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Prolog

Hi mein Name ist Juliana, ich bin 17 Jahre alt und ich will euch etwas über mein Leben erzählen. Ich führte kein glückliches Leben.
Ok vielleicht sollte ich das erst mal erklären: Mein Freund, oder besser gesagt Verlobter, ist ein Borderliner wie er im Buche steht, mein Vater ist depressiv und meine Mutter ist seit ich sie kenne hart an der Grenze zur Magersucht.
Achja einen Bruder habe ich auch, der stark Drogenabhängig ist. Und ich? Ich fange an immer mehr zu verzweifeln, weil ich nicht weiß was ich machen soll..
Manchmal denke ich, dass ich selbst bald depressiv werde, aber ich kämpfe hart gegen das Gefühl der Leere und Verzweiflung an, dass sich gelegentlich versucht bei mir einzuschleichen. Ich betrachte dieses Gefühl als meinen persönlichen Feind, mein Gegenspieler der mir mein Leben zu nehmen droht.
Manchmal, aber nur manchmal werde ich fast dazu verführt dem Gefühl nachzugeben, doch anscheinend habe ich einen so eisernen Willen, dass es nicht dagegen ankommt.

Kapitel 1

Mit brummendem Schädel öffnete ich die Augen und hörte ein absolut nervendes Geräusch, ein durchdringendes Kreischen das meinen Kopf zu platzten drohte.
Ich drehte meinen Kopf zur Seite und erkannte nun die Quelle des Geräusches: es war mein Wecker! Und der zeigte gerade Mal 6 Uhr an. 6 UHR!!! Achja heute war ja wieder mal Schule...mahhan wie sehr ich die Schule verabscheute! Nicht dass ich schlecht in der Schule wäre, nein ich war ein gesundes Mittelmaß, der gute Durchschnitt würde man sagen. Doch ich hasste es dort zu sein, ich hasste es dem monotonen Geschwafel der Lehrer zuzuhören und ich hasste es meinen Klassenkameraden beim Lästern und Klagen zu zuhören. Als ob DIE Probleme hätten, als ob DIE wüssten was es heißt Probleme zu haben...pffff...und dann wunderten die sich auch noch darüber, dass ich mich kaum mit ihnen unterhielt und dann sogar lieber den Lehrern beim Schwafeln zuhörte. Ja ich schotterte mich ab, aber nur weil mich meine besten Freunde verraten hatten. Als ich meinen Freund kennerlernte waren sie noch ganz aus dem Häuschen, mit „OOH wie SÜß“ und „Mein Gott herzig“ und so weiter. Doch als ich dann mit ihm zusammen war und er mir schließlich einen Antrag machte, wandten sie sich von mir ab. Ich wollte sie fragen was ich sagen und wie ich es sagen sollte, ich wollte ihren Rat, wie ich ihn am wenigsten verletzte wenn ich Nein sagte, denn ich war noch lange nicht so weit um mir sicher zu sein, ob ich mein ganzes Leben mit ihm verbringen sollte. Unglücklicherweise gestand er mir ein paar Tage vor seinem Antrag, dass er sich schon drei Mal (DREI MAL!!!) versucht hatte sich umzubringen, wegen nichts und wieder nichts. Wie konnte ich denn da noch Nein sagen? Also ich wollte ihm nicht auf dem Gewissen haben, nur wegen eines einfachen Neins, doch ich wusste wenn ich Nein sagte, würde er es tun, da war ich mir 100%ig sicher.

„Naja Ok“, dachte ich mir, „besser du denkst jetzt nicht mehr darüber nach, sonst holt dich noch die Depression...“. Gut gesagt, getan.
Ich stand auf und ging in mein Badezimmer und stellte mich unter die brennend heiße Dusche. Dort stand ich ungefähr 10 Minuten, bis meine Haut anfing rötlich zu schimmern. Ich hüpfte aus der Dusche und trocknete mich schnell ab und schmiss mich in wahllos zusammengewürfelte Klamotten, die doch irgendwie zusammenpassten, da meine meisten Sachen aus schwarzen Klamotten bestanden mit ein paar farbigen T-Shirts.
Als ich dann angezogen war wusch ich mir wie immer das Gesicht, schminkte und putzte mir die Zähne. Nach dieser morgendlichen Prozedur lief ich die Treppe nach unten in die Küche, schnappe mir meinen Kaffee, der wie immer schon bereit stand, lief nach draußen in den Garten, setzte mich auf einen Sessel und steckte mir meine erste Zigarette an. Maaahn tat das gut, Kaffee und Glimmstängel direkt nach dem Aufstehen.

Als ich mit meiner Zigarette fertig war trank ich noch genüsslich meinen Kaffee fertig.
Ich ging nach drinnen und zog mir meine heiß geliebten Chucks an und machte mich auf den Weg zum Bahnhof. Auf dem Weg dorthin rauchte ich meine zweite Zigarette. Nach 10 Minuten Fußweg war ich am Bahnhof angekommen, also setzte ich mich auf eine Bank holt meine Kopfhörer raus und drehte die Musik auf volle Lautstärke. Die rastlosen Gitarrenriffs und der harte Bass von Neaera dröhnten in meinen Ohren. Ich wählte mein absolutes Lieblingslied aus: „From Grief to Oblivion“. Ja das war mein heutiges Motto: Ich hatte den Tag mit Trauer und Schmerz begonnen und würde es so weit in die hinterste Ecke meines Kopfes drängen, dass es in Vergessenheit geraten würde, wenigstens für heute. Hoffentlich...

Kapitel 2

Ich hatte die Busfahrt eigentlich ganz gut überstanden, ich hatte ja das glück, dass die kleinen Unterstufen Kinder Angst vor mir hatten. So ergatterte ich immer einen Sitzplatz und konnte in Ruhe meinen Gedanken nachhängen und mich ganz in der Musik verlieren, die durch meine Ohren in meinen sowieso schon lädierten Schädel dröhnte. Der Schmerz machte mir nichts aus, er half mir sogar mich von diesen einen Gedanken abzulenken, der mich schon beim Aufstehen gequält hatte.
Als ich nach der Busfahrt in der Schule ankam, ignorierte ich die Tatsache, dass wir Hausschuhpflicht hatten und marschierte mit meinen verdreckten Chucks schnurstracks in das Schulgebäude. Glücklicherweise, oder sollte ich sagen UNglücklicherweise, bemerkte keiner, dass ich meine Schuhe noch anhatte. Mann, hatte ich Lust auf ein wenig Streit mit unserem Schulwart. Doch der bemerkte mich nicht mal, als ich an ihm vorbeiging, schade...

Angekommen in meiner Klasse setzte ich mich auf meinen Platz, klatschte meine Mappe und meine paar Stifte auf den Tisch, streckte meine Beine aus und wartete darauf, dass die schlimmste Stunde meines Tages begann: Mathe.
Meine Lehrerin stürmte in die Klasse, und wenn ich sage stürmte, dann meine ich es auch so, und knallte dass Klassenbuch auf den Tisch. Oohjaa dass würde mal wieder eine anstrengende Stunde werden...

Und wie ich es mir schon gedacht hatte war sie wütend. Warum? Weiß keiner. Das einzige was ich wusste war, dass ich immer das Fett weg kriegte, weil sie mich anscheinend abgrundtief hasste, sie schaffte es einfach immer wieder mich zu bestrafen, zu beleidigen oder bloßzustellen. So auch heute.
„Juliana wie lautet die Zahl Pi“, fragte sie mich, und ich sah in ihren Augen schon das listige Glitzern, dass mir bestätigte, dass sie mich einfach nur drankriegen wollt. Was sie dummerweise auch schaffte.
„Weiß ich nicht.“
„Was hast du gesagt?“, keifte sie gleich.
„Ich sagte, dass ich keine Ahnung habe!“ entgegnete ich.
„Schön, jetzt bekommst du eine negative Note, denn das haben wir gerade letzte……..“, blablabla, ich hörte auf ihr zuzuhören und murmelte „Schön…“
Die Minuten schleppten sich dahin und irgendwann, es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit, war die Stunde endlich vorbei und ich war froh, dass es keine weiteren Zwischenfälle mit Mrs. Keppler gegeben hatte.
Die nächsten Stunden zogen an mir vorbei, ohne dass sie irgendeinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hätten und es läutete endlich zur Mittagspause.
Gott hatte ich mich darauf schon gefreut, endlich eine Zigarette zu rauchen. Ich packte meine Mittagessen aus und aß genüsslich mein Käse-Salat-Paprika-Sandwich. Ich nahm mein Mittagessen immer selbst mit, da die Cafeteria nie etwas für Vegetarier im Angebot hatten. Das störte mich aber nicht im geringsten, denn ich wollte für den Fraß, den man hier vorgesetzt bekam, nicht auch noch Geld ausgeben.

Ich nahm wieder mein Handy und stöpselte mir die Kopfhörer in die Ohren, um in Ruhe gelassen zu werden, doch wie immer klappte das mal wieder überhaupt nicht, denn genau in diesem Moment kam mein persönlicher Albtraum auf mich zu.
Ok erst mal zur Info, so taff wie ich immer tat war ich bei weitem nicht, bei Jungs war ich eigentlich immer total schüchtern, doch bei diesem war ich das nicht.
Jesse (mein Albtraum) kam direkt auch mich zu, und wie immer verschlug es mir bei seinem Anblick die Sprache, aber das ging nicht nur mir so, denn er war einfach atemberaubend schön. Doch also ob das nicht ausreichen würde, war er höflich und nett zu jedem, mich eingeschlossen.
Warum er mein Albtraum war? Weil er es einfach nicht wahrhaben wollte, dass ich einen Freund hatte! Er war unbeschreiblich hartnäckig und versucht immer wieder sein Glück bei mir.
Das Problem war, ich mochte ihn, und das mehr als nur ein bisschen, doch ich konnte nichts mit ihm haben, ICH HATTE JA EINEN FREUND!!! Das Problem bei Tristian (mein Freund) war, dass er sich, sollte ich mit ihm Schluss machen, zu 100% umbringen würde. Tja, Borderliner…
Ich wollte aber mit ihm Schluss machen, aber ich wollte nicht sein Blut an meinen Händen haben, aber ich hielt das nicht mehr aus, das ewige Jammern und Beklagen und das beste war immer das Schmollen wenn er wieder einmal meinet, wir hätten zu wenig Sex. War auch nicht weiter verwunderlich, den ohne Liebe geht halt nix. Aber um des Friedens Willen machte ich halt ein- zwei Mal in der Woche die Beine breit und ließ ihn halt machen.

Ok, ich hatte anscheinend ich wieder einmal zu lange meinen Gedanken nachgehangen, denn auf einmal stand Jesse direkt vor mir. Ich hob meinen Kopf und sah direkt in diese wundervollen azurblauen Augen. Sofort schaltete sich mein Hirn aus und ich verlor mich in diesen Augen….

„Hi!“, sagte Jesse und holte mich wieder in die Realität zurück.
„Hi“, verdammt warum sagte ich das bloß so verliebt!!
„Wie geht’s uns denn heute so, meine Schöne?“ Schöne?? Hatte er mich gerade schön genannt?? Hallo?! Ich verpasste mir eine Mentale Ohrfeige, um wieder klar denken zu können.
„Also danke der nachfrage, mir geht’s gut und dir?“, antwortete ich.
„Danke mir geht’s auch gut, aber irgendwie kann ich dir das nicht so wirklich glauben?!“
Was bildete der sich denn eigentlich ein? So was hatte der mich nicht zu fragen!! Wutentbrannt stand ich auf und stolzierte an ihm vorbei und wollte in die Cafeteria zurück, doch er hatte mich eingeholt, schnappte mich bei meinem Handgelenk, zog mich mit sich in eine dunkle Nische und pinnte mich mit seinen Armen zu beiden Seiten meines Kopfes gegen die Wand. Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich war wie paralysiert. Ich konnte einfach nur in diese wunderschönen Augen schauen und dachte nicht mal ansatzweise daran mich zu wehren.
Er senkte den Kopf etwas weiter zu meinem und fragte leise:
„Warum denn so wütend mein Herzblatt?“
Gott wie machte er das bloß? Ich konnte ja nicht Mal klar denken in seiner Nähe…
„Äähm…“ na super! Ganz tolle Antwort!!
Er lachte leise und sah mir tief in die Augen und ich verlor mich prompt darin.
Er kam immer näher bis unsere Lippen nur mehr wenige Zentimeter voneinander entfernt waren, und flüsterte mir zu: „Willst du?“ OH GOTT!! Ja Ja JAHH!!
„Was?“ „Dass ich dich küsse?“, er ließ mir nicht mal mehr Zeit um zu antworten, da drückte er seine Lippen sanft auf meine. Oh Gott fühlte sich das gut an und jetzt konnte ich nicht mehr an mich halten und küsste ihn ebenfalls. Er tat es mir gleich und der Kuss wurde tiefer, verheißungsvoller und erregender. Und da spürte ich auch schon wie sich eine angenehme ziehende Wärme in meinem Unterleib ausbreitete. Er ließ seine Lippen von meinen runter an meinen Hals gleiten und ich musste ein lustvolles Stöhnen unterdrücken. Ich spürte wie er lächelte und er bedeckte meinen Hals weiterhin mit sanften Küssen. Von meinem Schlüsselbein hinauf bis zu meinen Kiefer drückte er einen Kuss nach den anderen und als er schließlich noch weiter nach unten kam konnte ich nicht mehr anders, jetzt musste ich einfach stöhnen. Nun wandte er sich wieder meinen Lippen zu und ich konnte an seinen Küssen spüren, dass er in genau der gleichen Stimmung war. Ich drückte mich fester an ihn und.. woow er wirklich in genau der gleichen Stimmung wie ich! Ich spürte eine Beule in seiner Hose und das machte mich nur noch mehr an. Jetzt war es an mir seinen Hals zu liebkosen, ich leckte leicht über die Haut über der Halsschlagader und biss dann leicht hinein. Ich hörte ihn stöhnen und dann auf einmal sagte er: „Ich... ich... ich muss weg!“ und so schnell konnte ich gar nicht schauen, war er schon weg. Gerade jetztwo es so schön heiß gewesen war, haute der Scheißkerl einfach ab!! Was sollte dass denn? Erst jetzt viel mir auf was ich eigentlich gerade getan hatte. Ich hatte mit Jesse rumgemacht und es hatte mir gefallen! Sehr sogar. Erst jetzt viel mir auf, dass er es mit einem einzigen Kuss geschafft hatte mich scharf zu machen, was Tristian schon lange nicht mehr geschafft hatte, egal wie sehr er sich auch bemüht hatte, meine Weiblichkeit bleib immer staubtrocken und Jesse schaffte es mit nur einem Kuss mich anzuheizen.

Was war nur mit mir los? Das konnte es doch nicht geben!! Jesse war doch nur ein aufdringlicher Junge! Das Problem war nur, dass ich mich nicht schuldig fühlte, sondern sogar sehr gut. Ich hatte einen federleichten Kopf und alles an was ich denken konnte war an diesen Kuss. Ich dachte den ganzen restlichen Schultag daran, außer im Fotografiekurs, denn da dachte ich nie an irgendetwas anderes als an meine Bilder.
Ich liebte das Fotografieren und dabei konnte ich mich immer entspannen und meine Sorgen waren wenigstens für zwei Stunden vergessen.
Als der Kurs vorbei war saß ich wieder im Bus mit zugestöpselten Ohren und hörte zur Abwechslung mal sanftere Musik. Die Klänge von dem Musical „Das Phantom der Oper“ umhüllten mich und ich gab mich ganz der klaren Stimme der Sängerin hin und versuchte an nichts zu denken. Ich schloss die Augen, doch ich sah sofort Jesses Gesicht vor mir. Erschrocken riss ich die Augen wieder auf und versuchte die Gedanken an Jesse und den Kuss loszuwerden und da sah ich, dass er ,gar nicht weit von mir entfernt von mir, ebenfalls im Bus saß. Ich machte mich so klein wie möglich, damit er mich nicht sehen konnte, doch genau in diesem Moment drehte er sich um und sah mir direkt in die Augen.
Ich konnte nichts dagegen tun, ich verlor mich wieder in seinen Augen und ehe ich mich versah, saß er auch schon neben mir und lächelte mich mit dem süßesten Lächeln an, das ich jemals gesehen hatte.
„Na meine Schöne, wie war denn dein Tag?“, fragte er mich. Seine Stimme holte mich wieder in die Gegenwart und somit kehrte auch meine Wut zurück.
„Wie soll er denn schon gewesen sein?“, antwortete ich spitz.
„War ja nur ne harmlose Frage, warum so zickig?“, meinte er pikiert.

Jaa klar, er war jetzt beleidigt oder was? Das machte mich nur noch wütender und ich keifte: „Naja, weißt du eigentlich ist mein Tag bis jetzt ziemlich gut verlaufen, außer, dass ich dir heute schon zwei Mal begegnen musste!“
„Heyhey nicht so aggressiv, meine Süße, das steht dir nun wirklich nicht...“
„WAS?“
„Ich sagte doch nur, dass du dich nicht so aufregen sollst...“
„Ich soll mich nicht so aufregen?? Du warst doch derjenige, der mich einfach stehen gelassen hat und abgehauen ist!!“ Ich schrie jetzt beinahe. Ja ich war heute sehr empfindlich und gereizt.
„Jaaa...deshalb bin ich hier...ich wollte dir eigentlich gerade erklären warum ich abgehauen bin...“ HA! Jetzt war er auf einmal nicht mehr der selbstsichere, coole Junge oder wie?
„Ok.. na dann schieß mal los!“, ich freute mich schon auf sein Gesicht, wenn ich ihn gleich anschreien würde. War mir ja egal, dass wir nicht alleine waren, sollten es ruhig alle hören.
„Ich kann dir das nicht jetzt, nicht heute erklären, aber ich verspreche dir ich werde es dir erklären, aber ich kann es jetzt nicht. Bitte verzeih mir was ich heute getan habe, ich machs auch wieder gut ok?“ Oh du meine Güte, jetzt starrte er mich mit seinem Hundeblick an und ich konnte nichts dagegen machen, ich musste einfach lächeln.
„Verzeihst du mir, Schönheit?“, flüsterte er


Mir zu und näherte sich nach und nach immer mehr meinem Gesicht. Als unsere Lippen nur noch ein paar Zentimeter trennten, konnte ich sogar seinen Atem auf meinen Lippen spüren und schmecken. Oh Mann, schmeckte der gut…
Ich konnte hören wie sich mein Puls beschleunigte und wie mein Atem zu stocken begann. Er grinste und schien ziemlich zufrieden zu sein mit der Reaktion, die er bei mir hervorgerufen hatte.
Ich versuchte mich auf meine Wut zu besinnen, doch sie war wie weggeblasen, denn seine Nähe hielt mich noch immer gefangen.
Ich atmete keuchend ein und sagt: „Ääähm…ja ok..wenn du meinst…“, zu mehr war ich nicht im Stande.
Er lachte leise „Gut treffen wir uns morgen in der Pause wieder?“
Jetzt war meine Wut wieder da und ich konnte wieder klar denken. „Nein, das kannst du vergessen, ich weiß doch ganz genau was du vorhast!!“, fauchte ich.
Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht und er entgegnete: „Schön dass ich jetzt weiß, an was du denkst wenn ich sage „Treffen“.“ Anscheinend sah ich so perplex aus, dass er schallend anfing zu lachen. Als er sich ausgelacht hatte fragte er noch mal: „Also treffen wir uns morgen“
„Man ja gut, aber du lässt deine Hände wo sie sind ok?“
„Jaja versprochen.“ Er näherte seine Lippen wieder meinen, aber genau in diesem Moment stoppte der Bus und er sagte, ohne seine Lippen auch nur annähernd von meinen zu entfernen, ganz leise: „Deine Haltestelle oder?“
„Hmmm?“, verwundert sah ich aus dem Fenster und erkannte mit einem Schrecken, dass ich hier wirklich aussteigen musste. Ich sprang auf und wäre beinahe gestolpert, hätte Jesse mich nicht aufgefangen. „Danke“, hauchte ich und verließ fluchtartig den Bus. Hinter mir hörte ich noch sein wundervolles Lachen..

Kapitel 3

Nach den 10 Minuten Fußweg war ich zu Hause angekommen und schleuderte meine Schultasche in eine Ecke und schmiss mir eine Pizza in den Backofen.
Noch immer etwas geschockt wartete ich darauf, dass meine Pizza endlich fertig wurde. Als ich mit wieder etwas beruhigt hatte, fing ich an über Jesse nachzudenken.
Was dachte ich mir eigentlich dabei mich bei Jesse wohl zu fühlen? Wie bescheuert war ich denn? Dann kam mir ein ganz anderer Gedanke:: Heute kam Tristian wieder einmal zu mir nach Hause um mit mir den Tag zu verbringen. Mann hatte ich gerade darauf keine Lust. Ich wollte alleine sein, ich wollte in Ruhe über alles nachdenken. Doch wen n Tristian kam, dann konnte ich das nicht. Sollte ich ihn anrufen und ihm absagen? Ich dachte lange darüber nach und kam schließlich zu dem Schluss, dass ich ihn anrufen würde.
Ich nahm mein Handy zur Hand und wählte seine Nummer.
Tuut…
Tuut….
Tuut…..
„Hallo?“
„Hi Schatz!“
„Hey du, ich wollte dir nur sagen, dass es sich heute nicht mehr ausgehen wird, weil ich wirklich total viel für die Schule zu tun habe…“
„Wirklich? Schade..und ich wollte dich heute mal mit etwas überraschen…“
Ach wirklich? Mit Sex oder was? Tolle Überraschung!!
„Ja es tut mir Leid aber es geht echt nicht anders, überrasch mich einfach wenn wir uns das nächste Mal sehen ok?“
„Ja gut dann sehen wir uns irgendwann Mal…“
Und er legte ohne sich zu verabschieden auf.
Wieder Mal typisch für Tristian. Wie immer war er jetzt wieder sauer. Ach egal, ich hatte andere Probleme um die ich mich kümmern musste.
Jesse zum Beispiel. Wie konnte ich das Problem bloß lösen?
Wollte ich es überhaupt lösen.
Bevor ich überhaupt fertig denken konnte platzte mein Bruder Mike herein und ich sah sofort, dass er schon wieder Mal zugedröhnt war. Na super. Was war es denn heute? Crack oder doch nur Gras? Oder etwa Koks?
„Haaalooo…“, jap er war zugedröhnt.
„Hey na wie geht’s?“ sagte ich, ich ließ mir nicht anmerken, dass ich mich schon wieder ärgerte.
„Gut Gut GUT!“, kicherte er. Oh gut er hatte einen guten Trip. Endlich mal wieder.
Er ließ sich auf den Sessel mir gegenüber fallen, packte ein kleines Tütchen aus und begann vor meinen Augen sich einen Joint zu drehen.
Ich schaute ihn pikiert an und wollte mich in mein Zimmer verziehen, doch er sah mich benebelt an und sagte: „Hey Schwesterleiin, magst du nich mal probieren?“ „Nein danke, sehr freundlich.“, fauchte ich.
Ich wirbelte herum und ließ ihn verwundert sitzen.
Nur weil er nicht mit seinen Problemen zurecht kam und er sich immer das Hirn vernebeln musste, hieß das noch lange nicht, dass ich das auch musste. Was dachte er sich eigentlich? Ok was dachte er überhaupt?
Ich schmiss mich auf mein Bett und starrte an die Decke.
Da es ein heißer Tag war hatte ich mir.meine Hose ausgezogen und genoss die Kühle.
Auf einmal spürte ich wie sich neben mir mein Bett ein wenig nach unten sackte. Erschrocken sah ich mich um und entdeckte Jesse, der ganz entspannt neben mir saß.
Vor lauter Schreck wich ich bis an die Wand am anderen Ende des Bettes zurück. Wie kam der denn hier rein?
„Wie bist du hier rein gekommen??“fragte ich sobald ich den Gedanken fertig gedacht hatte.
„Dein Bruder hat mich rein gelassen…“, fragte er mit einem Grinsen ,, Na hab ich dich etwa erschreckt?" ,,Nee, ich wäre nur fast gegen die Wand geknallt aber sonst...", ich seufzte und fragte:
„Er hinterlässt ja einen super Eindruck hm?“
,,Naja ich hab mich nur gefragt warum er abwrsend wirkte...ist er etwa krank oder so?" Ich lachte laut auf, vor Ärger nicht weil ich es lustig fand und warf meine Hände in die Luft : ,, Mann er ist zugedröhnt!! Selbst ein Blinder würde das erkennen!!"
Er sah mich an als wüsste er nicht was er dazu sagen sollte. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ja nur eine Unterhose trug und das mir beim Hände- in- die-Luft-werfen das T-Shirt ein wrnig hochgerutscht war und er nun freien Blick zwischen meine Beine hatte. Wo er auch hinsah. Und zwar ganz genau. Ich riss meine Bettdecke an mich und bedeckte damit meine Beine und hätte ihn dadurch beinahe vom Bett gworfen. Mit Genugtuung betrachtete ich sein verduztes Gesicht

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Tag der Veröffentlichung: 04.08.2011

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