DER UNTERSCHIED
Es zog den einen hinaus in die Welt,
war Schwadroneur und gab aus alles Geld.
Um die Zeit seines Lebens nett zu vollbringen,
feiert er Sonntag in jeglichen Dingen.
Dann kehrte er wieder, verlebt und gestaucht,
das Geld bis zum letzten Heller verbraucht.
Ob´s Alltag, ob´s Sonntag nun war,
Ihm war das so gleich, wie´s immer schon war.
Der andre hat gegenteilige Sicht.
Früh morgens, wenn grade der Tag anbricht,
beginnt er sein Werk, und das tägliche Tun
lässt ihn bis zum späten Abend nicht ruhn.
Doch sind´s Gedanken, die geben ihm Kraft:
„Oh, - bald ist die Woche wieder geschafft!
Dann nehm ich mir Zeit für Familie und Haus,
vor allen Dingen schlaf ich mich aus!“
Als die Beiden sich dann einmal trafen,
der eine entspannt, der andre verschlafen,
fragte der heute so völlig Morsche
den andern, der noch voller Forsche:
"Sag, Bruder, wie schaffst du das bloß,
hast so viel geschuftet,gehst noch immer drauf los!
Ich hingegen trotz all meinem Ruh´n,
kann kaum noch was machen, kann gar nichts mehr tun."
Da sprach der Gefragte und sagt´s fast geschliffen:
"Ich hab das Einerlei einfach begriffen:
Ein Unterschied muss nun mal sein,
Wie könnt ich mich alltags auf den Sonntag sonst freun."
Tag der Veröffentlichung: 02.08.2010
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