Cover


Es kommt dir so vor, als würde sie dich anlachen oder besser gesagt verspotten, dass du sie brauchst. Leise flüstert sie dir zu das du sie in die Hand nehmen und ansetzten sollst. Widerwillig gehst du einen Schritt auf sie zu und streckst die Hand nach ihr aus. Sanft fast liebevoll streichst du über sie, dann schließen sich deine Finger um sie und dein Griff wird fester, entschlossener. Sich für den Moment vergessen setzt du an und drückst die Klinge auf deine Haut und ziehst. Du spürst nichts, keinen Schmerz, keine Erleichterung. Nochmals setzt du an und ziehst, diesmal drückst du stärker auf und der Schnitt wird länger als der erste. Immer noch kein Schmerz und keine Erleichterung. Jetzt fällt dein Blick auf die stark sichtbare blaue Ader an deinem Handgelenk. Deine Gedanken überschlagen sich, sollst du es wagen? Und dann flüstert dir die Klinge zu du sollst es tun, es wird die ersehnte Erleichterung bringen. Willst du denn die Erleichterung? Die Klinge flüstert ja und du tust es ohne auf dein Herz zu hörn. Du setzt an die Blaue Ader an und drückst vorsichtig auf und ziehst. Jetzt spürst du den Schmerz aber keine Erleichterung, du merkst nicht mal das dir die Erleichterung fehlt so sehr bist du von dem Anblick deines Blutes fasziniert, wie es so aus fließt und über deinen Arm läuft. Gebannt tust du nichts, legst weder die Klinge fort noch greifst du nicht zu einem Tuch um die Blutung zu stoppen. Leise fängst du an zu lächeln und legst dein Werkzeug das dir dies bringt weg, schnell machst du sie noch sauber damit sie für das Nächste mal wieder bereit ist. Immer noch fließt das Blut über deine Haut, du machst leise Musik an und setzt dich aufs Bett und hörst zu. Du bekommst nicht mit was gesungen wird, du starrst lieber wie hypnotisiert auf dein Arm und auf dein Blut. Erst als du die Schlüssel in der Tür hörst wachst du aus der Hypnose auf und greifst dir irgendein ein Kleidungsstück und drückst es auf deine Schnitte. Panisch schnappst du dir einen langärmligen Pullover und eilst ins Badezimmer. Deine Eltern sind im Flur und rufen das sie wieder da seinen, du rufst normal zurück und drehst den Schlüssel hinter dir um. Hektisch holst du Pflaster heraus und schneidest sie zurecht, die Klospülung betätigst du nur damit sie denken und warst normal im Bad. Schnell lässt du Wasser über die Schnitte laufen und trocknest sie genauso schnell wieder ab und klebst die Pflaster drauf. Bevor du die Tür wieder aufschließt streifst du denn Pullover über. Erst jetzt schließt du wieder auf. Deine Mutter steht schon vor der Tür und lächelt dich an und fragt wie dein Tag war. Eingeübt sagst du er war gut, dein Lächeln im Gesicht ist geübt vor dem Spiegel und sie erkennt die Lüge nicht. Sie fragt lieber weiter was du heute getan hast. Die Klinge blitzt in deinen Gedanken auf aber du sagst mit froher Stimme du hättest gechillt und fern geschaut. Lächelnd geht sie weiter und du gehst in dein Zimmer, setzt dich vor das Kästchen mit der Klinge und deine Miene wird alles andere als fröhlich. Innerlich fragst du dich wie gut du lügen kannst, aber bist froh dass du es kannst und keiner etwas bemerkt. Erst als du Abends ins Bett gehst, spürst du wie Schmerzhaft deine Tat heute war und bevor du einschläfst fragst du dich ob es wirklich nötig war und kommst zum Entschluss dass es falsch war und nimmst dir vor es nie wieder zu tun. Aber du weißt eigentlich, dass du das nicht schaffen wirst, aber du bist zu stur um das zuzugeben.

Am nächsten Tag sitzt du schon wieder dort wie den Tag zuvor, die Klinge liegt schon in deiner Hand und du setzt sie gleich unter den Schnitt auf der Blauen Ader und drückst fester zu und ziehst länger. Diesmal durchzuckt der Schmerz dich augenblicklich, aber weil du noch einmal fühlen willst wie das ist, setzt du erneut an. Und wieder, dann tust du es noch ein drittes Mal. Du lässt die Klinge erst fallen als du realisierst das gut zwei Zentimeter breit und doppelt so lang die Ader blutet, keine Haut ist mehr zwischen den Schnitten zu erkennen. Hilflos läufst du ins Bad und drückst das schwarze Handtuch auf dein Gelenk. Dabei lässt du dich auf den Boden gleiten und betest innerlich, dass jetzt niemand kommt. Vorsichtig bindest du das Handtuch so fest wie es geht um dein Handgelenk und stehst auf. Suchst einen vernünftigen Verband, findest ihn nach Minuten endlich. Ängstlich machst du das Handtuch ab, es ist sehr feucht, du weißt das irgendwo im Schrank eine Salbe ist die, die Blutig verringern kann, dass zumindest hat dir einmal dein Vater erzählt. Hektisch suchst du sie mit der nicht blutenden Seite und findest sie. Fast schon panisch schraubst du sie auf und drückst einen großen Haufen auf dein Gelenk. Die weiße Salbe verschmierst du, sie wird rosa durchs Blut, dein Atem wird hektischer und du beeilst dich denn Verband um zu machen. Er sitzt fest und dein Gelenk fühlst du nicht mehr alzu gut. Erleichtert das der Verband hält und das Blut nicht durchkommt ziehst du einen Pullover an und setzt dich in dein Zimmer. Die Klinge packst du gut weg und du versuchst dich abzulenken. Du schwörst dir auf zuhörnen, denn du hängst irgendwie an deinem Leben.


Jetzt sind Jahre vergangen, die Narben sind verblasst aber immer noch sichtbar, doch dir ist das egal. Dein Selbstbewusstsein ist stark wie noch nie, dir ist egal was die anderen über dich denken. Du hast aufgehört, du warst nicht alleine mit deinem Problem du hast dir helfen lassen. Und nun schau dich an, du bist selbstbewusst und hast keine Problem über deine Vergangenheit zu sprechen. Wer Witze über Selbstverletzung macht, sagst du ihm die Meinung, denn das ist nicht Witzig es ist für viele Menschen ernst. Ein Witz kann eine neue Narbe für einen Menschen bedeuten.Und mitleerweile weiß ich besser mit meinen Problemem umzugehen.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 05.12.2011

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /