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Plötzlich erwischt von der Liebe ...

                  

 

     

 

 

Der kürzeste Roman der Welt in einem Kapitel. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von M. J. M.

 

Kapitel 1

 

„Piep, piep, piep“, lärmt es in der Dunkelheit.

„Gähn, ach nö, schon wieder Morgen?“, murmelte Tanja schlaftrunken. Sie schlug mit der Hand auf den Wecker, um ihn endlich zum Verstummen zu bringen. Zumindest versuchte sie es. „Piep, piep, piep“, klingelte dieser ununterbrochen weiter. „Blöder Wecker, nun geh endlich aus", schimpfte sie genervt.
Verärgert packte sie den Wecker und pfefferte ihn an die gegenüberliegende Wand. Mit einem lauten Krachen landete er auf dem Holzfußboden. Leider störte das den Wecker nicht, denn er klingelte einfach weiter in seinem schrillen Ton. Verärgert stand sie auf und hob ihn auf. Nun drückte sie den Aus-Kopf und stellte ihn wieder zurück auf das Nachtkästchen. Gähnend ging sie zum Fenster und zog den Rollladen hoch. Die Morgensonne erhellte sofort ihr Schlafzimmer. Tanja schenkte der Helligkeit keine weitere Beachtung, sondern tapste mit einem herzhaften Gähnen durchs Wohnzimmer ins Bad. Dort genehmigte sie sich eine kalte Dusche, um endgültig wach zu werden.

„Brrrr … ist das kalt!“, stöhnte sie, aber das kalte Wasser tat seinen Zweck, es vertrieb die letzte Müdigkeit aus ihren Gliedern. Anschließend rubbelte sie sich mit einem weichen Handtuch ab. Danach schlüpfte sie in ihren weißen Spitzenslip mit passendem BH. Dazu zog sie einen knielangen Rock und eine weiße Bluse an. Als sie den Lippenstift auftrug, störte sie plötzlich ein weiterer Klingelton. „Rrriiing, rrriiing“, schrillte es laut durch die Wohnung. Vor Schreck, den unerwarteten Ton so früh am Morgen zu hören, verpasste sie sich mit dem Lippenstift einen langen Strich über ihre Wange.

„Telefon um diese Uhrzeit? Wer will denn so früh etwas von mir?“, fragte sie sich. Murrend schnappte sie sich ein Kosmetiktuch und wischte sich die rote Farbe aus dem Gesicht. Leider hörte das Klingeln nicht auf, bis sie endlich ins Wohnzimmer ging und den Hörer des Telefons abnahm.

„Hallo?“ sagte sie, während sie leicht ungelenk die letzten Farbspuren von der Wange zu entfernen versuchte.

„Hallo, Tascha, gut, dass ich dich noch erreiche …“, plapperte ihre Freundin aufgeregt in den Hörer. Und benutzte ihren langjährigen Spitznamen.

„Guten Morgen, Mia, was ist los, dass du so früh anrufst? Ist etwas passiert?“, fragte Tanja besorgt nach.

„Nix, es ist alles in Ordnung. Ich wollte dich nur fragen, ob es heute Abend klappt mit unserem Essen bei Giovannis Pizza?“

„Na klar, um 19 Uhr. Das haben wir doch schon vor Tagen ausgemacht. Du hast es doch sogar mit drei Ausrufezeichen in meinen Kalender geschrieben, damit ich es nicht vergessen kann.“

„Super, ich wollte nur sichergehen das du es auch tatsächlich nicht vergessen hast.“

„Wie könnte ich, es ist ja nicht zu übersehen.“ Dabei linste Tanja kurz auf ihren Kalender, der neben dem Telefon lag, auf dem überdeutlich über dem ganzen Tag in Rot „Essen mit Mia im Giovannis Pizza um 19 Uhr“ prangte.

„Prima, dann sehen wir uns später“, kam es fröhlich zurück.

„Deswegen rufst du an?“ Doch das hörte Mia nicht mehr. Tanja hörte nur noch das Tuten in der Leitung. „Aufgelegt.“
Tanja schmunzelte. Glaubt Mia etwa, dass ich heute den ganzen Tag verschlafe? Oder hat sie Angst, dass ich am Abend nicht pünktlich zu unserem Treffen erscheine? Die kommt ja auf Ideen, dachte sich Tanja, während sie in den Flur ging.
Kopfschüttelnd zog sie ihre schwarzen Pumps an, nahm die Autoschlüssel und ihre Handtasche. Jacke? Hmm, nö, ich glaube nicht, dass ich die heute brauche, überlegte sie. Der Wetterbericht sagte gestern, dass heute ein sonniger und warmer Tag werden würde. Daher ließ sie die Jacke am Haken der Garderobe hängen.

Voller Vorfreude auf heute Abend ging sie beschwingt zu ihrem Wagen, schloss ihn auf und stieg ein. Kaum hatte sie den Schlüssel ins Zündschloss gesteckt, dröhnte aus den Lautsprechern schon das Lied „White Roses“ von Toby Keith. Laut mitsingend fuhr sie vom Parkplatz auf die Straße. Auf dem Weg zu ihrer Arbeit schoss ein Cabriofahrer in Richtung Stadt mit überhöhter Geschwindigkeit an ihr vorbei und schnitt sie bei einem Überholvorgang. Sie musste kräftig auf die Bremse steigen, um nicht mit dem Auto auf Tuchfühlung zu gehen.

„So ein Idiot! Spinnt der? Wie kann man in so einer unübersichtlichen Kurve überholen?“, schimpfte sie ihm wütend hinterher, in dem Wissen, dass er sie nicht hören konnte, da er bereits zwei Straßen weiter abbog.

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: M.J.M
Bildmaterialien: M.J.M.
Tag der Veröffentlichung: 26.04.2014
ISBN: 978-3-7368-0682-5

Alle Rechte vorbehalten

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