Stumm drehte er sich um
und sah in ihre Augen.
Sie hob ihren Blick
und senkte ihn sofort wieder.
Sie hatte Angst.
Aber Angst wovor?
Niemand bemerkte diese Momente zwischen ihnen.
Niemand außer sie selbst.
Beide lagen in jenen Abenden in ihren Betten
und lauschten den Gedanken an die Erinnerung.
Sie suchte ihren Frieden in der Musik,
er in der Bewegung.
Vielleicht war der entscheidende Punkt,
dass sie sich nicht kannten.
Vielleicht war es auch die Tatsache,
dass beide schüchtern waren.
Vielleicht wollten sie auch nicht verletzt werden.
Aber eines war beiden klar.
Sie waren füreinander bestimmt.
Ihre Wegen kreuzten sich,
immer und immer wieder.
Sie wollten einander vergessen,
unwissend darüber,
dass ihre Zeit bald gekommen war.
Ihre Verbindung wurde stärker,
Tag für Tag, Stunde für Stunde.
Er war bei immer bei ihr, sie bei ihm.
Einsehen konnten sie ihre Liebe beide,
wahrhaben jedoch nicht.
Deshalb dauerte es länger.
Länger als eigentlich vorgesehen.
Der Augenkontakt wurde länger,
beide fanden ihren Frieden in der anderen Person.
Beide lasen aus den Augen des Anderen das,
was andere nie hätten erkennen können.
Irgendwann kam der Tag,
der Tag, an dem seine Stimme
zum ersten Mal ihr gelten sollte.
Und nach jahrelangem Warten
wechselten sie erste Worte miteinander.
Und wie das Schicksal es wollte,
wurden sie glücklich.
Gemeinsam.
Tag der Veröffentlichung: 08.11.2018
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