KAPITEL 1
„Ich will endlich weg von hier, bitte Mum. Bald ist mein 16. Geburtstag und ich wünsche mir nichts Sehnlicheres als endlich von hier wegzukommen. Du weißt wie sehr ich in der Schule leide, meine Noten sind auch ganz toll. Biiitte!“, bettelte Abby ihre Mutter April an. Diese jedoch schüttelte nur den Kopf. Dieses Thema mit dem Umziehen hatten sie schon so oft durchgekaut mindestens schon 4-mal die Woche und heute war erst Dienstag. Tränen stiegen Abby in die Augen. Sie drehte sich von ihrer Mutter weg, damit diese nicht sah wie weh ihr die Entscheidung ihrer Mutter tat. Obwohl, ihre Mum nicht einmal die Schuld traf, die Schuld traf nur Abby’s Dad der ihnen vor Jahren das ganze Geld und das Haus in Illinois genommen hatte. Sie waren nach New Hampshire gezogen um hier wieder einen totalen Neuanfang zu wagen. Doch der Start war schwerer als gedacht. April brauchte einige Zeit um vorerst ein kleines Apartment zu finden indem sie beide gerade mal genügend Platz hatten um sich etwas frei bewegen zu können. „Sobald ich eine feste Anstellung habe, können wir uns eine neue Wohnung leisten, ich verspreche es. Spätestens in einem Monat sind wir aus dieser Bruchbude raus.“, versprach April ihrer Tochter. Aus diesem Monat wurden zwei und aus diesen zwei Monaten wurden zwölf. Nun waren sie schon über ein Jahr in dieser kleinen schäbigen Wohnung. Doch sie konnten nichts machen. Obwohl Abby jeden Tag nach der Schule in dem kleinen Dinner um die Ecke jobbte verdiente sie das Geld nur für sich, und das fand sie nicht einmal Egoistisch denn sie musste sich neue Schulsachen, Kleidung und das sonstige nötigste besorgen und ihre Mutter war zu sehr damit beschäftigt ihr Geld zu sparen damit sie sich später eine schöne große Wohnung leisten konnten. Immer wieder beschwerte sich Abby bei ihrer Mutter: „Du kannst nicht immer alles sparen, du musst einiges ausgeben damit wir wenigstens überleben können. Du kaufst nicht mal mehr genug zu essen ein um richtig satt zu werden!“ Doch April war zu angestrengt damit ihr Versprechen zu halten auch wenn das für Abby schon lange keinen Wert mehr hatte. Sie wollte einfach nur hier weg. Nun sind sie schon über 3 Jahr hier. Da ihre Mutter keine Ausbildung hatte und einen schlecht bezahlten Job an der Kasse angenommen hatte, verdiente sie nicht viel und das was sie verdiente legte sie auf ein Sparkonto auf das man keinen Zugriff hatte.
Da das Appartement nicht besonders groß war, musste das Mutter-Tochter-Gespann zusammen in einem etwas zu klein geratenen Ehebett schlafen. Abby bekam oft mit das ihre Mutter in der Nacht oft weinte, da sie nicht wusste wie es weitergehen solle. Abby konnte auch nichts unternehmen, denn die musste schauen das sie sich nichts zu Herzen nahm wenn ihre Mitschüler sie wieder einmal mobbten. Eines schönen Samstags nahm sich Abby ihre Mutter zur Seite um ein ernstes Wörtchen mit ihr zu reden: „April, so kann es nicht weitergehen. Wir verhungern beide, nur weil du dein Versprechen einhalten willst. Mir macht es nichts aus in diesem Appartement zu hausen. Ich habe mich daran gewöhnt, außerdem hat es auch seine Vorteile. Wir haben nicht so viel Platz um große Unordnung anzurichten und beim Frühjahrsputz brauchen wir längst nicht so lange wie all die anderen mit ihren großen Häusern und Wohnungen.“ Abby’s Mutter sah sie mit Tränenverschleierten Augen an und antwortete: „Es wird zeit das wir unser Leben in die Hand nehmen. Ich habe mittlerweile schon einiges gespart. Los zieh deine besten Sachen an die du hast und dann geht’s ab in ein Restaurant und anschließend zur Pedi-und Maniküre!“ Abby war sofort Feuer und Flamme. Sie hoffte bei ihrer Mutter mit diesem Gespräch etwas bewirkt zu haben. Im Restaurant angekommen bestellten sich die beiden eine deftige Hauptspeise und im Anschluss noch eine riesige Nachspeise. Nach dem Essen waren die beiden so vollgegessen dass sie nur mit Mühe zum Auto kamen um ja nicht ihren nächsten Termin zu verpassen. Währen der Maniküre wurde viel gelacht und Frau-engespräche wurden geführt, doch nichts was ernst sein könnte. Nach einem Tag voller Entspannung fielen April und Abby mit einem lauten zufriedenen Seufzer in einen tiefen traumlosen Schlaf.
Eine Woche später war es soweit. Abby ist 16 geworden. Ihre Mutter hatte auch ein ganz besonderes Geschenk für sie. „Hoffentlich gefällt es dir.“, zweifelte ihre Mutter an dem Geschenk. „Sicher wird es das du kannst gar nichts falsch machen.“, beruhigte Abby ihre aufgewühlte Mutter. „Los mach es endlich auf!“ Abby ging mit zittrigen Beinen auf den kleinen Tisch in der Mitte ihres winzigen Wohnzimmers und sah dort nur einen Umschlag liegen. Sofort schossen ihr Gedanken und Geschenksideen in den Kopf: Gutscheine, nur eine Grußkarte, Geld…! Doch auf das was wirklich darin verborgen war ist sie nicht gekommen. Als sie das erste Eck des Couverts öffnete verflogen die Gedanken was sich darin verbergen mochte sofort. Sie wollte es einfach nur mehr wissen und riss innerhalb einer hundertstel Sekunde das Couvert auf. Als sie das darin verborgene Flugticket entdeckte brach sie in Tränen aus. Das hätte sie sich niemals erträumen lassen. Niemals. Mit weinerlicher Stimme fragte sie ihre Mutter: „ Wie komme ich zu diesem Geschenk und wo soll ich überhaupt hinfliegen? Aber wie komme ich zu diesem Geschenk und wie kann ich dir nur dafür danken?“ „Das Geschenk kommt nicht nur von mir sondern auch von deinem Vater. Bitte sei mir nicht bös, aber ich habe mich mit ihm in Verbindung gesetzt und herausgefunden dass er jetzt alleine in Los Angeles wohnt und er hat sich angeboten dich für einige Zeit bei ihm aufzunehmen. Da ich ihm erzählt habe was dich bedrückt und ich mir Sorgen um dich mache! Ich dachte es wäre eine gute Idee. Und ich hoffe noch immer das sie dir gefällt.“ Wieder kullerten Tränen über Abby’s Wangen, damit hatte sie überhaupt nicht gerechnet. Das hätte sie sich nicht erträumen lassen. Nach allem was sie durchmachen haben müssen hatte sie eine solch Überraschung nicht erwartet. „Du kommst doch sicher auch mit oder?“, fragte Abby noch immer weinend. Die Miene der Mutter wurde hart und traurig zugleich. Langsam begann sie den Kopf zu schütteln und schließlich antwortete sie leise und mit brüchiger Stimme: „Leider werde ich dich auf deiner Reise nicht begleiten können, ich habe einen besseren Job bekommen der mir gefällt und den ich um jeden Preis behalten möchte. Geh du mit ruhigem Gewissen nach Los Angeles. Es war meine Entscheidung hier zu bleiben. Dein Vater hätte mir das Flugticket bezahlt wenn ich mitkommen hätte wollen. Doch ich wollte diesen Job nicht aufgeben.“ Abby fiel ihrer Mutter um den Hals und beide heulten wie kleine Schlosshunde. Es war eine Innerliche Vorbereitung für den Abschied der ihnen noch bevor stehen würde.
KAPITEL 2
Drei Tage nach der erfreulichen Nachricht, dass Abby nach Los Angeles zu ihrem Vater ziehen würde, kam der große Abschied, bei dem sie dachte, dass der noch lange nicht kommen würde. Am Flughafen wurden noch einmal viele Tränen vergossen und schließlich betrat Abby den Gate der sie zur Maschine zu ihrem Vater bringen würde. Das Gepäck war nicht viel sie hatte nur 2 kleine Taschen, die eine gab sie als Reisegepäck auf und die andere nahm sie mit an Bord. Während des ganzen Fluges war sie angespannt und konnte sich einfach nicht beruhigen. War Los Angeles wirklich so wie sie sich es immer vorgestellt hatte? Oder besser? Vielleicht sogar schlechter? Nein schlechter sicher nicht, das konnte nicht sein. Nach 2 Stunden Flug kam die lang ersehnte Durchsage: „Bitte legen sie die Sicherheitsgurte an es gibt leichte Turbulenzen. Wir warten auf die Landeerlaubnis und werden in wenigen Minuten in Los Angeles landen.“ Abby’s Herz begann wild zu klopfen. Sie hatte diese ganze Situation noch immer nicht realisiert.
Jack’s Atem ging flach und er überlegte sich wie er seine Tochter nur begrüßen sollte. Sollte er sie sogleich in die Arme schließen und sie auf die Stirn küssen oder sollte er ihr einfach nur die Hand geben. Er wusste ja gerade einmal wie sie aussah. Dank dem Foto das April ihm geschickt hatte. Dass sie sich mit ihm in Verbindung gesetzt hat wundert ihn noch immer. Das muss etwas Schlimmeres gewesen sein als die Schule und warum war sie nicht mitgekommen. Er hätte ihr das Flugticket bezahlt damit sie nicht alleine bleiben musste. Doch er hatte April’s Entscheidung zu respektieren. Genau so wie sie damals seine Entscheidung respektieren musste obwohl sie es nicht wollte. Doch das geöhrt jetzt nicht hier her. „Der Flug 586 von New Hampshire nach Los Angeles ist gelandet.“ Jack’s Herz machte einen kleinen Stopp und er vergaß plötzlich zu Atmen. Nach den wenigen Schrecksekunden hatte er sich wieder im Griff und er richtete seine ganze Aufmerksamkeit dem Gate an dem seine Tochter bald erscheinen würde. Als erstes kam eine große schlanke Frau mit langen blonden Haaren aus dem Tunnel. Danach folgten weitere Passagiere, mollige, dünne, große, kleine, weiße, afro-Amerikaner und als es so aussah als würde keiner mehr kommen trat eine schlanke mittelgroße schwarzhaarige aus der Tür hervor. Er war geblendet. In natura war sie noch viel schöner als auf dem Foto. Er stürmte auf seine Tochter zu und alle Zweifel wie er sie begrüßen sollte waren vergessen. Er umarmte sie drückte sie an sich und weinte. Er hatte sie fürchterlich vermisst. Jack wusste nicht wann er sie das letzte mal gesehen hatte. Eines war ihm klar, das war lange her gewesen. „Dad, tu mir den Gefallen und zerquetsch mich bitte nicht!“, sagte Abby mit leiser aber doch harter Stimme. Sofort ließ Jack sie los. „Wie war dein Flug? Wie gefällt es dir soweit in Los Angeles? Ich habe sogar ein Willkommensgeschenk für dich und hoffe das es dir gefällt.“, sprudelte es nur so aus ihm heraus. Er war noch immer von ihrem Anblick überwältigt. Er hatte zwar den leichten harten, abweisenden Ton in Abby’s Stimme bemerkt, jedoch nicht weiter ernst genommen. Er dachte sie müsse sich erst an ihn gewöhnen, aber zumindest hatte sie ihn Dad genannt. Jack nahm ihr das Gebäck ab, das wie schon gesagt nicht viel war, und warf es in den Kofferraum eines Mercedes Benz Cabrios. „Du musst ja viel Geld haben um dir so etwas leisten zu können.“, sagte Abby und während sie das tat strich sie mit den Fingerspitzen ganz leicht über das Leder das die Inneneinrichtung zierte. „Naja, reich bin ich nicht aber ich habe einen gut bezahlten Job.“, antwortete Jack mit einem Unterton in der Stimme. Er hatte keine Ahnung warum sie so abweisend, ja fast unverschämt zu ihm war. Er konnte nichts dafür, dass er einen guten Job hatte und in etwas besseren Verhältnissen wohnte als sie es gewöhnt war. Sie fuhren zu Jack nach Hause, das war eine gute halbe Stunde und Abby sah sich die Umgebung genau an. Sie konnte sich noch immer nicht an die großen Häusern und grünen Gärten gewöhnen. Sie wollte nicht sagen, dass sie in den Slums gewohnt hatte jedoch war sie so viel Luxus und Reichtum auch nicht gewöhnt.
Ihr Vater hielt an einem Mittelgroßen Haus mit weißer Mauer und einem großem Tor. Die Zufahrt zum Haus war mit Blumen umrandet und die Wiese war so kräftig grün das es nicht mehr ging. „Jetzt würde mich aber schon brennend Interessieren woher du das ganze Geld hast denn das ist jetzt schon der Hammer.“, staunte Abby. Die Antwort lautete nur gleichgültig: „Wenn du das schon unglaublich findest dann solltest du erst einmal in das innere das Hauses gehen. Ach ja, ich bin Filmproduzent. Vielleicht nicht ganz jedoch mache ich die Trailer für die Kinofilme und komponiere die Musik dazu. Ist wie gesagt ein gut bezahlter Job!“ Abby’s Augen wurden groß als sie in der Garage parkten und sich dort ein zweites Auto befand. „Wem gehört der“, sie deutete auf den schwarzen BMW. „Mutter sagte du wohnst hier alleine?!“ Ein leichtes grinsen huschte über sein Gesicht. „Ja ich bin alleinstehend und dieser Schlitten gehört auch nicht mir. Er ist dein Willkommensgeschenk.“ „Ist nicht wahr, wie komme ich dazu zuerst das Ticket hierher und dann auch noch ein neues Auto. Da wäre nur noch ein Problem. Ich müsste erst einmal der Führerschein machen, denn ohne den bringt mir dieses Auto viel.“, antwortete sie ihm zuerst euphorisch danach etwas bedrückt. „Das habe ich mir schon fast gedacht und deswegen habe ich dir auch schon einen Termin in der Fahrschule ausgemacht.“ Sie drehte ihren Kopf in Jack’s Richtung und ihre Augen strahlten vor Freude. Sie viel ihm um den Hals. Tränen suchten ihren Weg nach draußen und auch ihr Vater war den Tränen nahe. „Ich hatte dich so lange nicht in den Armen halten können dann kann ich dir doch jetzt die Liebe und Geschenke machen die du all die Jahre von mir nicht bekommen hast!“, erklärte er. Das war einleuchtend.
Am nächsten Tag konnte sich Abby ausschlafen, sie musste noch nicht zur Schule gehen. „Du sollst zuerst deine neue Umgebung kennen lernen! Danach kannst du in die Schule gehen, nicht das du mir in dieser großen Stadt verloren gehst!“, schmun-zelte er. Sie stand erst sehr spät auf, und frühstückte ausgiebig. So köstlich hatte sie schon lange nicht mehr gespeist. Eier, Speck und Gebäck mit den köstlichsten Mar-meladen.
Nachdem nahm sie eine heiße Dusche, sie genoss das heiße Wasser, den Dampf und den Geruch des Shampoos. Als sie aus der Dusche stieg, war der Spiegel beschlagen. Als sie vor ihn trat wischte sie den Dunst weg. Grüne Augen blickten sie aus dem Spiegel an, so leuchtend hatte sie ihre Augen schon lange nicht mehr gesehen. Es erstaunte sie, dass ein Umgebungswechsel so viel Auswirkungen haben konnte. Sie war irgendwie glücklich. Auch wenn sie es nicht fassen konnte, denn sie war nicht bei der Person die sie am meisten liebte. Ihrer Mutter.
Nach dem wenigen was sie zu Mittag gegessen hatte, ging sie auf Entdeckungsreise. Raus aus dem schönen großen Haus, das ihrem Vater gehört und jetzt auch ein Teil ihres Lebens geworden ist. Sie ging einfach die Straße entlang. Einfach immer der Nase nach. Sie ging an großen Häusern vorbei und es schien ihr so als würden die Villen immer größer und luxuriöser. Am Ende der Straße gelangte sie an einen klei-nen Markt. Obwohl man ihn nicht klein nennen kann, denn die Märkte die sie kannte waren winzig gegen diesen. Ihr fiel eine gewissen Präsenz auf die auf dem Markt herrschte. Jedoch konnte sie nicht zuordnen woher. Sie ging in die Mitte des Marktes und sah sich an den Ständen ein wenig um. Der Schmuck der Angeboten wurde war sehr schön auch die restlichen Accessoires. Da sie von Jack außer dem Auto auch noch Bargeld und eine eigene Kreditkarte bekam schlug sie bei den Ständen und in den Shops ordentlich zu. Als sie mit jede Menge Taschen aus dem letzten Store kam. Spürte sie diese Präsenz wieder jedoch stärker als zuvor. Wieder blickte sie sich um und da entdeckte sie einen jungen Mann höchstens 20 der nur da stand und sie anblickte. Ohne jeglichen Ausdruck im Gesicht. Sie schloss die Augen und öffnete sie sogleich wieder. Er war fort. Sie konnte sich nur mehr an die strahlend blauen Augen erinnern. Das war aber auch das einzige das sie noch wusste und das sie nicht so schnell vergessen konnte. Völlig ausgepowert von der langen Shoppingtour schlenderte sie wieder nach Hause. Während sie das tat, sah sie vor ihrem Inneren Auge immer wieder die blauen Augen des Mannes. Sie gingen ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf. „Wer war er und warum hatte er mich so angestarrt? Hoffentlich sehe ich ihn wieder einmal. Ich möchte ihn unbedingt kennenlernen.“
„Na, wie ich sehe bist du der Großstadt schon zum Opfer gefallen?!“, kicherte Jack und riss Abby somit aus ihren Gedanken. „Hä, was ist?“, fragte sie verwirrt nach. Jack wieder holte seine Frage und sie antwortete nur mit einem schnellen Nicken. Sie hatte nicht mehr viel Zeit, sie musste heute noch in ihre erste Fahrstunde und darauf war sie schon sehr gespannt. Sie stieg in den Wagen ein und ihr Vater fuhr mit ihr zirka zwanzig Minuten um die Fahrschule zu erreichen. „Warum bist do so quirrelig?“, wollte er wissen. Abby zuckte nur mit den Schultern, denn sie wusste, wenn sie jetzt etwas sagen würde, würde sie sich verraten und das wollte sie um keinen Preis riskieren.
In der Fahrschule angekommen setzte ihr Herz komplett aus. So aufgeregt war sie schon lange nicht mehr. Abby konnte sich gar nicht mehr daran erinnern wie es ist so richtig aufgeregt zu sein. „In einer Stunde hole ich dich wieder ab, und dass mir keine Beschwerden kommen.“, fügte er noch an seine Verabschiedung hinzu. Abby schüttelte den Kopf und ging mit schnellen Schritten auf die Türen zu, die sie noch von der Schulbank fern hielten. So kannte sie sich gar nicht. So lernbegeistert war sie normalerweise nie.
Es war eine ganz normale Klasse und sie war auch gut gefüllt. Sie waren 25 Jugendliche die alle den Führerschein machen wollten. Da waren sie wieder, die blauen Augen die sie heute schon auf den Markt gesehen hatte. Ein kleines Lächeln huschte über sein kantiges Gesicht. Auf eine gewisse Art und Weise war das Gesicht das schönste das ihr je begegnet war. Automatisch musste sie zurücklächeln. Sie setzte sich in eine der hinteren Reihen. Der Platz neben ihr war nicht mehr lange frei, denn nach wenigen Minuten setzte sich der Schönling auf den Platz und grinste sie erneut an. „Louis ,“ er reichte ihr die Hand „und du bist Abby richtig?“, begann er mit einer dunklen rauen Stimme zu sprechen. Abby fuhr zusammen damit hätte sie jetzt nicht gerechnet und schon gar nicht wie sie darauf reagieren würde. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und sie bekam eine Gänsehaut. Sie konnte nur nicken, denn sie war außerstande auch nur den kleinsten Mucks zu machen. Der Professor betrat die Klasse. Abby konnte sich nicht zusammenreißen und lugte immer wieder zu Louis hinüber. Ihr fiel auf, dass auch Louis immer wieder ihren Blickkontakt suchte. Nach dieser ersten Theoriestunde verabredeten sich Louis und Abby zum Running-Sushi das auf dem Marktplatz war. Als ihr Vater sie abholte verabschiedete sie sich gerade von Louis. „Wie ich sehe hast du schon Freunde gefunden.“, stellte Jack fest. „Freunde? Einen Freund“, besserte Abby ihn aus und fing an laut zu lachen. „Wie heißt er, ich habe ihn in der Umgebung noch nie gesehen und triffst du ihn heute noch?“, bohrte er weiter. „Sein Name ist Louis und er sieht einfach nur umwerfend aus. Und ja ich werde ihn heute noch treffen um 8 Uhr holt er mich ab.“, schmachtete Abby. Sie konnte das alles noch nicht fassen. Sie hatte ja keine Ahnung wie diese Augen auf sie wirken würden. Sie waren wie eine Droge die sie unbedingt brauchte. Zuvor im Unterricht konnte sie sich nicht konzentrieren, zumal sie wusste dass sie diese meeresblauen Augen die ganze Zeit anstarrten. Daheim angekommen konnte sie sich nicht entscheiden was sie anziehen sollte, in ihrem ganzen Leben war es ihr noch nie so schwer gefallen eine Entscheidung zu fällen, bezüglich Kleidung. Nach mehrmaligen Umziehen – denn sie konnte sich nicht zu chic aber auch nicht zu schlampig anziehen – hatte sie endlich das Richtige gefunden. Sie hatte einen langen braunen Rock mit einen dunkelgrünen Top und dazu noch passende Accessoires die sie heute in der Stadt ersteigert hatte.
Ein Ding Dong ließ Abby’s Herz höher schlagen. Rasch lief sie die wenigen Stufen zur Haustüre und riss sie auf. Vielleicht ein bisschen zu heftig wie sich herausstellte denn Louis schnappte nach Luft. Es dauerte einige Zeit bis sie realisiert hatte wer vor ihr stand. Sie zwang sich ein leises schüchternes „Hi“ heraus. Sie trat über die Schwelle nach draußen und spürte sofort wieder diese Präsenz die sie fast zu zerreißen drohte. Seine Augen leuchteten noch heller als heute Nachmittag. Was sie wunderte, denn sie glühten förmlich. „Wollen wir los oder willst du mich noch eine Zeit lang mit diesem völlig konfusen Blick anstarren?“ Abby schüttelte den Kopf, hackte sich bei ihm unter und marschierte los. Im Restaurant wollte Abby absolut alles über Louis wissen:„Was für Musik hörst du gerne? Wann bist du geboren? Wie alt bist du eigentlich? Welche sind deine Hobbies? Was machst du gerne und was sind deine Laster?“ Die Fragen sprudelten nur so aus Abby heraus. Mit einem Blick auf dem Tisch begann Louis ihre Fragen zu beantworten:
„Musik, Musik ist wichtig in meinem Leben ich bin geprägt durch Musik. Meine Eltern waren beide Musiker, deshalb bin ich auch ein Fan von Klassischer Musik. Allerding habe ich aus nichts gegen Rock und Metal so wie ‚Metallica‘. Ich wurde am 17.April in Salt Lake City geboren und bin vor einem Monat 21 geworden. Meine Hobbies sind Frauen ausführen und anschließend verführen, - er zwinkerte mir scherzhaft zu - nachts im Wald spazieren gehen und im Gras liegen und in den Sternenhimmel schauen. Nun zur letzten Frage. Eines meiner größten Laster ist, das jeder der sich in meiner Gegenwart aufhält in tödlicher Gefahr ist. Warum, dass will ich nicht erklären, du wirst es jedoch noch bald genug von mir erfahren. Ach ja, ich trinke viel zu viel. Ansonsten weiß ich keine anderen Laster. Nun zu dir erzähl mir du etwas über dich!“
Abby begann wie jeder normaler Mensch begonnen hätte:
„Auch bei mir ist Musik ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben. Jedoch waren meine Eltern keinerlei Musiker, sie beherrschten nicht einmal ein Instrument. Grundsätzlich höre ich Klassik, Rock und Gothic-Rock wie ‚Within Temptation‘. Das ganze andere kann ich nicht ab. Ist mir viel zu anstrengend. Geboren wurde ich am 5. Mai in Phoenix was heißt das ich erst vor kurzem 16 geworden bin. Ich habe einige Hobbies wie im Regen spazieren gehen, fotografieren, nachdenken, Lesen und verträumt in die Luft starren. Meine Laster sind schwierig denn mir fallen gerade eben keine ein. Naja das nachdenken kann manchmal zu einem Laster werden, wenn man über eine bestimmte Situation nicht nachdenken will, kann man sich sicher sein, dass man an nichts anderes mehr denkt. Mehr Laster weiß ich im Moment nicht.“
Sie unterhielten sich gut und hatten jede Menge Spaß. Das Essen das mit ziemlicher Geschwindigkeit bei ihnen vorbeiraste war nicht leicht vom Band zu bekommen. Allerdings gelang es Abby sich mit Sushi, Curley Fries und sonstigen Dingen den Magen vollzustopfen, während Louis nur ein vielleicht zwei Bissen hinunterwürgte. „Warum isst du nicht, schmeckt dir Sushi nicht oder hast du einfach keinen Appetit?“ Er habe keinen Hunger, das war seine einzige Antwort auf Abby’s Frage. Irgendetwas war seltsam an ihm, doch sie wusste nicht was. Und in Wirklichkeit wollte sie es auch gar nicht wissen, denn das würde vielleicht das perfekte Bild des perfekten Mannes zerstören.
Nach endlosen Lachkrämpfen und tränenden Augen verabschiedeten sie sich von einander. Diesmal war es noch förmlich, jedoch sollte das nicht mehr lange so sein.
Wieder zu Hause quetschte Jack, Abby so dermaßen aus, das sie wirklich nichts für sich behalten konnte und ihm die ganze Geschichte erzählte.
„Er ist einfach umwerfend, er sieht nicht nur gut aus sondern ist auch wahnsinnig gebildet. Er spricht fließend 5 Sprachen, horcht wahnsinnig gute Musik und ist irre lustig. Jack, Ich sage dir, ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß bei einem Date. Wenn man das so nennen kann.“ Sie wurde rot. „Und? Habt ihr euch zum Abschluss geküsst?“, fragte Jack weiter. Abby schüttelte nur mit dem Kopf und antwortete: „So schnell konnte ich gar nicht schauen hat er sich schon verabschiedet und war verschwunden. Ich hab keinen Schimmer wo er hin ist, denn als ich mich herumdrehte um ihm nachzuschauen war er wirklich wie vom Erdboden verschluckt. Was etwas komisch ist!“ Abby zuckte anschließend nur mit den Schultern und deutete an, dass sie duschen ginge und danach gleich ins Bett geht. Es sei ein anstrengender Tag gewesen, sagte sie.
Irgendwann mitten in der Nacht meldete sich ihr Handy, verschlafen hob sie ab: „Hmm?“ „Hier Louis“, sofort war sie hellwach „sieh mal zum Fenster raus!“, sagte er und legte augenblicklich auf. Die ganze Situation hatte sie noch immer nicht ganz realisiert und Abby stand verschlafen auf um nachzusehen, ob das was sie da gerade gehört hatte, Wirklichkeit war oder ob sie dass nur geträumt hatte. Sie öffnete das Fenster und der Anblick war einfach atemberaubend. Noch nie hatte sie so eine schöne Nacht gesehen. Noch nie hatte sie so viele Sterne auf einmal gesehen. Bei ihnen zu Hause waren die Nächte immer kalt und wahnsinnig wolkenbehangen. Dieser Anblick raubte ihr jeglichen Atem. „Ich dachte mir schon, dass dich dieser Anblick umhauen wird. doch das er dich so mitnimmt, dass du zu weinen beginnst, dass hätte ich nicht erwartet.“, hörte sie eine etwas verschmitzte Stimme unter ihrem Fenster. Das sie zu weinen begonnen hatte sie gar nicht bemerkt. Aber dieser Anblick war einfach nur zu schön. „Willst du nicht nach unten kommen und dich mit mir unter den Sternenhimmel legen?“, fragte die Stimme weiter. Abby, die immer noch erstaunt war, hatte gar nicht realisiert, dass dort unten vor ihrem Fenster Louis stand. „Jaja, ich komm gleich hinunter gib mir zehn Minuten“, antwortete sie jetzt schlaftrunken. „Nein die Zeit habe ich nicht, ich will dich jetzt bei mir haben!“, antwortete er etwas schroff. Was Abby allerdings nichts ausmachte, es ließ ihr Herz nur noch schneller schlagen. Im vollkommenen Trancezustand ging sie zum Kasten zog sich nur ein T-Shirt und eine Hose an und ging dann weiter nach draußen wo Louis noch immer auf sie wartete. Unten angekommen hielt er ihr die Haustüre auf, was sie jedoch nicht wunderte, nahm sie bei der Hand und führte sie in den großen Garten hinter dem Haus auf den sie von ihrem Zimmer blicken konnte. Er war ihr noch nie aufgefallen. „Was hast du mit mir gemacht?“, fragte sie, noch immer nicht ganz bei der Sache. „Hypnotisiert? Trance? Verzaubert?“, fragte Abby weiter. „Nichts der gleichen, du hast dich einfach nur in mich verliebt. Einfache und logische Erklärung.“, sagte er ruhig. Das konnte nicht sein, sie kannte ihn doch noch nicht so lange, wie konnte sie sich dann in ihn verlieben, sie wusste nichts von ihm nichts von seiner Familie nicht wie er in ganzen Namen heißt einfach gar nichts. „Aber ich kenn dich doch gar nicht.“ „Das macht gar nichts ich übe eine gewisse Anziehungskraft auf dich aus, was jedoch nicht nur bei dir so ist. Grundsätzlich jeder Mann und jede Frau die länger in meiner Gegenwart sind verfallen mir hoffnungslos. Bei dir hat es allerdings länger gedauert, bis ich gespürt habe das du mir verfallen warst. Ich frage mich nur an was das liegt. Noch dazu fühle ich mich von dir auch angezogen!?“, sagte er erst zu mir, danach dachte er einfach nur laut nach. „Von was redest du eigentlich?“, Abby war nun hellwach.
„Nichts, nichts“, sagte er so leise dass sie es kaum noch verstehen konnte. Abby schenkte ihm einen Schmollmund, der jedoch genau so viel half als wenn man einen sturen Esel zum fortbewegen bringen will. Louis ließ Abby’s Hand los die die ganze Zeit über in seiner gelegen hatte. Zuerst setzte sie sich ins Gras anschließend ließ sie sich nach hinten fallen und alles was sie sah war ein schwarzes Meer, mit weißen Punkten. Da eine Sternschnuppe. „Schließ die Augen und wünsch dir was“, flüsterte Louis leise in Abby’s Ohr. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass er sich neben sie gelegt hatte. Sie schloss die Augen und wünschte sich, dass Louis sie endlich küssen würde. Nach wenigen Sekunden – sie hatte die Augen noch immer geschlossen – ging ihr Wunsch bereits in Erfüllung. Er beugte sich über Abby und seine Lippen senkten sich langsam auf ihre. Kaum hatten seine Lippen die ihren berührt, schlang sie die Arme um ihn und zog ihn zu sich hinunter. Er wehrte sich nicht. Als sie jedoch etwas stürmischer wurde. Löste er sich grob von ihr und verschwand. Wieder einmal wie Abby feststellen musste. Mit schnell schlagenden Herzen ging sie die Wendeltreppe zu ihrem Zimmer hinauf und legte sich schlafen. Am nächsten Tag weckte ihr Vater Abby. „Schatz, du musst aufstehen. Du musst in die Schule.“, sagte er und strich Abby übers Haar. Müde zog sie sich an, und schleppte sich in die Küche. Warum war sie nur so müde, sie hatte die mitternächtliche Aktion doch nur geträumt. Sie war nicht wirklich nach draußen gegangen und hatte einen Kuss von Louis bekommen. „Wenn du nächstes mal schmutziges Gewand hast, dann gib es in die Wäsche, damit Maggy sie waschen kann.“, bemerkte Jack. „Was für ein schmutziges Gewand? Ich habe kein schmutziges Gewand. Und wer zum Teufel ist Maggy ich dachte du bist nicht verheiratet?“, gab Abby zurück. Der jedoch deutete nur auf Maggy – das Hausmädchen, wie sich später herausstellte – die eine ausgewaschene Jeans mit grünen Grasflecken in die Höhe hielt. Abby riss die Augen auf, dann war es gestern also doch passiert beziehungsweise heute. Wie spät war es eigentlich. All diese Gedanken schossen Abby durch den Kopf. „Wann muss ich los, zur Schule??“, fragte sie mit brummenden Kopf. „Bei uns fängt die Schule erst um neun Uhr an also hast du noch eine halbe Stunde, du gehst zirka zehn Minuten zur Schule. Vielleicht hast du sie gestern schon gesehen, als du zum Einkaufen gegangen bist.“ Abby nickte nur, denn sie konnte es noch immer nicht glauben, dass das gestern wirklich geschehen ist. „Zuerst meldest du dich bei Rektorin Reed und lässt dir deinen Stundenplan und den Klassenplan geben, danach geht’s auf in den Unterricht.“, erklärte er Abby. Sie frühstückte noch gemütlich ging ins Bad und machte sich fertig. Pünktlich verließ sie das Haus. Als sie die Tür öffnete viel ihr auf das sie gestern in der Wiese gelegen hatte und Louis so schnell verschwunden ist. Vielleicht hat er ihr eine Nachricht hinterlassen. Schnell lief sie zu dem Platz wo das Gras ganz flach gedrückt war. Also war es wirklich passiert. Sie schüttelte den Kopf, denn es wollte noch immer nicht so ganz in ihren Kopf. Tatsächlich lag ein kleiner Zettel im Gras der mit einem kleinen Stein in Form eines Herzens beschwert war. Sie nahm den Stein an sich und faltete das Stück Papier auseinander:
Liebste Abby,
Ich möchte mich für den abrupten Abschied von gestern entschuldigen.
Vielleich hat es dich verletzt, wenn ja tut es mir leid. Nur es ist für mich nicht einfach so lange in der Nähe eines Mädchens zu sein das mir körperlich unterlegen ist.
Ich will dir einfach nicht weh tun und ich hoffe du verzeihst mir.
Dein Louis
Abby musste die Zeilen immer und immer wieder lesen und überhörte fast das Hu-pen des Autos ihres Vaters. „Abby, du musst dich beeilen, der Unterricht beginnt in 15 Minuten und du musst noch zu Rektorin Reed. Vite vite“, rief er ihr zu. Sie hatte die Zeit total vergessen und rannte los. Zum Glück war es nicht weit in die Schule und sie war in fünf Minuten dort. Total außer Atem betrat sie das Schulgebäude, das etwas ganz anderes war als sie es von ihrer Heimat kannte. So groß, so modern eingerichtet. Mit weichen Knien klopfte sie an der Tür von Rektorin Reed. Sie erhielt eine Antwort, öffnete die Tür und trat ein. „Ah…du musst Abby Brighton sein.“, kam ihr Ms. Reed entgegen. Abby, die nun total verunsichert war, schüttelte ihre Hand und hatte eine totale ausdruckslose Mimik. Es klopfte an der Tür und kurz danach wurde ein Kopf durch die Türe gesteckt. Abby drehte sich um und sah ihn. Ihr wurde schwindelig und es wurde schwarz vor ihren Augen. Sie bekam gerade noch so viel mit, dass sie weich landete. Wer sie jetzt aufgefangen hatte wusste sie nicht, doch sie glaubte nicht dass es Louis war, denn er war zu weit von ihr entfernt.
Als sie die Augen wieder öffnete, war alles verschwommen. Abby konnte ein Gesicht ausmachen, dass über ihrem schwebte. Wer um alles in der Welt war das? „Abby, kannst du mich hören?“, klang eine verzerrte Stimme. Sie war noch immer nicht bei vollkommenen Bewusstsein. Etwas drückte ihre Hand. Sie wollte ihre Hand heben, doch sie war so schwer. Nun strichen Finger über ihr Gesicht ihre, Haare, Lippen. Nun wusste sie wer das war. Louis. Er war also die ganze Zeit über bei ihr gewesen. Wie lange war sie eigentlich bewusstlos und warum wurde sie es? Die Sicht und die Kontrolle über ihren Körper kamen zurück, jedoch bloß sehr langsam. „Was war los? Warum bin ich umgekippt?“, krächzte Abby. Ihre Stimme war so anders. Nach wenigen Minuten des Wunderns, war sie wieder bei völligem Bewusstsein. Als erstes erblickte sie Louis, danach Rektorin Reed. „Das möchten wir von dir gern wissen?“, fragte Louis leise. Abby blickte verzweifelt umher, denn sie hatte keine Ahnung. Sie wusste auch nicht was man von ihr wollte.
„Ich…ich…haaaab echt keine Ahnung“, stotterte Abby als sie fertig war nachzugrü-beln. Louis sah sie mit einem Blick, an bei dem sie nicht wiederstehen konnte und sie brüllte los. Sie kriegte sich nicht mehr ein, sie konnte nur noch lachen. Warum das so war wusste sie wiederum auch nicht. Irgendwas in Louis Gesichtsausdruck war einfach nur zum Schreien komisch. „Dir geht’s wieder gut. Bin ich froh.“, sagte Louis der sich amüsierte. Noch immer von heftigen Lachern geschüttelt, nickte Abby. „Wo bin ich hier eigentlich?“, kicherte sie weiter. „Du bist in der Schule in der Krankenhausstation. Nachdem ich gesehen hatte das du umfällst bin ich sofort zu dir und hab dich aufgefangen, danach habe ich dich hier her gebracht. Du warst jetzt zirka eine Stunde weggetreten. Wir wollten gerade eben die Rettung rufen. Aber dann bist du aufgewacht.“ „Oh, na dann ist es noch einmal gut gegangen. Mein Vater hätte sicher einen Mordsschreck bekommen wenn er erfahren hätte, dass ich im Krankenhaus bin. Wie bist du eigentlich so schnell bei mir gewesen du warst sicher zwei Meter von mir entfernt und dann hast du mich auch noch aufgefangen? Klingt irgendwie merkwürdig. Aber, danke das du mich nicht fallen hast lassen.“ „Eine solche Schönheit wie dich kann man doch nicht fallen lassen.“ Abby wurde rot. Da Rektorin Reed die Krankenstation bereits verlassen hatte, konnte Abby nicht anders als zu Louis hinzugehen ihn zu umarmen und ihm einen richtig dicken Kuss zu geben. Gerade wollte sie sich von ihm abwenden, als sie seine Hand in ihrem Nacken spürte. Diese drückte ihren Kopf zu ihm und sie war somit gezwungen ihn noch einmal zu küssen. Es machte ihr jedoch nichts aus diese vollen und weichen Lippen zu küssen. Nach dem zweiten Kuss wurde auch sie fordernder. Nun war es so dass sie auf Zehenspitzen bei Louis stand und wild mit ihm knutschte. Doch das Glück das in ihr aufkam war nicht von Dauer. Schon nach kurzer Zeit schubste Louis sie wieder etwas grob bei Seite und verließ das Zimmer. Abby war so perplex sie konnte ihm nicht einmal nachlaufen, denn sie wusste dass sie ihn sowieso nicht finden würde. Er würde sie finden, wenn er wollte.
Abby blieb noch eine Weile im Krankenzimmer und dachte nach. Ob sie vielleicht etwas falsch gemacht habe oder ob es nur wieder so ein „komischer“ Abgang seiner-seits war. Abby wurde übel. Wenn er hier eine feste Freundin hatte und sie wusste das er im Krankenzimmer war und nach ihm sehen wollte. Vielleicht wollte er das Risiko einfach nicht eingehen. Dann hätte er sie aber nicht so küssen sollen wie er es getan hatte. Leidenschaftlich. Das konnte sie nicht gebrauchen, und schon gar keine feste Freundin, denn sie war gerad dabei sich so richtig in ihn zu verlieben! Nein, sie war schon in ihn verliebt.
Immer und immer wieder wunderte sich Abby über diese raschen Abgänge. Was haben die zu bedeuten. Das es ihm nicht erlaubt war oder dass er einfach nicht mit ihr gesehen werden wollte. Abby wusste einfach gar nichts mehr. Einsam und verlassen stand sie neben dem Krankenbett und grübelte über Louis nach. Er ist und bleibt ein seltsamer Kautz. Sie hoffte, dass sie ihn jemals verstehen würde. Sie riss sich zusammen und verließ das Krankenzimmer. Sie suchte Rektorin Reed auf um nun endlich ihren Stundenplan abzuholen. Nach dem üblichen Anklopfen und ‚Herein‘ betrat sie das Zimmer. „Na, schon wieder fit? Vielleicht solltest du heute nach Hause gehen und erst morgen mit der Schule anfangen. Dich hat der Schulstart heute sehr mitgenommen. Zum Glück war Louis da und hat dich aufgefangen, sonst wäre es womöglich noch etwas schlimmer ausgegangen.“, redete Ms. Reed auf Abby ein. „Nein, mir geht es gut. Ich möchte heute schon mit der Schule beginnen. Es hat keinen Sinn noch einen Tag länger zu warten. Wie ich Ihnen schon sagte, ich weiß nicht warum ich Ohnmächtig wurde. Und ja, man kann wirklich von Glück reden das Louis hier war.“, nach dieser Ansprache, wurde Abby der Stundenplan, ein Plan der Schule und ein Klassenplan. Mit jeder Menge Zetteln verließ Abby das Rektorenzimmer und machte sich auf den Weg zur dritten Schulstunde. Sie hatte Englisch. Bis sie das richtige Klassenzimmer gefunden hatte, war die Stunde schon fast wieder vorbei. Jedoch meldete sie sich bei dem dazugehörigen Lehrer. „Reichlich spät!“, schnauzte er. Abby zuckte zusammen und murmelte nur ein sehr leises ‚Entschuldigung‘. Zügig ging sie auf den ihr zugewiesenen Tisch. Sie saß alleine in der letzten Reihe. Anscheinend waren entweder einige Schüler krank oder es waren erstaunlich kleine Klassen. In ihrer alten Schule, waren über 30 Schüler in einer kleinen Klasse. Hier waren es gerade einmal 15. Während sie sich noch wunderte, fuhr Mr. Robertson mit dem Unterricht fort. „Können sie diese Grammatische Regel erklären Ms. Brighton?!“ Abby schreckte bei ihrem Namen auf. „Können Sie die Frage noch einmal wiederholen. Ich habe sie Akustisch nicht verstanden“. Mr. Robertson wiederholte die Frage mit einem Unterton der nicht zu überhören war. Abby lief rot an. Sie hatte nicht den blassesten Schimmer um was es eigentlich ging. „Tut mir leid, ich weiß die Regel nicht.“ „So, sie wissen die Regel nicht? Wir haben vor weniger als 2 Minuten die Regeln wiederholt. Sie haben anscheinend nicht aufgepasst und waren mit Gedanken wo anders und nicht bei mir im Unterricht. Ich wünsche das dies nicht noch einmal vorkommt. Das war die erste Verwarnung.“, sagte er mit scharfer Stimme. Mit ihm war anscheinend nicht zu spaßen. „Tut…tut mir leid. Es wird nicht wieder vorkommen“, antwortete Abby. Der Tag war kurz da einige Lehrer auf einem Seminar waren und so Stunden entfielen. Langsam ging sie zurück nach Hause. In Gedanken war Abby natürlich – und wie konnte man nichts anderes erwarten – bei Louis. Plötzlich überkam Abby ein seltsames Gefühl. So als ob sie beobachtet werden würde. Blitzartig drehte sie sich um, jedoch sah sie niemanden. Also ging sie weiter nach Hause. Als sie dort war, war ihr Vater schon zu Hause. „Schatz, wie war dein erster Schultag?“, wurde Abby sogleich ausgefragt. „Naja, nachdem ich die ersten zwei Stunden auf der Krankenstation verbracht habe, war es eigentlich okay.“ Jack riss die Augen auf. „Warum denn auf der Krankenstation? Was ist denn passiert? Geht es dir gut?“ Abby seufzte verdrehte die Augen und antwortete: „Mir geht’s gut keine Sorge. Ich weiß auch nicht was passiert ist. Ich bin einfach umgefallen.“ Jack gab sich mit dieser Antwort zufrieden. Er setzte sich an den Esstisch und Maggy brachte das Essen. Abby gesellte sich zu ihnen und schlug sich mächtig den Bauch voll. Abby hatte keinen Hunger und ging deswegen in ihr Zimmer. Sie dachte lange darüber nach warum sie eigentlich wirklich umgefallen ist jedoch kam sie auf keine Lösung. Sie legte sich auf ihr Bett und überlegte auch über die Dinge die ihr neuerdings wiederfahren sind. Wie zum Bei-spiel, dass sie jetzt in Los Angeles lebte und nicht mehr bei ihrer Mutter in New Hampshire. Wie sehr sie ihre Mutter eigentlich vermisste. Sie konnte sich nicht mal bei ihr melden, zumindest nicht jetzt auf die Sekunde mit ihr sprechen. Also be-schloss Abby ihrer Mutter einen Brief zu schreiben!
Liebe Mum,
auch wenn es noch nicht lange her ist das wir uns gesehen haben, ist schon wieder so viel passiert.
Das Haus in dem Dad wohnt ist riesig. Ich habe ein großes Zimmer, ein eigenes Bad und ein Wohnzimmer also könnte man schon fast sagen ich habe in dem großen Haus eine kleine Wohnung.
Außerdem habe ich ein Auto bekommen und schon viele Freunde gefunden. Ei-nen Jungen habe ich auch kennengelernt.
Aber das alles ist nichts im Vergleich dazu wie sehr ich dich vermisse.
Als Abby diese Zeile schrieb rann eine kleine Träne über ihre Nasenspitze und tropfte auf das Blatt Papier.
Dieses Gefühl kann ich gar nicht in Worte fassen. Ich hoffe es geht dir gut und du bist gesund.
Wie läuft es mit der Arbeit? Arbeitest du noch immer im Supermarkt um die Ecke?
Ich wünschte du könntest jetzt bei mir sein oder auch umgekehrt dann müsste ich dir nicht schreiben sondern könnte dir alles bis ins Detail erzählen.
Auf bald und in Liebe,
deine Abby!
Am Ende des Briefes brach Abby in totalen Tränen aus. Sie konnte die ganze Trauer die sie irgendwie verdrängt hatte nicht mehr unterdrücken. Sie legte sich auf ihr Bett und weinte sich in den Schlaf.
Am nächsten Tag weckte sie ihr Vater „Aufstehen Kleines, Frühstück ist fertig“. Nur mit Mühe konnte sich Abby dazu überwinden aufzustehen. Sie wusch sich, zog sich an und ging in die Küche. Maggy bereitete ihr frisches Rührei zu und es duftete ein-fach herrlich. Als Abby gerade etwas sagen wollte, fragte ihr Vater „Du vermisst dei-ne Mutter wohl sehr.“ Dies war keine Frage sondern eine reine Feststellung. „Ich hörte dich gestern weinen.“ Beschämt drehte Abby sich weg. „Es ist nicht, weshalb man sich schämen müsste, es sind normale Instinkte. Man vermisst Menschen mit denen man sein ganzes Leben zusammen war.“ Damit war das Gespräch zu Ende und Abby wollte auch nicht mehr weiterreden, was ihr Vater verstand und sie einfach in Ruhe ließ.
Auf dem Weg zur Schule beschloss Abby sich heute von nichts und niemanden bei Mr. Robertson ablenken zu lassen. Ihr Vorsatz verschwand jedoch recht schnell als sie erstens las, dass sie Englisch in der ersten Stunde hatte und zweitens weil sie in dem Moment Louis erblickte. Er sah einfach umwerfend aus und sie konnte die ganze Englischstunde an nichts anderes mehr denken:
„Er sieht einfach zu gut aus. Alleine wenn er geht bewegt sich sein Körper so elegant ob er wohl viel Sport macht? Erwähnt hat er es nicht aber…“
„Ms. Brighton, können sie mir den Arbeitsauftrag noch einmal wiederholen?“, fragte Mr. Robertson der sie wieder einmal beim Tagträumen erwischt hatte. „Ähm…wie?“, Abby versuchte sich einfach dumm zu stellen. Jedoch half es nichts. „Ms. Brighton Sie werden morgen eine Mündliche Prüfung über die heutige Englischstunde haben, denn ich bin mir sicher dass sie alles notiert haben das wir bis jetzt aufgeschrieben haben.“ Das war sein letztes Wort und er ließ Abby wieder in Ruhe. Auch wenn sie es als fair empfand ihr eine „Strafe“ zu geben, fand sie es überhaupt nicht toll immer erwischt zu werden. Immerhin hatte sie keine Ahnung was sie in den letzen Englisch stunden gemacht haben. Und außerdem wo solle sie jetzt die Mitschriften herbekommen? „Hier hast du die Mitschrift von dieser und voriger Stunde. Ich weiß wies dir momentan geht. War bei mir genau so als ich neu in dieser Schule war.“, antwortete Alice „Danke, ist es okay wenn ich sie dir morgen wieder mit zur Schule nehme?“ Alice nickte und fragte ob Abby und sie auch noch andere Fächer gemeinsam hätten. „Ich denke schon, aber ich bin mir jetzt nicht so sicher“ Alice nickte noch einmal kurz und verließ die Klasse.
Abby wunderte sich über Alice verhalten. In der Mittagspause setzte sie sich zu Alice und deren Freundinnen. Darauf hin bemerkte sie, dass sie mit Alice jede Menge Gemeinsam hatte. Die Musik und einige ihrer Hobbies. Sie quatschten die ganze Mittagspause lang und Abby lud Alice nach der Schule bei ihr zu Hause ein. Als sie gedankenverloren die Cafeteria verließ rannte sie geradeaus in Louis. Der fing sie geschickt auf sodass sie Gesicht an Gesicht gegenüberstanden. Ihre Lippen waren nur wenige Zentimeter von einander entfernt. Sie konnte einfach die Lippen spitzen den Kopf noch etwas heben und ihn Küssen. Seine weichen Lippen würden dann auf den ihren liegen. „An was denkst du?“ fragte mich Louis. Er schaute Abby an als würde sie geradewegs vom Himmel gefallen sein. „An…äähh…an gar nichts?!“ stotterte sie und lief puterrot an. Er nickte, senkte seinen Kopf und legte seine Lippen sanft und nur für eine Sekunde auf ihre Lippen. Abby schmolz in seinen Armen dahin wie ein Stück Butter in der Pfanne. Außerdem bekam sie so ein komisches Gefühl als ob sie alle Blicke auf sie zogen. Wo sie sich auch nicht irrte. Viele Mädchen fingen untereinander zu tuscheln an. „Seht sie euch an, sie küsst ihn“, „Da ist sie befürchte ich nicht die einzige“ So ging es weiter. Abby kam diese Sekunde ewig lang vor. „Was willst du unternehmen? Wir gehen in den Park oder in die Stadt etwas bummeln.“ erkundigte sich Louis. Abby verneinte und erklärte, dass sie heute schon etwas vor habe, aber dass sie gerne wieder etwas mit ihm unternehmen möchte. „Tut mir leid aber ich habe heute schon etwas mit Alice vor. Vielleicht ein andermal!“,antwortet Abby mit träger Stimme. Louis drehte sich mit etwas enttäuschter Miene weg und verschwand auch schon hinter der nächsten Tür. „Was willst du mit dem Kerl?“, fragte sie Alice. Abby wusste nicht genau wie Alice das meinte und sagte einfach gar nichts. „Ich meine der hat dich jedes Wochenende eine andere. Mit dem hast du nichts als Schwierigkeiten“, redete Alice weiter. Abby versuchte einfach sie zu ignorieren. Schlussendlich war sie jedoch so genervt, dass sie einfach etwas zurücksagen musste. „Ich finde ihn einfach total süß und nett. Außerdem hat er etwas was sich nicht mit worten beschreiben lässt. Irgendetwas anziehendes. Außerdem woher weißt du das, dass er jede Woche eine andere hat? Kennst du ihn schon lange? Wie lange geht er schon auf diese Schule?“ „Ich weiß absolut nicht wie du auf die Idee kommst das ich dir diese Fragen beantworten kann oder werde. Du hast allerdings recht er hat wirklich etwas anziehendes, jedoch auch ein bisschen was unheimliches und gefährliches an sich!“, fing auch nun Alice an zu überlegen. Still schweigend gingen sie in den nächsten Kurs. Den ganzen restlichen Tag verloren Abby und Alice kein Wort mehr über Louis, dieser ließ sich auch nicht mehr blicken. Als die beiden dann bei Abby zu Hause waren, fiel Alice zuerst einmal die Kinnlade nach unten. „So ein großes Haus habe ich noch nie gesehen, ich wohne mit meinen Eltern und mit meiner Schwester in einem kleinen Haus in der Vorstadt. Aber das, das ist ja gigantisch.“ Abby sagte nichts, dachte sich ihren Teil und führte Alice zuerst einmal durch das ganze Haus. Als sie in ihrem Zimmer ankamen, fing Alice wieder zu staunen an. Die beiden genossen den Abend indem sie nur über Jungs quatschten. Sie hatten viel zu lachen, denn das meiste was die beiden von sich gaben, waren nur Schwärmereien von irgendwelchen Stars, die sie total anhimmelten. Abby und Alice lachten bis ihnen die Tränen kamen. Um elf Uhr verabschiedete sich Alice und ging nach Hause. Abby legte sich schlafen, denn sie wollte morgen in der ersten Stunde ausgeschlafen sein.
Englisch wieder einmal. Dieses mal konnte sich Abby auch konzentrieren und bewies somit Herrn Robertson, dass sie nicht schlecht war. „Miss Brighton, da sehen sie was man alles erreichen kann wenn man ausnahmsweise einmal am Unterreicht teilnimmt.“, sagte er am Ende der Stunde. Abby sagte nichts, stattdessen lief sie nur wieder einmal rot an. Louis kam die restliche Woche nicht in die Schule. Was Abby einfach wunderte denn fast jeden Tag lag eine Rose auf der Haustürmatte mit einem Zettel auf dem stand : „In Liebe Louis!“ Am Freitag nach der Schule fand Abby eine weiße Rose in ihrem Spind. „Wie schafft er es einfach immer wieder in meinen Spind zu gelangen?“, fragte sich Abby laut. „Ich weiß die Zahlenkombination von deinem Schloss. Gefallen sie dir?“, ertönte eine leise sanfte Stimme hinter Abby’s Ohr. Sie erschreckte sich und drehte sich um. Sie blickte in wundervolle blaue Augen die nur so strahlten wie ein richtiges Meerwasser das im Sonnenlicht glitzerte. Er drückte ihren Körper gegen die Spinde und stützte sich mit den Händen neben ihrem Kopf ab, sodass sein Kopf nur wenige von ihrem entfernt war. Abby nickte leicht. „Wunderschön“, hauchte sie. Mit einer Hand fasste Louis nun hinter den Kopf von Abby um sie noch näher zu sich zu ziehen. Er küsste sie so leidenschaftlich wie noch nie. Abby schlang sofort ihre Arme um seinen Hals und fing an in seinen Haaren zu wühlen. Dieses mal stieß er sie nicht weg, wenn es etwas zu wild wurde, sondern er stieg darauf ein. „Kommst du mit zu mir?“, raunte er zwischen ihren Küssen. Wieder ein leichtes nicken. Er schnappte sie und warf sie über seine Schultern. Sofort bekam Abby einen Lachkrampf. Das letzte mal als sie so getragen wurde war im Kindergarten als sie ihre Mutter abgeholt hatte und Abby nicht und nicht nach Hause wollte!
Louis trug sie bis zu seinem Wagen, und fuhr sie zu ihm nach Hause. Abby fühlte sich wie in Trance als sie im Wagen saß. „Wir sind da“, sagte Louis zu Abby als sie einfach nur gerade aus starrte. „Oh“, antwortete Abby. Louis stieg aus, ging zu Abby’s Autotür und diese öffnete. „Danke, aber wie sind wir so schnell hier her gekommen und wo zum Teufel sind wir?“ „Das wirst du noch früh genug herausfinden. Momentan ist es noch ein Geheimnis“, sagte er ganz leise, so dass sie es fast nicht hören konnte.
Das Haus von Lous war eines der größten Häuser dass Abby jemals gesehen hatte. Es war doppelt so groß als in das Haus in dem sie wohnte. Eine fantastische Küche und ein riesen Wohnzimmer in dem ein Kamin, ein Flügel und ein Billardtisch stand! Von den Farben her harmonierte alles perfekt, alleine die Farbübergängen von Zimmer zu Zimmer. Sie hatte noch nie so ein großes und schönes Haus gesehen! „Wohnst du hier alleine oder mit deinen Eltern?“, fragte Abby als sie ihre Sprache wieder fand, die sie zuvor vor lauter staunen verloren hatte. „Nein, ich wohne hier alleine, meine Eltern habe ich nie kennengelernt, jedoch habe ich Pflegeeltern die mir das alles ermöglichen.“, seufzte er. Abby wurde rot, da sie in ein großes Fettnäpfen – so vermutete sie- getreten war. Sie bekam eine Führung durch alle Zimmer. Eines schöner als das andere mit einer Dekoration die man sich nicht mal erträumen konnte. Schließlich kamen sie in das Zimmer, dass Abby am aller meisten gefiel. Wie es auch nicht anders sein konnte, war es das Schlafzimmer von Louis. Ein riesiges Himmelbett mit schwarzer Decke und roten Polstern eine grell rote Wand, einen schwarzen Kasten und noch viele andere Dinge waren in diesem Zimmer versteckt. Von diesem Zimmer aus konnte man auf die Dachterrasse gelangen auf der man einen wunderschönen Ausblick auf die Umgebung hat. „Wow, mehr kann ich gar nicht sagen einfach nur wow.“, sagte Abby als sie wieder in Louis Zimmer gingen. Sie schauten einen Film, wobei sie nicht wirklich zum Film schauen kamen, da keiner der beiden auch nur wenige Sekunden die Finger vom anderen lassen konnte. „Komm“, Louis stand auf und zog Abby auf die Füße „gehen wir auf die Dachterrasse die Sterne betrachten.“ Oben angekommen eröffnete sich Abby ein neuer majestätischer Blick auf die Sterne. Im Himmel funkelte und glitzerte alles. Abby konnte es kaum glauben. Das war das schönste das sie je in ihrem Leben gesehen hatte. Louis ging nochmal nach unten, holte zwei Decken und eine Flasche Merlot. Er breitete die Decke am Boden aus und deutete Abby, dass sie sich setzen solle. Danach schenkte er ihr ein ganzes Glas Rotwein ein. Sich selber jedoch nur einen kleinen Schluck. „Das ist wunderschön“, flüsterte Abby, als Louis zu ihr unter die Decke kroch die er zuvor über ihre Schultern gelegt hatte. Den ganzen Abend lang quatschten und redeten sie. „Was denkst du über das Leben nach dem Tod?, war eine Frage von Louis. „Ich weiß nicht ich denke man wird wiedergeboren, als was wird entschieden wie man sich im vorigen Leben benommen hat. Wie soll ich das nur erklären? Es ist so schwierig zu erklären.“ „Ich weiß was du meinst. Glaubst du auch das es so etwas wie übernatürliche Wesen auf unserem Planeten gibt?“ „Was meinst du mit übernatürliche Wesen? So etwas wie Hexen? Magier? Werwölfe? Vampire? Kobolde? Trolle? Ich weiß nicht was ich von dieser Frage halten soll Louis. Warum fragst du überhaupt?“ „Ach, nur so. Mich interessiert es einfach denn ich habe schon so viele verschiedene Meinungen gehört was dieses Thema betrifft. Es gibt viel zu wenige Leute die daran glauben. Denn der Glaube, dass es da draußen in der großen weiten Welt etwas gibt, mit dem man nicht rechnen kann, wo man nie vermutet hätte, dass es so etwas gibt, diesen Glauben finde ich einfach wichtig.“ „Glaubst du daran?“, fragte Abby zurück. „Sicher glaube ich daran. Ich habe mir auch als kleines Kind einmal eingebildet so etwas wie einen Vampir gesehen zu haben. Damals war ich alleine zu Hause, meine Pflegeeltern waren gerade im Theater. Da ich schon groß genug war, um alleine zu Hause zu bleiben, engagierten sie mir kein Kindermädchen.“
Kapitel 3
„Ich war also alleine zu Hause und beschloss duschen zu gehen. Als ich dann vor dem angelaufenen Spiegel stand konnte ich einen Umriss von einem Menschen erkennen. Mit der Handfläche wischte ich diese Fläche frei. Doch da war niemand. Das ist mir damals häufiger passiert!“
Abby starrte einfach nur ins Leere. Diese Geschichte hatte sie so gefesselt das ihr gar nicht aufgefallen war, dass Louis aufgestanden war uns sich hinter Abby gesetzt hatte. Der Wein begann auch allmählich zu wirken. Denn Abby’s Augenlider wurden immer schwerer und schwerer. „Ich muss nach Hause, sonst bekomme ich Stress mit Jack“, murmelte sie schlaftrunken. „Nein, chérie musst du nicht. Ich habe ihn schon angerufen. Du bleibst heute schön brav bei mir.“, sagte er wobei er bei den letzten Worten zu schmunzeln begann. Langsam strich er mit seinen kalten Händen über ihren Rücken hinauf zu ihren Schulten und fing an diese zu massieren. Abby legte nur den Kopf in den Nacken und ließ einen tiefen Seufzer los. Louis legte den Kopf ihren Kopf zur Seite und küsste ihren Hals. Die Pulsader pochte ihm direkt entgegen. Er roch ihr Blut so süßlich, nach Melisse. Er küsste die Hauptschlagader von oben nach unten ab. Gerade als Louis seine Fänge an ihre Haut setzten wollte drehte sie sich um, um ihn zu küssen. Beide kippten nach hinten und Abby lag schließlich auf Louis Brustkorb. Sie küssten sich wild und ihre Zungen berührten sich in dem Gefecht. Louis schloss seine Arme um ihre Taille. Nahm Schwung und rollte sich so auf Abby. Seine Hände glitten unter ihr T-Shirt, schoben es langsam nach oben bis Abby seine Hände festhielt, damit sie nicht noch weiter nach oben wanderten. Louis akzeptierte dies und ließ seine Hände dort wo sie zuvor waren. Diesmal war es an Abby die ihre Hände unter sein T-Shirt wandern ließ, und somit seinen Rücken streichelte. Seine Rückenmuskulatur war einfach atemberaubend. Während des Körpererforschens küssten sie sich immer leidenschaftlicher. Louis löste sich von Abby stand auf und hob sie auf seine Arme. Sie legte einen Arm um seinen Hals um nicht seitwärts herunter zu fallen. Louis trug Abby zu seinem großen Himmelbett. Als Abby die weiche Matratze unter ihr spürte seufzte sie und streckte die Arme aus. Louis legte sich neben Abby aufs Bett und streichelte ihr Gesicht. „Du bist so schön,“ flüsterte er „so etwas kann man einfach nicht zerstören. Leider bleibt es nicht für immer so.“ Er rutschte näher auf Abby zu um sie in die Arme zu schließen. Ihr Puls beruhigte ihn und brachte ihn gleichzeitig in Aufruhr. Abby schloss die Augen und genoss einfach nur den Moment, als seine Hand abermals unter ihr T-Shirt fuhr und sich ihren Brüsten näherte. „So weich“ Mit der anderen Hand fasste er Abby nun am Kinn um ihr Gesicht zu sich zu drehen. Abby schlug die Augen auf. So etwas wunderschönes hatte er noch nie gesehen. Langsam senkte er seinen Kopf zu Abby hinunter um sie abermals mit Küssen zu übersähen. Seine Hand streichelte nun ihre Brustwarzen. Sie waren beide nur auf diesen einen Moment fixiert und vergasen alles um sich herum. Nichts besteht mehr. Abby fühlte sich als würde sie auf dem siebten Himmel schweben. Abby wusste was jetzt gleich passieren würde und war darauf vorbereitet auch wenn sie noch nie mit jemanden so intim geworden war. Von diesem Augenblick phantasierte sie schon seit Jahren. Und es war bis jetzt noch schöner als sie sich es erträumt hatte.
Abby setzte sich auf und hob ihre Arme, so dass Louis ihr das T-Shirt ausziehen konnte. Abby atmete laut ein als seine kalten Hände ihr über den gesamten Ober-körper fuhren. Noch nie hatte sie seine kalte Haut so intensiv wahrgenommen. Louis tat es ihr gleich und hob die Hände. Als sein T-Shirt durch das Zimmer flog, musste Abby schlucken. Noch nie hatte sie so einen perfekten durchtrainierten Oberkörper gesehen. Leicht fing sie an zu zittern. Jedoch nicht wegen der Kälte, denn ihr war erstaunlich heiß, nein es war wegen der emotionalen und körperlichen Erregung. Sie wollte es, sie wollte es unbedingt. Aber wie sollte sie es ihm zeigen? Oder würde alles einfach seinen Lauf nehmen. Wieder liebkoste Louis ihren Oberkörper, er stich ganz leicht mit den Fingerspitzten über ihre Lenden, umkreiste ihren Bauchnabel und fuhr zwischen ihren Brüsten hoch, weiter zu ihrer Pulsader am Hals. Sie hatte eine enorme Anziehungskraft auf ihn. Abby die überhaupt nicht wusste was sie mit ihren Händen anfangen sollte begann nun seine Muskeln auf dem Bauch nachzuzeichnen. Louis beugte sich abermals zu Abby hinunter jedoch nicht um sie zu küssen sondern um ihren BH zur Seite zu ziehen und ihren Busen in seinen Mund zu nehmen. Abby entwich ein leichtes stöhnen. Louis fing an, an ihren Nippeln zu knabbern. Mit der einen Hand massierte er leicht Abby’s andere Brust, die andere suchte sich ihren Weg nach unten um ihr die Hose zu öffnen. Zuerst den Gürtel. Dann den Knopf. Zum Schluss den Reißverschluss. Abby tat es ihm gleich. Zuerst den Gürtel. Dann den Knopf und zum Schluss den Reißverschluss. Louis strich mit einem Finger die Lenden nach. Zuerst links, dann rechts, um schließlich den richtigen Weg zu Abby’s Scham zu finden. „So warm!“ Sie war komplett rasiert. Ob sie wusste was passieren würde oder fand sie es selbst angenehm? Abby lag einfach nur da und ließ sich von Louis verwöhnen, und genoss einfach diese schöne Situation. Louis ließ von Abby’s Brust ab, stand auf und stellte sich zwischen ihre Beine, um ihr die Hose auszuziehen. Als wenn Abby ein Fliegengewicht wäre hob er ihre Hüfte mit einer Hand und zog ihr, so schnell konnte Abby gar nicht schauen, die Hose aus. Darauf folge dann ihr schwarz seidenes Höschen. Abby war nackt. Doch es störte sie nicht im geringsten. Louis zog Abby zur Bettkante, legte ihre Füße über seine Schulter und senkte den Kopf.
Heißer Atem umhüllte Abby’s Scham. So erregt kannte sie sich gar nicht. Seine Zunge fuhr durch ihre Spalte, kostete von ihrem Saft. Liebkoste ihre Klitoris. Währenddessen wanderten Louis Hände immer wieder über ihren Bauch. Abby fing Louis Finger auf und hakte die ihren in seine. Louis war so in den Geschmack von Abby vertieft dass er gar nicht merkte wie ihr Atem immer schneller wurde. Auf einmal zuckte Abby am ganzen Körper. Louis löste die Finger aus ihren Händen und hielt sie fest. Er hörte allerding nicht auf sie weiter zu lecken. Erst als sie sich wieder beruhigt hatte gab er sie frei. Total erschöpft lag Abby nackt auf dem Bett und keuchte. Louis zog Abby ihr Höschen wieder an, legte sie auf das Kissen und deckte sie zu. Louis zog sich die Hose aus und legte sich nur mit Boxershort bekleidet zu Abby unter die Decke. Er streichelte Abby’s Wange bis er das vertraute gleichmäßige Atmen eines Menschen hörte der gerade eingeschlafen war. Die ganze Nacht lang schaute er ihr zu. Fuhr mit den Fingern über ihr Haar. Ihr Körper faszinierte ihn.
Als es dann langsam hell wurde hielt es Louis nicht länger im Bett. Er stand auf und ging in die Küche um Abby mit Frühstück um Bett zu wecken. Dies gelang ihm auch. Denn gerade als Abby aufwachte fuhr er mit einem Essenswagen in das Zimmer auf dem das herrlichste Frühstück zubereitet war. Tost, Orangensaft, Kaffee, eine Diamant Karaffe mit Wasser, die verschiedensten Marmeladen, Honig und noch vieles mehr. „Wie viele Mädchen hast du denn heute in der Früh in deinem Bett erwartet?“, schmunzelte Abby „oder soll ich das etwa alles alleine essen?“ „wie du willst, iss so viel du essen kannst.“, antwortete Louis. Das ließ sich Abby nicht zwei mal sagen, sie setzte sich auf und schob sich das Tablett auf die Füße. Abby nahm sich von überall etwas, von dem ein bisschen und von dem anderen ein bisschen. Bis sie einfach nicht mehr konnte. „Na, da hast du aber jetzt ordentlich rein gehauen“, sagte Louis einfach nur mehr erstaunt darüber was Abby jetzt alles gegessen hatte. „Es war ja auch ein ausgezeichnetes Frühstück. Was machen wir heut?“ „Auf was hast du denn Lust?“ Abby zuckte nur mit den Schultern. „Ich hab da so eine Idee und ich hoffe es gefällt dir.“ Sie standen auf, zogen sich an und wuschen sich. Danach ging es auf ins Auto. Von dort aus wusste Abby nichts mehr, denn Louis versetzte sie schon wieder in Trance. Sie kam erst wieder zu sich als sie schon fast an ihrem Ziel angekommen waren. „Wo sind wir und was machen wir hier?“ „Heute beginnt ein Abendteuer. Wir werden Bogenschießen. Hast du das schon einmal gemacht?“ „Ja habe ich schon einmal, woher weißt du, dass ich das unbedingt wieder einmal machen wollte? Das letzte mal war ich mit meiner Mutter zu meinem 14 Geburtstag.“ Louis Augen blitzen auf, jedoch nur für so lange, dass Abby es nicht sehen konnte.
Sie holten sich die Ausrüstung und jeder von ihnen bekam einen Langbogen, obwohl man bei einer Ausrüstung die man sich ausleiht nicht so schöne und teure Bögen bekam. „Da muss er sicher etwas gedreht haben“, dachte sich Abby. Erst als sie merkte was auf dem Bogen ei graviert war, fiel sie Louis um den Hals. „Wie komme ich dazu dass du mir einen Bogen schenkst? Noch dazu wo ich dir nichts von meiner heimlichen Leidenschaft erzählt hatte?“ Louis schmunzelte nur, sagte aber nichts! Es ging auf zum Übungsplatz – zum einschießen. Abby war für ihre Verhältnisse und dass sie vor Jahren das letzte mal geschossen hatte nicht einmal so schlecht. Doch an Louis kam sie nicht ran. Er konnte einfach alles. Als sie in der Mitte des Parcours waren, kamen sie auf eine große Lichtung auf der jede Menge verschiedener Blumen wuchsen. Im Zentrum der blühende Wiese war eine große Decke und eine Jause vorbereitet. Sie setzten sich in die Sonne auf die Decke und genossen das Essen, dass ihnen dort dargeboten wurden. „Jetzt mal ganz ehrlich, wie komme ich zu dem ganzen? Heute morgen ein herrliches Frühstück, dann dieser wunderschöne Bogen und jetzt noch dieses schmackhafte Essen?“ „Ich weiß es auch nicht, vielleicht will ich dich einfach nur beeindrucken, oder aber auch weil du mich verzaubert hast und ich für dich einfach nur das beste will. Dir alles geben will, weil ich nicht weiß was du bis jetzt immer gewohnt warst.“ „Wie meinst du das, was ich bis jetzt immer gewohnt war? Ich hatte nichts, bis ich zu meinem Vater Jack gezogen bin. Ich wuchs in einem der ärmsten Viertel auf die es in New Hampshire gab. Ich war es gewohnt nichts zu haben.“ Tränen glitzerten in ihren Augen. „Dann ziehe ich zu meinem Vater und auf einmal habe ich alles was ich mir jemals erträumt hatte und noch viel mehr!“ Louis rückte näher zu Abby und legte ihr seinen Arm um die Schulter. „Ich kann das verstehen. Damals als ich noch ganz klein war, war ich bei einer anderen Pflegefamilie. Diese hatte noch 5 weitere Kinder, auch alle adoptiert. Diese Familie wohnte neben einer Sperrmüllentsorgungsstelle. Und ihnen fiel nichts besseres ein, als uns von der Früh bis am Abend über diese Müllhalde zu jagen und uns die schwersten Arbeiten machen zu lassen, während sich meine ‚Eltern‘ auf die Sessel vor dem Haus setzten, Zigaretten rauchten und uns dabei zusahen wie wir schufteten.“ Seine Augen wech-selten ruckartig die Farbe von Meeresblau zu einem dunklen bedrohlichen blau. „Bis das Jugendamt das herausfand, war ich schon so erschöpft, denn wir bekamen natürlich auch nicht genug Nahrung um die Kalorien die wir tagsüber verbrannten wieder aufzunehmen. Eineinhalb Jahre war ich bei dieser schrecklichen Pflegefamilie, danach bin ich zu meinen jetzigen Eltern gekommen.“
Schweigende Stille breitete sich über der Lichtung aus. Doch es war kein unange-nehmes schweigen, es war ein Schweigen der Gemeinsamkeit und das der eine das Leid des andern fühlen konnte. Nach dem Essen lagen sie noch etwas faul in der Sonne und ließen sich braten. „Lass uns weiter gehen, es wird sonst zu spät wenn ich dich nach Hause bringe. Und wir wollen doch nicht, dass wir Ärger mit Jack bekommen nicht wahr?“, frage Louis und gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze. Den Parcours gingen sie nur noch so fertig ohne noch auf weitere Schaumstofftiere zu schießen. „Den Bogen und die Ausrüstung kannst du selbstverständlich behalten. Nimm es als Geschenk an, weil du mir von Tag zu Tag mehr bedeutest!“ Sie stiegen ins Auto im Kofferraum die ganze Ausrüstung, und auf Abby’s Gesicht ein breites Grinsen. Bei Abby zu Hause angekommen, verabschiedeten sie sich mit einem langen innigen Kuss. Als Louis sich schließlich aus Abby’s Armen befreien konnte, denn sie wollte ihn nicht gehen lassen, brauste er mit Lichtgeschwindigkeit davon. Jack stürmte heraus und grinste Abby an und zuckte die Augenbrauen immer wieder nach oben. „Dad, es war nichts. Wirklich nicht. Es war einfach nur ein wunderschöner Abend und ein großartiger Tag. Er ist einfach so charmant und freundlich uns schau was ich bekommen habe“. Voller Stolz zeig sie ihrem Vater den neuen Bogen mit der Gravur. Da er selber gern Bogensport macht ist er maßlos begeistert. „Der ist ja schön. Hat ihm sicher eine Stange Geld gekostet.“, flüsterte Jack. „Seit wann kennst du den Typen noch mal? Ist noch nicht so lange her oder?“, hinterfrage er weiter. „Naja, gesehen habe ich ihn das erste mal als ich ihn gesehen war, war ich am ersten Tag in der Stadt shoppen. Angefangen zu reden haben wir dann am ersten Schultag. Ach, Dad ich sag dir, ich habe mich noch nie so gefühlt. Und dieses Gefühl kann ich einfach nicht beschreiben. Es ist einfach wunderschön.“ „Tja, Abby jetzt weißt du was Liebe ist. So ist es mir mit deiner Mutter auch ergangen, es war einfach zu wunderschön und jetzt ist es vorbei.“, traurig blickte er zur Seite. „Wie meinst du das? Jetzt ist es vorbei? Du weißt schon, dass du uns ins Verderben gebracht hast? Indem du uns das Haus und das ganze Geld wegnimmst. Wie ist es eigentlich dazu gekommen? Mum wollte es mir nie sagen.“, sagte sie aufgebracht und besorgt zugleich. „Es war nicht meine Schuld. Es passte einfach nicht mehr, wir stritten nur mehr. Angefangen hat alles mit der Schwangerschaft. Nicht, dass ich nicht Vater werden wollte, ich freute mich sogar sehr darüber, jedoch war eine Gewisse Unsicherheit vorhanden. Ich weiß nicht wie ich dieses Gefühl besser beschreiben soll. Auf jeden Fall waren die Stim-mungsschwankungen in April’s Schwangerschaft waren einfach nicht zum Aushalten. Sie war eigentlich nur depressiv oder einfach nur schlecht gelaunt und leicht reizbar. Dies wurde aber auch nachdem du Geboren wurdest nicht besser.“
Jack und Abby schluckten laut hinunter. Das ihre Mutter früher wusste Abby gar nicht. Jetzt war sie ganz anders. Einfach ganz anders. Abby konnte sich das gar nicht vorstellen. „Und wie kam es dann, dass das ganze Geld und das Haus weg waren? Und wer hat schlussendlich wen verlassen?“ „Wo das Geld hingekommen ist weiß ich selber nicht, ich habe weder das Haus noch das Geld bekommen, ich dachte immer ihr habt es ergattert. Denn das Haus war ja der größte Streitpunkt. Als ich dann deine Mutter wieder einmal kontaktieren wollte, rief ich bei unserem alten zu Hause an und sie sagten mir das ihr hier nicht mehr wohnt sondern in New Hampshire. Da dachte ich, dass deine Mutter die ganzen Erinnerungen nicht mehr ausgehalten hat, und deswegen seid ihr umgezogen. Ich kann mir das selber nicht erklären, wo das Geld und wer den Besitz des Hauses abgekriegt hat. Aber glaube mir, ich werde das schon noch herausfinden verlass dich drauf!“, entgegnete er Abby immer aufbrausender. Zuerst dachte sich Abby, dass dies nur eine Lüge sein konnte, später jedoch glaubte sie ihm. Aber wie wollten sie es herausfinden, denn Abby wollte ihren Vater und somit ihrer Mutter nur zu gern helfen. Egal was es kosten würde. Sie würde sogar bis ans andere Ende der Welt reisen nur um dieses Arschloch zu finden der ihr das Leben ruiniert hatte! Sie hatte es einfach leid alles auf sich zu nehmen.
Diese Nacht träumte Abby das ganze letzte Geschehen. Zuerst den schönen Abend, dann dieses fantastische Frühstück und das göttliche Geschenk am Nachmittag.
Als Abby dann in der Früh aufwachte, wusste sie anfangs nicht wo sie war. Sie dachte immer noch, dass sie bei Louis im großen Bett lag und er über ihr Gesicht und über ihre Haare streichelte. Doch als sie die Augen aufschlug, war sie in ihrem eigenem Zimmer und in ihren eigenen vier Wänden. Hatte sie wirklich nur geträumt, oder war wirklich jemand bei ihr im Zimmer? „Hallo mein Schatz!“, sagte jemand über ihr. Aus Abby’s Mund entwich ein Schrei. „Nana, wer wird doch nicht gleich so schreien?“ Louis legte sich neben Abby. „Wie kommst du hier rein und warum bist du überhaupt hier und wie lange bist du schon hier?“ „Nun mal schön langsam, alles der Reihe nach.“, flüsterte er zärtlich in Abby’s Ohr. Zuerst gab er ihr einen Kuss auf die Augenlieder, denn Abby hatte die Augen bereits wieder geschlossen. Danach einen Kuss auf beide Wangen und auf die Stirn. Am Schluss folgte ein langer inniger Kuss auf den Mund, der Abby einen tiefen Seufzer entkommen ließ. „Warum tust du das? Es gibt noch jede Menge anderer Mädchen da draußen die besser aussehen oder einen besseren Charakter haben und schon immer hier gewohnt haben? Warum gerade ich?“
„Ma chérie wer kann das schon sagen? Ich auf jeden Fall nicht. Schon als ich dich das erste mal gesehen habe wollte ich dich. Mein Herz fing an zu schlagen wie noch nie!“ Und dennoch war er manchmal so abweisend zu Abby. Sie verstand das einfach nicht. Wenn ich jemanden mag, dann bin ich offener und verschwinde nicht einfach immer so wegen irgendwelchen Kleinigkeiten?
„Aber wenn du mich so sehr magst wie du tust, oder sagst warum verschwindest du immer wenn es so richtig schön wird?“ Louis drehte seinen Kopf zu Seite und sah ihr danach direkt in ihre Augen, „Man so aufhören wenn es am schönsten ist ma chérie.“ „Aber…“, Louis unterbrach sie indem seine Augen aufblitzten. „Nichts aber, denn irgendwann überkommt es mich und dann will ich dich einfach nur mehr fressen“ Abby schaute verwirrt. War diese Bemerkung jetzt wortwörtlich gemeint, oder war es einfach nur eine Metapher? Manchmal verstand sie ihn einfach nicht. Die Nacht mit ihm war auch wunderschön und da hatte er nicht versucht sie zu fressen. Als Abby wieder nach oben schaute war Louis verschwunden. „Verdammt, nicht schon wieder!“ „Was ist denn schon wieder.“, ertönte seine Stimme neben ihr im Bett. Erneut entfuhr Abby ein Schrei. „Wie kommt es dass du innerhalb so kurzer Zeit so schnell an einen anderen Ort bist?“ „Wie kommst du auf so etwas? Du warst für ein paar Minuten in Gedanken versunken, keine Ahnung was du gedacht hast aber es dürfte dir nicht gefallen haben, denn du hast dein Gesicht komisch verzogen.“ Er küsste ihren Scheitel und danach ihre Lippen. „Lass mich wissen was du gedacht hast? Ich möchte es wissen.“ Abby sah ihn an, zuerst verwirrt dann etwas genervt, „Meine Gedanken gehen niemanden etwas an, sie sind mir heilig. Herr Gott, wenn du wüsstest was ich immer denke, dann wärst du schon längst mit mir im Irrenhaus um mir dort einzuliefern“ „So schlimm, dass glaube ich dir nicht, ich wette deine Gedanken sind wunderschön genau so wie du es bist.“ Abby wurde rot und gab ihm einen flüchtigen Kuss, stand auf, nahm sich ihre Kleidung aus dem Schrank und ging in ihr Badezimmer. Hinter ihrem Rücken fing etwas zu knurren an, „Du hast doch jetzt nicht etwa vor duschen zu gehen, und das ganz alleine?“ „Hatte ich jetzt eigentlich vor, aber wenn’s sein muss dann kannst du ruhig mitkommen.“ Abby’s grinsen wurde schelmisch. Louis ließ sich das nicht zwei mal sagen stand auf und rannte beinahe zu Abby um ihr auch sogleich aus den Kleidern zu helfen. Er selbst brauchte auch nicht lange um nackt vor ihr zu stehen. Er hob sie hoch und stapfte mir ihr in die Dusche, die für die Verhältnisse des kleinen Bades sehr geräumig war. Es gab sogar eine Fläche um zu sitzen. „Was weckst du in mir“, fragte Abby. Die einzige Antwort war, dass Louis Abby auf die Sitzfläche hob und ein Bein über seine Schulter legte. Er ging in die Knie und ließ seinen Kopf zwischen ihren Beinen verschwinden um mit seiner Zunge an ihrer Spalte zu spielen. Ein leiser Seufzer entfuhr ihrem Mund. Das lecken wurde immer leidenschaftlicher bis er seine Zunge in ihrer warmen Spalte versengte. „Ich…ich will dich in mir spüren“, keuchte Abby. „Hast du denn schon einmal?“, war das einzige was er wissen wollte. Abby konnte nichts mehr sagen und schüttelte ein-fach nur den Kopf, denn sie wusste nicht mehr wohin mit ihrer Luft. Die sie vor lau-ter Erregung nur mehr so einsog. „Dann sollten wir es aber nicht in der Dusche ma-chen, ist etwas schmerzhaft für dich“, murmelte Louis halblaut. Also hob er Abby wieder hoch und trug sie ins Schlafzimmer zum großen Bett. Abby schloss sofort die Augen. „Es könnte etwas schmerzhaft werden, ich hoffe du weißt das.“ Abby nickte und konzentrierte sich ganz und gar auf die Bewegungen von Louis. Der spielte mittlerweile mit ihrer Klitoris, was Abby außer Rand und Band brachte. Ihre Beine spreizten sich immer weiter wie von selbst. Bis Louis zwischen sie kroch und mit seinen Penis, der nun schon so erregt war bei ihrer Spalte vorfühlte. Langsam und mit Gewissen drang er in sie ein. Ganz vorsichtig, und als Abby das Gesicht verzog, zog er sich wieder zurück. „Hat es sehr weh getan?“, fragte er besorgt. „Nur ein kleiner steckender Schmerz, aber nicht viel.“ „Willst du’s nochmal versuchen“ Abby nickte und sprach ihm damit Mut zu. Louis fühlte sich nochmals vor und drang mit seinem Schwanz langsam und mit Bedacht auf Abby’s Gesicht in sie ein. „Geht’s“, murmelte er. Abby nickte. Er ließ sich zu ihren Lippen hinunter und gab ihr den längsten und leidenschaftlichsten Kuss den sie je bekommen hatte, während er seinen Schwanz in Abby bewegte. „O mein Gott, ich dachte mir schon, das es schön wird, aber das es so dermaßen geil wird hätte ich nie gedacht.“, stöhnte Abby. Nach einer ewig langen Zeit, so kam es Abby zumindest vor, zog Louis zurück, und zog seine Unterwäsche wieder an. Er kam auf Abby zu die sich in der Decke eingerollt hatte und Louis legte sich zu ihr. Sie kuschelten bis Abby anschließend einschlief.
Nach einigen Stunden erholsamer Schlaf, schreckte Abby auf. „O mein Gott“, kreischte sie „wir haben nicht verhütet. Die ganze Aufklärung war umsonst. Ich bin noch nicht bereit um Mutter zu werden.“ „Sch, sch, sch, reg dich nicht auf, es geht nicht das du schwanger wirst. Ich bin unfruchtbar, war ich schon mein ganzes Leben lang.“, bedrückt schaute er zur Seite. Abby hatte es die Sprache verschlagen, mit dem hatte sie jetzt nicht gerechnet. „Aber wie kommt es?“, fragte sie in leise und unsicher, denn sie wollte ihn nicht kränken. „Ich weiß es nicht, ich machte einen Test ungefähr vor einem Monat oder zwei, da ich mir wirklich ganz sicher sein wollte und naja das Ergebnis war positiv. Unfruchtbar,“, antwortete er zurück, „und Kinder möchte ich sowieso nicht haben. Die nerven einen nur.“, fügte er schon mit fast ärgerlicher Stimme hinzu. Abby die die Welt nicht mehr verstand wollte nicht näher auf das Thema eingehen. Sie will einmal Kinder haben, denn Kinder sind für sie das schönste auf der Welt, was sich eine Frau nur wünschen kann. „Was willst du heute machen?“, fragte Louis in die Stille die entstand während Abby in ihren Gedanken versunken war. „Ich weiß es nicht, am liebsten würde ich den ganzen Tag mit dir im Bett verbringen, mit dir Kuscheln und dich einfach nur neben mir wissen.“ „Und was ist mit deinem Vater, der wird dann doch einmal in dein Zimmer sehen oder?“ „ Mein Vater ist den ganzen Tag mit seiner Arbeit beschäftigt, und ist viel in der Stadt unterwegs, sehr unwahrscheinlich, dass wir ihm heute begegnen. Noch dazu wo er gestern drei neue Aufträge erhalten hat. Wenn dann schon begegnen wir unserer Hausdame aber die ist noch nie in mein Zimmer gekommen. Also ich denke da brauchen wir uns echt keine Sorgen machen.“ Louis schaute etwas verwirrt drein, schüttelte dann den Kopf und legte anschließend seinen Kopf auf Abby’s Bauch. Wie von selbst wanderte ihre Hand zu Louis Haaren um diese zu streicheln, sie konnte einfach nicht anders. Ihre Hand war wie verzaubert. Louis seufzte zufrieden. Eine Stunde lagen sie so da, keiner von den Beiden sagte auch nur ein Wort. Sie genossen einfach die Situation.
Nachdem sie nun viele Stunden damit verbracht haben, sich zu entspannen, klingelte plötzlich Abby’s Handy. „Mein Vater!“, sagte sie, mit etwas genervtem Unterton. Sie hob ab und die Unterhaltung war kurz und bündig. „Was hat er gesagt?“, frage Louis neugierig. „Er sagte mir nur bescheid, dass es bei ihm heute länger wird, weil er extrem im Stress ist, der eine Produzent will dass der Trailer schon in 2 Wochen fertig ist. Und diesen Auftrag hat er heute erst bekommen. Er wird wahrscheinlich die ganze Nacht nicht da sein, sondern am Drehbuch schreiben.“, antwortete Abby. „Das heißt dann was genau?“, fragte Louis weiter. „Na das heißt dass du heute Nacht bei mir bleibst wenn du willst. Wir haben den ganzen Tag für uns, also was wollen wir machen.?“, fragte Abby, die allwissende Frage die niemand von den beiden beantworten kann. „In der Nacht möchte ich dir meinen Lieblingsplatz zeigen. Es ist einfach wunderschön, ich hoffe jedoch auch, dass das Wetter mitspielt. Und den restlichen Tag können wir shoppen gehen wenn du willst.“, entgegnete er ihr. Abby zögerte nicht lange. Obwohl sie erst kürzlich einkaufen war, wollte sie sich die Chance nicht entgehen lassen, mit Louis shoppen zu gehen. Sie zog sich an richtete sich zurecht und dann ging es los. Sie gingen nicht in irgendwelche schuppen sondern in die nobelsten wie Louis Vuitton oder Dolce and Gabbana. Sie kaufte sich die neueste Mode und sie gab dafür keinen Cent aus, denn Louis bezahlte alles. Er war auch ein guter Berater in Sachen Mode. So einen Jungen hatte sie noch nie kennengelernt.
„Wie komme ich dazu, dass du mir meine Kleidung bezahlst?“, musterte Abby ihn als er ein 750 Euro teures rotes Samtkleid von Calvin Klein, dass bis zum Boden reichte aussuchte. „wir gehen heute Nacht auf einen Ball. Ich bin eingeladen und ich darf Dich mitnehmen. Da der Ball von meinen Verwandet organisiert wird, müssen wir ordentlich angezogen sein.“, er setzte einen großes Grinsen auf. Sie lachte nur und wusste ehrlich nicht was sie dazu noch sagen sollte. Nachdem sie mit vielen – ihrer Meinung nach zu vielen – Taschen nach Hause fuhren, machte Louis ihr noch ein herrliches Essen. So gut gespeist hatte sie schon lange nicht mehr. „Woher kannst du so gut kochen?“, wollte Abby wissen. Louis sagte nichts, er grinste nur und zuckte mit den Schultern. Nach dem außergewöhnlich herrlichen Essen, ging sie noch einmal Duschen. Dieses mal allerdings alleine, denn Louis holte sich noch seinen besten Anzug von zu Hause und hatte so noch etwas zu erledigen. Sie genoss die Dusche denn sie wusste, dass Louis der richtige für sie war und auch dass er ihr Herz schon an dem Moment an sich genommen hatte als sie das erste mal bewusst in seine leuchtend blauen Augen geblickt hatte. So hatte sie noch nie für jemanden gefühlt und ihr gefiel das Gefühl nicht alleine auf dieser Welt zu sein. Nach dem Duschen trug sie eine Gesichtsmaske auf, feilte sich die Nägel, lackierte diese und auch ihre Zehennägel. Danach ging es weiter auf ihren Schminktisch. Der schwarze Kajal und die schwarze Wimperntusche ließen ihre grünen Augen noch mehr herausstechen. Was sie mit ihren Haaren anfangen sollte wusste sie nicht. Offen lassen oder doch lieber hinauf stecken? Sie entschloss sich für offen lassen, und machte sich mit ihrem nagelneuen Lockenstab, feine Wellen in die Haare. Das Make-up passte perfekt zu ihrem Teint, und sie fand selber, dass sie einfach nur bezaubernd aussah. Louis läutete an der Haustüre. Es war soweit, sie mussten zum Ball. „Ich komme sofort“, rief se nach unten. Binnen weniger Sekunden schlüpfte sie in das Satinkleid legte Ohrringe, Kette, Ringe und Armbänder an und zum Schluss noch die schwarzen High-Heels die sich Louis nicht ausreden lassen wollte. Louis war inzwischen irgendwie ins Haus gelangt und wartete am Stufenanfang auf sie. Langsam und mit erhobenen Kopf schritt sie aus ihrem Zimmer richtung Treppe. Als sie Louis erblickte, stockte ihr der Atem. Er hatte sich richtig herausgeputzt. Der schwarze Anzug mit Hemd und Krawatte passte vollkommen zu seiner Person und er lies dadurch auch seine Augen richtig zur Geltung kommen.
Louis erblickte Abby und auch er konnte nicht mehr Atmen, sie war so wunderschön, so vollkommen. Das Kleid schmiegte sich exakt an ihre weiblichen Rundungen, und auch die Brüste, waren in dem Kleid fülliger als in jedem anderen Kleid. Er konnte sich nicht mehr beherrschen und ihm viel die Kinnlade hinunter. So eine schöne Frau hatte er noch nie im Leben gesehen. Elegant schritt sie die Stufen hinunter.
„Bist du soweit?“, fragte Louis mit ausgetrocknetem Mund. Abby schlug die Augen auf und blickte ihm direkt in seine. Sie nickte und ließ sich von ihm zu seinem Auto führen. Während der Fahrt bekam Abby so ein komisches Gefühl. Sie trug ein extrem teures Kleid und war gerade dabei Louis kennenzulernen. Würden sie sie mögen oder doch nicht? Würden sie sie sofort hinaus schließen wenn sie erfahren würden, dass sie in den Slums aufgewachsen sei und von einer nicht reichen Familie abstammt? Mit einer eher negativen Einstellung fuhr Abby zu den Verwandten. „Was ist denn los?“, fragte Louis, der anscheinend bemerkt haben musste, dass Abby etwas belastet? „Nichts, es ist nur, wenn sie mich fragen woher ich komme, und ich ihnen dann erzähle, dass ich in den Slums aufgewachsen bin. Stört sie dass nicht, dass du eine Freundin hast die nicht von einer reichen Familie abstammt?“, antwortete Abby etwas schüchtern. „Nein, sie sagen immer ‚So lange dir das Mädchen gut tut ist es egal woher sie kommt.‘ und ich weiß das du mir gut tust.“, grinste er bübisch.
Am Haus angekommen wunderte Abby gar nichts mehr, das Haus war noch größer und noch prachtvoller als das von Louis und der Garten war wunderschön gepflegt. Sie fuhren bis zur Haustüre, Louis öffnete ihr die Autoüre und sie stieg geschmeidig aus dem Wagen. „Hab ich dir schon gesagt wie wunderschön du heute aus-siehst?“,fragte Louis und legte Abby einen Arm um die Taille. „Nicht nur ein mal.“, flüsterte sie zurück, denn in der Türe war gerade jemand aufgetaucht. „Das ist meine Tante Emma.“ „Freut mich dich kennenzulernen, wir haben schon so viel von dir gehört. Er redet nur mehr über dich wenn er uns besucht.“, wurde Abby herzhaft begrüßt. Auch die Begrüßungen von den anderen Familienmitglieder wie Onkel Wladimir oder Großtante Rachel waren so herzhaft und ernst gemeint, dass sie alle Zweifel beseitigten und dass sich Abby wie zu Hause fühlte. Es wurde gut gespeist und es wurde viel gelacht und gequatscht. Als dann schließlich die Frage auftauchte woher sie denn komme und wo Abby aufgewachsen sei wurde es still und Louis ergriff ihre Hand und drückte diese leicht. Er wollte ihr beistehen. „Ich bin mit meiner Mutter in den Slums von New Hampshire aufgewachsen.“, antwortete sie so leise, dass sie sich selber kaum hören konnte. Die Scham in ihrer Stimme war deutlich zu erkennen. „Kindchen was ist denn los?“, fragte Rachel, „ist doch nicht schlimm auch ich habe einmal in den Slums gewohnt, aber da weiß man wenigstens dass man sich das Geld hart verdienen muss und das das Leben nicht immer spaßig ist. Kluges Mädchen. Hast du dir ausgesucht, Louis.“ Abby’s Augen begannen zu strahlen und Louis drückte ihre Hand nochmal ganz leicht, schon fast zärtlich. Sie war froh darüber dass sie von Louis Familie so gut aufgenommen wurde. Nach und nach kam sie mit den anderen Familienmitglieder auch ins Gespräch. Es wurde viel gelacht und auch viel Wein getrunken. Nach Mitternacht verabschiedeten sie sich, und fuhren mit einem zufriedenen Lächeln nach Hause. „Deine Familie ist echt der Hammer, ich dachte es wären alle hochgestochen und würden auf mich heruntersehen, so als wäre ich nichts wert. Aber da habe ich mich getäuscht. Vor allem deine Großtante Rachel ist total nett zu mir gewesen.“, sagte Abby auf dem Heimweg. „Siehst du, ich habe dir doch gesagt du brauchst dir keine Sorgen machen“, antwortete ihr Louis. Als sie zu Hause angekommen sind, begleitete er sie noch zur Tür – so richtig Gentleman like – gab ihr noch einen innigen Kuss und verschwand.
Tag der Veröffentlichung: 03.08.2010
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