herz
mein herz
träumte von dir
schöne träume
fern der wirklichkeit
aber träume
sind was für idioten
also bat ich es
aufzuhören
es träumte weiter
ich zwang es
aufzuhören
es träumte weiter
da nahm ich das herz
und schmiss es
voller wut
auf den kalten
steinboden
dort zersprang es
in tausende
scherben
wie aus glas
nun träumte es
nicht mehr
doch jede der scherben
meines herzens
zeigt
dein
gesicht
will nicht denken
will nicht wissen
mich nicht erinnern
ein wort, ein blick, berührungen
unsere orte
dein geruch
manchmal ist er da
das ist das schlimmste
tagsüber bist du ein mensch
wie jeder andere auf dieser welt
ich rede nicht über dich
kein wort
verlässt meine lippen
mein herz ist verschlossen
kein zutritt
aber nachts
wenn der mond am himmel steht
nachts wenn die fische fliegen lernen
im sternenmeer
bist du es
dem mein lächeln gehört
der meine hand hält
und der mir flügel schenkt
und morgens
bin ich wieder hier
zurück bleibt einzig
der bittere geschmack der enttäuschung
hass auf dich
und die frage
wieso
wahrheit
und du fragtest
ob ich wisse
wie meine worte dich quälten
und er sagte
ich sei frech
ungezogen und die klappe zu groß
und sie meinte
sie sei ratlos
ich komme nicht mit dem leben klar
und ich denke
die wahrheit ist nicht
von dieser
welt
zwischen uns
und ich seh dich stehen
dort draußen
im regen
dein gesicht
nass von den regentropfen
nicht wahr?
deine haut
kalt von der winterluft
nicht wahr?
deine augen
leer von der lichtverschluckenden dunkelheit
nicht wahr?
ich seh dich stehen
dort draußen
im regen
dort hinter dem nassen glas
bilde ich es mir ein
oder verschluckt dich
jeder regentropfen
ein bisschen mehr?
zwischen uns
das nasse glas
wie kommt es dorthin
frage ich mich
ich seh dich stehen
dort draußen
im regen
zwischen uns
das nasse glas
vergessen
im frühling
sprießen die blumen langsam
recken ihre zarten köpfchen
gen himmel
bestaunen die neue welt
mit kinderaugen
im sommer
strotzen sie vor kraft
und farbe
ein morgen gibt es nicht
im herbst
vergehen sie
wie die schillernden tautropfen
auf ihren verblassenden
blütenblättern
im winter
fällt der schnee
ganz weich
als wolle er die sie nicht verletzen
während sie unter ihm versinken
und bald schon
frage ich mich
ob es blumen jemals gab
Tag der Veröffentlichung: 23.01.2009
Alle Rechte vorbehalten