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Prolog

Was ist nur mit mir los? Ich verstehe das einfach nicht, meine Gefühle fahren Achterbahn, ich schwitze wie verrückt und kann meinen Herzschlag nicht unter Kontrolle bringen.

Tief ein- und ausatmen bringt da auch nicht viel.

>>Hör auf! Krieg dich jetzt wieder ein!<< versuche ich mir verzweifelt einzureden.

Die Menschenmenge in der S-Bahn sieht mich schon ganz komisch an, als ob ich nicht ganz bei Trost wäre. Plötzlich spüre ich ein leichtes drücken auf meiner Schulter. Ich drehe den Kopf zur Site und sehe eine Hand die mich tröstend streichelt.

>>Alles ok bei dir?<< Fragt mich ein Dunkelblonder Typ.

>>Ja alles in Ordnung<< gebe ich ein bisschen zu schnell von mir und will aufstehen um zur Tür zu gehen.

>>Ganz sicher?<< Fragt er noch mal und blickt mich mit großen grün-braunen Augen an. Einen Moment lang kann ich mich von seinem Blick nicht lösen, doch dann kriege ich mich wieder ein, nehme meine Tasche vom Sitz und drehe mich noch einmal zu den Unbekannten um. 

>>Ja, sicher, äh...danke.<< Schnell mache ich mich auf den Weg zur Tür, ich muss mich durch die Menschenmenge hindurch kämpfen da es um diese Uhrzeit immer rappel voll ist. Kein Wunder, ich wohne in Frankfurt, hier ist um jeder Tages- und Nachtzeit immer viel los.

Kaum kommt die Bahn zum stehen, schon springe ich heraus und bewege mich mit schnellen Schritten in Richtung der Treppe.

Hektisch flitze ich hinunter und biege rechts ab, mein Atem klingt wie abgehackt, ich habe den Eindruck dass mein Herz aus der Brust zu springen droht. Oh Gott das hält ja diesmal eine Ewigkeit an.

Normalerweise kriege ich mich nach ein paar Minuten wieder ein und alles wird wie vorher, als ob gar nichts geschehen sei, doch heute will und will es nicht aufhören.

>>Was gescheit bloß mit mir?<<

In kurzer Zeit, schneller als sonst, erreiche ich den Park, der immer um diese Uhrzeit menschenleer ist, ist auch nichts ungewöhnliches, es ist ja erst Ende Februar, kurz nach sieben Uhr Abends und schon stockdunkel.

Das einzige Geräusch das meine Ohren war nehmen können ist das schnelle Stampfen meiner Absätze auf den dunkelgrauen abgenutzten Pflastersteine und das unregelmäßige Keuschen das ich von mir gebe.

Da ich mir sicher bin dass niemand in der Nahe ist, der mein komisches Benehmen bemerken könnte, lasse ich mich auf einer kalten Schaukel sinken.

Verzweifelt senke ich den Kopf und stütze ihn mit den Händen, in der Hoffnung dass es bald aufhört. 

Der Unbekannte....David

Die Sonne scheint und ein wohliges Gefühl übernimmt mich. Ich öffne die Augen.

>>Das wird ein schöner Tag, endlich.....<<

Seit Wochen ist es nur noch trüb und sie Sonne hielt sich hinter den dicken, grauen Wolken versteckt, echt frustrierend wenn man wie ich den Sommer liebte.

Ich strecke mich kurz uns mit einem Sprung bin ich schon auf den Beinen. Ich habe herrlich geschlafen, was für mich echt seltsam war, da ich in letzter Zeit kaum ein Auge zugetan hatte.

Der gestrige Abend war aber eine Sache für sich, ich war total erschöpft als ich zuhause ankam. Seit einigen Tagen hatte ich öfters diese "komischen Anfälle",so nannte ich sie, aber der von gestern...so stark war es noch nie. Ich war gute zwanzig Minuten auf der Schaukel und versuchte verzweifelt mich wieder einzukriegen. Alls es dann endlich so weit war , nahm ich meine Tasche vom Boden, stand auf, und wollte nach hause gehen, doch ich hörte ein leises rascheln. Erschrocken drehte ich mich um, aber ich sah nichts, keine spur von irgendjemandem.

Mit einer leichten Handbewegung wollte ich die Erinnerung aus meinem Gedächtnis löschen. >>Werd nicht paranoid, Lana!<<

Ich entscheide mich für eine schnelle Dusche, das lauwarme Wasser bringt mich immer auf den Boden der Tatsachen zurück und gibt mir das Gefühl als wäre ich neu geboren.

Mit einem Handtuch um den Kopf und eines um meinem Körper gehe ich zum Kleiderschrank um mir etwas legeres für einen kleinen Spaziergang zu suchen.

Mein Blick fiel auf de großen Spiegel und mir fiel fast die Kinnlade herunter. Ich fuhr mit den Fingerspitzen über ein mindestens fünf bis sieben Zentimeter großen Schmetterling der auf meiner Haut erschienen ist, genau auf der Seite mit meinem Herzen, eigentlich fühlt es sich so an als ob dieses Mahl mein Herz wäre, als ob es sich durch meinem Brustkorb und die Haut gedrückt hätte.

Meine Finger kribbelten bei der Berührung und die Stelle glühte regelrecht.

Es sah so unglaublich schön aus, jedoch machte es mir auch eine heiden Angst. Ich hatte tatsächlich einen schwarzen Schmetterling auf dem Herzen und das Wort, wörtlich.

Ich hatte schon immer eine Schwäche für Schmetterlinge. Angefangen mit dem Wohnzimmer bis zum Schafzimmer ist alles voll davon, von Wanddeko bis zu Kerzen, kleine Staturen und sogar meine Orchideen (ich liebe Orchideen, Schmetterlingsorchideen natürlich) sind damit übersät.

Doch der Schmetterling von meiner Brust, der sogar pulsiert, ist ein bisschen verrückt, sehr verrückt sogar. Wie kann das eigentlich sein? 

 

Mit langsamen Schritten gehe ich durch dem, zum leben erweckten, Park. Es scheint so dass die Sonne auch andere Mensche herausgelockt hat nicht nur mich.

Schließlich setze ich mich auf einer zurückgezogenen Bank, genau am Waldrand und sehe mir den klaren blauen Himmel an, kaum zu glauben dass das Wetter sich von einem Tag zum anderen so verändern kann....Hm, gutes Stichwort, apropos verändern, mein Leben scheint sich ja auch innerhalb von ein paar Tagen zu einem Albtraum zu verändern, entweder das, oder ich werde wirklich verrückt.

Und abgesehen davon, an wen kann ich mich da schon wenden? Soll ich zum Arzt gehen und ihm sagen das mein Herz in Form eines Schmetterlinges aus meiner Brust flattern will?! Na klar doch, dann bin ich schneller als ich Schmetterling sagen kann im Versuchslabor...

Eine männliche Stimme reist mich aus meinen Gedanken. >>Hi, darf ich mich zu dir setzen?<<

Ich blicke in denselben grün-braunen Augen die mich kurzerhand hypnotisieren, doch dieses mal kommt auch noch ein unwiderstehlich, strahlend weises Lächeln.

Knallrot bringe ich nur ein jämmerliches >>Na klar<< heraus, wie peinlich ist das denn?

Er streckt mir die Hand entgegen >>Mein Name ist David<< mit zitternder Hand ergreife ich sie >>Lana<<

>>freut mich dich kennen zu lernen, Lana<<

Ich muss ehrlich sagen dass, David echt attraktiv ist. Er trägt eine hellblaue Jeans und eine lässige schwarze Jacke, ich frage mich ob ihm nicht kalt ist, die Jacke sieht nicht besonders dick aus. Am Handgelenk trägt er eine beeindruckende Uhr, ich könnte wetten das die nicht billig war. Seine Haare sind in einem out of Bad Look gesteilt, das passt zu ihm.

Ich wende meinen etwas zu durchbohrenden Blick von ihm, bevor er noch merkt das ich ihn so anstarre.

Mein Herzschlag beschleunigt sich und ich spüre das es wieder so weit ist. >>Oh nein, oh nein, oh nein, bitte nicht, nicht jetzt!<<

>>Wir sind uns gestern Abend in der Bahn schon mal begegnet, du warst aber so schnell weg.<<

>>Äh, ja ich war in Eile und um Ehrlich zu sein muss ich jetzt auch nach hause. Mach´s gut.<<

Schon war ich auf den Füßen und lief los. >>Hei warte mal<< David kam mir nach. >>Geht es dir gut? du bist auf ein mal so blass, genau wie gestern<< Seine Hand lag wieder auf meiner Schulter >>Lass mich dich begleiten<<

Ich spüre eine gut tuende Wärme die meinen ganzen Körper durchströmt. Dieses Gefühl hatte ich gestern auch, ich habe mir jedoch eingeredet es wäre nur Einbildung.Sogar mein Herz beruhigte sich ein bisschen, als ob er seine Hand auf mein Herz gelegt hätte. Ok ich verliere wirklich den Verstand.

Unsere Blicke trafen sich wieder, die Sekunden vergingen >>Komm ich bringe dich nach hause.<<

Mit einem kurzem Nicken wende ich mich ab und wir liefen los. Den ganzen Weg, der nicht wirklich lang war, unterhielten wir uns und es stellte sich heraus das wir im selben Alter sind, also beide 21 und auch im letzten Jahr an derselben Uni.

David erzählte mir das er Informatik studiert, diese Abteilung ist nicht weit von meiner, ich studiere nämlich Design.

Es kommt mir so vor als ob ich David schon mein Leben lang kenne, er ist ein wirklich netter Kerl.

In ungefähr fünfzehn Minuten standen wir aber schon vor meiner Eingangstür. Zu schnell.

>>Danke für´s begleiten, du bist wirklich in Ordnung<<

>>War mir ein Vergnügen, du bist auch in Ordnung<< Lächelte er mich an >>Vielleicht sehen wir uns mal wieder<<

>>Ja, vielleicht, Gute Nacht<< erst nach dem ich mich umgedreht hatte um aufzuschließen bemerke ich dass ich ja gar nichts mehr hatte....Erstaunlich, noch nie waren diese verrücken Gefühle so schnell weg....

Im Bett lasse ich die Geschehnisse noch ein mal revue passieren und schlafe letz endlich mit dem Gedanken an Davids leuchtenden Augen ein.

 

Albtraum

Ein lauter Schrei weckt mich, zitternd und in kaltem Schweiß gebadet setze ich mich auf und versuche mich langsam zu beruhigen, langsam wird mir klar dass es mein Schrei war der mich weckte.

Mein Schlafzimmer war in einer kompletten Dunkelheit getränkt, ich konnte nicht mal meine eigene Hand vor den Augen sehen. Mit einem leichten Ruck ziehe ich die Bettdecke vom mir und taste mich zum Lichtschalter. Ich nehme mir ein Glas Wasser aus der Küche und lasse mich auf einem Stuhl fallen. Meine Küche ist nicht groß genauso wie meine restliche Wohnung, aber mir reichte das, für mich alleine brauche ich auch nichts großes. Seit meine Eltern gestorben sind wohne ich nun hier alleine, genauer gesagt seit ich 14 Jahre alt bin. Ich habe keinerlei Geschwister oder Verwandten, seit 7 Jahren kämpfe ich mich durchs Leben und kann auch stolz auf mich sein. Gut, ich hatte Glück  das mir meine Eltern sehr viel Geld vererbt hatten, soll ich es Glück nennen? Ich würde nämlich alles Geld der Welt eintauschen um sie wieder bei mir zu haben…tja das geht wohl nicht. Wie auch immer ich hatte Glück im Unglück und so konnte ich mich eine lange Zeit mit dem Geld versorgen und seit 3 Jahren arbeite ich und gehe auch noch zur Uni, das  war der Größte Wunsch meiner Mutter, damit aus mir auch was wird, deshalb möchte ich sie auch nicht enttäuschen. Ich wünschte nur sie wäre hier und könnte mir sagen was ich machen soll und was mit mir eigentlich passiert. Ich vermisse sie so sehr.

Doch endlich komme wieder zu Atem und lasse die Vergangenheit, Vergangenheit sein, sonst werde ich wieder schwach und das darf ich nicht, ich muss mich zusammenreisen, ich muss stark sein.  Dieser Traum oder besser gesagt Albtraum lässt mir keine Ruhe, es ist nicht das erste mahl das ich mit einer  Todesangst aufwache und nassgeschwitzt in einem durchnesten Bett liege, seit dem ich diese ständigen Anfälle habe, verfolgt mich auch dieser scheußliche Albtraum, doch das was mir dieses mahl so eine Angst machte war nicht nur der Traum an sich sondern dass noch jemand darin vor kam. Ich konnte den Zusammenhang zwischen David und meinem mir nur zu bekannten Traum nicht erklären.

Ich renne durch den Park und mein Herz droht zu platzen, ich kriege kaum noch Luft und kämpfe mit mir selbst um nicht sehen zu bleiben, obwohl meine Beine fast zusammenbrechen schaffe ich es noch bis zum Waldrand und die Hoffnung keimt in mir das ich ein Versteck finden könnte. Die Bäume sehen leblos aus, sie ragen bis zum Himmel und bedecken diesen. Die Dunkelheit verschlingt mich mit dem ersten Meter den ich im Wald hingelegt hatte. Kein Geräusch ist zu hören nur mein abgehacktes Keuschen und ringen nach Luft. Und dann geschieht es, mein Fuß wird nach hinten gerissen und ich pralle mit voller Wucht zu Boden. So schnell ich kann wische ich mir die feuchte Erde aus dem Gesicht und spucke den Matsch aus, um mich anschließend  um zu drehen und meinem Verfolger geschlagen in die Augen schauen zu können, doch was jetzt kam war in meinen  vorherigen  Träumen nur ein schwarzer langer Schattender der mein Schmetterlingsherz umklammerte und herausreißen wollte, die schrecklichen Schmerzen ließen mich immer schreiend aufwachen. Aber heute Nacht war das komplett anderes, statt dem schwarzen Schatten hatte sich David mit leuchtend grünen Augen über mich gebeugt und der Schatten kam hinter ihm hervor. Kurz bevor David ganz über meinem zu Boden liegendem Körper  gebeugt war und der Schatten ihn fast umschling riss mich mein Schrei aus dem Schlaf.

Es vergingen ein paar Tage ohne dass ich meine Gedanken klar ordnen konnte, in der Uni war ich unkonzentriert, meine Ganzen Projekte waren zurückgeblieben und sogar die Lehrer sprachen mich schon deswegen an und wollten wissen was mit mir los war. Eigentlich war ich immer die Vorzeige Studentin, doch jetzt lies ich alles links liegen und verkroch mich immer mehr in mich zurück.

David habe ich auch nicht mehr getroffen, ich weiß aber auch nicht recht ob ich das will, seit jener Nacht  verfolgt mich sein Gesicht in meinem Albträumen und ich habe ein sehr schlechtes Gefühl. Eigentlich bin ich nicht abergläubisch oder glaube das Träume wahr werden, aber ich es hat sich plötzlich auch ein Schmetterlingsherz aus meiner Brust  gedrückt und das hätte ich auch nie für möglich gehalten.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 29.03.2013

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