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Prolog

Die Reime sind nicht so passiert.
Der Harz, er hat sie inspiriert.

 

Und auch dort, wo gar nichts steht,
war ein Harzer der Poet.

Osterfeuer


Im Harz werden noch wohl gelitten.
Brauchtum und manch andere Sitten.

 

Zum Beispiel um die Osterzeit.
Da ist es wieder mal so weit.

 

Manch Gipfel glüht im Feuerschein
und leuchtet weit ins Land hinein.

 

Seit altersher wird so vertrieben
der Rest des Winters, der geblieben.

 

Uralt ist auch der starke Wunsch
nach kühlem Bier und heißem Punsch.

 

Die großen Lagerfeuer wärmen
den Hang zum Balzen und zum Schwärmen.

 

Den Alten, wie sowohl den Jungen
ist dies bis heute stets gelungen.

Harz-Reisen

 

Man kann auf sehr verschiedene Weisen
den Harz entdecken und bereisen.

 

Ob in den Höhen oder Breiten,
der Harz zeigt immer neue Seiten.

 

Den Harz kann man per Bahn durchqueren
und deren Treibstoff Dampf verehren.

 

 

Auf alten Pilgerwegen wandeln

und dabei ökologisch handeln.



Im Boot auf Harzer Seen weilen

und Forellen-Schwärme teilen.



Oder es mit „Glück-Auf!“ versuchen

und die Unterwelt besuchen.



Um auf den höchsten Berg zu kletter,

kann man auch im Bildband blätter.



Käse, Bier und Schützenfeste

sind am Brauchtum wohl das Beste.



Der Jodler und die Sangeskunst

stehen gleichfalls hoch in Gunst.

 

 

Deutsche Geschichte ebenfalls

lebt hier in Stein von Schloss bis Pfalz.



In Städte voller Denkmalpflege

sowie grüner Kolonnen-Wege.



Hier kann jeder erleben und loben,

wie Menschen, Geschichte und Landschaft

verwoben.



Der Harzer selbst, ganz Patriot,

schätzt auf dem Darß das Abendrot.



Ton-Art

 

Von Harzer-Berge mit Klippen und Fichten
kennt man unendlich viele Geschichten.

 

Doch wenn ich mich nicht völlig täusche,
berichtet keine über Harzer-Geräusche.

 

Um dieses Manko abzumildern,
will ich hier ein Ereignis schildern.

 

Es hat ein Steilhang mit Waldgebiete
auch ein Echo zur Untermiete.

 

Besonders in der Sommerzeit
hat dies die Wanderer erfreut.

 

Doch lange Borkenkäfer-Plage
schuf eine sehr prekäre Lage.

 

Hier und auch an anderen Stellen
musste man die Fichten fällen.

 

Nun war der Wald nicht mehr intakt,
nebst einem Hang, der völlig nackt.

 

Auch kürzten Kettensägen ganz
des Echos schöne Resonanz.

 

Besagtes Echo jedenfalls
hat seitdem einen Frosch im Hals.

 

Jetzt wird das Wandern hier erschwert,
weil sich kein froher Ton vermehrt.

Neues vom Köhlerliesel


Ein frohes Harzer-Lied betont,
wo das Köhlerliesel wohnt.

 

Doch schweigt es sich darüber aus,
was Liesel treibt, so außer Haus.

 

Als sicher gilt, den Köhler-Hans,
hält sie sich lang schon auf Distanz.

 

Ein Märchenprinz, wäre ihr recht.
Doch noch stehen die Chancen schlecht.

 

Da wird man ihr wohl raten müssen,
baldigst einen Frosch zu küssen.



Am Waldteich

 

Ein Teich, in einem Harzwald-Flecken,

lädt ein zur Rast und zum Entdecken.

 

Und da es dort noch Bänke gibt,

ist er bei Wanderern beliebt.

 

Doch auch manch anderer schätzt sehr

dieses kleine Binnenmeer.

 

Man gibt sich hier ein Stelldichein,

ohne gleich ein Frosch zu sein.

 

Dieser, mit dem Nass vertraut,

ist in der Mehrzahl und zu laut.

Mutmaßung auf 1141 m Höhe


Hätte Geheimrat Goethe nicht
den Brocken einst bestiegen,

 

Faust und Mephisto ließen den Berg
wohl sicherlich links liegen.

 

Nach dieser kühnen These nun
stellt sich die Gretchenfrage.

 

Womit hätten wir es zu tun,
am Blocksberg dieser Tage?

 

Wahrscheinlich wäre heute noch
der deutscheste der Berge,

 

ein öder Ort im Harzer Land,
besucht nur von 7 Zwerge.

Klage einer Plage

 

Der Borkenkäfer ist empört.
Er sei es, der die Fichten stört.

 

Der unter ihren Borken gräbt
bis ganze Wälder abgelebt.

 

Doch übt er brav nur sein Beruf.
Zu dem der Liebe Gott ihn schuf.

 

Statt sich in Fichten abzukapseln,
würde er lieber Süßholz raspeln.

 

Der Mensch, am Mehrwert interessiert,
hat dieses Holz nie kultiviert.

 

Und so muss, mit dem Fichtensterben,
der Mensch jetzt seine Gier beerben.

Ein Augenblick Frühling

 

Die Maiglöckchen am Hang im Wald,
sie läuten nicht, ihnen ist kalt.

Nass kühle Lüfte wabern still
durch das Gehölz, es ist April.

Ein Trunkenbold streunt durchs Revier
und entsorgt sein Büchsenbier.

Sein Büchsenwurf, er hat gescheppert.
Die Waldgemeinschaft schaut bedeppert.

Kein Maiglöckchen scheint Sturm zu läuten.
Das Ganze scheint nichts zu bedeuten.

 

Der Wald steht wieder feucht und still.
Und wie gesagt, es ist April.

Ein Fallbeispiel


Es träumt ein kleiner Wasserfall
von einem riesengroßen Schwall.

Und setzt sich an die Stelle
der Victoriafälle.

Plötzlich jedoch vereiste
der Fischteich, der ihn speiste.

Daher hält er tröpfelnd, brav,
fröstelnd seinen Winterschlaf.

Zeigt, da Mangels nun an Nässe,
an Expansionen kein Interesse.

An diesem Beispiel lernt die Welt,
wie schnell manch Traum ins Wasser fällt.

Deswegen


An eines Berges steiler Schräge
begegnen sich zwei Wanderwege.

Warum, wieso ist nicht belegbar.
Auch nicht wer der erste Weg war.

Zwecks Lösung dieser Streitigkeiten
wählt man den Rechtsweg zu beschreiten.

Doch wird ein Holzweg oft beschritten
wenn vor Gericht mit Hast gestritten.

So kommt es wie es keiner will.
Man legt die Wanderwege still.

Und begründet diese Tat:
„Der Berghang ist ein Reservat!“

Die Wanderer werden gebeten
dies Biotop nicht zu betreten.

Nun wünscht den Klägern
und auch diesem Text,
das Gras über die Sache wächst

Im Bodetal

 
Die Wildnis scheint zu übertreiben.
Wo Felsen sich an Bäume reiben.

Wo jedes Tal flankiert durch Hänge.
Steilwände stehn in Überlänge.

Wo Fuchs und Hase nicht mehr hausen.
Weil sie sich in den Wäldern grausen.

Wo wilde Wasser Steine schleifen.
Beginnst du Mythen zu begreifen.

Doch wann der nächste Bus wo fährt?
Bleibt bis auf weiteres ungeklärt!

Hört, hört!


Der Specht trommelt sein Arbeitslied
zum Leidwesen der Made.

Doch alles was im Wald geschieht
Ist teils genial, teils schade.

An der Klippe


Ein Felsen, fest dem Berg verbunden,
Zählt nicht in Jahre, Tage, Stunden.

Er zählt, falls überhaupt bereit,
stets immer nur vor deiner Zeit.

Er träumt nicht mehr,
Denkt nicht mehr weit.
Dies alles war vor Ewigkeit.

Steht felsenfest auf seinen Berg.
Und Du gehst talwärts,
Menschenzwerg.

Am Wildbach

 

Der Wildbach ist nicht all zu wild.
Auch dieser Sommertag ist mild.

 

An dem vorbei das Wasser rinnt.
An dessen Ufer jemand sinnt.

Doch ist besagter kein Poet.
Nur ein Ahorn der da steht.

 

Am Wildbachufer im August.
So wie der da steht voller Frust.

Kein Wunder,
denn das Wasserrauschen
muss er den ganzen Tag belauschen

Heimat-Liebe

 

Auf alten Pilgerwegen wandeln
und dabei ökologisch handeln.

 

Im Boot auf Harzer Seen weilen
und Forellen-Schwärme teilen.

 

Oder es mit „Glück-Auf!“ versuchen
und die Unterwelt besuchen.

 

Um auf den höchsten Berg zu kletter,
kann man auch im Bildband blätter.

 

Käse, Bier und Schützenfeste
sind am Brauchtum wohl das Beste.

 

Der Jodler und die Sangeskunst
stehen gleichfalls hoch in Gunst.

 

Deutsche Geschichte ebenfalls
lebt hier in Stein von Schloss bis Pfalz.

 

In Städte voller Denkmalpflege
sowie grüner Kolonnen-Wege.

 

Hier kann jeder erleben und loben,
wie Menschen, Geschichte und Landschaft
verwoben.

 

Der Harzer selbst, ganz Patriot,
schätzt auf dem Darß das Abendrot.

Impressum

Cover: H.Gelhaar
Tag der Veröffentlichung: 03.02.2022

Alle Rechte vorbehalten

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