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VORWORT

Hallo, Toni,

wenn Du meine anderen Reiseberichte von CHINA, ABU DHABI, DUBAI und AIDA-Kreuzfahrten in die Karibik oder ins westliche Mittelmeer bereits gelesen hast, dann weißt Du, warum wir uns duzen.

Für alle neuen Freunde lustiger Reisebeschreibungen sei nochmal erwähnt, dass ich alle Leser/innen mit Toni anspreche, weil das ein Name ist, der für Frauen und Männer gültig sein könnte.

Meine Frau, die mich auf allen meinen Reisen begleitet hat und die somit maßgeblich in den Erzählungen immer wieder Teil des Ganzen ist, nenne ich zärtlich Püppi.

Die Reiseberichte sind etwas anders, als man gemeinhin annimmt, da ich hier nur das aufgeschrieben habe, was wir tatsächlich gesehen, erlebt und so aufgenommen haben.

Also, Toni – hier wirst Du nicht von Zahlen und Fakten erschlagen, sondern kannst hautnah miterleben, was einem auf einer solchen Kreuzfahrt alles passieren kann.

Lehne Dich daher gemütlich zurück und lese von einer Schiffsreise mit der AIDA zu den Inseln in der Karibik wie die niederländischen Antillen.

Nach jedem Kapitel schließe ich diesmal mit einem „Betthupferl“ in Form eines Kreuzfahrt- bzw. Seemanns-Witzes.

EINLEITUNG

Nachdem wir unsere erste Karibik-Kreuzfahrt erlebt hatten, wollten wir nun auch noch andere Inseln und Ecken dort sehen und erleben. Vor allem die niederländischen Antillen lagen auf unserem Radar, sprechen und verstehen wir doch diese Sprache ein wenig, da wir aus dem Grenzgebiet zu Holland kommen.

Auch Grand Cayman ist nicht zu verachten. Vielleicht konnten wir dort ja erfahren, wie man Steuern sparen kann. (hihi)

Havanna ist wohl immer eine Reise wert und Montego Bay in Jamaika kannten wir bereits von unserer Jamaika-Rundreise.

Nachdem wir mit dem Clubschiff AIDA bereits einige Kreuzfahrten unternommen hatten, wollten wir diesmal alles was dazu gehört zum absoluten Erlebnis machen.

Daher buchten wir nicht nur die Comfort Class im Flieger, sondern auch eine Suite mit Außenbalkon. Warum?
Nun, Toni – bei einem Flug, der über acht Stunden geht, möchte ich mich nicht mehr mit schmerzenden, verbogenen Knien und Beinen abgeben, was in der Regel ja Normalität im Flugzeug ist. Da spielt schon mal das Alter eine übergeordnete Rolle.

Anders verhielt es sich bei der Suite. Da hatte man uns ein Angebot offeriert, zu dem wir einfach nicht „Nein“ sagen konnten.

Allerdings war vor dem Vergnügen erst mal ein wenig Ärger angesagt.

Aber welcher Urlaub läuft schon perfekt?

Hmmh – bis jetzt eigentlich fast jeder. (grrr)

Na denn, Toni – viel Spaß bei unserer zweiten Reise in die Karibik.

DIE ANREISE

Als unsere Vorfreude auf diese Traumreise gerade so richtig aufgeflammt war, erhielten wir einen Anruf der Reederei.

Da man das Flugzeug als Direktflug von Düsseldorf nach Montego Bay in Jamaika nicht ausreichend mit Passagieren besetzen konnte, sollten wir zunächst bis nach München fliegen, von wo aus dann der eigentliche Flieger zum Zielort abheben würde.

Da wir diesmal die Comfort-Class mit besseren und größeren Sitzen, sowie wesentlich mehr Beinfreiheit gebucht hatten, war das jetzt nicht unbedingt erbaulich, um in ein Linienflugzeug der Lufthansa zu steigen und dem Ziel schon mal ohne größere Vorteile entgegen zu reisen.

Als Ausgleich hatte man uns zwei flauschige Badehandtücher in Aussicht gestellt, die unsere Einwände nun so gar nicht entkräften konnten. Aber was will man machen? Wir hatten ja kein eigenes Flugzeug. (hehe)

Zu unserem großen Bedauern war am Anreisetag zum Flughafen Düsseldorf extra für uns nochmal so richtig dick Schnee gefallen, was zwangsläufig dazu führte, dass man die Maschine enteisen musste. Dieser Vorgang dauert gewöhnlich mindestens eine halbe bis eine dreiviertel Stunde, in der man dann schon auf den engen Plätzen ausharren muss.

Das fing nicht so an, wie wir uns diesen Urlaub vorgestellt hatten.

Aber auch bei Versicherungen schreibt man dann von „höherer Gewalt“.

Tja, Toni – die hatte uns damit mal gerade erwischt.

Missmutig sah ich den bemitleidenswerten Service-Leuten des Flughafens bei Ihrer Arbeit zu, den Flieger von seinem eiskalten Belag zu befreien. Es war ein mieser kalter grauer Morgen und wir konnten es nicht abwarten, die strahlende wärmende Sonne zu sehen.

Also Leute – nun lasst doch mal gehen!

Irgendwann dann – wir hatten die Hoffnung schon fast aufgegeben – hob das Flugzeug ab Richtung München.

Die Flugzeit war ja mit knapp einer halben Stunde angegeben und die sollten wir schon einigermaßen überstehen.

Dachten wir!

Hatten wir aber auch nur gedacht!

Der Flugkapitän informierte uns darüber, dass wir keine Landeerlaubnis in München hatten, da die Landebahn total zugeschneit war und erst alles geräumt werden musste, damit die Maschine nicht ins Schliddern kommen konnte.

Was soll ich sagen, Toni?

Leider waren wir zu diesem Zeitpunkt nicht die Einzigen, denen das Schicksal so grob mitspielte.

Nein – nach einigen verwunderten Blicken in den düster grauen Himmel über München konnte ich über uns – oh Gott – auch unter uns und neben uns und überall weitere Flugzeuge entdecken, die ebenfalls auf ihre Landeerlaubnis warteten.

Inzwischen versuchte uns der Co-Pilot zu beruhigen, indem er uns versicherte, dass auf jeden Fall genügend Treibstoff an Bord sei.

Hallo? Wozu eine solche Durchsage, wenn da nicht irgendetwas faul sein musste?

Die Passagiere und Püppi und ich natürlich auch wurden immer nervöser.

Was, wenn der erste Motor beginnt zu stottern? Was, wenn er den Geist aufgibt und wir gezwungen sind, im Gleitflug vielleicht im Olympiastadion zu landen? Man macht sich ja in solchen prekären Situationen alle möglichen Gedanken und spielt schon mal alle Eventualitäten durch. Der Griff geht automatisch unter den Sitz, wo die Rettungsweste platziert sein soll. Gibt es in München eigentlich genügend Wasserfläche um eine eventuelle Wasserlandung hin zu kriegen? Schon mal den Griff näher begutachten, der die Notausgangstür entriegelt. Haben wir das Nötigste jetzt „am Mann“?

Gerade war ich mit dem Gedanken beschäftigt, dass es doch in München noch einen weiteren Flugplatz gibt, der dann aber wohl auch geräumt werden muss, als die zunächst beruhigende Durchsage kam, dass wir in den nächsten zehn Minuten eine Landeerlaubnis erteilt bekommen.

Ja, reicht der Sprit denn bis dahin noch? Was, wenn mittlerweile Stau auf der Landebahn herrscht? Wäre ja nicht sooo abwegig.

Wir landeten. Und wir rutschten nicht. Münchener Boden hatte uns.

Aber – man gab uns nur begrenzte Zeit, den richtigen Flieger zu erreichen. Der stand aber, nachdem wir unser Gepäck in Empfang genommen hatten, auf der entgegengesetzten Startbahn. Das hieß, so gefühlte fünf Kilometer quer durch das Flughafengebäude sprinten, um alles „In-Time“ hin zu bekommen.

Total ausgepumpt und am Ende unserer Kräfte durften wir jetzt – wegen Comfort Class – das Flugzeug als Erste besteigen und hielten bereits total relaxt einen Champagner-Orange in unseren Händen, als die anderen Passagiere an uns vorbei in die hintere Klasse strömten.

Tja, Toni – das war der erste Eindruck, warum wir so viel Kohle für diesen kleinen Luxus hin geblättert hatten. Dafür mussten wir auf einiges Andere verzichten. Nun denn.

Als der Flieger sich zur Startbahn bewegte, ermunterte der Kapitän uns mit der Ansage, dass wir jetzt eine Flugzeit von etwa elfeinhalb Stunden vor uns hatten.

Waaas?

Saßen wir jetzt im Doppeldecker von Charles Lindbergh oder was?

Püppi und ich, wie auch die anderen gebeutelten Passagiere konnten es nicht fassen. Erst jetzt wurde uns so richtig klar, dass wir mit der Comfort-Class wohl einen glorreichen Schritt getan hatten, was sich im weiteren Verlauf des Fluges absolut bestätigte.

Der Service an Bord war – welch Wunder – exzellent und es gab nix mehr zu meckern.

Da wir sogar einige Stunden in einem angenehmen Schlummer verbringen konnten, waren wir ziemlich frisch, als wir auf dem Flughafen von Montego Bay in Jamaika endlich landeten.

Der Transfer zum Schiff ging selbstredend zügig vonstatten, denn wir waren logischer Weise sehr spät dran und alles wartete nur noch auf die Passagiere aus unserem Flieger, damit die AIDA endlich ablegen konnte.

Tuuuut! Die Schiffssirene ertönte mit ihrem gewohnt durchdringenden Gedröhne und das obligatorische Lied bewies uns jetzt:

Es geht los!

AUF IN DIE KARIBIK

Nachdem alles so gelaufen war, wie uns das von unseren bisherigen Kreuzfahrten bekannt und das Gepäck an Bord war, ging es zunächst mal zum Essen, da wir ja verhältnismäßig spät eingetroffen waren.

Jetzt traten doch die Reisestrapazen zu Tage und man konnte Püppi und mir ansehen, dass wir doch Einiges an Belastungen hinter uns hatten.

Wir betraten das Restaurant, wo komischer Weise eine sehr verbrauchte Luft zu

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Jürgen Reintjes
Bildmaterialien: Jürgen Reintjes
Tag der Veröffentlichung: 05.05.2012
ISBN: 978-3-86479-648-7

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