Unter Trümmern begraben
Er spürte die rauen Papyrusblätter unter seinen Fingern, während er mit einer Feder seine Gedanken auf ihnen niederschrieb. Die angestaute Luft im Zelt ließ ihn husten, dennoch widmete er sich ohne Pause den Schriftstücken, welche er fein säuberlich auf seinem Schreibtisch gestapelt hatte. Kleine Schweißperlen sammelten sich auf seiner Stirn. Mit einem Klacken öffnete er das Tintenfässchen und tauchte die Feder in die Tinte. An der Zeltwand ihm gegenüber waren dutzende von verblichenen Landkarten angebracht worden, auf denen Standpunkte, Markierungen und Strecken der umliegenden Gegend verzeichnet waren. Große Regale aus massiven Eichenholz, welche mit Schriftrollen, Reliquien oder auch Messinstrumente vollkommen zugestopft waren, verdeckten die restlichen Wände. Erneut tunkte er die Feder in die schwarze Tinte.
Seine Eltern hatten ihn schon früh zur Ordnung erzogen, daher brachte er gerne seine chaotischen Gedankengänge auf Papier, wenngleich das nicht für seine Umgebung galt. Ein kleiner, unscheinbar wirkender Mann zog hektisch den bunten Vorhang zur Seite und stolperte schweratmend in das stickige Zelt. "Daniel, kommen sie schnell! Die Arbeiter sind auf etwas gestoßen dass sie interessieren könnte!" Seine Stimme sagte eigentlich schon alles über ihn aus, was man eigentlich über ihn als Person wissen sollte. Während andere Männer in seinem stolzen Alter mit einer eindrucksvollen Bassstimme glänzen konnten, erinnerte seine an die eines kleffenden Chihuahua. Er war so unwichtig das man seinen Namen fast schon wieder vergessen hätte sobald man ihn gehört hätte, wenn er nicht immer seinen vollen Namen sammt Doktortitel bei jeder Gelegenheit betonen würde. Daniel machte sich nicht einmal die Mühe von den Papyrusblättern aufzublicken."Cedrik, sie sehen dass ich derzeit beschäftigt bin, sich komme gern nachher nach um ihre antiken Scherbensplitter zu bewundern." Der kleine Mann wischte sich die öligen Haarsträhnen aus seiner verschwitzen Stirn und versuchte unter heftigen Schnaufen zu reden. "Nein...Daniel...diesmal ist...es..." Daniel stöhnte entnervt auf. "Hören sie, ich hab wirklich bedeutend wichtigeres zu tun als ihren antiken Schwachsinn zu bestaunen." Er tunkt die kleine Feder wieder in das Fässchen. "...Die Arbeiter haben einen Eingang gefunden!" Für einen Moment hielt Daniel in seiner Bewegung inne und legte die Feder auf den Eichentisch neben ihn ab. "Cedrik, definieren sie Eingang." - "Nun, ein Eingang ist normalerweise eine Öffnung welcher genutzt wird um ein Gebäude..." Ein zweites Stöhnen brachte ihn schnell zum Schweigen. "Oh, sie meinten was es für ein Eingang sein könnte!" Er spielte nervös mit seiner kleinen Hornbrille. "Ich nehme an es könnte eine Art letzte Grabstätte gewesen sein, das würde bedeuten dass..." Daniel unterbrach ihn. "Cedrik, bevor sie mir ihre Lebensgeschichte vorgewinselt haben brauche ich selbst eine letzte Grabstätte. Marsch, führen sie mich hin." Er stand auf und schob den unbequemen Holzstuhl mit einem quietschen zurück. Die heiße Mittagssonne brannte auf seiner Haut während die beiden, vorbei an den umliegenden Grabungsstätten,
Impressum
Texte: (c) L. Cocco
Bildmaterialien: (c) Frictional Games (Amnesia the dark descent)
Lektorat: Dieses Buch befindet sich derzeit in Bearbeitung.
Tag der Veröffentlichung: 06.01.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
A tribut to the 'Frictional games' studios and 'Amnesia the dark descent'.