug meine Tasche lässig über der Schulter. Als wir die Treppenstufen zur Haustür erklommen wurde die Haustür schon aufgerissen von Alice. Sie strahlte über das ganze Gesicht und ließ uns eintreten. „Ich bring deine Sachen nur schnell hoch in mein Zimmer.“, flüsterte Jasper mir ins Ohr und verschwand gleich darauf auf der Treppe nach oben. Alice nahm mir meine Jacke ab und zog mich weiter ins Haus herein. „Ich führ dich ein bisschen rum. Wohnzimmer und Küche.“ Sie zeigte in den Raum, die Küche war mit dem Wohnzimmer verbunden und das Wohnzimmer an sich war schon riesig. „Komm mit nach oben ich will dir mein Zimmer zeigen.“ Hatte Bella nicht mal gesagt dass Alice ihr Kleiderschrank riesig sei? Ich folgte Alice, hoch auf dem Weg zu ihrem Zimmer zeigte sie auf eine Tür. „Edwards Zimmer. Emmetts und Rosalies Zimmer. Carlisle Arbeitszimmer.“ Mir fiel ein Kreuz an der Decke auf es sah sehr alt aus. „Mein Zimmer!“, sie öffnete eine weiße Tür und schob mich in das Zimmer. Das Zimmer war groß und hatte zwei große Fenster, in der Mitte stand ein großes Bett. Der Boden war mit weichen, weißen Teppich ausgelegt, neben dem Bett lag eine Tür. Alice hüpfte freudig zur Tür und öffnete sie. „Mein Kleiderschrank.“ Langsam ging ich in den Raum und schaute mich um. An den Wänden waren Regale und Kleiderstangen angebracht, alles war voll mit Klamotten. „Wow, der ist ja riesig.“ Es klopfte an der Tür als ich mich umdrehte stand Jasper im Türrahmen des Kleiderschranks und beobachtete mich. „Na hat Alice dir alles gezeigt?“ „Nein eine Sache oder ein Zimmer fehlt noch.“, meinte ich grinsend und ging zu ihm rüber. Alice verduftete aus dem Zimmer und runter, ich hörte wie sie die Tür öffnete. „Ach hat sie das Bad vergessen?“, fragte Jasper und ging mit mir aus Alice ihrem Zimmer. „Das auch aber sie hat mir nicht dein Zimmer gezeigt.“ „Willst du es den sehen?“ „Klar will ich sehen wie du so lebst.“ Er nahm meine Hand und führte mich die Treppe weiter hoch, wir blieben vor der letzten Tür im Flur stehen. Zögerlich öffnete er die Tür und ließ mich eintreten, langsam ging ich hinein und schaute mich um. Die eine Wand bestand nur aus Glas, die drei anderen Wände waren in einem Cappuccinoton gestrichen. Gegenüber der Glaswand stand ein großes Bett, daneben an der rechten Wand ein Kleiderschrank und mehre Regale voller Bücher und CDs. Neben dem Bett stand auf einer Kommode eine große Anlage, der Teppich war ein bisschen dunkler als die Wände. „Hübsch.“, meinte ich und ging zur Glaswand hinüber und schaute hinaus. „Ich glaub du hast den besten Ausblick hier oder?“, fragte ich und schaute in den Wald hinein, ich hörte nicht wie Jasper hinter mich trat. Erst als ich seinen kalten Atem im Haar spürte, ich hatte für den Moment genug von der Aussicht und drehte mich zu ihm um. „Ich hab das Zimmer genommen, weil es übrig war.“, er zuckte mit den Schultern und schaute selber hinaus. Ich ging an ihm vorbei zu den Regalen und las mir die Buchrücken durch, teilweise kannte ich die Bücher nicht, die CDs waren hauptsächlich Jazz und Blues. Also überhaupt nicht das was ich hörte, aber ich schaute sie mir trotzdem an. Leise erklangen eine Trompete und ein Saxophone, überrascht drehte ich mich zur Musik um und entdeckte Jasper an der Anlage. Ich hatte meine Hände beim Lesen der Buchrücken in die hinteren Hosentaschen geschoben. Langsam kam Jasper auf mich zu, er zog meine Hände aus den Hosentaschen und legte sie sich um den Hals. Er legte seine Hände auf meine Hüften. „Was machst du?“, fragte ich ihn und wusste ab zulud nicht was er vorhatte. Anstelle mir zu antworten, drehte er mich sanft ein bisschen in Kreis, er wog uns im Takt der Musik. Es schlich sich ein Lächeln über sein Gesicht und er zog mich enger an sich. Während wir uns so wogen lehnte ich meinen Kopf an seine Brust und schloss genießerisch die Augen. „Lil, Jasper kommt runter!“, riss uns Alice ihre Stimme aus der Musik, erschrocken fuhr ich ein kleines bisschen zusammen. Jasper strich mir beruhigend über den Rücken und löste sich dann von mir, er stellte die Musik aus. Eigentlich wollte ich nicht runtergehen, sondern mit Jasper weitertanzen. Zusammen gingen wir hinunter, ich ließ meine Schuhe in Jaspers Zimmer stehen. Unten saß Bella schon auf dem Sofa mit Alice, in einem Sessel saß eine Blondine. Sie sah nicht gerade erfreut aus als ich eintrat, eher als würde sie mich hassen. „Lil das ist Rosalie, Rosalie das ist Liliana.“, stellte Alice uns vor. Höflich nickte ich ihr zu, sie tat es mir gleich. Jasper zog mich zum Sofa und zog mich mit sich als er sich setzte. Halb saß ich auf dem Sofa halb auf seinem Schoß, Alice reichte mir einen Teller voller Köstlichkeiten und machte einen Film an. Bella hatte auch schon einen Teller voller Essen auf dem Schoß, Alice hatte etwas Griechisches bestellt. Während des ganzen Filmes kuschelte ich mich an Jasper, Alice versuchte mich die ganze Zeit zu überreden meine Nägel zu lackieren. Aber ich hatte sie erst gestern neu gemacht und ich fand sie gut wie sie gerade waren. Rosalie war die ganze Zeit still und schaute auf den Fernseher, Bellas Blick folgte zwar dem Film huschte aber ab und an zu Rosalie rüber. Alice beschwatzte nach mir Bella, wegen dem lackieren der Nägel, Bella gab sich geschlagen und ließ Alice einfach machen. Jasper zog mich einfach mitten im Film ganz auf seinen Schoß und schlang die Arme um meinen Bauch. Nach dem Film wollte Bella schon ins Bett, Alice versuchte sie zu überreden noch etwas auf zu bleiben, aber Bella ließ sich nicht abbringen. Sie ging leise die Treppe hoch und ich hörte wie eine Tür oben zugemacht wurde, Rosalie ging als nächstes. Ich weiß nicht ob sie etwas sagte, aber ich hörte nichts. Mein Kopf ruhte auf Jaspers Schulter, ein Gähnen kam über mich schnell versuchte ich es zu unterdrücken. Während Alice lächelnd den Kopf schüttelte, hob Jasper mich auf seinen Armen hoch und trug mich die Treppe rauf. „Du musst mich nicht tragen, ich kann selbst laufen.“ Jasper antwortete nicht sondern öffnete irgendwie seine Zimmertür und legte mich auf dem Bett ab. „Jasper das war unnötig.“, meinte ich. Bedrückte schaute Jasper mich an, sofort fühlte ich mich schlecht und rappelte mich hoch aus dem Bett. Ich trat zu ihm und nahm seine Hand. „Ich wollte dich nicht anschnauzen, aber ich bin doch keine 3 das du mich tragen musst. Außerdem wollte ich noch mal kurz zu Bella.“, ich streckte mich ein Stück. Er wusste was ich wollte und kam mir etwas entgegen, seine Lippen trafen auf meine Lippen. Der Kuss war sanft, süß und viel zu schnell wieder vorbei. „Du wolltest noch zu Bella.“, meinte Jasper und stieß mich sanft Richtung Tür. „Ich beeil mich, versprochen.“, damit verschwand ich aus seinem Zimmer und ging die Treppe runter zu Edwards Zimmer. Vorsichtig klopfte ich an der Tür und wartete bis man mich herein bat, ich machte die Tür auf und blieb auch gleich stehen. Denn mitten im Zimmer stand ein großes Bett, Bella saß mit Bettzeug auf dem schwarzen Sofa. „Hey, ist alles okay?“, wollte ich wissen und schloss die Tür hinter mir, ich ging zu Bella und blieb vor dem Sofa stehen. „Was sollte denn schon sein?“, fragte Bella zurück und schaute mich nicht an. „Du wirkst du bedrückt. Viel stiller als gewöhnlich.“ „Ich vermiss ihn.“ „Das hab ich mir schon gedacht, aber es steckt noch mehr dahinter oder? Du musst es mir nicht erzählen wenn du das nicht willst.“ Einen Moment war es still, ich dachte schon Bella würde nichts sagen als sie es tat: „Edwards und meine Beziehung war noch nie sehr leicht. Als wir zusammen kamen hat er mich einmal zu einen Baseballspiel von der Familie mitgenommen, dabei sind andere Vampire aufgetaucht. Keine Vegetarier, einer davon fing an mich zu jagen. Sie mussten ihn töten nachdem er mich schwer verletzt hatte, James- so war sein Name- hat mich gebissen, Edward saugte das Gift aus und rettete mich so. Obwohl Alice gesehen hat das ich zum Vampir werde und auch will. Wir haben abgemacht das Carlisle mich nach dem Schulabschluss verwandelt, bevor wir uns geeinigt haben sind die Cullens für ein halbes Jahr weggezogen. Weil an meinem 18. Geburtstag ich mich an einem Papier geschnitten hab und Jasper sich fast auf mich gestürzt hat, deswegen sind sie weggezogen. Alice hat damals gesehen dass ich von einer Klippe springe und nicht mehr auftauche, aber sie hat Jake nicht gesehen der mich rette. Edward wollte sich von den Volturi umbringen lassen, weil Rosalie ihm das erzählt hat, aber ich konnte ihn retten. Seitdem sind sie wieder da und Edward noch vorsichtiger mit mir als je zuvor.“ Ich glaube ich hatte Bella noch nie so viel reden hören, auch hatte ich nicht gedacht dass sie mir ihre Geschichte erzählte. „Und du willst dich wirklich verwandeln lassen?“ „Ich will mit Edward für immer zusammen sein.“ „Kann es sein das Rosalie dich und mich nicht mag?“, fragte ich und schaute durch die Glaswand hinaus, es war schon dunkel und ich spiegelte mich im Glas. „Ich weiß nicht ob sie dich nicht mag aber sie mag mich nicht, weil ich über sie Bescheid weiß. Sie ist die einzige in der Familie die so schlecht sich damit abfinden kann ein Vampir zu sein.“ „Warum sitzt du auf dem Sofa und nicht im Bett?“ „Edward hat es extra gekauft und ich finde das unnötig, ich kann eine Nacht doch auf dem Sofa schlafen.“ „Er will nur das Beste für dich.“ Es herrschte eine kurze Stille, in der Bella nur nickte. „Ich glaub ich lass dich jetzt schlafen, gute Nacht.“ „Gute Nacht und Lil ich wollte dir keinen schlechten Eindruck von Jasper vermitteln.“ Ich schüttelte den Kopf und sagte: „Mach dir darüber keine Sorgen.“ Damit verschwand ich aus dem Zimmer und ging schnell die Treppe hoch zu Jasper. Als ich in sein Zimmer trat lag er gemütlich im Bett, er trug eine weite Stoffhose und ein bequemes T-Shirt. „Was denkst du jetzt von mir?“, fragte Jasper. Es wäre ein Wunder gewesen wenn er uns nicht gehört hätte. „Mach die Augen zu, ich will mich schnell umziehen.“ Jasper tat was ich verlangte und schloss seine Augen. „Und ja nicht schummeln.“ „Würde ich mir niemals wagen.“ Schnell schlüpfte ich aus Jeans und Pullover und schlüpfte in Jogginghose und T-Shirt. „Du kannst sie wieder öffnen.“ Sofort machte Jasper die Augen auf und schaute mir zu wie ich mir meine Haare kämmte. „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.“, erinnerte mich Jasper sanft und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Ich legte die Bürste weg und ging zu ihm rüber. „Was soll ich jetzt schon über dich denken?“ „Das ich ein Monster bin das sich nicht beherrschen kann.“, er schaute mich direkt an, entsetzt wie falsch seine Gedanken waren setzte ich mich auf das Bett. „Nein, ich denke überhaupt nicht schlecht von dir. Sondern ich finde es bemerkenswert dass du als ich geblutet habe nicht auf mich gestürzt bist.“ Ich beugte mich zu ihm und küsste ihn, Jasper löste seine Arme und legte sie an mein Gesicht. Da ich nicht wusste wie gut es Jasper ging löste ich mich langsam von ihm und legte mich stattdessen zu ihm.

Kapitel 10

Durch lautes Reden vor Jaspers Zimmertür wurde ich wach, es waren mitleerweile 3 Monate vergangen in den nichts Aufregendes passiert war. Der Schulabschluss näherte sich in rasenden Tempo und heute wie konnte es auch anders sein war mein Geburtstag. Wie schon so oft hatte ich die Nacht bei den Cullens geschlafen, meiner Mom hatte ich Jasper vor 2 Monaten vorgestellt und sie war von ihm begeistert gewesen. Auch Alice hatte sie kennen gelernt und ich hatte Esme und Emmett kennen gelernt. Esme war wie eine Mutter, warmherzig und führsorglich, Carlisle kannte ich ja schon von meinem Krankenhausbesuch und Emmett war ein richtig lustiger Vogel, er glich wie ich fand einem Teddybären. Das Bett war neben mir leer, den Jasper hatte gesagt er würde heute Morgen noch schnell jagen gehen. Draußen konnte ich die Stimmen jetzt zuordnen es standen Alice und Edward vor der Tür. „Sie schläft noch Alice! Lass sie doch schlafen.“ „Stimmt doch gar nicht sie ist gerade wach geworden!“, hielt Alice dagegen. Wegen euerer Streiterei vor der Tür, dachte ich müde und wollte mich wieder ins Kissen kuscheln. Pustekuchen Alice stürmte ins Zimmer und schrie: „HAPPY BIRTHDAY LILIANA!“ „Lass mich schlafen!“, knurrte ich und drehte mich auf die andere Seite und stieß gegen etwas Hartes und Kaltes. Erschrocken machte ich die Augen auf und sah Jasper neben mir liegen. „Ich dachte du wolltest jagen.“, nuschelte ich. „Bin schon wieder da.“ Da er nicht gehen würde kuschelte ich mich an ihn, schloss wieder die Augen und nahm seinen Geruch in mich auf. „Du bist ja schon genauso wie Bella mit ihrem Geburtstag.“, meinte Alice beleidigt. „Stimmt nicht, ich will ihn ja feiern aber erst wenn ich ausgeschlafen habe und mindesten 2 Tassen Kaffee zum Frühstück hatte.“, murmelte ich an Jaspers Brust. Dieser legte seine Arme um mich und strich mir mit der einen Hand über die Wange. „Lass sie doch Alice.“, meinte Jasper sehr leise, so dass ich überlegte ob ich es mir eingebildet hatte. „Ach bevor ich es vergesse, ich hab deine Mom zum Kaffee trinken heute Nachmittag eingeladen.“ „Hmhm.“, gab ich als Antwort von mir und hörte wie Alice aus dem Zimmer verschwand, da sie geräuschvoll die Tür schloss. Da das ziemlich laut war konnte ich eh nicht mehr schlafen und befreite mich aus der Bettdecke. Jasper schaute mir dabei zu wie ich meine Sachen zum Duschen zusammensuchte. Er hatte gelernt dass ich ein Morgenmuffel war und vor der Dusche nicht reden wollte, darum wartete er auch mit dem Guten Morgen Kuss immer die Dusche ab. Aber da ich heute Geburtstag hatte wollte ich mir vor dem Duschen einen Kuss stehlen, darum ging ich wieder zum Bett. „Morgen.“, murmelte ich und beugte mich zu Jasper, dieser zog mich so schnell wieder ins Bett das ich es erst mitbekam als mein Kopf auf der Matratze zum Liegen kam. Er stützte sich rechts und links von meinem Kopf mit dem Armen ab. „Happy Birthday Liliana.“, sagte er und küsste mich. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und verschränkte meine Hände hinter seinem Hals. Jasper hatte seine Beherrschung in den letzten Monaten gut trainiert und so war es mir möglich meine Arme dort zu lassen ohne das es ihm zuviel wurde. Sanft lagen seine Lippen auf meinen und bewegten sich auf ihnen. „Ich sollte noch vor dem Mittag aufstehen.“, murmelte ich an seinen Lippen. Ganz langsam beugte er sich etwas zurück und schaute mich an. „Und wenn ich dich nicht aufstehen lassen, was machst du dann?“ „Dann muss ich wohl hier liegen bleiben. Aber ich glaube nicht das Alice das zu lassen würde.“, meinte ich und wollte ihn wieder näher ziehen. Ich wusste dass er so was kaum wahr nahm aber er kam wieder näher und küsste mich erneut. „GEH DUSCHEN!“, schrie Alice von unten hoch. „Ich hab’s dir doch gesagt.“, meinte ich als ich mich von ihm löste. „Leider hast du Recht.“ „Du gibt’s mir selten Recht, aber…“ Er unterbrach meinen Satz mit einem Kuss. „…aber diesmal wollte ich gar kein Recht haben.“, nuschelte ich. Ein Trommelkonzert an der Zimmertür riss uns aus unserer Zweisamkeit, Alice hämmerte wie besessen an die Tür und schrie ich sollte endlich aufstehen. Grummelnd löste ich mich von Jasper, schnappte meine Sachen und riss die Tür auf. „Ist ja gut, ich steh ja schon auf!“, fast hätte Alice mich gehauen in ihrem Ärger. Sie wartete solange bis ich im Bad verschwand, dort streifte ich meine Kleidung ab und sprang förmlich unter die Dusche. Unter der Dusche putzte ich mir die Zähne, weil ich eh schon zu lange im Bad brauchte. Ich wickelte mich in ein großes, weiches Handtuch und föhnte meine Haare trocken. Als ich damit fertig war klopfte es an der Tür. „Was ist?“, fragte ich und öffnete einen Spaltebreit die Tür. Alice stand davor und hielte eine Kleiderhülle in den Händen. „Ich bring dir was das du anziehen kannst.“ Skeptisch schaute ich die Kleiderhülle an, bis auf Jasper und Carlisle hatten noch keiner meine Narben gesehen, wahrscheinlich hatte Edward meine Narben in Jaspers Gedanken schon einmal gesehen. „Zeigst du mir vorher das Outfit?“, fragte ich sie und musterte die Kleiderhülle weiterhin skeptisch. Alice öffnete die Hülle und präsentierte mir ein tiefviolettes Kleid, es war hübsch keine Frage es hatte sogar lange Ärmel. „Es ist hübsch, aber dazu fehlen mir die Schuhe.“, lehnte ich das Kleid ab, da zog Alice ihren Arm von ihrem Rücken und präsentierte mir die dazu passenden Schuhe. „Ziehst du es an?“, fragte Alice und blickte mich fragend aus ihren braunen Augen an. Anstelle etwas zu sagen nickte ich nur und öffnete die Tür weiter so dass Alice eintreten konnte. „Hängst du es dahin, mir fällte sonst das Handtuch runter.“, ich nickte zur der Stange, dort hängte sie es hin und verschwand dann aus dem Bad. Langsam zog ich mich an, als ich das Kleid an hatte ging es mir bis zur Hälfte meines Oberschenkels. Danach schminkte ich mich ordentlich, ich schlüpfte noch nicht in die High Heels da ich darin heute noch genug laufen würde, also schnappte ich sie mir nur. Dann ging ich wieder in Jaspers Zimmer allerdings blieb ich vor der Tür stehen und schlüpfte doch schon in die Schuhe. Erst dann öffnete ich die Tür und trat ein, Jasper lag noch immer im Bett und schaute mich an als ich eintrat. „Na wie findest du mich?“, wollte ich wissen und blieb vor dem Fenster stehen. Ich überkreuzte meine Beine und schaute ihn fragend an. Er stand vom Bett auf und kam zu mir, er bedeutete mir mich zu drehen, ich tat worum er mich ’gebeten’ hatte. „Es steht dir aber ich fände es besser wenn du nicht immer langärmlige Sachen tragen würdest.“ Sofort schaute ich auf meine Schuhe, ich konnte ihn nicht anschauen bei meinen nächsten Worten. „Meine Mom ist nachher da, ich kann nichts Kurzes tragen. Wenn sie nicht da wäre würde ich vielleicht etwas Kurzes tragen.“ Jasper nahm meine Hände und strich mit den Daumen über meine Handrücken. „Ich will dich zu nichts zwingen.“, sagte Jasper und zog mich näher, dabei fiel ich fast da ich immer noch meine Beine überkreuzt hatte. Allerdings fing Jasper mich auf und stellte mich wieder hin. „Willst du was frühstücken?“, wollte Jasper wissen und strich über meine Wange. Mein Magen knurrte als Antwort darauf und Jasper zog mich die Treppe hinunter. In der Küche erwartete uns Esme und Carlisle schon, Esme zog mich in ihre Arme während Carlisle mich nur anlächelte. Jasper gab mir einen Kaffee in die Hand und holte für mich wie üblich Müsli heraus. Lächelnd nahm ich auf einem Hocker platz und fing an zu frühstücken, Jasper saß neben mir und beobachtete mich. Gerade hatte ich meine zweite Tasse Kaffee getrunken da kam Emmett in die Küche gestürmt. „Alles Gute!“, rief er und riss mich in seine Arme. Ich bekam kaum Luft. „Luft Emmett, ich brauche Luft.“, japste ich und atmete tief ein als er seine Arme löste. „Sorry, ich hab vergessen wie zart ihr Menschen seid.“ „Danke für diese Kompliment, zu freundlich von dir.“, meinte ich sarkastisch. Lachend verließ er die Küche und Jasper zog mich wieder zu meinem Kaffee, der bestimmt schon kalt war. Nach dem Frühstück gingen Jasper und ich ins Wohnzimmer, dieses war völlig umgestaltet. Alice stand in der Mitte des Raumes und wies Edward und Emmett an wo sie die Möbel hinstellen sollten. Bella saß auf einem Sofa an der Wand und schaute verträumt Edward zu. „Jazz hilf mal mit.“, forderte Alice und gab ihn auch gleich Anweisungen. Während sie umräumten begab ich mich zu Bella aufs Sofa. Als ich mich setzte schaute sie mich gleich an. „Happy Birthday.“, meinte sie und umarmte mich zögerlich. „Danke, bald ist es ja soweit, dann bin ich der einzige Mensch hier.“, ich grinste sie an. Sie grinste zurück und schlang die Arme um ihre Beine. „Ich bin froh dass es bald soweit ist.“ „Wirst du nichts vermissen?“, fragte ich sie neugierig und beobachtete Jasper etwas. „Ich kann meine Mom nicht mehr sehen und Charlie auch nicht, aber was ist das schon dagegen das ich für immer mit Edward zusammen bin.“, murmelte Bella und beobachtete Edward. Mir war etwas mulmig, denn meine Mom würde die ganzen Cullens kennen lernen. Jeden Moment konnte sie kommen, Alice hatte es übernommen sie von zu Hause abzuholen. Die Haustür würde geöffnet, außer Jasper und ich war keiner im Wohnzimmer. Sie alle waren in der Nähe der Haustür und ich hörte wie Alice sie alle vorstellte. „Du bist doch die Tochter vom Chief oder?“, fragte meine Mom wohl gerade Bella. „Ja Miss Ricen.“ „Nennen Sie mich bitte alle Laura.“ „Ganz wie Sie wollen Laura.“, sagte Emmett, ich konnte mir sein Grinsen gerade vorstellen. Dann bewegten sich alle Richtung Wohnzimmer, Alice kam als erstes rein und danach meine Mutter. Ich löste mich von Jasper, denn ich hatte an ihn angelehnt gesessen und ließ mich von Mom in eine stürmische Umarmung ziehen. Als sie mich freiließ, bat Alice sie sich doch zu setzten. Mom nahm neben mir auf dem Sofa platz und überreichte mir ein braunes Päckchen. „Das kam heute mit der Post von deinem Vater.“, erläuterte sie mir da ich nicht wissen wollte was drinnen war legte ich es beiseite. „Ich schau später rein.“ „Ganz wie du willst, aber ich hab auch noch was von mir für dich.“ Sie überreichte mir ein Päckchen im pinken Geschenkpapier. „Weil du die Farbe doch so gerne magst.“, sagte sie grinsend. Kopfschüttelnd löste ich das Papier und zum Vorschein kam ein Ölmalkasten. „Danke Mom.“ Ich umarmte sie kurz und Alice nahm mir mein Geschenk ab und reichte mir das nächste. „Leute ich wollte nichts.“, beschwerte ich mich. „Was du willst ist egal, wir setzen uns eh durch und jetzt mach schon auf.“, verlangte Alice von mir. Als ich es auspackte kam ein Bild zum Vorschein von Alice, Bella und mir, so alt war das Bild noch gar nicht das hatte Esme gemacht als die Jungs draußen gewesen waren. „Es ist von Bella und mir.“, meinte Alice und lächelte zufrieden. „Danke ihr beiden.“, meinte ich und stand auf um die beiden zu umarmen. „Und das ist von Ed, Rose und mir.“, sagte Emmett und überreichte mir eine kleine Schachtel, verwundert was es sein konnte öffnete ich es. Zum Vorschein kam ein kleiner Anhänger für mein Bettelarmband, es war ein Gebiss mit zwei längeren Eckzähnen. Ich musste mir ein lautes Lachen verkneifen. „Danke.“, meinte ich grinsend auch jetzt stand ich auf, aber diesmal umarmte ich nicht jeden einzeln, Emmett zog mich und Edward einfach in eine Gruppenumarmung. „Luft.“, flüsterte ich damit Emmett nicht wieder so stark zudrücke. „Bekommst du doch.“, flüsterte er zurück und ließ mich dann los. Bevor ich mich wieder setzen konnte wuschelte Emmett mir durch die Haare. Während ich mich setzte brachte ich meine Haare wieder in Ordnung. Esme überreichte mir ein dünnes, längliches Packet. Ich hatte keine Ahnung was da drin war, neugierig öffnete ich es und rollte das Papier aus. Es war ein Poster von Jasper und mir an einen der wenigen Tage wo hier die Sonne schien. Die Sonne ging gerade unter und Jasper hielt mich in seinen Armen. „Warum glitzert Jasper den auf dem Bild?“, fragte meine Mutter, die mir über die Schulter geschaut hatte. Bevor ich antworten konnte sagte Carlisle: „Alice will Maskenbildnerin werden und hatte Liliana geschminkt, allerdings hat sie ausversehen zu viel Glitzerpuder benutzt. Und Liliana hat ziemlich stark geglitzert, Jasper hat sich darüber lustig gemacht und Liliana meinte wenn er schliefe und Alice wieder genügen Glitzerpuder hätte würde sie ihn schminken. Wir haben das Foto etwas bearbeitet damit Jasper schön glitzert.“ „Das sieht ziemlich echt aus, aber man kann trotzdem erkennen dass da etwas mit dem Computer gemacht wurden ist.“, sagte meine Mutter. „Danke.“, ich umarmte beide und setzte mich dann wieder. „Und jetzt gibt es Torte!“, rief Alice und verteilte schon gleich darauf Torte an jeden einzelnen. Ich hätte es gar nicht gedacht das Jasper, Edward, Emmett, Carlisle, Esme und Alice Torte essen würden. Sie aßen sie wirklich alle tapfer, Edward verfütterte auch einen Teil von seiner Torte an Bella. Jasper versuchte das mit mir auch, allerdings nahm ich nicht gerade viel von ihm. Also aß er sein Tortenstück tapfer, Rosalie aß nichts sie meinte sie wäre auf Diät. Darum fragte meine Mom auch nicht weiter nach, als es später wurde fragte meine Mom ob ich morgen Abend wieder zu Hause sei. „Klar Montag ist doch Schule, außerdem musst du mich auch mal zu Gesicht bekommen.“ „Gut feiere nicht mehr so lange. Ich fahr jetzt nach Hause.“ „Dann fahr ich Sie dann Mal nach Hause.“, meinte Emmett. „Das ist wirklich sehr nett, ich freue mich Sie alle kennen gelernt zu haben.“, sagte Mom in die Runde und verschwand dann durch die Haustür. „Benimm dich Emmett.“, sagte ich leise aber ich wusste er würde mich hören.

Der Tag war noch lange, Emmett war freudenstrahlend wiedergekommen und hatte mir eröffnet dass meine Mutter lustig war. Ab diesem Moment hatte ich mich gefragt was die beiden sich auf dem Weg nach Hause erzählt hatten, dass Emmett sie lustig fand. „Mach dir keinen Kopf.“, beruhigte mich Edward und ging mit Bella nach oben. Esme und Alice fingen an aufzuräumen ich wollte den beiden helfen, aber Alice schickte mich einfach weg. „Komm schon Alice ich kann euch doch ruhig etwas helfen.“ „Nein du hast heute Geburtstag du gehst jetzt mit Jasper nach oben, und lässt uns machen.“ Ergeben hob ich beide Hände und schaute sie an. „Ist ja gut, ich bin ja schon oben.“ Lächelnd ging ich die Treppe nach oben, Jasper war schon vorgegangen. Als ich vor seiner Zimmertür stand musste ich mich erst mal am Türrahmen abstützen und meine Schuhe ausziehen, denn meine Füße taten weh. Ich hatte gerade den zweiten ausgezogen da öffnete Jasper die Tür und schaute mich abwartend an. „Alles okay?“, fragte er mich. „Mir tun die Füße weh.“, erklärte ich ihm und schaute zu ihm hoch. Ohne dass ich einmal geblinzelt hatte hob Jasper mich auf seine Arme. Leicht lächelnd trug er mich in sein Zimmer und legte mich auf seinem Bett. Schweigend wartete ich dass er sich zu mir legte, ich musste auch nicht lange warten. Er legte beide Arme um mich, sofort kuschelte ich mich in seine Arme und atmete seinen Duft ein. Zwischen uns hing eine Weile eine liebevolle Stille, bis Jasper sie unterbrach. „Hast du je an die Zukunft gedacht?“, fragte er mich. Überrascht hob ich meinen Kopf von seiner Brust und schaute ihn an. „Nein, eigentlich nicht.“, gab ich zu. „Wieso?“, fragte ich ihn und wartete ab. „Ich habe nachgedacht, was uns werden soll.“ „Du meinst ob ich ein Vampir werde?“, fragte ich ihn und setzte mich auf. Schweigend nickte er und nahm meine Hand in seine, er schaute mir tief in die Augen. Ich beugte mich zu ihm und küsste ihn kurz bevor er etwas sagte. „Du hast mir aber immer noch nicht verraten ob du zum Vampir für mich werden würdest.“ „Lass mir noch ein bisschen Zeit.“ Nickend zog mich Jasper zu sich und küsste mich sanft.

Kapitel 11

Angesträngt dachte ich nach, ich saß in der Klasse und schrieb meine Abschlussprüfung in Spanisch. Es war die letzte Frage die ich beantworten musste, dann gab ich ab, erleichtert verließ ich die Klasse und ging zum Wagen. Jasper wartete schon auf mich. „Und wie ist es gelaufen?“, fragte er mich und hielt mir die Beifahrertür auf. „Ich glaub ich bin durchgefallen.“ „Bist du ganz sicher nicht. Es war die letzte Prüfung die ist meist doch gar nicht wichtig.“, versuchte er mich aufzumuntern und setzte sich auf den Fahrersitz. „Will Alice immer noch die Party machen?“ „Ja wir können eh nichts tun außer warten.“ Wenn ich auch nur dran dachte dass in Seattle Neugeborene Vampire unterwegs waren und alles dort zerfleischten bekam ich eine Gänsehaut. Aber noch schlimmer war, das sobald Alice etwas sah dass alle losziehen würden um sie zu vernichten. Wir wussten nicht wer dort die Vampire erschaffen hatte, aber die Cullens mussten es stoppen. Bella war genauso unwohl bei dem Gedanken sie losziehen zu lassen, sie wollte nicht dass irgendwem etwas passierte. Wenn sie in Seattle waren würden Bella und ich bei den Cullens im Haus warten bis sie wiederkamen. Es war in den letzten Wochen einiges passiert, bei Bella war ein Besucher aufgekreuzt als sie nicht dagewesen war und hatte ein paar Sachen von ihr mitgenommen. Edward war außer sich gewesen und beschützte Bella noch viel stärker als vorher. Alice und ich sollten Bella als Geisel nehmen wenn er jagen war. Ich hatte mich geweigert und gesagte das Bella für die paar Tage keine Babysitter brauchte. Alice hatte es alleine durchgezogen bis Bella mit einem Jungen aus La Push abgehauen war, mitten am Schultag. Als ich Alice gefragt hatte wer er war hatte sie mir erzähl das es Jacob Black war, ein Werwolf. Und auch das Edward ihn, nicht nur Edward auch Alice und der Rest der Familie, ihn als Gefahr für Bella sah. Da Werwölfe unberechenbar waren. Als Edward davon etwas mitbekommen hatte war er sauer gewesen, ich hatte die beiden streiten hören. Aber Bella hatte sich durchgesetzt und durfte Jacob besuchen fahren. Wir bogen in die Auffahrt der Cullens und fuhren die Auffahrt schweigend hoch. Alice saß auf der Treppe und starrte in den Wald, Jasper brachte den Wagen zum stehen und ich stieg aus. „Alles okay mit dir Alice?“, ich ging zu ihr, Jasper fuhr den Wagen in die Garage. „Deine Mutter kann zu deiner Abschlussfeier nicht kommen.“, sagte sie monoton. Überrascht blickte ich sie an, natürlich war mir bewusst das Alice die Zukunft sah, aber warum sollte meine Mom nicht kommen? „Warum kommt sie nicht?“ „Sie wird auf der Arbeit feststecken und im Stau stehen falls sie pünktlich von der Arbeit weg kommen sollte.“, bekam ich als Antwort, darauf stand Alice auf und lief ins Haus. Derweil tauchte Jasper neben mir auf und musterte mich schweigend. „Lass uns reingehen.“, ich nahm seine Hand und zog ihn mit ins Haus. Esme saß im Wohnzimmer und zeichnete etwas, sie bemerkte uns gar nicht darum gingen wir gleich hoch in Jaspers Zimmer. Während ich mich aufs Bett fallen ließ blieb Jasper an seiner Anlage stehen und stellte sie an. Allerdings blieb er an der Anlage stehen und kam nicht zu mir aufs Bett. Ich rollte mich auf die Seite und stützte meinen Kopf mit meiner Hand ab, mein Blick wanderte über Jasper entlang. Irgendetwas stimmte nicht, ich kam bloß nicht auf was. „Was ist?“, wollte Jasper wissen und schaute mich aus seinen schwarzen Augen an. Das war es, seine Augen hatten die falsche Farbe, er musste sich gerade wirklich beherrschen. Vorsichtig setzte ich mich auf und rutschte weiter vom Bett hinunter. „Du solltest jagen gehen.“ „Wie kommst du darauf?“, fragte mich Jasper verblüfft. „Deine Augen sind vollkommen schwarz, du hast Durst. Ich weiß das ich dich gerade quäle mit meiner Anwesenheit.“ Langsam stand ich von seinem Bett auf und schaute ihn an. „Du quälst mich nicht mit deiner Anwesenheit, das ist völliger Blödsinn was du da sagst.“ Ohne dass ich reagieren konnte hatte Jasper sich zu mir begeben und seine Arme um mich geschlungen. Ich atmete tief durch und spürte wie er die Arme um mich fester schlang. „Lass mich bitte los.“, ich schaute ihm ins Gesicht. Er ließ mich los, aber es huschte Enttäuschung über sein Gesicht. Ich wollte ihn nicht verletzten darum nahm ich seine Hand und verschränkte unsere Finger miteinander. „Du musst jagen. Und wenn du jetzt nicht jagen gehst schlaf ich heute bei Alice im Zimmer.“ „Liliana…“ „Kein Widerspruch entweder gehst du jetzt jagen oder ich geh zu Alice!“ Abwartend schaute ich ihn an, ich löste meine Finger schon von seinen. „Ich geh ja schon.“, gab er seinen Widerspruch auf. Er wollte mich noch küssen aber ich werte ab, mit einen Seufzen sprang er aus dem Fenster. „Lass dir Zeit!“, rief ich ihm nach und beschloss zu Alice zu gehen. Ich fand Alice in ihrem Zimmer auf dem Bett sitzen, sie starrte aus dem Fenster. „Alles klar Alice?“, fragte ich und setzte mich neben sie. Sie gab ein Seufzen von sich und wandte ihren Blick mir zu. „Ich fühl mich so alleine. Versteh mich nicht falsch, ich bin froh dass ihr alle jemanden habt den ihr liebt und der euch liebt. Aber ich hätte gerne jemanden an meiner Seite.“ „Du wirst schon jemanden finden.“, sagte ich und dachte über ihre Worte nach. Liebte ich Jasper und liebte er mich? Ich war so tief in meine Gedanken versunken das ich nicht merkte wie Alice mich anstarrte, erst als sie etwas sagte. „Ich weiß was dir gerade durch den Kopf geht.“, kam es von ihr. „Ich glaube nicht dass du jetzt auch noch Gedanken lesen kannst.“ „Man sieht es dir an was du denkst.“, erklärte sie. „Dann kannst du mehr lesen als mir lieb ist.“, nuschelte ich und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Er ist gleich wieder da.“, sagte sie und schubste mich fast aus ihrem Bett. Kopfschüttelnd stand ich auf und ging in Jaspers Zimmer, dort blieb ich am Fenster stehen und schaute hinaus. Es legten sich kalte Hände auf meine Taille, etwas überrascht drehte ich meinen Kopf zur Seite und sah Jasper aus dem Augenwinkel. Da das nicht gerade angenehm war drehte ich mich ganz um und schaute in seine jetzt fast goldenen Augen. Lächelnd legte ich meine Hände auf seine Brust und schaute zu ihm hoch. „Es tut mir Leid das ich vorhin so zickig war. Aber ich will nicht das du nicht quälst.“ „Du willst dass es mir gut geht, genauso wie ich will dass es dir gut geht. Daran ist nichts Schlimmes.“ „Also verzeihst du mir?“ „Es gibt nichts das verziehen werden muss.“ Er beugte sich zu mir runter und küsste mich leicht. Wir wurden unterbrochen da Alice ins Zimmer mit einem riesigen Tablett kam. „Ich bring dein Abendbrot.“, trällerte sie fröhlich, es war nichts mehr von ihrer Traurigkeit von vorher zu spüren. „Danke Alice, aber ich hätte es auch unten essen können.“ Sie stellte das Tablett auf dem Bett ab und zuckte mit den Schultern, dann verschwand sie schon wieder aus dem Zimmer. Jasper hob mich etwas hoch, so dass ich um mich besser fest zu halten, meine Arme um seinen Hals schlang. So trug er mich zum Bett und legte mich dort ab, im liegen aß ich die Sandwiches die Alice gebracht hatte. Jasper hatte seine Arme um mich gelegt und fütterte mich ab und zu. Die Sonne wurde immer schwächer und ging langsam unter. Der Anblick war wunderschön und eine innerliche Ruhe erfühlte mich. „Wunderschön.“, hauchte Jasper mir ins Ohr. Sein Atem war kalt und kitzelte mein Ohr ein bisschen. „Ich könnte ihn mir jedes Mal ansehen.“, erwiderte ich und kuschelte mich tiefer in seine Arme. „Ich meinte nicht den Sonnenuntergang.“ Mir schoss bei seiner Bemerkung das Blut in die Wangen. „An mir gibt es nichts Schönes.“, murmelte ich und starrte auf meine Arme. Die wie in letzter Zeit schon öfters nackt waren, ich hatte mich schon oft bei den Cullens im T-Shirt gezeigt und keiner hatte etwas gesagt. Jasper hob mein Kinn an so dass ich ihn ansehen musste, ich schlug meine Augen nieder. „Du bist für mich wunderschön, es gibt nichts Schöneres für mich.“ „Du musst blind sein.“, murmelte ich und schaute vorsichtig auf. „Ich sehe sehr gut und weißt du egal was du anstellst oder was du sagst ich werde dich immer lieben.“ Überrascht über seine Worte schaute ich ihn an. Ich konnte nichts sagen, Liebe war ein Thema für sich bei mir und ich glaube das wusste Jasper auch. Lächelnd beugte Jasper sich zu mir und küsste mich ganz zart. „Du liebst mich auch.“, flüsterte er an meinen Lippen. Anstelle etwas zu sagen küsste ich ihn wieder und legte meine Arme um seinen Hals.

Gerade bog ich um die Ecke und ging in die Garage der Cullens wo mein Wagen stand, da kamen mir Edward und Bella entgegen. Bellas Gesicht war wütend und schmerzvoll verzogen, Edwards Miene war unbewegt und er presste die Lippen aufeinander. „Was ist passiert?“, fragte ich und blickt auf Bellas Hand die ihre rechte Hand an die Brust presste. „NICHTS.“, knurrte Bella fast und lief einfach an mir vorbei, überrascht blickte ich ihr nach. Kopfschüttelnd ging ich in die Garage und traf dort auf Emmett und Rosalie. Rosalie steckt unter Emmetts Jeep und nur ihre Beine schauten hervor, Emmett hielt mit einer Hand den Jeep hoch. „Was ist denn mit Bella los?“, fragte ich Emmett und lehnte mich an die Motorhaube meines Wagens. „Sie hat versucht einen Werwolf zu verprügeln.“, grinste Emmett und Rosalie kam unter dem Wagen hervor, ihr Oberteil war etwas mit Öl beschmutzt. Sie ging einfach aus der Garage und Emmett ließ seinen Wagen auf die Räder hinab sinken. „Wie?“ „Sie hat Jacob geschlagen und sich dabei die Hand verletzt, jetzt ist sie gerade wohl bei Carlisle.“ Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen und Emmett stimmte mit ein. „Wir sehen uns später Emmett.“, immer noch lachend stieg ich in meinen Wagen und fuhr nach Hause.

Kapitel 12

Mr. Grenne drückte mir mein Abschlusszeugnis in die Hand, langsam ging ich die Tribüne hinunter. Ich konnte es gar nicht fassen ich war fertig mit der Schule, hatte meinen High School Abschluss. Auf einmal flogen die gelben Hüte in die Luft, ich nahm meinen einfach nur ab. Und dann stürmten die Eltern zu ihren Kindern, wie Alice gesehen hatte kam meine Mom nicht. Sie hatte mir eine SMS geschickt dass sie nicht wegkam und dass sie mir viel Spaß für die Party von Alice wünschte. „Herzlichen Glückwunsch.“, flüsterte mir Jasper ins Ohr. „Danke.“, antwortete ich und schaute zu wie die Sporthalle sich langsam leerte. „Na komm bald fängt die Party an, du solltest dich freuen.“ „Tue ich ja aber ich find es schade das Mom nicht da ist.“ Darauf konnte er nichts erwidern, wir gingen langsam hinaus und zu meinem Wagen. Als wir bei ihm ankamen zog ich die gelbe Robe aus und schmiss sie in den Kofferraum. Es fing an zu regnen, schnell stieg ich auf der Fahrerseite ein und startete den Wagen, Jasper saß schon auf dem Beifahrersitz. Wir fuhren zu mir nach Hause, es war dunkel ich machte als erstes das Licht im Flur an. Dann ging ich hoch in mein Zimmer und schaltete dort das Licht an, Jasper lag schon auf meinem Bett. Irgendwie war ich erschöpft, darum ließ ich mich zu Jasper aufs Bett fallen. Er legte mir einen Arm um und küsste mich aufs Haar. „Was bedrückt dich?“ „Wärst du sehr enttäuscht wenn ich nicht mit zur Party kommen würde?“ „Nein, ich weiß dass du erschöpft bist. Und wenn du es dir anders überlegst kannst du immer noch nachkommen.“ Ich rappelte mich ein bisschen auf und schaute ihn nachdenklich an. Mein Handy klingelte und unterbrach so die Stille, genervt kramte ich es aus meiner Hosentasche.
„Ja?“
„Herzlichen Glückwünsch zu deinem Abschluss.“, ertönte die Stimme meines Vaters.
„Danke.“, sagte ich kalt. „Willst du mir sonst noch was sagen oder kann ich dann weiter feiern?“
„Ich will dich nicht lange aufhalten, aber ich möchte dass du nach Kalifornien kommst, jetzt da du deinen Abschluss hast, hast du bestimmt Zeit für mich und Jacky.“
„Ich werde ganz sicher nicht alleine kommen.“
„Du kannst gerne deine Mutter oder einer deiner neuen Freunde mitbringen.“
„Ich überleg es mir, ich ruf dich dann an.“
Damit legte ich auf ohne Abschiedsgruß, Jasper strich mir beruhigend über die Arme. Und wieder ertönte ein Klingeln von meinem Handy, es war eine SMS von Mom.
Hoffe du feierst schön, steh im Stau werde wohl die ganze Nacht hier hängen.
„Kann ich bei euch schlafen?“, fragte ich leise. „Natürlich, es könnte nur etwas laut werden.“ „Ist mir egal.“, damit rutschte ich von Bett und fuhr mit Jaspers zu ihm. Die Auffahrt war mit hellen Lichtern geschmückt, die Party lief schon. Jasper parkte den Wagen in der Garage und öffnete mir keine Sekunde später schon die Tür. Bevor ich die Treppe hoch in sein Zimmer verschwand sagte ich noch: „Viel Spaß bei der Party. Knutsch mir nicht fremd.“ Er ergriff meine Hand und zog mich in seine Arme. „Du bist die Einzige.“, flüsterte er mir ins Ohr. „Dann bin ich beruhigt.“ Schnell drückte er mir einen Kuss auf die Stirn und ich ging die Treppe hoch. Von unten drang die Musik hoch, ich war noch nicht ganz oben angekommen da kam mir Emmett entgegen. „Was machst du denn hier, müsstest du nicht unten sein?“, fragte ich ihn und blieb eine Treppenstufe über ihm stehen. „Dorthin bin ich gerade unterwegs.“, grinste er mich an. „Solltest du nicht auch unten sein?“, grinste er weiter. „Ich hab keine Lust auf Party und Mom schafft es nicht nach Hause, daher wenn was ist ich bin in Jaspers Zimmer.“ Ich wollte schon hoch gehen da rief Emmett hinter mir her: „Unten steht ein Buffet.“ „Danke für den Tipp.“ Damit verschwand ich die Treppe hoch und schlüpfte in Jaspers Zimmer. Dort schlüpfte ich aus meinen Schuhen und schmiss mich aufs Bett. Selbst bei geschlossener Tür hörte ich die Musik deutlich, genervt zog ich mir das Kissen über die Ohren. Dadurch war die Musik nur gedämpft und mir immer noch zu laut. Eine Weile blieb ich so liegen bis mein Hals ganz trocken war. Langsam stieg ich aus dem Bett und ging hinunter in die Küche, dabei musste ich mich durch die tanzende Menge schlängeln. Als ich gerade im Kühlschrank nach einer kleinen Flasche Wasser suchte hörte ich Bellas Stimme. Überrascht zog ich meinen Kopf aus dem Kühlschrank und sah drei riesige Typen, einen erkannte ich als Jacob Black. „Mach schon auf.“, sagte er gerade zu Bella, genervt tat sie worum er sie gebeten hatte. Es sah aus als suchte sie jemanden, aber Jacob versperrte ihren Weg. „Ich wusste gar nicht das Werwölfe so hässlich sind.“, unterbrach in ihren Konflikt. Einer der Typen hinter ihm knurrte mich an, Bella schaute mich erschrocken an. „Hunde die Bellen beißen noch lange nicht.“, sagte ich an Bella gewandt, dann schaute ich den Typen an. „Scheiß Hunde.“ Ich schnappte mir einfach eine große Flasche Wasser und wollte gehen. Aber Jacob versperrte mir erstens den Weg und der Typ der mich angeknurrt hatte griff nach mir. Urplötzlich stand Jasper in Angriffshaltung vor mir, erschrocken wich ich einen Schritt zurück. Ich spürte wie Bella mich am Arm ergriff und weiter zurück zog, Alice stand plötzlich auch in der Küche. „Ich kann nichts mehr sehen.“, zischte sie und Bella blickte sie überrascht an. „Was ist hier los?“, fragte Jacob erneut. Alice weihte ihn ein, Jasper ließ seine Haltung nicht fallen. Dann verabredeten sie das sie heute Nacht auf der Lichtung sich treffen wollten. Danach verschwanden sie schnell, Jasper drehte sich zu mir um sein Blick war etwas wütend. „Was hast du dir dabei gedacht einen Werwolf zu beleidigen?“ „Ich hab doch nur meine Meinung gesagt, der Typ hat mich angeknurrt.“ „Ich möchte dass du nachher hier bleibst.“ „Aber…“ „Nichts aber Liliana, du bleibst bitte hier, mir zuliebe.“ Genervt gab ich auf und ging hoch in sein Zimmer, wie vorher schmiss ich mich wieder aufs Bett. Eine kalte Hand legte sich auf meine, erschrocken blickte ich auf und sah in Jaspers Miene. „Was?“ „Du weißt nicht warum ich das tue.“, sagte er und schaute mich ruhig an. „Dann erklär‘s mir.“, verlangte ich und drehte mich auf die Seite. „Ich will nicht dass du diese Seite an mir siehst, ich mache mir einfach Sorgen was du denken würdest.“ „Nichts anderes als jetzt.“ „Trotzdem nicht, du brauchst auch Schlaf.“ Ergeben seufzte ich und ließ mich wieder in die Kissen fallen. Jasper blieb bis sie los mussten, ich hatte mich die ganze Zeit wachgehalten bis er weg war, dann schlossen sich meine Augen schon fast automatisch. Er kam erst spät wieder, ich wurde nur kurz wach als er zu mir ins Bett kam. Bald würde es passieren, bald würden sie losziehen. Mir war bewusst dass ich einen von ihnen verlieren konnte oder sogar Jasper. Das machte mir am meisten Angst, darum kuschelte ich mich eng an ihn. Er zog mich noch enger an sich als er spürte dass ich Angst hatte. Ich wollte ihn auf keinen Fall wieder hergeben, ich würde sogar für ihn alles aufgeben. Dies hatte ich ihm bloß noch nie erzählt, ich drehte mich im dunklen zu ihm um. „Ich liebe dich.“, murmelte ich leise und spürte wie er mich noch enger an ich zog. „Ich liebe dich auch.“, erwiderte er und dann war ich wieder eingeschlafen.

Aufgeregt lief ich in meinem Zimmer auf und ab, mein Atem ging stockweise und ich hatte Angst. Heute war der Kampf mit den Neugeborenen, Jasper hatte mich vor 2 Stunden verlassen. „Es wird alles gut gehen Liliana.“ Ängstlich hatte ich genickt und ihn ins Gesicht gesehen, vorsichtig küsste er mich länger als sonst. „Wenn du nicht wieder heil wieder kommst trete ich dir in den Arsch.“, flüsterte ich an seinen Lippen und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. „Mir passiert schon nichts.“, damit hatte er mich nochmal geküsst und dann war er gegangen. Ich machte mir extrem Sorgen denn Edward setzte den Kampf aus weil Bella ihn darum gebeten hatte. Jetzt waren die beiden irgendwo in den Bergen, sie waren schon gestern dorthin gegangen. Am liebsten hätte ich Jasper auch gebeten den Kampf auszusetzen aber ich wusste dass er das nicht getan hätte. Ich war mir auch ziemlich sicher dass die Cullens ohne Jasper auch nicht gewinnen konnten, darum hatte ich geschwiegen. Es klopfte an meiner Zimmertür, erschrocken gab ich einen leisen Schrei von mir und sah meine Mutter an, die in der Tür. „Alles okay Schatz?“, fragte sie mich. „Klar was soll schon sein?“ „Du wirkst so aufgedreht.“ „Das kommt dir nur so vor.“ „Okay, ich wollte dir nur Bescheid sagen dass ich mit Roland jetzt weg bin.“ „Wer ist Roland?“ Auch wenn ich mir unglaubliche Sorgen um Jasper und den Rest der Cullens machte, war ich nicht völlig darauf fixiert. „Roland ist ein Freund von mir.“, sie schaute mich nicht an und errötete etwas. „Viel Spaß.“, wünschte ich ihr grinsend. „Danke.“, immer noch etwas rot im Gesicht verschwand sie aus dem Zimmer und ich hörte wenig später die Haustür zufallen. Sofort ging ich wieder auf und ab, die Stille war bedrückend. Ich konnte mich nicht mit dem Auf und ablaufen nicht ablenken, ich ging zu meinem Schreibtisch und fing an dort rumzukramen. Mir fiel ausversehen mein Spiegel vom Tisch, mit lauten klirren zersprang er auf meinem Fußboden. Fluchend hockte ich mich hin, ich zog mir meine Mülleimer heran und fing an die Scherben hinein zu werfen. Als ich die letzte Scherbe aufhob schaute ich ihre spitze Bruchstelle an. Ohne nachzudenken schob ich meinen Ärmel nach oben. Wie in Trans setzte ich die Spitze an und zog über meinen Arm. Der Schmerz holte mich mit einer Brutalität zurück dass mir Tränen in die Augen stiegen. Ich ließ die Scherbe fallen und rannte ins Bad, dort zog ich mein Handtuch vom Halter und drückte es auf den Schnitt. Es dauerte eine ganze Weile bis die Blutung aufgehört hatte, ich schmierte die Salbe von Carlisle drauf und zog dann meinen Ärmel rüber.
Nach über 1 Stunde klingelte mein Handy laut in der Stille. Erschrocken fuhr ich zusammen und sprintete zu meinem Handy auf dem Schreibtisch.

„JA?“, fragte ich fast schreiend ins Handy.
„Wir sind wieder zu Hause.“, ertönte Alice ihre Stimme.
„Wo ist Jasper?“, fragte ich atemlos und ich wurde immer nervöser.
„Der ist gerade bei Bella, sie ist total aufgeregt.“
„Warum?“
„Victoria hat sie und Edward angegriffen, Edward konnte sie…eliminieren.“
Kurz herrschte Schweigen in der Leitung, dann fuhr Alice fort.
„Und jetzt ist sie total nervös und aufgeregt.“
„Ich mach mich jetzt auf den Weg zu euch.“
„Entspann dich Liliana uns geht es allen gut.“
„Ich will aber Jasper sehen, ich dreh sonst noch durch Alice. Bis gleich.“
Damit legte ich auf und schlüpfte in meine Jacke und rannte die Treppe hinunter. Förmlich sprang ich in den Wagen und wollte los fahren, aber mein Wagen sprang nicht an. „Immer schön langsam.“, ertönte Jasper Stimme neben mir, erschrocken drehte ich mich zu ihm und sah ihn neben mir sitzen. „Gott dir geht es gut!“, ich schlang die Arme um ihn so gut es ging. Jasper zog mich vom Fahrersitz auf seinen Schoß und legte die Arme um mich. Ich vergrub mein Gesicht in seinem Shirt und drängte mich enger ihn. „Warum weinst du denn?“, er hob mein Gesicht an und wischte mir eine Träne von der Wange. „Ich bin nur so froh dass es dir gut geht.“, mit der Hand wischte ich mir über die Augen und damit die Tränen weg. „Mir ist nichts passiert, keinem von uns.“ Er küsste mich sanft, ich löste mich etwas von ihm und schaute ihn tief in die Augen. „Ich liebe dich.“, kam es mir über die Lippen. Er lächelte mich sanft an. „Ich liebe dich auch.“, diesmal küsste er mich leidenschaftlicherer. Als wir uns lösten sah er mich verwundert an. „Alles okay?“, fragte ich ihn und wartete. Aber er antwortete mir nicht an, er schob meine Jacke und gleichzeitig meinen Pullover nach oben. Er starrte auf meinen Arm, dort prangte der Schnitt der noch frisch war. „Wie ist das passiert?“, fragte er leise und strich hauch zart darüber. „Mir ist mein Spiegel zerbrochen.“, flüsterte ich und erneut traten mir die Tränen in die Augen. „Alles ist gut.“, flüsterte er und zog mich eng an sich. Als meine Tränen versiegt war fragte ich ihn: „Wie geht es Bella?“ „Als ich gegangen bin war sie immer noch geschockt.“ „Dann solltest du vielleicht wieder zu ihr, ich hab dich nur aufgehalten, ich komm mit dem Wagen nach.“ „Kann ich dich wirklich alleine lassen?“ „Natürlich, jetzt da ich weiß dass du heil bist.“ „Okay bis gleich.“ Da war er auch schon weg, als ich diesmal den Wagen anschaltete trat ich auch auf die Kupplung. Schnell fuhr ich auf die Straße, es regnete ein bisschen und es wurde von Sekunde stärker und stärker. Es war nicht mehr weit hinter der nächsten Kurve war die Auffahrt schon. Ich bog ab und sah nichts mehr, der Wagen brach aus. Panisch versuchte ich den Wagen wieder unter meine Kontrolle zu bringen, der Wald kam immer näher. Noch panischer versuchte ich alles um nicht gegen die Bäume zu krachen. Und dann prallte mein Wagen auf die Bäume auf und ich wurde im Wagen inneren umhergeschleudert da ich mich nicht angeschnallt hatte. Der Airbag sprang auf, die Windschutzscheibe zersplitterte und das Glas traf mich überall. Ich spürte starke Schmerzen und fühlte wie Blut von meinen Kopf floss. Zitternd holte ich Luft und hoffte dass mich jemand fand. Nach einer Weile spürte ich kalte Hände auf meinem Gesicht, mein Blick war völlig verschwommen. Dann merkte ich wie ich hochgehoben wurde und derjenige loslief. „Jasper geh sofort aus dem Haus.“ Die Stimme hörte sich stark nach Carlisle an, dann wurde ich abgelegt und ich schloss die Augen. Und dann plötzlichen stechenden Schmerz als würde ich brennen. Über meine Lippen kam ein Schrei, mehre hintereinander, aber das Schreien half nicht. Es fühlte sich an als würde ich bei lebendigem Leib gegrillt werden, ich konnte spüren wie jemand meine Hand hielt. Allerdings war das so ziemlich das einzige was ich spürte außer dem Schmerz.

Ich wusste nicht wie lange ich schon hier lag, aber der Schmerz ebbte langsam ab und dann war er irgendwann ganz verschwunden. Ich schlug die Augen auf und sah eine weiße Decke, aber es sah komisch aus. „Liliana?“, fragte eine samtweiche Stimme. Ich drehte der Stimme den Kopf zu und sah Jasper vor mir. War er noch schöner geworden? „Was ist passiert?“, fragte ich und wollte mich aufsetzten, ich hatte noch nicht mal den Gedanken zu Ende gedacht, da saß ich schon. „Du hattest einen Autounfall und wärst fast gestorben, Carlisle hat dich gefunden und gebissen.“, erklärte er mir stockend. Meine Kehle brannte wie Feuer, es schnürte mir förmlich die Luft ab. „Du muss jagen, komm.“, er stand auf und nahm meine Hand. Für Menschliche Augen wären wir zu schnell gewesen als wir losliefen, ich rannte so schnell das Jasper fast nicht mitkam. Ich war jetzt ein Vampir und würde für immer bei Jasper bleiben, zwar wusste ich noch nicht viel aber das würde sich ändern. Und ich würde irgendwann wieder in der Nähe von Menschen sein können, aber bis dahin würde es noch dauern, aber das war mir egal solange nur Jasper da war. Denn er würde mich immer retten, das hatte er mir versprochen.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 10.02.2012

Alle Rechte vorbehalten

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