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THETOS
1.Kapitel : Ein schöner Abend



Ding. KLONK ! Ding. KLONK ! Ding. KLONK! Ding.
KLONK ! Ding.KLONK ! Ding....
"Halt, Elo, das reicht für heute. Sieh, wie tief die Sonne steht."
Es war ein milder, warmer Sommerabend.
Die Vögel sangen noch so frisch und schön wie am Morgen.
Meister Genath nahm den Eimer Wasser vom Sockel und löschte die Glut.
Dann sah er seinen Gesellen an, der den schweren
Hammer abstellte.
Er klopfte dem rothaarigen jungen Mann auf die Schulter.
"Sehr gut gemacht. Hast du gemerkt, wie stark du geworden bist ?"
" Ja, Meister. Und das verdanke ich euch."
Der junge Mann lächelte dem bärtigen Schmiedemeister zu.
" Na, na, schon gut. Du bist kerngesund und jung.
Außerdem hast du Willen, genug, um der beste Schmied ganz Gteaihs zu werden.
Und Willen, Willen ist das Wichtigste, das man nur haben kann. Willen ..."
Der Alte hob den Zeigefinger, als wolle er einen kleinen Jungen ermahnen, sich besser zu benehmen, ließ ihn aber gleich wieder sinken.
Der Schmied schwieg einen Moment und sah Eloan an, der die schwere Lederschürze ablegteund nach dem alten grauen Leinentuch griff, um sich vom Schweiß der harten Arbeit zu befreien.
"Hier, mein Junge." Meister Genath griff in die Tasche und reichte Eloan einen Lederbeutel.
Der schob sich die langen roten Haare aus der Stirn und nahm den Lohn entgegen.
Er bedankte sich, verabschiedete sich von seinem Lehrmeister und ging zum Stall von Ovro,
dem blinden Zwerg.
Dort sattelte er seine Stute und ritt heim.
Der Himmel färbte sich orange.
Rot, violett.
Schwarz.
Als Eloan sein Pferd anhielt und abstieg, hatten seine
grünen Augen sich längst an die Dunkelheit gewöhnt.
Er führte die Stute in den Stall und striegelte sie.
Dann ging er ins Haus, leise, um Mol, den Hund, nicht aufzuwecken, und wusch sich.
' ... stärker als ein Ochse ...'


Meister Genaths Lob geisterte noch angenehm wärmend in seinem Kopf herum.
Er trocknete sich ab, zog sich seine Lieblingshose an und zählte den Lohn.
Fünfundzwanzig Silberstücke, wie immer.
Er musste lächeln.
Meister Genath war zuverlässig, trotz seines Alters.
Eloan ließ die Münzen leise zurück in den Beutel fallen und legte ihn in die Kiste hinter der Kommode.
Dann schob er das Möbelstück zurück an die Wand,
sodass die Geldkiste versteckt war.
Er drehte sich um, löschte die Kerzen und kletterte leise die steile Leiter zum Schlafraum im Obergeschoss hinauf.
Er schlich am Bett seines Freundes und Lebens - gefährten Bai entlang und legte sich leise in sein eigenes.
Er schloss die Augen.
Stille umhüllte ihn.
Er schlief ein.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 28.04.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine Freunde, die wissen, dass ich sie meine, für alle, die Freude am zeichnen haben, und für die, denen meine Worte gefallen.

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