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THE PERFECT DRUG


"Ich liebe dich", flüsterte er in die Dunkelheit. Er brauchte kein Lich, um zu sehen, dass sie sich direkt vor ihm befand. Er konnte sie spüren, konnte sie riechen, ihr süslicher Duft hing in seiner Wohnung. Schon seit Monaten. Kein Fenster wurde geöffnet, die Tür nur selten. Nur in Notfällen.
Er wollte, und konnte, jede wache Minute, sogar Sekunde, mit ihr verbringen. Wenn er schlief, träumte er von ihr. Ihr Körper war perfekt, seine Hände glitten an ihr hinab. Immer und immer wieder, jedes Mal, wurde seine Erregung größer, baute sich in seinem Inneren und Außeren auf, der Drang wurde stärker, immer stärker, solang, bis er ihm
(IHR)
irgendwann nachgeben musste.
Und wenn er es tat, war es das schönste Gefühl der Welt, etwas, das ihm niemals beschrieben werden würde. Zum Teufel, er konnte es ja selbst nicht beschreiben, wollte es nur erleben, immer und immer wieder, jeden Tag, jede Stunde, doch er wusste genauso gut wie jeder andere, dass sein Körper zu schwach war.
Sie hatte ihm so viel abverlangt. Jedes Mal nahm sie ihm ein bisschen mehr, solange, bis er irgenwann aufgeben würde, aufgeben musste. Aber es dauerte noch eine Weile, bis es soweit war. Noch hatte er Zeit. Zeit war das Einzige, was zählte. Noch etwas Zeit mit ihr alleine. Bald musste er sie wieder verlassen, schlafen.
Doch wenn er erwachte, war sie wieder da. Hatte ihn nie verlassen, würde es nie tun. Sie war hier für ihn, und er für sie. Ewig in einem Packt eineint, mit Blut und Schweiß besiegelt und täglich erneuert, solange, bis er scheiterte.
Scheiter. Er durfte nicht scheitern. Er würde nicht verkraften, wenn sie schließlich nicht mehr da war.
Wenn sie ihn verlies, würde die Welt zusammenbrechen, der Himmel auf ihn stürzen und alle seine Albträume Wirklichkeit werden.
Doch noch war sie da, um es zu verhindern.
Noch konnte er sich nehmen, was er wollte, was er brauchte, so dringend brauchte.
Und das Beste. Er musste sie nicht teilen, sie gehörte nur ihm. Nie hatte er geredet, nie auch nur ein Wort von ihr erwäht, weil er wusste, dass sie sie sich holen würde. Sie ihm stehlen würde, sie für sich alleine wollten.
Er konnte wieder spüren, wie er danach verlangte. Zitternd, schweißüberströmt tastete seine abgemagerte Hand nach ihr, umfasste ihren dürren Hals.
"Oh", keuchte er, "So zerbrechlich und doch so wunderschön."
Er fand sie, klammerte sich an ihr fest, suchte Halt, suchte Schutz, Hoffung, das Gefühl der Geborgenheit, all das, was ihm sonst niemand geben konnte.
Er konnte den Schweiß riechen. Sein Schweiß der letzten Monate, die ersten Monate seines wirklichen Lebens. Es war erst der Anfang.
Er hob langsam die Hand. So kraftlos. Wann hatte er zuletzte gegessen? Er wusste es nicht. Es interessierte ihn nicht. Das einzige was zählte, war, dass er sie jetzt bei sich hatte.
Er wollte sie fühlen. Wollte fühlen, wie sie in ihn eindrang. Dann war die Welt in Ordnung.
Seine Hand fand ihren Weg.
Zuerst an seinen Hals, dann seine Strin. Er konnte ihr Kälte spüren, wie sie an seiner Haut lag. Genoss für einen Augenblick den Gedanken, frei zu sein.
Frei von ihren Zwängen.
Doch soweit würde es nie kommen.
Seine Hand wanderte weiter.
Zu seinem Arm.
Fand eine Vene.
Er setzte die Spritze an.
Drückte,
...
Das Heroin strömte in seinen Körper,
hinterlies nichts als Wärme.



Untiteld




Nichts von dem, was Sie sehen, ist die Wirklichkeit.
Es ist ein Traum, ein Albtraum, wenn Sie so wollen.
Öffnen Sie ihre Augen, dann können Sie sehen, was wirklich geschiet. Ihre soganannte Realität. Nicht mehr, als ihr Gesicht, das Sie sehen, wenn Sie in einen Spiegel schauen. Vielleicht erscheint es ihnen real, doch es ist nur eine Illusion, ein Trugbild, abhängig von ihren Taten, von ihrem Gesicht.
Alles, was Sie tun, alle Menschen, die Sie berühren, alles nur eine Abbildung von dem, was Sie getan haben. Jeder Tag. Diese ständige Wiederholung. Erkennen Sie, wie sie sich im Kreis drehen? Wie sich alle ihre Taten zu einer Spirale zusammenfügen? Und am Ende befindet sich was?
Nur eine einzige Sache.
Nicht mehr, nicht weniger.
Der Tod.

Vielleicht ihr Tod.
Vielleicht der eines anderen.
Spielt es eine Rolle? Es ist doch alles nur eine Illusion. Alles wird wiederkehren. Solange, bis Sie es nicht mehr ertragen können. Und was bleibt ihnen dann noch übrig?
Sie können sich hingeben. Opfern Sie ihr Leben dieser "Realität". Finden Sie sich damit ab, dass Sie nichts tun können, um die Dinge zu verhindern, alles ist vorbesimmt.
-Gott?
Wenn Sie so wollen. Doch am Ende werden sie herausfinden, dass es keinen Gott gibt.
Der Mensch ist Gott.
Dieses Abbild unseres Köpers, erhoben, auf ein goldenes Podest, überschüttet mit Geld, Reichtum, Macht. Doch das, was am Wichtigsten, und gleichzeitig am Schlimmsten, für unsere Rasse, unseren Planeten, wird ignoriet.
Denn darin sind die Herrscher dieses Planeten am Besten.

Verschieben
Ignorieren
Vergessen

Verschieben Sie ihre Gedanken und ihre Pläne.
Noch haben Sie Zeit, sich dem Dingen zu widmen, die ihnen am Wichtigsten sind. Luxus, Reichtum, Macht.
Ignorieren Sie alle Probleme.
Noch spielt es keine Rolle. Noch haben Sie Zeit. Doch ich sage ihnen, die Zeit läuft ab. Schneller und schneller driften Sie diese Spirale hinunter. Und hoffen Sie, beten Sie, wenn es ihnen hilft, dass Sie am Ende noch menschlich genug sind, um zu begreifen, was Sie getan haben.
Doch das alles spielt keine Rolle mehr, denn das Schlimmste haben Sie bereits getan.
Sie haben vergessen.
Vergessen haben Sie die Verantwortung, die Sie haben, für sich selbst, ihre Familie, ihre Art.
Und wenn Sie ihren Fehler erkennen, wird es bereits zu spät sein.
Sie sind verdammt.
Und wenn das Ende gekommen ist, werde ich lachen, denn ich habe durch den Spiegel gesehen und mich aus dieser Spirale befreit.
Für mich steht am Ende nicht der Tod, aber Erlösung.
Die erlösung von dieses Qualen, diesem "Mensch sein".
Und, Gott sein mir gnädig, befreien Sie sich von ihren Zwängen, um ein wahrer Mensch zu werden.
Eine wahre Abbildung ihrer Rasse.
Wenn Sie ihre Augen durch den Spiegel sehen lassen, ihr Gesicht tief eintauchen, werden auch Sie es erkennen.
Doch Sie dürfen nicht vergessen.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 17.06.2009

Alle Rechte vorbehalten

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