Cover

Hallo, ich bin Peter, Peter Hansen. Ich bin 23 und wenn ihr diese Zeilen lest, bin ich wahrscheinlich schon tot. Ich leide seit fünf Jahren an Depressionen. Es sind Schmerzen, die an guten Tagen einfach nur erträglich sind und an schlechten Tagen...lassen wir das. Ich habe in meinem Leben schon viel mitgemacht und ich möchte euch mit diesem Buch helfen. Helfen, dass ihr wieder Lust am Leben bekommt. Helfen, dass ihr jeden Tag genießt. Ich weiß, es ist nicht einfach dieses Leben. Es ist eine Herausforderung, jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde, jeden Tag. Ich bin es leid, immer Menschen zu sehen, die keine Lust mehr haben. Erlebt euer Leben, genießt es und mein Gott, hört auf zu jammern.


Kapitel 1:
„Erst wenn man tot ist, merkt man, wie schön das Leben war.“ Meine frühere BWL-Lehrerin hatte uns in der Schulklasse die Frage gestellt, wer schon mal an einen Selbstmordversuch gedacht hat. Für mich damals überraschend gingen alle Hände hoch. Ist jeder unzufrieden? Möchte jeder dieses Leben beenden? Diese Frage kann man so wie es sieht mit einem Ja beantworten. Es ist irgendwie schon komisch: Da ist man gesund, hat zwei Beine, zwei Hände, zwei Augen und dann möchte man nicht mehr weitermachen? Unglaublich. Sagt das mal einem Blinden, der seit seiner Geburt nichts sieht. „Ich bin kerngesund und ich begehe jetzt Selbstmord.“ Der Blinde wird euch zwar nicht anschauen können, aber er wird in eure Seele blicken. Er wird sehen, dass ihr das Ganze nicht schätzt. Ihr müsst nicht mal raus gucken in diese Welt, es reicht, wenn ihr einfach mal jetzt in diesem Augenblick kurz stoppt. Lest nicht weiter, sondern blickt einfach mal die Decke eures Zimmers an. Ihr könnt sie sehen – ein Blinder kann es nicht. Macht jetzt ein Geräusch und hört es an – ein Mann, der taub ist, kann das nicht. Bewegt eure Arme, eure Hände – ein gelähmter Mann würde euch dafür beneiden. Wir alle hatten schon mal glückliche Momente, ich schließe mich da nicht aus. Ich erinnere mich an den Spaß am Fußballspielen, die Freude nach der Schulzeit, meine Ausbildung, den ersten Kuss, die ersten intimeren Beziehungen, ein herzhafter Lachanfall. Ihr wart auch mal glücklich, ihr hattet auch mal Spaß und habt gelacht. Wollt ihr das wirklich alles aufs Spiel setzen und aufhören? Es bringt euch nichts, wenn ihr aufgebt. Das Leben ist dann vorbei. Die Kirchenleute werden mich nicht besonders leiden können, aber ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod. Ich gehe davon aus, dass dann alles vorbei ist. In den Himmel kommen wir nicht und im Fegefeuer werden wir auch nicht schmoren. Wer an den Teufel glaubt, kann von mir aus einen Ablassbrief wie im alten Rom kaufen, dann ist man vor dem Mann mit dem Dreizack sicher. Und am besten kauft man noch zwei weitere Briefe, dann kann man seine Eltern ebenfalls vor dem Feuer bewahren. Unglaublich an was die Menschen früher geglaubt haben. Das ist zum Glück heute anders und auch deshalb können wir uns glücklich schätzen. Und hey, wir befinden uns gerade in keinem Krieg. Es gibt niemanden, der uns töten möchte. Ich muss an dieser Stelle eine kleine Geschichte erzählen, die mir meine Großmama berichtet hat. Im zweiten Weltkrieg kamen französische Soldaten in ihr Dorf und zwangen die Einwohner im Wald zu leben. Die Männer ließen es sich in den Häusern der Bewohner gut gehen und aßen die Vorräte und randalierten. Meine Oma erzählte mir, wie sie im Wald leben und sich von Beeren ernähren mussten. Sie waren ausgesperrt aus ihren eigenen Häusern. Hätten sich die Einwohner gewehrt, wären sie sicherlich alle tot. Als die Franzosen dann gingen, saß meine Oma und ihre Familie die Verwüstung. Das Mobiliar war zerstört, die Jahresvorräte aufgegessen und auch ansonsten sah es in ihrem Haus nicht besonders gut aus.

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Tag der Veröffentlichung: 17.02.2010

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