1.Suum cuique – jedem das Seine!
Es wird die Flasche nun entkorkt,
Breyvik hat gut ausgesorgt.
Er wird laut Urteil ernst genommen.
Besser konnt für ihn´s nicht kommen.
Na, das hat sich doch gelohnt:
Mietefrei wird nun gewohnt,
Dach überm Kopf für lange Zeit,
das Essen täglich steht bereit.
Eine Stunde frische Luft,
Saubre Kleidung, ganze Kluft.
Er kann schreiben, was beliebt
und ihm die inn´re Freiheit gibt.
Es lässt der Mord an sehr viel Leuten
sich als Lebenskunst auch deuten.
Man weiß, wie gerne Eremiten
der Einsamkeit die Stirne bieten.
Draußen auf der lauten Straße
tappt einer aus ´ner andern Klasse,
Er hat verloren Haus und Kinder,
dabei war er doch kein Sünder,
jedenfalls nicht mehr als andre.
Und er hört das harsche: „Wandre!
Lass dich niemals wieder sehen!“
Was ist denn mit dem geschehen?
Er hatte einfach nur kein Glück:
das Schicksal brach ihm das Genick.
Jede Tür wird dicht gemacht,
und er torkelt durch die Nacht.
Magen knurrt und Herzschlag stockt.
bis letzter Atem Leben blockt
und er nach langen langen Stunden
von irgendwem wird aufgefunden.
Drauf wirft man ihn dann namenlos
Mutter Erde in den Schoß.
Der Herr Breyvik hat indessen
beendet grad das Abendessen.
Nun stößt er auf und geht zu Bett.
Man denkt an ihn, das find´t er nett.
Böse Träume kennt er nicht.
Dankbar ist er dem Gericht
Schließt es ein ins Nachtgebet
Er ist dankbar, wie ihr seht.
Und so kommt´s zu gutem Schluss
für jeden, wie es kommen muss.
Erstellt: am 24.08.2012 um 19:19:06
Letzte Änderung: am 24.08.2012 um 19:22:10
2.
Meine "gefühlte Rechtsprechung" von heute ist gleichzeitíg: MEIN WORT ZUM SONNTAG!
Der Täter und seine Tat ist aufgrund heutiger Rechtsprechungstaktik im Wert gestiegen.
Das Opfer dagegen ist in seinem Wert gefallen. So wird das Zünglein an der Waage auf gleich und gleich künstlich manipuliert.
Das Ergebnis bei diesem "humanen" Exempel ist die sich erhöhende Schutzlosigkeit des Opfers , ergo die Aufwertung krimineller Kräfte.
Ist denn - bitte schön - aufgrund der neuen Gesetze die Kriminalität zurückgegangen?
Was weit eher zu Buche schlägt, ist die wachsende Schutzlosigkeit des "Durchschnittbürgers".
Die heutige Rechtsprechung ist die Summe von Gleichgültigkeit und Korruption und Fehlansprüchen.Der sogenannte kleine Täter wird hoch bestraft und weggesteckt, im Gegensatz dazu wird der große Täter peinlichst human behandelt. Er steht immerhin im Rampenlicht, ebenso wie seine Richter. Beide können sich darin sonnen.
Moralisch völlig umgedreht zeigt sich die Rückseite der Medaille des so genannten Fortschrittes. Vorgetäuscht wird Lehrebezogenheit...(Heute ließe man sogar den Millionenmörder Hitler weiter leben und sich seiner Taten freuen!!!) Man beruft sich dabei auf die neue edle Menschlichkeit, die man aus eben diesen Verbrechen bezieht...
Ob das dem Hinterbliebenen einer Mordtat hilft, einfach friedlich und glücklich weiter zu leben und zu vergessen, was ihm zugestoßen ist, das erscheint mir doch sehr fraglich.
Aber wahrscheinlich ist meine Meinung nur die einer alten senilen Person, und solche Leute sterben bald aus. Gut für eine neue schöne Welt, in der sogar Verbrechen honoriert werden...
Man möchte der altmodischen ehemals blinden Justitia die Binde ganz abnehmen und ihr eine scharfe Brille verpassen.
Im Zeitalter von Fielmann müsste das doch eventuell möglich sein!!!
Einen schön gemütlichen Sonntag wünscht
TBZ
Erstellt: am 26.08.2012 um 08:43:19
Letzte Änderung: am 26.08.2012 um 09:06:13
_________________________________________________
Texte: (C)Tilly Boesche-Zacharow
Lektorat: Tilly Boesche-Zacharow
Tag der Veröffentlichung: 26.08.2012
Alle Rechte vorbehalten