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Prolog

 

 

 

Die Wortwahl soll gemäßigt bleiben,
will man freundlich was beschreiben,
das nun dem Leser als Gedicht,
vermittelt was des Schreibers Sicht.

Auf Papier von grober Sorte
tupft er daher Wolkenworte.
Schmückt den Reim noch blumig aus
und hofft beim Leser auf Applaus.

Was also nach dem Text hier steht,
hat konstruiert hier ein Poet.

Nicht der Rede wert!

 

 

 

 Am Festtag, so der Brauch der Alten,

soll man auch eine Rede halten.

 

Ihr Inhalt, für den Redner Bürde,

lobt wolkenreich des Tages Würde.

 

 

Und falls ein Jubilar betroffen,

so lässt sich noch auf Großes hoffen.

 

Dem Zuhörer spendiert sie Trost.

Denn Reden enden meist mit Prost!

Wortwahl

 

 

 

Um seine Sache zu beschreiben,

neigt oft der Mensch zum Übertreiben.

 

 

Das sich so manche selber lieben

scheint indessen untertrieben.

 

 

Doch mit der rechten Wortbeschreibung

glättet sich die Übertreibung.

 

 

Ob Lobgesang oder Kritik,

der Ton macht schließlich die Musik.  

Vom Wert des Geldes

 

 

 

Ein Lob steigert das Wohlbehagen,
wenn wir es durch die Blume sagen.

 

Doch ist dieses nicht das Ende.
Es folgt die finanzielle Spende.

 

Am meisten jedoch kriegt Applaus
der finanzielle Blumenstrauß.

 

P.S.
Nicht immer aber ist gemeint
was dir durch manche Blume scheint.

Vom Glück des Schattendaseins

 

 

 

 Man wünscht bei sommerlicher Schwühlesich

sehnlichst eine Briese Kühle.

 

Doch zeigt das Himmelsblau dir klar,

das dieser Wunsch vergeblich war.

 

Kein Wolkenschaf weidet da oben

und wird durch frischen Wind verschoben.

 

Der Sommer ist sich selbst bewust.

Wir haben Hitze und August.



Wir haben aber auch vor allen

am Schattendasein ein Gefallen.

 

Im Schatten, fern der Sommerbräune,

ist wieder Platz für neue Trüume.

 

 

Zumindest für ein Stück Idee,

bestellt man sich ein Eiskaffee.

Sommeranfang

 

 

 

 Wenn Klatschmohn rot den Feldweg schmückt
und Disteln frisch sich recken,
dann scheint die Feldflur schon perfekt
für neueres Entdecken.

 

Der Sommer löst das Frühjahr ab.
Stellt um auf erstes Reifen.
Die kühlen Tage werden knapp,
wir schwitzen und begreifen.

Begreifen wieder Wirksamkeit
von Werden und Vergehen.
Von der Kraft der Jahreszeit,
von Schöpfung, die wir sehen.

Schon wieder treibt manch Blütentraum.
Der Überschwang wird üblich.
Doch Grund zur Sorge gibt es kaum,
die Zeit bleibt meist vergnüglich.

Natürlich neigt der Schreiber auch
jetzt zum Übertreiben.
Und wird statt einer Randnotiz,
blumige Zeilen schreiben.

Vom Glück des Augenblicks

 

 

 

 Oft lebt der Mensch im Widerstreit.

Teils mit sich selbst,

teils mit der Zeit.

 

 

Doch hat er ein Sonett geschrieben,

dann ist er auf Wolke sieben.  

Wegbeschreibung

 

 

 

 

 

   Wir tun uns selber kein Gefallen,

wenn wir aus allen Wolken fallen.

 

 

Strebt also keck nach oben weiter.

Im siebenten Himmel wird es heiter!

Was ich noch sagen wollte

 

 

 

Unverblümt sie zu verkünden
und mittels Logik zu begründen,
ist heutzutage Rarität,
wenn es um eigene Meinung geht.

Der Text hier selbst
kann das Belegen.
Ich schreibe ihn
des Reimes wegen.

Groß gedacht

 

 

 

 

Er war mit der Idee allein!
Und zog nach Wolkenkuckucksheim.

Dort, im Ergebnis dieser Tag,
wirkt er im Gemeinderat.

Hier ist sein Grübeln produktiv.
Wenngleich auch in der Praxis schief.

Doch immerhin kommt durch sein Treiben
er auch an das Bücherschreiben.

Sein Nachruf, den man ihn verpasst,  

Die gute Nachricht

 

 

 

 

Auch wenn dir vieles gut gelänge.

Der Himmel voller Geigen hänge

 

 

und dich auch sonst kein Kummer plagt.

Bleibt da die Zeit, die an dich nagt.

 

Und so lautet die Bilanz,

er lebte fröhlich, doch nicht ganz!

 

 

Die Seeligkeit ward ihm vermieden.

Zum Glück ist er ein Mensch geblieben.

Sommergewitter

 

 

 

 Auch der dicken Woken wegen

begrüße ich den Sommerregen.

 

Beide sorgen in der Schwühle

für angenehme Sommerkühle.

 

Wenn sie nach fluten von Terassen

den Gartenhimmel schlank verlassen.

 

Ihr Naß bleibt mir dann als Gewinn

in Gurken und Tomaten drin.

 

 

Blitz und Donner sind verklungen.

Hier ist kein Zugewinn gelungen.

 

Doch hört man von der Ferne her

das Martinshorn der Feuerwehr.

Ein Strauß von Möglichkeiten

 

 

 

 

 Verschieden sind Gelegenheiten

mit Blumen Freude zu bereiten.

 

Oder auch um Trost zu spenden

wenn unglücklich die Dinge enden.

 

Geht ein Leben nicht mehr weiter,

sind letzter Gruß sie als Begleiter.

 

Dir aber wünsche ich zum Wohl

oft Schnitzel mit viel Blumenkohl.  

Blütenträume

 

 

 

Wenn wir über Blüten sprechen,
denken Strolche an Verbrechen.

Gärtner-Seelen indes träumen
von ihren Beeten und den Bäumen.

Der Lyriker prüft beim Verfassen,
wie sie in seine Reime passen.

Ein Mensch mit weniger Talent
handelt daher konsequent.

Schickt, falls seine Börse topp,
an Freunde Blüten mit FLEUROP.  

Bewölkt bis heiter

 

 

 

 

  Wolken, leichte oder schwere,
sind beide Teil der Atmosphäre.

Nur sind die Unterschiede diese,
die Leichten sind freundlich,
die Schweren sind fiese.

Doch das erklärt die Frage nicht,
wie kommen die hier ins Gedicht?

Vermutung und Erklärung sind,
der Dichter war hier durch den Wind.

Impressum

Cover: H.Gelhaar
Tag der Veröffentlichung: 08.07.2024

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