Es ziehen sich Gedankengänge
durch Grübeleien in die Länge.
Und während sie ins Kraut geschossen
ist ein Stück Lebenszeit verflossen.
Um weitere nicht zu verschwenden,
soll auch dieser Reim hier enden.
Ein braver Bürger wurde Zeuge
wie an einer Straßenbeuge,
deren Krümmung nicht bequem,
zwei die es müssten, sich nicht sehen.
So kam es im besagten Fall,
präzis zu dem Zusammenprall.
Mit Schädigungen die fatal.
Doch gottlob nur am Material.
Der Zeuge schildert diesbezüglich,
sein Handy habe ihn wie üblich
in diesen Augenblick gestört.
Folglich hat er nichts gehört.
Und auch vom optischen Geschehen
habe er nur den Schluss gesehen.
Weitere Zeugen gibt es nicht!
Der Platz ist knapp hier im Gedicht.
Im Fall der nun verformten Teile
dauert es noch eine Weile.
Um die Schäden abzuwenden.
Doch das Gedicht hier muss es enden.
Begegnen sich zwei Straßenbahnen.
Keiner der Fahrgäste kann ahnen,
das sich sein Lebensweg jetzt kreuzt.
Mit einem der sich gerade schnäuzt.
Die Großstadt ist ein Biotop
in dem Mensch und Tier gottlob,
versuchen sich zu respektieren.
Bis auf die Mücken und die Vieren.
Ein Lautsprecher am Bahnsteig 2,
fällt auf durch laute Prahlerei.
Am Bahnsteig 1, gleich Visavis,
hörte man dergleichen nie.
Hier ist die Stille Dauergast,
hat längst den letzten Zug verpasst.
Es sind die Kräuter zwischen den Gleisen,
die Bahnsteig 1 als Idyll ausweisen.
Und Lautsprecher 1, schweigt und behütet
ein Sperlings-Paar, das seit Jahren dort brütet.
Man sieht hier, wenn man sehen will,
Zeit vergeht und Zeit steht still.
Manch alter Spruch, der Wahrheit spricht,
bleibt ewig jung, er altert nicht.
Wer was zu sagen hat, sollte bedenken,
oft ist sein Zuhörer in Eile.
Und um dem Leser Zeit zu schenken,
bedarf es einer kurzen Zeile.
Wenn wir die Nachricht so verfassen,
kann sich ihr Inhalt sehen lassen.
P.S.
So entsteht durch Sparsamkeit
vielleicht ein Spruch für lange Zeit.
Ein Epigramm ist leicht zu lesen.
Doch inhaltsschwer ist oft sein Wesen.
Dass Zeit bald alle Wunden heilt,
ist Weisheit,die man ungern teilt.
Lasst uns deshalb die Hoffnung wagen,
Zeit möge keine Wunden schlagen.
Wer was zu sagen hat, sollte bedenken,
oft ist sein Zuhörer in Eile.
Und um dem Leser Zeit zu schenken,
bedarf es einer kurzen Zeile.
Wenn wir die Nachricht so verfassen,
kann sich ihr Inhalt sehen lassen.
P.S.
So entsteht durch Sparsamkeit
vielleicht ein Spruch für lange Zeit.
Erst einmal hat er nachgedacht
bevor er sich Gedanken macht.
Verhindert so den Überschwang
durch solcherlei Gedankengang.
Verschafft sich durch das Denkerlebnis
Besonnenheit und ein Ergebnis.
Man zählt ihn deshalb zu den Frommen.
Bei Schurken kann es anders kommen.
Ein großes Symposium endet im Streit.
Man ging wohl einen Gedanken zu weit.
Oftmals sind Gedankengänge
beschwerlich wegen ihrer Enge.
Gedankenflüge, sie entgleiten
oftmals wegen ihrer Weiten.
Bequem und scheinbar höchst famos
lebt es sich gedankenlos.
Weil unsere Lebensuhr nicht steht,
kommt manch Gedanke oft zu spät.
Auch diese Zeilen hier zu denken
war ein mühsames Verrenken.
P.S.
Wir müssen nicht immer Gedanken fassen.
Wir können sie auch mal baumeln lassen.
Sie buhlen um ihr Publikum
mit Phrasen und Gedankensprung.
An dieser Stelle eine Bitte
versucht es mit Gedankenschritte.
Zitate sind Gedankengänge,
verkürzt oder in voller Länge.
Damit würzt man seine Rede
und verweist auf Bildungswege.
Die man scheinbar abgegangen.
Doch selten wird der Kniff verfangen.
Denn Kompetenz droht zu verlieren,
denen die nur noch zitieren.
Es wiederholt sich immer wieder,
aus Gedanken werden Lieder.
Angesichts der Melodien
wird den Texten leicht verziehen.
Simples schwingt gefühlvoll mit.
Das ist oft Kern von manchen Hit.
Die Grübelei hat ihren Wert,
wenn sich im Anschluss etwas klärt.
Doch mangelt es am Resultat,
dann ist Vergesslichkeit mein Rat.
Ein Mauerblümchen wird alsbald
verpflanzt in einen Ruhewald.
Hier geht jetzt sanft sein Lebenslauf
nun in aller Stille auf.
Ein Sperling und sein Ebenbild
sitzen auf einem Straßenschild.
Sie beäugen scharfen Blicks
fernab etwas, nämlich nichts!
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Tag der Veröffentlichung: 16.01.2025
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