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Kapitel 1

Da war die große rote Lock des Hogwartsexpresses doch diesmal kam sie mir noch größer und noch schöner vor, als die letzten zwei Jahre. Zwei Jahre lang wartete ich sehnsüchtig schon darauf endlich nach Hogwarts zu kommen. Doch nun war es endlich so weit, heute würde ich in den Zug steigen und nicht mehr am Bahnsteig zurück bleiben wenn James nach Hogwarts fuhr.

„Na, bist du aufgeregt Schwesterherz?“, hörte ich eine Stimme neben mir. Ich zuckt leicht zusammen da ich nicht bemerkt hatte wie Albus durch die Absperrung gekommen war. „Nein, gerade überhaupt nicht aber das wird bestimmt noch kommen. Und wie sieht's bei dir aus?“, stellte ich ihm die Gegenfrage und drehte mich zu ihm. Er verneinte doch in seinen Augen sah ich ein freudiges Funkeln und wusste genau das er es in meinen Augen auch sehen würde. Ich fragte gar nicht erst weiter nach, denn ich wusste genau wie er sich fühlte, denn ich fühlte genau wie er. Das war das besondere an uns zwei, wir waren nicht einfach nur Zwillinge wir waren identisch, wenn man mal von dem Geschlecht und ein bisschen von dem Aussehen absah. Wir fühlten immer das gleiche und häufig dachten wir auch das gleiche.

Langsam schoben wir unsere Gepäckwägen vor uns her als auch unsere Eltern durch die Absperrung gekommen waren. Als wir den Bahnsteig entlang gingen hielt Albus Ausschau nach einem oder mehreren Rotschöpfen und da endlich sah er Rose. „Los wir müssen hier lang sie sind da vorne.“, rief er uns anderen zu und steuerte auf Rose zu. Rose umarmte uns stürmisch als wir bei den Weasleys ankamen. Ich umarmte auch meinen Cousin Hugo während Albus ihm nur auf die Schulter klopfte und grinste.

Da es schon kurz vor 11 war verabschiedeten wir uns von unseren Eltern und Hugo und stiegen in den Zug. Albus half mir meinen schweren Koffer in die Gepäckablage zu wuchten und dann suchten wir uns zu dritt ein Abteil. Der Zug war schon ziemlich voll trotzdem mussten wir nicht lange suchen bis wir ein freies Abteil fanden und ich mich gegenüber von Albus auf den Platz am Fenster fallen ließ.

Als sich der lang Zug endlich in Bewegung setzte winkte ich nochmal meinen Eltern und begann dann mit den anderen über Hogwarts zu reden. Wie waren noch nicht lange unterwegs da ging die Abteiltür auf und ein kleiner blonder Junge, der wohl auch dieses Jahr sein erstes Jahr auf Hogwarts hatte, stand in der Tür. Wir schauten ihn alle drei an und ich schenkte ihm ein Lächeln, welches er schüchtern erwiderte und dann fragte: „Kann ich mich zu euch ins Abteil setzten?“ Albus nickte und sagte zustimmend: „Ja klar kannst du dich zu uns setzten, komm rein.“ Erfreut aber immer noch schüchtern kam der Junge ins Abteil und setzte sich neben Albus. „Wie heißt du?“, fragte ich ihn als er saß. „Ich heiße Scorpius Malfoy.“

 

Als ich seinen Namen hörte stockte kurz mein Atem und ich sah zu Albus. In Albus Augen sah ich das er genau wusste wer da neben ihm saß trotzdem schüttelte er fast unmerklich den Kopf. Ich hatte ihn verstanden er wollte genauso wenig wie ich gleich den Streit den unser Vater mit Draco Malfoy gehabt hatte fortführen. Ich wollte keine Vorurteil gegen Scorpius Malfoy haben bevor ich ihn überhaupt kennen gelernt habe.

„Hi Scorpius, ich bin Lily Potter, das ist mein Bruder Albus Potter und das ist unsere Cousine Rose Weasley.“, begrüßte ich ihn und lächelte.

Mein lächeln wurde etwas breiter als ich sah wie ganz kurz ein trauriger Ausdruck durch seine Augen huschte. Doch ich merkte zu spät da er mein lächeln falsch aufgefasst haben könnte denn er stand schon wieder auf und meinte: „Dann suche ich mir jetzt lieber mal ein anderes Abteil.“

Ich sprang auf: „Nein!“, rief ich „Scorpius bleib hier bitte. Nur weil unsere Väter Streit miteinander hatten, während ihrer Schulzeit, heißt das doch nicht das wir das auch haben müssen oder?“. Ich sah Hilfe suchen zu Albus und Rose, beide waren auch aufgestanden und Rose nickte eifrig während Albus sagte: „Genau, meine Schwester hat recht. Nur weil unsere Eltern sich nicht wirklich mochten müssen wir nicht gleich auf Abstand zueinander gehen und den anderen hassen obwohl wir ihn nicht mal kennen. Ich finde wir sollten es probieren ob eine Freundschaft zwischen uns klappen würde oder nicht und wer weiß vielleicht raufen sich dann auch mal unsere Eltern zusammen wenn sie sehen das es bei uns klappt.“

Scorpius sah uns der Reihe nach an und dachte kurz nach. Dann erwiderte er: „Ihr habt ja Recht ich sollte nicht vorschnell urteilen und nur auf Namen achten. Ich sollte mir mein eigenes Bild von den Menschen machen. Aber viele verachten mich und meine Familie, aber vor allem meinen Vater und seine Eltern dafür was sie vor so langer Zeit getan haben. Dabei war es nie die Absicht von meinem Vater das zu tun was er getan hat. Außerdem hat er sich in all den Jahren echt bemüht es wieder gut zu machen und er hat sich verändert glaubt mir.“

„Ich glaube dir“, erklärte ich ihm „Wir haben selber gesehen das er sich verändert hat es stand ja viel über ihn in der Zeitung und selbst meine Eltern und auch meine Tante und mein Onkel haben es gemerkt.“, stellte Rose fest. Albus nickte: „Wir haben keine Vorurteile dir gegen über. Was passiert ist, ist passiert und wir sollten da jetzt nicht weiter darüber reden. Ich für meinen Teil wäre gerne mit dir befreundet.“

Kapitel 2

 

Ich hörte Albus Worte und nickte schnell zur Zustimmung. Auch ich wäre gerne mit ihm befreundet, ich fand er sah wirklich nett und freundlich aus, auch wenn er etwas schüchtern war. Aber ich konnte mir gut vorstellen das er wenn es sein musste alles für seine Freunde zu tun damit es ihnen gut ging.

„Komm.“, sagte ich und lächelte „Setze dich wieder zu uns.“ Scorpius sah mich an und sah das ich es, aber auch die anderen, ernst meinten, lächelte mich an und setzte sich wieder auf seinen Platz. Auch wir anderen setzten uns wieder hin und wir fingen an über uns selbst, unsere Familien und über Hogwarts zu reden. Als der Imbisswagen kam kauften wir ihn zu viert fast leer. Wir aßen alles gemeinsam und tauschte Schockofroschkarten. Den Rest der Zugfahrt redeten wir noch viel und lachten oft.

Kurz bevor wir in Hogsmeade ankamen streckte ein älterer Junge den Kopf in unser Abteil. Zuerst sah ich ihn sehr verwirrt an und fragte mich was er wohl von uns wollte aber dann erkannte ich ihn. „Man Teddy kannst du nicht einmal gleich aussehen wie beim letzten mal? So erkennt man dich doch nie.“, beschwerte ich mich leicht belustigt. „Hallo Lily, es ist auch schön dich wiederzusehen.“, begrüßte mich Teddy sarkastisch „Immer gleich aussehen ist doch langweilig, außerdem erkennst du mich ja doch.“ Albus und Rose lachten während ich Teddy eine Grimasse schnitt. Der einzige der total verwirrt war, war Scorpius. Er sah mich fragend an und ich erklärte ihm schnell: „Das ist Teddy Lupin, er ist der Patensohn von unserem Vater. Außerdem ist er ein Metamorphmagus ist verändert er ständig sein aussehen.“ Scorpius war begeistert: „Wow, kannst du das einfach so? Zeig mal.“ „Na wer ist denn da so neugierig?“, fragte Teddy belustigt. Sofort wurde Scorpius rot und versuchte sich so klein wie möglich zu machen damit Teddy ihn nicht sehen konnte. Ich gluckste leise denn natürlich klappte das Vorhaben von Scorpius nicht. Teddy kam nun ganz ins Abteil und stellte sich vor Scorpius. „Wie heißt du?“

Ich konnte sehen das Scorpius den Mund aufmachte aber keinen Ton raus bekam. Man der war ja echt total schüchtern aber irgendwie tat er mir Leid und deshalb sagte ich: „Das ist Scorpius Malfoy, Teddy.“ Teddy sah mich kurz mit hochgezogener Augenbraue an doch ich sah ihn etwas vorwurfsvoll an. Er verstand und lächelte Scorpius an. Dann ging er vor ihm in die Hocke und meinte: „Also Scorpius, ja ich kann das einfach so und ja ich kann es dir auch mal zeigen aber nicht jetzt dann dazu ist jetzt zu wenig Zeit.“, er stand wieder auf und sah in die Runde: „Eigentlich wollte ich nur vorbeikommen um euch zu sagen das ihr eure Umhänge anziehen sollt. Wir sind gleich da.“ Das war ja mal wieder typisch als ob wir so klein waren das wir das nicht selber auf die Reihe bekommen würden. Aber es war eben Teddy und er meinte es ja auch nur gut. Er verabschiedete sich und wir waren wieder alleine und ich begann meinen Umhang anzuziehen. Die anderen folgten stumm meinem Beispiel. Ich spürte förmlich die Anspannung und Aufregung im Abteil und als ich zu Albus blickte sah ich genau das in seinen Augen was ich fühlte.

 

„Erstklässler zu mir.“, rief eine mir sehr bekannte Stimme. Das war Hagrid ganz klar. Er war manchmal bei uns zu Besuch und mein Vater hatte mir erzählt das Hagrid immer mit den Erstklässlern über den schwarzen See fuhr. Ich war sehr gespannt auf diese Bootstour und so langsam breitete sich bei mir die Aufregung doch aus.

Zu viert schoben wir uns langsam mit der Menge auf Hagrid zu. Als wir in der Gruppe Erstklässler standen winkte er uns kurz zu und rief: „Hallo ihr drei, wie geht’s euch?“ „Super und dir?“, rief Albus Hagrid zu. Doch statt zu antworten machte dieser nur eine wegwerfende Handbewegung und sah sich um ob alle Erstklässler bei ihm waren.

Ich hatte das dumpfe Gefühl das etwas mit Hagrid nicht stimmte, so zurückhaltend war er uns gegenüber ja noch nie. Vielleicht war er es jetzt nur wegen den ganzen anderen Schülern aber trotzdem war es irgendwie komisch. „Sag mal weißt du was mit Hagrid los ist?“, flüsterte Albus mir ins Ohr. „Ist es die auch aufgefallen?“, ich schaute Albus an als ich dies fragte. Albus nickte zustimmend, auch Rose nickte und sagte: „Mir ist auch aufgefallen dass etwas mit ihm nicht stimmt. Aber ich habe so wie ihr auch keine Ahnung was mit ihm los ist.“ „Wir werden mit ihm reden sobald wir Zeit dazu haben, ok?“, ich sah die anderen fragend an und sie nickten zustimmend.

„So, dann folgt mir mal wir werden jetzt mit den Booten über den See zu eurer neuen Schule fahren.“ Wir liefen Hagrid nach aber einer kam nicht mit es war Scorpius. Ich sah mich nach ihm um und sah ihn fragend an. Sein Gesicht war kreide bleich noch bleicher als sonst und das war schon echt eine Leistung denn er hatte eine schon sehr helle Haut aber jetzt. Ich ging zu ihm und berührte leicht seine Schulter wovon er zusammen zuckt und mich panisch an sah. „Hey Scorpius was ist den los?“, fragte ich ihn. „I-I-ch... Ich hab Angst v-vor W-Wasser.“, stotterte er und sah mich an. In seinen grauen Augen herrschte ein Sturm aus Gefühlen das konnte ich sehen. Mache Gefühle erkannte ich zum Beispiel die Panik die sich immer wieder in den Vordergrund schob aber ich sah auch noch vieles was ich nicht identifizieren konnte. Er tat mir Leid weshalb ich seine Hand nahm und sagte: „Hey, dir wird nichts passieren, ich bin bei dir und die anderen auch.“ Ich sah mich um damit ich von Rose und Albus eine Bestätigung bekam aber sie waren nicht da. Es war keiner mehr da. Weder Hagrid oder einer der anderen Erstklässler noch ein anderer Hogwartsschüler.

Kapitel 3

 

Als auch Scorpius merkte das wir ganz alleine da standen bekam er fast eine Panik Attacke und auch ich schlugte als ich merkte das wir wirklich alleine waren. Aber das ließ ich mir nicht anmerken und schaute mich schnell um. Wohin waren die anderen nochmal gegangen? Ach ja hier den Berg runter ich zog Scorpius mit mir mit. „Bist du dir sicher Lily das das die richtige Richtung ist?“ „Ja, Scorpius ich bin mir sicher das wir hier lang müssen komm wir müssen uns beeilen dann erwischen wir die anderen vielleicht noch.“, sagte ich etwas gehetzt denn ich war schon los gerannt und zog ihn nun an meiner Hand hinterher. Ich war mir zwar wirklich nicht ganz sicher ob das der richtige Weg war aber das würde ich Scorpius jetzt ganz sicher nicht sagen sonst würde er total durchdrehen. Denn das konnte ich jetzt nicht wirklich gebrauchen.

Wir liefen eine Weile schweigend den Berg hinunter und als wir gerade um eine Biegung liefen rannte ich voll in eine andere Person hinein. Ich fluchte lautstark und landete auf dem Boden. „Lily, Lily ist alles ok?“, rief Scorpius und kniete sich neben mich auf den Boden. Ich spürte seine Hand auf meiner Schulter und lächelte ihn an: „Ist schon ok. Mir geht’s gut.“, sagte ich schnell damit Scorpius sich beruhigte. Er machte sich schon wieder Sorgen um alles. Aber irgendwie ist das ja auch süß.

„Lily, Scorpius seit ihr das? Merlin, sei dank das ich euch gefunden habe.“ „Albus? Oh ein Glück ihr seit noch nicht über den See gefahren.“, sagte ich erleichtert und ließ mich von meinem Bruder auf die Beine ziehen. Doch bevor er mich in die Arme schließen konnte reichte in Scorpius die Hand und zog in auf die Beine. Er lächelte und unsere Hände blieben verschränkt. Ich nahm auch Albus an die Hand damit wir uns nicht nochmal verlieren würden und so liefen wir runter zum See wo die restlichen Erstklässler auf uns warteten.

 

Hagrid nickte nur kurz als er bemerkte das nun wieder alle Erstklässler beisammen waren und ging dann voraus zu den Booten. „Es können immer vier Schüler in ein Boot und verteilt euch schnell auf die Boote.“, erklärte er uns noch kurz bevor er in sein Boote stieg und ungeduldig wartete bis wir und auf die Boote verteilt hatten. Was war nur los mit Hagrid? Er war doch sonst nicht so gleichgültig. Die einzige die sich gefreut hatte als Albus mit mir und Scorpius wieder aufgetaucht war, war Rose. Sie war mir um den Hals gefallen während die anderen Erstklässler uns nur grimmig angeschaut hatten. Doch das war mir in diesem Moment egal aber es verletzte mich das Hagrid so abweisend war und sich anscheinend überhaupt keine Sorgen gemacht hatte.

Ich spürte plötzlich einen leichten druckt an meiner Hand und sah zu Scorpius. Ich musste ihn nicht fragen was los war ich sah es in seinen Augen und ich erinnerte mich darum warum Scorpius und ich zurückgeblieben waren. „Hey, ganz ruhig! Ich bin bei dir und zusammen schaffen wir das ok.?“, versuchte ich ihn zu beruhigen. Er sah mich zwar zweifelnd an aber irgendwie schien er mir doch zu glauben und zu vertrauen, denn er drückte meine Hand kurz ein bisschen kräftiger. Ich nickte ermutigend und ein lächeln huschte über sein Gesicht.

Albus und Rose hatten uns beobachtet aber sagten nichts und schauten sich nach einem leeren Boot um. Wir fanden eins und wir waren nicht die letzten die noch an Land waren aber trotzdem hatte ich das Gefühl Hagrid würde mich und die anderen etwas genervt anschauen. Schnell schob ich die anderen zu dem Boot und wir kletterten hinein auch wenn es bei Scorpius etwas hilflos aussah. Als wir dann im Boot saßen hielt er immer noch meine Hand und ich hatte nichts dagegen aber er hatte sich etwas entspannt.

Plötzlich ging durch alle Boote ein Ruck und Scorpius zuckte zusammen. Ich lachte leise und er schaute etwas beschämt rein aber ich sah auch ein lächeln über sein Gesicht huschen. Wir fuhren langsam um einen kleinen Berg herum und dann endlich konnte ich meinen ersten Blick auf Hogwarts werfen. Ich war beeindruckt wenn nicht sogar überwältigt. Das Schloss war noch schöner als James und meine Eltern immer gesagt hatten.

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Tag der Veröffentlichung: 16.05.2015

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