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Corona & Pluto

Uns geht es gerade wie einer Raupe, die sich verpuppt, sich für eine gewisse Zeit abkapselt und es ganz alleine im Finstern aushalten muss. Bei der Raupe findet genau in dieser Phase, die Verwandlung zum Schmetterling statt! Danach entdeckt sie ein neues Element. Ihr sind Flügel gewachsen, sie kann in eine ganz neue Dimension vorstoßen – was für eine Freiheit muss das für die ehemalige Raupe bedeuten!


Nur wenn etwas in seiner ursprünglichen Form zerstört wird, ist Wachstum möglich!


Manchmal braucht es einen großen Leidensdruck, bis wir Menschen zur Wandlung bereit sind und eine alte ausgediente Hülle abstreifen. Aber seien wir uns einmal ganz ehrlich. Es war ohnehin schon fast nicht mehr auszuhalten. Wir können nicht schneller leben, nur weil wir ein Handy haben!


Wir brauchen das ganze Zeugs, das uns in der Werbung angepriesen wird, doch gar nicht. Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft! Das kann doch nicht der Plan gewesen sein! Das musste doch in einer Sackgasse enden.
Das Schulsystem funktioniert unterirdisch schlecht und das schon viel zu lange. Es schreit schon lange nach einem Wandel.


Der Leistungsdruck steigt permanent. Jemand, der nicht mindestens einen Burn-out hatte, oder zumindest kurz davor stand, hat schon beinahe ein schlechtes Gewissen, nicht genug zu tun.


Die Technologie wird unser Leben in den nächsten 30 Jahren mehr verändern, als in den letzten 300 Jahren! Das muss man sich erst einmal bewusst machen. Wobei diese Veränderung Segen und Fluch zugleich sein wird. Wer hat wirklich ein gutes Gefühl dabei, wenn z.B. Kinder und Studenten online über ihr Handy ihre Lehrer bewerten können? Das ist schon etwas anderes, als in einem fremden Land wissen zu wollen, ob ein Restaurant empfohlen wird oder nicht. Unsere Achtsamkeit wird gefragt sein.


Was hat also Pluto jetzt genau mit der Corona-Krise zu tun?


Als ich mich vor 15 Jahren auf die Sinnsuche gemacht habe, hat mir Yoga geholfen, meine Mitte zu finden. Dachte ich jedenfalls. Immerhin hat es mich einen Schritt vorangebracht und dazu beigetragen, mich für Kosmologie zu interessieren. Und so habe ich mich vor ein paar Jahren dazu entschieden, ein Astrologie-Seminar zu besuchen. Dort habe ich an einem Abend mehr über alles, was ich immer schon wissen wollte, erfahren, als in drei Semester Psychologie-Studium. Unter anderem, wie man wirklich seine Mitte finden kann.


Viele bekannte Astrologen haben seit längerer Zeit darauf hingewiesen, dass uns aus astrologischer Sicht große Herausforderungen bevorstehen und das mit einer ganz besonderen Planetenkonstellation begründet. Dazu muss man als Laie wissen, dass die sogenannten Langsamläufer, für unser Horoskop eine besondere Bedeutung haben. Saturn benötigt 29 Jahre, um einmal die Sonne zu umrunden. Pluto fast 248 Jahre und Jupiter braucht 11 Jahre. Kommen sich zwei, oder mehr Planeten nahe, nennt man das eine Planetenballung, oder Stellium. Wechseln sie dann in dieser Konstellation noch dazu von einem Element in ein anderes, hat das auf uns Alle und auch auf jeden Einzelnen, gravierende Auswirkungen. Am 12.1.2020 kam es nun zu dieser Saturn-Pluto Zeitenwende, wo ein neuer Zyklus beginnen soll. (https://www.astrodata.com/News/Grosse-Konjunktion-2020)


Jetzt stecken wir also mitten drin, in diesem plutonischen Wandlungsprozess! Viele Wissenschaftler haben in den letzten Jahren die Bedeutung Plutos kleingeredet. Astrologen sind der Ansicht, dass die geringe physische Größe des Pluto irreführend ist, da Pluto eine konzentrierte transzendentale Kraft besitzt, ähnlich der Energie eines Atomkerns. Mythologisch entspricht er dem Hades, dem Totenreich und dem Gott der Unterwelt. Als Symbol für den ewigen Kreislauf von Werden, Sein und Vergehen entsprechen sämtliche Übergangszustände dem Pluto-Prinzip. Er ist das Stirb und Werde, wie wir es am Beispiel der Raupe erleben. Er verkörpert Macht, Krisen, Tod und Sexualität und steht für Kompromisslosigkeit und Radikalität und macht deswegen Vielen Angst.


Pluto fordert dazu auf, uns unserer dunklen Seiten bewusst zu werden und die Kraft des Neubeginns zu nutzen. Dankenswerterweise macht uns die Jugendbewegung „Fridays for Future“ schon seit einiger Zeit auf unser aktuell gravierendstes Problem aufmerksam – den Klimawandel. Mit Plutos Unterstützung lernen wir jetzt das Loslassen! Auch wenn wir manchmal beim Loslassen das Gefühl haben, wir sterben. Wenn wir alle noch so gerne von den billigen Flugtarifen profitiert haben, unser Reiseverhalten muss sich jetzt ändern! Ich sage das nicht leicht dahin. Ich bin seit 25 Jahren Reisebüroangestellte und liebe meinen Beruf. Die derzeitige Situation ist die bisher größte Krise für unsere ohnehin krisengebeutelte Branche. Billigflüge und Billig-Airlines sind mir aber schon seit Langem ein Gräuel. In meiner Unterschriften-Signatur habe ich das Zitat stehen: „Travel is the only thing you buy, that makes you richer!“ Das Reisen gibt uns so viel zurück, da braucht man doch wirklich nicht knausrig sein, und kann sich auch einmal Gedanken über seinen ökologischen Fußabdruck machen.


So oder so findet das, was transformiert werden muss, seinen Weg, und sei es wie jetzt aktuell durch einen Virus, der korrigierend eingreift.


Das Ziel ist, weg von der gedankenlosen, kapitalistischen Konsumgesellschaft hin zu einer idealistischen Wissensgesellschaft. Reisen bildet, es wird immer zu unseren Bedürfnissen gehören, aber in einer anderen Weise. Wo liegt der Sinn, wenn man um den halben Erdball fliegt, nur um dort ein paar Tage in einem überdrüber Luxusresort in der Sonne zu liegen, nichts von Land und Leute erlebt? Wir sollten diese Krise wirklich als Antrieb sehen, uns weiterzuentwickeln und Verantwortung für unseren Planeten zu übernehmen.


Teilen wird in Zukunft immer wichtiger! Die Jugend lebt es uns teilweise schon vor. Wir werden Autos, Wohnungen und WISSEN teilen müssen!


Was zuerst schmerzhaft ist, wie gerade das Zusammenrücken in der Krise, könnte sich mit der Zeit als Segen erweisen. Vielleicht kommen die Länder und auch die einzelnen Menschen jetzt auf den Geschmack, dass es vorteilhaft ist, miteinander und nicht gegeneinander zu arbeiten. Es kommt nun zu Effekten, die eine Weiterentwicklung der Menschheit sprunghaft vorantreiben.


Wir können erst dann etwas verwandeln, wenn es in unser Bewusstsein gelangt ist. Ob wir die Krise durch Selbstsabotage selber heraufbeschwört haben, oder ob jemand ein Knöpfchen gedrückt hat, spielt keine Rolle. Spätestens dann, wenn die Spannung unerträglich wird, sind wir bereit für einen Wachstumsschritt. Sobald plutonische Veränderungsprozesse in Bewegung gekommen sind, können wir sie nicht mehr stoppen, aber oft die Form der Kanalisierung wählen. Wenn wir in uns ruhen, uns sicher fühlen und uns nicht mit Äußerlichkeiten identifizieren, anstatt zu glauben, dass wir ohne protzige SUV´s nicht leben können, sollten wir daraus neuen Selbstwert schöpfen. Plutonische Prozesse holen uns ins Hier und Jetzt. Achtsame, bewusst lebende Menschen brauchen keine Krisen mehr, um mit der Energie mitzugehen. Sie spüren, wenn etwas zu Ende geht und verabschiedet werden muss. Die beginnende Spannung ist für sie nicht mit Angst besetzt, sondern stimulierend, weil etwas Neues nachkommt. Sie horchen in sich hinein und trennen sich freiwillig von einer überholten inneren geistigen Haltung, oder von einem alten destruktiven Gefühlsmuster, oder von einer Arbeitsstelle, die sie nicht mehr erfüllt. Manchmal auch von einem Partner, der sie schon lange nur mehr bremst.


Wir müssen keine Verlierer sein! Wir müssen spüren, dass wir in Wirklichkeit gewinnen, wenn wir den Blick nach vorne, auf unsere nächste Aufgabe richten. Festhalten ist jetzt reine Energieverschwendung! Schauen wir nicht auf die Tür, die sich langsam schließt, sondern auf die andere, die jetzt aufgeht. Es wird etwas Neues, Besseres nachkommen.


Plutos Auswirkungen auf unser Leben stehen immer im Einklang mit einem größeren Ganzen. Sie sorgen dafür, dass es insgesamt weitergeht. Dabei ist das Ego des Einzelnen aber völlig unbedeutend.


Auswirkungen der aktuellen Planetenkonstellation sind bei jedem unterschiedlich, je nachdem, wo im persönlichen Horoskop dieses Stellium stattfindet. Ein persönliches Horoskop kann darüber Auskunft erteilen.


Da sich in den nächsten Monaten neben dem Prüfungsplaneten Saturn und dem Krisenplaneten Pluto auch der Glücksplanet Jupiter an diesem Stellium beteiligen wird, weist das darauf hin, dass wir Verantwortung für etwas Gutes übernehmen werden! Menschen/Politiker, die es gewohnt sind mit Verantwortung umzugehen, werden merken, dass sich die Hebel zum Handeln verstärken.


Jupiter ist wahrscheinlich auch dafür zuständig, dass wir der Krise mit einer Portion Humor begegnen können. In meinem Bekanntenkreis kursiert geradezu eine Flut von Corona-Witzen.


Im Moment wissen wir nicht, wie es weitergeht. Es ist weder ein Ziel noch eine Belohnung in Sicht, noch ein Sinn erkennbar. Aber alles ist in Bewegung. Alles hat einen Anfang und ein Ende. Dabei gibt es kein wirkliches Ende, denn jeder Tod ist gleichzeitig eine Geburt und jede Geburt ist gleichzeitig ein Tod. Das ist das unerbittliche Gesetz des Lebens. Die Essenz geht nicht verloren, es ändert sich nur die Form!
Wir sind kleine Rädchen, die eingebunden sind in ein großes Ganzes. Pluto treibt jetzt die kollektive Entwicklung voran. Der Corona-Virus zwingt uns zur Weiterentwicklung.


Dieser kleine Planet Pluto setzt riesige Mengen von Energie frei, die sich verselbständigen und die wir nicht aufhalten können. Das kann Angst machen und unser Sicherheitsgefühl erschüttern. Daraus wiederum kann ein Kontrollbedürfnis resultieren. Schon kursieren die ersten Corona-Apps, die aus uns endgültig einen gläsernen Menschen machen wollen. Wir haben Angst das Gewohnte, Vertraute zu verlieren. Aufgrund nicht verarbeiteter negativer Erfahrungen aus der Vergangenheit haben wir auch noch Angst vor der Zukunft und versuchen sie daher zu kontrollieren. Was wir natürlich nicht können. Das verhindert, dass wir im Hier und Jetzt leben und ist reine Energieverschwendung.


Pluto ist nicht böse, sondern geballt intensiv. Am besten können die Kräfte im Engagement für eine überpersönliche Sache eingesetzt werden. So sollten alle persönlichen Ängste vor diesen mächtigen Energien verschwinden.


Ich finde es interessant, wie Pluto und Saturn, die sich ursprünglich beide in einem Erdzeichen befinden, zusammen arbeiten und der Menschheit jetzt einen Entwicklungsschritt abnötigen, den diese vielleicht freiwillig nie gemacht hätte. Das bekommen gerade auch alle Nichtastrologen zu spüren. Vielleicht hilft mein kleiner Beitrag hier, jemanden für kosmische Energien zu interessieren. Das würde mich freuen!

Impressum

Texte: Thora Simon
Cover: The Planetary Society
Tag der Veröffentlichung: 14.04.2020

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