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1. Kapitel




Von seiner Position auf dem Mezzanin blickte Amaury LeSang über die Köpfe der Menschenmenge im angesagtesten Nachtclub der Stadt. Die tanzende Menge wiegte sich im lauten und monotonen Techno-Rhythmus. Seine Kenneraugen musterten die sich aneinander windenden Clubgänger, auf der Suche nach einer Frau, die sich nach Gesellschaft sehnte.
An diesem überfüllten Ort schlugen ihm zu viele Gefühle entgegen. Das war einer der Gründe, warum er generell seine eigene Gesellschaft der anderer Menschen vorzog.
Ein stechender Schmerz überkam ihn.
... hätte nie mit diesem Trottel ausgehen sollen ...
... fordere sie doch zum Tanz auf, oder sprich vielleicht erstmal mit ihrer Freundin ...
... Idiot. Als würde mich das kümmern. Ich werd‘s ihm zeigen ...
Je länger er blieb, desto schwieriger und schmerzhafter wurde es, die wahllosen Emotionen der Menschen auf der Tanzfläche zu blockieren. Sie durchstachen ihn, weniger wie Worte, sondern eher wie der Druck von scharfen Klingen – nicht eine nach der anderen, sondern alle gleichzeitig. Die Wucht würde einen schwächeren Mann auf den Arsch werfen.
Doch Amaury war stärker als andere.
Er konzentrierte sich auf die Frauen, die ohne Begleitung zu sein schienen. Alles, was er brauchte, war eine einsame Frau, die seine Aufmerksamkeit willkommen heißen würde. Eine, die heute Nacht in diesem Club war, um flachgelegt zu werden. Er war mehr als Willens, ihr diesen Gefallen zu erweisen.
Dort, die unscheinbare Brünette. Nicht nur fühlte sie sich einsam, sie sehnte sich auch verzweifelt nach der Berührung eines Mannes.
Er schritt die Treppe hinunter und überquerte die Tanzfläche, während er sich von ihren Gefühlen zu ihr leiten ließ. Die junge Frau wiegte zum Rhythmus der Musik. Als er vor ihrem zierlichen Körper haltmachte, schaute sie zu ihm auf.
Amaury ließ sein charmantestes Lächeln um seinen Mund spielen. Zusammen mit seinem guten Aussehen und seinen blauen Augen konnten ihm die wenigsten Frauen widerstehen. Eine Tatsache, die er immer zu seinem Vorteil nutzte.
Tanz mit mir.
Er bewegte seine Lippen und sandte seinen Gedanken zu ihr. Sie würde glauben, er hätte gesprochen, obwohl sie ihn in Wahrheit über den Partylärm nicht hätte hören können.
Sie lächelte und nickte. Ein wenig schüchtern, ja, doch nichtsdestotrotz einladend. Er schlang einen Arm um ihre Taille, den anderen um ihre Schulter, und zog sie näher. Ihr Kopf reichte ihm nur bis an die Brust, was sie fast einen halben Meter kleiner als ihn machte.
Amaury bewegte seinen Körper zum Rhythmus der Musik und seiner Partnerin. Sie schmiegte sich an ihn und er genoss das Gefühl des warmen Fleisches, das er durch ihre spärliche Kleidung spürte – Hüften berührten sich, Lenden rieben aneinander.
Umgeben von einer Horde Menschen verstärkte sich der Druck in seinem Kopf, während sich der stechende Schmerz in seinen Schläfen intensivierte. Wie eine Migräne einen Menschen lahmlegen konnte, so diktierte ihm dieser Schmerz seine Handlungen. Trotzdem kämpfte er so lange er konnte dagegen an, seinen Gelüsten zu erliegen und testete die Grenzen seines geistigen Gefängnisses.
Amaury tanzte nicht besonders gerne und diese Musik war auf keinen Fall sein Geschmack. Doch er zwang sich dazu, mit ihr einen ganzen Song lang zu tanzen, bevor er seinen nächsten Zug machte.
„Ich will mit dir allein sein”, flüsterte er ihr ins Ohr und atmete dabei tief den urwüchsigen Duft ihrer glänzenden Haut ein. Er könnte sie zwar gleich hier auf der Tanzfläche vernaschen, doch dann müsste er mehr Schadensbegrenzung begehen, als er heute Nacht dazu in der Stimmung war.
Er unterstrich seine Worte, indem er seine Hand auf ihren Po legte und ihre runden Backen streichelte. Als sie ihn von unter ihren Lidern hervor anblickte, konnte er ihr Verlangen sowohl in ihren Augen als auch in ihren Emotionen lesen. Sie war, abgesehen von ihren großzügigen, schwanzlutschenden Lippen, nicht besonders hübsch. Doch sie war willig. Willig war alles, was er brauchte. Er stellte keine großen Ansprüche.
Sein Schwanz war schon bereit und bildete eine deutliche Beule in seiner Cargo-Hose, die er wie immer ohne Unterwäsche trug. Mit einer Hand auf ihrem Rücken führte er sie durch die Menge und pflückte dabei wahllose Gefühle um sich herum auf.
Der Neid einer Fremden durchdrang ihn wie ein scharfes Messer.
... hat sie sich diesen attraktiven Mann geangelt? Das ist so unfair. Was für ein heißer Typ!
Amaury warf der Frau, deren lustvolle und eifersüchtige Gefühle er auffing, einen Blick zu. Ganz eindeutig wollte sie den Platz der Brünetten einnehmen. Er konnte ja für eine zweite Runde zurückkommen, falls ihm danach war.
In wenigen Minuten würde er sich besser fühlen. Sein Brustkorb hob sich voller Erwartung, er holte tief Luft und beschleunigte seinen Schritt, während er die Brünette gezielt zum Seitenausgang lenkte.
Die Seitengasse war ruhig und dunkel. Eine Hauswand wurde von mehreren Paletten eingenommen, auf denen sich Kartons in verschiedenen Höhen stapelten. Amaurys Blick schweifte über die Umgebung, um sicherzustellen, dass sie alleine waren. Ein Obdachloser hielt sich am Eingang zur Gasse auf und wühlte in Müllcontainern herum.
Verschwinde.
Amaury wartete, bis der Mann seinem unausgesprochenen Befehl folgte und außer Sicht schlurfte, bevor er die Frau in die Ecke hinter die Kartons zog.
„Was machst du?” Sie kicherte.
„Ich küsse dich.” Er senkte seinen Kopf. „Du hast die heißesten Lippen, die ich je gesehen habe.”
Das Kompliment wirkte. Sein Mund traf auf keinen Widerstand, als er ihn auf ihren drückte und ihn mit einem fordernden Kuss versiegelte. Seine Zunge glitt durch ihre geöffneten Lippen und duellierte sich nach wenigen Sekunden mit ihrer.
Ohne zu zögern, legte er seine Hand auf ihre Brust und knetete sie durch den dünnen Stoff, sodass sich ihr empfindsamer Nippel hart aufstellte. Er hatte sie richtig eingeschätzt: Sie sehnte sich nach seiner Berührung; so sehr, dass sie ihre Brust gegen seine Handfläche drückte und nach mehr verlangte.
„Oh, Baby”, murmelte er an ihren Lippen. „So süß.” Aus Erfahrung wusste er, dass Frauen besser reagierten, wenn die körperliche Handlung von Komplimenten begleitet wurde.
Ihr Körper begrüßte ihn, als seine Hand unter ihren kurzen Rock glitt und den Weg in ihren Slip fand. Seine Finger glitten durch ihre Locken und trafen auf ihre feuchte Spalte.
Amaury fing das Stöhnen auf, das ihr entschlüpfte. Es würde nicht lange dauern. Ihm war bewusst, wie ausgehungert sie nach Sex war und er ließ seine Finger ihren Zauber entfalten. Liebkosend, ihren Kitzler zwischen seinem Daumen und Zeigefinger rollend, konnte er fühlen, wie ihre Erregung anstieg. Er würde sicherstellen, dass es sich für sie lohnte.
Das Aroma ihrer Erregung stieg in seine Nase und er inhalierte tief. Der Duft half ihm dabei die Gefühle zu ertränken, die ihn von innerhalb und außerhalb des Clubs bombardierten. Doch es war nicht genug. Sein Kopf dröhnte weiterhin vor Schmerz.
Ohne ihren kleinen Lustknopf loszulassen, ließ er einen Finger in ihren feuchten Kanal gleiten. Ihre Muskeln waren köstlich eng. Seit langer Zeit hatte schon niemand mehr ihre enge Grotte besucht.
Sein Finger, der unterstützt von ihren reichlichen Säften vor- und zurückglitt, brachte sie zu voller Erregung. Es war das Mindeste, was er für sie im Gegenzug dafür tun konnte, was sie ihm in wenigen Minuten bescheren würde.
Sie stöhnte, als er noch einen zweiten Finger einführte, und er wusste, dass sie kurz davor war zu kommen. Noch einige weitere gekonnte Stöße und sie kam, ließ mehr Creme in seine Hand tropfen, während ihre Muskeln immer wieder zuckten.
„Mmm”, summte er in ihr Ohr. „Alles in Ordnung, Baby?” Sein männlicher Stolz war befriedigt, aber der Rest von ihm nicht, zumindest noch nicht.
„Oh Gott, ja!”, antwortete sie schwer atmend.
„Ich wette du kannst es mir auch gut besorgen. Lass mich deinen Mund auf mir spüren, Baby.”
Ohne auf ihre Antwort zu warten, öffnete er seine Hose und ließ seinen Schwanz herausspringen. Trotz der Schwere stand das Fleisch steif empor. Langsam nahm er ihre Hand und führte sie an seinen Schaft. Weiche Hände, die sich nicht ganz um ihn schließen konnten – zu viel Fleisch, zu viel Umfang.
„Du bist so groß.”
Amaury schüttelte den Kopf. Er war perfekt proportioniert, doch da er so riesig wie ein Footballspieler war, war sein Schwanz auch von enormer Größe. „Ich bin genau richtig für deinen wunderschönen Mund.”
Ohne weiteren Einspruch sank sie auf eine der Schachteln und bewegte ihren Mund auf ihn zu. Eine Sekunde später spürte er ihre zögernde Zunge an der Spitze seiner Erektion.
„Oh ja, Baby. Ich wette, du kannst mir den besten Blowjob geben, den ich je hatte.” Ermutigung hatte noch nie geschadet.
Ihre Zunge leckte seinen Schaft entlang, bevor sie schließlich ihre Lippen um die bauchige Eichel schloss und an ihm hinunter glitt, bis sie ihn bis zum Anschlag im Mund hatte.
Es fühlte sich nichts besser an, als die Wärme und Feuchtigkeit einer Frau an seinem Schwanz. Die verführerischen Empfindungen raubten ihm den Atem. Mit seinen Händen auf ihren Schultern stützte er sich ab und begann seine harte Erektion vor und zurückzuschieben.
„Oh verdammt, Baby, bist du gut.”
Endlich wich das Getöse der Emotionen in den Hintergrund. Friede und Stille füllten seine Sinne. Er entspannte sich, als der Druck in seinem Kopf nachließ und die eindringenden Gefühle begannen, sich zurückzuziehen.
Amaury schaute auf und zum ersten Mal in dieser Nacht nahm er den Sternenbaldachin am nächtlichen Himmel wahr. Wunderschön und friedlich, ein Spiegel dessen, was sein eigener Geist sein konnte. Klar und frei von Nebel oder Wolken, standen die Sterne Wache über seine Handlungen.
So flüchtig dieses Gefühl des Friedens auch war, er brauchte es, um bei Verstand zu bleiben. Nur Sex konnte die Emotionen, von denen er jede Minute seines Lebens geplagt wurde, aus seinem Kopf verbannen.
Der Mund der Brünetten bearbeitete ihn wunderbar. Mit jeder streichelnden Liebkosung und jedem Lecken ihrer Zunge wurde er härter. Sie saugte ihn tiefer in ihren Mund und er bewegte sich schneller, wobei der Schmerz in seinem Kopf immer mehr in den Hintergrund rückte.
Amaury konzentrierte sich auf ihre feuchte Hitze, die ihn umfing. Die Weichheit einer Frau, die Aussicht auf ein paar Sekunden der Zufriedenheit war alles, was er brauchte; er wusste, dass Glück für ihn außer Reichweite war, etwas, was er nie erlangen würde.
“Baby, ja. Ich bin fast so weit. Oh ja, saug härter.”
Er konnte seine bevorstehende Erlösung fast riechen. So nah. So köstlich nah.
Amaurys Jackentasche vibrierte. Er ignorierte es. Mit einer Hand seinen Schaft an der Wurzel umfassend und der anderen auf ihrem Kopf, fickte er hektisch ihren Mund und sehnte sich verzweifelt nach Erlösung. Er konnte jetzt nicht aufhören, nicht, wenn er nur Sekunden von seinem Ziel entfernt war.
Brauche es. Jetzt.
Sein Schwanz pulsierte mit verzweifelter Begierde.
„Drück meine Eier”, verlangte er. Ihre Hand nahm seine Hoden und ihre sanfte Berührung schickte heiße Flammen durch seine Lenden, als ihre Fingernägel gegen seinen harten Sack kratzten.
Sein Handy vibrierte wieder. Dieses Mal hörte es nicht auch. Er ließ seinen Ständer los, schob eine Hand in seine Jackentasche und zog das Telefon mit einem ungeduldigen Ruck heraus.
„Ach, Scheiße”, zischte er, als er die Nummer auf dem Display erkannte.
Die Frau stoppte sofort.
„Nicht du, Baby. Mach weiter”, befahl er und öffnete sein Handy.
„Was?”, keuchte er mit heiserer Stimme ins Telefon. Mit seiner Hand auf ihrem Kopf fuhr er fort, seinen Schwanz in sie zu stoßen, als sie fortfuhr, ihn tief in ihren Mund zu saugen.
„Warum gehst du nicht an dein verficktes Telefon?”, brüllte Ricky.
„Arschloch.” Das Timing seines Kollegen war zum Kotzen. „Was willst du?”
„Krisentreffen in fünfzehn Minuten bei Samson.”
Er wusste, es war keine gute Idee, ein Treffen mit seinem Boss und bestem Freund Samson abzublasen. Und wenn es ein Krisentreffen war, musste die Kacke ziemlich am Dampfen sein.
„Okay.”
Amaury schloss sein Telefon und schob es zurück in seine Tasche. Fünfzehn Minuten waren kaum genug Zeit, rechtzeitig zu Samsons Haus zu gelangen, doch er musste dies hier erst zu Ende bringen.
Er schloss seine Augen und konzentrierte sich auf das Gefühl ihrer Zunge, die seinen Schaft entlang glitt; er genoss die Weichheit ihres Mundes und die Intensität ihrer saugenden Bewegungen. Wieder ergriff er seine Erektion und gab ihr mehr von sich selbst, füllte ihren Mund mit so viel Schwanz, dass sie beinah daran erstickte.
Doch sie machte weiter. Ihr feuchter Mund zog fest an ihm, während ihre warme Zunge an der Unterseite seines geschwollenen Fleisches entlang strich, genau wie er es mochte.
„Oh ja, Baby. Du magst meinen großen Schwanz, stimmt‘s?”
Ihre gesummte Antwort vibrierte auf seiner Haut und neckte seine Sinne. Der Pfirsichduft ihres Shampoos wehte in seine Nase. Er fühlte, wie sich eine dünne Schicht an Feuchtigkeit auf seinem Gesicht und Nacken bildete. Kleine Schweißbäche liefen an seinem Oberkörper entlang und fingen sich in seiner leichten Brustbehaarung.
Amaurys Herz schlug schneller. Seine Lungen pumpten mehr Sauerstoff durch seinen Körper, als das Blut durch seine Venen pumpte. In seinen Ohren donnerte ein heftiges Crescendo fast wie Beethovens Fünfte Symphonie.
Und dann spürte er wie sein Samen mit schnellen, pulsartigen Stößen durch seinen Schaft direkt in den Mund der Frau schoss.
Sein Orgasmus war kurz, doch heftig. Er klärte seinen Kopf und für einige Minuten würde er voller Zufriedenheit sein. Er würde nicht in der Lage sein, die Gefühle der Personen, mit denen er in Kontakt kam, zu empfangen und konnte sein eigenes Herz spüren, sowie das Gefühl der Stille, das sich darin ausbreitete.
Nur für einen kurzen Moment. Dann würde er wieder von jedermanns Schmerz, Hunger und Wut angegriffen werden, genauso wie von anderen Emotionen, die die Menschen mit sich herumtrugen. Und er würde ihre Liebe für jemanden wahrnehmen und dadurch an die Dinge erinnert werden, die er selbst nicht fühlen konnte. Doch für jetzt hatte er Ruhe.
Widerstrebend zog er sich aus dem Mund der Frau heraus und schob sein immer noch halb erigiertes Glied zurück in seine Hose.
„Du warst unglaublich”, lobte er und zog sie hoch in seine Umarmung.
Ihre Lippen glänzten mit seinem Sperma und für ihn sah sie hübsch aus. Amaury schob ihr Haar beiseite und legte ihren grazilen Hals frei. Ihre blasse Haut rief ihn, wie ein Leuchtturm einen Seemann nach Hause leitete. Seine Lippen berührten die zarte Haut, bevor seine Zunge hervorschoss, um sie zu lecken.
Sie stöhnte: ein so sanftes und süßes Geräusch, das nur eine befriedigte Frau hervorbringen konnte. „Komm mit mir nach Hause.”
Amaury schätzte ihre geflüsterte Einladung, hatte jedoch nicht vor, diese anzunehmen. Er wollte etwas ganz anderes. Ihre Ader schlug mit einer so zarten Bewegung gegen seine Lippen, dass ein Mensch diese nicht wahrnehmen würde, doch seine Sinne waren schärfer als die eines Sterblichen.
Seine Fänge verlängerten sich und schoben sich zwischen seinen Lippen hervor.
„Baby, lass mich von dir kosten.”
Die scharfen Spitzen seiner Fänge senkten sich in ihren Hals und durchbrachen ihre köstliche Haut. Für den Bruchteil einer Sekunde kämpfte sie gegen ihn an, doch seine Arme hielten sie gefangen. Er zog ihren Körper dicht an seinen und drückte ihren Busen gegen seinen Brustkorb.
Als ihr Blut seine trockene Kehle benetzte, erwachte sein Schwanz wieder zum Leben, doch er hatte keine Zeit, um sie ein zweites Mal zu ficken. So sehr er auch seinen Schaft in ihrer einladenden Hitze vergraben wollte.
Amaury nahm nicht viel von ihrem Blut, nur genug, um sich am Leben zu halten. Als er spürte, wie sein Hunger nachließ, gab er ihren Hals frei und leckte die kleinen Stichwunden. Sein Speichel verschloss die beiden kleinen Löcher sofort. Am nächsten Morgen würde sie keinerlei sichtbare Zeichen von seinem Biss haben.
Dann schaute er ihr in die Augen und sandte ihr seine Gedanken.
Du hast mich nie getroffen. Du hast mich nie gesehen. Nichts ist geschehen. Geh jetzt nach Hause und schlafe. Und sei vorsichtig. Lass dich nie von einem Mann ausnutzen. Du bist hübsch. Du verdienst etwas Besseres.
Ihre Augen wurden glasig und er wusste, es hatte gewirkt. Er hatte ihre Erinnerungen an ihn gelöscht. Wenn er ihr morgen auf der Straße begegnen würde, würde sie ihn nicht erkennen. Nicht einmal der Ansatz eines Déjà-vus würde verbleiben.

2. Kapitel




Amaury eilte durch die Straßen der Innenstadt von San Francisco, bis er eine Cable Car Haltestelle erreichte und in die antike Straßenbahn einstieg, die ihn den steilen Hügel hinauf in Richtung Samsons Haus brachte.
Er liebte die Vielfältigkeit der Stadt mit all ihren bunten Vierteln. Hier war es nicht schwierig zu verheimlichen, dass man ein Vampir war. Mit einer Bevölkerung, die so eklektisch wie eine Pfandleihe war, war San Francisco der perfekte Schauplatz für moderne Vampire. Exzentrisch oder sonderbar zu sein war in dieser Stadt nichts Ungewöhnliches, in der sogar der Bürgermeister einer von ihnen war.
San Franciscos Vampir-Bevölkerung wuchs stetig und wurde von den gleichen Attributen angezogen, die auch die Menschen an dieser nebligen Stadt mochten: schöne Architektur, atemberaubende Ausblicke und tolerante Einwohner.
Viele Vampir-geführte Unternehmen waren entstanden. Es gab mehrere populäre Nachtclubs, eine Zeitung – der SF Vampire Chronicle, der diskret an Vampir-Haushalte verteilt wurde – Investment-Unternehmen und natürlich Samsons nationales Sicherheitsunternehmen Scanguards. Es stellte Leibwächter und Sicherheitspersonal für Gesellschaften, ausländische Würdenträger, Politiker und Berühmtheiten zur Verfügung.
Als Amaury Samsons viktorianisches Haus in der exklusiven und teuren Gegend von Nob Hill erreichte und sich mit seinem Schlüssel hinein ließ, waren schon alle versammelt. Noch bevor er ihre Stimmen hörte, nahm er den Tumult an Gefühlen im Haus wahr: Wut, Unglaube, Verwirrung.
Die Linderung hatte nicht lange angehalten. Die nächste Schmerzwelle bildete sich schon wie ein Tsunami, der die Pazifikküste vernichten würde. Er nahm Haltung an, als er den holzgetäfelten Flur entlang zu Samsons privatem Büro ging, das sich im hinteren Teil des Hauses befand.
Mit seinem üblichen Grinsen betrat er den Raum und behielt seine Qual wie immer für sich. Obwohl seine Freunde von seiner sogenannten Gabe wussten, hatten sie jedoch keine Vorstellung von den Schmerzen, die sie ihm täglich bereitete und den Dingen, die er tun musste, um seinen Kopf am Explodieren zu hindern. Er wollte ihr Mitleid nicht.
Sie glaubten alle, er sei ein Sexbesessener, der loszog, um so viele Frauen wie möglich zu vernaschen, nur so zum Spaß. In Wahrheit wäre er ohne Sex schon längst wie ein Verrückter Amok gelaufen und hätte jeden und alles getötet, was ihm in den Weg gekommen wäre. Sex bedeutete Überleben – für ihn und alle um ihn herum.
„Amaury, endlich”, begrüßte Samson ihn mit leichtem Unmut in der Stimme. Mit einer Körpergröße von weit über 1.90 Meter, doch mit einer weit schlankeren Figur als Amaury, den gleichen dunklen Haaren, jedoch stechenden haselnussbraunen Augen, sah sein Boss mit jedem Zentimeter wie der mächtige Mann aus, der er war.
„Samson, Jungs”, erwiderte er und blickte in die Runde. Alle waren hier: Ricky, Thomas, Carl, alle Vampire wie er selbst.
Auch Oliver, Samsons menschlicher Assistent, ein lebhafter 24-jähriger, war anwesend. Und natürlich Delilah, Samsons menschliche Frau, seine blutgebundene Gefährtin.
Amaury schenkte ihr ein warmes Lächeln, welches sie erwiderte, als sie ihr langes, dunkles Haar über ihre Schulter strich. Ihr zierlicher Körper sah noch kleiner aus, wenn sie neben ihrem Mann stand.
Er bemerkte, wie Samson seine Hand auf ihre legte, eine Geste so instinktiv, dass Amaury bezweifelte, dass sein Freund es überhaupt bemerkte. Die Liebe, die das Paar ausstrahlte, zwang ihn beinahe auf die Knie. Er riss sich zusammen.
„Was gibt es für eine Krise?”, fragte er stattdessen.
“Thomas, schalte Gabriel dazu”, ordnete Samson an.
Thomas tippte etwas auf der Tastatur und trat danach vom Bildschirm zurück. Wie immer war Scanguards IT-Genie in sein Lieblings-Motorradfahrer-Outfit gekleidet: Leder, Leder und noch mehr Leder. “Gabriel, du bist online.”
Eine Sekunde später erschien Gabriel Giles, der Direktor des Scanguards Hauptquartiers in New York, auf dem Computerbildschirm, der so gedreht war, dass alle ihn sehen konnten.
Seine imposante Präsenz füllte den Bildschirm. Sein langes braunes Haar war im Nacken zu einem Pferdeschwanz gebunden und die Narbe, die sich von seinem Kinn bis zu seinem rechten Ohr zog, schien zu pulsieren. Niemand hatte je gewagt ihn zu fragen, wie er sich diese zugezogen hatte. Und Gabriel war nicht der Typ, der freiwillig Informationen bekannt gab, die niemanden etwas angingen. Amaury wusste nur, dass sie aus der Zeit stammte, als Gabriel noch menschlich war, da die Haut von Vampiren keine Narben bilden konnte.
„Guten Abend, alle zusammen.” Gabriels dröhnende Stimme kam klar und deutlich durch. „Wir wurden gerade über ein Problem informiert. Es gibt keinen einfachen Weg, euch das mitzuteilen, also sage ich es geradeheraus. Ein weiterer unserer Leibwächter hat erst seinen Kunden und dann sich selbst getötet.”
Das allgemeine Gemurmel, das ausbrach, wurde schnell gedämpft, während die Emotionen weiterhin unter der Oberfläche brodelten.
„Wie ihr euch sicherlich alle erinnert, hat vor über einem Monat einer der Scanguards Leibwächter von San Francisco den Millionär getötet, den er beschützte, und beging dann Selbstmord. Wir dachten zunächst, es handle sich um einen Einzelfall. Dieser zweite Mord betrifft auch einen Angestellten aus San Francisco, deshalb haben wir nun leider nicht mehr den Luxus es einer Einzelperson, die Amok gelaufen ist, zuschreiben zu können. Jemand spielt ein schmutziges kleines Spielchen mit uns.”
Samson nickte. „Gabriel und ich haben schon früher heute Abend miteinander gesprochen. Die Spätnachrichten werden die Story bringen. Wir müssen für Schadensbegrenzung sorgen. Die morgigen Zeitungen werden uns in Stücke reißen. Niemand wird dies als Zufall abtun. Und wir sind uns ziemlich sicher, dass es auch keiner ist.”
„Vampire, die im Blutrausch sind?”, fragte Thomas.
Amaury horchte auf. Blutrausch – sie fürchteten ihn alle, diesen unkontrollierbaren Drang, mehr Blut zu trinken, als sie brauchten, was letztendlich zu Mord und Besessenheit führte.
Gabriel schüttelte den Kopf. „Nein, beide Leibwächter waren Menschen.”
„Irgendeine Verbindung zwischen den beiden?”, warf Amaury ein.
„Negativ”, antwortete Samson schnell. „Zumindest konnten wir so kurzfristig nichts entdecken. Abgesehen von der Tatsache, dass beide hier in San Francisco eingestellt wurden, haben sie nichts Offensichtliches miteinander gemein.”
„Ich kannte Edmund Martens. Ich habe ihn eingestellt”, erklärte Ricky. Während er sich selbst gern als kalifornischer Beach Boy sah und viele Gewohnheiten seiner neuen Heimat angenommen hatte, konnte er doch nicht wirklich für etwas anderes gehalten werden als der Bursche, der er war: Seine roten Haare, Sommersprossen und der typisch irische Nachname, O’Leary, verrieten ihn. „Mein Gott, ich hätte für Eddie meine Hand ins Feuer gelegt. Doch als er unseren Kunden letzten Monat getötet hatte, dachte ich, er wäre vom rechten Weg abgekommen und wieder in seine alten Gewohnheiten verfallen.”
„Welche Gewohnheiten?”, fragte Amaury.
„Schlimme Kindheit, wechselte ständig die Pflegefamilie, wandte sich dem Verbrechen zu – das Übliche. Ich hätte nie gedacht, dass er so weit gehen würde, jemanden zu töten. Er schien nicht der gewalttätige Typ zu sein. Doch es braucht nicht viel, um jemanden tiefer in diesen Sumpf hineinrutschen zu lassen. Ich hatte nur gedacht, er hätte all das endlich hinter sich gelassen.”
„Vielleicht hatte er das auch.” Samsons besorgter Blick sprach Bände und teilte ihnen mit, dass er nicht daran glaubte, dass die beiden menschlichen Leibwächter Schuld hatten.
„Wer ist der zweite Mann?”, wollte Ricky wissen.
„Kent Larkin.”
Rickys Mund klappte auf. „Er war doch noch ein Kind. Er kann nicht länger als sechs Monate für uns gearbeitet haben.”
„Ein wenig über fünf Monate”, bestätigte Gabriel.
„Welche Beweise haben wir, dass Edmund und Kent wirklich ihre Kunden getötet haben?” Amaury brauchte Fakten. Er wollte keine übereilten Schlüsse ziehen.
„Ein Augenzeuge in Edmunds Fall und eine rauchende Pistole bei Kent.”
„Haben wir jemanden bei der Polizei?”, fragte Delilah plötzlich. Alle Augen richteten sich auf sie. „Nun, wir sollten uns lieber darum kümmern, dass wir wissen, was die Polizei weiß, bevor es öffentlich bekannt gegeben wird.”
Seitdem Delilah den Blutbund mit Samson eingegangen war, hatte sie begonnen, ein aktives Interesse an dem Unternehmen zu zeigen. Als blutgebundene Gefährtin hatte sie Anspruch auf alles, was Samson gehörte und die Tatsache, dass sie begonnen hatte, wichtige Entscheidungen mit zu treffen, schien ihren Mann nicht im geringsten zu stören. Sie war ihm in allem eine gleichberechtigte Partnerin.
Amaury war überrascht von der Veränderung, die er bei seinem alten Freund sah. Nach zweihundert Jahren der Einsamkeit hatte Samson keinerlei Probleme gehabt, sich der Ehe mit einer starken Frau anzupassen. Amaury bezweifelte, dass er sich selbst so einfach anpassen könnte, wie Samson es tat. Nicht dass es einen Grund gab, darüber nachzudenken. Amaury wusste, dass er nie den Bund eingehen würde, da er nie jemanden wahrlich lieben konnte.
„Ich werde mit G reden”, sagte Samson und bezog sich damit auf den Bürgermeister. „Ich werde dafür sorgen, dass er uns auf dem Laufenden hält.” Er schaute wieder auf den Bildschirm. „Wann landet ihr?”
„Jeder befindet sich jetzt schon auf dem Weg zum Flughafen. Wir werden ungefähr eine Stunde vor Sonnenaufgang landen.”
„Meinst du nicht, dass das ein wenig zu knapp wird?”, fragte Ricky.
„Wir konnten es nicht ändern. Ich musste erst meine Truppen mobilisieren und mich selbst vorbereiten.”
„Du kommst selbst hierher?”, fragte Amaury überrascht. Gabriel verließ New York so gut wie nie. Da er sich entschieden hatte, die Ostküste zu verlassen, erwartete er eindeutig, dass sich diese Vorkommnisse in ein großes Problem verwandeln würden. Und wenn er es riskierte, so knapp vor Sonnenaufgang draußen zu sein, musste Gabriels Einschätzung der Situation an eine Katastrophe grenzen.
„Wir können niemandem in der Zweigstelle in San Francisco trauen. Ich bringe drei meiner besten Leute mit: Quinn, Zane and Yvette. Wir werden die Untersuchung auf unsere Art durchführen. Außerhalb dieser Gruppe können wir niemandem vertrauen. Niemandem!”
„Gabriel hat recht”, bestätigte Samson. „Wenn zwei unserer menschlichen Bodyguards ihre Kunden getötet haben, dann hat da jemand seine Hände im Spiel. Und bis wir wissen wer und warum, müssen wir vorsichtig sein. Die Angestellten werden eine Erklärung haben wollen. Ricky, du berufst ein Angestellten-Meeting ein, sobald Gabriel und seine Leute hier sind. Jeder bei Scanguards ist zunächst verdächtig – Mensch ebenso wie Vampir. Carl, hol Gabriel vom Flughafen ab.”
Carl, Samsons ergebener Butler, Fahrer und persönlicher Assistent für häusliche Angelegenheiten, nickte sofort. Sein stämmiger Körper war wie immer ordentlich in einen dunklen Anzug verpackt.
„Amaury, begleite Carl”, ordnete Samson an.
Amaury nickte. Er hatte seine Freunde aus New York schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen, und sich mit ihnen auf den neuesten Stand zu bringen, würde ihn von seinen Schmerzen ablenken. Nicht, dass er sehr versessen darauf war, Yvette wiederzusehen. Vermutlich war sie noch immer sauer auf ihn.
„Thomas”, fuhr Samson fort, „ich will, dass du alle Hintergrundüberprüfungen der Angestellten auf einer Matrix miteinander vergleichst. Lass uns sehen, was Edmund und Kent gemein haben und lass uns diese Kriterien mit dem Rest der Angestellten vergleichen. Wir müssen herausfinden, wer sonst noch anfällig sein kann, für das, was hier vor sich geht.”
„Kein Problem”, akzeptierte Thomas den Befehl. „Ich mache mich gleich an die Arbeit. Du kannst mich im Büro in der Innenstadt erreichen.”
„Oliver, du bist der Einzige, der während des Tages unterwegs sein kann. Ich verlasse mich auf dich. Du bist unser Verbindungsmann.”
Noch bevor Oliver antworten konnte, unterbrach Delilah. „Moment mal; ich kann auch während des Tages raus gehen.”
Obwohl Delilah eine blutgebundene Gefährtin war und von Samsons Blut getrunken hatte, blieb sie doch komplett menschlich, bis auf eine Sache: Sie alterte nicht mehr, solange ihr Mann am Leben war.
„Das kommt nicht in Frage!”, schnappte Samson. „Du beteiligst Dich nicht an diesen Ermittlungen.”
„Scanguards ist auch mein Geschäft.” Sie stemmte ihre Hände an ihre Hüften.
„Das streite ich nicht ab. Aber du wirst dich nicht in Gefahr bringen, nicht in deinem Zustand.”
„Zustand?”, hörte Amaury sich fragen und nahm sofort die Antwort auf seine Frage wahr.
Alle anderen Anwesenden warfen dem Pärchen einen fragenden Blick zu.
Samson grinste stolz. „Ich vermute die Katze ist nun aus dem Sack.” Er zog Delilah in seine Arme. „Delilah macht mich zum glücklichsten Mann auf dieser Welt. Wir bekommen ein Kind.”
Dieser Mann war ein verdammter Glückspilz. Amaury schüttelte seinen Kopf. „Herzlichen Glückwunsch.”
Während alle ihnen zu diesem glücklichen Ereignis gratulierten, beobachtete Amaury, wie Samson seine Frau dicht an sich zog und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Er brauchte nicht hören, was er sagte, weil das Gefühl, das die beiden ausstrahlten, ihn wie ein Ziegelstein traf, der von einem Wolkenkratzer herunter fiel.
Der Druck in seinen Schläfen verstärkte sich. Wenn er nicht bald aus ihrer Gegenwart floh, würde sein Kopf explodieren.
Liebe war das verheerendste Gefühl, das sein Unwesen mit Amaurys Kopf trieb. Auf keinen Fall war er eifersüchtig auf Samson, da er kein Interesse an dessen lieblicher Gefährtin hatte, doch er konnte die Gesellschaft des Paares einfach nicht lange ertragen. Wann immer seine Sinne von der Liebe anderer bombardiert wurden, war der Schmerz, den er fühlte, so gut wie unerträglich. Sein Verstand konnte einfach nicht damit umgehen, dazu verflucht zu sein, niemals wieder lieben zu können, und reagierte deshalb mit Schmerz und Ablehnung.
Leider war aber das Treffen noch nicht vorbei. Er war schon verspätet gekommen. Nun auch noch frühzeitig zu gehen stand außer Frage. Er war immerhin ein Direktor des Unternehmens und besaß Anteile daran. Er musste mitmachen, diese Krise zu bewältigen.
Amaury ergriff den massiven antiken Schreibtisch hinter sich, um sein Gleichgewicht zu halten und versuchte sich von dem donnernden Hämmern in seinem Kopf abzulenken. Um seine innere Unruhe zu kaschieren, zwang er seinen Mund erneut in ein falsches Lächeln und sprach Gabriel über den Bildschirm an. „Haben andere Zweigstellen über ähnliche Probleme berichtet?”
„Ich habe Unterstützung nach Houston, Seattle, Chicago und Atlanta geschickt. Bisher wissen wir noch nicht, ob es auf San Francisco beschränkt ist oder nicht. Doch wir können nicht vorsichtig genug sein. Je schneller wir herausfinden, wer oder was dahinter steckt, desto besser ist es für alle Beteiligten. Dies darf sich nicht verbreiten.
Wir wären ruiniert, wenn es so weit kommt.”
Samson zeigte ein grimmiges Lächeln und hielt Delilah weiterhin fest im Arm. „Du hast recht. Das Unternehmen könnte diese Art von Publicity nicht überleben. Und wenn die Polizei oder Presse zu tief graben, sind wir in großen Schwierigkeiten. Keiner von uns kann es sich leisten, als Vampir bloßgestellt zu werden. Also, beim kleinsten Verstoß eines Menschen gegen unsere Sicherheitsregeln, löscht ihnen die Erinnerungen. Das ist von größter Bedeutung. Keine Ausnahmen!”
„Und wir können nicht noch mehr Leute sterben lassen”, fügte Delilah hinzu.
„Bis das hier alles vorbei ist, sollten wir alle unseren Kontakt mit Menschen einschränken.”
Samson musste nicht in seine Richtung blicken, denn Amaury wusste, dass dieser Hieb an ihn gerichtet war. Sein Freund hatte leicht Reden – immerhin hatte er seine Frau Tag und Nacht an seiner Seite.
Amaury verstand die Nachricht klar und deutlich. Er hatte sich von menschlichen Frauen fernzuhalten. Doch was blieb ihm dann noch? Mit den Vampirinnen zu schlafen, die ihn bisher noch nicht aus ihren Betten geworfen hatten? Es war nicht so, dass er nicht liefern konnte, wenn es um Sex ging, doch viele der Vampirinnen hatten begonnen, gefühlsmäßige Ansprüche zu stellen. Warum sie sich alle plötzlich in bedürftige, anhängliche Kreaturen verwandelten, ging ihm nicht ein. Sicherlich war die Anpassung an den menschlichen Lebensstil dafür verantwortlich. Als wäre es das Ziel, es den Menschen gleichzutun.
Er würde sich garantiert nicht in einen plappernden Idioten verwandeln, der an nichts anderes, als an seine Frau dachte, nicht einmal wenn er fähig wäre, zu lieben, was er natürlich nicht war.

Schlussbemerkung




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Impressum

Texte: Tina Folsom
Bildmaterialien: Elaina Lee: www.forthemusedesign.com
Tag der Veröffentlichung: 17.07.2012

Alle Rechte vorbehalten

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