Beliebt, weil als gesund bekannt
ist Kururlaub am Ostseestrand.
Alle, die Wehwehchen kennen,
dürfen sich dort Kurgast nennen.
Und nach gut gepflegten Tagen
die Köpfe wieder höher tragen.
Der Genesung angemessen
erweitern sich nun die Interessen.
So sammelte sich mittlerweile
hier im Heftchen manche Zeile.
Mal sind sie trefflich, mal daneben.
Lyrisches Treibholz also eben.
Ein Meer hat ringsherum am Ende
eine Vielzahl vieler Strände.
Schmale sowohl als auch breite.
Unterschiedlich in der Weite.
Allen aber ist gemein,
Touristenflut bei Sonnenschein.
An einem Strand, mittlerer Länge,
liegt in nachbarlicher Enge,
ein Sandkorn durchschnittlicher Größe
und pariert der Nachbarn Stöße.
Die spontaner Druck begleitet.
Da ein Mensch auf ihnen schreitet.
Diesen Druck geben sie weiter.
Doch das Sandkorn nimmt es heiter.
Bis heute ist es ihm geglückt.
Das nie ein Mensch es je erdrückt.
Es geht ein Mann im Wind gebeugt.
Von einer Sturmmöwe beäugt.
Der Vogel ist doch sehr erstaunt,
ihm scheint der Mensch ist missgelaunt.
Offenbar verliert auch bald
der Kerl bei Gegenwind den Halt.
Warum, so fragt sich selbst das Tier,
segelt er nicht im Wind wie wir?
Hier muss der Möwe Logik enden.
Der Mensch taugt nur zum Futter spenden.
Ein Wellenberg geht feucht an Land
und macht sich dadurch interessant.
Bei einem Gast, der hier zur Kur
und ein Verehrer der Natur.
Der grübelt nun in dem Moment
über Mensch und Klimatrend.
Hofft das die Wasser keinesfalls
uns stehen werden bis zum Hals.
Schreibt danach heimwärts Urlaubsgrüße.
Sorgloser Art und mit trockene Füße.
Früher fingen sie den Dorsch.
Heute sind sie rostig, morsch
und liegen mit gleichen ihrer Art
am alten Hafen aufgebahrt.
Der Seewind schickt noch Wellenrauschen,
dem dann die Veteranen lauschen.
Welche die alten Fahrendzeiten
als Seemannsgarn knarrend verbreiten.
Manch alter Fischer kennt noch wage
die Geschichten alter Tage.
Ihm rate ich, sie aufzuschreiben.
Aus Pietät lässt er es bleiben.
Nur dieses, hier gereimte Stück,
bleibt als schwacher Trost zurück.
Ein Poller, fest und stur vor Ort,
träumt sich nach fremde Länder fort.
Dorthin wo all die Schiffe fahren,
die hier schon seine Kunden waren.
Träumt von der Südsee, den Hybriden
und wäre auch mit Sylt zufrieden.
Doch hält die Pflicht ihn an der Pier.
Er wird benötigt, jetzt und hier.
So bleibt ihm nur die Phantasie.
Stets dienstbereit, doch fragt nicht wie.
Der Rollmops ist sauer über sein Glück.
Sein Kompagnon , ein Gurkenstück,
hat keinerlei Ahnung von Fisch und Meer.
Ach, wenn es doch eine Seegurke wär!
Wind und wellen sind sehr rege
und erzeugen Wellenschläge.
Diese treffen dann an Land
und verlaufen meist im Sand.
Am Horizont ein Segelboot.
Oder und auch Abendrot.
Auch Möwenflug und Sonnenstrahlen
sollte man auf Leinwand malen.
Will man den Kurgast interessieren
und von der Malkunst existieren.
Denn Kunst bedarf oft Übertreibung
zu Gunsten allgemeiner Neigung.
Der Gast ist froh, der Künstler strahlt,
so hat er sich das ausgemalt.
Fernab von Untiefen und Riffe
navigieren Buddelschiffe.
Sie sind Zierde mancher Räume
und ihre Fracht sind Männerträume.
Meerwasser trug nie ihren Kiel.
Der Stillstand ist ihr Reiseziel.
Dort, wo Buddelschiffe stehn.
Ist der Besitzer Kapitän.
Handwerkskunst und Seemanns brauch
ergänzen hier einander auch.
Doch simpel ist ihr Bauen nicht.
Ein Hinweis nur, hier im Gedicht.
Um Stapelläufe zu erreichen,
muss sehr viel Köm aus Flaschen weichen.
Es plant der Mensch weit in die See
seine Welt mittels Idee.
Doch hat die Umwelt mancher Orte
vielfach viele Widerworte.
So kommt es, dass die neue Welt
Stück für Stück ins Wasser fällt.
Die Konsequenz liegt auf der Hand.
Plant nicht mit Gier,
plant mit Verstand.
Er korrigiert nach alter Art
per Licht der Schiffe Weg und Fahrt.
Sein Lebenszweck ist, Nutzen spenden,
damit die Seefahrten gut enden.
P.S.
Auch manchen Mitmensch wünscht man sehr,
dass er eine Leuchte wär.
Dem Volk der Möwen mein „Ahoi!“
Dem Wappentier der Küste.
Bleiben sie ihrer Heimat treu?
Das ist, was ich gern wüste.
Denn viele ihrer Artgenossen
wurden im Binnenland gesichtet.
Hier brüten sie ganz unverdrossen,
wie man sehr glaubhaft hat berichtet.
Sollte dieser Siedlungsdrang
sie weiter südlich führen,
dann können über kurz und lang
wir Harzer Möwen küren.
Möwenruf und Jodelsang
scheinen realistisch.
Die Harzfolklore wäre dann
multilinguistisch.
Jeder Kurort der autark
hat selbstverständlich einen Park.
Sind davon mehr im Angebot,
kommt mancher Kurgast schon in Not.
Denn das Flanieren und Verweilen
muss er durch ihre Anzahl teilen.
Ganz einfach ist die Sache nicht.
So mancher Gast verzettelt sich.
Statt konzentrierte Ausschau halten
wird so die Wahrnehmung gespalten.
P.S.
Will man bewusst die Kur genießen,
sollte man folgende beschließen.
Kuren intensiver Sorte
genießt man meist in kleine Orte.
Die See oder auch Meer genannt,
trifft sie irgendwann auf Land,
Ist Motiv bei Fotografen,
beliebt mit Strand und Fischerhafen.
Nudisten, die vor Dünen winken
und Sonnen, die im Meer versinken.
Mit Leuchtturm, Seebrücke und Fähre
auf der manch einer gerne wäre.
Dem, dem wir solche Bilder senden,
lässt es bei etwas Neid bewenden.
Tag der Veröffentlichung: 04.03.2024
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