Ich habe eine Reise unternommen.
dorthin wo Züge pünktlich kommen.
Und wo die Echos sich verspäten,
wenn sie um Antworten gebeten.
Dort, wo die Berge Bünde schließen,
und bunt in Tälern Wiesen sprießen.
Wo am Gletscher und auf Almen
Jahr für Jahr ein neues kalben.
Nun hoffe ich,
fast unverfroren,
dass mir hier neuer Text geboren.
So reise ich,
ganz unverdrossen,
per Reim ins Land
der Eidgenossen.
Pünktlich wie die Eisenbahn,
den Spruch hat Großvater getan,
wenn er nach langer Fahrt durchs Land
am Königsberger Bahnhof stand.
Doch all dies ist Vergangenheit.
Pünktlichkeit und neue Zeit
sind bei der Deutschen Bahn A.G.
kaum Wirklichkeit,
nur noch Idee.
Die Schweizer Bahn indes belebt,
dass Zukunft pünktlich sich bewegt.
Wenn Berge sich mit Weiß bezipfeln,
wie es oft Brauch bei Schweizer Gipfeln,
und unterdes das Tal erblüht,
hat ein Tourist sich abgemüht
das Panorama abzulichten,
um mittels Handy zu berichten:
„Die Luft ist klar, der Blick ist weit!“
Und hofft beim Adressat auf Neid.
Die Gegend fühlt sich stark beengt,
sie wird von Felswänden bedrängt.
Und auch der Wildbach neigt zur Flucht,
zurückbleibt wieder eine Schlucht.
Hier führt die Sparsamkeit an Breite
beim Wanderer
zum Wunsch nach Weite.
Die Berge, wohl die Allermeisten,
können sich einen See nicht leisten.
Dabei macht so ein Gewässer,
den Ruf der Gegend sehr viel besser!
Ein Landschaftsbild, so komponiert,
ist, was den Menschen fasziniert.
Hier schwärmt er für das Stück Natur.
Bedichtet es und fährt zur Kur.
Gegend und Mensch sind hier mondän.
Dies kann vor Ort ein jeder sehn!
Die Menschen, wohl die Allermeisten,
können sich solche Kur nicht leisten.
Dem Fichtenwald geht es nicht gut.
Ihn hat das Klima verworren.
Sein Grün ist nicht mehr absolut.
Denn seine Bäume verdorren.
Der Mensch, der einst zum Lob ihm sang,
in den vergangenen Zeiten,
wird baldigst seinen grünen Tann
den Abgesang bereiten.
Noch aber bleibt ein Stückchen Zeit.
Und Chancen, unbenommen.
Durch schnelles Handeln,
möglichst gescheit,
auf grüne Zweige zu kommen.
Hierzu ein skeptisches P.S.
Nicht jeder wird durch Schaden klug.
Einsicht ist nicht selbstverständlich.
Das Weltall und die dumme Gier,
beide sind unendlich!
Ein Bergsee mit viel Schiffsverkehr
ist immer noch kein Binnenmeer.
Ihm fehlt es an Gezeiten
und an der Meere Weiten.
Dies mildert nicht den Spaß im Boot.
Gleich welcher Form und Größe.
Der „Seemann“ schätzt zum Abendbrot,
statt Labskaus lieber Klöße.
Auch ruft man hier nicht: "Schiff ahoi!“.
Dies wäre übertrieben.
Der „Kapitän“ im Segelboot
ist ein Mann der Berge geblieben.
Ein Haus am Berg mit Blick zum Wasser,
das wünscht sich außer dem Verfasser,
auch manch ein Bürger der nicht schreibt
und der tagtäglich sparsam bleibt.
Zwar muss es noch beim Wünschen bleiben.
Man wohnt zur Miete,
ganz bescheiden.
Doch hat man nun in stillen Stunden,
den Wunsch
als guten Freund gefunden.
P.S.
Meist stimmt solch Wünschen diesbezüglich,
nur Asketen still vergnüglich.
Per Bahn an einem Seil zu schweben
ist im Gebirge ein Erleben.
Für den, der schwanken respektiert
und gern den Blick hinab riskiert.
Manch ein Bewohner von der Küste
hegt Skepsis gegen solche Lüste.
Er vermisst vertraute Dinge.
Wie zum Beispiel Rettungsringe.
Ein Wanderweg an einem Hang
führt vom Tal steil auf bergan.
Der Aufstieg ist nicht unerheblich.
Hier hofft der Wanderer vergeblich
auf einen milderen Verlauf.
Noch neu im Sport ruft er:
„Glück auf!“.
Wünscht sich dabei, dass so gestützt,
ihm dieser Ruf beim Aufstieg nützt.
Die alten Hasen mitlerweil
rufen stattdessen am Fels:
„Berg-Heil!“.
Eine Bergseemöve ist,
mit Gleichen ihres Stande,
durch und durch ein Egoist
zu Wasser und zu Lande.
Vermutlich kam sie vom Norden her.
Oder war es mehr südlich?
Genau weis dies heut keiner mehr.
Sie blieb und macht sichs gemütlich!
Sie übt auch hier Geselligkeit.
Jedoch nur hin und wieder.
Pflegt lieber ihre Eitelkeit,
nebst Zanksucht und Gefieder.
Der Mensch hat längst schon akzeptiert,
dass diese Vögel hier nisten.
Denn die Gemeinde ist interessiert
an jede Art von Touristen.
Wo noch das Edelweiß erblüht,
dicht bei der Felsenwand.
Wo sich ein Bergsteiger bemüht,
am Seil, mit sicherer Hand.
Da zeigt das Fernglas mir ganz nah,
des Menschen Drang nach oben.
Trotz Schwerkraft und trotz Sturzgefahr,
ich muss den Mann hier loben.
Ihn trennen ein paar Meter nur
von des Berges Spitze.
Er ringt mit sich und der Natur.
Nutzt Felsvorsprung und Ritze.
Dabei ist dem Athleten klar,
es dauert noch ein Weilchen.
Ich meinerseits scheu solcher Gefahr
und pflücke hier unten Veilchen.
P.S.
So werde ich den Gipfel nicht,
nebst Höhenangst besiegen.
Doch wird der Sportsmann,
einst wie ich,
in gleicher Tiefe liegen!
Nicht immer und nicht überall
gibt es am Berg ein Wasserfall.
Sobald er gegenwärtig
ist auch sein Mythos fertig.
Mal mehr, mal weniger gelungen,
wird er bedichtet und besungen.
Stoff für viele Folkloristen
und Motiv für die Touristen.
Doch dient das stürzende Gewässer
einem Zweck, der sehr viel besser.
Denn überall wo Wasser fällt,
blüht neues Leben in der Welt.
Ein buntes, tausendfaches Drängen,
blüht auf steilen Wiesenhängen.
Der Winter, er ist längst vorbei,
und wir haben Ende Mai.
Zu dieser Zeit im Jahreslauf
blüht hier auch der Tourismus auf.
Der, wie sein Angebot uns zeigt,
gleichfalls manche Blüte treibt.
Hier kann ein Jeder etwas finden
und sich selbst ein Sträußlein binden.
Manch anderer indes erkundet,
wie ihm die Küche des Landes mundet.
Er bewandert die Lokale.
Ob am Berg oder im Thale.
Ein Jedem bleibt dies unbenommen.
Doch ist es auch Grund
um wiederzukommen!
Beim Bergbach führt der Lebenslauf
stets bergab und nie bergauf.
In lebhaft, ungetrübter Lage
rauscht er lebensfroh zutage.
Ist sich über sein Gebaren
selbstbewusst im Klaren.
Beiderseits vom Hang belauscht,
strömt er durch Felsgeröll
und rauscht.
Doch das, was er erzählen kann,
geht nur den Beiden etwas an.
Lassen wir es dabei bewenden.
Denn auch ein Wildbach
muss irgendwann enden.
P.S.
Wenn ein Lebensweg ins Wasser fällt,
endet noch nicht die ganze Welt.
Das Alphorn kann
ich leider nicht blasen.
Dies Instrument ist mir zu schwer.
Ich könnte auch kein Käse kasen,
doch diese Kunst bestaune ich sehr.
Und auch beim Jodeln, schätze ich,
würde ich versagen.
Zur Not könnte ich sicherlich
noch Lederhosen tragen.
So bleibt mir nur als Resümee
am Ende dieser Reise,
dass hier die Gastlichkeit sehr hoch,
nebst Berge und nebst Preise.
Ein Kerl, geprägt durchs Alpenland,
ist aus mir nicht geworden.
Das habe ich nun
mit Bedauern erkannt.
Und reise zurück in den Norden.
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Tag der Veröffentlichung: 06.06.2023
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