AIDA – Die Wahrheit als lustiger Reisebericht – Kreuzfahrt in die Karibik
St. Vincent – Barbados – Trinidad – Grenada – Tortola – St. Kitts – Antigua – Dominica
Hallo, Toni,
wenn Du meine anderen Reiseberichte von CHINA, ABU DHABI, DUBAI und diversen AIDA-Kreuzfahrten ins westliche Mittelmeer u.a. bereits gelesen hast, dann weißt Du, warum wir uns duzen.
Für alle neuen Freunde lustiger Reisebeschreibungen sei nochmal erwähnt, dass ich alle Leser/innen mit Toni anspreche, weil das ein Name ist, der für Frauen und Männer gültig sein könnte.
Meine Frau, die mich auf allen meinen Reisen begleitet hat und die somit maßgeblich in den Erzählungen immer wieder Teil des Ganzen ist, nenne ich zärtlich Püppi.
Die Reiseberichte sind etwas anders, als man gemeinhin annimmt, da ich hier nur das aufgeschrieben habe, was wir tatsächlich gesehen, erlebt und so aufgenommen haben.
Also, Toni – hier wirst Du nicht von Zahlen und Fakten erschlagen, sondern kannst hautnah miterleben, was einem auf einer solchen Kreuzfahrt alles passieren kann.
Lehne Dich daher gemütlich zurück und lese von einer Schiffsreise mit der AIDA zu den Inseln in der Karibik.
Nach jedem Kapitel schließe ich diesmal mit einem „Betthupferl“ in Form eines Kreuzfahrt- bzw. Seemanns-Witzes.
EINLEITUNG
Geht es Dir nicht auch so, dass Du von wundervoll blauem Meer, weißen Traumstränden, Palmen, Steeldrums und faszinierenden Buchten träumst, wenn man nur das Wort: „Karibik“ erwähnt?
Püppi und mir ging es genauso, wobei ich im Hinterkopf immer noch etwas anderes stecken hatte:
Schwarze Totenkopfflagge, Piraten, Augenklappen, Rum, selbst geschnitzte Holzbeine und mit Kanonen bestückte Fregatten oder Barken auf Jagd nach Schatztruhen voller alter Golddublonen.
Ja, Toni – und natürlich Johnny Depp als Captain Jack Sparrow. Aber den dort anzutreffen wäre wohl der Träumerei ein bisschen zu viel.
Nachdem wir mit dem Clubschiff AIDA bereits eine Reise durch das westliche Mittelmeer gemacht hatten, waren wir vom Kreuzfahrtvirus infiziert und konnten dem Angebot der Karibikreise nicht widerstehen, standen doch Inseln auf dem Programm, von denen man sicher schon gehört hatte, aber auf die man im Zusammenhang mit einem gewöhnlichen vierzehntägigen Urlaub nie kommen würde.
Also war die Entscheidung gefallen, unser Sparschwein für diese Reise seinem ursprünglichen Zweck zuzuführen um es zu schlachten und auch nicht eine einzige Dublone (hihi) darin zurück zu lassen.
In Gedanken sah ich mich schon mit Kopftuch und rotem Tuch um den Leib in klobigen Lederstiefeln, den Säbel im Anschlag auf einem alten Dreimaster stehen, Püppi im Arm haltend und mit einem breitkrempigen Hut, auf dem bunte flauschige Federn im Seewind wedelten.
Klischee lass nach!
Aber toll wäre das doch oder?
Es sollte toll werden!
Und nun, Toni – viel Spaß bei unserer Reise in die Karibik.
Nach etwa zehn Stunden Flugzeit erreichten wir die Hauptstadt der Dominikanischen Republik, Santo Domingo, in deren Hafen die AIDA lag, um von hier aus die Reise in die Karibische See zu starten.
Unmittelbar nach der Landung bestiegen wir bereits die auf uns wartenden Busse ohne durch irgendeine Passkontrolle gehen zu müssen. Auch um unser Gepäck brauchten wir uns nicht zu kümmern. Das war schon genial. Ein fantastischer Service, den wir überhaupt nicht gewohnt waren.
Das fing schon mal gut an.
Scheinbar waren wir etwas zu früh dran, denn der Reiseleiter im Bus machte mit uns zunächst eine ausgiebige Stadtrundfahrt, wo in der Regel ja nichts gegen zu sagen ist. Aber nach so vielen Stunden Flug ist man eigentlich schon froh, wenn man endlich seine Kabine beziehen darf, um aus den verschwitzten Klamotten rauszukommen, um sich ausgiebig zu duschen und frisch zu machen.
Nun denn, auch das ertrugen wir mit den anderen Mitreisenden und wurden dann doch etwas ungehalten.
Als wir endlich am Hafen angekommen waren, mussten wir im Bus verharren, weil irgendetwas wohl noch nicht geregelt war bei der Zollabfertigung.
Im Bus selbst versagte die Klimaanlage und die Kleider klebten uns am Körper. Jetzt war es plötzlich überhaupt nicht mehr schön, aber nach gefühlten dreißig Minuten entließ man uns in die Freiheit und vor allem an die frische Luft.
Das Einchecken verläuft eigentlich ziemlich unproblematisch, da man das in Stockwerke eingeteilt hat. Also gehen die Gäste, die in der Etage fünf untergebracht sind zum entsprechend ausgezeichneten Schalter. Das geht ganz ruhig, schnell und zivilisiert vonstatten.
Nachdem man sich für ein Foto in Pose gestellt hat, erhält man seinen AIDA-Ausweis. Eine Art Kreditkarte, die als Ausweis und Zahlungsmittel an Bord benutzt wird.
Selbstverständlich darf auch das obligatorische Foto der Ankunft nicht fehlen. Neben dem Schild mit den erforderlichen Daten und Vermerken stellte man uns noch eine niedliche karibische Schönheit in typischer Landestracht an die Seite und schon waren die ersten Kosten produziert.
Was soll ich sagen, Toni?
Wir kannten das. Wir akzeptierten das. Man muss es ja nicht, wenn man nicht möchte.
Nachdem wir dann unsere Kabine in Beschlag genommen hatten und die Koffer da waren, konnten wir uns endlich und ergiebig dem rettenden Wasserstrahl der Dusche zuwenden.
Als wieder alles gut duftete und wir uns wieder wohl fühlten, hieß es, Ausflüge buchen. Wenn man das nicht vorab per Internet erledigt hat, macht man das kurzerhand an Bord.
Also brachten wir auch diese Sache noch hinter uns und konnten jetzt ein wenig relaxt die ganze Sache in Angriff nehmen.
Die Öffnungszeiten der Restaurants etc., die auf der AIDA schlicht und einfach „Erlebniszeiten“ genannt werden, entnahmen wir der täglichen Bordzeitung und so ging es zunächst ins Karibik Restaurant, um auch kulinarisch vor Ort anzukommen.
Bei der im Anschluss stattfindenden Willkommen-Show im Theater wurden doch tatsächlich alle anwesenden Männer auf die Bühne gerufen, um dort einen animierten „Zirkus“ mitzumachen, was mir generell nicht besonders gefällt. Das liegt daran, dass ich der Ansicht bin, mich in meinem Leben schon genügend zum Affen gemacht zu haben. Aber was soll’s. Ist ja Urlaub. Da schaut man nicht so genau hin und natürlich wollte ich auch Püppi nicht bei erster Gelegenheit enttäuschen.
Also brachten wir das stilvoll hinter uns und ließen den Abend bei einem schönen Glas Rotwein gemütlich ausklingen.
Respect!
Dieses Wort prangte in großen Lettern auf der AIDA-Zeitung.
„Respect“ ist in der Karibik nicht nur der Gruß, sondern auch eine Art Lebenseinstellung vieler Einheimischer. Übersetzt könnte man sagen, es meint: „Leben und leben lassen“.
Das Easy-Living – so erfuhren wir auf dieser Reise – ist die eigentliche Lebensphilosophie der Inselbewohner. Wir sollten eine Menge davon erleben.
Zunächst lag aber ein Tag auf See vor uns. Das sind die Tage zum Relaxen, sich verwöhnen lassen und zum Schiff inspizieren.
Aber vor dem Vergnügen hat eine internationale Konvention die Seenotrettungs-Übung auf jedem Passagierschiff gesetzt, um die Reisenden mit den Rettungseinrichtungen und den Sammelplätzen vertraut zu machen.
Vielen Mitreisenden merkt man an, dass dies eine sehr lästige Geschichte ist, die vom Frühschoppen abhält, allerdings denke ich, dass diese Übung sein muss. Selbst auf den modernsten Schiffen kann – durch welchen Umstand auch immer – einmal eine Notlage eintreten, die genau diese Kenntnis erforderlich macht.
Andererseits sehen diese orange-roten Schwimmwesten doch ganz schick aus, wenn man es denn mal geschafft hat, sie ordnungsgemäß anzulegen. Außerdem besitzen sie eine Trillerpfeife, auf der so manches Liedchen dann erklingt.
Also, Toni! Wenn Du mal eine Kreuzfahrt machst – immer schön bei der Seenotrettungs-Übung teilnehmen. Die dauert höchstens eine halbe Stunde und an einem See-Tag weiß man ohnehin nach kurzer Zeit nicht so wirklich, was man noch machen soll.
Dazu hat die AIDA-Crew den Frühschoppen auf dem Pool-Deck erfunden.
Das ist eigentlich eine vergnügliche Angelegenheit, denn man lässt sich entspannt in einem Sessel auf dem Deck nieder und harrt der Dinge, die da kommen.
Der Kapitän stellt alle wichtigen Mitarbeiter an Bord vor, wie den Clubchef, den Chefkoch, den Sicherheitschef, die Theaterleitung usw.
Das bootseigene Showensemble legt dann eine kesse Sohle aufs Parkett und überrascht mit ersten Musikeinlagen. Dazu serviert der Bar Manager den jeweiligen Cocktail des Tages. Also einen ohne und einen mit Alkohol, die an diesem Tag die Namen trugen: „Dolphin“ und „Red Snapper“. Wie passend.
Man erfährt einiges über die so genannten
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Jürgen Reintjes
Bildmaterialien: Jürgen Reintjes
Tag der Veröffentlichung: 01.05.2012
ISBN: 978-3-86479-626-5
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