Ob Gedanke, ob Gefühl,
alles hat ein Reiseziel.
Was auch immer wir erdenken,
jedes Ziel soll uns beschenken.
Und uns die Gewissheit geben,
dass es sich lohnt, wonach wir streben.
Alles macht sich auf die Reise.
Jeder Mensch, auf seine Weise.
Was nun folgt, sind Textbelege
für die Vielfalt solcher Wege.
Ein Fernweh stellt sich allgemein
bei beengten Dasein ein.
Jedoch nach vieler Reisen-Fülle
schätzt man die häusliche Idylle.
Ein Gedanke eilt voraus
in Erwartung von Applaus.
Leider ist er unverdrossen
über das Ziel hinaus geschossen.
Doch nun trat Glück im Unglück ein.
Der, der ihn dachte, war allein.
Per Internet für wenig Geld
bereist man heut die ganze Welt.
Und falls du eine Homepage hast,
ist auch die Welt bei dir zu Gast.
Es häufen sich Gelegenheiten
und weiten sich die Möglichkeiten.
Bei solch ein Internetverkehr
fällt oft, die Spur zu halten schwer.
Doch lasse dir den Rat hier geben,
offline ist dein wahres Leben.
Erinnerungen sind Beweise
für die Kunst der Rückwärtsreise.
Sind dir lückenhaft Beleg
für den eigenen Lebensweg.
So zum Beispiel fällt uns ein,
manch Missgeschick und Stolperstein.
Doch zum Glück wird schnell verdrängt,
weil man das Schöne auch bedenkt.
Durch solch ein listiges Vergleichen
lässt sich Zufriedenheit erreichen.
Erneut sind wieder Löwenzahn
und Ginster höchst aktiv.
Ein neuer Frühling zieht durchs Land,
noch steht die Sonne tief.
Doch überall sprießt neues Leben
und wieder blüht die Fantasie.
Dem Winterfrost ist längst vergeben,
der Lenz erprobt jetzt sein Genie.
Die Parkbank hat nun wieder Kunden.
Der Winter meldet Insolvenz.
Ein Er hat eine Sie gefunden.
Wie schon erwähnt, wir haben Lenz.
Da treibt das Leben neue Blüten.
Mal monochrom, mal zu sehr bunt.
Solch Vielfalt gilt es zu behüten.
Zur Sorgfalt gibt es guten Grund!
Billionen Gene sind jetzt rege
beim Pflastern neuer Lebenswege.
Mal schnurgerade, mal verschlungen
und letztlich hoffentlich gelungen.
Doch noch ist Zeit und auch Distanz,
im Herbst erst zeigt sich die Bilanz.
Bis dahin jedem Lebenslauf guten Weg
und ein Glück auf!
Jede Reise hat ein Ziel.
Ihr Zweck ist höchst verschieden.
Wer weder dies noch jenes hat,
bleibt häuslich und zufrieden.
Ihm ist zu Hause gut genug.
Das Fernweh, keine Plage.
Er übt sich im Gedankenflug
an Werk- und Feiertage.
Reales kann er nicht berichten,
doch dafür hübsche Traumgeschichten.
Die Kirchturmuhr plagt sich mit Sorgen.
Die Weltzeit scheint zu hasten.
Sie scheint völlig außer Takt.
Ihr tät es gut, zu rasten.
Doch auch die Kirchenglocken sind
verstimmt in dieser Zeit.
Denn ihr Ton bei vollem Klang
trägt nicht mehr allzu weit.
Bewährtes wird jetzt zweifelhaft.
Die Wahrheit neu justiert.
Weil neue Zeit sich Neues schafft,
wird altes ignoriert.
Der Mensch wünscht sich mehr Sicherheit,
bei seiner Fahrt im Zug der Zeit.
Sowie stabile Gleise,
für diese seiner Reise.
Nicht jeden stimmt der Fahrplan froh.
Doch war das nicht schon immer so?
Der Lenz, auf den seit März wir hoffen,
ist heute Morgen eingetroffen.
Mit milder Luft und Sonnenschein
lädt er uns nach draußen ein.
Die Natur schöpft aus dem Vollen
und wieder schwärmen Mensch und Pollen.
Es blüht in Gärten, Wald und Wiesen
und mach Naturfreund muss jetzt niesen.
Doch dieses nimmt er gern in Kauf.
Der Lenz ist da, es geht bergauf!
Das Vorwärtskommen mittels Rad
ist eine lobenswerte Tat.
Und wer gemäß der Regeln fährt,
ist vorbildlich und ehrenwert.
Er verhilft auf diese Weise
sein Lebensweg zur guten Reise.
Bewirkt ein wenig, auch im Ganzen,
der Welt zu besseren Bilanzen.
Doch da noch viele dies vermieden,
steht es bis heute unentschieden.
Ein Dorfteich ohne Boot und Steg
träumt er sei ein Wasserweg.
Befahren auch von einer Fähre,
die am Tag ihn stündlich quere.
Er wünscht sich ein ums andere mal
am Ufer auch ein Strandlokal.
Indem an sonnenreichen Tagen
die Menschen einen Ausflug wagen.
In seines Daseins flacher Enge
stauen sich die Gedankengänge.
Sodass er fest verinnerlicht,
ein kleiner Dorfteich bin ich nicht.
Über eine Frühlingswiese
geht eine laue, sanfte Brise.
Gefolgt von einem Schaf, das weidet
und das ein Anderes beneidet.
Der Rest der Herde eifert nun,
es dem ersten gleichzutun.
Nur eines weigert sich zu grasen.
Plädiert zur Fährnis für den Rase.
Die Konsequenz dieser Gedanken
bringt altbewährtes jetzt ins Schwanken.
Bei aller Wertschätzung des Neuen,
es gibt genug zum Wiederkäuen.
Ein Lebenslauf wird angehalten.
Die Meinung hierzu ist gespalten.
Die einen so, die Anderen so.
Nur eine bleibt inkognito.
Ihr Urteil wird nie öffentlich.
So wie einst meins,
das hoffe ich.
Tag der Veröffentlichung: 16.05.2024
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