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1.



>>Danke<< sagte ich dem Taxifahrer als er meine Koffer aus dem Auto holte. Als ich ihm sein Geld gezahlt hatte, drehte ich mich zur Straße und überquerte sie. Es waren noch 10 Minuten zu Fuß bis zu dem Wunderschönen alten Haus zu dem ich wollte. Ich überquerte noch 3 weitere Straßen und folgte einem kleinen matschigen Weg hoch. Schon nach 50 Metern blieb ich kurz stehen um mir das riesige Schloss-Artige Haus anzugucken. Es war immer noch genau so wie ich es in Erinnerung hatte, na ja vielleicht ein wenig umgebaut. Als Erinnerungen aus meinem alten Leben wieder hochkamen, trieb ich meine Füße noch mehr an und lief noch schneller.
Kaum hatte ich mich versehen stand ich schon vor dem Großen Eisentor das direkt auf das Riesige und wunderschöne Gelände führte. Das Tor muss wohl gespürt haben das ich da war und ging auf, oder es war einfach irgendwo eine Kamera und hatte gesehen das ich da war, dann machte sie jemand auf. Ich ging hinein als ob es was alltägliches wäre das ich ein neues Leben anfange. Ich musste endlich aufhören darüber nachzudenken und einfach weiterleben.
Das Gelände hatte sich verändert. Die Bäume die früher am Weg standen waren nicht mehr da. Genauso wie die kleine Holzhütte die weiter westlich stand, wo ich früher übrigens sehr viel Zeit verbracht hatte. Ich fragte mich was sich drinnen alles verändert hatte.
Ich ging weiter den langen Weg entlang bis ich an der nächsten Tür angekommen war. Eine Große Massive Holztür. Ich wusste noch das es mir immer sehr schwer fiel die Tür aufzumachen, aber heutzutage war es für mich als ob ich einen Dominostein umstoßen würde.
Als ich im Flur stand guckte ich mich um, entdeckte aber niemanden. Ich ging weiter den Flur entlang und mir fiel auf das sich auch drinnen einiges verändert hat. Früher hingen da verdammt viele altertümliche Bilder. Heute nur noch einige Auszeichnungen und die Bilder von irgendwelchen Erwachsenen, ich vermute das sind die damaligen Leiter. Ich lief weiter den endlosen Flur entlang und langsam fragte ich mich wo die alle waren. Vielleicht waren irgendwelche Feinde hier und haben alle umgebracht, oder...BAMM!! Natürlich, krachte ich mit jemandem zusammen.
>>Oh es tut mir echt leid. Ich war nur in Gedanken<< sagte eine nervöse Stimme. Jemand ergriff meine Hand und schon stand ich auf den Beinen.
Als ich wieder aufrecht stand hob ich meine Sachen auf und schaute die Person an, die mich umgerannt hatte. Es war ein Mädchen mit glatten, braunen Haaren. Sie hatte ein rot Kariertes Hemd an und eine helle Röhrenjeans. >>Ähm, ich bin Lynerra<< sagte sie und lächelte leicht >>Oh und tut mir noch mal leid<< sagte sie und wurde leicht rot.
>>Ist schon Okey. Ich bin Tracey<< sagte ich und lächelte auch.
>>Du bist neu hier oder?<<
>>Ja das bin ich. Und ich war grade auf dem Weg zum Büro des Leiters, nur weiß ich nicht wo...<<
>>Sorry das ich dich aufhalte<< sagte sie und zischte weiter.
Ich drehte mich nach ihr um und sah wie sie durch die Tür raus ging. Die war echt eigenartig. Hoffentlich waren hier nicht alle so. Aber wenigstens musste ich mir keine Gedanken mehr darum machen, dass alle tot seien.
Ich ging weiter und stand endlich vor dem Büro des Leiters. Neben der Tür hing ein kleines Schild.

Aaron Hunter
Leiter seit 1988

Ich stellte meine Koffer vor die Tür und nahm nur meine Handtasche. Ich klopfte vorsichtig an die Tür und wartete kurz bevor ich rein ging. Das erste was mir auffiel war das der Raum wirklich sehr hell und modern war, anders als damals. Es war Haselnuss-braun eingerichtet. Die Sessel und Sofas standen nicht weit von den Wänden und die riesigen Regale waren regelrecht überfüllt mit Büchern. Was mir als nächstes auffiel war, dass außer mir niemand im Raum war. Und jetzt überlegte ich. Sollte ich warten bis jemand kommt oder einfach wieder gehen?! Ich dachte kurz nach und ging dann wieder zur Tür. Ich wollte grade raus gehen als ich hinter mir eine Stimme hörte.
>>Tracey?<<
Ich drehte mich um und sah einen Mann, einen sehr jungen Mann, wahrscheinlich so um die 20 rum. >>Ja, ich bin Tracey. Und sie sind Aaron Hunter?<< fragte ich.
>>Schön wär's<< sagte er und lachte leise >>Nein ich bin Gerrit Davis, Stellvertretender Leiter. Aaron ist momentan auf Geschäftsreise<<
>>Ähm, ich bin neu und wollte mich hier anmelden.<<
>>Das du neu bist weiß ich, wir hatten dich schon erwartet.<< sagte er und setzte sich an den Schreibtisch.
>>Echt?<< fragte ich und legte den Kopf schräg.
>>Ja das haben wir, setzt dich doch.<< Er deutete auf den Sessel vor seinem Tisch.
Ich ging zum Sessel und setzte mich. >>Wieso hat man mich schon erwartet?<<
>>Rebecca hat uns erzählt was passiert ist. Da hat Aaron ihr vorgeschlagen, dich zu uns zu holen.<<
>>Das erklärt natürlich alles. Sie war schon immer eine Labertasche<<, sagte ich und schüttelte leicht den Kopf.
Rebecca, war meine Beste Freundin. Wir lernten uns damals hier kennen und haben uns von Anfang an super verstanden. Sie war für mich wie eine Schwester. Seit dem ich weggegangen war, hatte ich nichts mehr von ihr gehört. Bis sie mich vor ein paar Tagen ausfindig machte. Sie hatte mir vorgeschlagen hier zu leben. Da ich sonst nicht wusste wo ich hin sollte, entschied ich mich tatsächlich wieder hierher zu kommen.
>>Sie hat uns ebenfalls erzählt das du damals schon hier warst, deswegen denke ich das du dich hier zurecht finden wirst. Hier wurde nicht viel verändert<<, sagte Gerrit und öffnete seine Schublade >>Hier ist dein Zimmerschlüssel. Dein Zimmer ist neben dem von Rebecca. Du müsstest vielleicht noch wissen, dass es 2 verschiedene Etagen für Jungen und Mädchen gibt.<< Er gab mir den Schlüssel und schaute mich an.
>>Das hätte ich mir schon fast denken können, dass sich das nicht verändert hat.<<
>>Wenn du willst kannst du in dein Zimmer gehen oder dich ein wenig umschauen. Es sind grade fast alle weg, auf einem Ausflug. Sie kommen erst heute Abend wieder zurück.<<
>>Ja Okey<<, sagte ich und nickte.
>>Gut, dann wünsche ich dir noch einen schönen Tag, fühl dich hier wie zu Hause<<, sagte er und lächelte mich an.
>>Danke das werde ich.<< Ich stand auf und ging raus. Draußen standen noch meine Koffer. Ich nahm sie und ging dann in die 2. Etage zu meinem Zimmer.
Als ich wieder durch das Große Gebäude lief, war wirklich keiner zu sehen. Anscheinend waren sehr viele weg. Also nahm ich mir die Zeit um mich hier (wieder) einzugewöhnen.
Ich musste nicht mehr weit gehen, bis ich mein Zimmer erreicht hatte. Den Schlüssel zum Zimmer hatte ich noch in meiner Hand, an der anderen meinen Koffer. Ich machte die Tür auf und und legte den Schlüssel in meine Hosentasche. Als ich dann ins Zimmer eintrat, war ich positiv überrascht. Ich hatte gedacht alles an den Zimmern wäre verändert und viel moderner eingerichtet, doch dem war nicht so. Es sah fast so aus wie damals, nur hier und da ein bisschen anders.
Das Zimmer war recht groß für eine einzelne Person (Wobei, es nicht oft passiert das man alleine in einem Zimmer war). An der Wand, welche gegenüber der Tür war, stand das Bett, gleich daneben eine kleine Kommode. An der rechten Wand stand ein Tisch, auf ihm ein Schreibheft und ein paar Stifte, vor dem Tisch noch ein Stuhl. An der Linken Wand, stand ein Kleiderschrank, er war wirklich schön und reichlich faziert.
Ich stellte meine Koffer und Taschen vor das Bett und ging zu dem Schrank, machte ihn auf und merkte, dass in ihn mehr Sachen passen würden, als ich hatte. Als ich ihn wieder schloss, entdeckte ich eine Tür direkt neben dem Schrank. Ich machte sie auf und sah in das Badezimmer. Dieses war im Vergleich zum riesigen Zimmer, echt winzig. Die Dusche stand direkt neben einem kleinen, ungefähr Kniehohem, Schränkchen. Die Toilette stand an der anderen Wand, ein bisschen weiter vom Waschbecken.
Ich ging wieder raus und machte die Tür zu. Ich sah mich nochmal kurz in meinem neuen Zimmer um und sah erst jetzt einen kleinen Spiegel. Er hing neben der Eingangstür. Ich sah mich im Spiegel an und fühlte mich wie ich aussah, sehr gut! Meine langen, roten Haare waren ein bisschen wellig geworden und fielen sanft über meine Schultern. Meine Schminke war dezent, doch trotzdem gut aussehend. Nur ein bisschen Mascara und Make-up. Ich lächelte mein Spiegelbild an und machte die Tür neben mir auf. Ich ging raus und schloss sie wieder hinter mir. Ich sah mich im Gang um und bemerkte, mal wieder, das immer noch alles wie leer gefegt war.
>Wann die wohl alle zurück kommen?!< fragte ich mich und achtete darauf meine Gedanken nicht laut auszusprechen. Das passierte mir ziemlich oft, was dazu führte das mich alle für verrückt hielten, weil es so aussah, als würde ich Selbstgespräche führen.
Ich riss mich von diesem Gedanken los und lief den langen dunklen Flur entlang. Okay, dunkel war er ja eigentlich nicht, aber für normale Menschen würde er so erscheinen. Hatte doch seine Vorteile anders zu sein. Zwar gehasst von manchen Menschen die uns umbringen wollen, aber trotzdem finde ich es mittlerweile gut so zu sein. Bei dem Gedanken musste ich wieder lächeln.
Ich bog in einen anderen Gang, welcher schon viel heller und einladender war, jetzt kam ich mir nicht mehr vor wie in einem Kerker eingesperrt zu sein. Kerker... Ich wusste nur zu gut was es für ein Gefühl war eingesperrt zu sein, >>Grauenvoll.<<
>>Grauenvoll? Was ist Grauenvoll?<< hörte ich eine Stimme hinter mir fragen.
Ich erschrak und drehte mich um. Vor mir stand ein Junge, vielleicht ein oder zwei Jahre älter als ich. Er hatte dunkle lange Haare und so eine Typische Justin Bieber Frisur, wie er sie am anfange seiner Karriere trug. Nur stand es ihm tausend mal besser als Bieber!
Der Junge schaute mich an und ich sah das er grüne Augen hatte.
Er lächelte mich an und sagte: >>Tut mir leid, ich bin ziemlich direkt und frage gleich wenn ich etwas wissen will.<<
>>Ach kein Problem , finde ich eigentlich gut<< sagte ich und lächelte auch.
>>Ich bin übrigens Lotan.<<
>>Freut mich, ich bin Tracey<< entgegnete ich ihm.
Wir blieben beide kurz stehen und sagten nichts. Als ich grade etwas sagen wollte, ergriff er das Wort.
>>Tracey? Rebecca hat uns schon von dir erzählt<< sagte Lotan und grinste.
>>Ach? Ich glaub die muss ich mir später mal vorknöpfen.<<
>>Keine Angst, sie hat nur gutes erzählt, das ihr früher die besten Freunde wart und was ihr damals so getrieben habt.<<
>>Mhh... okay, da bin ich ja beruhigt<< sagte ich und lächelte leicht. >>Weißt du wann sie alle wieder zurück kommen?<< fragte ich ihn.
>>Ja sie sollten in ungefähr...<< er sah kurz auf die Uhr >>30 Minuten zurück sein.<< meinte er und sah mich an. >>Du hast früher schon hier gelebt, nicht wahr?<<
>>Ja, hab ich. Lass mich mal raten, das hat dir Rebecca erzählt?<< fragte ich und zog eine Augenbraue hoch.
>>Na was denkst du denn, klar hab ich das von ihr. Ich wollte es mir nur nochmal von dir bestätigen lassen<< sagte er und grinste wieder. >>Was hast du jetzt eigentlich vor?<<
Als ich grade antworten wollte, fiel mir ein das ich gar nicht wusste was ich vor hatte. Naja doch, nichts. >>Ähm, eigentlich lauf ich hier nur ein bisschen herum und, joa ich lauf hier herum<< sagte ich und kam mir recht dumm vor, weil ich einfach durch die Gegend lief ohne zu wissen was ich hier überhaupt machte.
>>Also das nenne ich mal eine Produktive Beschäftigung<< sagte Lotan und lachte kurz. >>Wie wäre es wenn wir was nützlicheres machen und ich dich hier ein bisschen durch das Gebäude führe und dir alles zeige<< schlug er vor.
>>Klar, gerne<< sagte ich und lächelte.
>>Okay, dann komm<< meinte er und ging los.
Ich musste mich nicht sonderlich bemühen um mit ihm Schritt halten zu können. Entweder ging er so langsam damit ich nicht rennen musste, denn er sah schon ziemlich sportlich und schnell und so aus, oder er war wirklich so lahm...wobei das ja heißen würde das ich auch lahm bin! Oder?!
>>Tracey?<<
>>Ja?<< entgegnete ich ihm als ich seine Stimme hörte.
>>Ich hab gefragt wie lange du schon hier bist.<<
>>Ach erst seit einer Stunde vielleicht.<<
>>Hast du dich schon angemeldet?<< fragte er und sah mich an. Okay, das musste ich jetzt einfach zugeben, in seinen grünen Augen konnte man sich wirklich verlieren...
>>Ähm, ja, hab ich. Aber nur beim Stellvertreter.<<
>>Ach ich glaube das macht nichts, ist eigentlich das selbe ob du dich bei Gerrit oder bei Aaron anmeldest. Ach und damit du dich nicht wunderst, wir siezen uns hier nicht, alle werden gedutzt.<< sagte er und grinste wieder.
>>Das finde ich zwar sehr komisch, aber ich werde mich daran gewöhnen<< sagte ich ebenfalls mit einem Grinsen im Gesicht.
>>Weißt du wenn man genau hin sieht, kann man zwischen Aaron und Gerrit eine gewisse Spannung spüren<< sagte er und sah mich an.
>>Mhh...ich hab die beiden bis jetzt noch nicht zusammen gesehen, oder besser gesagt habe ich Aaron überhaupt noch nicht kennen gelernt. Aber ich werde darauf achten wenn ich die beiden mal sehe<< sagte ich und lächelte. >>Wieso eigentlich? Was ist passiert?<< fragte ich noch.
>>Ist eine lange Geschichte.<< Er sah noch mal auf seine Uhr. >>Wobei wir noch ein bisschen Zeit hätten bis die anderen kommen, wenn du willst kann ich es dir erzählen<< schlug er vor.
>>Klar, wieso nicht<< sagte ich und ging mit ihm.

Wir gingen ein Stück und kamen dann in einen großen Raum den ich noch nicht kannte. Er musste wohl neu hinzu gebaut sein. Er war ähnlich eingerichtet wie die anderen Räume, wie auch mein Zimmer, sehr hell und gemütlich. In der Mitte des Raumes standen ein paar Sofas, an der Wand standen Tische mit diesen total neuwertigen Computern.
Lotan ging zu einem der Sofas und setzte sich, dabei bedeutete er mir, mich neben ihn zu setzten, was ich auch tat.
>>Schön hier oder?<< fragte er.
>>Allerdings<< sagte ich kurz. >>Okay, dann erzähl mir mal was da los ist zwischen den beiden<< meinte ich und lehnte mich zurück.
>>Also...<< fing er an. >>Als beide noch Jung waren, wobei Jung waren und bleiben sie immer, wurden sie zu zum Direktor und Stellvertreter ernannt. Sie waren schon davor die besten Freunde, fast wie Brüder. Es gab zwischen den beiden nie Streit und wenn dann war der schnell wieder vergessen. Irgendwann waren beide in der Stadt unterwegs, auf dem Jahrmarkt der hier schon seit sehr vielen Jahren jedes Jahr hier stattfindet. Dort lernten die beiden ein junges Mädchen kennen und verliebten sich beide in sie. Da war eigentlich schon klar, dass das nicht gut ausgehen konnte. Ein typisches Liebes Dreiecks Chaos. Da Aaron schon immer der hübschere und so war, entschied sie sich für ihn. Gerrit war natürlich total angepisst und ging von da an Aaron gewaltig aus dem Weg. Wobei das nicht so gut ging da Gerrit ja der Stellvertretende Direktor war. Tja, an dem Punkt war ihre Freundschaft zerbrochen und Gerrit war total eifersüchtig auf Aaron da er das Mädchen abbekommen hat. Und das meine liebe Tracey war die Geschichte, wieso unsere beiden Direks' sich nicht leiden können<< schloss er und verbeugte sich sehr übertrieben vor mir.
>>Okay, das war eine sehr informative Geschichte<< sagte ich und dachte kurz nach. >>Als ich mich vorhin angemeldet hab, hatte ich Gerrit mit Aaron verweschelt und als ich Gerrit das sagte, meinte er nur, es wäre zu schön wenn er Aaron wäre. Also wegen der Geschichte die du grade erzählt hast, oder?<<
>>Ja, das könnte sein, ist sogar sehr wahrscheinlich.<<
>>Gibt's irgendetwas was ich wissen sollte? Irgendetwas wichtiges, oder irgendwelchen Tratsch der hier rum geht?<< fragte ich grinsend, ohne irgendwas komisches, perverses andeuten zu wollen, wobei das wohl leider so rüber kam.
>>Naja, es gibt hier halt nur noch dieses >Sie ist mit ihm zusammen, er macht Schluß, sie trauert und schnappt sich den nächsten< Geschichten, aber solche Beziehungssachen, gibt’s ja überall<< meinte er und sah wieder auf seine Uhr. >>Die anderen kommen jede Minute wieder, wollen zum Eingang und sie Empfangen?<< fragte er und setzte das Empfangen mit seinen Fingern in Anführungszeichen.
>>Mir gefällt's hier zwar grade sehr gut, aber wir können auch gehen<< sagte ich und stand auf. Er tat es mir gleich und zusammen gingen wir raus und wieder die ewig langen, wunderschönen aber auch einbisschen Angst machenden Gänge entlang. Ein wenig an den ganzen änen und den zahlreichen Abzweigungen kamen mir bekannt vor, hatte sich anscheinend nicht alles verändert. Es war ein tolles Gefühl wieder nach Hause zu kommen.

Nach ein paar Minuten gehen, waren wir auch schon an der großen Holztür angekommen, an der ich heute schon war als ich rein kam. Auch Lotan musste nicht viel Kraft aufwenden um die Tür auf zu bekommen.
Es war mittlerweile ein bisschen dunkler draußen geworden. Es war schon etwas dunkler geworden. Da es Ende August würde ich sagen, es war so ca. 20:00 Uhr. Ich wollte erst Lotan fragen, ob ich recht hatte, doch dazu kam ich nicht, denn aus dem Augenwinkel sah ich wie auch schon das erste Auto auf das Gelände fuhr. Ein großer Schwarzer Jeep. Dahinter noch einer, noch einer... Ich sah ihnen nach und bemerkte jetzt erst das es auch noch einen Parkplatz gab. Er war ein bisschen schwer zu erahnen, denn er wurde durch einen kleinen schmalen Weg vom Hauptgelände getrennt. Als der letzte Jeep auf den Parkplatz fuhr, sah ich ein paar Personen auf uns, oder eher den Haupteingang hinter uns, zu kommen. Es waren eigentlich fast alles Teenager, zwischen ihnen auch der ein oder andere Erwachsene.
>>So, jetzt kommen sie alle<< sagte er und ging auf einen Jungen zu. >>Habt euch ja richtig Zeit gelassen<< meinte er zu ihm und begrüßte ihn mit einem Handschlag.
>>Tja, wir trödeln eben gerne<< sagte dieser und lachte laut. Dann fiel sein Blick auf mich. Ich dachte erst daran einfach weg zu gehen, das wäre aber total unhöflich. Da bemerkte ich das ich ihn schon die ganze Zeit angestarrt hatte wie eine Geistesgestörte...und er mich. Anscheinend fiel Lotan das auf und er zog seinen Kumpel mit zu mir.
>>Tracey, das ist Thiemo. Thiemo, das ist Tracey<< sagte Lotan und sah zwischen uns beiden hin und her.
>>Freut mich sehr<< sagte er in diesem total wiederlichen Matcho-haftem Ton.
>>Ja, mich auch<< meinte ich etwas abwesend. Denn ich sah mich um...nach einem bestimmten Menschen.
>>Hey, Tracey, schau mal, da<< hörte ich Lotan sagen. Als ich ihn ans sah, deutete er Richtung Parkplatz.
Ich sah ein Mädchen, sie hatte blonde Haare, mittel lang und ein und glatt, sie war vielleicht etwas kleiner als ich. Dann trafen sich unsere Blicke und sie lächelte. Auch ich musste auf einmal lächeln.
>>Tracey<< rief sie laut und lief auf mich zu.
Ich grinste nur, zwar wollte ich auch auf sie zu laufen, nur konnten sich meine Beine nicht bewegen, sie wollten einfach nicht. Dann war sie schon da und umarmte mich. Ich erwiderte ihre Umarmung und unterdrückte die Tränen die sich in meinen Augen bildeten.
>>Rebecca<< sagte ich leise und drückte sie fest.
Als wir uns nach einer Zeit wieder los liesen, sahen wir uns sahen wir uns an und ich fühlte mich so glücklich, dass ich wieder alles hatte, was ich damals verlor.
>>Ich freue mich so das du endlich da bist<< sagte Rebecca und lächelte.
>>Du glaubst ja gar nicht wie sehr ich mich freue<< sagte ich über glücklich.
>>Und ich freue mich sehr das ihr mich so herzlichst ingnoriert<< sagte Lotan richtig schön fröhlich sarkastisch, so, das wir anfangen mussten zu lachen.
>>Tut mir leid<< sagte Rebecca und lächelte. >>Wollen wir rein gehen?<< fragte sie in die Runde und als Antwort nickten wir. Wir drehten uns wieder richtung Eingang und gingen wieder rein.
Als ich so an der Seite meiner neuen und alten Freunde durch diese Tür ging, wusste ich, das hier für mich ein neues Leben beginnen würde.

Impressum

Texte: Copyright by Maria Klauser
Tag der Veröffentlichung: 04.09.2011

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