Während ich zum Jahreswechsel
hier an dem Prolog rum drechsel,
fällt manch Reim-Spahn,
der nicht heiter.
Doch wer mag,
der lese weiter!
Ob Mitbürger oder Instanz,
alle ziehen jetzt Bilanz.
Eifrig wie im letzten Jahr.
Nur die Selbstkritik ist rar.
Denn, so zeigt ja die Erfahrung,
diese taugt nicht gut als Nahrung,
für die Selbstgefälligkeit
die weiter blüht in neuer Zeit.
Ein Vorsatz, gut gemeinter Art,
begibt zu Neujahr sich auf Fahrt.
Und will auch in den nächsten Wochen
eisern halten, was versprochen.
Doch schon das nächste Wochenende
führt zu einer jähen Wende.
Doch zum Glück wird es nicht schlimmer.
Wieder ist es so wie immer.
Ein neues Jahr mit neuen Tagen
beginnt sogleich mit alten Fragen.
Doch auch das Neue ist willkommen,
kaum dass sein Lebenslauf begonnen,
sodass nun viele Fragezeichen
auch noch für nächste Jahre reichen.
Es bleibt also genügend Rest,
wenn es dereinst die Welt verlässt.
Was uns hier nicht verwundern soll.
Die Welt bleibt voller Fragen voll.
Am letzten Tag im Jahr, da hat
mein Abreißkalender nur noch ein Blatt.
Ein allerletztes Dokument,
was ihn vom neuen Jahr noch trennt.
Der Ruhestand ist ihm gewiss,
weil ich ihn Tag für Tag verriss.
Mein Vorsatz für das neue Jahr
ist daher voller Reue klar.
Ich nutze künftig seinesgleichen
nur noch, um Tage abzustreichen.
Es wird ein neues Jahr gekürt.
Was wiederum dazu verführt,
alten Irrtum neu zu denken.
Mittels Eifer und verrenken.
Oftmals gegen Vernunft immun
entsteht auch Gutes durch Vertun.
Auch pflegt man weiter schönen Schein
um anders als man selbst zu sein.
Doch falsche Zähne immerhin
sind für das Lächeln ein Gewinn.
So werden auch im neuen Jahr
durch Wunsch und Hoffnung
Träume war.
Das alte Jahr geht deprimiert.
Denn was in letzter Zeit passiert,
das war nicht das, was es erhofft.
Der Mensch enttäuschte, wie so oft.
Das neue Jahr, nicht weit entfernt,
darf hoffen das der Mensch was lernt.
Und wir, die gerne Worte weben,
sollten schon der Kinder wegen,
den Optimismus weiter pflegen.
Ich wünsche Dir und Deinen Lieben
das Euch ein frohes Fest beschieden.
Und auch ein Stück Besinnlichkeit
in dieser unserer schnellen Zeit.
Weil auch demnächst die Jahre wechseln,
gönn’ ich Euch Glück beim Wünsche drechseln.
Bevor der Gruß mich jetzt verlässt
"Prost Neujahr!" und "Ein frohes Fest!"
Vom alten Jahr bis hin zum Neuen
wird uns die Illusion erfreuen,
dass mittels guten Vorsatz fassen,
wir unsere alten Schwächen lasen.
Höchst löblich ist solch Unterfangen,
auch wenn wir nicht ans Ziel gelangen.
So sind wir doch in nächster Zeit
wieder zum Tätig sein bereit.
P.S.
Schießt einer übers Ziel hinaus,
gibt es dafür oft auch Applaus!
Wenn wir ein neues Datum schreiben
werden oft alte Sorgen bleiben.
Die uns treu zur Seite stehen,
wenn wir in die Zukunft sehen.
Sie sind im Gegensatz zurzeit
stets zur Beständigkeit bereit.
P.S.
Doch wir können sie vergrätzen,
wenn wir auf ihre Lösung setzen.
Das alte Jahr macht sich bereit.
Es ist demnächst Vergangenheit.
Das Neue, bar jeder Erfahrung,
braucht Optimismus jetzt als Nahrung.
Denn des alten Jahres Scherben
muss die neue Zeit jetzt erben.
P.S.
Das ist das Los der neuen Zeiten,
sie müssen altes aufarbeiten!
Der Mensch hat Jahre, Tage, Stunden,
ausschließlich für sich selbst erfunden.
So gibt er sich und der Natur
Wirkung, Richtung und Struktur.
Freilich nur zum Eigennutz.
Dem Kosmos ist dies alles schnurz.
Ein Jahreswechsel ist daher
nur Menschenbrauch
und nicht viel mehr.
Ein Pessimist am Neujahrsmorgen
beginnt sogleich sich neu zu sorgen.
Ein Optimist, gleichfalls betroffen,
beginnt humorvoll neu zu hoffen.
Der Realist lässt beides sein.
Und nimmt sein Katerfrühstück ein.
Wenn ihr das neue Jahr betrachtet,
sorgt, dass ihr es nicht überfrachtet.
Ihr, die ihr länger schon auf Erden,
dürft aus Erfahrung sparsam werden.
Bescheidenheit, sie scheint geboten.
Ein Zufiel wünschen nur Idioten.
Doch auch für die ist hier im Satz
und im neuen Jahr noch Platz.
Mit jeder neuen Jahreswende
geht alte Lebenszeit zu Ende.
Meist ein Stück weiter
und nicht ganz.
Es dauert noch bis zur Bilanz.
Der Zwischenzeit
viel Sinn zu geben,
das scheint der Zweck
von allem Leben.
Nie war eine Zeitenwende
für Probleme je ein Ende.
Sie ist jedoch Gelegenheit
zur Besserung in neuer Zeit.
Doch für sofort und auch für später
bedarf es Überzeugungstäter.
Gelingen kann dies sicherlich
durch Mitbürger wie Du und ich.
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Tag der Veröffentlichung: 23.12.2022
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