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ALPHA & OMEGA

 

 

In der Sonne stehend die Wärme auf der Haut spürend. Sonnenstrahlen kündigen die vom Wetterbericht versprochene Gluthitze an. Janet genießt die Morgensonne, das blonde Haar streng zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden. Einige Strähnen fallen wild ins Gesicht. Große dunkle Augen blicken sehnsüchtig in die  Ferne. Halten Ausschau nach dem Neubeginn.

Das Mädchen will aus ihrem kleinen Zuhause raus, die große weite Welt erkunden. Seit Jahren sprießt dieser Gedanke und entwickelt seine Eigendynamik. Janet weiß, der Zeitpunkt ist gekommenr. Mit neunzehn ist es an der Zeit das langweilige Kaff zu verlassen.

Seit sie denken kann lebt sie in diesem kleinen Dorf. Weit weit ab vom Schuss. Die nächste Metropole nur zwanzig Kilometer entfernt. Für ein junges Mädchen unüberwindbare Entfernungen.  Eigentlich hat Janet nur eine vage Vorstellung davon, was außerhalb ihres Wohnortes vor sich geht.                                         Wohlbehütet wächst sie in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts auf dem Land auf, hat alle Annehmlichkeiten eines gediegenen Kleinstadtlebens. Als einziges Kind bekommt sie alles in den Arsch geschoben, wie sie es selbst immer wieder betont.                                                                                Liebe? Fehlanzeige. Streng katholisch erzogen. Ihre Mutter behütete sie vor den schlechten Einflüssen der bösen Welt. Ihr Vater ein Handelsvertreter bringt ihr Souvenirs von seinen Geschäftsreisenmit. Der Vater kommt viel herum und bringt seiner Prinzessin immer neue geschichten mit.                                               Ihre Welt verpuppt im Kokon. Klein und schrumpelig wie eine ausgedörrte Pflaume. Ihre einzige Perspektive : Abhauen unter allen Umständen. Sie beendet die Schule, macht das Abitur mit einem Einser-Schnitt. Dann endlich steht sie am am Beginn ihres wirklichen Lebens.                                                                              Geschafft. Sie flieht ins Leben, in die Stadt, wo das große Abenteuer wartet. Sie trifft Marko einen gutaussehenden Jungen, der ihr das Stadtleben zeigt. Endlich ein Mensch, der sich ernsthaft um sie kümmert. Gedanken eines jungen Mädchens.                                                                                                    Und hier beginnt unsere Geschichte:

„Du weißt doch, ich bin längst überfällig“, sagt Janet.

Marko blickt sie fragend an.

„Was soll das heißen?“

Janet lächelt.

„Ich glaube ich bin schwanger.“

„Wow“, mehr als ein kleines Staunen bringt Marko nicht über die lippen.

„Freust du dich nicht?“

„Ähm, ich bin überrascht, aber natürlich freue ich mich. Ich werde Vater und die Mutter meines Kindes bist du. Janet….“ Er beugt sich über sie und gibt ihr einen Kuss. "Janet I love you.", singt er.

 

Marko sprüht vor Energie. Er umarmt Janet und zieht sie aus dem Sessel hoch. Ein gemeinsamer Tanz durch das spartanisch eingerichtete Wohnzimmer.

„Was ist denn mit dir los?“, fragt sie.

So ausgelassen sieht sie ihn nur sehr selten.

Er lässt sie unter seiner ausgestreckten Hand hindurch wirbeln.

„Ich habe die Lösung für unser Problem“, jubelt er und fällt gemeinsam mit ihr auf die verschlissene Couch.

Sie sitzt auf nun seinem Schoß und streicht seine Haare aus seinem Gesicht.

„Hast du einen Job?“, fragt sie lächelnd.

Es wäre so schön, wenn er endlich Arbeit hätte, denkt sie und streichelt dabei ihren dicken Bauch.

„Wenn man so will, ja. Es handelt sich zwar nur um eine einmalige Gelegenheit. Aber es ist ein Job, der viel viel Geld bringt“, sagt er euphorisch. "Das wird eine Weile reichen. Auf jeden Fall so lange bis ich einen richtigen Job gefunden habe."

"Schön. Ich habe immer an dich geglaubt. Es geht bergauf." Sie nimmt seinen Kopf in die Hand und drückt ihm überglücklich einen dicken Kuss auf die Stirn.                                                                                    Endlichb tut er etwas und kommt seiner verantwortung als werdender Vater nach. Er hat eine Job gefunden und bringt Geld nach HAuse. Sie können sich auf die Geburt ihres Kindes vorbereiten. Neue Kleider. Eine Renovierung des Kinderzimmers, schöne Kindermöbel. Ein normales Leben. Ein Neustart. Sie will, dass ihr Kind einen guten Start ins Leben hat.

"Wann ist es soweit?", will sie wissen. "Wann ist dein erster Arbeitstag?"

"Übermorgen." Marko lächelt gequält.

"Was ist? Ich kenne diesen Gesichtsausdruck. Da kommt dich noch was nach."

„Du kennst mich einfach zu gut, Kleines." Er küsst sie sanft auf die Lippen. Sie liebt den salzig-herben Geschmack von Tabak und Schweiß.  "Ich brauche deine Hilfe.“

„Meine Hilfe? Was soll das nun wieder? Siehst du nicht, wie ich aussehe? Ich bin im siebten Monat und fühl mich wie eine fette Kuh." Sie erhebt sich von seinem Schoß und boxt ihm gegen die Schulter. "Was soll das?"

"Ich schaff es nicht ohne dich."

Janet schaut ihn überrascht und erwartungsvoll an. "Den treudoofen Dackelblick kannst du dir schenken. Was muss ich tun?", gibt sie nach. Verdammt sie gibt immer nach. Er weiß das genau, dessen ist sie sich sicher. Sie kann ihm keinen Wunsch abschlagen. Obwohl sie ihnabgöttisch liebt,kann sie sich manchmal nicht verkneifen seine Art zu hassen.

„Wir müssen in die Schweiz!“, kommt er heraus und kartzt sich am Kopf.

"Schweiz? Du hast doch Einreiseverbot…“ Janet sinkt in den Sessel.

„Genau da liegt ja das Problem“, sagt Marko und trinkt ein Schluck Warsteiner aus der 0,5l Dose.

„So sieht also dein neuer Job aus?", stellt sie wütend fest. „Was soll das? Ich dachte du hast einen seriösen Job.“

„Ich hab dir doch erklärt, das es nur eine einmalige Sache ist.", beschwichtigt er sie. "Lass es mich wenigstens erklären. Hör einfach nur zu.

Mittlerweile hat sie die Arme verschränkt und musterte ihn aus zusammengekniffenen Augenschlitzen.

"Du fährst nach Zürich, holst ein Päckchen ab, fährst mit dem Zug nach Frankfurt zurück. Dort erwarte ich dich und dann kassieren wir gemeinsam das ganz große Geld ab.“

„Wieviel?“

„Fünfzehntausend Mark.“ Marko betont jedes Wort und seine Augen strahlen dabei. "So viel Geld für eine kleine Tour. So leicht kann Geldverdienen sein."

Janet ist unschlüssig, wägt ab. 15000 DM ist eine Menge Geld. Damit können sie ihrem Nachwuchs einen guten Start ermöglichen. Der Neubeginn für ihre Familie, die sie bald hat.

"Okay ich mach's", sagt sie.

"Geil," schreit Marko springt auf und verschüttet dabei das Bier. 

So ist er halt, denkt sie und lacht . "Du bist ein Kindskopf."

"Ich weiß. Aber ein liebenswerter, sonst wärst du nicht mit mir zusammen."

"Da hast du recht."

 

Janet liegt mit verschränkten Armen auf der hügeligen Wiese. Die Sonne wärmt. Sie träumt von ihrem neuen Leben. Vögel zwitschern und der Wind streicht sanft über ihren Körper. Der Bussard kreischt.

Die junge Frau ist von diesem eleganten Flugkünstler der über ihrem Kopf kreist fasziniert. Ganz hoch zieht er seine Kreise. Die Thermik trägt ihn höher und höher.

Sie lächelt und stellt sich vor wie sie auf seinem Rücken reitet. Gemeinsam über das Land fliegen. Sie durchbrechen die aufziehenden Unwetterwolken fliegen direkt aufs Licht zu. Niemand kann ihnen etwas anhaben. Sie sind eingehüllt in einer Wolke aus Frieden und Freiheit.

 

„Janet, hey Babe komm endlich.“

Markos Stimme reißt sie aus den Gedanken.

„Ja, ich komme ja“, ruft sie und beendet ihr Geschäft auf der öffentlichen Toilette.

Marko sitzt im Auto. Techno-Musik. Volle Kanne. Die Boxen übersteuern beim Bass. Das Autodach vibriert im Takt.

„Kannst du bitte die Musik leiser stellen?!“ Janet wirft Marko einen entnervten Blick zu.

„Schon gut. Ich dreh sie ja leiser. Was ist nur los mit dir?“, gibt er nach. "Bist du böse mit mir? Oder sind 's die Hormone?"

„Nichts. Warum sollte ich auch böse sein?", kontert sie. "Doch nicht etwa wegen der Situation in der wir nun stecken“, fügt sie gehässig hinzu.

Der Angriff prallt von ihm ab. Er zündet sich eine Gauloise an und bläst den Dunst der Filterzigarette aus dem Fenster. „Beruhig dich, es wird einfacher als du denkst. Willst du auch eine?“ Er deutet auf die Kippe.

Janet schüttelt den Kopf. „Spinnst du ? Hast du vielleicht mitgekriegt, das ich schwanger bin?“

"Ja, ja, ja, schon gut."

"Mach gefälligst das Fenster auf, wenn du schon die Luft verpestest."

„Und sonst alles klar, bei dir?" Marko kurbelt das Fenster runter und schnippt die halbgerauchte Zigarette auf die Straße. " Gut so, Madame? Können wir endlich los?“

Die junge Frau nickt.

Marko lenkt den Wagen vom Parkplatz auf die Autobahn Richtung Bahnhof. .

 

 In der Ecke strahlt eine nackte Glühbirne von der Decke. Sie beleuchtet den Tisch, an dem die vier betagten Männer Geld zählen. Haufenweise Geldscheine. Die ganze Situation erinnert jante andiesen Mafiafilm, den sie vor kurzem gesehen hat. Der Pate, oder so ähnlich.

Der alte kahlköpfige Mann durchdringt sie mit seinen stahlblauen kalten Augen.

„Setz dich“, sagt er mit eine mit  südeuropäischen Akzent. „Also du sollen das Päckchen holen?“

Janet nickt und versucht dem Blick stand zu halten, während sie sich auf den Stuhl setzt. Sie kann seinem Blick kaum ertragen. Er ist kalt und abweisend. Kein Fünnkchen Wärem. Lieblos.

„Willst du etwas trinken? Einen Ghai?“ fragt der andere Kerl.

„Nein, danke“, antwortet sie, ihre Stimme zittert. Sie darf keine Schwäche zeigen. Nicht jetzt. Noch nicht.

„Hast du die Referenzen dabei“, fragt der dritte Mann, der im Schatten verborgen bleibt.

Janet kramt in der Handtasche und holt den dicken Umschlag hervor.

„Hier. Das wurde mir gegeben“, sagt sie und schiebt den Umschlag über den Tisch. Das Adrenalin pumpt durch ihre Venen. Die Angst ist allgegenwärtig. Der vierte Kerl, ein korpulenter, schwerfällig wirkender Mann nimmt den Umschlag entgegen, wirft einen prüfenden Blick hinein und mustert die schwangere Frau. Er nickt dem Kahlkopf zu und verlässt den Raum durch die einzige Tür.

„Gut. Wir sind im Geschäft. Pablo, holt das Päckchen. Sie wissen, sie dürfen...“, betont der Alte.

„Ich darf nicht reinschauen was drin ist, schon klar“, beendet Janet den Satz. Sie hasst Belehrungen. Marko hat sie zwei Tage darauf geeicht. Sie kann es nicht mehr hören. "Entschuldigung!" Es war ein Fehler dem alten Mann das Wort abzuschneiden. Sie weiß es.

Der alte Mann ist überrascht. „Ziemlich vorlaut für dein Alter, kleines Mädchen. Wenn ich dein Vater wäre würde ich dir Respekt vor dem Alter einprügeln.“

„Da bin ich aber froh, das sie es nicht sind“, sie fühlt sich plötzlich stark. Angst wird zum Mut. Sie ist überrascht was aus ihrem Mund kommt. Bin ich wahnsinnig, denkt sie. Die bringen mich um. Ohne mit der Wimper zu zucken.

„Hör mir gut zu. Wenn wir hier nicht ein Geschäft abwickeln würden und ich grundsätzlich meine Geschäftspartner in Ruhe lasse, wenn sie die Vereinbarung einhalten“, brummt der Kahlkopf.

„Was dann?“ fragt sie.

„Dann würde ich dich von meinen Jungs durchbumsen lassen und anschließend werfe ich dich den Hunden zum Fraß vor. Die stehen auf schwangere Mädels und frische Embryos, das kannst du mir glauben. Also mein Liebes pass auf, das du mir nie mehr über den Weg läufst.“ Seine Augen funkeln eiskalt.

Sie zittert sie und will nur raus hier. Sie wünscht sich auf den Rücken des Bussards.

"Entschuldigung", haucht sie.

„Hier Boss.“ Der Mann mit der hohen Stimme wirft das gelbe Päckchen auf die Tischplatte.

„Hier, für dich Drecksstück“, sagt der Alte höflich und schiebt die Ware zu ihr.

Janet berührt das Päckchen und seine Fingerspitzen. Seine Hand schnellt vor und packt sie am Arm.

„Merk dir eins, Baby“,sagt er im bedrohlichen Tonfall. "Verschwinde und lass dich hier ja nie wieder blicken.“

Das Mädchen starr vor Schreck. Ihr Blick wandert hilfesuchend zu den anderen Männern. Die grinsen nur um die Wette und blecken die Zähne, wie geifernde Hund.

„Na was ist“, die Stimme bebt und die Augen funkeln.

„Es tut mir leid“, flüstert Janet und sieht schuldbewusst zu Boden. "Es tut mir wirklich leid. Ich bin zu weit gegangen."

„Gut das du einsichtig bist. Sieh zu, das du dich vom Acker machst.“ Der Mann lässt ihren Arm los.

Janet steckt das Päckchen in die Tasche und reibt sich den Arm wo ein roter Handabdruck der wulstigen Hand zu sehen ist. Wortlos und mit gesenktem Kopf geht sie zur Tür.

„Der hast du es aber gezeigt, Boss.“, hört sie Pablo sagen. "Blöde fette Schlampe." Dann bricht schallendes Gelächter los. Es ist ein Gewitter des Bösen, dass sich über sie ergiesst.

Janet weint stumm. Tränen benetzen ihr Gesicht.

 

„Hast du das Päckchen?“

„Ja“, schluchzt Janet in den Hörer. „Marko, ich habe Angst!“

„Das brauchst du nicht Kleines. Bisher ist alles gut gegangen. Den Rest packst du auch noch. Wir sehen uns in ein paar Stunden. Du weißt, was du zu tun hast?!“, beruhigt er sie.

„Ja, aber ich weiß nicht ob ich das kann.“

„Hey Janet, das schlimmste hast du hinter dir. Was jetzt kommt ist ein Kinderspiel. Ich bin bei dir. Keine Angst.“

„Gut ich gehe jetzt. Bis bald. Marko, ich liebe dich.“

„Ich dich auch.“

Es knackt. Die Leitung tot.

Stille.

Rauschen.

Sie hängt den Hörer in die Gabel. Sie putzt mit einem Tempo die Nase und wischt die Tränen ab. Dann läuft sie zum Bahnsteig. Reisende drängen sich rücksichtslos an ihr vorbei.

“Der Zug nach Basel kommt um zwei Uhr dreißig. Halt auf Gleis drei“, ertönt die Frauenstimme aus dem Lautsprecher.

Janet drückt ihre braune Handtasche an sich, bahnt sich einen Weg durch die Menschentraube.

Zwanzig Minuten.

Sie kramt aus der Jackentasche ein Päckchen Krone und steckt sich eine Zigarette an.

Das Herz klopft.

Wäre sie doch nur schon am Ziel.

"Halt! Was soll das", sagt sie. Sie schmeißt die Zigarette mitsamt Schachtel in den Abfalleimer. "Ich bin schwanger, verdammt." Sie streichelt ihren BAuch und  spürt dabei das Päckchens unter ihren Brüsten, das sie mit einem Tape festgeklebt hat. Hoffentlich löst sie der Schweiß nicht ab, der ihr in Strömen den Bauch herunterläuft.

Der Zug fährt ein, hält quietschend auf Gleis drei. Janet steigt in die zweite Klasse. Sie findet ein leeres Abteil. Dann plumpst sie auf die Sitzbank. Wenige Minuten später, ertönt ein Pfiff. Der Zug rumpelt los. Sie beobachtet die vorbeiziehende Landschaft vor dem Fenster. Bald hat sie es geschafft. Nur noch ein paar Stunden. Die Strapazen de vergangenen Stunden fallen von ihr ab. Sie schließt die Augen und wird vom monotonen Geräusch fortgetragen.

Die Abteiltür wird abrupt aufgerissen. Janet erschrickt fährt in die Höhe. Ein kleiner Junge steht lachend in der Tür und springt gleich drauf den Gang entlang. 

Der Zug hat gehalten. Janet ist sofort hellwach. Adrenalin schießt durch die Venen. Sie kommen. Ruhig Blut. Keinen Fehler machen. Janet rutscht nervös auf dem Sitz hin und her.

Zwei Zollbeamte betreten das Abteil. Sie tragen dunkle  Sonnenbrillen und dunkelgrüne Uniformen. An der Seite baumelt die MPi. Wir leben in Zeiten des Terrorismus.

„Schönen guten Tag“, murrt der junge Beamte und mustert sie eindringlich. „Ihren Ausweis bitte.“

Janet hält ihm den Pass hin. Er prüft die Papiere und fragt: „Haben sie etwas zu verzollen? Gepäck?“

Die Sonnenbrille erlaubt keinen Blick in seine Seele.

"Nein." Sie schüttelt den Kopf.

„Was haben sie in der Schweiz gemacht?“

„Ich war dort zu Besuch bei meiner Tante in Zürich“, erwidert sie. Den Ablauf hat sie tagelang einstudiert.

„Aha“, der Zöllner nickt ohne eine Miene zu verziehen. „Haben sie was zu verzollen?“

"Das haben sie mich doch gerade gefragt."

"Ich weiß. Und?", bohrt der Polizist weiter. "Öffnen sie bitte die Handtasche.

Sie zeigt ihm die Tasche die Stange Krone. Alibi.

„Das ist alles, was ich mir gegönnt habe.“

"Sie rauchen in der Schwangerschaft? Das sollten sie lassen", ermahnte der Beamte freundlich. "Ich meine es nur gut."

"Die sind für meinen Mann."

„Alles klar“, er reicht ihr den Pass. „Gute Fahrt noch und auf wiedersehen.“ Die Beamten verlassen das Abteil, ohne sich noch einnmal umzudrehen.

Geschafft.

Janet atmet auf.

Die kleinen Pakteunter der Brust drücken.

Der Schweiß läuft in Strömen.

 

Marko steht auf dem Bahnsteig und erwartet Janet. Sie fallen sich in die Arme.

„Ich bin so froh hier zu sein“, sagt Janet und küsst ihn stürmisch.

„Ich freue mich auch dich zu sehen. Scheint wohl alles geklappt zu haben.“ Er hält sie in die Höhe und dreht sich im Kreis. "Alles klar bei euch."

Janet ist glücklich. Er hat zum Erstenmal von ihnen geredet. Er akzeptiert das Baby.

„Fass mir an die Titten“, sagt sie.

„Hier und jetzt?“ fragt Marko verwirrt.

Sie drückt seine Hand gegen die Brust.

Marko lacht und liebkost ihr Gesicht.

„Komm wir hauen hier ab. Ich bin voll geil auf dich“, flüstert er ihr ins Ohr. Hand in Hand schlendern sie zum Parkplatz. Als sie anr einem blauen Golf vorbeikommen, knackt Marko das Schloss.

Unbeschwert steigen sie ein und fahren los.

So könnte ihr Leben weitergehen.

 

Zehn Päckchen braunes Pulver liegen auf dem Esstisch ausgebreitet. Marko wiegt jedes einzeln.

„100 Gramm pro Paket. Das macht Ein Kilo reinstes Heroin.“ Er reibt sich die Hände und strahlt: „So viel Geld, verstehst du, was hier vor uns liegt? Das ist der Stoff aus dem Träume gemacht werden, Babe. Ich kann es nicht fassen. Wir sind reich.“

„Und was machen wir jetzt?“ Janet lehnt an der Tür und beobachtet Marko, wie er die Päckchen zählt.

„Ich glaube wir gönnen uns eine kleine wohlverdiente Pause.“ Er öffnet die Schublade und holt ein Stück Alufolie vor. Mit der Messerspitze schöpft er eine Brise des braunen Pulvers ab und legt es auf die Alufolie.      Er reißt ein weiteres Stück Alufolie von der Rolle, formt daraus ein fingerdickes Röhrchen und erhitzt das Papier mit dem Feuerzeug. Das Pulver bruzzelt und verdampft. Rauch steigt auf. Marko inhaliert ihn tief in die Lungen.

Warmes Gefühl. Geborgenheit. Verschmelzung mit dem Universum.

Marko fällt nach hinten. Sitzt einige Minuten bewegungslos im Stuhl. Dann legt er sich auf den Fußboden, wo er stundenlang regungslos liegen bleibt.

Janet erschrickt. Sie beugt sich über ihren Freund, den sie nicht zum ersten Mal auf Heroin sieht. Aber diesmal ist es anders. Sie ist nüchtern. Clean.

Marko klappt die Augen auf und blinzelt sie an. „Keine Angst Babe. Es ist gleich vorbei. Willst du auch einmal probieren?“ nuschelt er und versinkt wieder im Rausch.

Janet hadert mit der Vernunft und dem Verlangen. Sie weiß über die Gefahr für ihr ungeborenes Kind. Aber als gute Katholikin, die nie gesündigt hat, verlässt sie sich auf die Macht Gottes, und dass er sie beschützt. Nur einen kleinen Zug um die Anstrengungen des Tages abzuschütteln. Sozusagen ihre Belohnung. Danach wird sie das Zeug nie mehr anfassen.

"Das verspreche ich", sagt sie nach oben gerichtet.

Sie nimmt die Folie, schüttet eine Brise Heroin drauf, zündet es an und inhaliert den Rauch. Genau so wie sie es mit Marko schon so oft gemacht hatte.

 

Blaue Wolken, grüner Himmel und überall die warmen Strahlen der Sonne. Der Bussard steigt spiralförmig in den Himmel. Er schwebt. Seine Schreie und Pfiffe verhallen in der Weite des Alls. Janet sieht die einzelnenTöne sich bewegen und tanzen. Sie spürt die Wärme, die ihr Geborgenheit und Sicherheit gibt. Gedämpftes Licht. Es ist so friedlich und schön. Gedankenstillstand. Warum kann es nicht immer so sein? Immer tiefer versinkt sie. Sie schwimmt in der Fruchtblase ihres ungeborenen Babies. Es winkt und es zwinkert ihr zu. Das also ist ihr Sohn. Ein strammer Bursche, würde ihre Mutter sagen. Sie muss lachen. Dann verschwimmt alles sie verliert sich im Einheitsbrei.

 

„Wohin gehst du?“ Mit zusammengekniffenen Augen sieht sie, wie Marko die Päckchen in die Tasche packt. "Wie spät ist es?" Sie hat kein Zeitgefühl mehr.

"Keine Ahnung. Spät auf jeden Fall.", sagt Marko. „Ich muss das Geschäft abwickeln. Die Leute warten. Ich bin bald wieder zurück.“

Er beugt sich zu ihr runter, küsst ihre Stirn und verlässt die Wohnung.

Janet schließt die Augen und sinkt in ihre Gedankenwelt. Bis sie friedlich in das schwarze Loch hinübergleitet. 

 

„WACH AUF!“

Die Welt erbebt. Markos Stumme von weit weg.

„Los wach endlich auf. Wir müssen verschwinden“, schreit er, reißt die Klamotten aus dem Schrank und stopft sie in die Reisetasche. „Baby, steh endlich auf. Genug geschlafen. Wir müssen weg hier. Los beeil dich!“

„Was ist los?“ murmelt Janet und öffnet widerwillig die Augen. Er flitzt im Zimmer auf und ab, reißt sämtliche Schranktüren und Schubladen auf.

„Wie spät ist es?“ Janet hat immer noch kein Gefühl für die Zeit. Ist eine Stunde vergangen, ein Tag oder eine Woche?

Ihr Mund trocken, die Zunge klebt am Gaumen, der Kopf dröhnt und die Augen geschwollen. Sie ist noch nicht ganz von ihrem Trip unten. Das Heroin beherrscht sie noch. Die Bewegungen langsam und unkontrolliert.

„Zu spät! Viel zu spät“, schreit Marko.

Jetzt erst erkennt sie das zerissene Hemd und das blutüberströmte gesicht ihres Freundes. Sie will ihn berühren, ihm helfen. Sein Anblick schockiert sie.

„Lass das, dafür haben wir jetzt keine Zeit.“ wehrt er sie ab. "Steh auf. Los beeil dich!"

„Was ist passiert, mein Engel?“ Sie schlüpft aus dem Bett und torkelt ins Bad.

„Der Deal…! Da ist etwas … schief gelaufen. Plötzlich … überall die Bullen… dann ballerte irgendjemand wild um sich… und …“, er stoppte und starrte ins Leere.

„Ist das dein Blut?“

„Nein es gehörte… einem Albaner… glaube ich… der ist auf mich gefallen… ICH HABE ES GESCHAFFT UNVERLETZT AUS DER… Sache raus zu kommen, aber jetzt müssen wir abhauen.“

Marko steht unter Schock. Er verbreitet Panik.

Sie hat sichso sehr  gewünscht, dass sie am Ziel angelangt seien und nun?

„Pack ein paar Sachen zusammen“, treibt er sie an.

„Aber die Polizei weiß doch nicht wo du wohnst? Oder sind sie dir gefolgt?“ Sie packt ihren Rucksack mit ihren Paar Habseligkeiten ein paar Kleider und Schuhen.

„Ich mache mir keine Sorgen wegen der Bullen. Die Türken wollen früher oder später ihren Stoff. Und die kommen ihn holen.“

"Na und, wo ist er? Du hast ihn doch mitgenommen.", sagt sie schläfrig. Das H wirkt sehr gut. „Wo ist der Stoff?“

Da wird die Tür aufgetreten. Wie Versteinert sitzt Janet auf dem Bett und sieht die zwei schwarz gekleideten Schränke wie Roboter in die Wohnung stürmen. Der Größere packt Marko und presst ihn gegen die Wand. Janet sitzt starr vor Angst daneben.

„Wo der Stoff?“ brummt der Mann mit südländischem Akzent. Er drückt Markos Kehle zu und zieht mit der einer Hand ein gezacktes Jagdmesser. Er führt die gezackte Klinge fährt über Markos Gesicht.

„Spiel nicht, wie sagen… Helden, Kollega. Oder wir uns deine Kleine vornehmen!“, brüllt der zweite Mann und ergreift Janets Arm. Mit einem Ruck hebt er sie hoch, bis ihre Beine frei in der Luft baumeln. Dann läßt er sie fallen. Sie stolpert zu Boden. Der Mann kniet sofort auf ihren Schultern.
  Sie reicht seinen scharfen Schweißgeruch und die Alkoholfahne.

„Nein... Sie hat damit nichts zu tun.“, verteidigt Marko seine Frau mit erstickter Stimme.

Die ersten Tränen fließen.

„Da ich haben andere Informationen. Diese kleine Flittchen hat Ware abgeholt. Also erzähl keine Scheiß. Ich dich frage noch mal wo ist der Stoff?“, murrt der Große und führt seine Klinge zum Adamsapfel. Er ritzt die Haut an und Blut rinnt aus der Wunde.

„Der Deal ist geplatzt, die Bullen sind aufgetaucht. Sie standen plötzlich da“, erwidert Marko ängstlich. Sein Gesicht Blut und Schweiß verschmiert.

„Das ist allein dein Problem. Wir wollen Geld oder Stoff. Also wo ist…“

„Ich habe …“ Er kommt nicht zum Ende, der erste Schlag trifft Markos Nase, der Zweite noch mal und der Dritte schleudert ihn durch den Raum. Er taumelt gegen den Schrank und rutscht kraftlos zu Boden. Die Männer treten auf ihn ein.

Ploch. Poch. Dung.

Knochen krachen. Blut spritzt.

Zuerst hört Janet noch die Tritte, die wie eine Steinlawine auf ihren Mann niederdonnern, dann irgendwann geht alles in einem weißen Rauschen unter.

Sie fällt in ein schwarzes Loch.

Wohlige Leere.

Es ist vorbei.

„Nun zu dir mein Kleines“, sagt die südländische Stimme.

Die Männer drehen sich zu Janet, die immer noch bewegungslos auf dem Boden liegt. Einer nimmt ihre Arme, dreht sie auf den Rücken und der Andere boxt ihr ins Gesicht. Die Schläge wie dumpfe Ohrfeigen. Blitze im Kopf. Donner im Ohr. Die Lippe springt auf, Zähne knirschen. Das Auge schwillt an. Tränen verschleiern ihr Sicht bis zur Unkenntlichkeit. Die weiteren Tritte in denUnterleib bekommt sie nur noch am Rande mit. Längst ist sie in einer besseren Welt.

 

 Sie liegt auf dem Kissen, dreht den Kopf und spürt den stechenden Schmerz im Unterleib. Geronnenes Blut klebt an den Innenseiten ihrer Schenkel. Jede Zelle ihres Körpers schreit um Hilfe. Benommen kommt sie auf die Beine, schwankt ins Bad. Im Spiegel erblickt sie ihr geschwollenes und blutiges Gesicht. Sie weint und schluchzt.  Sie bemitleidet sich und ihr Baby, was ist mit ihremKind? Sie muss es wissen. Sie zieht sich an der Vitrine zum Telefon hoch.

Bevor sie die Tastatur erreicht entdeckt sie Marko, der in seinem eigenen Blut liegt. Sie krabbelt auf allen Vieren zu ihm.

„Marko. Marko wach auf“, ruft sie und schüttelt ihn.

Keine Reaktion.

Er fühlt sich merkwürdig an.

Kühl.

Leblos.

Die Erkenntnis trifft sie mit voller Wucht.

„Nein, du kannst mich doch nicht allein lassen. Komm zurück!! Was soll ich nur ohne dich machen?“ Heulend klappt sie neben dem leblosen Körper zusammen.

 

Ein paar Stunden später taumelt Janet die Treppen runter, schließt mühsam die schwere Haustür auf und tritt auf die Straße. Es ist Nacht. Sie hat die Tasche gepackt und ein wenig Make-up übertüncht die Blessuren. Jeder Schritt ist eine Qual. Ihr Unterleib brennt, die Brüste schmerzen und das Gesicht dick, rund und unförmig. Ein einziges Trümmerfeld. Janet weiß nicht wo es hingeht. Aber sie will  weg von diesem schrecklichen Ort. Den Ort ihrere persönlichen Tragödie.

Die Sorge um ihr Kind, verliert sich in Trauer und Schmerz.

 

Das Auto hält, die Frau steigt ein und der Wagen verschwindet im Industriegebiet hinter einer verlassenen Lagerhalle. Dreck. Schmutz. Leblos . Kahl.

„Also dann leg mal los Kleines“, sagt der Geschäftsmann im feinen Nadelzwirn.

Die Frau knöpft die Hose auf und fummelt den schlaffen Penis zwischen dem Reissverschluß vor.

„Beeil dich“, befiehlt er ihr ungeduldig.

Sie nimmt den Schwanz in den Mund und tut was sie tun muss. Zehn Minuten später steht sie wieder an der dunklen Straße und wartet auch in dieser NAcht auf den nächsten Freier.

Nach der Arbeit geht sie in die billigen Absteige, wo sie iin einer schäbigen Gegend, ein genauso schäbiges Zimmer angemietet hat. Jeden Tag denkt sie an ihr Versprechen, dass sie nur das Geld für das Ticket, welches sie nach Hause bringt, zurück in die langweilige ländliche Provinz, verdienen will. Doch sie schafft es nicht. Jeder mühsam verdiente Groschen wird zusammengekratzt. Immer wieder zählt sie das Geld. Es fehlt immer die Hälfte zum Zugticket. Aus Frust setzt sie sich den nächsten Schuss.

Wenn sie mit dem Fixen aufhört, sagt sie, ja dann wird alles besser. Doch seit damals, als sie ins Krankenhaus gekommen ist. Seit dem Tag an dem sie erfahren hatte, dass ihr Baby tot sei, als man den Embryo aus ihr raus geschabt hatte. Sie sieht die Bilder und spürt den physischen und den psychischen Schmerz. Die Seele hat am meisten darunter gelitten. Erst ein Schuss lässt das Leid hinter Vorhängen verschwinden. Dann vergisst sie für ein paar Stunden.

Seit fünf Monaten steht Janet nun auf dem Strich und bedient fünf bis zehn Freier täglich. Aber da sie den Ruf einer hysterischen Furie hat, kann sie froh sein wenn sie von „normalen Männern“ angesprochen wird und nicht nur von den Perversen, die sie zu abartigen Spielchen missbrauchen.

Eine Gang-Bang-Party, an der zwanzig Kerle über sie herfallen war ihr letzter großer Erfolg. Zuerst weigert sie sich, aber als sie das Geld sieht, willigt sie ein sich von ihnen ohne Kondom nehmen zu lassen. Ein Teufelskreis.

Sie hat ihr hübsches Aussehen eingebüßt. Zu viele Kerle haben ihre Wut und Aggression an ihr ausgelassen. Sie baut von Tag zu Tag ab. Um ihrer Gesundheit steht es nicht gut. Seit dem Überfall zieht sie das linke Bein nach, das linke Auge ist fast blind und der Unterleib schmerzt beim Sex. Doch dagegen hilft Heroin. Ihre Heldin.

 

Es ist ein kalter Winter. Die nasskalten Tage verzehren Janet bis auf die Knochen. Seit Wochen ist sie erkältet. Der Husten sitzt tief in den Bronchien.

„Sie müssen sich ganz dringend Ruhe gönnen." Der Arzt schiebt die Brille auf seine Höckernase. "Ich gebe ihnen den gut gemeinten Rat weil ich verhindern möchte, dass sie an einer Lungenentzündung erkranken.“

Sie hat in das jugendliche Gesicht des Doktors geblickt und sich gewünscht er sei nur für sie da. Seinen Rat befolgt sie nicht, obwohl sie weiß dass alles schlimmer wird. Irgendwann an einem dunklen Wintermorgen weckt sie dieser stechende Schmerz in der Lungengegend. Ihr Körper brennt. Die Bettwäsche schweißgetränkt.                                                                                                                                     Sie rafft sich aus dem Bett auf und wandelt zombiegleich zu ihrer Arbeit. Der Trip vom ersten Schuß ist längst verflogen. Die junge Frau schwankt, fällt wie ein Sack zu Boden und bleibt auf dem nasskalten Asphalt liegen. Zusammengekrümmt im Rinnstein, die Augen verfolgen die Lichter der vorbeifahrenden Autos. Sie friert. Dann ist ihr wieder heiß. Immer wieder ziehen Schatten vor ihren Augen vorbei. Nur schemenhaft. Dumpfes Pochen im Kopf. Sie röchelt und ringt keuchend nach Luft. Jeder Atemzug brennt wie Feuer. Flach atmen, ermahnt sie sich. Der Rotz trieft aus der Nase. Sie putzt mit einem zerknüllten Taschentuch den gelblich roten Schnodder aus dem Gesicht. Das Mädchen krümmt und windet sich unter den Hustenanfällen, die sie viel Kraft kosten.

Die Schatten kommen zurück. Ihre Umrisse werden klarer.

Der Bussard segelt am baluen wolkenlosen Himmel. Sein Blick folgt der Gestalt am Rand des Felsvorsprungs. Er geht in den Sturzflug. Glasklar erscheint die blonde Frau. Sie hält ihm die ausgestreckte Hand hin. Flatternd lässt er sich darauf nieder.

Dann plötzlich beginnt der Bussard zu wachsen. Bald ist er zu groß um auf ihrem Arm zu sitzen. Er stellt sich neben sie und sie steigt auf seinen Rücken. Ihre Händen krallen sich in sein Federkleid. Kräftig schlägt er mit den Flügeln und gemeinsam schweben sie in die Lüfte. Freiheit. Frei-sein.

 Diesmal kein Traum. Realität

Lachend reitet sie auf dem Vogel und entschwindet von dieser Welt.

 

Frühnebel liegt wie ein Tuch über dem Stadtparksee. Auf der Wiese hoppeln wilde Kaninchen und suchen  Futter. Die Straßenbeleuchtung erlischtin der morgendliche  Dämmerung.

Die Stadt erwacht.

Der Verkehr wächst an zu einem Monstrum aus Stahl und Blech, mit einer Stimme aus Motorenlärm und Gehupe. Busse brettern von Haltestelle zu Haltestelle, liefern sich ein Rennen gegen die Zeit. Menschen  huschen wie Geister durch die Straßen auf dem Weg zur U-Bahn.

Niemand schenkt an diesem kalten Januarmorgen dem menschlichen Bündel Beachtung, daszusammengekauert an der Hauswand lehnt.

 Nur schnell weiter. Time is money.

 E N D E

Impressum

Texte: Michael Fritz Zeh
Bildmaterialien: Maxine Bercher
Tag der Veröffentlichung: 23.06.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
All denen die in die große Welt kamen und ihr (Un-) Glück gefunden haben.

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